(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 002 494 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
23.09.1981 Patentblatt 1981/38 |
(22) |
Anmeldetag: 06.12.1978 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)3: E04B 1/94 |
|
(54) |
Brandschutzverkleidung für Stahlkonstruktionsteile wie Stahlträger, Stahlstützen oder
dgl.
Fireproof encasement for steel members like girders, stanchions or the like
Enveloppe pare-feu pour éléments de construction métalliques tels que poutres, poteaux
ou analogues
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
CH DE FR GB |
(30) |
Priorität: |
09.12.1977 AT 8792/77
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
27.06.1979 Patentblatt 1979/13 |
(71) |
Anmelder: ISOVOLTA
Österreichische Isolierstoffwerke
Aktiengesellschaft |
|
2355 Wiener Neudorf (AT) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Wehrmann, Felx, Dr.
A-1190 Wien (AT)
- Hilzensauer, Volkmar, Dr.
A-3300 Amstetten (AT)
|
(74) |
Vertreter: Stampfer, Heinz |
|
ISOVOLTA
Österreichische Isolierstoffwerke AG
Industriezentrum NÖ-Süd 2351 Wiener Neudorf 2351 Wiener Neudorf (AT) |
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Brandschutzverkleidung für Stahlkonstruktionsteile wie
Stahlträger, Stahlstützen oder dergleichen, wie sie im Oberbegriff von Anspruch 1
definiert ist.
[0002] Das Vorsehen von Brandschutzverkleidungen ist als Teil der Maßnahmen zu sehen, die
im Rahmen des allgemeinen Brandschutzes in den letzten Jahren im Hochbau steigende
Bedeutung erlangt haben. Neben der Bestrebung, die potentielle Brandbelastung möglichst
klein zu halten, d. h. bei einem Bau bzw. seiner Ausgestaltung und Möblierung möglichst
wenige brennbare Materialien zu verwenden, ist man gehalten, die tragende Konstruktion
des Bauwerks so auszulegen, daß sie festigkeitsmäßig einem Brand möglichst lange standhält.
[0003] Für manche Konstruktionsarten, wie z. B. Stahlträgerkonstruktionen, deren Festigkeit
bereits bei relativ niedrigen Temperaturen von ca. 550° C weitgehend zusammenbricht,
werden die zu schützenden Stahlträger mit einer Verkleidung aus brennbarem oder schwer
entflammbarem Material geringer Wärmeleitfähigkeit versehen. Die Brandschutzwirkung
solcher Verkleidungen wird z. B. durch die gemäß der DIN 4102 zu bestimmende Feuerwiderstandsklasse
gekennzeichnet. Diese Norm sieht Brandversuche vor, bei denen die Außenseiten der
Verkleidung dem Feuer einer Brennkammer ausgesetzt werden, wobei die Brennkammertemperatur
während des Brandversuches nach einer genormten Temperaturkurve ansteigt.
[0004] Hält die Verkleidung im Brandversuch dem Feuer der Brennkammer während einer Dauer
von z. B. 90 Minuten stand, entspricht das einer Feuerwiderstandsklasse von F 90.
[0005] Eine Brandschutzverkleidung der eingangs genannten Art ist aus der GB-A-983 409 bekannt.
Diese für eine Stahlstütze bestimmte Brandschutzverkleidung weist eine Hülle in Form
eines Doppelmantels auf, die aus mehreren aus unbrennbarem Material bestehenden Platten
mit U- oder L-förmigem Querschnitt aufgebaut ist. Die an der Stahlstütze an über deren
Längserstreckung verteilten Stellen angebrachten leistenförmigen Verkleidungsteile
dienen dabei als Abstandshalter zwischen Stahlstütze und Hülle.
[0006] Im Brandfall aber auch im Brandversuch treten nun an den Stahlteiloberflächen Temperaturen
auf, die, sofern sie im Mittel 400°C nicht überschreiten, meist noch als zulässig
gelten. Die damit verbundene thermische Ausdehnung des Stahlkonstruktionsteiles übersteigt
dabei jene der Brandschutzverkleidung meist bei weitem, was zu beträchtlichen thermischen
Spannungen und zu Rissen in der Brandschutzverkleidung führen kann. Diese Risse haben
mitunter eine beträchtliche Breite und führen dann zu einer unzulässigen Unterbrechung
der Brandschutzwirkung. Um die in plattenförmigen Brandschutzkonstruktionselementen
im Brandfalle infolge unterschiedlicher Materialausdehnungen auftretenden Spannungen
herabzusetzen, ist es aus der CH-A-544 197 bekannt, bei als Verbundplatten ausgebildeten
Feuerschutzplatten, deren dem Feuer zugewandte, aus brennbarem Material bestehende
Außenschichten durch Einschnitte in kleinflächige Plattenfelder zu unterteilen. Durch
diese Maßnahme kann das Auftreten von Spannungen in solchen plattenförmigen Brandschutzkonstruktionselementen
vermieden werden.
