[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umlenken einer in ihrer Längsrichtung
bewegten Materialbahn mit mechanischen Mitteln sowohl in eine senkrecht zu den Flächen
der Bahn liegenden Ebene als auch in eine in der Fläche der Bahn liegenden Ebene.
[0002] Bei der Bewegung einer Bahn in Richtung ihrer Längsachse können für die Richtungsänderung
in eine senkrecht zu den Flächen der Bahn liegenden Ebene einfachste mechanische Elemente,
z.B. Umlenkrollen, angewendet werden. Bei der Umlenkrolle läuft die Bahn im rechten
Winkel zur Rollenachse auf und läuft nach Erreichen des gewünschten Umlenkwinkels
ebenfalls im rechten Winkel zur Rollenachse von der Rolle ab. Die Geschwindigkeitsvektoren
der Bahnpunkte von Bahn und Mantelfläche der Rolle sind identisch und somit findet
keine Relativbewegung zwischen Rolle und Bahn statt. Die Geschwindigkeiten der Bahnpunkte
entsprechen der Umfangsgeschwindigkeit, eine Geschwindigkeitskomponente in Richtung
der Umlenkachse existiert nicht.
[0003] Ein Umlenken der Bahn in einer in den Flächen der Bahn liegenden Ebene ist mittels
einer einfachen Umlenkrolle nicht möglich, da beim schrägen Laufen der Bahn über die
Umlenkrolle die Geschwindigkeitsvektoren der RollenMantelfläche und der Bahn nicht
übereinstimmen. Während die Bahnpunkte der Mantelfläche reine Umfangsgeschwindigkeit
aufweisen, weist die Geschwindigkeit der . Bahn eine Komponente in Umfangsrichtung
als auch in Axialrichtung auf. Um eine Relativbewegung zwischen Bahn und Mantelfläche
zu vermeiden, müßte die Umlenkrolle sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit drehen,
die der Umfangsgeschwindigkeitskomponente der Bahn entspricht und dabei gleichzeitig
in ihrer Längsachse mit der Geschwindigkeit der Axialkomponente der Bahngeschwindigkeit
bewegt werden, was eine unendlich breite Umlenkrolle bedingen würde.
[0004] Aus einer Vielzahl von Patentschriften und Patentanmeldungen sind Umlenkeinrichtungen
für Bahnen bekannt, bei welchen die Bahnumlenkung um ein mit einer großen Zahl von
Bohrungen versehenes Rohr durchgeführt wird und wobei aus den Bohrungen Luft ausströmt
und die Bahn auf dem entstehenden Luft-kissen zwischen Bahn und Rohr umgeleitet wird.
[0005] In der DE-AS 1 264 200 ist eine Vorrichtung zum Wenden eines Bandes beschrieben,
in welcher das Band über einen eine konvexe Fläche aufweisenden Körper zur Bildung
einer gewundenen Bahn geleitet und mittels Druckluft von der Fläche abgehalten wird.
In der amerikanischen Patentschrift US-PS 3 679 116 wird eine Bahn um 90° oder 180°
in ihrer Ebene umgeleitet, wobei die Bahn um ein, unter einem Winkel von 45° zur Laufrichtung
der Bahn, stehendes Rohr geführt wird. Das Rohr ist mit einer Vielzahl von Bohrungen
versehen, aus welchen Druckluft zur Bildung eines Luftkissens zwischen Bahn und Rohr
austritt.
[0006] Diese Luftkissenumlenkelemente sind zwar sehr einfach und preiswert in der Herstellung,
haben aber auch erhebliche Nachteile. Außer einem erheblichen Verbrauch von Druckluft
und somit Energie zu deren Erzeugung, entstehen an den Bahnkanten durch seitliches
Austreten der Luft mit hoher Geschwindigkeit aus einem relativ engen Spalt niedrige
Drücke, so daß die Bahn an das Luftkissenelement angezogen wird und dieses berühren
kann und wieder abgestoßen wird, also zu flattern beginnt. Durch das Flattern kann
die Bahnkante beschädigt werden oder es kann Abrieb entstehen.
[0007] Für exakt laufende Bahnen wurde dieser Effekt (Bernoui-Effekt) durch verschiedene
Maßnahmen kompensiert.
[0008] In der US-PS 3 567 093 wurde die Umlenkoberfläche in Kammern mit Seitenplatten aufgeteilt.
Die britische Patentschrift GB-PS 1 307 695 löst dieses Problem durch Einblasen der
Druckluft in tangentialer Richtung auf beiden Seiten sowohl am Bahneinlauf, als auch
am Bahnauslauf der Umlenkeinrichtung. Bei seitlichem Verlaufen der Bahn durch Störungen
im vorhergehenden oder nachfolgendem Bahnlauf sind aber auch diese Maßnahmen wirkungslos.
Auch bei leicht flügeligen Bahnen entstehen Störungen durch Flattern der Bahnen..
Bei Einrissen in der Bahnkante bricht der Druck im Luftkissen zusammen. Der Luftstrom
dieser pneumatischen Umlenkeinrichtungen muß sehr gleichmäßig sein und die gleichmäßige
Luftverteilung über die Bahnbreite, sowie die Korrektur des Bahnlaufes bei Störungen
ist trotz einer großen Zahl von Patentanmeldungen auch heute noch nicht sicher gelöst.
