[0001] Die Erfindung betrifft eine Koksofenbatteriehalle gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Es sind zahlreiche Koksofenbatteriehallen bekannt, die unter Besprühen der Koksofen-Emissionen
mit Wasser, durch Waschen der Emissionen in speziellen Waschern und Absaugen der gewaschenen
Gase über Ventilatoren eine Abführung dieser Rauchgase ins Freie in gereinigter Form
anstreben. Es kommt indessen bei den bekannten Hallen im allgemeinen zu Stauungen
dieser Rauchgase unter dem Hallendach mit der Folge, daß grobe und feine Staubkörner
in der Halle von der Decke herabfallen und den Aufenthalt in der Halle unzumutbar
machen.
[0003] Die Erfindung löst die Aufgabe, die Rauchgase, die insbesondere beim Abheben der
Ofentüren und Stoßen des Kokskuchens freiwerden, vollständig und unter Vermeidung
der vorstehend aufgezeigten Störungen in gereinigter Form aus der Halle abzuführen.
Diese Aufgabe wird durch die Kombination der Merkmale einer Koksofenbatteriehalle
gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Merkmale gemäß den Ansprüchen 2 bis 10 betreffen besonders
vorteilhafte Ausführungsformen der Halle gemäß Anspruch 1.
[0004] Mit der erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Koksofenbatteriehalle wird erreicht,
daß die Rauchgase zufolge der strömungstechnischen günstigen baulichen Voraussetzungen
mit hoher Geschwindigkeit zu den Waschern und den diesen nachgeschalteten Ventilatoren
abgeführt werden, wobei keine Stauungen.oder Verwirbelungen der Gase und Dämpfe unter
dem Hallendach mit all ihren nachteiligen Folgen auftreten.
[0005] Die Besprühung und Waschung der Rauchgase in einem Wascher sowie ihre Abführung über
einen Ventilator sind z.B. aus der DE-PS 23 06 057 bekannt, so daß sich in dieser
Hinsicht eine nähere Beschreibung erübrigt.
[0006] Die strömungstechnischen Voraussetzungen für die erfolgreiche Abführung der Rauchgase
lassen sich spürbar verbessern durch die baulichen Maßnahmen der Ansprüche 2 und 3.-Dabei
ist die leichte Auswölbung der Wand 10 von ganz besonderer Wirksamkeit auf die störungsfreie
Abströmung der Gase. Keinesfalls darf diese Auswölbung eine deutlich hervorstehende
Nase aufweisen, wie sie in der Zeitschrift "Metal Producing", Februar 1979, Seite
47, offenbar ist, vielmehr soll es sich um einen "weichen" Bogen handeln. Eine scharfe
Nase verursacht erhebliche Strömungsabrisse und Verwirbelungen der Rauchgase unter
dem Hallendach, so daß eine zügige Abfuhr der Gase eher gestört als begünstigt wird.
[0007] Die Ausbiegung des unteren Teiles der Trennwand etwa in halber Höhe des Löschwagens
bewirkt die Ausbildung eines Luftströmungskanals und somit ein günstiges, nämlich
ungebremstes und beschleunigtes Hineinströmen von Frischluft in die im unteren Bereich
weitgehend offene Halle, die im übrigen an ihren Stirnseiten nach Möglichkeit völlig
geschlossen sein kann, z.B. f a 1 1 s die Einwirkung starker Winde auf die Halle zu
befürchten ist.
[0008] Es liegt auf der Hand, daß seitlich auf die Halle auftreffende Winde die gewünschte
störungsfreie Abführung der Rauchgase empfindlich stören können. Dieser Gefahr begegnet
die Erfindung mit Trennwänden gemäß den Ansprüchen 8 bis 10. Falls diese Trennwände
im Abstand von je etwa 5 - 10 Öfen in das Hallendach eingezogen sind, so bilden sie
über ihre Schutzwirkung vor Seitenwinden hinaus mit den beiden gekrümmten Leitblechen
nahezu quadratische Kanäle, die eine besonders wirbelfreie und beschleunigte Abströmung
der Rauchgase bewirken. Zur Einsparung von Waschern und Ventilatoren empfiehlt es
sich, für eine größere Anzahl von nebeneinanderliegenden Öfen nur einen Wascher und
einen Ventilator vorzusehen. Es kann auch ausreichend sein, an mehrere Wascher nur
einen Ventilator anzuschließen.
[0009] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der beiliegenden Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0010] Die Fläche 1 veranschaulicht eine Seitenansicht der Batterie mit der Bühne 2 für
den Koksofenführungswagen 3, über dem der gestoßene Koks in den Löschwagen 4 auf Löschgleis
4a übergeführt wird.
[0011] Das Hallendach 5 beginnt frei oder fest montiert auf der türseitigen Ofenkante der
Batterie an der sogenannten Koksseite und geht an der anderen Dachkante 6 in die geschlossene
Seitenwand 7 über, die an den Wascher 16 praktisch gasdicht anschließt. Eine weitere
Abstützung des Daches erfolgt durch die Wand oder den Pfeiler (Abstützung) 8, hinter
welchen - hier nicht dargestellt - der Ventilator außerhalb der Halle angeordnet ist.
Ziffer 10 kennzeichnet die Trennwand, Ziffer 11 das mittlere Leitblech und Ziffer
12 das obere Leitblech. Die gestrichelt gezeichnete Linie 13 zeigt den Dachverlauf,
falls das Dach von Leitblech 12 gebildet wird und dadurch sehr niedrig gehalten sein
kann, z.B. um 3 bis maximal 4,5 m die Ofendecke überragt. - Ebenso kann das Dach die
Funktion des Leitbleches 12 übernehmen, wenn es die entsprechende Form aufweist und
im wesentlichen frei von störenden Strömungsunterbrechungen ist.
[0012] Durch diese Dimensionierung entspricht die Höhe des Hallendaches ab Ofendecke etwa
dem Abstand zwischen Ofentüren und Wand 10, so daß günstige statische Verhältnisse
vorliegen.
[0013] Die schraffierte Fläche veranschaulicht eine Trennwand 17 mit den erforderlichen
Schlitzen 14 für die ungehinderte Durchfahrt des Leitbleches 11, falls dieses auf
dem Koksführungswagen montiert ist.-Diese Schlitze erübrigen sich, falls die Leitbleche
11 fest zwischen den Trennwänden installiert sind. - Wenn aber das Leitblech 11 auf
dem Koksofenführungswagen 3-aufgesetzt ist, besitzt es im allgemeinen nur die Breite
von 5 - 10"Koksöfen und fährt mit dem Koksofenführungswagen 3 längs den Koksofentüren
auf der Bühne 2. Jedenfalls bildet das Leitblech 11 für die Abführung der Rauchgase
zum Zeitpunkt des Ausstoßens des Kokskuchens mit dem Leitblech 12 einerseits und dem
oberen, gekrümmten Teil der Wand 10 zwei nahezu quadratische Kanäle, wodurch, wie.
gesagt, die Abströmung der Gase und Dämpfe beschleunigt wird. Unterstützt wird der
Abströmungseffekt durch eine allmähliche Verringerung des Abstandes zwischen den Leitblechen
11 und 12. Ergänzend sei bemerkt, daß die Breite der Trennwand 10 sowie des Leitbleches
12 der Länge der Halle entspricht. Zur Verbesserung der Abströmung der Emissionen
dient im übrigen die Düse 15 für z.B. Wasser. Weitere (Wasser)-düsen sind empfehlenswert,
vergleiche DPS 2 306 057.
1. Koksofenbatteriehalle zum Abführen der aus den koksseitigen Ofentüren entweichenden
und der beim Koksstoßen freiwerdenden Gase und Dämpfe, deren Dach im Bereich der Vorderkante
(Ofentürseite) auf der Batterie endet und bis über das Gleis des Koksführungswagens,
das Gleis des Löschwagens (Löschgleis) sowie hinter dem Löschgleis installierten Waschern
übergreift und dort auf einer Stützwand oder -pfeilern aufliegt, wobei der Hallenraum
zwischen Löschgleis und Waschern mittels einer Trennwand etwa bis zur Höhe der Ofenbatterie
in zwei Räume aufgeteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Trennwand (10) etwa in Höhe der Batteriedecke (la) und der Oberkante der Wascher
(16) einen um etwa 180 0 verlaufenden, an der Oberkante des Waschereinlaufes (g) anschließenden etwa kreisförmigen
Bogen (lOa) bildet;
b) parallel zur Trennwand (10) im Dachraum der Halle ein etwa auf der Vorderkante
der Ofenbatterie beginnenden, in Richtung auf die Trennwand (10) zu gekrümmtes Leitblech
(12) - (Leitfläche) - installiert ist;
c) parallel zu Leitblech (12) im Dachraum der Halle ein weiteres gekrümmtes Leitblech
(11) - (Leitfläche) - verläuft, dessen batterieseitige Kante an der Oberseite des
Koksofenführungswagens (3) beginnt und dessen gegenüberliegende freie Kante (lla)
etwa oberhalb des Bogens (lOa) der Trennwand (10) endet.
2. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn- ; zeichnet, daß die Trennwand
(10) nach unten etwa in halber Höhe des Löschwagens (4) zwecks Bildung eines Lufteinströmkanals
(lOb) mit einer Krümmung (lOa) in Richtung auf den Wascher (16) endet.
3. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand
(10) im Bereich des Kreisbogens (lOa) zur Batterieseite hin leicht ausgewölbt ist.
4. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitblech
(12) identisch mit dem Hallendach (5) ist.
5. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe
des Hallendaches oberhalb der Ofendecke maximal etwa dem Abstand zwischen den Ofentüren
und der Trennwand (10) entspricht.
6. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
zwischen den Leitblechen (12) und (11) in Richtung auf den Waschereinlauf (9) allmählich
um 10 bis 40 % abnimmt.
7. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitblech
(11) im Bereich seiner freien Kante (lla) oberhalb des Waschereinlaufes (9) Wassereinspritzdüse
(16) aufweist.
8. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Fluchtlinie der Seitenwände der Öfen (Heizwände) der Dachraum der Halle bis hinab
unter die Ofendecke (la) der Batterie durch Trennwände (17) in Sektionen geteilt ist.
9. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände
(17) Schlitze (14) besitzen, deren Form dem Querschnitt des Leitbleches (11) angepaßt
ist.
L0. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennwände (17) im Abstand von je 5 - 10 öfen installiert sind.