(19)
(11) EP 0 032 778 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.07.1981  Patentblatt  1981/30

(21) Anmeldenummer: 81200067.7

(22) Anmeldetag:  21.01.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04D 13/16, E04D 11/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.01.1980 NL 8000398
23.04.1980 DE 3015668

(71) Anmelder: PELT & HOOYKAAS B.V.
NL-3087 AA Rotterdam (NL)

(72) Erfinder:
  • Hooykaas, Carel Willem Jan
    NL-3062 BT Rotterdam (NL)

(74) Vertreter: Keijser, Johannes Maurits L.F. et al
Exterpatent Silverpoint Building De Bruyn Kopsstraat 9
NL-2288 EC Rijswijk
NL-2288 EC Rijswijk (NL)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Herstellen einer Deckschicht für Betondächer, und Deckschicht


    (57) Zum Herstellen einer Deckschicht auf Dächern, Galerien, Balkonen und Terrassen aus Beton wird eine erste Lage 3 von gepressten Polystyrolschaumplatten voll und satt mit Latexzementmörtel 2 auf den Beton 1 geklebt. Eine zweite Lage 6 von Polystyrolschaumplatten wird gleichermaßen auf die erste Lage geklebt. Auch die senkrechten Fugen 4 zwischen den Polystyrolschaumplatten werden mit Latexzementmörtel gefüllt. Sodann werden Betonsteine 9 oder Fliesen aus keramischem Material auf die obere Lage der Polystyrolschaumplatten mit Latexzementmörtel 8 voll und satt im Mörtel liegend geklebt. Die Fugen 10 zwischen den Fliesen werden mit Latexzementmörtel gefüllt. In dieser Weise wird, in einem einzigen Verfahren, eine Abarbeitung erhalten die zu gleicher Zeit wasserdicht und wärmedämmend ist, und die auch begehbar oder befahrbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer wärmedämmenden Deckschicht auf Dächern, Galerien, Balkonen und Terrassen aus Beton.

    [0002] Es ist üblich, derartige Deckschichten wasserdicht herzustellen unter Verwendung von Asphaltschichten, worauf eine Beschotterung mit Kies oder mit Betonfliesen vorgesehen wird.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Deckschicht für Betondächer und ein Verfahren zum Herstellen derselben zu schaffen, die in einem einzigen Bearbeitung zugleich wärmedämmend und wasserdicht ist und die sodann begehbar oder befahrbar ist.

    [0004] Das Verfahren nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass eine erste Lage von gepressten Polystyrolschaumplatten voll und satt mit Latexzementmörtel auf den Beton geklebt wird, dass eine zweit Lage von Polystyrolschaumplatten in gleicher Weise auf die erste Lage geklebt wird, dass auch die vertikalen Fugen zwischen den Polystyrolschaumplatten mit Latexzementmörtel gefüllt werden, dass sodann Betonsteine oder Fliesen aus keramischem Material auf die obere Lage der Polystyrolschaumplatten mit Latexzementmörtel voll und satt im Mörtel liegend geklebt werden und dass die Fugen zwischen den Fliesen mit Latexzementmörtel gefüllt werden. Der Grundgedanke der Erfindung besteht also darin, dass das wärmeisolierende Material mit einem die Wasserdichtigkeit gewährleistenden Mittel verklebt und in dieses eingebettet wird. Das volle und satte Legen der Polystyrolschaumplatten ergibt eine gute Belastbarkeit und Haftfestigkeit der Fliesen. Es hat sich auch herausgestellt, dass eine derartig hergestellte Deckschicht punktförmige Belastungen derart verteilt, dass die Polystyrolschaumplatten instand bleiben.

    [0005] Die verwendeten Polystyrolschaumplatten haben vorzugsweise Abmessungen von etwa 40 x 60 cm und vorzugsweise 41,5 x 60 cm, so dass sie ohne Gefahr des Einschliessens von Luftblasen verlegt werden können und sich leicht und verlustfrei aus handelsüblichen Formaten schneiden lassen. Eine günstige Plattendicke ist 2 cm.

    [0006] Die erfindungsgemäss hergestellte Deckschicht weist ausgezeichnete Isoliereigenschaften auf und hat ausserdem ein geringes Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionen. Die Wasserdichtigkeit ist optimal. Falls dennoch örtlich eine Leckage auftritt, kann diese leicht bestimmt werden und eine Reparatur ist einfach durchfuhrbar. Zur Anspassung an die Anforderungen von Begehbarkeit für Fussgänger oder für schwerere Belastungen kann die obere Fliesenschicht eine geeignete Stärke aufweisen, wobei schwerere Fliesen auch in eine schwerere Mörtelschicht verlegt werden können. Es kann auch ein unterschiedlicher Latexzementmörtel gewählt werden.

