[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag für Türen mit einer Parallelführung
der an einer vertikalen Achse schwenkbar gelagerten Tür, bestehend aus einem mit der
Achse fest verbundenen oberen und unteren Tragarm, die ein rahmenförmiges in sich
starres Gestänge bilden, und aus einem demgegenüber versetzte Anlenkstellen aufweisenden
Parallelführungsarm.
[0002] Bei diesen Beschlägen wird die Tür während ihrer Öffnungs-und Schließbewegung stets
parallel zu sich selbst geführt, weshalb auch breite Türen einen verhältnismäßig kleinen
freien Raum für ihre Bewegung erfordern. In Offenlage ist die gesamte Türöffnung freigegeben.
[0003] Es ist ein Beschlag gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 für Fahrzeugtüren
bekannt (DE-Gm 18 04 634), bei dem das starre Gestänge aus einem einstückigen U-förmigen
Bügel besteht, an dessen Bügelenden in festen Lagern des Fahrzeugs aufgenommene Lagerzapfen
abstehen. Das ganze Gestänge ist in einer Vertikalebene angeordnet.. Die vertikale
Achse ist von dem durchgehenden Steg des U-Bügels gebildet und in einem randseitigen
Gehäuse der Tür aufgenommen.
[0004] Dieser Beschlag muß für jede gegebene Höhe einer Tür passend angefertigt werden.
Auch wenn man sich nur auf genormte Türgrößen beschränkte ist eine umfangreiche Palette
verschiedener Beschlaglängen erforderlich, die eine unübersichtliche Lagerhaltung
bringt. Schwierig ist es, eine allseitige gute Anlage der Tür im Schließzustand mit
solchen starren Gestängen im Beschlag zu erreichen. Das unvermeidliche Lagerspiel,
die langen Tragarme und Montageungenauigkeiten bedingen, daß die Tür in Schließlage
stellenweise abklafft. Bei Fahrzeugtüren mässiger Breite können kleine Türspalte durch
elastische Dichtleisten am Türumfang noch abgedeckt werden, doch ist dies bei Türen
von Schränken nicht anwendbar. Bei hohen und breiten Schranktüren, wie sie bei Schrankwänden
erforderlich sind, ergeben sich Abklaffungen in Schließlage der Tür, die von Dichtleisten
nicht mehr abdeckbar wären. Die bekannten Beschläge erfordern eine hohe Präzision
bei der Herstellung und Montage, was für ein Massenprodukt von Schränken unvertretbar
ist.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen einfachen kostensparenden Beschlag zu
entwickeln, der auch nach längerer Gebrauchsdauer eine gute allseitige Anlage der
Tür in Schließlage erzeugt.
[0006] Bei der Erfindung liegen zwei hinsichtlich ihrer Länge und ihrer Drehposition zueinander
einstellbare Z-Kurbeln vor, deren beide Z-Schenkel zueinander räumlich stehen. Jede
der beiden Z-Kurbeln hat einen horizontalen sowie einen vertikalen Z-Schenkel, wobei
die Kröpfungen der beiden Kurbeln zueinander spiegelbildlich liegen. Nach Einstellung
der drehfesten Kupplung der beiden vertikalen Z-Schenkel vermögen die horizontalen
Z-Schenkel ein Drehmoment auf die von ihnen getragene Tür auszuüben, mit welchem ein
gezielter Andruck der Tür an einer Stelle erzielbar ist, die sonst abklaffen würde.
Für diese Einstellung ist es lediglich nötig, in voller Schließlage der Tür die Kupplung
zwischen den beiden vertikalen Z-Schenkeln zu lösen, die abklaffende Türstelle an
den Schrank kurzzeitig anzudrücken und in dieser Andruckposition die vertikalen Z-Schenkel
drehfest miteinander zu verbinden. Man erhält damit eine einfache, montagefreundliche
Justiermöglichkeit des Beschlags, die auch von ungeübten Personen ausgeführt werden
kann. Auch Nachjustierungen des Beschlags sind auf diese Weise bequem möglich, falls
das Holz des Schrankes oder der Tür sich verziehen sollte.
[0007] Für eine weite Palette von Türen unterschiedlicher Höhe kann grundsätzlich ein einheitlicher
Satz von Z-Kurbeln verwendet werden. Die gewünschte Längenanpassung kann durch Abschneiden
der überflüssigen Endstücke der beiden vertikalen Z-Schenkel erhalten werden. Beim
Abschneiden überschüssiger Endstücke braucht nicht allzu pedantisch verfahren zu werden,
wenn man zur Kupplung der Z-Kurbeln, die mit ihren Stirnenden in Stumpfstoß gegeneinander
gerichtet sind, eine die vertikalen Schenkel endseitig umgreifende Hülse verwendet.
