[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Befestigen der in einem drehbaren
Mantel angeordneten feststehenden Achse einer Druckmaschinenwalze, z. B. Farb- oder
Feuchtwalze.
[0002] Aus der DE-Patentschrift 413 079 ist bereits eine Lagerung für Farbwalzen, Spindeln
und dergleichen an Druckmaschinen bekannt, bei der eine Hülse und ein Zapfen axial
ineinander greifen und ein an der Hülse befindlicher Ringteil sowie ein an dem Zapfen
sitzender Ringbund den Zapfen der Farbwalze gemeinsam tragen und durch Drehen des
einen oder des anderen Teiles oder beider Teile ein geschlossenes Lager für den Zapfen
bilden. Diese Lagerung ermöglicht bereits einen einfachen Einbau der Farbwalze. Da
diese Farbwalze aus einem einteiligen zylindrischen Körper besteht, dessen Zapfen
in dem genannten Lager rotieren, ist eine umfangsmäßige Fixierung der Zapfen der Farbwalze
in den Lagern nicht erforderlich bzw. aus funktionellen Gründen nicht erlaubt. Wird
hingegen eine Farbwalze in Form einer feststehenden Achse mit einem auf dieser drehbar
angeordneten Walzenmantel konzipiert, so müssen die beiden Enden der Achse, d. h.
die Achsstummel, beidseitig mittels geeigneter Befestigungselemente, z. B. mittels
Schrauben, befestigt werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum seitlichen Befestigen der mit
einem rotierenden Mantel ausgestatteten feststehenden Achse einer Druckmaschinenwalze
aufzuzeigen, die sowohl in einfacher Weise in die Druckmaschine eingesetzt werden
kann als auch eine selbsttätige umfangsmäßige Ausrichtung der Achse ermöglicht, so
daß für den Befestigungsvorgang die Achse in eine definierte Position zu den diese
aufnehmenden Lagern gebracht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die die Achszapfen aufnehmenden hohlzylinderförmigen
Lagerschalen zumindest teilweise halbschalenförmig ausgebildet sind und daß die Achszapfen
jeweils mit einem diese durchsetzenden Arretierstift zum umfangsmäßigen Ausrichten
der Achse in den Lagerschalen versehen sind, so daß die rechtwinklig zu den Arretierstiften
in den Achszapfen angeordneten Befestigungsschrauben beim Einsetzen der Walze mit
in den Lagerschalen vorgesehenen Gewindebohrungen ausrichtbar sind. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und
den Zeichnungen.
[0005] Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung ermöglicht eine verspannungsfreie Fixierung
der Walze in den beidseitig angeordneten Lagerschalen. Durch eine besonders vorteilhafte
Weiterbildung der einen Lagerstelle als Loslager wird zusätzlich der Walzenachse die
Möglichkeit geboten, sich beispielsweise bei Erwärmung axial auszudehnen, wobei ein
permanenter Andruck der Walze an das Festlager der anderen Seite gegeben ist.
[0006] Durch eine spezielle Anordnung der in die beiden Achszapfen eingesetzten Arretierstifte
und Befestigungsschrauben wird sichergestellt, daß die Befestigungsschrauben nicht
herausfallen und in die Maschine gelangen können. Durch die Ausgestaltung der Lagerschalen
mit Einsatzschrägen wird außerdem der Einsetzvorgang der Walze in die Druckmaschine
erleichtert.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben,
wobei Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine Längsansicht des Festlagers mit dem linken Teil einer Farbwalze,
Fig. 2 einen Längsschnitt des Loslagers mit dem rechten Teil der Farbwalze und
Fig. 3 einen Schnitt durch die Ebene A-B der Darstellung gemäß Fig. 2.
[0008] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Farbwalze 1 besteht aus einem Mantel 2, der
drehbar auf einer feststehenden Achse 3 angeordnet ist. Wie aus Fig. 1 und 2 hervorgeht,
ist die Achse 3 beidseitig mit Lagern 4 und 5 ausgestattet, auf denen der Mantel 2
gelagert ist.
[0009] Der linke Achszapfen 6 und der rechte Achszapfen 7 sind in einer Lagerschale 8 bzw.
in einer Lagerschale 9 fixiert. Die Lagerschalen 8 und 9 bestehen aus rohrförmigen
Teilen mit jeweils einem in der Mitte angeordneten Steg. Durch den Steg der Lagerschale
8 greift eine Schraube 10, durch die die Lagerschale 8 mit einem in diese eingreifenden
Lagerzapfen 11 anschraubbar ist.