    [0007] Latexzementmörtel ist ein handelsübliches Produkt, das in verschiedenen Qualitäten zur Verfügung steht. Es gibt einen Fugenmörtel, der zum Verfugen von Keramikfliesen gedacht ist, der aber erfindungsmässig vorzugsweise auch zum Kleben der Polystyrolschaumplatten verwendet wird. Ferner gibt es noch einen Klebemörtel zum Kleben von Keramikfliesen.

    [0008] Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an zwei AusfUhrungsbeispielen näher beschrieben, worin:-

    Figur 1 ein Vertikalschnitt durch einen Betonfussboden mit einer Deckschicht ist,und

    Figur 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht in der Umgebung eines Regenwasserabflusses.



    [0009] Auf eine Betonunterlage 1 wird nach Befeuchtung derselben eine Schicht 2 aus Latexzementmörtel aufgebracht, der einen handels-Ublichen Fugenmörtel bildet. Sodann wird eine erste Lage 3 von Polystyrolschaumplatten in dieses Mörtelbett gelegt. Die Polystyrolschaumplatten haben eine Stärke von 2 cm. Sie werden voll und satt in die Mörtelschicht gedrückt, so dass der Mörtel überall die Polystyrolschaumplatten berührt und keine Luftblasen eingeschlossen sind. Dies wird insbesondere dadurch erleichtert, dass die Platten nicht grösser als etwa 40 x 60 cm. sind. Eine bevorzugte Plattengrösse ist 41,5 x 60 cm., da sich derartige Platten leicht aus handelsüblichen Formaten ohne Verschnitt schneiden lassen.

    [0010] Die Mörtelschicht 2 hat eine Stärke von etwa 2 mm. Die senkrechten Fugen 4 zwischen den einzelnen Polystyrolschaumplatten werden mit dem gleichen Mörtel aufgefUllt.

    [0011] Sodann bringt man eine ganz ähnliche Mörtelschicht 5 auf die erste Lage 3 von Polystyrolschaumplatten auf. Auf diese Mörtelschicht wird eine zweite Lage 6 von Polystyrolschaumplatten verlegt, und zwar derart, dass die senkrechten Fugen 7 versetzt gegenüber den senkrechten Fugen 4 in der ersten Lage liegen. Auch die senkrechten Fugen 7 in der zweiten Lage werden mit Mörtel aufgefüllt.

    [0012] Der isolierende und wasserdichtende Teil der Deckschicht ist hiermit fertiggestellt. Man hat nun die Wahl, diese Schichten entweder einige Tage harten zu lassen, bevor die Fliesen verlegt werden, oder aber mit dem Legen der Fliesen sofort zu beginnen.

    [0013] Zum Verlegen der Fliesen wird die Oberfläche der oberen Lage von Polystyrolschaumplatten mit einem Latexzementmörtel bestrichen, und zwar mit einem Klebemörtel bekannter Zusammensetzung. Danach wird eine Mörtelschicht 8 in einer solchen Stärke aufgebracht, dass die Keramikfliesen oder Betonsteine 9, nachdem sie in diese Mörtelschicht gepresst worden sind, wieder voll und satt in diese eingebettet sind. Man lässt die Fliesenschicht sodann einige Tage in Ruhe, bevor man mit dem Ausfüllen der Fugen 10 mit Fugenmörtel beginnt. Nach abermals einigen Tagen ist der Fugenmörtel ausgehärtet, und die Deckschicht kann normal benutzt werden.

    [0014] Die Stärke der Mörtelschicht 8 sollte wenigstens etwa 6 mm betragen. Die Keramikfliesen oder Betonsteine 9 können beispielweise eine Stärke von 10 bis 20 mm haben.

    [0015] Fig. 2 zeigt die Art und Weise, in der ein Regenwasserabfluss in der Deckschicht angeordnet ist. Der Regenwasserabfluss 11 wird nach dem Aufbringen der ersten Lage 3 der Polystyrolschaumplatten gesetzt. Der freie Raum 12 zwischen dem Regenwasserabfluss und der Betonunterlage 1 sowie den Polystyrolschaumplatten in der Lage 3 wird zugleich mit dem Aufbringen der zweiten Mörtelschicht 5 aufgefüllt.

    [0016] Die verwendeten Polystyrolschaumplatten können an sich schon eine sehr grosse Belastung aufnehmen, wenn sie in der vorgeschriebenen Weise eingebettet sind. Die Belastbarkeit kann jedoch noch dadurch verbessert werden, dass man in den Fliesen senkrechte Ausnehmungen vorsieht. Diese Ausnehmungen können während des Verlegens der Fliesen dazu dienen, eingeschlossene Luft aufzunehmen. Nach dem Verlegen werden sie mit Mörtel aufgefüllt, wie in Fig. 2 an der Stelle 13 angedeutet ist. Die aufgefüllten Ausnehmungen bilden eine Art Säulen, die das Durchbiegen der Polystyrolschaumplatten verhindern.

