(19)
(11) EP 0 030 268 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.1981  Patentblatt  1981/24

(21) Anmeldenummer: 80106623.4

(22) Anmeldetag:  29.10.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A63H 21/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 08.12.1979 DE 7934627 U

(71) Anmelder: Ernst Paul Lehmann Patentwerk
D-90475 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Richter, Eberhard
    D-8501 Burgthann (DE)

(74) Vertreter: Matschkur, Götz, Lindner Patent- und Rechtsanwälte 
Postfach 11 91 09
90101 Nürnberg
90101 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hängegondel für Spielzeug-Seilbahn


    (57) Hängegondel mit einer unter einer Laufkatze hängenden Fahrgast-Kabine (1), bei der die aus Kunststoff bestehende Kabine aus einem den Boden und einen Teil der Seitenwände umfassenden Unterteil (4) und einem die Deckwand und die Fenster umfassenden Oberteil (5) besteht, die mittels federnden Rasten (13, 14, 15) miteinander verbindbar sind und die Fensterscheiben durch vorzugsweise ein einteiliges C-förmiges Klarsichtbauteil (11) gebildet sind, das an der Innenseite der Seitenteile des Oberteils (5) angeordnet klemmend zwischen Ober- und Unterteil gehaltert ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hängegondel für Spielzeug-Seilbahnen mit einer unter einer Laufkatze hängenden Fahrgast-Kabine.

    [0002] Die Hängegondeln der bislang bekanntgewordenen Spielzeug-Seilbahnen bestehen aus Blechstanzteilen, was zum einen eine außerordentlich aufwendige und umständliche Fertigung bedingt und zum anderen dazu führt, daß diese Kabinen den tatsächlichen großtechnischen Vorbildern nur sehr unvollkommen ähneln. Die Ausbildung der Hängegondel aus Blech macht es wiederum erforderlich, daß sie beklebt oder bemalt sein muß, was, insbesondere im Hinblick auf die relativ geringen Stückzahlen, mit denen derartige Spielzeuge gefertigt werden und die demzufolge eine vollautomatisierte Schablonenbemalung im allgemeinen ausschließt - wiederum nur mit erheblichem Fertigungsaufwand möglich ist.

    [0003] Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Kabine aus einem den Boden und einen Teil der Seitenwände umfassenden Unterteil und einem die Deckwand und die Fenster umfassenden Oberteil besteht, die mittels federnden Rasten miteinander verbindbar sind und daß die Fensterscheiben durch, vorzugsweise ein einteiliges C-förmiges Klarsichtbauteil gebildet sind, das an der Innenseite der Seitenteile des Oberteils angeordnet klemmend zwischen Ober- und Unterteil gehaltert ist.

    [0004] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung läßt sich die Kabine sehr einfach aus im Wege des Spritzgießens herstellbaren Teilen aufbauen, deren Montage durch das Vorsehen federnder Rasten denkbar einfach ist. Von besonderem Vorzug ist in diesem Zusammenhang die Ausbildung der Fenster als ein C-förmiges Klarsichtbauteil, welches dem Ober- und Unterteil klemmend zwischengeordnet ist, so daß die bislang übliche Verklebung der Scheiben hinter den entsprechenden Aussparungen der Kabinenseitenwände völlig entfällt.

    [0005] Das die Fensterscheiben bildende umlaufende Klarsichtbauteil, welches sich sehr einfach durch Biegen eines Kunststoffstreifens herstellen läßt, kann auf innen an den Seitenwänden des Unterteils angeformten Auflagestreben aufsitzen, so daß dieses Klarsichtbauteil nicht, materialverschwendend und dem großtechnischen Vorbild widersprechend, bis zum Boden hinunterreichen muß, um zwischen Ober- und Unterteil der Kabine eingeklemmt zu werden.