[0009] Zur Umlenkung der Bahn in ihrer Ebene sind auch mechanische Umlenkvorrichtungen bekannt,
die sich vor allem dadurch auszeichnen, daß sie keine Energie in Form von Druckluft
benötigen. Unempfindliche Bahnen, zum Beispiel Papierbahnen, werden zur Umlenkung
über ein schräg gestelltes Rohr gezogen. Die axiale Geschwindigkeitskomponente wird
durch Rutschen der Bahnfläche auf dem Rohr ausgeglichen, wobei ein Scheuern und Verkratzen
der Bahnfläche und Staub durch Abrieb entsteht.
[0010] In der US-PS 3 368 729 werden zur Umlenkung der Bahn auf einer schräg gestellten
Traverse Rollen angebracht, die so gestellt sind, daß auch die axiale Geschwindigkeitskomponente
der Bahn aufgenommen werden kann. Die Bahnumlenkung um 90° erfolgt in 2 Umlenkschritten
von je 45°. Da die Geschwindigkeit der Bahnpunkte der Rollen mit der der Bahnpunkte
nicht übereinstimmt, tritt eine Relativbewegung zwischen den Rollen und der Bahn auf,
wodurch Reibung entsteht. Diese Vorrichtung ist wegen der Zahl und Form der Rollen,
die sich in die Bahn ein- und durchdrücken und wegen einer Verkratzung oder Verschrammung
der Bahnrückseite für empfindliche Bahnen daher ebenfalls nicht geeignet.
[0011] In der DE-AS 2 032 065 wird eine Wendevorrichtung für flexible Bahnen beschrieben,
wobei als Grundidee die Aufteilung der Bahngeschwindigkeit in eine Umfangs-und eine
Axialkomponente erfolgt. Für empfindliche Bahnen (Folien, Filmbahnen) wird der Abstand
der Rollen aus konstruktiven Gründen zu hoch, so daß auch bei dieser Vorrichtung eine
zu hohe spezifische Belastung der Bahnfläche entsteht.
[0012] Der dargestellte enge Rollenabstand kann in der Praxis nicht ausgeführt werden, da
für die Lagerung der Rollen auf einer gekrümmten Achse Montagemöglichkeiten vorhanden
sein müßten und eine freie Lagerung der Rollen eine Abstützung erfordert, wenn übliche
Bahnspannungen auftreten. Durch die radiale Anordnung der Rollen treten beim schrägen
Ablaufen der Bahn über die Rollen Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen der Bahn und
den Rollen auf. Werden, wie vorgeschlagen, flexible schlauchartige Hohlkörper verwendet,
die sich um eine gekrümmte Achse drehen, ist die Außenseite immer breiter als die
Innenseite, so daß bei jeder Umdrehung eine Dehnung und eine Pressung in Längsrichtung
erfolgt. So ist ebenfalls eine Relativbewegung zwischen Drehkörper und Bahn vorhanden,
wodurch Reibung entsteht. Für dünne Bahnen mit empfindlichen Oberflächen ist diese
Vorrichtung daher ebenfalls nicht verwendbar.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umlenkvorrichtung für Materialbahnen
zu finden, die auch Bahnen mit sehr empfindlichen Oberflächen ohne Beschädigung der
begossenen Seite und/oder der Rückseite in jede gewünschte Richtung umlenken kann
und die zuverlässig, energiesparend und in weiten Grenzen wartungsfrei arbeitet.
[0014] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Trägerelement für die
Bahn während der Umlenkung ein endloser Flachriemen vorgesehen ist, auf den die Bahn
vor der Umlenkung mit gleicher Geschwindigkeit aufläuft und den die Bahn nach der
Umlenkung verläßt und daß zylindrische Walzen und rohrförmige und/ oder rohrsegmentförmige
Umlenkkörper mit Trägerrollen am Umfang angeordnet sind, die den endlosen Flachriemen
zur Umlenkung der Bahn führen und den Flachriemen anschließend zur Auflaufstelle der
Bahn auf den Flachriemen zurückführen.
[0015] Für den Fachmann war es überraschend, daß mit dieser Vorrichtung eine breite Materialbahn,
selbst mit z.B. hochempfindlichen photographischen Emulsionen, ohne jede Beschädigung
der Oberfläche in beliebiger Weise umgelenkt werden kann. Die Bahn läuft auf den Flachriemen
mit gleicher Geschwindigkeit auf und liegt während des gesamten Umlenkvorganges satt
ohne irgendwelche Relativbewegungen auf der Riemenoberfläche auf. Der Riemen wird
normalerweise durch die umschlingende Bahn angetrieben. Die gesamte Vorrichtung ist
prak- tisch wartungsfrei und zuverlässig in ihrer Funktion. Zusätzliche Energie in
Mengen, wie sie bei einer Luftkissenumlenkung benötigt wird, ist nicht erforderlich.
[0016] Gemäß einer speziellen Ausführungsform kann statt des Flachriemens ein Flachriemen
verwendet werden, der an seiner Unterseite mit einer Vielzahl von Keilnuten versehen
ist, ein Vielkeilflachriemen. Hierzu werden die zylindrischen Rollen mit Außenprofilen
versehen, die den Nuten des Keilriemens angepaßt sind. Ebenso sind die Umlenkelemente
am Umfang mit Rollen versehen, die am Umfang ein den Keilnuten angepaßtes Profil besitzen.
[0017] Durch diesen Vielkeilflachriemen wird der Trageriemen zwangsgeführt, so daß eine
Steuerung oder Regelung des Riemenlaufes nicht erforderlich ist.
