[0001] Die Anmeldung betrifft alkalische, aktivchlorhaltige granulierte, maschinell anwendbare
Geschirreinigungsmittel.
[0002] Zum maschinellen Reinigen von stark verschmutztem Geschirr, insbesondere auf dem
gewerblichen Sektor, werden üblicherweise alkalische Reinigungsmittel verwendet, die
im wesentlichen aus Gerüstsubstanzen, Alkalimetallsilikaten, Alkalimetallcarbonaten
und/oder Alkalimetallhydroxiden, aktivchlorhaltigen Verbindungen und gegebenenfalls
nichtionischen Tensiden bestehen. Je höher dabei der Aktivchlorgehalt der Reinigungsmittel
ist, desto besser ist die Fleckenreinigung beispielsweise bei Teerückständen, und
je höher der Alkalimetallhydroxidgehalt ist, desto besser ist die Reinigungswirkung,
insbesondere bei Geschirr mit angebrannten Speiseresten.
[0003] Die Herstellung der Reinigungsmittel erfolgt im allgemeinen durch trockenes Vermischen
der einzelnen pulver- oder teilchenförmigen Bestandteile, etwa in rotierenden Trommeln,
unter Bildung des gewünschten Mischprodukts, wobei etwaige flüssige Bestandteile wie
beispielsweise nichtionische Tenside und/oder Wasserglas als solche, als Gemisch oder
in wäßriger Lösung durch Aufsprühen auf die bewegten pulver- oder teilchenförmigen
Bestandteile oder Bestandteilsgruppen zugefügt werden, wodurch eine Granulation erfolgt.
Die aktivchlorhaltigen Verbindungen werden in der Regel zum Schluß hinzugefügt. Man
strebt in jedem Falle ein Endprodukt von freifließender pulver- bis granulatförmiger
Beschaffenheit an, das bei normaler Lagerung nicht zusammenbackt und in bezug auf
seine Bestandteile lagerstabil ist. Dies gilt insbesondere bezüglich der aktivchlorhaltigen
Verbindung.
[0004] Als aktivchlorhaltige Verbindungen in pulverförmigen oder granulierten Geschirrspülmitteln
habeç sich polychlorierte Cyanursäuren und ihre Salze besonders bewährt. Wegen des
höchsten Gehaltes an aktivem Chlor stößt die Trichlorisocyanursäure immer wieder auf
großes Interesse. Nachteilig ist jedoch ihre geringe Löslichkeit in Wasser ebenso
wie ihre geringe Lagerbeständigkeit.
[0005] Es ist auch bekannt, daß Pulver- und Granulatgemische besonders mit steigendem Gehalt
an aktivchlorhaltigen Verbindungen und Alkalimetallhydroxiden bei der Lagerung immer
labiler werden. Unter ungünstigen Lagerungsbedingungen, beispielsweise bei erhöhter
Temperatur und/oder Zutritt von Feuchtigkeit zu den Packungen, können eine exotherme
Selbstzersetzung des Chlorträgers sowie Reaktionen mit anderen Bestandteilen der Reinigungsmittel
erfolgen. Diese Selbstzersetzung ist um so unangenehmer, als sie noch Wochen nach
der Produktion auftreten kann. Das nach der Selbstzersetzung verbleibende Reinigungsmittel
ist weitestgehend wertlos, da es zusammengebacken ist und kaum noch Aktivchlor enthält.
Darüber hinaus stellt diese mögliche Selbstzersetzung natürlich ein unerwünschtes
Sicherheitsrisiko bei der Lagerung und Handhabung dar.
[0006] Zur Stabilisierung von Geschirreinigungsmitteln mit einem Gehalt an aktivchlorhaltigen
Verbindungen und Alkalimetallhydroxiden hat man in der US-PS 3 166 513 empfohlen,
als aktivchlorhaltigen Bestandteil Kaliumdichlorisocyanurat in granulierter Form mit
kritischer Teilchengröße einzusetzen. Kaliumdichlorisocyanurat gilt gegenüber dem
Natriumdichlorisocyanurat als beständiger, und die Granulatform soll eine weitere
Stabilisierung bewirken. Der Mengengehalt an Kaliumdichlorisocyanurat geht bei diesen
Mitteln mit einem Gehalt an bis zu 30 Gewichtsprozent an Alkalimetallhydroxiden nicht
über 5 Gewichtsprozent hinaus.
[0007] Kaliumdichlorisocyanurat ist jedoch erheblich teurer als die entsprechende Natriumverbindung.
Somit besitzt die Lehre dieser Patentschrift nur theoretisches Interesse. Außerdem
wird in der DE-OS 16 17 095 hierzu angegeben, daß trotz einer gewissen Verbesserung
in bezug auf die Lagerstabilität dieser Mittel immer noch nicht vertretbare Verluste
an verfügbarem Chlor auftreten, und es werden daher Rezepturen genannt, die beliebig
granuliertes Natriumdichlorisocyanurat in Gegenwart von nichtionischen oberflächenaktiven