[0007] Die Erfindung, wie sie in dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 definiert ist,
löst die Aufgabe, Brandschutzverkleidungen für Stahlkonstruktionsteile anzugeben,
bei denen das Auftreten von Rissen im Brandfalle zwar zugelassen wird, die Verkleidungen
aber so ausgebildet sind, daß die Brandschutzwirkung der Verkleidung trotz solcher
Risse erhalten bleibt.
[0008] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht darin, daß die unterschiedliche
Ausdehnung des Stahlkonstruktionsteils und der Brandschutzverkleidung dadurch aufgefangen
wird, daß an vorbestimmten Stellen der Verkleidung in kontrollierter Weise höchstens
nur sehr schmale Risse auftreten, wobei an diesen Stellen Hinterlegungen vorgesehen
sind, sodaß insgesamt ein Unwirksamwerden des Brandschutzes nicht eintreten kann.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einem Ausführungsweg näher erläutert.
[0010] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Brandschutzverkleidung
eines Stahlträgers, die Figuren 2 und 3 Teildarstellungen der Schnitte 11-11 und 111-111
in zur Trägerlängserstreckung parallelen Ebenen.
[0011] Zum Aufbau der Brandschutzverkleidung dienen, teilweise mit Oberflächenbeschichtungen
aus Natronkraftpapier versehene Brandschutzplatten, welche durch Heißpressen von beleimten
Blähglimmergranulat hergestellt werden.
[0012] Der Stahlträger 1, der mit der Brandschutzverkleidung versehen werden soll, diene
zur Unterstützung einer mit 2 angedeuteten Deckenkonstruktion. Zum Anbringen der Verkleidung
werden nun längs des Trägers 1 - in Abständen von 60 cm von Mitte zu Mitte - Verkleidungsteile
in Form von Plattenzuschnitten 3 bzw. 4 aus dem Brandschutzplattenmaterial in die
Wangen des Trägers 1 eingeklebt bzw. unten auf den Trägeruntergurt aufgeklebt (siehe
die Figuren 2 und 3). Die eigentliche Hülle der Verkleidung besteht ebenfalls aus
Zuschnitten der genannten Brandschutzplatten und zwar aus den Seitenplatten 5, an
welche an der dem Träger 1 zugewandten Seite mittels Klammern 6 aus dem gleichen Material
bestehende Halterungsleisten 7 befestigt sind, und einer Basisplatte 8. An den dem
Träger 1 zugewandten Oberflächen der Seitenplatten 5 bzw. der Basisplatte 8 sind in
periodischen Abständen von 60 cm senkrecht zur Plattenlängserstreckung Sägeeinschnitte
9 bzw. 10 (siehe die Figuren 2 und 3) mit einer Tiefe von etwa der halben Plattenstärke
angebracht.
[0013] Für die Montage der Hülle werden dann die Seitenplatten 5 mit ihren Halterungsleisten
7 auf den Untergurt des Trägers 1 aufgesetzt, wobei die Sägeeinschnitte 9 jeweils
in die Mitte der in die Wangen des Trägers 1 eingeklebten Plattenzuschnitte 3 zu liegen
kommen und an diesen jeweils nur zu einer Seite des Sägeeinschnittes 9 mittels der
Klammern 11 (siehe Fig. 2) befestigt werden. Danach wird die Basisplatte 8 auf ihren
Platz gebracht, wobei deren Sägeeinschnitte 10 mit den Mitten der auf dem Trägeruntergurt
aufgeklebten Plattenzuschnitten 4 übereinstimmen. Die Verbindung der Basisplatte 8
mit diesen Plattenzuschnitten 4 erfolgt nun ebenfalls nur zu einer Seite des Sägeeinschnittes
10 mittels der Klammern 12 (siehe Fig. 3). Die Seitenplatten 5 und die Basisplatte
8 werden nun zur Bildung der fertigen Hülle ebenfalls durch Klammern 13 miteinander
verbunden.
[0014] Die durch die Sägeeinschnitte 9 bzw. 10 gebildeten Sollbruchstellen (von denen in
den Teilschnittdarstellungen der Figuren 2 und 3 nur eine zu sehen ist), verteilen
sich nun im Abstand von 60 cm voneinander über die gesamte Längserstreckung der Brandschutzverkleidung.