    [0006] Darüber hinaus bietet aber diese Konstruktion den besonderen Vorteil, daß Sitzeinbauten mit rückseitigen Halterungsrippen, die querschnittlich T-oder schwalbenschwanzförmig von oben in Führungsnuten an den Seitenwänden einschiebbar sind,einfach in der Weise gehaltert werden, daß diese Halterungsrippen von den Fensterscheiben übergriffen werden. Auf diese Weise wäre es auch möglich, die Auflagestreben für die Fensterscheiben völlig wegzulassen und ausschließlich die Halterungsrippen der Sitzeinbauten als Auflager zu verwenden

    [0007] In Weiterbildung der Erfindung kann ein lose auf den Kabinenboden aufgelegter, durch die Sitzeinbauten arretierter Innenboden vorgesehen sein, der zum einen die für Seilbahngondel-Kabinen typische Rostausbildung zeigt. Zum anderen ermöglicht das Vorsehen eines derartigen, farblich zum Unterteil kontrastierend ausgebildeten Innenbodens eine besonders einfache und elegante Wiedergabe der auf der Unterseite der Gondelkabine verlegten Versorgungsleitungen. Zu diesem Zweck werden entsprechend den Versorgungsleitungen geführte Stege an der Unterseite des Innenbodens angespritzt und an den entsprechenden Stellen Schlitze im Außenboden vorgesehen, so daß die Stege, die ja farblich zum Außenboden kontrastieren, außerordentlich wirklichkeitsgetreue Leitungsimitationen bilden.

    [0008] Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, eine auf der Deckwand befestigte, sie einseitig unter Bildung einer Führungsnut für eine Schiebetür im Abstand übergreifende Außendeckplatte vorzusehen, wobie diese Außendeckplatte durch die Befestigungsschrauben des Tragarms der Laufkatze mit gehaltert sein kann.

    [0009] Das Vorsehen einer derartigen gesonderten Außendeckplatte ermöglicht eine sehr einfache Abwandlungsmöglichkeit der farblichen Ausgestaltung der Hängegondeln und bietet - neben der vereinfachten Einsetzbarkeit der Schiebetür mit dem Aufsetzen der Außendeckwand - schließlich auch noch die Möglichkeit einer besonders einfachen Montage einer üblicherweise in Hängegondeln vorgesehenen Ausstiegsklappe, die lediglich mit seitlich überstehenden Schwenkzapfen versehen zu sein braucht, die zwischen die Innen- und Außendeckwand - entsprechendes gilt für eine Bodenausstiegsklappe mit zwischen Innen- und Außenboden einragenden Schwenkzapfen - einragen, wobei selbstverständlich entsprechende Einmuldungen in beiden oder einer der Platten vorgesehen sind.

    [0010] In Verbindung mit einer unter die Deckwand schwenkbar und mittels einer eine Sprosse federnd untergreifneden Nase an der Deckwand gehalterten Ausstiegsleiter, die die Ausstattung einer erfindungsgemäßen Hängegondel-Kabine dem großtechnischen Vorbild entsprechend abrundet, ergibt sich somit ein Aufbau, bei welchem die im Wege des Spritzgießens sehr einfach herstellbaren Teile sich durch ihr einfaches Ineinanderstecken gegenseitig arretieren, so daß sowohl eine einfache Montage und gegebenenfalls auch Demontage, als auch eine sehr einfache Möglichkeit der wechselnden farblichen Ausgestaltung je nach Kundenwunsch möglich ist.

    [0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie an Hand der Zeichnung. Dabei zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Hängegondel,

    Fig. 2 eine Explosionsdarstellung der Teile des Unterteils,

    Fig. 3 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Teile des Oberteils,

    Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht der Deckwand schräg von unten,

    Fig. 5 eine Unteransicht des Innenbodens,

    Fig. 6 eine Unteransicht der Kabine und

    Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 1.



