[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Regelanlage für Brennkraftmaschinen mit Kraftstoffeinspritzung,
mit einem mechanischen Fliehkraftregler, bei dem das Widerlager des Federwerks axial
beweglich ausgebildet ist.
[0002] Eine Regelanlage dieser Art ist in der CH-PS 171 817 beschrieben. Bei der bekannten
Regelanlage wurde auf eine starre Verbindung zwischen der Vorrichtung zum Regeln des
Einspritzbeginnes und der Vorrichtung zur Verstellung der Reglerbelastung verzichtet,
da es für manche Motoren vorteilhaft ist, den Einspritzbeginn im niederen Drehzahlbereich
nicht zu verstellen oder ihn zur Erzielung eines sicheren Leerlaufes doch etwasfrüher
einzustellen als dies eine starre Kupplung tun würde.
[0003] Eine völlig andere Aufgabe stellt sich die Erfindung. Bei der erfindungsgemäßen Regelanlage
sollen nämlich vom mechanischen Fliehkraftregler außer der Reglerbelastung noch weitere
Funktionen bzw. Hilfseinrichtungen der Brennkraftmaschine gesteuert werden. Beispielsweise
soll der Einspritzzeitpunkt der Einspritzpumpe verstellt oder ein komplizierter Angleichvorgang
gesteuert werden. Hiefür müssen erhebliche zusätzliche Betätigungskräfte aufgebracht
werden, welche der unmittelbar wirkende Fliehkraftregler nicht oder nur nach erheblicher
Vergrößerung seines
[0004] Arbeitsvermögens und damit seiner Abmessungen und seines Gewichtes erzeugen kann.
Es müssen deshalb Servoeinrichtungen zur Betätigung dieser zusätzlichen Hilfseinrichtungen
der Brennkraftmaschine vorgesehen werden, welche jedoch ebenfalls ein drehzahlabhängiges
Signal zu ihrer Steuerung benötigen.
[0005] Zur Erzeugung dieses Signales ist es z.B. bei Einstempelpumpen bekannt, die drehzahlabhängig
fördernde Kraftstoffpumpe als Drehzahlgeber zu benützen. Durch ein Drosselventil wird
dabei der Meßdruck für einen Arbeitskolben ab- . geleitet, wobei jedoch die Genauigkeit
und das Arbeitsvermögen dieser Regelanlage sehr gering ist.
[0006] Weiters ist es bekannt, ein zusätzliches Drehzahlmeßwerk, wie z.B. einen mechanischen
Fliehkraftregler, zu verwenden, welches einen hydraulischen Kraftverstärker steuert.
Die Genauigkeit dieser Anordnung ist zwar groß und das Arbeitsvermögen nur von der
Dimensionierung des Kraftverstärkers abhängig, der konstruktive Aufwand jedoch erheblich.
[0007] Ziel der Erfindung ist es, eine Regelanlage der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß es mit ihr möglich ist, vom Fliehkraftregler zusätzliche drehzahlabhängige Signale
abzuleiten, ohne daß seine Abmessungen und sein Gewicht vergrößert werden müssen.
[0008] Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung vor allem durch einen Servomotor für Hilfseinrichtungen
der Brennkraftmaschine erreicht, dessen Steuereinrichtung durch die auf das Widerlager
wirkende, drehzahlabhängige Kraft des Federwerks betätigbar ist. Die von den Fliehgewichten
des Drehzahlreglers in das Federwerk eingeleitete drehzahlabhängige Kraft wird nun
an die Steuereinrichtung eines Servomotors übertragen. Die Ableitung des zusätzlichen
drehzahlabhängigen Signales aus dem Fliehkraftregler erfolgt also so, daß die eigentliche
unmittelbare Funktion des Reglers zur Verstellung der Regelstangen der Einspritzpumpen
praktisch nicht beeinflußt und damit die Betriebssicherheit des Regerls nicht herabgesetzt
wird.
[0009] Die freie Beweglichkeit des Widerlagers kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
durch Anschläge oder die Steuereinrichtung selbst auf einen sehr kleinen Hub begrenzt
sein. Damit ist der Eingriff in die Funktion des Drehzahlreglers von vorne herein
begrenzt, was die Betriebssicherheit der gesamten Regelanlage weiter erhöht.
