(19)
(11) EP 0 032 568 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.07.1981  Patentblatt  1981/30

(21) Anmeldenummer: 80108043.3

(22) Anmeldetag:  19.12.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C01B 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 03.01.1980 DE 3000064

(71) Anmelder: Bergwerksverband GmbH
D-45307 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Renner, Kurt, Dr.
    D-4630 Bochum-Stiepel (DE)
  • Langer, Ernst, Dr.
    D-4353 Oer-Erkenschwick (DE)
  • Eisenhut, Werner, Dr.
    D-4300 Essen 16 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Koksofenbatteriehalle


    (57) Eine Koksofenbatteriehalle zum Abführen der aus den kokseitigen Ofentüren entweichenden und beim Koksstoßen freiwerdenden Gase und Dämpfe, deren Dach im Bereich der Vorderkante (Ofentürseite) auf der Batterie endet und bis über das Gleis des Koksführungswagens, das Gleis des Löschwagens (Löschgleis) sowie hinter den löschgleisinstallierten Waschern übergreift und dort auf einer Abstützung aufliegt, wobei der Hallenraum zwischen Löschgleis und Waschern mittels einer Trennwand etwa bis zur Höhe der Ofenbatterie in zwei Räume aufgeteilt ist, weist folgende Kombinationsmerkmale auf:

    a) einen etwa kreisförmigen Bogen (10a) von etwa 180°, den die Trennwand (10) etwa in Höhe der Batteriedecke (1a) und der Oberkante der Wascher (16) unter Anschluß an die Oberkante des Waschereinlaufes bildet;

    b) ein in Richtung auf die Trennwand (10) zu gekrümmtes Leitblech (12) - (Leitfläche) - das parallel zu dieser im Dachraum der Halle installiert ist und etwa auf der Vorderkante der Ofenbatterie beginnt;

    c) ein weiteres gekrümmtes Leitblech (11) - (Leitfläche) - das parallel zum Leitblech (12) im Dachraum der Halle verläuft und dessen batterieseitige Kante an der Oberseite des Koksofenführungswagens (3) beginnt und dessen gegenüberliegende freie Kante (11 a) etwa oberhalb des Bogens (10a) der Trennwand (10) endet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Koksofenbatteriehalle gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Es sind zahlreiche Koksofenbatteriehallen bekannt, die unter Besprühen der Koksofen-Emissionen mit Wasser, durch Waschen der Emissionen in speziellen Waschern und Absaugen der gewaschenen Gase über Ventilatoren eine Abführung dieser Rauchgase ins Freie in gereinigter Form anstreben. Es kommt indessen bei den bekannten Hallen im allgemeinen zu Stauungen dieser Rauchgase unter dem Hallendach mit der Folge, daß grobe und feine Staubkörner in der Halle von der Decke herabfallen und den Aufenthalt in der Halle unzumutbar machen.

    [0003] Die Erfindung löst die Aufgabe, die Rauchgase, die insbesondere beim Abheben der Ofentüren und Stoßen des Kokskuchens freiwerden, vollständig und unter Vermeidung der vorstehend aufgezeigten Störungen in gereinigter Form aus der Halle abzuführen. Diese Aufgabe wird durch die Kombination der Merkmale einer Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Merkmale gemäß den Ansprüchen 2 bis 10 betreffen besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Halle gemäß Anspruch 1.

    [0004] Mit der erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Koksofenbatteriehalle wird erreicht, daß die Rauchgase zufolge der strömungstechnischen günstigen baulichen Voraussetzungen mit hoher Geschwindigkeit zu den Waschern und den diesen nachgeschalteten Ventilatoren abgeführt werden, wobei keine Stauungen.oder Verwirbelungen der Gase und Dämpfe unter dem Hallendach mit all ihren nachteiligen Folgen auftreten.

    [0005] Die Besprühung und Waschung der Rauchgase in einem Wascher sowie ihre Abführung über einen Ventilator sind z.B. aus der DE-PS 23 06 057 bekannt, so daß sich in dieser Hinsicht eine nähere Beschreibung erübrigt.

    [0006] Die strömungstechnischen Voraussetzungen für die erfolgreiche Abführung der Rauchgase lassen sich spürbar verbessern durch die baulichen Maßnahmen der Ansprüche 2 und 3.-Dabei ist die leichte Auswölbung der Wand 10 von ganz besonderer Wirksamkeit auf die störungsfreie Abströmung der Gase. Keinesfalls darf diese Auswölbung eine deutlich hervorstehende Nase aufweisen, wie sie in der Zeitschrift "Metal Producing", Februar 1979, Seite 47, offenbar ist, vielmehr soll es sich um einen "weichen" Bogen handeln. Eine scharfe Nase verursacht erhebliche Strömungsabrisse und Verwirbelungen der Rauchgase unter dem Hallendach, so daß eine zügige Abfuhr der Gase eher gestört als begünstigt wird.

    [0007] Die Ausbiegung des unteren Teiles der Trennwand etwa in halber Höhe des Löschwagens bewirkt die Ausbildung eines Luftströmungskanals und somit ein günstiges, nämlich ungebremstes und beschleunigtes Hineinströmen von Frischluft in die im unteren Bereich weitgehend offene Halle, die im übrigen an ihren Stirnseiten nach Möglichkeit völlig geschlossen sein kann, z.B. f a 1 1 s die Einwirkung starker Winde auf die Halle zu befürchten ist.

    [0008] Es liegt auf der Hand, daß seitlich auf die Halle auftreffende Winde die gewünschte störungsfreie Abführung der Rauchgase empfindlich stören können. Dieser Gefahr begegnet die Erfindung mit Trennwänden gemäß den Ansprüchen 8 bis 10. Falls diese Trennwände im Abstand von je etwa 5 - 10 Öfen in das Hallendach eingezogen sind, so bilden sie über ihre Schutzwirkung vor Seitenwinden hinaus mit den beiden gekrümmten Leitblechen nahezu quadratische Kanäle, die eine besonders wirbelfreie und beschleunigte Abströmung der Rauchgase bewirken. Zur Einsparung von Waschern und Ventilatoren empfiehlt es sich, für eine größere Anzahl von nebeneinanderliegenden Öfen nur einen Wascher und einen Ventilator vorzusehen. Es kann auch ausreichend sein, an mehrere Wascher nur einen Ventilator anzuschließen.

    [0009] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

    [0010] Die Fläche 1 veranschaulicht eine Seitenansicht der Batterie mit der Bühne 2 für den Koksofenführungswagen 3, über dem der gestoßene Koks in den Löschwagen 4 auf Löschgleis 4a übergeführt wird.

    [0011] Das Hallendach 5 beginnt frei oder fest montiert auf der türseitigen Ofenkante der Batterie an der sogenannten Koksseite und geht an der anderen Dachkante 6 in die geschlossene Seitenwand 7 über, die an den Wascher 16 praktisch gasdicht anschließt. Eine weitere Abstützung des Daches erfolgt durch die Wand oder den Pfeiler (Abstützung) 8, hinter welchen - hier nicht dargestellt - der Ventilator außerhalb der Halle angeordnet ist. Ziffer 10 kennzeichnet die Trennwand, Ziffer 11 das mittlere Leitblech und Ziffer 12 das obere Leitblech. Die gestrichelt gezeichnete Linie 13 zeigt den Dachverlauf, falls das Dach von Leitblech 12 gebildet wird und dadurch sehr niedrig gehalten sein kann, z.B. um 3 bis maximal 4,5 m die Ofendecke überragt. - Ebenso kann das Dach die Funktion des Leitbleches 12 übernehmen, wenn es die entsprechende Form aufweist und im wesentlichen frei von störenden Strömungsunterbrechungen ist.

    [0012] Durch diese Dimensionierung entspricht die Höhe des Hallendaches ab Ofendecke etwa dem Abstand zwischen Ofentüren und Wand 10, so daß günstige statische Verhältnisse vorliegen.

