[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ventilspiel-Einstellvorrichtung der Bauart nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei einer bekannten Ventilspiel-Einstellvorrichtung dieser Bauart (1. Zusatzpatent
Nr. 81 788 zur FR-PS 1 271 692) weist der Tassenstößel an seiner inneren Stirnfläche
mit der Öffnung ausgerichtete Führungen auf, zwischen die das Einstellelement mit
der Haltefeder eingeschoben ist. Diese Führungen sollen radiale Bewegungen quer zur
Einschubrichtung des Einstellelementes verhindern. Zur Anlage an diesen Führungsflächen
weist das Einstellelement entsprechende parallel zueinander angeordnete Flächen auf.
Im Bereich der Ringnut hat das Einstellelement einen etwa rechteckförmigen Querschnitt,
damit es in die aus Blech hergestellte Haltefeder eingesetzt werden kann. Diese Ausbildung
an der inneren Stirnwand des Stößels und des Einstellelementes erfordert einen hohen
Fertigungsaufwand, da die Führungsflächen und die seitlichen zueinander parallelen
Flächen infolge der erforderlichen Passung genau bearbeitet werden müssen und auch
die unterschiedliche Tiefe der Ringnut einen erhöhten Arbeitsaufwand mit sich bringt.
Darüber hinaus ist die aus Blech gefertigte Haltefeder an ihren im Bereich der Öffnung
angeordneten Enden verbreitert und mit Bohrungen zum Einsetzen eines Werkzeuges versehen,
so daß in diesem Bereich Materialanhäufungen auftreten. Diese führen bei hohen Drehzahlen
der Maschine und damit sehr rasch aufeinander folgenden Hüben des Tassenstößels zu
einem Schwingen der freien axial nicht geführten Enden der Haltefeder, so daß die
seitlichen Kanten der Öffnung im Tassenstößel durch die daran anliegenden auf- und
abschwingenden Enden der Haltefeder beschädigt werden und auch die Haltefeder zu Dauerbrüchen
neigt.
[0003] Bei einer ähnlichen Vorrichtung nach der FR-PS 1 235 954 ist das Einstellelement
mit einer glatt-zylindrischen Außenfläche ausgebildet. Die Haltefeder liegt an dieser
glatten Fläche ausschließlich durch Reibschluß an, so daß im Betrieb die Gefahr eines
Abgleitens der Haltefeder und dann eines Abwandernsdes Einstellelementes besteht.
Eine relativ steife und damit schwere Ausbildung der Haltefeder ist daher notwendig.
Dies führt jedoch während des Betriebes im Bereich der Öffnung im Tassenstößel zu
einem mangels dortiger axialer Führung möglichen Schwingen der Haltefeder mit der
Gefahr von Dauerbrüchen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ventilspiel-Einstellvorrichtung der
Bauart nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, bei der das Einstellelement
kostengünstig herstellbar und ausschließlich mittels der Haltefeder im Bereich des
Ventilschaftendes lagegesichert ist. Außerdem sollen Schwingungen des in die Öffnung
ragenden Abschnittes der Haltefeder ausgeschlossen sein. Diese Aufgabe löst die Erfindung
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
[0005] Durch diese Ausbildung der Ventilspiel-Einstellvorrichtung kann das Einstellelement
als einfaches Drehteil ohne nachfolgende weitere Bearbeitung der Ringnut und der Umfangsflächen
gefertigt werden, sind keine besonderen Führungsflächen an der inneren Stirnfläche
des Tassenstößels erforderlich und kann die Haltefeder z.B. aus Federstahldraht oder
-blech geformt werden. Außerdem werden durch die besondere Abstützung der Haltefeder
in der Öffnung Schäden am Tassenstößel und der Haltefeder selbst vermieden.
[0006] Die Erfindung weiter ausbildende Merkmale sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Merkmale des Anspruches 2 ergeben eine ausgezeichnete Zentrierung am Ventilschaftende.
Die Merkmale der Ansprüche 3 und 4 bilden den sich vom Einstellelement zur Öffnung
des Tassenstößels erstreckenden Teil der Haltefeder bzw. die Verbindung von einzelnen
Abschnitten der Haltefeder untereinander weiter aus. Die Merkmale der Ansprüche 5
und 6 verweisen auf verschiedene Möglichkeiten der Abstützung der Haltefeder innerhalb
der seitlichen Öffnung des Tassenstößels.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt eines auf einem Ventilschaftende angeordneten Tassenstößels mit
einer Ventilspiel-Einstellvorrichtung für Brennkraftmaschinen,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II nach Fig. 1, wobei zur klareren Darstellung
nur der Schnitt des Tassenstößels und eine Haltefeder der Ventilspiel-Einstellvorrichtung
gezeigt sind,
Fig. 3 eine Teilansicht des Tassenstößels, gesehen in Richtung des Pfeiles III nach
Fig. 1,
Fig. 4 eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung eines anderen Ausführungsbeispieles der
Ventilspiel-Einstellvorrichtung,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V nach Fig. 4 und
Fig. 6 eine Teilansicht des Tassenstößels, gesehen in Richtung des Pfeiles VI nach
Fig. 4.