[0010] Durch den Steg der Lagerschale 9 hingegen greift eine Bundschraube 12, die eine Tellerfeder
13 trägt. Mit der Bundschraube 12 ist die Lagerschale 9 an einen Lagerzapfen 14 anschraubbar.
Durch die auf der Bundschraube 12 sitzende Tellerfeder ist jedoch, im Gegensatz zu
dem Festlager auf der linken Seite gemäß Fig. 1, das Lager gemäß Fig. 2 an der rechten
Seite als Loslager ausgebildet, da die Lagerschale 9 axial beweglich ist, wobei das
axiale Spiel durch die Bundschraube 12 einstellbar ist. Die Lagerzapfen 11 und 14
sind exzentrisch angeordnet, um beispielsweise die Farbwalze 1 an eine parallel zu
dieser verlaufenden (nicht gezeigten) weiteren Walze anstellen zu können.
[0011] Die nach innen gekehrten Enden der Lagerschalen 8 und 9 sind bis zur Mitte abgefräst,
wodurch Auflagebereiche für die beiden Achszapfen 6 und 7 gebildet werden. Die zu
diesen Bereichen führenden Einhebeschrägen erleichtern das Einsetzen der Farbwalze
1 erheblich.
[0012] Die Achszapfen 6 und 7 sind mit Schrauben 15 und 16 versehen, durch die die Achse
3 nach Einsetzen der Farbwalze 1 in die halbschalenförmigen Bereiche der Lagerschalen
8 und 9 fixierbar ist.
[0013] Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht in der Verwendung von Arretierstiften
17 und 18 in den Achszapfen 6 und 7. Die Arretierstifte 17 und 18 erstrecken sich
etwa rechtwinklig, d. h. quer zu den Schrauben 15 und 16 durch die Achse 3 und ragen
beidseitig aus dieser heraus. Wie aus Fig. 2 am besten hervorgeht, sind die Arretierstifte
17 und 18 unmittelbar an den jeweils zwischen Schraubenkopf und Gewindeeinschraublänge
bis auf den Kernquerschnitt abgedrehten Schraubenbereichen angeordnet, so daß die
lichte Weite der Bohrung für die Schrauben 15 und 16 durch die Arretierstifte 17 und
18 begrenzt wird, um ein Herausfallen der Schrauben 15 und 16 aus den Achszapfen 6
und 7 zu vermeiden. Dadurch wird die Gefahr vermieden, daß die Schrauben 15 und 16
beim Einsetzen der Walze 1 in die Maschine fallen.
[0014] Durch Lösen der Schraube 10 ist die Lagerschale 8 auf dem Lagerzapfen 11 drehbar
und kann somit in eine gewünschte für den Einsetzvorgang der Farbwalze geeignete Umfangsposition
gedreht werden, wonach durch Anziehen der Schraube die Lagerschale 8 an dem Lagerzapfen
11 fixiert wird. Durch die Verwendung der Bundschraube 12 mit der auf dieser angeordneten
Tellerfeder 13 ist eine Einstellung des Axialspieles der Lagerschale 9 auf dem Lagerzapfen
12 möglich. Beim Einsetzen der Farbwalze 1 legt sich zunächst der Arretierstift 17
auf den abgefrästen unteren Bereich der umfangsmäßig und axial fixierten Lagerschale
8 auf, wodurch die Achse 3 der Farbwalze 1 in die gewünschte Umfangsposition gedreht
wird, bei der die Schraube 15 mit der in der Lagerschale 8 vorgesehenen (nur in Fig.
2 gezeigten) Gewindebohrung ausgerichtet wird. Da die Lagerschale 9 drehbar auf dem
Lagerzapfen 14 angeordnet ist, richtet sich diese beim Einsetzen der Farbwalze durch
den Arretierstift 18 ebenfalls aus, so daß die in der Lagerschale 9 vorgesehene Gewindebohrung
mit der Schraube 16 ausgerichtet ist.
