[0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf Verfahren zum Einwalzen eines innenseitig
mit einer plastischen Schutzschicht beschichteten Rohres in eine diesem Rohr zugeordnete
Bohrung, deren Durchmesser größer ist als der Außendurchmesser des Rohres. Dabei wird
das Rohr mit seinem einzuwalzenden Ende beispielsweise in eine von zahlreichen Bohrungen
eines Rohrbodens eingeführt und über einen Teil seines Endes von einem rotierbaren
Einwalzwerkzeug mittels über dessen Umfang verteilten Einwalzrollen aufgeweitet und
eingewalzt.
[0002] Die Erfindung bezieht sich außerdem auf Einrichtungen zur Durchführung dieser Verfahren.
[0003] Im Rahmen der aus der Praxis bekannten Maßnahmen arbeiteten die Einwalzrollen bisher
unmittelbar gegen die Schutzschicht. Das kann, insbesonders, wenn mit erheblichen
Einwalzkräften gearbeitet wird, zu Beanspruchungen führen, die die Schutzschicht in
Einwalzbereich beschädigen oder einreißen lassen, was den Anwendungsbereich dieser
Maßnahmen bisher erheblich eingeschränkt hat. Die auch von eventuellen kleinen Fehlstellen
ausgehende vorzeitige Korrosion führt zu erheblichen Schäden und muß daher unbedingt
vermieden werden.
[0004] In der deutschen Auslegeschrift 11 22 031 wird ein Verfahren zum Einwalzen von Rohren
in Rohrböden vorgeschlagen, bei dem "vor dem Befestigen der Rohre in den Rohrböden
die Korrosionsschutzschicht der Rohre durch eine Metallhülse geringer Wandstärke,
z.
B. von 0,2 - 0,25 mm, im Bereich der Befestigungsflächen über- . deckt und danach die
Befestigung der Rohre in den Rohrböden in an sich bekannter Weise durch Einwirken
der Befestigungskräfte, z. B. Einwalzdrücke, auf die Metallhülse vorgenommen wird."
Dort wird auch erwähnt, "daß z.
B. eine Messinghülse, die nach dem Einwalzen wieder (vermutlich zu Untersuchungszwecken)
entfernt wird, die hauchdünne Kunststoffschutzüberzugsschicht von 20 - 50 g auf dem
Innenmantel eines Kondensatorrohres in keiner Weise beeinflußt hat, sondern die Schicht
noch vollgültig funktionsfähig vorhanden ist. Es können deshalb auch Hülsen aus Werkstoffen
verwendet werden, die nicht korrosionsfest sind, z. B. Eisenstoffe, bei denen spätere
Korrosion keine nachteilige Wirkung ausübt. Die Hülse kann und darf später im Betrieb
wegkorrodieren oder auch verschleißen." Vorschläge zum
Ent- fernen der Hülsen sowie über die geeigneten Längen von Hülsen oder Walzen werden
nicht gemacht. Daraus kann man eindeutig schließen, daß die dort vorgesehene Hülse
normalerweise im Rohr verbleibt. Versuche nach dem dort angegebenen Verfahren zeigten,
daß die Hülse entsprechend dem im Rohrboden eingewalzten Rohr aufgrund der Aufweitung
sehr fest in dem eingewalzten Rohr haftet, so daß ein Entfernen der Hülse ohne
Be-schädigung der plastischen Schutzschicht auf wirtschaftlichem Wege nicht möglich
war, weil die dünnwandige und an der Schutzschicht eng anliegende Hülse nicht zu fassen
war. Aus diesem Grunde war bisher die Anwendung dieser Fertigungsmethode nur in solchen
Fällen gegeben, bei denen in Bezug auf Korrosion, Querschnittsverengung und Reinigungsmöglichkeit
die im Rohr verbleibende Hülse in Kauf genommen werden konnte.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das genannte Verfahren so zu führen, daß
keine Hülsen im Rohr verbleiben und die Schutzschicht keinen Schaden nimmt, und zwar
auch dann nicht, wenn mit erheblicher Aufweitung und mit erheblichen Einwalzkräften
sowie großer Einwalzgeschwindigkeit gearbeitet wird. Es ist außerdem Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, geeignete Hülsen und Einrichtungen zum Entfernen der Hülsen anzugeben.