[0018] Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die mechanischen Mittel zur Umlenkung
des Riemens und so-0 mit der darauf geführten Bahn für Umlenkwinkel von α = 90° aus
zylindrischen Walzen und für Umlenkwinkel α≠ 90° aus rohrförmigen oder rohrsegmentförmigen
Umlenkkörpern bestehen, an deren Umfang Tragerollen angeordnet sind.
[0019] Läuft der Trageriemen senkrecht auf eine Walze auf und ab (α = 90°), so können für
die Vorrichtung normale zylindrische Walzen verwendet werden oder für Vielkeilnutriemen
zylindrische Walzen, die auf ihren Umfang mit dem entsprechenden Profil versehen sind.
Bei einem Auflauf des Trageriemens unter einem Winkel α ≠ 90° werden rohrförmige Körper
als Umlenkelemente verwendet, auf deren Umfang zumindest in dem Bereich, in welchem
der Trageriemen abläuft, eine Vielzahl von Tragerollen angeordnet sind. Ist nur eine
Umschlingung des rohrförmigen Körpers von 90° oder 180° erforderlich, so genügt statt
des rohrförmigen Körpers ein Rohrsegment, so daß sich in das Rohrsegment ein weiteres
Rohrsegment für den Rücklauf des Trageriemens anordnen läßt, und die Vorrichtung raumsparend
ausgeführt werden kann.
[0020] Eine besonders gute Führung des Trageriemens läßt sich dadurch erreichen, daß Trägerrollen
auf den rohr- oder rohrsegmentförmigen Umlenkkörper vorgesehen sind, die eine ellipsenförimige
Krümmung der Tragefläche mit den Ellipsenhauptachsen a = r cos α und b = r besitzen,
wobei r der Radius des jeweiligen Umlenkkörpers und α der Auflaufwinkel des Trageriemens
auf den Umlenkkörper ist.
[0021] Werden die Tragerollen in dieser Form ausgestaltet, so wird ein idealer Ablauf des
Trageriemens auf dem Umfang des Umlenkelementes erreicht. Die Geschwindigkeit der
Bahnpunkte stimmen mit den Geschwindigkeiten der Trageflächen der Tragerollen stets
überein.
[0022] Eine preiswertere und. einfache Herstellung der Tragerollen wird dadurch erreicht,
daß die Tragerollen eine Tragefläche besitzen, die mit einem mittleren Radius den
ellipsenförmigen Tragerollen angenähert sind. Durch die Wahl der Breite der Tragerollen
kann der entstehende Geschwindigkeitsfehler zwischen Bahn und Rollen leicht unter
1 % gehalten werden, so daß sich der Fehler in der Praxis nicht auswirkt.
[0023] Eine von dem Auflaufwinkel α des Trageriemens und der Bahn unabhängige Vorrichtung
zur Umlenkung von Bahnen wird dadurch erhalten, daß die rohr- oder rohrsegmentförmigen
Umlenkkörper auf ihren Umfängen mit Kugelkäfigen und darin befindlichen drehbar gelagerten
Kugeln versehen sind, auf denen der endlose Flachriemen zur Umlenkung abrollt und
daß der Flachriemen so beschaffen ist und die Zahl der Kugeln so gewählt wird, daß
bei der Umlenkung keine Verformung des Flachriemens an der Oberfläche erfolgt und
der Flachriemen den Umlenkkörper nicht berührt.
[0024] Ein besonders leichter Tra
geriemenlauf zur Umlenkung einer Bahn kann dadurch erhalten werden, daß der rohr-oder
rohrsegmentförmige Umlenkkörper als Druckgefäß ausgebildet ist und einen Anschluß
für Preßluft besitzt und daß die Kugelkäfige Bohrungen zum Innenraum des Druckgefäßes
besitzen, wobei die Kugeln in den Kugelkäfigen den Innenraum abschließen und bei Auflaufen
des Trageriemens auf die Kugeln sich in den Kugelkäfigen auf einem Luftpolster drehen.
[0025] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Vorrichtung bei welcher eine der
zylindrischen Umlenkwalzen der Umlenkvorrichtung mit einem Antrieb zum Antrieb des
Riemens und somit der Bahn vorgesehen ist. Durch diese Anordnung sind sonstige gesonderte
Antriebe für die Bahn nicht erforderlich.
[0026] Treten durch äußere Einflüsse Störungen im Lauf des Trageriemens auf, die ein Abweichen
des Trageriemens von seiner vorgeschriebenen Bahn verursachen, so ist es möglich,
daß zur Korrektur, Regelung und Steuerung des Tragriemenlaufes auf der Umlenkvorrichtung
Mittel vorgesehen sind, die ein horizontales Verdrehen der Achse der zylindrischen
Umlenkrollen um den Mittelpunkt der Rollen ermöglichen.
[0027] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, daß zur Korrektur, Regelung
und Steuerung des Trageriemenlaufes auf der Umlenkvorrichtung Mittel vorgesehen sind,
die ein achsenparalleles Versetzen der Umlenkachse der Umlenkkörper und damit eine
Änderung des Umschlingungswinkels auf den Umlenkkörpern gestatten.
[0028] In einer raumsparenden Ausführungsform der Umlenkvorrichtung sind die Umlenkkörper
zur Rückführung des Trageriemens innerhalb des Umlenkkörper für Riemen und Bahn angeordnet.