[0010] Das Federwerk des mechanischen Fliehkraftreglers ist nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wie bei an sich bekannten Leerlauf-Endreglern ausgebildet, was sich
aufgrund der einfachen konstruktiven Ausführung besonders gut für die erfindungsgemäße
Ausführung der Regelanlage eignet. Das im Widerlager angebrachte Federwerk des Fliehkraftreglers
kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine an sich bekannte Angleichvorrichtung
enthalten, wodurch eine zusätzliche, vom Servomotor angetriebene Angleichvorrichtung
nicht notwendig ist.
[0011] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der Servomotor hydraulisch betätigt
sein, was große Verstellkräfte und eine relativ einfache Steuerung ermöglicht, und
seine Steuereinrichtung über Federkräfte rückführen. Aufgrund dieser ständigen Rückführung
der Steuereinrichtung durch den Servomotor selbst wird die eigentliche Funktion des
Drehzahlreglers durch die Ableitung der axialen Bewegung des Widerlagers für das Federwerk
noch weniger beeinflußt.
[0012] Im weiteren ist es besonders vorteilhaft, wenn nach einem anderen Vorschlag der Erfindung
der Servomotor elektrisch betätigt ist und ggf. seine Steuereinrichtung in an sich
bekannter Weise über Federkräfte rückführt, da damit die ebenfalls erfindungsgemäß
vorgesehene Steuerung jeder drehzahlabhängigen Hilfseinrichtung der Brennkraftmaschine
über einen eigenen Servomotor sehr vereinfacht wird.
[0013] Die Steuereinrichtung für diesen Servomotor bzw. diese Servomotoren weist in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung einen Kraftaufnehmer auf, der zwischen Widerlager und
Gehäuse der Regelanlage angeordnet ist und mittels eines elektrischen Signals, welches
abhängig von der vom Widerlager ausgeübten Kraft ist, eine elektronische Steuereinheit
betätigt. Dadurch wird auf sehr empfindliche und betriebssichere Weise ein, der drehzahlabhängigen
Kraft auf das Federwerk entsprechendes, elektrisches Signal erzeugt und gleichzeitig
auf sehr einfache Weise ein Anschalg für das gegenüber der Regelanlage bewegliche
Widerlager des Federwerks gebildet.
[0014] Die elektronische Steuereinheit kann nach einer Weiterbildung der Erfindung von einem
Mikroprozessor gebildet sein, dem weitere Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine,
wie z.B. Ladedruck, Außentemperatur, Stellung von Zündschloß, Gashebel oder Regelstange
usw. zugeführt und von diesem bei der Steuerung des Servomotors berücksichtigt sind.
Der Mikroprozessor erlaubt auf sehr vorteilhafte Weise die Berücksichtigung aller
das Betriebsverhalten der Brennkraftmaschine beeinflussenden Faktoren nach einem vorgewählten
Programm, womit die für den jeweiligen Betriebszustand optimale Einstellung der Hilfseinrichtungen
möglich ist.
[0015] Schließlich ist nach der Erfindung auch möglich, daß die elektrisch betätigten Servomotoren
als Schrittmotoren ausgebildet sind. Damit ist die genaue und jederzeit reproduzierbare
Einstellung der Hilfseinrichtungen weiter vereinfacht und verbessert.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Regelanlage mit hydraulisch betätigtem Servomotor,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel mit einem elektrisch betätigten Servomotor,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel mit einem elektronisch gesteuerten Servomotor und
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung, ebenfalls mit elektronisch
gesteuertem Servomotor.
[0017] Gemäß Fig. 1 betätigen die Fliehgewichte 1 des Fliehkraftreglers 2, die an den zweiarmigen
Winkelhebeln 1' angebracht und auf dem Träger 2' gelagert sind und von der Welle 3
angetrieben werden, über das Spurkugellager 4 die Muffe 5. Das Federwerk 6 des Reglers
ist von der Art, wie es bei bekannten Leerlauf-Endreglern Verwendung findet. In einem
Widerlager, welches als Patrone 7 ausgebildet und gegenüber dem Gehäuse 11 des Reglers
in axialer Richtung beweglich ist, ist eine Leerlauffeder 6' vorgesehen, die sich
auf der Muffe 5 einerseits und dem Boden 7' .der Patrone 7 andererseits abstützt.
Die Patrone 7 enthält auch die Hauptregelfeder 8, sowie einen Federteller 9 und eine
Angleichfeder 10.
[0018] Die von den Fliehgewichten 1 erzeugte Kraft wird über die zweiarmigen Winkelhebel
1' und die Muffe 5 in die Patrone 7 eingeleitet und nicht, wie bei bekannten Reglern
üblich, vom Gehäuse 11 des Reglers aufgenommen, sondern über den Ansatz 12' von dem
zweiarmigen Hebel 12, der in dem am Gehäuse 11 befestigten Lager 13 gelagert ist,
aufgenommen und an den Steuerschieber 14, welcher einen Servomotor 14' steuert, weitergeleitet.
Der Hebel 12 ist mit einem über eine Schraube 15 verstellbaren Doppelanschlag 15'
in seiner Bewegungsfreiheit begrenzt, womit die freie axiale Bewegung der Patrone
7 gegenüber dem Gehäuse 11 auf einen kleinen Hub beschränkt und damit der Eingriff
in das Regelverhalten des Fliehkraftreglers 2 sehr gering ist.
[0019] Der Steuerschieber 14 wird über eine Auflage 12" vom zweiarmigen-Hebel 12 betätigt
und ist in der Büchse 16 axial verschiebbar, die mit einem Druckmittelzufluß 16' und
Steueröffnungen 17' für die Druckmittelleitung 17 zum Zylinder 21 des hydraulischen
Servomotors 14' versehen ist. Der Steuerschieber 14 ist mit Steuerkanten 19 und 20
versehen, welche mit den Steueröffnungen 17' zusammenarbeiten und somit die drehzahlabhängige
Betätigung des Arbeitskolbens 18 ermöglichen. Der Arbeitskolben 18 ist im Zylinder
21 geführt, der an seinem im Bilde rechten Ende eine Entlüftungsbohrung 21' aufweist.
[0020] Der Arbeitskolben 18, der einerseits durch die Feder 22 belastet ist und andererseits
vom Druckmittel beaufschlagt wird, kann nach beiden Bewegungsrichtungen eine Arbeitskraft
abgeben.
[0021] Die von den Fliehgewichten 1 erzeugte, drehzahlabhängige Kraft auf die Muffe 5 wird
auf den Hebel 12 übertragen und von diesem über die Auflage 12" an den Steuerschieber
14 weitergeleitet. Der Steuerschieber 14 wird von Federn 23 belastet, die eine Kraftkomponente
in Achsrichtung des Steuerschiebers erzeugen und die auf den Steuerschieber übertragene
Kraft aufnehmen. Die Federn 23 sind an einem Ende an einem Wulst 24 des Topfes 24'
und am anderen Ende an einem Innenwulst 24" des Steuerschiebers 14 eingehängt, wobei
sich der Topf 24' über einen den Federn 23 gegenüberliegenden zentral befestigten
Stift 25 in einer Bohrung 26 des Arbeitskolbens 18 frei abstützt.
[0022] Wird das Gleichgewicht der Kräfte am Steuerschieber 14 durch eine vom Fliehkraftregler
2 bedingte Änderung der Position des Hebels gestört, so erfolgt eine Auslenkung des
Steuerscniebers 14 innerhalb des vom Doppelanschlag 15 begrenzten Weges, wodurch die
Steuerkanten 19 und 20 die Druckmittelleitung 17 bzw. die Steueröffnungen 17' entweder
mit dem Druckmittelzufluß 16' oder mit dem Abfluß 16" verbinden. Dadurch verschiebt
sich der Arbeitskolben 18 in der Weise, daß über die Federn 23 das Gleichgewicht der
Kräfte am Steuerschieber 14 bei Abdeckung der Steueröffnungen 17' durch den Steuerschieber
14 wieder hergestellt wird.
[0023] Die Ableitung der Verstellkraft vom Arbeitskolben 18 des Servomotors 14' erfolgt
über einen zweiarmigen Hebel 27, der in eine Nut 28 des Arbeitskolbens eingreift,
an einem am Gehäuse angebrachten Lager 29 schwenkbar gelagert ist und eine Verstellstange
30 in deren Längsrichtung verschiebt.
[0024] Die unmittelbare Ableitung der Regelkraft vom Fliehkraftregler 2 geschieht in üblicher
Weise über einen in der Ringnut 31 der Muffe 5 eingreifenden zweiarmigen Reglerhebel
32. Dieser ist auf einer Exzenterwelle 33 gelagert und überträgt die drehzahlabhängigen
Bewegungen der Reglermuffe 5 über das Reglergestänge 34 auf die Regelstange 35 einer
nicht dargestellten Einspritzpumpe. Ebenfalls auf der Exzenterwelle 33 ist der Bedienungshebel
36 für die Steuerung der gewünschten Einspritzpumpe angeordnet.
[0025] Das Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach der Fig.
1 dadurch, daß das Federwerk 37 des Fliehkraftreglers 38 keine eigene Angleichvorrichtung
besitzt, sondern der Servomotor 39 über eine eigene Nocke 70 eine sogenannte Plus-Minus-Angleichung
betätigt. Weiters wird hier der Servomotor 39 elektrisch angetrieben. Die Fliehgewichte
40 des Fliehkraftreglers 38 sind über Winkelhebel 40' am Träger 41 gelagert und werden
über die Welle 42 von der Brennkraftmaschine angetrieben. Die Bewegung der Fliehgewichte
40 wird über die Winkelhebel und das Spurkugellager 43 auf eine Muffe 44 übertragen,
welche an dem dem Kugellager 43 gegenüberliegenden Ende einen mittels eines Stiftes
46 befestigten Federteller 45 aufweist. Eine Leerlauffeder 47 belastet einerseits
den Federteller 45 und ist am anderen Ende an der ein Widerlager bildenden Patrone
48, welche auch die am Federteller 50 anliegende Hauptregelfeder 49 enthält, abgestützt.
[0026] Die Patrone 48 ist wiederum in axialer Richtung beweglich im Gehäuse 51 gelagert
und überträgt die von der Muffe 44 in das Federwerk 37 eingeleitete drehzahlabhängige
Kraft auf einen zweiarmigen Hebel 52, welcher in dem am Gehäuse 51 angeordneten Lager
53 schwenkbar gelagert ist.
[0027] Der Hebel 52 trägt an seinem anderen Ende eine Schaltkappe 55, die mit dem Hebel
isoliert verbunden ist und über die Schaltkontakte 56 und 57 die elektrische Versorgungsleitung
58 mit den jeweiligen Anschlüssen am Elektromotor 59 verbindet. Der Elektromotor 59
bewegt über ein Getriebe 60 die Spindel 61, auf welcher eine Mutter 62 angeordnet
ist, die durch einen in einer axialen Nut 64 am Gehäuse laufenden Stift 63 drehgesichert
ist.
[0028] Der mit den Schaltkontakten 56 und 57 zusammenwirkende zweiarmige Hebel 52 wird über
einen im Gehäuse 51' axial verschiebbar gelagerten Federteller 54 an der Auflage 52'
von den Federn 65 und 66, die abhängig vom Verstellweg der Mutter 62 nacheinander
auf dem Federteller 54 zur Anlage kommen, belastet.
[0029] Die Ableitung der Hegelkraft vom Servomotor 39 geschieht über einen in die Ausnehmung
67 der Mutter 62 eingreifenden Hebel 68, welcher die Bewegung der Mutter 62 auf eine
Welle 69 überträgt. Diese Welle weist eine Steuernocke 70 auf, die zur St.euerung
des Angleichvorganges dient.
[0030] Da die auf die das Widerlager für das Federwerk bildende Patrone des Drehzahlreglers
und damit auf die Steuereinrichtung des Servomotors übertragene drehzahlproportionale
Kraft, herrührend von der Masse der Fliehgewichte, vom Quadrat der Drehzahl abhängig
ist, erweist es sich als z zweckmäßig, entweder eine Federkombination bzw. Anordnung
gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, welche dieses quadratische Gesetz nahezu
vollkommen berücksichtigt, vorzusehen,oder aber wenigstens eine Kombination von zwei
Federn gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 vorzusehen, mit welcher zumindest
eine Dehnung der Verstellweg/Drehzahl-Kennlinie des Servomotors bzw. der Mutter 62
im unteren Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine möglich ist.
[0031] Die drehzahlabhängige Bewegung der Reglermuffe 44 des Fliehkraftreglers 38 in Fig.
2 wird von der Hilfsmuffe 71 aufgenommen, welche eine Ringnut 72 aufweist, über die
ein Reglerhebel 73 betätigt wird. Dieser stützt sich an seinem anderen Ende 74 bei
voller Einspritzmenge der nicht dargestellten Einspritzpumpe auf die Steuernocke 70
ab und betätigt über eine Stange 75 die Regelstange 76 zur Verstellung der Einspritzmenge.
[0032] Die Hilfsmuffe 71 wird von einer Feder 77 belastet, welche sich am anderen Ende an
der der Leerlauffeder 47 gegenüberliegenden Seite des Federtellers 45 abstützt und
die Hilfsmuffe 71 bei denjenigen Einspritzmengen, bei denen noch keine Berührung des
Endes 74 des Reglerhebels 73 mit der Steuernocke 70 gegeben ist, gegen die Schulter
78 der Muffe 44 drückt.
[0033] Bei der Ausführungsvariante der Erfindung nach Fig. 3 entspricht die Anordnung des
eigentlichen Fliehkraftreglers 79 wieder der bereits zu Fig. 1 besprochenen. Die auf
dem Träger 83 über die Winkelhebel 83' verschwenkbar gelagerten Fliehgewichte 82 werden
über eine Welle 84 von der nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine angetrieben
und betätigen über ein Spurkugellager 85 die Muffe 86. Die Leerlauffeder 87 und die
Hauptregelfeder 89 sind in beschriebener Weise in der das Widerlager bildenden, gegenüber
dem Gehäuse 91 axial beweglichen Patrone 88 angeordnet und von der Muffe 86 belastbar.
Wie bei der Ausführung nach Fig. 2 ist auch hier keine Angleichvorrichtung in der
Patrone vorgesehen; die Hauptlagerfeder 89 stützt sich unmittelbar auf dem Federteller
90 ab.
[0034] Die in die Patrone 88 eingeleitete drehzahlabhängige Kraft wird über einen elektrischen
Kraftaufnehmer 92 an die Gehäusepartie 93 des Gehäuses 91 abgegeben. Der Kraftaufnehmer
92 kann z.B. ein geeignet angeordneter Dehnmeßstreifen, ein piezoelektrischer Quarz
oder eine ähnliche Einrichtung sein und stellt auch gleichzeitig einen Anschlag, welcher
eine nur geringfügige axiale Bewegung der Patrone 88 ermöglicht, dar.
[0035] Das drehzahlabhängige elektrische Signal des Kraftaufnehmers 92 wird über Ableitungen
81 einem Mikroprozessor 94 zugeführt, welcher weitere Eingänge 80 besitzt, mittels
derer zusätzliche Parameter zur Steuerung des Servomotors 94' berücksichtigt werden
können. Solche Parameter sind beispielsweise der Ladeluftdruck, die Außentemperatur,
die Temperatur der Brennkraftmaschine bzw. ihrer Brennraumwand, die Stellung des Zündschlosses
oder des Bedienungsgestänges, die Position der Regelstange der Einspritzpumpe usw.
Der Mikroprozessor 94 setzt diese Parameter nach einem vorbestimmten Programm zusammen
und regelt den elektrischen Strom für den Stellmotor 95. Dieser betätigt über eine
Welle 96 und eine Schnecke 97 ein Schneckenrad 98, welches mittels eines Gewindes
99 die gegen Drehung gesicherte Regelstange 100 der nicht dargestellten Einspritzpumpe
in ihrer Position verschieben kann.
[0036] Die Muffe 86 des Fliehkraftreglers 79 weist eine Ringnut 101 auf, in welche der auf
der Exzenterwelle 103 gelagerte zweiarmige Reglerhebel 102 eingreift, der über ein
Reglergestänge 104' die Verbindung zwischen der drehzahlabhängig bewegten Muffe 86
und dem Schneckenrad 98 und damit der Regelstande 100, herstellt.
[0037] Der Mikroprozessor 94 kann natürlich ohne weiteres zusätzliche Ausgänge zur Steuerung
weiterer Stellmotoren besitzen, womit z.B. die Verstellung des Einspritzzeitpunktes
der Brennkraftmaschine erfolgen kann.
[0038] Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung unterscheidet sich von
dem in der Fig. 3 nur dadurch, daß die Muffe 105 des Fliehkraftreglers 104 gegenüber
dem Gehäuse 105' drehgesichert ist und die Schnecke 106 des nicht dargestellten Stellmotors
auf ein als Hilfsmuffe wirkendes Schneckenrad 107 einwirkt, welches auf einer Gewindestange
108 der Muffe 105 verdrehbar ist. Die Einleitung der drehzahlabhängigen Kraft in das
Federwerk erfolgt über den Federteller 111, welcher mit dem Stift 112 auf der Gewindestange
108 befestigt ist. Der zweiarmige Reglerhebel 110 wirkt mit der Ringnut 109 des Schneckenrades
107 zusammen, wodurch auch hier eine Mikroprozessor gesteuerte Angleichung gegeben
ist.
1. Regelanlage für Brennkraftmaschinen mit Kraftstoffeinspritzung, mit einem mechanischen
Fliehkraftregler, bei dem das Widerlager des Federwerks axial beweglich ausgebildet
ist, gekennzeichnet durch einen Servomotor (14'; 39; 94') für Hilfseinrichtungen der
Brennkraftmaschine, dessen Steuereinrichtung durch die auf das Widerlager (7; 48;
88) wirkende, drehzahlabhängige Kraft des Federwerks (6; 37) betätigbar ist.
2. Regelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Beweglichkeit
des Widerlagers (7; 48; 88) durch Anschläge (15) oder die Steuereinrichtung selbst
auf einen sehr kleinen Hub begrenzt ist.
3. Regelanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Federwerk (6;
37) des Fliehkraftreglers (2; 38; 80'; 104) wie bei an sich bekannten Leerlauf-Endreglern
ausgebildet ist.
4. Regelanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Federwerk
(6) des Fliehkraftreglers eine an sich bekannte Angleichvorrichtung (10) enthält (Fig.1).
5. Regelanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Servomotor
(14') hydraulisch betätigt ist und seine Steuereinrichtung in an sich bekannter Weise
über Federkräfte rückführt (Fig. 1).
6. Regelanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Servomotor
(39; 94') elektrisch betätigt ist und ggf. seine Steuereinrichtung in an sich bekannter
Weise über Federkräfte rückführt (Fig.2 bis 4).
7. Regelanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
des Servomotors (94') einen Kraftaufnehmer (92) aufweist, der zwischen Widerlager
(88) und Gehäuse (93) der Regelanlage angeordnet ist und mittels eines elektrischen
Signals, welches abhängig von der vom Widerlager (88) ausgeübten Kraft ist, eine elektronische
Steuereinheit betätigt (Fig. 3).
8. Regelanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuereinheit
vom einem Mikroprozessor (94) gebildet ist, dem weitere Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine,
wie z.B. Ladedruck, Außentemperatur, Stellung von Zündschloß, Gashebel oder Regelstange
usw.,zugeführt und von diesem bei der Steuerung des Servomotors (94') berücksichtigt
sind (Fig. 3).
9. Regelanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für jede
zu steuernde Hilfseinrichtung der Brennkraftmaschine ein eigener Servomotor (39; 94')
vorgesehen ist.
10. Regelanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
bzw. die Servomotor(en) (94') von elektrischen Schrittmotoren angetrieben sind.