[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum flüssigkeitsdichten Verschließen eines aus
einem oder mehreren Zuschnitten gebildeten Behälters mit wenigstens einer axial verlaufenden
Längsnaht, die durch überlappendes Zusammenkleben, Siegeln oder dergleichen der beiden
Randabschnitte des Zuschnitts gebildet ist und der durch ein dünnwandiges kappenförmiges
Teil an wenigstens einer Stirnseite verschlossen ist.
[0002] Sollen derartige Behälterverschlüsse flüssigkeitsdicht ausgebildet werden, so entstehen
in der Praxis erhebliche Schwierigkeiten. Bewöhrt hat sich dabei nur, den über den
Boden bzw. Deckel überstehenden Randstreifen des Behältermantels mit dessen Rand zusammen
einzurollen und die Verwendung von Metall-Deckeln bzw. Böden.
[0003] Beide Lösungen sind sehr Material- und arbeitsintensiv, so daß so hergestellte flüssigkeitsdichte
Behölterverschlüsse teuer sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und einen Behälter aufzuzeigen,
bei dem das Verschließen preisgünstig und trotzdem zuverlässig durchgeführt werden
kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Umfangswand des kappenförmigen
Teils beim Ansiegeln oder dergleichen an die Wand des Behölters in den neben der Längsnaht
bestehenden, wenigstens der Wandstärke des Behälters entsprechenden Rücksprung eingepreßt
wird.
[0006] Durch die Ausbildung des Behälters mit einer axialen Längsnaht entsteht zwangsläufig
unmittelbar neben dieser Längsnaht an der Behälterinnenseite ein Rücksprung. Das kappenförmige
Teil dieser Behälterform von vornherein anzupassen wäre schwierig und vor allem für
das Zusammenbringen der beiden Teile - Behälterwand und kappenförmiges Teil - sehr
aufwendig. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht dagegen ein einfach durchzuführendes
aber trotzdem sicher wirkendes Abdichten des Behälters.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Einpressen der
Umfangswand des kappenförmigen Teils in den Rücksprung des Behälters durch einen in
das Siegelwerkzeug oder dergleichen eingelegten bzw. an dieses angeformten, der Wandstärke
des Behälters entsprechenden Materialstreifen.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Einpressen der Wand des
in den Behälter eingesetzten kappenförmigen Teils in den Rücksprung des Behälters
durch einen an die Behalterwand angeformten und über die Wand des kappenförmigen Teils
umgelegten Ansatz erfolgen.
[0009] Dadurch kann jedes beliebige Siegelwerkzeug oder dergleichen zum Einpressen des kappenförmigen
Teils verwendet werden. Eine Anpassung des Werkzeuges an den Rücksprung bzw. eine
aufeinander abgestimmte Steuerung von Rücksprung und Werkzeug könnte dann entfallen.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Behälters liegt darin, daß das dünnwandige kappenförmige Teil in seinem ebenen Abschnitt
durch eine Kartonscheibe verstärkt ist.
[0011] Hierdurch ist es möglich, das kappenförmige Teil auch bei einer sehr großen zu verschließenden
Fläche als nicht tragende Membran auszubilden.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behälters liegt darin,
daß die Kartonscheibe im Durchmesser geringfügig größer ist als der Innendurchmesser
des Behälters und in eine Umfangsnut des Behälters einfaßt.
[0013] Hierdurch ist es möglich, den Druck des Füllgutes auf den Boden ohne weitere Abstützmaßnahmen
in die Behälterwand einzuleiten.
[0014] Gemäß der Erfindung ist es jedoch auch möglich, daß der über die Kartonscheibe überstehende
Abschnitt der Behälterwand nach innen eingerollt ist. Dadurch kann sich die Kartonscheibe
gegen diesen eingerollten Abschnitt der Behälterwand abstützen. Die Kartonscheibe
kann somit wahlweise Über die Umfangsnut oder den eingerollten Abschnitt der Behälterwand
festgelegt sein. Auch ist eine Kombination dieser beiden Befestigungsmittel möglich.
[0015] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behälters liegt darin, daß
an dem die Behälterwand bildenden Zuschnitt neben der Behälterlängsnaht ein Ansatz
angeformt ist, der in seiner überstehenden Länge mindestens der axialen Länge der
Wand des kappenförmigen Teils entspricht und an deren Innenseite angelegt ist.
[0016] Durch diesen Ansatz ist es möglich, die Wand des kappenförmigen Teils beim Verpressen
mit der Behälterwand in deren Rücksprung einzupressen.
[0017] Ebenfalls vorteilhaft kann es sein, wenn der Ansatz in der Verbindungslinie mit dem
Behälterzuschnitt eine Perforation aufweist.
[0018] Damit ist beim Öffnen des Behälters der Ansatz leichter von der Behälterwandung abtrennbar.
[0019] Das Öffnen des Behälters kann gemäß der Erfindung noch weiter erleichtert werden,
wenn die überstehende Länge des Ansatzes größer ist als die axiale Länge der Wand
des kappenförmigen Teils und der Ansatz mit seinem von der Behälterwand abgewandten
Abschnitt am radialen Abschnitt des kappenförmigen Teils anliegt.
[0020] Zum Öffnen des Behälters kann dieser Abschnitt ergriffen und der Behälter aufgerissen
werden.
[0021] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines Behälters mit Längsnaht und am Behältermantel
angeformten Ansätzen;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Bodenabschnitt mit zwei diametral gegenüberliegenden
Ansätzen an der Behälterwand;
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Bodenbereich einer Behälterwand mit im Inneren
angeordnetem zweiteiligem Siegelwerkzeug;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Bodenabschnitt eines Behälters, bei dem eine zusätzliche
Kartonscheibe zur Abstützung des Bodens vorgesehen ist und
Fig. 5 einen Längsschnitt durch einen Bodenabschnitt mit nach innen eingerollter Behälterwand.
[0022] Mit 1 ist in Fig. 1 ein Behälter bezeichnet, der einen kreisförmigen Querschnitt
hat und dessen Behälterwand 2 aus einem rechteckigen Zuschnitt gebildet ist. Entlang
einer axial verlaufenden Längsnaht 3 ist die Behälterwand verschlossen. In dieser
Längsnaht 3 sind die beiden einander zugekehrten Randstreifen des Zuschnittes einander
überlappend angeordnet. Durch diese Überlappung entsteht an der Behälterinnenseite
ein Rücksprung 4 unmittelbar neben der Längsnaht 3.
[0023] Zum flüssigkeitsdichten Verschließen des Behälters ist ein kappenförmiges Teil 5
vorgesehen mit einer Umfangswand 6, die an der Behälterwand anliegt. Beim Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2 ist an die Behälterwand 2 ein Ansatz 7 angeformt, der nach Innen
umgelegt ist und an der freien Seite der Umfangswand 6 anliegt.
[0024] Beim Aneinanderpressen der Umfangswand 6 und der Behälterwand 2 zum gegenseitigen
Versiegeln wird durch die Zwischenlegung des Ansatzes 7 zwischen die Umfangswand 6
und ein nicht dargestelltes Siegelwerkzeug oder dergleichen die Umfangswand in den
Rücksprung hineingedrückt. Dargestellt ist dies in Fig. 3, dort erfolgt das Einpressen
der Umfangswand 6 in den Rücksprung 4 allerdings durch einen entsprechend ausgebildeten,
an das Siegelwerkzeug 8 angeformten Materialstreifen.
[0025] Dieser Materialstreifen könnte auch nur zwischen dem Siegelwerkzeug oder dergleichen
und der Umfangswand 6 eingelegt sein.
[0026] Bei Verwendung eines an der Behälterwand angeformten Ansatzes 7' mit einer überstehenden
Länge, die größer ist als die axiale Länge der Umfangswand des kappenförmigen Teils,
kann das Endstück dieses Ansatzes 7' - wie in Fig. 2 dargestellt - an den radialen
Abschnitt des kappenförmigen Teils 5 angelegt werden. Das Endstück des Ansatzes 7'
kann dann zum Öffnen des Behälters erfaßt und der Behälter aufgerissen werden.
[0027] An der Biegestelle des Ansatzes 7 ist in Fig. 1 eine Perforation 9 vorgesehen, um
ein Aufreißen des Behälters beispielsweise entlang der Längsnaht 3 zu erleichtern.
Anstelle der Perforation 9 kann allerdings auch nur eine nicht dargestellte eingeprägte
Biegelinie vorgesehen sein.
[0028] In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem zur Verstärkung des kappenförmigen
Teils ein Kartonscheibe 10 vorgesehen ist.Diese Kartonscheibe 10 faßt mit ihrem Umfangsrand
in eine Umfangsnut 11 ein, die an der Innenseite des Behältermantels 2 vorgesehen
ist.
[0029] Sowohl mit einer solchen Kartonscheibe 11 als auch ohne ist es möglich, den Boden
und/ oder Deckel des Behälters - wie in Fig. 5 dargestellt - durch Einrollen der Behälterwand
abzustützen.
1. Verfahren zum flüssigkeitsdichten Verschließen eines aus einem oder mehreren Zu-
schnitten gebildeten Behälters mit wenigstens einer axial verlaufenden Längsnaht,
die durch überlappendes Zusammenkleben, Siegeln oder dergleichen der beiden Randabschnitte
des Zuschnitts gebildet ist und der durch ein dünnwandiges, kappenförmiges Teil an
wenigstens einer Stirnseite verschlossen ist, dadurch g e-kennzeichnet, daß die Umfangswand
(6) des kappenförmigen Teils (5) beim Ansiegeln oder dergleichen an die Wand (2) des
Behälters (1) in den neben der Längsnaht (3) bestehenden, wenigstens der Wandstärke
des Behälters (1) entsprechenden Rücksprung (4) eingepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einpressen der Umfangswand
(6) des kappenförmigen Teils (5) in den Rücksprung (4) des Behälters (1) durch einen
in das Siegelwerkzeug (8) oder dergleichen eingelegten bzw. an dieses angeformten,der
Wandstärke des Behälters entsprechenden Materialstreifen erfolgt..
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch h gekennzeichnet, daß das Einpressen der Umfangswand
(6) des in den Behälter (1) eingesetzten kappenförmigen Teils (5) in den Rücksprung
(4) des Behälters durch einen an die Behälterwand (2) angeformten und über die Wand
des kappenförmigen Teils umgelegten Ansatz (7, 7′) erfolgt.
4. Behälter hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das dünnwandige kappenförmige Teil (5) in seinem ebenen Abschnitt durch eine Kartonscheibe
(10) verstärkt ist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartonscheibe (10) im
Durchmesser geringfügig größer ist als der Innendurchmesser des Behalters (1) und
in eine Umfangsnut (11) des Behälters einfaßt.
6. Behälter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daßder über die Kartonscheibe
(10) überstehende Abschnitt der Behälterwand (2) nach innen eingerollt ist.
7. Behälter hergestellt nach den Verfahren gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, vorzugsweise
mit zwei axial verlaufenden Längsnähten, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem die
Behälterwand (2) bildenden Zuschnitt jeweils neben der Längsnaht (3) ein Ansatz (7,
7′) angeformt ist, der in seiner überstehenden Länge mindestens der axialen Länge
der Umfangswand (6) des kappenförmigen Teils (5) entspricht und an deren Innenseite
angelegt ist.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (7, 7') in der
Verbindungslinie mit dem Behälter-Zuschnitt eine Perforation (9) aufweist.
9. Behätter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch h gekennzeichnet, daß die überstehende
Länge des Ansatzes (7, 7') größer ist als die axiale Länge der Umfangswand (6) des
kappenförmigen Teils (5) und der Ansatz mit seinem von der Behälterwand (2) abgewandten
Abschnitt am radialen Abschnitt des kappenförmigen Teils (5) anliegt.