[0008] Eine Ventilspiel-Einstellvorrichtung für eine nicht dargestellte Brennkraftmaschine
mit einem Tassenstößel 1 als Übertragungsglied zwischen einem Nocken 2 und einem Ventilschaftende
3 besteht aus einer Haltefeder 4 und einem von dieser gehaltenen Einstellelement 5.
[0009] Das Einstellelement 5 liegt einerseits an der Innenseite des Tassenstößels 1 und
andererseits an der Stirnfläche 6 des Ventilschaftendes 3 an und weist einschließlich
einer Ringnut 7 Kreisquerschnitt auf. Der Tassenstößel 1 ist mit einer seitlichen
Öffnung 8 zum Ein- und Ausbau des Einstellelementes 5 bzw. der Haltefeder 4 mit dem
Einstellelement 5 versehen. Zwei einander diametral gegenüberliegende kreisbogenförmige
Schenkelabschnitte 9 der Haltefeder 4, die auf der der Öffnung 8 abgewandten Seite
durch einen Verbindungsabschnitt 10 nahezu zu einem Vollkreis miteinander verbunden
sind, greifen in die Ringnut 7 des Einstellelementes 5 ein. Auf der der Öffnung 8
zugewandten Seite des Einstellelementes 5 gehen die kreisbogenförmigen Schenkelabschnitte
9 in Radialabschnitte 11 über, die sich bis in die Öffnung 8 des Tassenstößels 1 erstrecken.
[0010] Im Bereich der Öffnung 8 ist die Haltefeder 4 von einem Formteil 12 umschlossen,
das die gesamte Höhe der Öffnung 8 einnimmt. Das Formteil 12 liegt außerdem an seitlichen
Wandabschnitten 13 eines sich in der Mitte nach unten erstreckenden schmaleren Teiles
14 der Öffnung 8 an, um Bewegungen der Haltefeder 4 in Umfangsrichtung zu verhindern.
Das Formteil 12 besteht aus gespritztem Kunststoff und ist an einer Seite mit einer
Nut 15 versehen, die das Herausnehmen der Haltefeder 4 erleichtert.
[0011] In einer Ebene, die parallel zu den in die Ringnut 7 eingreifenden kreisbogenförmigen
Schenkelabschnitten 9 liegt, sind zwei weitere, einander diametral gegenüberliegende
kreisbogenförmige Schenkelabschnitte 16 der Haltefeder 4 konzentrisch zu den ersteren
angeordnet. Die weiteren Schenkelabschnitte 16 liegen unter Vorspannung am Ventilschaftende
3 an. Sie sind an ihren auf der der Öffnung 8 abgewandten Seite liegenden Enden etwasauseinandergebogen,
um das Aufschieben auf das Ventilschaftende 3 zu erleichtern. Die Schenkelabschnitte
16 gehen auf der der Öffnung 8 zugewandten Seite in Radialabschnitte 17 über, die
bis in die Öffnung 8 reichen. Die Radialabschnitte 11 und 17 sind innerhalb des Formteiles
12 mittels zweier nebeneinander angeordneter, paralleler 180°-Bogen 18 miteinander
verbunden.
[0012] Zur Einstellung bzw. Änderung des Ventilspieles wird die Haltefeder 4 mit dem Einstellelement
5 unter Verwendung eines in die seitliche Nut 15 des Formteiles 12 eingreifenden Werkzeuges,
z.B. Schraubenziehers, aus dem Tassenstößel 1 radial herausgezogen, das Einstellelement
5 aus seiner Halterung zwischen den kreisbogenförmigen Schenkelabschnitten 9 herausgedrückt
und das gewünschte Einstellelement 5 in die Haltung eingeklipst. Darauf wird die Haltefeder
4 mit dem neuen Einstellelement 5 wieder in die Öffnung 8 des Tassenstößels 1 eingeschoben.
Durch die am Ventilschaftende 3 anliegenden Schenkelabschnitte 16 ist das Einstellelement
5 immer konzentrisch zum Ventilschaftende 3 angeordnet. Da das die Haltefeder 4 im
Bereich der Öffnung 8 umschließende Formteil 12 die gesamte Höhe dieser Öffnung 8
einnimmt, können auch bei sehr hohen Drehzahlen keine Schwingungen in diesem Bereich
der Haltefeder 4 auftreten.
[0013] Bei dem in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Haltefeder
104 nur zwei sich vom Einstellelement 105 in Richtung der Öffnung 108 erstreckende
Radialabschnitte 111 auf. Daher sind die jeweils auf einer Seite des Ventilschaftendes
103 im wesentlichen übereinander angeordnetenkreisbogenförmigen Schenkelabschnitte
109 und 116 durch gekröpfte und gebogene Zwischenabschnitte 119 miteinander verbunden.
Die Zwischenabschnitte 119 sind relativ lang ausgebildet, um eine gegenseitige Beeinflussung
der kreisbogenförmigen Schenkelabschnitte 109, die das Einstellelement 5 tragen und
der kreisbogenförmigen Schenkelabschnitte 116, die am Ventilschaftende 103 anliegen,
insbesondere bei der Montage und Demontage, zu vermeiden. Die das Einstellelement
105 tragenden Schenkelabschnitte 109 umschließen dasselbe auf der der Öffnung 108
abgewandten Seite nahezu vollständig, damit das Einstellelement 105 beim Einsetzen
und Herausnehmen der Haltefeder 104 sicher festgehalten wird. Die Öffnung 108 weist
einen sich in der Mitte nach unten erstreckenden schmaleren Teil 114 mit seitlichen
Wandabschnitten 113 auf, an deren unterem Ende in einer Ebene senkrecht zum Ventilschaft
Nuten 120 eingearbeitet sind. In die Nuten 120 greift die Haltefeder 104 mit ihren
miteinander verbundenen Radialabschnitten 111 unter Vorspannung ein.
[0014] Die Haltefeder des zweiten Ausführungsbeispieles wird wie die des zuerst beschriebenen
Ausführungsbeispieles gehandhabt. Beiden Ausführungsbeispielen gemeinsam ist ihr einfacher
und leichter Aufbau und der Vorteil, daß Einstellelemente 5 bzw. 105 verwendet werden
können, die kostengünstig als einfache Drehteile herstellbar sind und daß an der inneren
Stirnseite des Tassenstößels 1 bzw. 101 keine seitlichen Führungsflächen für das Einstellelement
erforderlich sind. Darüber hinaus können durch die Ausgestaltung der Haltefeder 4
bzw. 104 im Bereich der Öffnung 8 bzw. 108 im Betrieb keine Schwingungen der Haltefeder
4 bzw. 104 auftreten.
[0015] Anstatt durch die Zentrierung am Ventilschaftende kann die Haltefeder auch an den
seitlichen Rändern der Öffnung radial festgelegt sein. Hierzu sind die das Einstellelement
umschließenden Schenkelabschnitte auf der der Öffnung abgewandten Seite des Ventilschaftendes
miteinander verbunden und die Radialabschnitte enden einzeln im Bereich der Öffnung,
wo sie deren seitliche Ränder umgreifen.
1. Ventilspiel-Einstellvorrichtung für Brennkraftmaschinen,
- mit einem Tassenstößel als Übertragungsglied zwischen Nocken und Ventil,
- der eine seitliche Öffnung zum Ein- und Ausbau eines Einstellelementes aufweist,
- das einerseits am Tassenstößel und andererseits an der Stirnfläche des Ventilschaftendes
anliegt,
- eine Ringnut aufweist und
- mittels einer in die Ringnut eingreifenden und sich radial bis in die Öffnung des
Tassenstößels erstreckenden gegabelten Haltefeder gehalten ist,
- wobei die Haltefeder radial festgelegt ist und
- an seitlichen Wandabschnitten der Öffnung anliegt, dadurch gekennzeichnet,
- daß das Einstellelement (5; 105) einschließlich seiner Ringnut (7; 107) Kreisquerschnitt
aufweist und
- daß sich die Haltefeder (4; 104) in der Öffnung (8; 108) in Richtung parallel zum
Ventilschaft abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die gegabelte Haltefeder (4; 104) in einer zu ihren in die Ringnut (7; 107)
eingreifenden, kreisbogenförmigen Schenkelabschnitten (9; 109) parallelen Ebene zwei
weitere einander diametral gegenüberliegende kreisbogenförmige Schenkelabschnitte
(16; 116) aufweist,
- die konzentrisch zu den ersten angeordnet sind und unter Vorspannung am Ventilschaftende
(3; 103) anliegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die kreisbogenförmigen Schenkelabschnitte (9; 16; 109) auf der der Öffnung (8;
108) zugewandten Seite in Radialabschnitte (11 bzw. 17; 111) übergehen und
- daß jeweils zwei Radialabschnitte (11 und 17; 111 und 111) durch einen in der Öffnung
(8; 108) angeordneten 180°-Bogen (18) miteinander verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
- daß jeweils zwei übereinander angeordnete Schenkelabschnitte (109, 116) durch gekrümmte
Zwischenabschnitte (119) miteinander verbunden sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Haltefeder (4) im Bereich der Öffnung (8) von einem Formteil (12) umschlossen
ist,
- das die gesamte Höhe der Öffnung (8) einnimmt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Haltefeder (104) unter Vorspannung in der Öffnung (108) in seitliche Nuten
(120) eingreift, die in einer zur Ventilachse senkrechten Ebene angeordnet sind.