[0006] Das Verfahren nach dem ersten Anspruch geht aus von einer Hülse, die länger ist als
die Einwalzrollen und die auch nur auf einem Teil ihrer Länge aufgeweitet wird. Damit
verbleibt nach dem Einwalzen und Aufweiten der Hülse ein Teil dieser Hülse mit den
ursprünglichen und daher exakt definierten Maßen. In diesen Teil, der also nicht von
zufälligen Unterschieden beim Einwalzen verändert wird, läßt sich ein Dorn mit geringen
Toleranzen einführen, der die Ausziehvorrichtung zentriert, mit dem die dünnwandige
und daher gegen Einbeulen oder Einknicken empfindliche Hülse einwandfrei entfernt
werden kann.
[0007] Das Verfahren nach dem zweiten Anspruch benutzt eine Ausziehvorrichtung, die an ihrem
von der Rohrmündung entfernteren Ende einen umlaufenden Vorsprung hat. Diese Ausziehvorrichtung
wird bereits vor dem Einsetzen der Hülse in das Rohr eingeführt und ruht dort außerhalb
des Einwalzbereiches. Dann wird die Hülse eingesetzt und an ihrem der Rohrmündung
benachbarten Ende aufgeweitet. Danach wird die Ausziehvorrichtung aus dem Rohr herausgezogen
und drückt dabei mit dem umlaufenden Vorsprung auf das nicht aufgeweitete Ende der
Hülse. Da der Dorn in diesem Teil der Hülse mit geringen Toleranzen anliegt, wird
der Druck des Vorsprungs gleichmäßig über den Umfang der dünnwandigen Hülse verteilt,
so daß diese nicht einbeulen oder einknicken kann. Mit der im zweiten Anspruch angegebenen
Bemessung des Dornes wird erreicht, daß der erwähnte Vorsprung nicht das innen beschichtete
Rohr berührt und damit die Beschichtung nicht verletzen kann.
[0008] Nach dem im dritten Anspruch vorgeschlagenen Verfahren wird zunächst die Hülse in
das Rohr eingesetzt und an ihrem der Rohrmündung benachbarten Ende aufgeweitet. Danach
wird die Einwalzvorrichtung entfernt und eine Ausziehvorrichtung eingeführt, die an
ihrem vom Rohrende entfernteren Ende nicht nur einen zylindrischen Dorn mit geringen
Toleranzen aufweist, sondern auch mehrere in radialer Richtung federnde Vorsprünge,
die den nicht aufgeweiteten Rand der Hülse fassen können. Auch hier wird durch die
angegebene Bemessung der Vorsprünge sichergestellt, daß diese die innere Beschichtung
des Rohres nicht verletzen können.
[0009] Nach dem im vierten Anspruch vorgeschlagenen Verfahren wird die Hülse nicht ganz
in das Rohr eingeführt und dementsprechend auch nicht an dem herausragenden Ende aufgeweitet.
Nach dem Einwalzen und nach dem Entfernen der Einwalzvorrichtung wird die Hülse an
ihrem herausragenden Ende gefaßt und herausgezogen. Dieses Verfahren eignet sich besonders
gut für sehr dünnwandige Hülsen, die auch mit den bereits oben erwähnten Vorsprüngen
nicht mehr einwandfrei zu fassen sind.
[0010] Für die bisher beschriebenen Verfahren hat es sich als zweckmäßig herausgestellt,
Hülsen zu verwenden, die etwa 25 bis 30 % länger sind als die Einwalzrollen. Der Außendurchmesser
dieser Hülsen sollte mindestens 0,5 mm kleiner sein, als der Innendurchmesser des
nicht aufgeweiteten beschichteten Rohres.