    [0017] Bei der vorhergehenden Beschreibung ist vorausgesetzt, dass die Betonunterlage 1 bereits ein erforderliches Gefälle aufweist. Sollte dies nicht vorhanden sein, so ist es gUnstig, ein Gefälle mit Hilfe eines einfachen Zementsandmörtels herzustellen. Nach einer Aushärtungszeit von einem oder einigen Tagen wird sodann wie vorhergehend angegeben verfahren.

    [0018] Die Vorteile der erfindungsgemässen Deckschicht liegen in einer ausgezeichneten Wärmeisolierung, einer optimalen Wasserdichtigkeit, einer leichten Ausbesserungsmöglichkeit bei lokalen Undichtigkeiten und einem geringen Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionen. Kleine Risse in der Betonunterlage werden Uberdruckt, und ein waagerechter Wassertransport zwischen der Betonunterlage und den Polystyrolschaumplatten ist unmöglich, weil beide Teile festhaftend miteinander verbunden sind.

    [0019] Das Verfahren zum Herstellen derartiger Deckschichten lässt sich auch bei feuchtem Wetter (mit Ausnahme von Regen) ausführen.

    [0020] Zum Ausfüllen der Fugen zwischen den Keramikfliesen und den aufstehenden Rändern der Betonunterlagen wird am besten nicht Mörtel, sondern ein elastischer, wasserfester Fugenkitt, etwa Silikonkitt oder ein entsprechendes Klebeband verwendet.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen einer wärmedämmenden Deckschicht auf Dächern, Galerien, Balkonen und Terrassen aus Beton, dadurch gekennzeichnet,
    dass eine erste Lage (3) von gepressten Polystyrolschaumplatten voll und satt mit Latexzementmörtel (2) auf den Beton (1) geklebt wird, dass eine zweite Lage (6) von Polystyrolschaumplatten gleichermassen auf die erste Lage (3) geklebt wird, dass auch die senkrechten Fugen (4, 7) zwischen den Polystyrolschaumplatten mit Latexzementmörtel gefüllt werden, dass sodann Betonsteine oder Fliesen (9) aus keramischem Material auf die obere Lage (6) der Polystyrolschaumplatten mit Latexzementmörtel (8) voll und satt im Mörtel liegend geklebt werden, und dass die Fugen (10) zwischen den Fliesen mit Latexzementmörtel gefüllt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Polystyrolschaumplatten mit durchgehenden Löchern versehen sind, die mit Mörtel (13) aufgefüllt werden können.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, worin als Latexzementmörtel ein Fugenmörtel verwendet wird, und vorzugsweise die Polystyrolschaumplatten in den beiden Lagen (3, 6) mit versetzt angeordneten Fugen (4 bzw. 7) verlegt werden, indem weiter vorzugsweise die Fugen 00) zwischen den Fliesen (9) und den aufstehenden Rändern der Betonunterlage (1) mit einem wasserfesten, elastischen Fugenkitt aufgefüllt werden.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin Polystyrolschaumplatten in einer Grösse von etwa 40 x 60 cm und vorzugsweise 41,5 x 60 cm, und vorzugsweise mit einer Stärke von etwa 2 cm, verwendet werden.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 für eine Dachkonstruktion mit Regenwasserabfluss (11), worin der Regenwasserabfluss (11) nach dem Anordnen der ersten Polystyrolschaumplattenlage (3) vorgesehen wird und der Raum zwischen dem Regenwasserabfluss, der Aussparung in der Unterlage (1) und der Lage (3) der Polystyrolschaumplatten vor oder bei dem Auftragen der zweiten Lage (6) aufgefüllt wird.
     
    6. Satz Materialien zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-5, umfassend eine Anzahl Polystyrolschaumplatten und eine zum Legen dieser Anzahl Platten geeignete Menge Lαte×zementmörtel, wobei vorzugsweise der Latexzementmörtel Fugenmörtel ist, vorzugsweise die Polystyrolschaumplatten durchgehende Oeffnungen aufweisen, und die Schaumplatten vorzugsweise etwa 40 x 60 Zentimeter, vorzugsweise 41,5 x 60 Zentimeter gross sind, und eine Stärke von etwa 20 Millimeter aufweisen.
     
    7. Wärmedämmende Deckschicht für Betondächer oder dergleichen, gekennzeichnet
    durch zwei übereinanderliegende Lagen (3 bzw. 6) von Polystyrolschaumplatten, die allseitig einen Abstand voneinander und von dem Betondach (1) haben, und durch eine Decklage (9) von Betonsteinen oder keramischen Fliesen, wobei die Zwischenräume (4, 7, 10) zwischen sämtlichen Teilen mit Latexzementmörtel gefüllt sind.
     
    8. Deckschicht nach Anspruch 7, worin die senkrechten Fugen (4 bzw. 7) der Polystyrolschaumplatten gegeneinander versetzt angeordnet sind, wobei vorzugsweise die Polystyrolschaumplatten 40 x 60 cm und vorzugsweise 41,5 x 60 cm gross sind, und eine Stärke von etwa 2 cm aufweisen.
     




    Zeichnung