In einer anderen möglichen Ausführungsform der Vorrichtung sind die Umlenkkörper zur
Rückführung des Trageriemens vor den Umlenkkörpern zur Umlenkung des Riemens und der
Bahn angeordnet.
[0029] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten sind in folgender Beschreibung
in Verbindung mit beiliegenden Zeichnungen zu ersehen. Es zeigen
Figur 1
[0030] Ein Umlenkelement für eine Bahnumlenkung um 90° in der Ebene der Bahn in Draufsicht.
Figur 2
[0031] Das Umlenkelement der Figur 1 im Schnitt A - A als schematisch dargestellte Seitenansicht.
Figur 3
[0032] Eine andere Ausführungsform des Umlenkelementes der Figur 1 als schematisch dargestellte
Seitensansicht.
Figur 4
[0033] Ein Umlenkelement für eine Bahnumlenkung um 180° in der Ebene der Bahn in Draufsicht.
Figur 5
[0034] Ein Umlenkelement zum seitlichen Versetzen einer Bahn um den Abstand A in Draufsicht..
Figur 6
[0035] Einen rohrförmigen Umlenkkörper.
Figur 7
[0036] Die Riementragerollen des rohrförmigen Umlenkkörpers in elliptischer Form.
Figur 8
[0037] Eine vereinfachte Form der Riementragerollen.
Figur 9
[0038] Einen rohrsegmentförmigen Umlenkkörper mit Kugeln zum Tragen des Riemens.
Figur 10
[0039] Einen rohrsegmentförmigen mit Luftdruck beaufschlagten Umlenkkörper mit Kugeln zum
Tragen des Riemens.
Figur 11
[0040] Ein vergrößerter Ausschnitt der Wandung des druckbeaufschlagten Umlenkkörpers mit
Kugeln.
[0041] Die Figur 1 zeigt als Ausführungsbeispiel das Hauptmerkmal des Umlenkelementes, den
Trageriemen 2 der die Bahn 1 zur Umlenkung über den eigentlichen Umlenkkörper 4 trägt
und durch die übrigen Umlenkkörper 6, 7, 8, 10, 3 endlos zurückgeführt wird. Die Anordnung
und die geometrischen Abmessungen aller Umlenkkörper sind so gewählt, daß ein zwangsfreier
Riemenlauf gewährleistet ist. Dies heißt, daß alle Bahnpunkte des Trageriemens 2 gleiche
Geschwindigkeit parallel zur Längsachse des Trageriemens 2 während des gesamten Durchlaufes
durch die Umlenkvorrichtung aufweisen.
[0042] Der endlose Trageriemen läuft über eine zylindrische Umlenkwalze 3 zur Aufnahme der
Bahn 1 unter dem Winkel α in die Umlenkeinrichtung ein. Die Bahn 1 wird unter dem
gleichen Winkel α zugeführt, z. B. (wie in Figur 1 dargestellt) beträgt der Einlaufwinkel
α = 45°. Am Umlenkelement 4, einem halbrohrförmigen Tragekörper für eine Vielzahl
von Rollen 11, 12 oder Kugeln 9 läuft die Bahn 1 auf einen Trageriemen 2 auf, wird
auf diesem liegend umgelenkt und verläßt den Trageriemen 2 auf der Rückseite des Umlenkkörpers
4. Die Bahn ist gewendet, das heißt ihre Oberseite ist nun Unterseite und die Bahn
wurde in ihrer Ebene um 2 α = 90° in ihrer Laufrichtung umgelenkt.
[0043] Der Trageriemen läuft rechtwinklig über eine zweite zylindrische Umlenkwalze 6 auf
einen rohrsegmentförmigen Umlenkkörper 7, über einen rohrförmigen Umlenkkörper 8,
dann über einen rohrsegmentförmigen Umlenkkörper 10 zurück zum zylindrischen Umlenkköprer
3.
[0044] Die Figur 2 zeigt die Umlenkeinrichtung der Figur 1 in einem Schnitt A-A durch die
Symmetrieachse der Umlenkeinrichtung. Die Bahn 1 läuft im Punkt P auf den Trageriemen
2 auf und verläßt ihn im Punkt R. Alle Bahnpunkte der Bahn 1 beschreiben zwischen
P und R einen Winkel V und erfahren eine Verschiebung nach vorne auf den Betrachter
zu, deren Größe von dem Durchmesser des rohrsegmentförmigen Umlenkkörpers 4 und dem
Einlaufwinkel α abhängt. Würde α = 90° betragen, so würden die Punkte P und R in der
Zeichenebene der Figur 2 liegen und es könnte die Umlenkung der Bahn über eine normale
zylindrische Walze erfolgen.
[0045] Um defniierte Auf- und Ablaufpunkte der Bahn 1 auf den Trageriemen 2 zu erhalten,
kann der Umschlingungswinkel des Trageriemens 2 auf dem rohrsegmentförmigen Umlenkkörper
4 um 2 ß größer gewählt werden als der Umschlingungswinkel δ der Bahn 1 und wird somit
δ = δ + 2 β. Der Trageriemen 2 läuft dann in Figur 2 in einem Punkt S auf den Umlenkkörper
4 auf und in einem Punkt A vom Trageriemen 2 ab. Der Riemen 2 und die Bahn
1 laufen im gleichen Winkel α über den Umlenkkörper 4, so daß die Geschwindigkeitsvektoren
ihrer Bahnnunkte während der Umlenkung identisch sind und keine Verschiebungen zwischen
Bahn 1 und Riemen 2 auftreten, die zu Beschädigungen wie Kratzer, Scheuerstellen,
Falten oder dergleichen führen könnten.
[0046] Nachdem die Bahn (1) den Trageriemen 2 im Punkt R verlassen hat, läuft der Trageriemen
(wie in Figur 1 gezeigt) über eine zylindrische Umlenkwalze 6 und einen Umlenkkörper
7 im Punkt T auf den im äußeren Umlenkkörper 4 liegenden inneren Umlenkkörper 7 unter
dem Winkel α auf. Nach Durchlaufen des Umschlingungswinkels δ auf dem Umlenkkörper
7 verläßt der Trageriemen 3 diesen im Punkt B und trifft im Punkt D auf den Umlenkkörper
10 auf und verläßt diesen nach einer kurzen Umschlingung im Punkt C, um auf die zylindrische
Umlenkwalze 3 zu gelangen.
[0047] In Figur 3 ist die zylindrische Umlenkwalze gemäß einer besonderen Ausführungsform
durch zwei oder mehrere Umlenkwalzen 3' und 3" (3"') ersetzt, wobei der Trageriemen
vom Punkt C des Umlenkelementes 10 rechtwinklig auf die erste der zylindrischen Umlenkwalzen
3' auflaufen muß. Beim rechtwinkligen Auflaufen des Trageriemens 2 auf die Umlenkwalzen
3, 3', 3" ist die Geschwindigkeit in Richtung der Achse der Umlenkwalze gleich Null,
sodaß normale zylindrische Walzenkörper verwendet werden können.
[0048] Der Ersatz der zylindrischen Umlenkwalze 3 durch 2 oder mehrere Umlenkwalzen 3',
3"... erlaubt eine Verwendung von Walzen mit einem kleineren Durchmesser statt einer
Walze mit einem großen Durchmesser. Außerdem können die Umlenkwalzen 3', 3" dazu verwendet
werden, eine Spannvorrichtung für den endlosen Trageriemen einzurichten, wobei eine
der Walzen 3', 3" prallel zur Riemenlaufebene verschoben wird (siehe Pfeil bei 3"
Figur 3).
[0049] Diese Einrichtung gibt sinngemäß auch für andere Umlenkvorrichtungen, bei welchen
die Bahn um 180° oder parallel zu ihrer Laufrichtung oder auch in anderer Weise umgeleitet
wird, wie beispielsweise in den Figuren 4 und 5 dargestellt.
[0050] Die Figur 4 zeigt eine Umlenkeinrichtung, bei welcher die Bahn 1 in ihrer Ebene um
180° umgelenkt wird. Der Trageriemen 2 verläßt die zylindrische Umlenkwalze 13 und
die Bahn 1 läuft am Umlenkkörper 14 auf den Riemen 2 auf, wird auf dem Riemen 2 liegend
zweimal auf den Umlenkkörper 14 und 15 um 90° umgelenkt und verläßt den Trageriemen
2 nach der Umlenkung auf dem Umlenkkörper 15. Der Trageriemen 2 wird von einer zylindrischen
Umlenkwalze 16 zum Umlenkkörper 17 und über weiteren Umlenkkörper 18, 19, 20 zur zylindrischen
Umlenkwalze 13 zurückgeführt. Diese Vorrichtung ist geeignet, um eine Bahn von einer
Abrollung durch zwei nebeneinanderliegende Behandlungsstrecken hin und zurückzuführen,
so daß zum Beispiel die Aufrollung für die Bahn 1 neben der Abrollung liegen kann.
Natürlich können auch mehrere dieser Vorrichtungen für beliebig oftes Umlenken der
Bahn 1 verwendet werden.
[0051] In Figur 5 ist eine Umlenkvorrichtung dargestellt, in welcher die Bahn 1 um einen
Abstand A von der Laufrichtung versetzt weitergeleitet wird. Der Trageriemen 2 verläßt
die zylindrische Umlenkwalze 23 und trifft unter einem Winkel auf einen Umlenkkörper
24 auf. Die Bahn 1 läuft auf den Trageriemen 2 auf und wird auf diesem um 360° umgeleitet
und gleichzeitig parallel um den Abstand A zu der bisherigen Laufrichtung versetzt,
wenn sie den Trageriemen 2 verläßt. Der Trageriemen verläßt nach einer weiteren 180°
Umschlingung einen Umlenkkörper 24 und wird zur zylindrischen Umlenkwalze 26 geführt,
umgelenkt und über einen vor einem Umlenkkörper 24 liegenden Umlenkkörper 27 nach
mehrmaliger Umschlingung zur Umlenkwalze 23 zurückgeführt.
[0052] Die Anordnung des Umlenkkörpers 27 vor dem Umlenkkörper 24 kann natürlich auch bei
den vorher beschriebenen Anordnungen nach Figur 1, 3 und 4 verwendet werden, wenn
hierfür ein Bedarf besteht. In Figur 1, 3 und 4 liegt der Rückführumlenkkörper für
den Trageriemen 2 innerhalb des Umlenkkörpers für Trageriemen 2 und Bahn 1, wodurch
diese Anordnung einen geringeren Platzbedarf aufweist.
[0053] Die in Figur 1 gezeigte Anordnung ist für eine Umlenkung der Bahn bis zu 90° geeignet,
die der Figur 4 für eine Umlenkung bis zu 180° und die der Figur 5 bis zu 360°. Die
erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtungen können je nach Anordnung und Ausführung der
Umlenkkörper und -walzen eine parallel zu ihrer Längsachse laufende Bahn um jeden
beliebigen Winkel in einer in den Flächen der Bahn parallel liegenden Ebene umlenken.
[0054] über die zylindrischen Umlenkwalzen 3, 3', 3", 6, 13, 16, 23, 26 läuft der Tragriemen
2 im rechten Winkel ( α = 90°) zur Umlenkachse. Damit ist die Geschwindigkeit in Richtung
der Achse gleich Null und es können daher zylindrische Drehkörper als Umlenkelement
verwendet werden.
[0055] über die in den Figuren dargestellten übrigen Umlenkkörper läuft der Riemen 2 in
einem Winkel α ≠ 90°, so daß die Riemengeschwindigkeit neben der Umfangskomponente
eine Axialkomponente besitzt. Die Umlenkkörper 4, 7, 8, 10, 14, 15, 17, 18, 19, 20,
24, 27 bestehen deshalb aus Umlenkkörper auf denen eine Vielzahl von Tragerollen 11,
12 oder Tragekugeln 9 montiert sind. Bei Verwendung von Tragerollen 11, 12 sind die
Achsen der Tragerollen 11, 12 senkrecht zur Riemenlaufrichtung L angeordnet. Eine
derartige Anordnung zeigt Figur 6. Auf dem Umfang des Umlenkkörpers sind eine Vielzahl
von Rollen 11, 12 mit elliptischen oder angenähert elliptischen Laufflächen 21, 22
angeordnet, deren Achsen senkrecht zur Laufrichtung des Bandes 2 stehen und die eine
Breite b, besitzen, die so gewählt wird, daß mögliche herstellungsbedingte Fehler
so klein sind, daß sie nicht den Ablauf des Riemens 2 auf den Rollen 11, 12 beeinflussen.
Die Rollen sind auf dem Umfang eines rohrsegment- oder rohrförmigen Umlenkkörpers
montiert. Unter rohrförmigen oder rchrsegmentförmigen Umlenkkörper wird verstanden,
daß der Umlenkkörper auch aus einem Segment eines Rohres z.B. aus einem halben Rohr
bestehen kann, soweit nur der halbe Umfang eines Rohres für die Umlenkung benötigt
wird. Vorteilhaft werden die Rollen 11, 12 auch nur an den Stellen und dem Bereich
auf dem Umfang des Umlenkkörpers montiert, an welchen der Riemen läuft.
[0056] In Figur 7 ist eine einzelne Tra
gerolle 11 auf dem Umfang des rchrförmigen Umlenkkörpers 4 dargestellt. Die Achse der
Rolle steht senkrecht zur Laufrichtung L des Riemens 2 über dem Umlenkkörper 4. Der
Riemen 2 läuft mit einem Winkel α über den Umlenkkörper 4.
[0057] Schneidet man eine solche Riemenlenkung senkrecht zur Riemenlaufrichtung (Fig. 7,
Schnitt BB), so erhält man eine Ellipse mit den Hauptachsen cl =

und b = r. Hierbei ist r der Radius des jeweiligen rohr-oder rohrsegmentförmigen Umlenkkörpers
4 und α der Auflaufwinkel des Riemens 2 auf den Umlenkkörper 4. Die Oberfläche 21
der Tragercllen 11 muß die Krümmung einer Ellipse besitzen, wenn sie mit der Krümmung
des idealen Riemens 2 und somit mit der Bahn 1 übereinstimmen soll. Da dies aber in
der Praxis Fertigungsprobleme und somit Kosten verursacht, können die Tragercllen
12 entsprechend der Figur 8 auch mit einem mittleren Krümmungsradius r
K ausgeführt werden, weil der auftretende Fehler bei nicht zu breiten Rollen sehr klein
ist. Hierbei treten bei einer balligen Tragefläche 22 der Rollen 12 über die Rollenbreite
b Geschwindigkeitsdifferenzen auf, die zu einer Relativbewegung zwischen Rollenmantelfläche
22 und Riemen 2 führen. Um diese Geschwindigkeitsdifferenz klein zu halten, ist die
Breite b der Tragercllen 12 eingeschränkt. Die Abweichungen der Geschwindigkeit zwischen
Rollenmitte C und -rand kann jedoch leicht unter 1 % gehalten werden, so daß dieser
Fehler, wie Versuche gezeigt haben, in der Praxis sehr klein und ohne Einfluß ist.
[0058] Eine von dem Auflaufwinkel α unabhängige Konstruktion des rohrsegment- oder rohrförmigen
Umlenkkörpers 28 zeigt die Figur 9. Statt der Tragercllen 11, 12 sind auf dem Umfang
des Umlenkkörpers eine Vielzahl von Kugelkäfigen 29 mit darin frei drehbaren Kugeln
9 angecrdnet. Die Kugeln 9 drehen sich in Laufrichtung des Riemens 2, so daß der Riemen,
auf den Kugeln 9 rollend, umgelenkt wird und hierbei sowohl die Umfangskcmpcnente
als auch die axiale Komponente der Riemenbewegung ohne Rutschen des Riemens 2 auf
dem rohrförmigen Umlenkkörper 28 berücksichtigt wird. Hierbei ist die Zahl der Kugelkäfige
29 mit Kugeln 9 und die Steifigkeit des Riemens 2 so zu bemessen, daß der Riemen 2
nicht mit dem Umlenkkcrper 28 in Berührung kommt, sondern von den Kugeln 9 getragen
wird und an seiner Oberfläche bei der Auflage der umzulenkenden Bahn 1 keine Unebenheiten
zeigt.
[0059] Einen besonders leichten Lauf zeigt der Riemen 2 auf Kugeln 9, wenn die Kugeln 9
in ihren Kugelkäfigen 29 auf einem Luftpolster abrollen. In Figur 10 ist eine Umlenkeinrichtung
dargestellt, bei der der rohrförmige Umlenkkörper aus einem Druckgefäß 33 besteht,
welches zum Beispiel mit Preßluft beaufschlagt wird. Die Kugelkäfige 29 sind durch
Bohrungen 32 (Figur 11) mit dem Druckgefäß 33 verbunden. Die Kugeln 9 dichten normalerweise
das Druckgefäß 33 nach außen ab. Wird ein Riemen 2 über die Kugeln 9 geführt, so werden
die Kugeln 9 nach innen gegen den Druck im Druckgefäß 33 gedrückt und rundum mit Druckluft
30 umspült, so daß sich die Kugeln 9 mit geringer Reibung auf einem Luftpolster drehen
können und den Riemen 2 und die aufliegende Bahn 1 in einem beliebigen Auflaufwinkel
D
C umlenken. Die Umlenkkörper 28, 33 können hierzu auf ihren gesamten Umfängen oder
auch nur im Bereich des umlaufenden Bandes und eventueller Toleranzbreite für den
Bahnlauf mit Kugeln 9 ausgerüstet sein.
[0060] Wenn die Bahn 1 auf dem Riemen 2 unter Einfluß äußerer Störungen geringfügig auswandert,
kann die Umlenkvorrichtung mit Einrichtungen versehen werden, um den Riemenlauf zu
steuern oder vollautomatisch zu regeln. Eine Möglichkeit besteht in der horizontalen
Verdrehung der Achse einer der zylindrischen Umlenkwalzen 3, 3', 3", 13, 23, so daß
ein seitlichen Gegenwandern des Riemens 2 auf der zylindrischen Walze solange bewirkt
wird, bis der Auflaufwinkel des Riemens 2 auf diese Walze vom rechten Winkel zur Achse
nicht mehr abweicht. Derartige Regelungen und Steuerungen sind aus der Technik der
Riementriebe hinreichend bekannt, so daß sich eine ausführlichere Beschreibung der
Regeleinrichtung oder der Steuerung erübrigt. Eine derartige Verdrehung ist durch
einen Doppelpfeil an der Walze 3 der Figur 1 dargestellt.
[0061] Eine weitere Möglichkeit der Steuerung oder Regelung des Riemenlaufes besteht in
dem achsenparallelen Versetzen der Umlenkachse der Umlenkkörper 10, 20, 27 und damit
eine Änderung des Auflaufwinkels α auf die Umlenkkörper von 8, 19, 24 auf 10, 20,
27. Eine derartige Verschiebung des Umlenkkörpers ist zum Beispiel am Umlenkkörper
10 Figur 1 oder am Umlenkkörper 20 Figur 4 durch Doppelpfeile dargestellt.
[0062] Wie in Figur 1 dargestellt, kann jede der Umlenkvorrichtungen auch zum Antrieb und
Transport der umzulenkenden Bahn verwendet werden, so daß sich ein bescnderes Antriebselement
erübrigt.
[0063] In Figur 1 ist die zylindrische Umlenkrolle 6 über eine Achse mit einem Motor 5,
wie zum Beispiel mit einem Elektromotor mit Getriebe und Kupplung, verbunden, der
den endlosen Riemen 2 und somit die Bahn 1 antreibt. Dies ist natürlich bei allen
Umlenkeinrichtungen möglich, so z.B. kann in Figur 4 die Walze 16 und in Figur 5 die
Walze 26 mit einem Antrieb versehen sein.
[0064] Bisher wurden Umlenkeinrichtungen für Bahnen 1 beschrieben bei denen die Bahn 1 auf
einen flachen Riemen 2 aufläuft und auf diesem umgelenkt wird. Statt eines flachen
Riemens 2 kann auch ein an seiner Oberfläche flacher Riemen 34 verwendet werden, der
an seiner Unterseite eine Vielzahl von Nuten 35 besitzt und Vielkeilflachriemen 34
genannt wird (Figur 12). Hierzu sind die zylindrischen Umlenkwalzen 39 mit erhabenen
Profilen 36 versehen, die in die Nuten 35 des Vielkeilriemens 34 passen. Die Umlenkkörper
37 sind auf ihrem Umfang mit einer Vielzahl von Rollen 38 versehen, die am Umfang
ebenfalls mit dem in die Nuten 35 des Vielkeilflachriemens 34 passende Profil 36 versehen
sind. Ein derartiger Vielkeilflachriemen 34 benötigt keine Regelung, da er durch seine
Zwangsführung nicht von der vorgegebenen Spur abweicht. Die Vielkeilflachriemen 34
sind wegen der Zwangsführung höherem Verschleiß unterworfen, und teurer in der Herstellung.
Für die zylindrischen Umlenkwalzen 39 sind bei der Verwendung des Vielkeilflachriemens
34 ebenfalls aufwendigere Drehkörper der Umlenkwalzen 39 erforderlich. Der Antrieb
der Umlenkeinrichtung läßt sich dagegen durch die größere Kraftübertragungsmöglichkeit
der Umlenkwalzen 39 besser durchführen.