    [0012] Die Kabine 1, auf deren Dach ein Traggestell 2 befestigt ist, welches die Laufkatze 3 trägt, besteht aus einem Unterteil 4 mit Einbauten (Fig. 2) und einem Oberteil 5 mit entsprechenden Einbauten (Fig. 3), die jeweils einstückige Spritzgießteile aus Kunststoff darstellen. Das Unterteil umfaßt die Bodenplatte 6 und die unterhalb der Fenster liegenden Teile der Seitenwände 7 und 8. Das Oberteil 5 umfaßt die Deckwand 9 unddie Fensterrahmenholme 10, während die Fenster in Form eines einstückigen Klarsichtbauteils 11 ausgebildet sind, welches auf der Innenseite der Fensterrahmenstreben 10 zu liegen kommt und beim Zusammenbau von Oberteil und Unterteil einfach klemmend zwischen diesen Teilen gehaltert wird. Zu diesem Zweck steht das Klarsichtbauteil 11 auf Auflagestreben 12 an der Innenseite der Seitenwände 7 auf, während es oberseitig an der Deckwand 9 anliegt. Die Verbindung von Unterteil 4 und Oberteil 5 erfolgt mit Hilfe zweier am Oberteil angeformter, nach unten überstehender Stege 13, die mit Nasen 14 in entsprechende Ausnehmungen 15 des Unterteils eingreifen. Zur Demontage ist es lediglich erforderlich, diese Nasen mit Hilfe eines Stiftes zurückzudrücken, was wegen der Ausbildung der Teile aus Kunststoff und der dadurch bestehenden federnden Verschwenkbarkeit der Stege 13 ohne weiteres möglich ist. Das einfach zwischen Unterteil 4 und Unterteil 5 klemmend gehalterte Klarsichtbauteil 11, welches die Fensterscheiben der Kabine bildet, dient gleichzeitig zur Arretierung der Sitzeinbauten 16, welche mit rückseitigen querschnittlich T-förmigen Halterungsrippen 17 versehen sind, die von oben in entsprechende Führungsnuten 18 an der Kabineninnenwand einschiebbar sind. Das Klarsichtbauteil 11 übergreift diese Halterungsrippen und verhindert deren Verschieben nach oben. Umgekehrt verriegeln die Sitzeinbauten einen lose auf die Bodenwand 6 des Unterteils 4 aufgelegten Innenboden 19 mit einer rostartigen Oberflächenstruktur. Der farblich zum Unterteil kontrastierend ausgebildete Innenboden 19, insbesondere soll der Innenboden ausyeinem schwarz eingefärbten Kunststoff bestehen, ist unterseitig (vgl. Fig. 5 und 6) mit angespritzten Stegen 20 versehen, die von der Unterseite der Gondel her durch an der entsprechenden Stelle vorgesehene Schlitze 21 im Außenboden 6 sichtbar sind und dadurch, noch unterstützt durch angespritzte, Halterungsbügel imitierende Querstücke 22 täuschende Attrappen der üblicherweise an dieser Stelle verlegten Versorgungsleitungen der Kabine bilden. Das Oberteil ist mit einer, auf der Deckwand 9 mittels der das Traggestell 2 halternden Schrauben 23 befestigten Außendeckplatte 24 versehen, die auf der einen Seite seitlich übersteht und somit eine Führungsnut 25 für die Schiebetür 26 der Gondel bildet, die unterseitig in eine entpsrechende, in einem umlaufenden Randwulst 27 des Unterteils eingeformte Führungsnut 28 eingreift. Die Schiebetür besteht entsprechend der farblich kontrastierenden Ausgestaltung zwischen den gleichfarbigen Teilen des Unterteils und der Außendeckplatte gegenüber Fensterrahmenstreben aus drei Teilen (auch unter Einschluß der Fensterscheibe) die vorzugsweise in Wege des Ultraschallschweißens miteinander verbunden sind. Sowohl in der Boden- als auch in der Deckwand sind Ausstiegsklappen 29 bzw. 30 vorgesehen, die mit seitlichen Schwenkzapfen 31 versehen sind, welche jeweils zwischen Innen- und Außenboden bzw. zwischen Deckwand und Außendeckwand einragen, wobei in der Außendeckwand 24 bzw. dem Innenboden 19 entsprechende Ausnehmungen 32 zur Aufnahme dieser Schwenkzapfen 31 vorgesehen sind. Unter der Deckwand 9 ist eine Ausstiegsleiter 33 mittels in Bügel 34 eingehängter Lagerzapfen 35 schwenkbar aufgehängt, die normalerweise verdeckt unter die Deckwand9 geklappt ist, wo sie durch eine eine Sprosse 36 federnd untergreifende Nase 37 der Deckwand gehaltert ist.