[0011] Die im fünften Anspruch vorgeschlagene Hülse vermeidet beim Einwalzen eine Beschädigung
der innenseitigen Beschichtung des Rohres. Wenn der Hülsenwerkstoff eine geringere
Festigkeit hätte als das Rohr, würde die Hülse beim Einwalzen auch in Rohrlängsrichtung
fließen und durch die dadurch ausgelöste Relativbewegung unter hohem radialen Druck
die zwischen Rohr und Hülse liegende Beschichtung zerstören.
[0012] Die im sechsten und siebten Anspruch für unterschiedliche Werkstoffe vorgeschlagene
Hülse verteilt die von den Einwalzrollen ausgehenden Druckkräfte beim Aufweiten und
Einwalzen durch die Zwischenschaltung der metallischen Hülsenwand so vorteilhaft auf
die innere Beschichtung des Rohres, daß dieser Beschichtung sowohl im Einwalzbereich,
als auch in der übergangszone zum unverformten Bereich des Rohres keinerlei Schaden
entsteht. Dies gilt auch für solche Einwalzgeschwindigkeiten, wie sie bei unbeschichteten
Rohren üblich und möglich sind sowie für Haftaufweitungen von mehr als 35 % der Rohrwandstärke.
Als Haftaufweitung wird definiert: die durch Einwalzen verursachte Innendurchmesservergrößerung
des Rohres, gemessen von der Anlage des Rohres in der Bohrung bis zur endgültigen
Aufweitung, als Prozent der Rohrwandstärke. Diese Ausweitung soll zwischen Rohr und
Rohrboden einen Spannungsdruck erzeugen, der das Rohr auch bei äußerem Druck, bei
Erwärmung oder Ausdehnung in Längsrichtung einwandfrei im Rohrboden abdichtet. Bei
weiterer Verminderung der Hülsenwandstärke erhöht sich innerhalb der plastischen Beschichtung
die örtliche Walkarbeit in der Abwälzzone der Walzen so sehr, daß die Bindung zwischen
der Beschichtung und dem Rohrwerkstoff zerstört wird. Wenn man dagegen die Wandstärke
der Hülse vergrößert, so steigen entsprechend die Walzenkräfte und damit gleichzeitig
die Haftfestigkeit der Hülse im beschichteten Rohr, so daß die Entfernung der Hülse
ohne Beschädigung der Beschichtung auf zunehmende Schwierigkeiten stößt. Bei den üblichen,
einzuwalzenden Rohren, die einen lichten Innendurchmesser von etwa 12 mm kaum unterschreiten
werden, sollte die Hülsenwandstärke 0,5 mm nicht unterschreiten, damit die Schutzschicht
unbeschädigt bleibt. Bei einzuwalzenden Rohren mit einem lichten Innendurchmesser
von 40 mm oder mehr sollte die Hülsenwandstärke etwa 1 mm betragen.
[0013] Die im achten Anspruch vorgeschlagene Vorrichtung dient zum Entfernen der Hülse nach
dem im zweiten Anspruch vorgeschlagenen Verfahren. Der umlaufende Vorsprung dient
zusammen mit dem eng an dem nicht aufgeweiteten Teil der Hülse anliegenden Dorn dazu,
um die im Verhältnis zur Knickstabilität der dünnwandigen Hülse sehr hohen Kräfte
zur Überwindung der Haftfestigkeit achsparallel und zentrisch in die Hülse einzuleiten
und damit ein Verkeilen durch Ausknicken oder Beulen der aus dem innen beschichteten
Rohr herauszudrückenden Hülse zu verhindern. Hierbei erlaubt der nicht erweiterte
und somit stets maßhaltige Innendurchmesser der Hülse eine genaue Führung am Außendurchmesser
des Dorns, wobei der vorgeschlagene umlaufende Vorsprung die erforderlichen
Ausdrückkräfte eindeutig zentrisch und gleichmäßig verteilt auf den Umfang der relativ
dünnen Hülsenwand aufbringt und kraftflußgünstig über den konischen Teil der Übergangszone
auf den unter hoher Ringdruckspannung stehenden Einwalzbereich der Hülse überträgt,
so daß diese ohne Verformung und ohne Beschädigung der Beschichtung aus dem eingewalzten
Rohrende entfernt werden kann. Da der umlaufende Vorsprung im Durchmesser kleiner
ist als das nicht aufgeweitete beschichtete Rohr, wird auch eine Berührung zwischen
dem Vorsprung und der Beschichtung vermieden und damit eine Beschädigung der Beschichtung
während des Ausziehens verhindert.
[0014] Die im neunten Anspruch vorgeschlagene Vorrichtung dient zur Durchführung des Verfahrens
nach dem dritten Anspruch. Auch hier dient der Dorn dazu, das nicht aufgeweitete Ende
der Hülse gegen Einbeulen oder Einknicken zu sichern und die in radialer Richtung
federnden Vorsprünge gleichmäßig über den Umfang verteilt auf die Hülse einwirken
zu lassen.
[0015] Die im zehnten Anspruch vorgeschlagene Vorrichtung dient zur Durchführung des Verfahrens
nach dem vierten Anspruch. Hier dient der Dorn dazu, die Ausziehvorrichtung auf der
Hülse zu zentrieren und die Hülse gegen ein Zusammendrücken durch die von außen einwirkenden
Segmente zu schützen.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele ausführlich erläutert.
[0017] Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Rohrboden mit einer Bohrung und einem eingesetzten
innenbeschichteten Rohr einschließlich Hülse und Walzwerkzeug vor dem Einwalzen,
Fig. 2 die Situation an gleicher Stelle nach dem Einwalzen mit einer Ausziehvorrichtung
nach Anspruch 8,
Fig. 3 die Situation an gleicher Stelle nach dem Einwalzen mit einer anderen Ausziehvorrichtung
nach Anspruch 9,
Fig. 4 die Einwalzstelle nach dem Entfernen der Hülse.
[0018] Die Figur 1 zeigt eine Bohrung 1 in einem Rohrboden 2 eines Wärmetauschers. Ein innenseitig
mit einer duroplastischen Korrosionsschutzschicht 3 beschichtetes Rohr 4 ist stirnbündig
mit seinem einzuwalzenden Ende 5 in die Bohrung 1 des Rohrbodens 2 eingeführt. Der
vergrößerte Ausschnitt in Figur 1 macht die Beschichtung deutlich. Die in das innenbeschichtete
Rohr 4 ebenfalls stirnbündig einzubringende Hülse 6 wird zur eindeutigen Fixierung
und Halterung ihrer Lage in Bezug auf den Einwalzbereich E zunächst auf das Einwalzwerkzeug
8 bis zu einem Anschlag aufgesteckt und durch Spreizen der Druckrollen 7 entsprechend
der Rollenzahl vieleckig gespannt. Hiernach wird sie gemeinsam mit dem Einwalzwerkzeug
8 in das innenbeschichtete Rohrende 5 eingesetzt und gemeinsam mit diesem bis zur
Anlage und Haftung des Rohres 4 in der Bohrung 1 des Rohrbodens 2 durch die bekannte
Funktionsweise des Einwalzwerkzeuges 8 auf einem Teil ihrer Länge aufgeweitet. Durch
die Vieleckspannung wird die Hülse 6 im Funktionsablauf am
Ver- drehen gehindert und somit eine Schädigung der Innenbeschichtung 3 des Rohres
vermieden, da sich die Druckrollen 7 des Einwalzwerkzeuges 8 ausschließlich auf der
Innenfläche der Hülse 6 abwälzen. Das um seine Achse 9 rotierende Einwalzwerkzeug
8 drückt im Einwalzbereich E mit Hilfe einer Längsbewegung des Kegels 10 die Druckrollen
7 während der Rotation unter Verformung der Schutzhülse 6 und des Rohres 4 einschließlich
Schutzschicht 3 solange radial auseinander, bis Spalt 11 zwischen Schutzhülse 6 und
Innenbeschichtung 3 und Spalt 12 zwischen Rohr 4 und der Bohrung 1 aufgehoben sind
und das Rohr 4 mit dem gewünschten Preßsitz in der Bohrung 1 des Rohrbodens 2 haftet.
Der Einwalzbereich E kann auch die gesamte Dicke des Rohrbodens 2 überdecken. Durch
eine Bewegung des Kegels 10 in entgegengesetzter Längsrichtung werden die Druckrollen
7 entspannt und das Einwalzwerkzeug 8 kann aus dem Einwalzbereich entfernt werden.
[0019] Die Figur 2 stellt die Situation nach dem Einwalzen und vor dem Herausziehen der
Hülse 6 dar. Der Dorn 14 des Ausziehwerkzeuges 15 wird mit einer Zugstange 16 von
der öffnung des eingewalzten Rohres aus von rechts in den nicht aufgeweiteten Teil
17 der Hülse 6 bis zum Kragen 18 eingeführt, wobei die Paßflächen 19 die zentrische
Führung des Dornes 14 übernehmen. Als erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens erfordert die Hülse 6 lediglich eine sorgfältige Glättung der Außenoberfläche,
wie sie mit den üblichen Fertigungstechniken der Feinbearbeitung erreichbar ist. Es
hat sich jedoch herausgestellt, daß sehr hohe Oberflächengüten, wie sie z. B. durch
elektrochemisches Polieren erreicht werden, verfahrensmäßig von Vorteil sind. Die
Aufbringung eines Hochdruckschmierfilmes auf die Außenoberfläche der Hülse 6 kann
darüber hinaus den Verfahrensablauf zur Entfernung der Schutzhülse durch eine Herabsetzung
der Haft-Gleitkräfte wesentlich begünstigen.
[0020] Die Figur 3 entspricht der Figur 2 mit dem Unterschied, daß bei diesem Beispiel der
Dorn 20 von links in den nicht aufgeweiteten Teil 17 der Hülse 6 über die Paßflächen
19 eingeführt wird und am Ende der Einführwegstrecke federnde Nocken 21 hinter dem
Kragen 18 der Hülse 6 fassen, die die axiale Ausziehkraft eindeutig zentrisch und
gleichmäßig verteilt auf den Teil 17 der Schutzhülse 6 übertragen.
[0021] Die Figur 4 zeigt den Fertigzustand des eingewalzten innenbeschichteten Rohres. Der
dort angedeutete Spalt 2 kann durch entsprechende Bemessung des Einwalzbereiches E
vermieden werden.
[0022] Das Einwalzen von Rohren in Rohrböden ist beschrieben in den VGB-Richtlinien für
Herstellung und Bauüberwachung von Hochleistungsdampfkesseln, im Abschnitt 24.1, Ausgabe
1968.
1. Verfahren zum Einwalzen eines innenseitig mit einer plastischen Schutzschicht beschichteten
Rohres in eine diesem Rohr zugeordnete Bohrung; der Durchmesser der Bohrung ist größer
als der Außendurchmesser des Rohres; das Rohr wird mit seinem einzuwalzenden Ende
in die Bohrung eingeführt; in das einzuwalzende Rohrende wird eine metallische, zylindrische
Hülse eingesetzt und mit dem Rohr über einen Teil seines Endes von einem rotierbaren
Einwalzwerkzeug mittels über dessen Umfang verteilten Einwalzrollen aufgeweitet und
eingewalzt; das Verfahren hat folgende kennzeichnende Merkmale :
a) die Hülse (6) ist länger als die Einwalzrollen (7),
b) die Hülse (6) wird nur auf einem Teil ihrer Länge aufgeweitet,
c) in das nichtaufgeweitete Ende der Hülse (6) wird eine durch einen Dorn (14) mit
geringen Toleranzen zentrierte und gestützte Ausziehvorrichtung (15) eingeführt,
d) die Hülse (6) wird mit der Ausziehvorrichtung (15) zusammen entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit folgenden Merkmalen :
a) Die Ausziehvorrichtung (15) wird bereits vor dem Einsetzen der Hülse (6) in das
Rohr (4)eingeführt,
b) die Ausziehvorrichtung (15) ruht während des Einwalzens im Rohr (4) außerhalb des
Einwalzbereiches E,
c) die Ausziehvorrichtung (15) hat an ihrem von der Rohrmündung entfernteren Ende
einen umlaufenden Vorsprung, dessen Außendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser
des nicht aufgeweiteten beschichteten Rohres (4), aber größer als der Innendurchmesser
der nichtaufgeweiteten Hülse (6) ist,
d) die Hülse (6) wird an ihrem der Rohrmündung benachbarten Ende aufgeweitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 mit folgenden Merkmalen :
a) Die Hülse (6) wird an ihrem der Rohrmündung benachbarten Ende aufgeweitet,
b) die Ausziehvorrichtung wird nach dem Einwalzen und nach dem Entfernen der Einwalzvorrichtung
(8) eingeführt,
c) die Ausziehvorrichtung hat an ihrem vom Rohrende entfernteren Ende mehrere in radialer
Richtung federnde Vorsprünge (21), deren größter Außendurchmesser kleiner als der
Innendurchmesser des nichtaufgeweiteten beschichteten Rohres (4), aber größer als
der Innendurchmesser der nichtaufgeweiteten Hülse (6) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 mit folgenden Merkmalen :
a) Die Hülse (6) ragt beim Einwalzen aus dem Rohr (4) heraus,
b) die Ausziehvorrichtung (15) wird nach dem Entfernen der Einwalzvorrichtung (8)
eingeführt,
c) die Hülse (6) wird an ihrem herausragenden Ende gefaßt und herausgezogen.
5. Hülse nach Anspruch 1 mit folgenden Merkmalen :
a) Die Festigkeit der Hülse (6) ist größer oder gleich der Festigkeit des nichtaufgeweiteten
Rohres.
6. Hülse nach Anspruch 1 bei hochfesten Werkstoffen von Rohr und Hülse mit folgenden
Merkmalen :
a) Die Wandstärke dieser Hülse (6) ist geringer als die metallische Wandstärke des
einzuwalzenden Rohres,
b) die Wandstärke der Hülse (6) beträgt mindestens die dreifache Stärke der plastischen
Schutzschicht (3).
7. Hülse nach Anspruch 1 bei weichen Werkstoffen von Rohr und Hülse mit folgenden
Merkmalen :
a) Die Wandstärke dieser Hülse (6) ist geringer als die metallische Wandstärke des
einzuwalzenden Rohres (4),
b) die Wandstärke der Hülse (6) beträgt maximal 95 % der Wandstärke des metallischen
Rohres (4).
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 mit folgenden Merkmalen
:
a) Der Dorn (14) hat einen zylindrischen Außendurchmesser, der kleiner ist als der
Innendurchmesser der nichtaufgeweiteten Hülse (6),
b) die Ausziehvorrichtung (15) hat an ihrem von der Rohrmündung entfernteren Ende
einen umlaufenden Vorsprung, dessen Außendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser
des nichtaufgeweiteten beschichteten Rohres, aber größer als der Innendurchmesser
der nichtaufgeweiteten Hülse (6) ist.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3 mit folgenden Merkmalen
:
a) Der Dorn (20) hat einen Außendurchmesser, der kleiner ist als der Innendurchmesser
der nichtaufgeweiteten Hülse (6),
b) ' die Ausziehvorrichtung hat an ihrem vom Rohrende entfernteren Ende mehrere in
radialer Richtung federnde Vorsprünge (21), deren größter Außendurchmesser kleiner
als der Innendurchmesser des nicht-aufgeweiteten beschichteten Rohres (4), aber größer
als der Innendurchmesser der nichtaufgeweiteten Hülse (6) ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4 mit folgenden Merkmalen
:
a) Die Ausziehvorrichtung hat einen zylindrischen Dorn, dessen Außendurchmesser kleiner
ist als der Innendurchmesser der nichtaufgeweiteten Hülse (6),
b) die Ausziehvorrichtung enthält mehrere Segmente, die nach Art eines Bohrfutters
von außen radial auf die den Dorn enthaltende Hülse (6) preßbar sind.