1. Vorrichtung zum Umlenken einer in ihrer Längsrichtung bewegten Materialbahn mit
mechanischen Mitteln sowohl in eine senkrecht zu den Flächen der Bahn liegenden Ebene
als auch in eine in der Fläche der Bahn liegenden Ebene, dadurch gekennzeichnet, daß
als Trägerelement für die Bahn (1) während der Umlenkung ein endloser Flachriemen
(2) vorgesehen ist, auf den die Bahn (1) vor der Umlenkung aufläuft und den die Bahn
(1) nach der Umlenkung verläßt und daß zylindrische Walzen (3, 3', 3", 6, 13, 16,
23, 26) und rohrsegment- und/oder rohrförmige Umlenkkörper (4, 8, 7, 10, 14, 15, 17,
18, 19, 20, 24, 27) mit Trägerrollen (11, 12) am Umfang angeordnet sind, die den endlosen
Flachriemen (2) zur Umlenkung der Bahn (1) führen und den Flachriemen (2) anschließend
zur Auflaufstelle der Bahn (1) auf den Flachriemen (2) zurückführen.
2. Vorrichtung zum Umlenken einer Bahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
statt eines Flachriemens (2) als Trägerelement für die Bahn (1) ein Vielkeilflachriemen
(34) verwendet wird, der an seiner Unterseite mit einer Vielzahl von Keilnuten (35)
versehen ist und daß Umlenkwalzen (39) und Umlenkelemente (37) verwendet werden, deren
Außenprofil (36) den Keilnuten (35) des Vielkeilriemens (34) angepaßt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanischen
Mittel zur Umlenkung des Riemens (2) und der darauf geführten Bahn (1) für Umlenkwinkel
α = 90° aus zylindrischen Walzen (3, 3', 3", 6, 13, 16, 23, 26) und für Umlenkwinkel
α ≠ 90° aus rohr- oder rohrsegmentförmigen Umlenkkörpern (4, 7, 8, 10, 14, 15, 18,
19, 20, 24, 27) bestehen, an deren Umfängen Tragerrollen (11, 12) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekenn- zeichnet, daß Tragerollen (11)
auf den rohr- oder rohrsegmentförmigen Umlenkkörpern vorgesehen sind, die eine ellipsenförmige
Krümmung der Tragefläche (21) mit den Ellipsenhauptachsen a =

und b=r besitzen, wobei r der Radius des jeweiligen Umlenkkörpers und der Auflaufwinkel
des Trageriemens (2) auf den jeweiligen Umlenkkörper ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß Tragerollen (12)
auf den rohr- oder rohrsegmentförmigen Umlenkkörpern vorgesehen sind, die eine Tragefläche
(22) für den Trageriemen (2) besitzen, deren Krümmung mit einem mittleren Radius der
der ellipsenförmigen Tragerollen (11) angenähert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rohr- oder rohrsegmentförmigen
Umlenkkörper (28) auf ihren Umfängen mit Kugelkäfigen (29) und darin befindlichen
drehbar gelagerten Kugeln (9) versehen sind, auf denen der endlose Flachriemen (2)
zur Umlenkung abrollt und daß der Flachriemen (2) so beschaffen ist und die Zahl der
Kugeln (9) so gewählt wird, daß bei der Umlenkung keine Verformung des Flachriemens
(2) an der Oberfläche erfolgt und der Flachriemen (2) den Umlenkkörper (28) nicht
berührt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der rohr- oder rohrsegmentförmige
Umlenkkörper(33) als Druckgefäß ausgebildet ist und einen Anschluß (31) für Preßluft
(30) besitzt und daß die Kugelkäfige (29) Bohrungen (32) zum Innenraum des Druckgefäßes
besitzen, wobei die Kugeln (9) in den Kugelkäfigen (29) den Innenraum abschließen
und bei Auflaufen des Trageriemens (2) auf die Kugeln(9) sich in den Kugelkäfigen
(29) auf einem Luftpolster drehen.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine der zylindrischen
Umlenkwalzen (3, 3', 3", 6, 13, 16, 23, 26) der Umlenkvorrichtung mit einem Antrieb
(5) zum Antrieb des Riemens (2) und somit der Bahn (1) versehen ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Korrektur, Regelung und Steuerung des Tragriemenlaufes auf der Umlenkvorrichtung Mittel
vorgesehen sind, die ein horizontales Verdrehen der Achse der zylindrischen Umlenkrollen
(3, 3', 3", 13, 23) um den Mittelpunkt der Rollen ermöglichen.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Korrektur, Regelung und Steuerung des Trageriemenlaufes auf der Umlenkvorrichtung
Mittel vorgesehen sind, die ein achsenparalleles Versetzen der Umlenkachse der Umlenkkörper
(10, 20) und damit einer Änderung des Umschlingungswinkels auf den Umlenkkörper (10,
20 und 8, 19) gestatten.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkkörper
(8, 18, 19) zur Rückführung des Trageriemens (2) innerhalb der Umlenkkörper (4, 14,
15) für Riemen (2) und Bahn (1) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkkörper
(8, 18, 19, 27) zur Rückführung des Trageriemens (2) vor den Umlenkkörpern (4, 14,
15, 24) zur Umlenkung des Riemens (2) und der Bahn (1) angeordnet sind.