Mitteln und Ätzalkalien enthalten und die stabiler sein sollen als Reinigungsmittel
mit einem Gehalt an granulierten Kaliumdichlorisocyanuraten. Aber auch hier beträgt
der Mengenanteil an Natriumdichlorisocyanurat maximal vorzugsweise 5 Gewichtsprozent.
[0008] Eine weitere Erhöhung der Stabilität soll gemäß der DE-OS 23 58 249 erzielt werden,
wenn man das wasserfreie Natriumdichlorisocyanurat durch sein Dihydrat ersetzt. Sein
Anteil kann auf 10 Gewichtsprozent gesteigert werden. Allerdings enthalten die damit
hergestellten Geschirreinigungsmittel keine freien Alkalimetallhydroxide mehr und
halten einem technischen Vergleich damit nicht mehr stand.
[0009] Aus der US-PS 2 607 738 ist auch bereits bekannt, alkalische Reinigungsmittel mit
einem Gehalt an Trichlorisocyanursäure herzustellen, die ebenfalls lagerstabil sein
sollen. Aber auch diese Mittel enthalten kein Alkalimetallhydroxid. Das ist verständlich,
denn es ist beispielsweise aus "Soap, Cosmetics, Chemical Specialities", August 1974,
Seiten 46 bis 55, insbesondere Seite 48, Tabelle 3 bekannt, daß Trichlorisocyanursäure
in Gegenwart von schuppenförmigem Natriumhydroxid als alkalische Verbindung am stärksten
zersetzt wird, was allerdings für Kalium- und Natriumdichlorisocyanurat dort ebenfalls
angegeben wird.
[0010] Es hat nicht an Versuchen gefehlt, den Einsatz von Trichlorisocyanursäure durch Mitverwendung
von Stabilisierungsmitteln wie etwa trockenen Trialkalisalzen der Cyanursäure beziehungsweise
einem Gemisch aus äquivalenten Mengen von Cyanursäure und Alkalihydroxid (DE
-AS 11 67 473) oder Natriumacetat (DE-OS 23 40 910) zu ermöglichen. In beiden Fällen
enthalten die Mittel jedoch unerwünschte Ballaststoffe wie Cyanursäure und Natriumacetat.
Der praktische Einsatz von Trichlorisocyanursäure in Geschirreinigungsmitteln mit
einem hohen Gehalt an Alkalimetallhydroxiden hat sich daher nicht durchsetzen können,
obgleich diese Substanz den höchsten Aktivchlorgehalt besitzt und dadurch immer wieder
zur Anwendung reizte.
[0011] Es war daher völlig überraschend, als erfindungsgemäß,gefunden wurde, daß durch den
Einszatz besonders von hohen Mengen an granulierter Trichlorisocyanursäure mit bestimmter
Teilchengröße und hohem Reinheitsgrad bei gleichzeitigem Einsatz von hohen Mengen
an Alkalimetallhydroxiden, insbesondere in Form fester, grob gekörnter oder fast kugelförmiger
Prills mit ebenfalls bestimmter Teilchengröße, eine Selbstzersetzung der resultierenden
Reinigungsmittel praktisch vollständig verhindert wird. Dies ist um so erstaunlicher,
als die Kombination großer Mengen solcher Alkalimetallhydroxide mit handelsüblichen
granulierten Monoalkalisalzen der Trichlorisocyanursäure nicht zu ausreichend stabilen
Produktformulierungen führt. Sogar ein in der DE-AS 16 17 088 vorgeschlagener stabilisierender
Zusatz von Paraffinölen ist praktisch überflüssig geworden, sofern er nicht aus anderen
Gründen wünschenswert erscheint.
[0012] Die Befürchtungen, daß Trichlorisocyanursäure wegen ihrer Schwerlöslichkeit in Wasser
für den Einsatz in Geschirrreinigungsmitteln ungeeignet ist, erwiesen sich bei dem
hohen Alkalimetallhydroxidanteil der erfindungsgemäßen Mittel als unbegründet, da
er die Löslichkeit stark beschleunigt.
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft daher alkalische, aktivchlorhaltige granulierte,
maschinell anwendbare Geschirreinigungsmittel mit einem Gehalt an Gerüstsubstanzen,
Alkalimetallsilikaten, Alkalimetallcarbonaten, Alkalimetallhydroxiden und gegebenenfalls
nichtionischen Tensiden, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie l bis 30, vorzugsweise
3 bis 15 und insbesondere 5 bis 15 Gewichtsprozent an feinteiliger Trichlorisocyanursäure
in Granulat- oder Prillform mit möglichst kleiner Oberfläche und einem laser-raman-spektroskopisch
ermittelten Reinheitsgrad≥ 99 % und 10 bis 40, vorzugsweise 15 bis 30 Gewichtsprozent
an granuliertem Alkalimetallhydroxid mit möglichst kleiner Oberfläche enthalten.
[0014] Die erfindungsgemäß eingesetzte feinteilige Trichlorisocyanursäure besaß im wesentlichen
folgendes Kornspektrum:

das mittels eines Sieb-Satzes nach DIN 4188 bestimmt wurde. Damit wurden Granulate
eingesetzt, deren Teilchen zu mehr als 90, vorzugsweise zu mehr als 95 Gew.-% und
insbesondere zu mehr als 98 Gew.-% durch ein Sieb mit der lichten Maschenweite von
1,6 mm hindurchgingen und zu mehr als 90, vorzugsweise zu mehr als 95 Gew.-% und insbesondere
zu mehr als 99 Gew.-% von einem Sieb mit der lichten Maschenweite von 0,2 mm'zurückgehalten
wurden. Man kann jedoch auch Trichlorisocyanursäuren einsetzen, deren Teilchen zu
mehr als 98 Gew.-% von einem Sieb mit der lichten Maschenweite von 0,4 mm zurückgehalten
werden, wobei die gesamte Korngrößenverteilung so zu bemessen ist, daß gleichzeitig
vorzugsweise mehr als 55 Gew.-% der Teilchen von einem Sieb mit der lichten Maschenweite
von 0,8 mm zurückgehalten werden.
[0015] Der Reinheitsgrad der Trichlorisocyanursäure wurde durch Anwendung der Laser-Raman-Spektroskopie
mit einem Ramanspektrometer, Modell 82 der Firma Cary, und folgenden Meßbedingungen
ermittelt:
Erregerwellenlänge 647,1 nm (Krypton Laser)
Leistung 200 mW
Spektrale Spaltbreite 4 cm-1
Empfindlichkeit 200 counts sec-1 full scale (100).
Unter den genannten Meßbedingungen wurden neben den typischen Banden der Trichlorisocyanursäure
Nebenbanden von Verunreinigungen bei ca. 600, 1060, 1310 und 1680 cm-1 in einer Intensität von 20 bis 40 Skalenteilen beobachtet.
[0016] Bei einer geänderten Empfindlichkeit von 50
00 count sec
-1 für
full scale-Ausschlag betrug die Intensität der durch Verunreinigungen vorhandenen Banden ≥ 1
% der Intensität der Hauptbanden der Trichlorisocyanursäure. Daraus resultiert ein
Reinheitsgrad der wasserfreien Trichlorisocyanursäure von ≥ 99 %. Trichlorisocyanursäuren
mit einem Reinheitsgrad von
> 97,5 % erwiesen sich als für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Geschirreinigungsmitteln
ungeeignet.
[0017] Die Beschaffenheit der Alkalimetallhydroxide ist von untergeordneter Bedeutung. Besonders
gute, zuverlässige und eindeutige Ergebnisse werden jedoch erzielt, wenn sie als granulierte
Alkalimetallhydroxide mit möglichst kleiner, also möglichst kugelförmiger Oberfläche
eingesetzt werden. So werden Kalium- und bevorzugt Natriumhydroxid eingesetzt, und
zwar als Grobkorn oder bevorzugt als sogenannte Prills. Dabei weist das Grobkorn im
wesentlichen folgende Korngrößenverteilung auf:

das heißt, mehr als 70, vorzugsweise zu mehr als 80 Gew.-% aller Teilchen passieren
ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 1,6 mm und weniger als 10 Gew.-% aller
Teilchen passieren ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,2 mm (Sieb-Satz nach
DIN 4188).
[0018] Die erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten Prills haben im wesentlichen folgende
Korngrößenverteilung:

das heißt, die Teilchen sind so groß, daß sie praktisch ein Sieb mit 0,2 mm lichter
Maschenweite (Sieb-Satz DIN 4169) nicht mehr passieren.
[0019] Die gesamte Korngrößenverteilung >0,2 mm wird in der Hauptsache durch die übrigen
pulver- beziehungsweise granulatförmigen Bestandteile der jeweiligen Rezepturen bertimmt.
Zur Vermeidung von Entmischungserscheinungen innerhalb der Produkte ist es vorteilhaft,
größere Differenzen der Korngrößen bei den einzelnen Bestandteilen zu vermeiden.
[0020] Die erfindungsgemäßen Mittel weisen folgende Rahmenrezeptur auf:
1 - 30, vorzuasweise 3 bis 15 und insbesondere 5 - 15 Gewichtsprozent feinteilige
Trichlorisocyanursäure mit möglichst kleiner Oberfläche und einem laser-raman-spektroskopisch
ermittelten Reinheitsgrad ≥ 99 %,
10 - 40, vorzugsweise 15 bis 30 Gewichtsprozent feingranulierte Alkalimetallhydroxide
mit möglichst kleiner Oberfläche,
5 - 60, vorzugsweise 20 bis 45 Gewichtsprozent Gerüstsubstanzen,
5 - 50, vorzugsweise 20 bis 40 Gewichtsprozent Alkalimetallsilikate,
5 - 50, vorzugsweise 10 bis 30 Gewichtsprozent Alkalimetallcarbonate sowie
0 - 5, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gewichtsprozent .nichtionische Tenside.
[0021] Als Gerüstsubstanzen können bevorzugt handelsübliche Alkalimetallpolyphosphate mit
einem Molverhältnis von Na
20 oder K
20 zu P
20
5 wie etwa 1 : 1 bis 2 :1 verwendet werden. Hierzu zählen Natriumtripolyphosphat, das
aus Kostengründen bevorzugt eingesetzt wird, Natriumhexametaphosphat und Natriumpyrophosphat
sowie die entsprechenden Kaliumpolyphosphate. Im Falle der Polyphosphate ist die Teilchengröße
von keiner besonderen Bedeutung. Man kann daher die im Handel erhältlichen Produkte
verwenden, wobei ihrem Hydratwassergehalt eine untergeordnete Bedeutung zukommt.
[0022] Die Polyphosphate können zum Zwecke der Verminderung der durch sie bewirkten Gewässereutrophierung
auch teilweise durch ebenfalls die Calciumhärte des Wassers bindende synthetisch hergestellte
wasserunlösliche, gebundenes Wasser enthaltende Alumosilikate der allgemeinen Formel

in der Kat ein gegen Calcium austauschbares Kation der Wertigkeit n, vorzugsweise
Natrium, x eine Zahl von 0,7 bis 1,5, vorzugsweise 0,9 bis 1,3 und y eine Zahl von
0,8 bis 6, vorzugsweise von 1,3 bis 4 bedeuten, die ein Calciumbindevermögen von 50
bis 200, vorzugsweise 100 bis 200 mg CaO/g wasserfreier anorganischer Aktivsubstanz
aufweist, ersetzt werden. Derartige Verbindungen sind beispielsweise unter der Bezeichnung
SASIL® von der Firma Henkel KGaA, Düsseldorf bekannt. Sie können bis zu 60, vorzugsweise
25 bis 50 % der Gerüstsubstanzen ausmachen.
[0023] Das Calciumbindevermögen der Aluminiumsilikate wurde in folgender Weise bestimmt:
1 1 einer wäßrigen, 0,594 g CaCl2 (= 300 mg CaO/l = 30° dH) enthaltenden und mit verdünnter NaOH auf einen pHwert von
10 eingestellten lösung wird mit 1 g Aluminiumsilikat versetzt (auf AS bezogen). Dann
wird die Suspension 15 Minuten lang bei einer Temperatur von 22 °C (± 2 °C) kräftig
gerührt. Nach Abfiltrieren des Aluminiumsilikates bestimmt man die Resthärte x des
Filtrates. Daraus errechnet sich das Calciumbindevermögen in mg Ca0/g AS nach der
Formel: (30 - x) . 10.
[0024] Bestimmt-man das Calciumbindevermögen bei höheren Temperaturen, zum Beispiel bei
60 °C, so findet man durchweg bessere Werte als bei 22 °C. Dieser Umstand zeichnet
die Aluminiumsilikate gegenüber den meisten der bisher zur Verwendung in Waschmitteln
vorgeschlagenen löslichen Komplexbildnern aus und stellt bei ihrer Verwendung einen
besonderen technischen Fortschritt dar.
[0025] Die verwendeten Alkalimetallsilikate wirken in erster Linie als Korrosionsinhibitoren
für die Metallteile der Geschirrspülmaschinen. Als lösliche Alkalimetallsilikate werden
bevorzugt Natrium- oder Kaliummetasilikate verwendet, bei denen das Verhältnis von
Alkalioxid : Siliciumdioxid etwa 1 : 0,5 bis 3,5 beträgt. Bevorzugt werden die wasserfreien
Silikate eingesetzt. Auch Disilikate mit einem Verhältnis von Alkalioxid : Siliciumdioxid
wie 1 : 2 sind für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln geeignet.
[0026] Bei den Alkalimetallcarbonaten kommen in erster Linie Natrium- und Kaliumcarbonat
in hydratwasserfreier Form in Betracht. Die Carbonate dienen dabei vorwiegend als
FUllmittel. Sie können gegebenenfalls auch teilweise oder ganz durch entsprechende
Sulfate ersetzt werden.
[0027] Als gegebenenfalls einzusetzende nichtionische Tenside werden solche verwendet, die
sich in Gegenwart von aktivchlorhaltigen Verbindungen und Alkalimetallhydroxiden nicht
zersetzen. Außerdem werden zweckmäßig schwachschäumende Tenside verwendet. Es handelt
sich vorzugsweise um Ethylenoxidaddukte an höhermolekulare Polypropylenglycole der
Molgewichte 900 bis 4000 sowie Addukte von Ethylenoxid beziehungsweise Ethylenoxid
und Propylenoxid an höhere Fettalkohole wie Dodecylalkohol, Palmitylalkohol, Stearylalkohol,
Oleylalkohol oder deren Gemische sowie synthetische, beispielsweise durch Oxosynthese
hergestellte Alkohole der Kettenlängen C
12-C
18 und entsprechende Alkylenoxidaddukte an Alkylphenole, vorzugsweise Nonylphenol in
Betracht. Beispiele für geeignete Anlagerungsprodukte sind das Addukt von 10 bis 30
Gewichtsprozent Ethylenoxid an ein Polypropylenglycol des Molgewichtes 1750, das Addukt
von 20 Mol Ethylenoxid beziehungsweise von 9 Mol Ethylenoxid und 10 Mol Propylenoxid
an Nonylphenol, das Addukt von 5 bis 12 Mol Ethylenoxid an ein Fettalkoholgemisch
der Kettenlängen C
12-C
18 mit einem Anteil an etwa 30 % an Oleylalkohol und ähnliche. Diese beispielhafte Aufzählung
stellt keine Beschränkung dar.
[0028] Bei Bedarf können den Geschirreinigungsmitteln auch chlor-und alkalibeständige Farb-
und Duftstoffe zugesetzt werden.
[0029] Die erfindungsgemäßen Geschirreinigungsmittel sind einmal durch einfaches Mischen
der pulver- beziehungsweise granulatförmigen Bestandteile in einer tiblichen Mischtrommel
hergestellt worden.
[0030] Es können aber auch Granulate hergestellt werden. Hierzu wurde zunächst in üblicher
Weise ein sogenanntes Grundgranulat hergestellt, das die Gerüstsubstanzen, Alkalimetallcarbonate,
Silikate und Tenside enthielt, wobei die meist flüssigen nichtionischen Tenside sowie
eventuell flüssige oder in Wasser gelöste Silikate einzeln oder als Gemisch mit den
flüssigen Tensiden in kontrollierter Weise auf die trockenen bewegten und dadurch
gut gemischten festen Granulatbestandteile aufgesprüht wurden. Als Granulatoren wurden
ein Lödige- und Eirich-Mischer verwendet. Anschließend wurde dieses Grundgranulat
mit entsprechenden Mengen an granulierter Trichlorisocyanursäure und Alkalimetallhydroxiden
in Form von Prills oder Grobkorn gemischt. Die jeweiligen Korngrößen wurden durch
Siebtrennung erhalten. Um Auftrennungen in einzelne Mischungsbestandteile entgegenzuwirken,
wurden das Grundgranulat, der Chlorträger und die Alkalimetallhydroxide in weitgehend
übereinstimmenden Korngrößen eingesetzt. Das erhaltene Geschirreinigungsmittelgranulat
war locker und freifließend und backte bei der Lagerung weder zusammen noch zeigte
es nach einem Transportbedingungen simulierenden Rüttelprozeß Entmischungserscheinungen.
[0031] Die in den nachstehend angegebenen erfindungsgemäßen Beispielen und den Vergleichszusammensetzungen
eingesetzten Trichlorisocyanursäuren I, II, III und IV sowie - 'NaOH-Grobkorn beziehungsweise
NaOH-Prills wiesen folgenden Reinheitsgrad und/oder Kornerößenverteilung, bestimmt
nach DIN 4188, auf:

B e i s o p i e l e
Beispiel 1
[0032]

Beispiel 2
[0033]

Mit gleichen Mengen wurde ein entsprechendes Mittel mit der erfindungsgemäßen Trichlorisocyanursäure
IV hergestellt, das sich ebenso verhielt wie ein Mittel der vorstehend angegebenen
Zusammensetzung.
Beispiel 3
[0034]

Beispiel 4
[0035]

Beispiel 5
[0036] Mischprodukt aus:

Beispiel 6
[0037] Mischprodukt aus:

Beispiel 7
[0038] Granulat aus: Grundgranulat

und der Zumischung von

Beispiel 8
[0039] Granulat aus: Grundgranulat

und der Zumischung von

vergleichsversuche
[0040] Zum Nachweis der Beständigkeit der erfindungsgemäßen gegenüber handelsüblichen Reinigungsmitteln
mit einem Gehalt an granuliertem Natriumdichlorisocyanurat-Dihydrat wurden folgende
Versuche durchgeführt: 50 kg der nach den Beispielen 1 bis 4 hergestellten Pulver
beziehungsweise Granulate wurden in 60-Liter-Polyethylen-Kunststoffässern, wie sie
für den Versand benutzt werden, abgefüllt und mit Deckeldichtung und Spannring versehen.
In Doppelversuchen wurden die Produkte in diesen Gebinden auf einer Faßheizanlage
auf 65° bis 70 °C Bodentemperatur erwärmt. Auf diese Weise konnte der Untersuchungszeitraum
auf ein praktikables Maß reduziert werden. Unter praktischen Anwendungsbedingungen
erstreckt sich dieser Zeitraum sonst von wenigen Tagen bis zu 10 Wochen hin. Der Temperaturverlauf
im Inneren der Gebinde wurde in Abhängigkeit von der Zeit kontinuierlich registriert.
[0041] Selbst nach 200 Stunden bei einer Bodentemperatur von 70 °C mit einer Schwankungsbreite
von ± 4 °C trat keinerlei Selbstzersetzung ein. Ersetzte man hingegen bei Beispiel
1 die Trichlorisocyanursäure I aktivchlorgehaltsgleich durch granuliertes Natriumdichlorisocyanurat-Dihydrat,
so trat im Doppelversuch bereits nach 14,5 beziehungsweise 12,5 Stunden eine heftig
ablaufende Selbstzersetzung ein. Die Temperatur im Inneren des Produktes stieg auf
etwa 165° bis 170 °C an. Nach Ende der Selbstzersetzung war der Deckel der Gebinde
durch den Hitzeeinfluß wellig geworden und verworfen. Das Produkt selbst war nach
Abkühlung fest und steinhart. Der Aktivchlorgehalt fiel von dem Ausgangswert von 4,55
% auf einen Endwert von 0,43 % und war damit völlig unbrauchbar. Unter den gleichen
Versuchsbedingungen, wie vorstehend angegeben, wurde ein Produkt der Zusammensetzung
gemäß Beispiel 2 untersucht, hierbei trat die gefürchtete Selbstzersetzung wiederum
nicht auf. Bei Ersatz der Trichlorisocyanursäure I durch einen aktivchlorgehalts-
. gleichen Anteil an granuliertem Natriumdichlorisocyanurat-Dihydrat trat bereits
nach 7.5 Stunden ein heftig ablaufender Selbstzersetzungsprozeß ein. Die Reaktionsendtemperatur
lag bei 220 °C. Der Kunststoffmantel des Polyethylenbehälters war durchgeschmolzen
und das Produkt trat aus. Der Aktivchlorgehalt sank von 7,3 % bei der frischen Mischung
auf einen Endwert von 0,5 %. Selbst der Einsatz von Natriumhydroxid-Prills, die praktisch
frei von Staubanteilen sind, verhinderte die Selbstzersetzung dieses Produktes nicht.
[0042] Entsprechende-Versuche mit einer Zusammensetzung beziehungsweise Vergleichszusammensetzung
gemäß Beispiel 3. und 4 führte bei Einsatz von granuliertem Natriumdichlorisocyanurat-Dihydrat
zu einem Beginn der Selbstzersetzung nach 3,5 beziehungsweise 16 Stunden unter Entwicklung
einer Höchsttemperatur von 240° beziehungsweise 185 °C.
[0043] Zur Untersuchung des Einflusses des Reinheitsgrades der wasserfreien granulierten
Trichlorisocyanursäure wurden weitere Versuche in der nachfolgend beschriebenen Apparatur
durchgeführt. Außerdem wurden unter diesen vergleichbaren Bedingungen noch entsprechende
Reinigungsmittel mit handelsüblicher Zusammensetzung geprüft.
[0044] Die Versuchsapparatur bestand aus einem becherförmigen, gläsernen Druckgefäß mit
einem Volumen von 1 Liter, das von einem Heizmantel umgeben war. Dieses Druckgefäß
wurde mit jeweils 1 kg einer der nachfolgend angegebenen Mischungen 1 bis 4 gefüllt
und mit einer Isolierschicht aus Asbestpappe und Steinwolle nach oben hin abgedichtet.
Durch den aufgesetzten, mit einem Gasableitungsstutzen und zwei. Meßfühlereingängen
versehenen und mittels eines Spannringes mit dem Druckgefäß verbundenen Planschliffdeckel
wurden Temperaturfühler an den Rand des Druckgefäßes und in das Zentrum der Mischung
geführt..
[0045] Das Druckgefäß war weitgehend isoliert, so daß ein Wärmeaustausch mit der Umgebung
vermieden wnrde Der Druck im Gefäß wurde durch Ableitung entstehender Gase konstant
gehalten. Zur Initierung der Selbstzersetzung der pulverförmigen Reinigungsmittelgemische
wurde das Druckgefäß mittels einer regelbaren Mantel- und Bodenheizung auf eine in
Abhängigkeit von der Zusammensetzung jeweils konstante "Basistemperatur" aufgeheizt.
Als sogenannte "Initialzeit" der Selbstzersetzung wurde die Zeitdauer in Minuten ermittelt,
nach dem die selbsttätige Abschaltung der Heizung erfolgte. Das geschah in dem Zeitpunkt,
in dem die Temperatur des Reaktionsgemisches die der Basistemperatur überstieg. Der
Temperaturverlauf in Abhängigkeit von der Zeit wurde mit Eisen/Konstantan-Widerstandsthermoelementen
im Zentrum und in der Nähe des Mantels der Druckgefäße gemessen. Die höchste im Zentrum
des Reaktionsgemisches erreichte Temperatur in Abhängigkeit von der Zeit wurde bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
Versuch 1
[0046]

Versuch 2
[0047]

Qersucb 3
[0048]

Versuch 4
[0049]

Versuch 5
[0050]

Versuch 6
[0051]

Versuch 7
[0052]

Versuch 8
[0053]

Versuch 9
[0054]

[0055] Den in Tabelle 2 w-edergegebenen Versuchsergebnissen ist zu entnehmen, daß die Stabilität
der Reinigungsmittelmischungen (= Reaktionsgemische) in jedem Falle größer war, wenn
an Stelle von verschiedenen bekannten Alkalidichlorisocyanuraten Trichlorisocyanursäure
eingesetzt wurde (Versuche 4, 5. und 7 bis 9 gegenüber den Versuchen 1 bis 3 und 6)
und daß sie bei Verwendung von Trichlorisocyanursäure mit höherer Reinheit und höherer
Korngröße anstieg (Versuche 4 und 7 gegenüber den Versuchen 5, 8 und 9).
[0056] Optimale Ergebnisse wurden erhalten, wenn auch NaOH in Form von Prills praktisch
ohne Feinkornanteil <0,2 mm eingesetzt wird (Versuch 7). Hier wurden Basistemperaturen
von 125 °C benötigt, um die Selbstzersetzung in Gang zu bringen.
[0057] Die in den Beispielen 5 bis 8 angeführten Reinigungsmittel wurden jeweils 24 Wochen
lang bei Raumtemperaturen zwischen 17 und 24 °C sowie bei 35 °C und 70 % relativer
Luftfeuchtigkeit im Klimaschrank in wasserdichten Behältern gelagert.
[0058] Die Beispiele 5 bis 8 wurden weiter dahingehend variiert, daß die erfindungsgemäß
eingesetzte Trichlorisocyanursäure (TCIC) "I" mengengleich gegen zwei andere Trichlorisocyanursäuren
"II" und "III" mit jeweils geringem Reinheitsgrad ausgetauscht wurde (Proben 1 bis
4 A/B). Außerdem wurde die Trichlorisocyanursäure durch entsprechend höhere Mengen
an Kaliumdichlorisocyanurat (KDCIC) sowie an Natriumdichlorisocyanurat (NaDCIC) wasserfrei
und als Dihydrat, die die gleichen Mengen Aktivchlor lieferten, ersetzt. Dafür wurde
der Gehalt an Pentanatriumtriphosphat entsprechend reduziert (Proben l - 4 C). Die
Zusammensetzungen der Proben wurden in gleicher Menge wie die der Beispiele 5 bis
8 den angegebenen Lagerbedingungen ausgesetzt. Abschließend wurde der Aktivchlorgehalt
sämtlicher, unverändert gut rieselfähiger Proben jodometrisch bestimmt. Die nachfolgende
Tabelle 3 zeigt, daß das Lagerverhalten bei Einsatz der Trichlorisocyanursäure I deutlich
besser ist als das der anderen Aktivchlorträger.

1. Alkalische, aktivchlorhaltige granulierte, maschinell anwendbare Geschirreinigungsmittel
mit einem Gehalt an Gerüstsubstanzen, Alkalimetallsilikaten, Alkalimetallcarbonaten,
Alkalimetallhydroxiden und gegebenenfalls nichtionischen Tensiden, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 1 bis 30, vorzugsweise 3 bis 15 und insbesondere 5 bis 15 Gewichtsprozent
an feinteiliger Trichlorisocyanursäure in Granulat- oder Prillform mit möglichst kleiner
Oberfläche und einem laser-raman-spektroskopisch ermittelten Reinheitsgrad ≥ 99 %
und 10 bis 40, vorzugsweise 15 bis 30 Gewichtsprozent an granuliertem Alkalimetallhydroxid
mit möglichst kleiner Oberfläche enthalten.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 'sie feinteilige Trichlorisocyanursäure
enthalten, deren Teilchen zu mehr als 90, vorzugsweise zu mehr als 95 und insbesondere
zu mehr als 98 Gew.-% durch ein Sieb mit der lichten Maschenweite von 1,6 mm hindurchgehen
und zu mehr als 90, vorzugsweise zu mehr als 95 Gew.-% und insbesondere zu mehr als
99 Gew.-% von einem Sieb mit der lichten Maschenweite von 0,2 mm zurückgehalten werden.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie feinteilige Trichlorisocyanursäure
enthalten, deren Teilchen zu mehr als 98 Gew.-% von einem Sieb mit der lichten Maschenweite
von 0,4 mm und gleichzeitig zu mehr als 55 Gew.-% von einem Sieb mit der lichten Maschenweite
von 0,8 mm zurückgehalten werden.
4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie grobkörniges Natriumhydroxid
enthalten, dessen Teilchen zu mehr als 70, vorzugsweise zu mehr als 80 Gew.-% durch
ein Sieb mit der lichten Maschenweite von 1,6 mm und zu weniger als 10 Gew.-% durch
ein Sieb mit der lichten Maschenweite von<0,2 mm hindurchgingen.
5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie prillförmiges Natriumhydroxid
enthalten, dessen Teilchen praktisch zu 100 Gew.-% durch ein Sieb mit der lichten
Maschenweite von 1,6 mm hindurchgehen und das praktisch keine Teilchen mit einer Größe
0,2 mm aufweist.
6. Mittel nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung:
1 - 30, vorzugsweise 3 bis 15 und insbesondere 5 bis 15 Gewichtsprozent feinteilige
Trichlorisocyanursäure in Granulat- oder Prillform mit möglichst kleiner Oberfläche
und einem laser-raman-spektroskopisch ermittelten Reinheitsgrad ? 99 %,
10 - 40, vorzugsweise 15 bis 30 Gewichtsprozent granulierte Alkalimetallhydroxide
mit möglichst kleiner Oberfläche,
5 - 60, vorzugsweise 20 bis 45 Gewichtsprozent Gerüstsubstanzen,
5 - 50, vorzugsweise 20 bis 40 Gewichtsprozent Alkalimetallsilikate,
2 - 50, vorzugsweise 5 bis 30 Gewichtsprozent Alkalimetallcarbonate sowie
0 - 5, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gewichtsprozent nichtionische Tenside.