[0015] Die Farbwalze 1 sitzt nun in der gewünschten Position in den Lagerschalen 8 und 9,
wobei sie durch die Tellerfeder 13 ständig gegen das linke Festlager (Fig. 1) gepreßt
wird. Nun kann in einfacher Weise durch Anziehen der Schrauben 15 und 16 die Befestigung
der Farbwalze 11 vorgenommen werden. Wie bereits erwähnt, ermöglicht die Loslagerhaltung
(Fig. 2) eine Axialbewegung, so daß beispielsweise bei auftretender Erwärmung der
Farbwalze 1 der damit verbundene Dehnungsvorgang ermöglicht wird, ohne daß dabei eine
Verspannung der Farbwalze 1 auftritt. Es versteht sich, daß anstelle der in Fig. 2
gezeigten Tellerfeder 13 auch ein anderes elastisches Element, beispielsweise ein
Gummiring, verwendet werden kann.
[0016] Um die Verschmutzungsgefahr der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Befestigungsstellen
zu vermindern, werden Schutzhülsen 19 und 20 verwendet. Die Schutzhülse 19 in Form
eines rohrförmigen Teiles umfaßt die Lagerschale 8, den Lagerzapfen 11, die Schraube
15, den Arretierstift 17 und den linken Achszapfen 6. In der gleichen Weise umfaßt
die Schutzhülse 20 die Lagerschale 9, die Schraube 16, den Arretierstift 18, den Lagerzapfen
14 und den rechten Achszapfen 7. Die Schutzhülsen 19 und 20 weisen Ausnehmungen auf.
Durch Verdrehen der Schutzhülsen 19 und 20 gelangen die Ausnehmungen nach oben, so
daß ein Einsetzen der Farbwalze 11 ermöglicht wird und die beschriebenen Befestigungselemente
zugänglich sind. Nachdem der Einsetz- und Befestigungsvorgang beendet ist, erfolgt
eine Verdrehung der Schutzhülsen 19 und 20. um 180
0, wodurch eine exakte Abdeckung der Befestigungselemente erreicht wird.
1. Vorrichtung zum seitlichen Befestigen der in einem drehbaren Mantel angeordneten
feststehenden Achse einer Druckmaschinenwalze, z. B. Farb- oder Feuchtwalze, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Achszapfen (6, 7) aufnehmenden hohlzylinderförmigen Lagerschalen
(8, 9) zumindest teilweise halbschalenförmig ausgebildet sind und daß die Achszapfen
(6, 7) jeweils mit einem diese durchsetzenden Arretierstift (17, 18) zum umfangsmäßigen
Ausrichten der Achse (3) in den Lagerschalen (8, 9) versehen sind, so daß die rechtwinklig
zu den Arretierstiften (17, 18) in den Achszapfen (6, 7) angeordneten Befestigungsschrauben
(15, 16) beim Einsetzen der Walze (1) mit in den Lagerschalen (8, 9) vorgesehenen
Gewindebohrungen ausrichtbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschalen (8, 9)
zum halbschalenförmigen Teil hin mit Einhebeschrägen versehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Seite
die Lagerschale (z. B. 8) mit einem exzentrisch angeordneten Lagerzapfen (11) fest
verbunden ist und an der anderen Seite zwischen Lagerschale (z. B. 9) und exzentrisch
angeordnetem Lagerzapfen (14) ein elastisches, eine Axialbewegung zulassendes Element
(13) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Element
(13) aus einer Tellerfeder besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tellerfeder (13) auf
einer die Lagerschale (9) mit dem Lagerzapfen (14) verbindenden Bundschraube (12)
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerschalen (8, 9) aus rohrförmigen an einer Seite bis zur Hälfte abgefrästen
Teilen mit jeweils einem mittleren die Befestigungsschrauben (10, 12) aufnehmenden
Steg bestehen. .
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrauben (15, 16) jeweils zwischen Kopf und Gewinde einen auf den Kerndurchmesser
reduzierten Durchmesser aufweisen und daß die Arretierstifte (17, 18) zumindest teilweise
im Bereich der reduzierten Durchmesser angeordnet sind und als Schraubensicherung
wirken.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an jedem Ende der Walze (1) Befestigungsschrauben (10, 15; 12, 16), Arretierstifte
(17; 18), Lagerschalen (8; 9) und Lagerzapfen (11; 14) umfassende drehbare Schutzhülsen
(19; 20) mit das Einsetzen der Walze (1) gestattenden Ausnehmungen angeordnet sind.