    [0013] Die schraffierte Fläche veranschaulicht eine Trennwand 17 mit den erforderlichen Schlitzen 14 für die ungehinderte Durchfahrt des Leitbleches 11, falls dieses auf dem Koksführungswagen montiert ist.-Diese Schlitze erübrigen sich, falls die Leitbleche 11 fest zwischen den Trennwänden installiert sind. - Wenn aber das Leitblech 11 auf dem Koksofenführungswagen 3-aufgesetzt ist, besitzt es im allgemeinen nur die Breite von 5 - 10"Koksöfen und fährt mit dem Koksofenführungswagen 3 längs den Koksofentüren auf der Bühne 2. Jedenfalls bildet das Leitblech 11 für die Abführung der Rauchgase zum Zeitpunkt des Ausstoßens des Kokskuchens mit dem Leitblech 12 einerseits und dem oberen, gekrümmten Teil der Wand 10 zwei nahezu quadratische Kanäle, wodurch, wie. gesagt, die Abströmung der Gase und Dämpfe beschleunigt wird. Unterstützt wird der Abströmungseffekt durch eine allmähliche Verringerung des Abstandes zwischen den Leitblechen 11 und 12. Ergänzend sei bemerkt, daß die Breite der Trennwand 10 sowie des Leitbleches 12 der Länge der Halle entspricht. Zur Verbesserung der Abströmung der Emissionen dient im übrigen die Düse 15 für z.B. Wasser. Weitere (Wasser)-düsen sind empfehlenswert, vergleiche DPS 2 306 057.


    Ansprüche

    1. Koksofenbatteriehalle zum Abführen der aus den koksseitigen Ofentüren entweichenden und der beim Koksstoßen freiwerdenden Gase und Dämpfe, deren Dach im Bereich der Vorderkante (Ofentürseite) auf der Batterie endet und bis über das Gleis des Koksführungswagens, das Gleis des Löschwagens (Löschgleis) sowie hinter dem Löschgleis installierten Waschern übergreift und dort auf einer Stützwand oder -pfeilern aufliegt, wobei der Hallenraum zwischen Löschgleis und Waschern mittels einer Trennwand etwa bis zur Höhe der Ofenbatterie in zwei Räume aufgeteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) die Trennwand (10) etwa in Höhe der Batteriedecke (la) und der Oberkante der Wascher (16) einen um etwa 180 0 verlaufenden, an der Oberkante des Waschereinlaufes (g) anschließenden etwa kreisförmigen Bogen (lOa) bildet;

    b) parallel zur Trennwand (10) im Dachraum der Halle ein etwa auf der Vorderkante der Ofenbatterie beginnenden, in Richtung auf die Trennwand (10) zu gekrümmtes Leitblech (12) - (Leitfläche) - installiert ist;

    c) parallel zu Leitblech (12) im Dachraum der Halle ein weiteres gekrümmtes Leitblech (11) - (Leitfläche) - verläuft, dessen batterieseitige Kante an der Oberseite des Koksofenführungswagens (3) beginnt und dessen gegenüberliegende freie Kante (lla) etwa oberhalb des Bogens (lOa) der Trennwand (10) endet.


     
    2. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn- ; zeichnet, daß die Trennwand (10) nach unten etwa in halber Höhe des Löschwagens (4) zwecks Bildung eines Lufteinströmkanals (lOb) mit einer Krümmung (lOa) in Richtung auf den Wascher (16) endet.
     
    3. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (10) im Bereich des Kreisbogens (lOa) zur Batterieseite hin leicht ausgewölbt ist.
     
    4. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitblech (12) identisch mit dem Hallendach (5) ist.
     
    5. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Hallendaches oberhalb der Ofendecke maximal etwa dem Abstand zwischen den Ofentüren und der Trennwand (10) entspricht.
     
    6. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Leitblechen (12) und (11) in Richtung auf den Waschereinlauf (9) allmählich um 10 bis 40 % abnimmt.
     
    7. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitblech (11) im Bereich seiner freien Kante (lla) oberhalb des Waschereinlaufes (9) Wassereinspritzdüse (16) aufweist.
     
    8. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Fluchtlinie der Seitenwände der Öfen (Heizwände) der Dachraum der Halle bis hinab unter die Ofendecke (la) der Batterie durch Trennwände (17) in Sektionen geteilt ist.
     
    9. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (17) Schlitze (14) besitzen, deren Form dem Querschnitt des Leitbleches (11) angepaßt ist.
     
    L0. Koksofenbatteriehalle gemäß Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (17) im Abstand von je 5 - 10 öfen installiert sind.
     




    Zeichnung