[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur opto-elektronischen Messung der Flächendeckung
einer Offset-Druckplatte oder einer der Offset-Druckplattenherstellung dienenden Druckvorlage,
deren Helligkeitsverteilung durch Aufnahmeelemente erfaßt und einer Rechen- und Auswerteschaltung
zur Erzeugung von Signalen für die Einstellung von Farbzonenschrauben zuführbar ist.
[0002] In der DE-Offenlegungsschrift 26 18 387 ist ein Film-Abtastgerät zur Ermittlung der
Flächendeckung eines Films, insbesondere einer Filmmontage zur Herstellung einer Offset-Druckplatte,
mit einer den Film auf seiner gesamten Breite durchstrahlenden Lichtquelle und einem
darauf gerichteten, durch den Film hiervon getrennten Aufnehmer beschrieben. Der Aufnehmer
ist in mehrere Zonen unterteilt und mit einer Einrichtung zur Auswertung der gemessenen
Werte verbunden. Die als Ergebnis gewonnenen Signale dienen zur Steuerung von Farbzonenschrauben
in den Farbwerken von Offset-Rotationsdruckmaschinen. Bei diesem bekannten Filmabtastgerät
unterliegt die Größe der von verschiedenen Meßzonen abgeleiteten Signale bei Messungen
an einer Druckvorlage verschiedenen Randbedingungen. Diese Randbedingungen sind z.
B. geringere Lichtintensität der Beleuchtungsquelle an den Randbereichen, differierende
Streulichteinflüsse und Fertigungstoleranzen der opto-elektronischen Bauelemente.
Nachdem bei gleichem Meßobjekt und gleichen Flächendeckungsverhältnissen auch gleiche
Ausgangssignale erzeugt werden müssen, ist eine häufige Justierung, beispielsweise
der in derartigen Vorrichtungen verwendeten Integratoren zur Eliminierung der genannten
Fehlereinflüsse, unumgänglich. Diese Justagen sind naturgemäß zeitaufwendig und können
jeweils nur für ein Meßobjekt mit bestimmter Materialeigenschaft vorgenommen werden.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Vorrichtung zur opto-elektronischen
Messung der Flächendeckung einer Vorlage, in der der Einfluß der genannten Randbedingungen
an allen Stellen der Vorlage automatisch kompensierbar ist, während die Eichung nur
wenig Zeit in Anspruch nehmen soll und bei der sich eine manuelle Justierung der Empfindlichkeit
und der Einsatzspannung der einzelnen Integratoren erübrigt.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Meßartvorwahlschaltung zur Einstellung einer
ersten Betriebsart, bei der ein erstes Eichnormal mit minimaler Flächendeckung und
ein zweites Eichnormal mit maximaler Flächendeckung in einer Meßwerterfassungs- und
Wandlervorrichtung auswertbar und die von den Eichnormalen abgeleiteten Differenzwerte
in einem Tabellenspeicher abspeicherbar sind, oder einer zweiten Betriebsart, bei
der ein Meßobjekt in der Meßwerterfassungs- und Wandlervorrichtung auswertbar ist,
dessen Meßsignale in einem Rechner mit den Werten des Tabellenspeichers verglichen
werden und die ermittelten Vergleichswerte einer Anzeigevorrichtung und/oder einem
Meßwertspeicher zuführbar sind.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung
in Verbindung mit den Zeichnungen.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den Vorteil auf, daß die Eichung nach Umschaltung
einer Meßartvorwahlschaltung lediglich durch Einschieben von zwei Eichnormalen durchgeführt
werden kann, deren Format identisch mit dem des Meßobjektes ist. Diese Eichnormale
werden, wie das Meßobjekt selbst, in der Vorrichtung ausgemessen und die aus diesen
ermittelten Differenzsignale als Referenzsignale abgespeichert. Nach einer vorteilhaften
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Differenzsignale digitalisiert,
wobei die Stufenzahl der digitalisierten Signale, die in einer Wertetabelle abspeicherbar
sind, gleich der Anzahl der in einer die Flächendeckung optisch anzeigenden Anzeigevorrichtung
verwendeten Anzeigeelemente ist. Durch den Vergleich der von dem Meßobjekt abgeleiteten
Signale mit den jeweiligen in der Wertetabelle gespeicherten Signalen erfolgt automatisch
eine Eliminierung der die Meßergebnisse verfälschenden störenden Randbedingungen.
Durch eine entsprechende Dimensionierung der verwendeten Speicher können Differenzeichwerte
für mehrere Arten von Meßobjekten ermittelt und in der Vorrichtung abgespeichert werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im einzelnen beschrieben,
wobei Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 ein detaillierteres Blockschaltbild zur Erläuterung des Schaltungsaufbaues
der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
[0007] In der Vorrichtung gemäß Fig. 1 wird ein Meßobjekt C, das beispielsweise eine Filmmontage
zur Herstellung einer Offset-Druckplatte sein kann, zonenweise nach dem Durchlichtverfahren
ausgemessen. Für diesen Zweck erfolgt ein Transport des Meßobjektes C mittels hier
nicht dargestellten Transportvorrichtungen, beispielsweise verschiedenen Walzenpaaren
durch das Gerät, wobei während des Transportes das Meßobjekt zonenweise bezüglich
seiner Flächendeckung, d. h. des Hell-Dunkelverhältnisses, ausgemessen wird. Hierbei
wird das Meßobjekt C von den von einer Lichtquelle 1 kommenden Strahlen durchsetzt,
die anschließend vom Querschnittswandler 2 erfaßt und über Lichtleiter Photodioden
3 zugeführt werden.
[0008] Die Anzahl der verwendeten Querschnittswandler 2 hängt von der Zonenbreite ab, mit
der das Meßobjekt A ausgemessen werden soll. Diese Zonenbreite wiederum ist identisch
mit der Farbzonenbreite der Druckmaschine, in der eine Reproduktion der Vorlage erfolgt.
[0009] In den Photodioden 3 erfolgt eine Umwandlung der erfaßten Lichtintensität in entsprechende
elektrische Signale.
[0010] Die in den Photodioden 3 erzeugten Signale werden jeweils für eine Zone in einem
Integrator 4 integriert und einem Rechner 5 zugeleitet. Mit dem Rechner 5 ist eine
Meßartvorwahlschaltung 6 verbunden, mit dem die Betriebsweise der Vorrichtung voreingestellt
werden kann. Mit der Meßartvorwahlschaltung 6 ist eine erste Betriebsart einstellbar,
bei der in die Vorrichtung, d. h. zwischen die Lichtquelle 1 und den Querschnittswandler
2, ein erstes und ein zweites Eichnormal einführbar sind, von denen in noch zu beschreibender
Weise Differenzsignale abgeleitet werden. Mit dem Rechner 5 ist desweiteren eine Anzeige
7 verbunden, die vorzugsweise aus Leuchtdioden besteht. Der in Fig. 1 dargestellte
Meßwertspeicher 8 in Form einer Kassette, einer Platte, einer Floppy Disc oder eines
Halbleiterspeichers kann auch in dem Rechner 5 integriert sein. Bei der Einstellung
einer zweiten Betriebsart mittels der Meßartvorwahlschaltung 6 wird dann ein Meßobjekt
C ausgewertet.
[0011] Bei der Eichung der Vorrichtung wird nach entsprechender Betätigung der Meßartvorwahlschaltung
6 ein erstes Eichnormal A (Fig. 2) in die Vorrichtung gemäß Fig. 1 eingeführt. Dieses
Eichnormal A besitzt eine minimale Flächendeckung, die beispielsweise "weiß" sein
kann. Nachdem das Eichnormal A zonenweise in der Vorrichtung gemäß Fig. 1 ausgemessen
und die von diesem abgeleiteten elektrischen Signale integriert und in dem Rechner
5 zumindest vorübergehend gespeichert wurden, erfolgt die Eingabe eines zweiten Eichnormals
B in die Vorrichtung gemäß Fig. 1, das eine maximale Flächendeckung, z. B. "schwarz"
aufweist. Die von dem Eichnormal B abgeleiteten Signale werden mit denen von dem Eichnormal
A abgeleiteten Signalen verglichen und die ermittelten Differenzsignale in einem Tabellenspeicher
abgespeichert.
[0012] Der Schaltungsaufbau dafür ist in Fig. 2 blockschaltbildförmig dargestellt. Der in
Fig. 1 verwendete Rechner 5 umfaßt eine Weiche 9 und eine Arithmetik 10, in der die
genannten Differenzsignale aus den Eichnormalen A und B ermittelt werden. Diese Differenzsignale
werden nach einer Digitalisierung in dem Tabellenspeicher 11 gespeichert. Bei der
Ausmessung eines Meßobjektes C, z. B. einer Filmmontage, werden die von diesem abgeleiteten
Signale mit den in dem Tabellenspeicher 11 für jede Zone ermittelten Werten verglichen
und der zugehörige Wert über eine Ausgabeschaltung 12 der Anzeige 7 und/oder dem Meßwertspeicher
8 zugeführt.
[0013] Die Steuerung der Vorrichtung gemäß Fig. 1 wird durch eine Steuerlogik 13, der ein
Programmspeicher 14 zugeordnet ist, im Rechner 5 vorgenommen. Dem Rechner 5 vorgeschaltet
ist die Meßwerterfassungsschaltung 15, die zumindest die in Fig. 1 gezeigte Lichtquelle
1 und die Querschnittswandler 2 umfaßt. Der Meßwerterfassungsschaltung 15 sind Integratoren
16, ein Multiplexer 17 und Analog/Digitalwandler 18 nachgeschaltet. Durch die Verwendung
der Analog/Digital-Wandler 18 können bereits dem Rechner 5 die aus den Eichnormalen
A und B sowie von dem Meßobjekt C abgeleiteten Signale in digitaler Form zugeführt
werden. Diese Bauteile zusammen bilden die Meßwerterfassungs- und Wandlervorrichtung19.
[0014] Als Rechner 5 wird vorzugsweise ein Mikroprozessor verwendet, der durch die Meßartvorwahlschaltung
6 entweder auf eine erste Betriebsart für den Eichvorgang oder auf eine zweite Betriebsart
für die Messung von Meßobjekten einstellbar ist.
1. Vorrichtung zur opto-elektronischen Messung der Flächendeckung einer Offset-Druckplatte
oder einer der Offset-Druckplattenherstellung dienenden Druckvorlage, deren Helligkeitsverteilung
durch Aufnahmeelemente erfaßt und einer Rechen- und Auswerteschaltung zur Erzeugung
von Signalen für die Einstellung von Farbzonenschrauben zuführbar ist, gekennzeichnet
durch eine Meßartvorwahlschaltung (6) zur Einstellung einer ersten Betriebsart, bei
der ein erstes Eichnormal (A) mit minimaler Flächendeckung und ein zweites Eichnormal
(B) mit maximaler Flächendeckung in einer Meßwerterfassungs-und Wandlervorrichtung
(19) auswertbar und die von den Eichnormalen (A, B) abgeleiteten Differenzwerte in
einem Tabellenspeicher (11) abspeicherbar sind, oder einer zweiten Betriebsart, bei
der ein Meßobjekt (C) in der Meßwerterfassungs- und Wandlervorrichtung (19) auswertbar
ist, dessen Meßsignale in einem Rechner (5) mit den Werten des Tabellenspeichers (11)
verglichen werden und die ermittelten Vergleichswerte einer Anzeigevorrichtung (7)
und/oder einem Meßwertspeicher (8) zuführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Eichnormalen
(A, B) ermittelten Differenzwerte in digitaler Form in dem Tabellenspeicher (11) speicherbar
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Eichnormale (A,
B) und Meßobjekt (C) mittels Querschnittswandler (2) zonenweise abtastbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität der
Speicher (11, 8) so bemessen ist, daß Eichnormale (A, B) für mehrere Arten von Meßobjekten
(C) auswertbar und die ermittelten Eichwerte abspeicherbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzeige (7) eine Leuchtdiodenanzeige ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Meßwertspeicher (8) ein Magnetbandspeicher oder ein Plattenspeicher ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rechner (5) ein Mikroprozessor ist.