    [0013] Die Erfindung istnich auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.Wesentlich für die erfindungsgemäße Konstruktion ist die Ausbildung der Kabine aus sich beim Zusammenbau gegenseitig arretierenden, im Wege des Spritzgießens herstellbaren einfachen Kuntstoffteilen.


    Ansprüche

    1. Hängegondel für Spielzeug-Seilbahnen mit einer unter einer Laufkatze hängenden Fahrgast-Kabine, dadurch gekennzeichnet,daß die aus Kunststoff bestehende Kabine (1) aus einem den Boden (6) und einen Teil der Seitenwände (7, 8) umfassenden Unterteil (4) und einem die Deckwand (9) und die Fenster (10) umfassenden Oberteil (5) besteht, die mittels federnden Rasten (13,14,15) miteinander verbindbar sind und daß die Fensterscheiben durch vorzugsweise ein einteiliges C-förmiges Klarsichtbauteil (11) gebildet sind, das an der Innenseite der Seitenteile des Oberteils (5) angeorndet klemmend zwischen Ober- und Unterteil gehaltert ist.
     
    2. Hängegondel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innen an den Seitenwänden (7, 8) des Unterteils (4) Auflagestreben (12) für die Fensterscheiben angeformt sind.
     
    3. Hängegondel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,daß am Oberteil zwei einander gegenüberliegende Stege (13) mit einer von innen in Ausnehmungen (15) der Seitenwände des Unterteils (4) einragenden Nasen (14) angeformt sind.
     
    4. Hängegondel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch Sitzeinbauten (16) mit rückseitigen Hallerungsrippen (17) die querschnittlich T- oder schwalbenschwanzförmig von oben in Führungsnuten (18) an den Seitenwänden (7, 8) einschiebbar sind.
     
    5. Hängegondel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzeinbauten (16) durch die ihre Halterungsrippen (17) übergreifenden Fensterscheiben arretiert sind.
     
    6. Hängegondel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet dunh einen lose eingelegten, durch die Sitzeinbauten (16) arretierten Innenboden (19).
     
    7. Hängegondel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Außenboden farblich kontrastierend ausgebildete Innenboden (19) mit angespritzten, in Schlitze (21) des Außenbodens (6) einragenden, Leitungsimitationen bildenden, Stegen (20) versehen ist.
     
    8. Hängegondel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine auf der Deckwand (9) befestigte, sie einseitig unter Bildung einer Führungsnut (25) für eine Schiebetüre in Abstand übergreifende Außendeckplatte (24).
     
    9. Hängegondel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Außendeckplatte (24) durch die Befestigungsschrauben (23) des Traggestells (2) der Laufkatze (3) mit gehaltert ist.
     
    10. Hängegondel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Deck- und/oder Bodenwand Ausstiegs-Klappen (29, 30) angeorndet sind,die mit Schwenkzapfen (31) zwischen Innen- und Außenboden (6, 19) bzw. -deckwand (9, 24) einragen.
     
    11. Hängegondel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch eine unter die Deckwand (9) schwenkbare und mittels einer eine Sprosse (36) federnd untergreifenden Nase (37) an der Deckwand gehalterten Ausstiegsleiter (33).
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht