(19)
(11) EP 0 032 707 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.07.1981  Patentblatt  1981/30

(21) Anmeldenummer: 81100182.5

(22) Anmeldetag:  13.01.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F25D 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 16.01.1980 DE 3001384

(71) Anmelder: Jacob Gockeler OHG
D-7012 Fellbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Werner, Roman Jürgen
    D-7000 Stuttgart 50 (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Beier, Schöndorf und Mütschele 
Willy-Brandt-Strasse 28
70173 Stuttgart
70173 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Kühlen von Flüssigkeit


    (57) Die Vorrichtung dient dazu, an einer Zapfeinrichtung (12) ständig gekühlte Trinkflüssigkeit zur Verfügung zu stellen. Die Leitung (21, 22), die von dem Vorratsbehälter (15) zu der Zapfeinrichtung (12) führt, wird durch einen üblicherweise vorhandenen Eiswürfelbereiter (11) hindurchgeführt. Trotz der in diesem herrschenden niedrigeren Temperatur bleibt die Temperatur der Flüssigkeit auch bei längerem Nichtbetrieb der Zapfeinrichtung (12) positiv.
    Vorzugsweise ist die von dem Vorratsbehälter (15) kommende Leitung (21) an den Eingang (28) und die zu der Zapfeinrichtung (12) führende Leitung (22) an den Ausgang (29) einer in dem Eiswürfelbereiter (11) liegenden Kühlplatte (19) angeschlossen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen von Flüssigkeit, die aus mindestens einem Behälter über je eine Schlauchleitung einer Zapfeinrichtung zugeführt wird.

    [0002] Bei bisherigen Vorrichtungen dieser Art stehen der oder die Behälter in einem ungekühlten Raum, beispielsweise unter der Theke oder im Keller. Unterhalb der Zapfeinrichtung, die im allgemeinen als Thekenaufsatz ausgebildet ist, befindet sich ein Unterthekenkühlgerät, durch das die.Leitung zwischen dem Behälter und der Zapfeinrichtung hindurchgeführt ist. Es besteht dabei das Problem, daß die Flüssigkeit, insbesondere wenn es sich um Trinkflüssigkeit handelt, unter allen möglichen Betriebszuständen auf eine etwa gleichbleibende Temperatur gekühlt werden soll. Dies wurde bei den bisherigen Unterthekenkühlgeräten mit Hilfe eines Thermostaten erreicht, der auf eine Temperatur von etwa 4°C eingestellt ist. Diese Temperatur muß sowohl dann eingehalten werden, wenn innerhalb kurzer Zeit mehrere Getränke ausgesciienkt werden, als auch dann, wenn längere Zeit nichts ausgeschenkt wird.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige, platzsparende und energieeinsparende Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art die Leitung durch einen an sich bekannten Eiswürfelbereiter hindurchgeführt ist.

    [0005] Diese Eiswürfelbereiter sind in den meisten Theken von Gastwirtschaften eingebaut. Sie besitzen ebenfalls ein Kälteaggregat, das dazu verwendet wird, Wasser gefrieren zu lassen, um dadurch einen ständigen Vorrat an Eiswürfeln bereit zu stellen. Es hat sich nun vollkommen überraschend gezeigt, daß durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine Kühlung der Trinkflüssigkeit erzeugt wird, die sowohl im Dauerbetrieb als auch bei längerem Nichtbetrieb der Zapfeinrichtung zu günstigen Ergebnissen führt. Die Länge der in dem Eiswürfelbereiter angeordneten Leitung beträgt dabei vorzugsweise einige Meter. Während des Betriebs des Eiswürfelbereiters fallen die Eiswürfel auf den Boden des Innenraums, so daß sie die im Innenraum angeordnete Leitung vollständig bedecken. Es hat sich nun gezeigt, daß bei Dauerbetrieb des Eiswürfelbereiters und Nichtbetrieb der Zapfeinrichtung über ein ganzes Wochenende die Temperatur der Trinkflüssigkeit nicht unter 0° C absank, sondern am Montagmorgen immernoch eine positive Temperatur aufwies. Es wird also nur unter Verwendung der schon vorhandenen Einrichtungen des Eiswürfelbereiters eine allen Wünschen entsprechende Kühlung der Trinkflüssigkeit erreicht.

    [0006] In Weiterbildung sieht die Erfindung vor, daß die von dem Behälter kommende Leitung an den Eingang einer am Boden des Innenraumes des Eiswürfelbehälters angeordneten Kühlplatte angeschlossen ist, während die Zapfeinrichtung mit dem Ausgang der Kühlplatte verbunden ist. Derartige Kühlplatten enthalten im allgemeinen mehrere parallel zueinander angeordnete Leitungen von einigen Metern Länge, die jeweils mit einem Eingangs- und einem Ausgangsstutzen verbunden sind, wobei die Leitungen in einer Aluminiumplatte enthalten sind. Es können auch die Zwischenräume zwischen den Leitungen vollständig mit Aluminium ausgegossen sein. Diese Kühlplatte wird nun gemäß dem Vorschlag der Erfindung an dem Boden des Innenraums des Eiswürfelbereiters angeordnet. Im Betrieb des Eiswürfelbereiters ist die Kühlplatte an ihrer Oberseite mit Eiswürfeln bedeckt.

    [0007] Es ist sowohl möglich, nur eine Leitung eingangs- und ausgangsseitig an die Kühlplatte anzuschließen, es können jedoch auch mehrere Leitungen zur Kühlung mehrerer Flüssigkeiten angeschlossen werden. Es kann u.U. auch erwünscht sein, mehrere in der Kühlplatte angeordnete Leitungen durch entsprechende äußere Anschlüsse hintereinander zu schalten.

    [0008] Zur Erhöhung der Kühlung schlägt die Erfindung weiterhin vor, daß die Leitung an der Oberseite des Eiswürfelbehälters in diesen eingeführt und wieder aus diesem ausgeführt ist. Dabei ist vorzugsweise der in dem Eiswürfelbereiter angeordnete Teil der Leitung mit einer Kunststoffummantelung umgeben. Diese Kunststoffummantelung dient dazu, die Leitung vor Stößen zu sichern.

    [0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Leitung zwischen dem Eiswürfelbereiter und der Zapfeinrichtung wärmeisoliert sein.

    [0010] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Eiswürfelbereiters mit darauf angeordneter Zapfeinrichtung;

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Eiswürfelbereiter und

    Fig. 3 einen Schnitt durch eine Kühlplatte.



    [0011] Der in Fig. 1 dargestellte Eiswürfelbereiter 11 ist in Form eines in Thekenhöhe ausgeführten Schrankes ausgebildet. Er besitzt an seiner Oberseite eine Zapfeinrichtung 12, die im hier dargestellten Ausführungsbeispiel drei Zapfhähne 13 aufweist. Neben dem Eiswürfelbereiter 11 befindet sich ein normaler Thekenschrank 14, in dem sich vier gestrichelt dargestellte Behälter 15 für die einzelnen Trinkflüssigkeiten befinden. Das Innere dieses Thekenschrankes 14 ist nicht gekühlt, so daß die Behälter 15 normale Umgebungstemperatur aufweisen. Das Innere des Eiswürfelbereiters 11 ist durch eine an der Vorderseite angeordnete Tür 16 zugänglich.

    [0012] Wie sich aus Fig.2 ergibt, ist an der Oberseite des Innenraumes des Eiswürfelbereiters 11 eine Kühleinrichtung 18 angeordnet, in der die Eiswürfel hergestellt werden. In dieser Kühleinrichtung wird zunächst eine Eisplatte hergestellt, die auf einen Gitterrost fällt, der erwärmt wird. Dadurch wird die Eisplatte in einzelne Eiswürfel aufgeteilt, die nach unten aus der Kühleinrichtung 18 herausfallen und sich auf dem Boden des Innenraums. 17 des Eiswürfelbereiters11 ansammeln.

    [0013] Auf diesem Boden ist eine Kühlplatte 19 angeordnet, auf deren Oberseite nun die Eiswürfel 20 liegen.

    [0014] Von einem in der Fig.2 nicht dargestellten Behälter 15 führt nun eine Leitung 21 von der Oberseite des Eiswürfelbereiters 11 durch dessen Innenraum senkrecht nach unten zu dem Eingang der Kühlplatte 19.

    [0015] Vom Ausgang der Kühlplatte führt eine zweite Leitung 22 wieder nach oben durch den Innenraum 17 des Eiswürfelbereiters11, führt durch den oberen Abschluß 23 des Eiswürfelbereiters 11 in die dort angeordnete Zapfeinrichtung 12 und mündet in einem dort angebrachten Zapfhahn 13. Diese Leitung 22 ist im Innenraum 17 mit einer Kunststoffummantelung 24 umgeben, die die Leitung 22 vor Beschädigungen schützen soll. Oberhalb des oberen Abschlusses 23 ist die Leitung 22 mit einer Hülle 25 aus wärmeisolierenden Material umgeben.

    [0016] In der Figur 2 ist jeweils nur eine Eingangsleitung.21 und eine Ausgangsleitung 22 dargestellt, es können selbstverständlich auch mehrere Eingangs- und Ausgangsleitungen vorhanden sein, falls die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen mehrerer Getränke verwendet werden soll.

    [0017] Aus der Fig.3 ergibt sich der Aufbau der Kühlplatte 19. Sie enthält in dem hier dargestellten Beispiel zwei Leitungen 26 und 27, die in Wendel form ausgeführt sind und vollständig in dem Material der Kühlplatte, beispielsweise Aluminium, eingebettet sind. Die Leitung 26 besitzt einen Eingangsstutzen 28 und einen Ausgangsstutzen 29, während die Leitung 27 einen Eingangsstutzen 30 und einen Ausgangsstutzen 31 besitzt. An diese Stutzen werden die Leitungen 21 bzw. 22 angeschlossen. Beispielsweise wird zum Kühlen nur einer Trinkflüssigkeit die Eingangsleitung 21 an den Eingangsstutzen 28 und die Leitung 22 an den Ausgangsstutzen 29 angeschlossen. Die Anschließung erfolgt durch eine übliche, hier nicht im einzelnen dargestellte Schraubverbindung. Falls zwei Flüssigkeiten gekühlt werden sollen, würde eine zweite Eingangsleitung an den Eingängsstutzen 30 der Leitung 27 und eine zweite Ausgangsleitung an den Ausgangsstutzen 31 angeschlossen. Selbstverständlich sind bei beiden Leitungen 26 und 27 die Eingangs- und Ausgangsstutzen auch vertauschbar.

    [0018] Falls nur eine Flüssigkeit gekühlt werden soll, kann nach der Erfindung zur Erhöhung der Kühlleistung auch vorgesehen werden, daß beispielsweise der Stutzen 29 mit dem Stutzen 31 durch eine kurze Leitung verbunden wird. Dann würde die Leitung 21 an den Stutzen 28 und die Leitung 22 an den Stutzen30 angeschlossen werden. Dies würde zu einer Hintereinanderschaltung der beiden Leitungen 26 und 27 führen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Kühlen von Flüssigkeit, insbesondere Trinkflüssigkeit, die aus mindestens einem Behälter (15) über je eine Leitung (21, 22) einer Zapfeinrichtung (12) zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (21, 22) durch einen an sich bekannten Eiswürfelbereiter (11) hindurchgeführt ist .
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Behälter (15) kommende Leitung (21) an den Eingang (28) einer am Boden des Innenraums (17) des Eiswürfelbereiters (11) angeordneten Kühlplatte (19) angeschlossen ist, während die zu der Zapfeinrichtung (12) führende Leitung (22) mit dem Ausgang (29) der Kühlplatte (19) verbunden ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (21, 22) an der Oberseite des Eiswürfelbereiters (11) in diesen eingeführt und wieder aus diesem herausgeführt ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der in dem Eiswürfelbereiter (11) angeordnete Teil der Leitung (22) mit einer Ummantelung(24) umgeben ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (22) zwischen dem Eiswürfelbereiter (11) und der Zapfeinrichtung (12) wärmeisoliert ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Leitungen an parallele Durchführungsleitungen (26, 27) der Kühlplatte (19) angeschlossen sind.
     




    Zeichnung