[0015] Beim Brandversuch mit der erfindungsgemäßen Brandschutzverkleidung zeigte sich der
erwartende Effekt, daß nämlich vermöge der unterschiedlichen thermischen Ausdehnung
zwischen dem Träger 1 und seiner Brandschutzverkleidung die durch die Seitenplatten
5 bzw. Basisplatte 8 gebildete Hülle an den genannten Sollbruchstellen einreißt und
sich dabei Spalten von wenigen Millimetern Breite öffnen. Diese Spalten sind aber
durch die Plattenzuschnitte 3 und 4 hinterlegt, wodurch ein Durchströmen der heißen
Brandgase in Richtung auf die Oberfläche des Trägers 1 zu weitgehend vermieden wird
und die Brandschutzverkleidung trotz Eintretens dieser Risse nicht auseinanderfällt,
sondern ihre Schutzwirkung als Ganzes erhalten bleibt.
1. Brandschutzverkleidung für langgestreckte Stahlkonstruktionsteile (1), wie Stahlträger,
Stahlstützen und dergleichen mit einer aus unbrennbaren oder schwer entflammbaren
Platten (5, 8) aufgebauten kastenförmigen Hülle, wobei zwischen dieser Hülle und dem
Stahlkonstruktionsteil (1) an über dessen Längserstrekkung verteilten Stellen Verkleidungsteile
(3, 4) aus unbrennbaren oder schwer entflammbarem Material angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der dem Feuer zugewandten Platten (5, 8) der
Hülle quer zur Stahlkonstruktionsteil-Längserstreckung verlaufende, als Sollbruchstellen
dienende Bereiche verminderten Querschnitts aufweisen und daß zwischen diesen Sollbruchstellen
und der Stahlkonstruktionsteiloberfläche jeweils einer der Verkleidungsteile (3, 4)
aus brennbarem oder schwer entflammbarem Material, an der Innenseite der Platten (5,
8) flächiq anliegend, als Hinterlegung angeordnet ist.
2. BrandschutzverkIeidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche
verminderten Plattenquerschnitts durch an der Hülleninnenseite in die Plattenoberflächen
eingebrachte Einschnitte (9, 10) oder Nuten hergestellt sind.
1. Fire-proof cladding for elongate steel structural parts (1), such as steel girders,
steel columns and the like, with a box-shaped enclosure which is composed of non-combustible
or not easily ignitable panels (5, 8), cladding parts (3, 4) made of non-combustible
or not easily ignitable material being located between this enclosure and the steel
structural part (1) at points distributed over the longitudinal extension of the latter,
characterised in that at least some of the panels (5, 8) of the enclosure which face
the fire have regions of reduced cross-section, which run transversely to the longitudinal
extension of the steel structural part and which serve as predetermined braking points,
and in that, between each of these predetermined breaking points and the surface of
the steel structural part, one of the cladding parts (3, 4) made of non-combustible
or not easily ignitable material is arranged so as to lie with its surface, as a backing,
on the inside of the panels (5, 8).
2. Fire-proof cladding according to Claim 1, characterised in that the regions of
reduced panel cross section arr -roduced by indentations (9, 10) or groc.es made in
the panel surfaces on the inside of the enclosure.
1. Revêtement de protection contre le feu pour des éléments de construction allongés
(1) en acier, tels que poutres d'acier, étançons d'acier et analogues, comportant
une enveloppe en forme de caisson constituée par des plaques (5, 8) non combustibles
ou difficilement inflammables, ainsi que des éléments de revêtement (3,4) en matériau
non combustible ou difficilement inflammable, qui sont disposés entre ladite enveloppe
et l'élément de construction (1) en des endroits répartis sur la longueur de celui-ci,
caractérisé en ce qu'au moins une partie des plaques (5, 8) de l'enveloppe qui sont
dirigées vers le feu sont purvues de zones à section réduite faisant fonction de zones
de rupture, et en ce qu'entre ces zones de rupture et la surface de l'élément de construction
en acier un des éléments de revêtement intéressés (3, 4) en matériau non combustible
ou difficilement inflammable constitue un élément de doublure dont la surface intéressée
est appliquée contre la surface intérieure des plaques (5,8).
2. Revêtement de protection contre le feu selon la revendication 1, caractérisé en
ce que les zones des plaques, qui présentent une section réduite, sont formées par
des saignées ou rainures (9,10) ménagées dans les surfaces des plaques sur le côté
intérieur de l'enveloppe.