[0008] Die Verbindung des Beschlags mit der Tür ist besonders einfach ausführbar, wenn man
auf der Rückseite der Tür Halteschellen befestigt, welche die beiden vertikalen Z-Schenkel
der beiden Kurbeln drehlagerbildend umgreifen. Damit ist die Schwenkbarkeit der Tür
um die Längsachse erreicht. Diese Halterung kann vorteilhaft zum Tragen der Tür ausgenutzt
werden, wenn man eine radiale Schulter an einem der beiden vertikalen Z-Schenkel verwendet,
an welcher sich die Tür abstützt, Im einfachsten Fall verwendet man als eine solche
radiale Schulter einen am vertikalen Z-Schenkel festsetzbaren Stellring, der eine
der türseitigen Halteschellen untergreift. Man erhält zugleich wohldefinierte Abstandshöhen
zum vertikalen Einstellen der Tür, wenn man zwischen einer türseitigen Haltestelle
einerseits und einem fest am vertikalen Z-Schenkel vorgesehenen Vorsprung, z.B. einem
Querstift, andererseits, ein abstandsveränderliches Glied, nämlich einen Ringkörper
mit unterschiedlichen Aufnahmen für den Querstift, vorsieht.
[0009] Man verringert ein unerwünschtes Durchhängen der Tür weiter dadurch, wenn man das
schrankseitige Drehlager von einer zum Drehkreis der Z-Kurbeln parallelen Laufbahn
umgibt, auf welcher ein am horizontalen Z-Schenkel der Kurbel sitzendes Glied entlanggeführt
ist. Dazu kann die Laufbahn auf einer zugleich als festschraubbare Basis des Drehlagers
verwendbaren Lagerplatte angeordnet sein, die im Kreismittelpunkt eine Aufnahme für
einen Lagerzapfen am schrankseitigen Z-Kurbelende aufweist, Diese Laufbahn kann zugleich
zur Rasteinstellung bevorzugter Türpositionen dienen, wie z.B. die volle Offenlage
und Schließlage der Tür, wenn man das Glied federnd nachgiebig ausbildet und die Laufbahn
mit einem entsprechenden Führungsprofil versieht. Als Glied empfiehlt es sich, eine
Laufrolle an einer drehachsenparallelen Teleskopführung vorzusehen, die am horizontalen
Z-Schenkel der Kurbel sitzt und die auf einer aus einem höhenunterschiedlichen Steg
gebildeten Laufbahn entlangbewegt wird.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung teilweise in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2 eine Querschnittansicht durch einen mit dem erfindungsgemäßen Beschlag
versehenen Schrank mit in Schließlage bzw. voller Offenlage befindlichen Tür,
Fig. 3 eine Rückansicht der voll aufgeschwenkten Tür mit im Endbereich geschnittenen
Beschlag,
Fig. 4 in schaubildlicher Darstellung den aus zwei Z-Kurbeln zusammengesetzten türtragenden
Beschlagteil,
Fig. 5 in stark perspektivischer Darstellung einen mit dem erfindungsgemäßen Beschlag
versehenen Schrank bei teilweise geöffneter Tür,
Fig.6a bis 6c eine zur Anbringung der Tür am Beschlag dienliche Halterung,
Fig. 7, 8a und 8b diverse am Beschlag vorgesehene Schellen zur Türanbringung und Kupplung,
Fig. 9 und 10 einen Axialschnitt bzw. eine Draufsicht des schrankseitigen Drehlagers,
Fig.11 die Seitenansicht eines zur Höheneinstellung der Tür am Beschlag dienenden
Kronenrings und
Fig.12 ein Detail einer im Drehlagerbereich befindlichen Positionssteuerung.
[0011] Wie am besten aus Fig. 5 ersichtlich ist, besteht der erfindungsgemäße Beschlag aus
einem Paar eine Parallelführung der Tür 20 gegenüber 4em Schrankkörper 21 besorgenden
Lenkern 11, 12, die, wie die verzerrungsfreie Draufsicht in Fig. 1 besser erkennen
läßt, zwar eine übereinstimmende effektive Länge aber zueinander seitlich versetzte
Anlenkstellen aufweisen. Dadurch befindet sich die Tür 20 in jeder Phase ihrer öffnungsbewegung
in einer Parallellage zu ihrer vollen Schließlage 20' in Fig. 1 bzw. vollen Offenlage
20'' der Fig. 2.'Der eine Lenker dient als Tragarm 11 zum Halten der Tür, während
der andere Lenker als Führungsarm 12 die genannte Parallelposition der Tür 20 steuert,
wodurch sich die Tür um eine in der Türmittelzone befindliche Schwenkachse 22 gemäß
Fig. 1 definiert verdreht. Die Schwenkachse ist durch die türseitige Anlenkstelle
von zwei Tragarmen 11 bestimmt. Es genügt schon ein einzelner Führungsarm 12, der,
gemäß Fig. 1, eine gegenüber den Tragarmen 11 unterschiedliche Verkröpfung aufweist.
[0012] Die beiden Tragarme 11 sind jeweils Abschnitte zweier starrer Rohrprofilstücke, die
zueinander spiegelbildlich verkröpft sind, was hinsichtlich Herstellung, Anpassung
und Montage vorteilhaft ist. Jedes dieser Profilstücke bildet eine in sich einstückige
Z-Kurbel 10 bzw. 10', die einen räumlichen Z-Schenkelverlauf besitzt. Wegen ihrer
spiegelbildlich gleichen Form genügt es, anhand der schaubildlichen Darstellung von
Fig. 4 lediglich die im oberen Türbereich angeordnete Z-Kurbel 10 zu beschreiben.
[0013] Die Kurbel 10 umfaßt einen kurzen Endschenkel 13, dem sich ein Z-Mittelsteg 14 anschließt.
Obwohl es nicht funktionsnotwendig ist, liegen diese Kurbelabschnitte im wesentlichen
in einer Horizontalebene und bilden den abgewinkelten Tragarm 11, der die Funktion
eines Lenkers im Beschlag erfüllt. Der Horizontalschenkel 13 trägt eine zur Lagerung
des gesamten Bügels 10, 10' dienende Zapfenhülse 16, die ausweislich der Fig. 9 mit
dem Rohrprofil verschweißt sein kann. Die Kurbel 10 besitzt ferner einen vertikal
verlaufenden Z-Schenkel 15, der in Längsverlaufsrichtung der Tür sich erstreckt und
auf den hierzu spiegelbildlich verlaufenden Vertikalschenkel 15' der genannten unteren
Z-Kurbel 10' trifft. Im Montagefall liegen, wie aus Fig. 4 und Fig.8 hervorgeht, die
Stirnenden 17, 17' der beiden Vertikalschenkel 15, 15' möglichst im Stumpfstoß aneinander,
so daß bei Belastungen der Kraftfluß gut übertragen wird. Um die Endabschnitte der
Vertikalschenkel 15, 15' wird eine Verbindungsschelle 18 herumgelegt, die für eine
drehfeste Kupplung der beiden Kurbeln 10, 10' sorgt. Diese Verbindung besteht im vorliegenden
Fall aus einer durch Schrauben festsetzbarenC-Klemme, die in ihrer Schellenwand zur
Beobachtung des Stumpfstoßes der Stirnenden 17, 17' zweckmäßigerweise ein Sichtfenster
19 aufweist. Um in Schließlage 20' gemäß Fig. 1 einen allseitigen Andruck der Tür
an der Öffnung 35 des Schranks 20 zu erzielen, wird die Verbindungsschelle 18 bei
angedrückter Tür festgesetzt, wozu auch bewußt eine gewisse Windschiefe im Verlauf
der beiden Kurbeln 10, 10' fixiert werden kann, um stets die allseitige Anlage der
Tür zu gewährleisten.
[0014] Die drehfest zusammengefügten Vertikalschenkel 15, 15' bilden eine vertikale Welle,
an der die Tür 20, wie am besten aus Fig. 3 zu erkennen ist, durch Halterungen 23
angelenkt ist, die einfach das Rundprofil der Vertikalschenkel 15,15' drehfähig umfassen.
Obwohl hierfür eine Ω-Schelle verwendbar ist, die mit ihren Enden auf der Rückseite
des Türblatts einfach festschraubbar ist, sind im vorliegenden Fall die aus Fig. 6a
bis 6c näher ersichtlichen zweiteiligen Halterungen 23 verwendet. Die Halterung 23
umfaßt eine Unterschale 24, die bei 25 mit der Rückseite des Türblatts verschraubt
ist. Zur Lagefixierung kann ein bodenseitiger Zapfen 27 in das Türblatt 20 eingesenkt
sein. Nach Einlegen des Rohrprofils 15 wird eine komplementär profilierte Deckschale
26 aufgesetzt und bei 28 mit der Unterschale 24 festgeschraubt. Die Schnittlinien
für die Schnittansichten von Fig. 6a und 6b sind als Strichpunktlinien VIa bzw. VIb
in der Draufsicht von Fig. 6c eingezeichnent. Zwischen der fertigmontierten Halterung
23 und dem Rohrprofil 15 entsteht ein drehfähiges Spiel, wodurch die in Fig. 1, 6a
und 6c angedeutete Rohrachse 22 die maßgebliche Schwenkachse für die Tür 20 wird.
[0015] Die aneinander gekuppelten Vertikalschenkel 15, 15' dienen außerdem zurAuZhängung
der Tür 20, wofür im ersten Ausführungsbeispiel ein durch eine Druckschraube in der
gewünschten Höhenlage des Vertikalschenkels 15, 15' festsetzbarer Klemmring 29 verwendet
wird, der in Fig. 7 gezeigt ist und dessen Gebrauchslage aus Fig. 3 und 4 sich ergibt.
Am oberen Stirnende des festgesetzten Klemmrings 29 stützt sich die oberste Halterung
23 der Tür 20 ab, wie aus Fig. 3 zu erkennen ist,und nimmt das Gewicht der Tür 20
auf. Zur exakten Höheneinjustierung der Tür 20 genügt es, die Druckschraube des Klemmrings
29 geringfügig zu lösen und nach entsprechender Verstellung,die stufenlos erfolgt,
wieder neu zu fixieren. Obwohl entbehrlich, könnte zwecks einer gleichmäßigen Lastverteilung
an mehreren bzw. allen Halterungen 23 eine solche Abstützung erfolgen.
[0016] Statt eines Klemmrings 29 könnten beliebige Stützschultern an den Vertikalschenkeln
15, 15' zur Türabstützung verwendet werden, wie z.B. Radialnocken oder der aus Fig.
11 ersichtliche, im Rohrprofil festsitzende Spannstift 30. In diesem Fall ist eine
Höheneinstellung durch den aus Fig.11 ersichtlichen Kronenring 31 möglich, der wie
eine Unterlegscheibe mit einer der erwähnten Halterungen 23 der Tür zusammenwirkt
und seine obere glatte Stirnfläche 32 als Stützlager aufweist. Insoweit liegt die
gleiche Wirkung wie bei dem vorerwähnten Klemmring 29 vor. Die untere Stirnfläche
des Kronenrings 31 ist aber längs ihres gesamten Umfangs mit einer fortlaufenden Schar
von Randausbrüchen 33 versehen, die ein kronenartiges Aussehen des Rings 31 begründen.
Die Schar dieser Ausbrüche 33 liegt auf einer gestrichelt in Fig. 11 angedeuteten
Wendellinie, die eine kleine Steigung aufweisen kann. Dadurch ist die Höhenstufung
benachbarter Randausbrüche 33, in welche wahlweise durch Drehen des Kronenrings 31
der Spannstift 30 eingreifen kann, klein und kann in der Größenordnung eines Millimeters
liegen. Das Justieren der Türenhöhe ist hier durch einfaches Anheben und Verdrehen
des Kronenrings erzielbar, was auch von jedem Laien ohne Werkzeug bewerkstelligt werden
kann.
[0017] Das Drehlager für die Tragarme 11 der beiden Z-Kurbeln 10, 10' ist, wie Fig. 2 verdeutlicht,
gegenüber der stirnseitigen öffnungsebene 35 des Schranks zurückgesetzt, was in entsprechender
Weise für die seitlich verschoben hierzu liegende Anlenkstelle 36 des Führungsarms
12 gilt. Das freie Ende des Führungsarms 12 ist mit der Tür 20 im Randbereich der
Rückseite durch einen Flansche aufweisenden Lagerbock 37 drehverbunden. Nach Lösen
der Anlenkachse aus dem Lagerbock 37 und einer Schnappverbindung an der schrankseitigen
Anlenkstelle 36 ist der Führungsarm 12 leicht demontierbar, ohne daß dadurch seine
Gebrauchssicherheit gefährdet wäre.
[0018] Aus den Fig. 9 und 10 ist das genauere Aussehen der Lager 40 der Z-Kurbeln 10, 10'
erkennbar. Das Lager 40 umfaßt, wie schon Fig. 1, 2 und 5 erkennen lassen, eine an
der Bodenwand 38 oder Deckenwand 38' des Schranks 21 festgeschraubte Lagerplatte 41,
die Durchführlöcher für die Befestigungsschrauben 42 besitzt und in besonderer Weise
profiliert ist. Die Lagerplatte 41 hat einen kreisförmigen Umriß mit einem einseitigen
Flansch 43, der flächig an einer Seitenwand 39 des Schrankkörpers 21 zur Anlage kommt,
wo er durch weitere durchgeführte Befestigungsschrauben 42 festgeschraubt wird. Die
Lagerplatte 41 könnte auch als Montageteil zur Verbindung der Boden- und Seitenwände
38, 39 dienen. Die Lagerplatte 41 besitzt längs ihres Kreisumfangs einen hochgezogenen
Steg 44, dessen Oberseite eine Laufbahn 45 für eine daran entlanggeführte Rolle 46
bildet. In der bereits oben erwähnten Zapfenhülse 16 am Ende der horizontalen Z-Schenkel
13 sitzt jeweils ein aus Fig. 9 ersichtlicher Achsbolzen 47, der in eine im Kreismittelpunkt
der Lagerplatz 41 befindliche Lagerbüche 48 eingreift, die in dem Werkstoff der Boden-
oder Deckenwand 38, 38' eingesenkt sein kann. Die Eingriffslage des Bolzens ist durch
eine in eine eingedrehte Bolzenrille 49 eingreifende Sicherungsschraube 50 gesichert.
[0019] In einem dem Kreisradius der Laufbahn 45 entsprechenden Abstand von der Achse des
Bolzens 47 ist eine Führungshülse 51 im Rohrprofil des horizontalen Z-Schenkels 13
eingelassen und festgeschweißt, in welcher ein Kolben 52 teleskopierbar ist, der durch
eine sich darin abstützende Druckfeder 53 im Ausschubsinne federbelastet ist. Der
Kolben ist mit einer gegabelten Aussparung 54 versehen, worin die Rolle 46 mit ihrer
Achse aufgenommen ist. Im Montagezustand läuft die Rolle 46 unter Ausnutzung der Druckkraft
der Feder 53 auf der Bahp 45. Die ausgerichtete Lage der Rolle 46 mit ihrer Laufbahn
45, die auch beim Verdrehen des Horizontalschenkels 13 bestehen muß, wird durch eine
Verdrehsicherung zwischen der Führungshülse 51 und dem Kolben 52 erreicht. Im vorliegenden
Fall ist die Führungshülse und der Kolben querschnittsmäßig unrund profiliert, wie
aus der unterschiedlichen Manteldicke in Fig. 9 entnehmbar ist.
[0020] Mit dieser Lagerausbildung kann in bestimmten Schwenklagen eine gewünschte Rastsicherung
der Tür erreicht werden, wofür im vorliegenden Fall die Offenlage und Schließlage
der
Tür benutzt werden. Dabei wird zugleich ein selbsttätiger Antrieb der Tür 20 in der
letzten Bewegungsphase erreicht. Dazu wird die Laufbahn 45 durch Veränderung der Höhe
des Stegs 44 an den gewünschten Stellen so profiliert,'wie in Fig. 12 näher erläutert
ist. Dort ist das Stegprofil in jenem Bereich 56 der Laufbahn 45 dargestellt, wo die
Laufrolle 46 sich bei voller Offenlage der Tür, in der Position 20" der Fig. 2, befindet.
Der Steg nimmt in ganzer Höhe 55 ab, wobei auf der einen Seite eine schräge Rampe
57 entsteht, entlang welcher die federbelastete Rolle 46 sich von selbst entlangbewegt,
so daß ein Antriebseffekt zustande kommt., Die andere Flanke dieser Absenkung 56 ist
so steil ausgebildet, daß sie wie ein Anschlag mit der Rolle 58 zusammenwirkt und
dadurch eine Abbremsung der Türbewegung eintritt. Die Bemessung des von der Z-Kurbel
10 gebildeten Tragarms 11 sichert die volle Ausschwenklage der offengestellten Tür
20" bezüglich der Türöffnung 35 des Schranks 21, denn die Öffnungskante des Schranks
wird im Bereich der Seitenwand 39 umgriffen.
[0021] Eine ähnliche Profilgebung der Laufbahn 45 findet man an jener Stelle vor, die, gemäß
Fig. 1 und 10, die Schließlage 20' der Tür kennzeichnet. Zweckmäßigerweise macht man
zur Erhöhung des Rasteffekts die dortigen Flanken der Stegabsenkung steiler.
[0022] Zum Einführen einer Montagehilfe ist der Horizontalschenkel, wie Fig. 10 und 9 zeigen,
mit einem Durchbruch 59 versehen. Vor dem Zusammenbau des Beschlags, wenn dieser zu
Versandzwecken in seine Bestandteile 10, 10' und 12 zerlegt ist, führt man im Durchbruch
59 eine Schraube 62 ein, die in das in Fig. 9 gestrichelt angedeutete Innengewinde
60 des Kolbens 52 eingreift. Dadurch ist zunächst der die Laufrolle 46 tragende Kolben
52 und die Druckfeder 53 unverlierbar mit der zugehörigen Z-Kurbel 10 verbunden. Mittels
dieser Schraube läßt sich ferner, vor der Montage der Z-Kurbel, im Lager 40 der ganze
Schnäpper in die Führungshülse 51 zurückziehen, so daß davon ungestört das Ineingriffbringen
der Lagerteile möglich ist. Danach wird die Schraube einfach wieder herausgedreht,
wobei die bereits genannte Unrundheit der Teleskopführung des Kolbens 52 sich auch
dabei nützlich erweist.
[0023] Wie aus Fig. 9 weiter ersichtlich ist, verschließt man die im Lagerbereich liegende
Stirnöffnung des Rohrprofils mittels eines geeigneten Kunststoffstopfens 61 od.dgl.
1. Beschlag für Türen (20) mit einer Parallelführung der an einer vertikalen Achse
schwenkbar gelagerten Tür (20), bestehend aus einem mit der Achse fest verbundenen
oberen und unteren Tragarm (11), die ein rahmenförmiges, in sich starres Gestänge
bilden, und aus einem demgegenüber versetzte Anlenkstellen (36,37) aufweisenden Parallelführungsarm
(12),
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Schrank (21) das starre Gestänge aus zwei getrennten räumlichen Z-Kurbeln
(10,10') mit zueinander spiegelbildlicher Kröpfung von horizontal (13) und vertikal
(15,15') verlaufenden Z-Schenkeln besteht, deren vertikale Z-Schenkel (15,15') ablängbar
und mit einstellbarem Drehversatz ihrer horizontalen Z-Schenkel (13) drehfest kuppelbar
(18) sind.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen Z-Schenkel
(15,15') der beiden ein Rohrprofil aufweisenden Z-Kurbeln (10,10') mit ihren Stirnenden
(17, 17') in Stumpfstoß stehen und durch eine sie umgreifende Hülse (18) lösbar miteinander
verbunden sind.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite
der Tür (20) Halteschellen (23) befestigt sind, welche die vertikalen Z-Schenkel (15,
15') der beiden Z-Kurbeln (10,10') drehlagerbildend umgreifen.
4. Beschlag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tür (20) über eine radiale Schulter (29,30) an einem der beiden vertikalen
Z-Schenkel (15,15') abgestützt ist.
5. Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Schulter aus
einem an dem vertikalen Z-Schenkel (15) festsetzbaren Stellring (29) besteht, der
eine der türseitigen Halteschellen (23) untergreift.
6. Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Schulter aus
einem Vorsprung (30) besteht, der unter Zwischenschaltung eines abstandsveränderlichen
Gliedes (31), wie eines Ringkörpers, mit höhenunterschiedlichen Aufnahmen (33) für
den Vorsprung (30) an einer der türseitigen Halteschellen (23) abgestützt ist,
7. Beschlag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das schrankseitige Drehlager (40) von einer zum Drehkreis der Z-Kurbeln parallelen
Laufbahn (45) umgeben ist, auf welcher ein am Horizontalschenkel (13) der Kurbel sitzendes
Glied (46) entlanggeführt ist.
8. Beschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Glied (46) federelastisch
nachgiebig gegen die Laufbahn (45) gedrückt ist und die Laufbahn ein bestimmte Drehstellungen
der Z-Kurbeln, wie die der vollen Offenlage und Schließlage der Tür (20'',20'), bevorzugendes
Führungsprofil (55) besitzt.
9. Beschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Glied aus einer Laufrolle
(46) an einer drehachsenparallelenTeleskopführung (51,52) besteht und die Laufbahn
aus einem höhenunterschiedlichen (55) Steg (44) an einer Lagerplatte (41) gebildet
ist, die im Kreismittelpunkt der Laufbahn eine Aufnahme (48) für einen am schrankseitigen
Z-Kurbelende (13) befindlichen Lagerzapfen (47) aufweist.