(19)
(11) EP 0 032 689 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.07.1981  Patentblatt  1981/30

(21) Anmeldenummer: 81100118.9

(22) Anmeldetag:  09.01.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B03C 3/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 17.01.1980 DE 3001595

(71) Anmelder:
  • METALLGESELLSCHAFT AG
    D-60015 Frankfurt (DE)
  • SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
    80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Herklotz, Helmut, Dipl.-Ing.
    D-6078 Neu Isenburg (DE)
  • Mehler, Günter
    D-6000 Frankfurt/Main (DE)
  • Neulinger, Franz, Dipl.-Ing.
    D-6057 Dietzenbach (DE)
  • Schummer, Helmut, Dipl.-Ing.
    D-6056 Heusenstamm (DE)
  • Daar, Horst, Dr., Dipl.-Ing.
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Schmidt, Walter, Dipl.-Ing.
    D-8521 Uttenreuth (DE)
  • Winkler, Heinrich
    D-8524 Neunkirchen (DE)

(74) Vertreter: Mehl, Ernst, Dipl.-Ing. et al
Postfach 22 13 17
D-80503 München
D-80503 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Optimieren der Klopfungshäufigkeit einer Elektrofilteranlage


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Optimieren der Klopfungshäufigkeit einer Elektrofilteranlage. Hierzu wird die Klopfungsfrequenz (f) schrittweise derart selbsttätig verändert, dass der Langzeitmittelwert (Sm) der gemessenen Staubbeladung des Reingases einem Minimum zustrebt.
    Bei einer aus mehreren Filtern (1, 2, 3) bestehenden Anlage, bei der für jedes Filter ein Mikrocomputersystem (13) als Regler vorgesehen ist, wird die Klopftaktfrequenz (f) von einem überlagerten Leitrechner (4) geliefert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Optimieren der Klopfungshäufigkeit einer Elektrofilteranlage.

    [0002] Der in einer Elektrofilteranlage abgeschiedene Staub setzt sich an den Niederschlagselektroden der Filterkammern fest und muß periodisch durch mechanische Klopfung entfernt werden. Pro Filterkammer sind beispielsweise bis zu vier Klopfwerke vorgesehen. Ist der Zeitraum zwischen zwei Klopfungen zu groß gewählt, vermindert sich infolge der absinkenden effektiven Feldstärke der Filterwirkungsgrad. Andererseits wird durch die Klopfung Staub aufgewirbelt, so daß momentan ein höherer Reststaubgehalt anfällt.

    [0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, den Klopftakt zu optimieren. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der zeitliche Abstand zwischen den Klopfungen schrittweise derart selbsttätig verändert wird, daß der Langzeitmittelwert der gemessenen Staubbeladung des Reingases einem Minimum zustrebt.

    [0004] Auf diese Weise kann mit Hilfe eines Suchverfahrens derjenige Klopftakt ermittelt werden, bei dem die geringste Staubmenge die Filteranlage verläßt.

    [0005] Eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens bei einer aus mehreren Filtern bestehenden Elektrofilteranlage ist vorteilhafterweise derart aufgebaut, daß für jedes Filter ein Mikrocomputer als Regler vorgesehen ist und allen Mikrocomputern ein gemeinsamer, mit einem Staubbeladungsmeßgerät verbundene Leitrechner überlagert ist. Neben anderen übergeordneten Funktionen kann dann der Leitrechner den Klopftakt berechnen und die Klopfung der einzelnen Filter koordinieren, und zwar wird dafür gesorgt, daß jeweils immer nur ein Filter geklopft wird, so daß die Abscheidewirkung der anderen Filter immer noch vorhanden ist.

    [0006] Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert; es zeigen:

    Figur 1 die Abhängigkeit des Langzeitmittelwertes der Staubbeladung des Reingases in Abhängigkeit von der Klopfungsfrequenz und

    Figur 2 eine schematische Steuereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens bei einer Elektrofilteranlage.



    [0007] In Figur 1 ist ein möglicher Verlauf des Langzeitmittelwertes Sm der Staubbeladung als Funktion der Klopfungsfrequenz f aufgetragen. Unter der Annahme, daß bei der Klopfungsfrequenz Null, d.h. es wird nie geklopft, noch eine relativ hohe Staubbeladung des Reingases vorhanden ist, und unter der Annahme, daß bei ständiger Klopfung, d.h. Klopfungshäufigkeit unendlich, ebenfalls ein relativ hoher Wert der Staubbeladung auftritt, muß durch ein Suchverfahren das zwischen diesen beiden Extremwerten liegende Minimum gefunden werden. Hierzu wird z.B. zunächst mit der Klopfungsfrequenz f begonnen und der Langzeitmittelwert der Staubbeladung über einen gewissen längeren Zeitraum gebildet. Nach einer vorgegebenen Zeit, in der mit dieser Klopfungsfrequenz gearbeitet wird, wird die Klopfungsfrequenz auf den Wert f1 erhöht. Da es sich im hier angenommenen Beispiel zeigt, daß dadurch der Langzeitmittelwert der Staubbeladung fällt, wird auf diesem Wege fortgeschritten, bis man zum Minimum mit der Klopfungsfrequenz fx gelangt. Dieses Minimum ist daran erkennbar, daß bei einer weiteren Erhöhung der Klopfungsfrequenz bis zum Wert fx + 1 der Langzeitmittelwert Sm der Staubbeladung wieder ansteigt. Man wird dann also wieder zum Wert fx zurückkehren. Das eben geschilderte Suchverfahren wird während des Betriebs der Elektrofilteranlage fortlaufend angewandt, um auch ein eventuelles Wandern des Minimums erkennen und berücksichtigen zu können.

    [0008] Die in Figur 2 gezeigte Elektrofilteranlage besteht aus den drei Filtern 1,2 und 3, die in Richtung des Pfeiles 5 vom zu reinigenden Gas durchströmt werden. Die am Ausgang der Elektrofilteranlage auftretende Staubbeladung Si wird in einem Staubbeladungsmeßgerät 42 erfaßt und einem Leitrechner 4 zugeführt.

    [0009] Jedes der schematisch gezeigten Elektrofilter 1, 2 und 3 besteht aus der eigentlichen Filterkammer 11, der Hochspannungsversorgung 14, den Klopfwerken 12 und der mit Mikrocomputern aufgebauten Regelung und Steuerung 13. Diese verkehren über einen Bus 41 mit dem Leitrechner und erhalten von dort Steuerbefehle. In dem vorliegenden Fall der Klopftaktoptimierung bedeutet dies, daß der Leitrechner 4 den Klopfwerken 12 zunächst eine bestimmte Klopfungshäufigkeit f vorgibt und dann den Langzeitmtt telwert Sm der Staubbeladung bildet. Der Leitrechner führt dann das im Zusammenhang mit Figur 1 geschilderte Suchverfahren aus und ermittelt den optimalen Klopfungsgrad der Filteranlage mit

    . Als weitere Aufgabe koordiniert der Leitrechner 4 auch die Klopfung der einzelnen Elektrofilter 1 bis 3, d.h. er sorgt dafür, daß jeweils nur immer eine Filterkammer geklopft wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Optimieren der Klopfungshäufigkeit einer Elektrofilteranlage, dadurch gekennzeichnet , d a B der zeitliche Abstand zwischen den Klopfungen schrittweise derart selbsttätig verändert wird, daß der Langzeitmittelwert (S ) der gemessenen Staubbeladung (Si) des Reingases einem Minimum zustrebt.
     
    2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei einer aus mehreren Filtern bestehenden Elektrofilteranlage, dadurch gekennzeichnet , d a B für jedes Filter (1, 2, 3) ein Mikrocomputer als Regler (13) vorgesehen ist und allen Mikrocomputern ein gemeinsamer, mit einem Staubbeladungsmeßgerät (42) verbundener Leitrechner (4) überlagert ist, der den Klopftakt (f) berechnet und die Klopfung der einzelnen Filter koordiniert.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht