[0001] Die Erfindung betrifft eine Warmwasser-Heizungsanlage enthaltend: einen Warmwassererzeuger,
der eine elektrisch über einen Steuerkreis einschaltbare Wärmequelle aufweist, einen
Heizkreis mit Vorlauf, Heizkörpern und Rücklauf, wobei an den Heizkörpern temperaturgesteuerte
Heizkörperventile vorgesehen sind, durch welche der Wasserdurchfluß durch die einzelnen
Heizkörper in Abhängigkeit von den Raumtemperaturen und den an den Heizkörperventilen
jeweils eingestellten Sollwerten regelbar ist, eine Umlaufpumpe zwischen Warmwassererzeuger
und Vorlauf und einen Differenzdruckregler, der zwischen Vorlauf und Rücklauf geschaltet
ist und ein Überströmventil aufweist und durch den in Abhängigkeit vom Differenzdruck
zwischen Vorlauf und Rücklauf bei Überschreiten eines vorgegebenen Differenzdrucks
eine parallel zu den Heizkörpern liegende Kurzschlußverbindung mehr oder weniger freigebbar
ist, bei welcher an dem Differenzdruckregler ein Schaltkontakt vorgesehen ist, der
öffnet, wenn der Differenzdruck einen vorgegebenen Ansprechpunkt überschreitet, bei
welcher dieser Schaltkontakt im Steuerkreis der Wärmequelle liegt und bei welcher
der Differenzdruckregler ein parallel zu dem Überströmventil zwischen Vorlauf und
Rücklauf angeordnetes, von der Temperatur des Vorlaufwassers gesteuertes Beimischventil
enthält, welches öffnet, wenn die Temperatur des Vorlaufwassers einen vorgegebenen
Wert unterschreitet.
[0002] Eine von einem Differenzdruckregler gesteuerte Warmwasser-Heizungsanlage ist Gegenstand
der europäischen Offenlegungsschrift 0 001 826 (DE-OS 27 50 098). Wenn im Heizkreis
ein geringer Wärmebedarf besteht, so daß die temperaturgesteuerten Heizkörperventile
den Wasserdurchfluß durch die Heizkörper drosseln, dann erhöht sich der Differenzdruck
zwischen Vorlauf und Rücklauf. Der Differenzdruckregler öffnet das überströmventil,
so daß das von der Umlaufpumpe geförderte Wasser an dem Heizkreis vorbei in den Rücklauf
fließen kann. Beim Öffnen des überströmventils wird gleichzeitig die Wärmequelle,
z.B. ein ölbrenner, abgeschaltet. Dadurch wird die Vorlauftemperatur abgesenkt und
auf einen solchen Wert geregelt, daß die temperaturgesteuerten Heizkörperventile in
einem mittleren Bereich ihrer öffnungscharakteristik arbeiten. Bei geringem Wärmebedarf
kann dies aber dazu führen, daß die Vorlauftemperatur auf einen sehr niedrigen Wert
abgesenkt wird, der im Taupunktbereich der Rauchgase liegt. Es kann dann eine Kondensation
von Rauchgasen stattfinden, die beispielsweise bei ölbefeuerten Stahlheizkesseln zu
Korrosionsschäden führen kann.
[0003] Es ist in der Europäischen Offenlegungsschrift auch eine Anordnung beschrieben, bei
welcher als Warmwasserbereiter zur Bereitung von warmem Brauchwasser ein vom Heizwasser
durchflossener Wärmetauscher vorgesehen ist, der in Reihe mit einem thermostatisch
gesteuerten Ventil zwischen Vorlauf und Rücklauf liegt. Das Ventil wird durch einen
Wärmefühler in Abhängigkeit von der Brauchwassertemperatur gesteuert. Durch den Wärmefühler
wird gleichzeitig ein Schaltkontakt betätigt, der den Brenner unabhängig vom Wärmebedarf
im Heizkreis einschaltet. Es sind dabei zusätzliche Regelmittel für die Brauchwasserbereitung
erforderlich.
[0004] Um eine Warmwasser-Heizungsanlage der vorliegenden Art so auszubilden, daß stets
eine Mindesttemperatur des Kesselwassers aufrechterhalten wird, welche eine Kondensation
der Rauchgase verhindert, enthält gemäß der älteren, nicht vorveröffentlichten Europäischen
Patentanmeldung 79 103 827.6 der Differenzdruckregler ein parallel zu dem Überströmventil
zwischen Vorlauf und Rücklauf angeordnetes, von der Temperatur des Vorlaufwassers
gesteuertes Beimischventil, welches öffnet, wenn die Temperatur des Vorlaufwassers
einen vorgegebenen Wert unterschreitet.
[0005] Wenn die Temperatur des Kesselwassers, also die Vorlauftemperatur des Heizkreises
durch den Regelmechanismus der EU-OS O 001 826 einen zulässigen Mindestwert unterschreitet,
öffnet das Beimischventil, wodurch die Druckdifferenz am Differenzdruckregler zusammenbricht
und das Überströmventil schließt, so daß die Wärmequelle wieder eingeschaltet wird.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wärmequelle einer mit Warmwasserbereiter
versehenen Heizungsanlage mit einfachen Mitteln so zu steuern, daß die Wärmequelle
sowohl bei Wärmebedarf der Heizkörper als auch bei Wärmebedarf des Warmwasserbereiters
sowie bei Unterschreiten einer vorgegebenen zulässigen Vorlauftemperatur eingeschaltet
wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Differenzdruckregler mit
dem Überströmventil und dem dazu parallelen Beimischventil in Reihe mit einem zwischen
Vorlauf und Rücklauf geschalteten, als Warmwasserbereiter dienenden Wärmetauscher
zwischen diesen und den Rücklauf eingeschaltet ist.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand des Patentanspruch
2.
[0009] Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die
zugehörigen Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch den Differenzdruckregler bei einer erfindungsgemäßen
Warmwasser-Heizungsanlage.
Fig. 2 zeigt das Schaltbild der Heizungsanlage.
[0010] Der Differenzdruckregler enthält ein Gehäuse 10, welches durch eine Reglermembran
12 in eine vorlaufseitige Membrankammer 14 und eine rücklaufseitige Membrankammer
16 unterteilt ist. In der vorlaufseitigen Membrankammer 14 mündet ein vorlaufseitiger
Anschlußstutzen 18. Das Gehäuse 10 weist einen zentralen, zylindrischen Ventilsitzkörper
20 auf, der vom Boden des Gehäuses in dessen Inneres gleichachsig zu der Membran 12
hineinragt und einen Ventilsitz 21 bildet. Das Innere des Ventilsitzkörpers 20 steht
mit einem rücklaufseitigen Anschlußstutzen 24 in Verbindung. Mit der Reglermembran
12 ist ein Ventilteller 26 über einen Ventilstößel 28 verbunden. Der Ventilteller
26 wirkt mit dem Ventilsitz 22 zur Bildung des Überströmventils zusammen. Die Membrankammer
16 auf der dem Ventil abgewandten Seite der Membran 12 ist über eine in dem Ventilstößel
28 verlaufende T-Bohrung 30 mit dem Inneren des zylindrischen Ventilsitzkörpers 20
verbunden, also mit dem rücklaufseitigen Anschlußstutzen 24. Der Ventilstößel 28 liegt
in der Membrankammer 16 an einem Druckstück 32 an, an welchem wiederum ein Stößel
34 unter dem Einfluß einer Belastungsfeder 36 anliegt. Der Stößel 36 bildet einen
Flansch 38, an welchem der Schaltarm 40 eines Mikroschalters 42 anliegt. Wenn der
Differenzdruck zwischen Vorlauf und Rücklauf einen vorgegebenen Wert überschreitet,
bewegt sich die Membran 12 nach oben und schiebt auch den Stößel 34 über das Druckstück
32 nach oben, wodurch der Mikroschalter 42 über den Schaltarm 40 betätigt wird. Der
Mikroschalter bewirkt die Ausschaltung der Wärmequelle, also beispielsweise des Ölbrenners.
Der Ansprechpunkt, bei welchem das Ventil 26,22 öffnet und der Mikroschalter 42 betätigt
wird, kann durch die Vorspannung der Feder 36 eingestellt werden. Zu diesem Zweck
stützt sich die Feder 36 an einer geradgeführten Mutter 44 ab, die auf einer mittels
eines Stellknopfes 46 verdrehbaren Gewindespindel 48 geführt ist.
[0011] Der Differenzdruckregler enthält ein parallel zu dem überströmventil 22,26 zwischen
Vorlauf und Rücklauf angeordnetes, von der Temperatur des Vorlaufwassers gesteuertes
Beimischventil 50, welches öffnet, wenn die Temperatur des Vorlaufwassers einen vorgegebenen
Wert überschreitet. Das,Beimischventil 50 ist im Gehäuse 10 des Differenzdruckreglers
in einem das Reglerventil 22,26 des Differenzdruckreglers umgehenden Umgehungskanal
52 angeordnet. Das Beimischventil 50 wird von einem in diesem Umgehungskanal 52 angeordneten
Thermostaten 54 gesteuert. Es ist dafür gesorgt, daß stets"wenigstens eine Mindestströmung
durch den Umgehungskanal 52 aufrechterhalten bleibt. Dadurch wird sichergestellt,
daß der Thermistat stets von der wahren Vorlauftemperatur beaufschlagt ist und nicht
etwa von einer Temperatur, die von der Vorlauftemperatur abweicht und sich in einem
vom Strom des Vorlaufwassers getrennten Seitenzweig gehalten hat.
[0012] Im einzelnen ist an dem Ventilsitzkörper 20 ein seitlicher Stutzen 54 vorgesehen,
der einen Teil des Umgehungskanals 52 bildet und-in dem zur Bildung des Beimischventils
50 ein scheibenförmiger, den Querschnitt des Stutzen ausfüllender Ventilschließkörper
56 mittels radialer Rippen 58,60 geführt ist, die vor den Stirnflächen des Ventilschließkörpers
56 an diesem angebracht sind. Der Thermostat 54 ist ein Dehnstoffarbeitselement, an
welchem der Ventilschließkörper 56 unter dem Einfluß einer Druckfeder 62 anliegt.
Die Druckfeder 62 stützt sich in einer ringförmigen Vertiefung 64 des Stutzens 54
ab und liegt an einem Teller 66 an der vor den Stirnflächen der thermostatseitig angeordneten
Rippen 60 sitzt und mit diesen verbunden ist. Der Thermostat 54 ragt durch einen zentralen
Durchbruch dieses Tellers 66 hindurch. Das den Thermostaten 54 bildenden Dehnstoffarbeitselement
stützt sich an in der Gehäusewandung geführten Stellschraube 68 ab. Auf diese Weise
ist der Öffnungspunkt des Beimischventils 50 durch Verstellen der Stellschraube 68
einstellbar. Bei der beschriebenen Konstruktion des Beimischventils 50 gibt die Öffnungscharakteristik
des Beimischventils 50 nach Überschreiten des öffnungspunktes schnell einen das Absinken
des Differenzdrucks unter den besagten Ansprechpunkt erzwingenden Durchlaßquerschnitt
frei.
[0013] Diese Baugruppe an sich ist Gegenstand der Europäischen Patentanmeldung 79 103 827.6.
[0014] In Fig. 2 ist mit 70 ein Heizkessel bezeichnet, der als Wärmequelle einen Brenner
72 enthält. Eine Umlaufpumpe 74 fördert Heizwasser über einen Vorlauf 76 zu einem
Heizkörpersystem 78, von welchem das Heizwasser über einen Rücklauf 80 zum Kessel
70 zurückfließt.
[0015] Zwischen Vorlauf 76 und Rücklauf 80 liegt ein als Warmwasserbereiter dienender Wärmetauscher
82. In Reihe mit dem Wärmetauscher 82 und zwischen diesem und dem Rücklauf 80 liegt
mit den Anschlüssen 18 und 24 ein Gerät 84 der in Fig. 1 dargestellten Art mit dem
Überströmventil 22,26 und dem dazu parallelen Beimischventil 50.
[0016] Der Deutlichkeit halber sind in der schematischen Darstellung von Fig. 2 die Ventile
22,26 und 50 getrennt dargestellt. Das Bezugszeichen 86 bezeichnet den eigentlichen
Heizungsregler. Das Beimischventil 50 parallel zu dem Überströmventil 22,26 ist von
dem Theromstaten 54 im Umgehungskanal 52 gesteuert, in welchem, wie gesagt, ständig
eine Mindestströmung aufrechterhalten bleibt.
[0017] Bei starker Drosselung der Heizkörper im Heizkörpersystem 78 steigt der Druck an
der Membran 12. Der Mikroschalter 42 schaltet den Brenner 72 aus. Sinkt der Druck,
der wegen des geringen Strömungswiderstandes des Wärmetauschers 82 praktisch der Druckdifferenz
zwischen Vorlauf 76 und Rücklauf 80 entspricht, infolge höheren Wärmebedarfs und Öffnen
der Thermostatventile, so wird der Brenner 72 wieder eingeschaltet.
[0018] Sinkt die Vorlauftemperatur unter ein für den Kessel kritisches Maß, spricht der
Thermostat 54 an und öffnet das Beimischventil 50, wodurch die Druckdifferenz zwischen
Vorlauf 76 und Rücklauf 80 abfällt und der Brenner 72 über den Mikroschalter 42 ebenfalls
eingeschaltet wird.
[0019] Wird warmes Brauchwasser gezapft, so wird das durch den Wärmetauscher 82 und über
den Umgehungskanal 52 fließende Heizungswasser stark abgekühlt. Auch dadurch wird
das Beimischventil 50 geöffnet und damit die Druckdifferenz zwischen Vorlauf 76 und
Rücklauf 80 vermindert, so daß der Brenner 72 über den Mikroschalter 42 eingeschaltet
wird.
[0020] Vorzugsweise bietet das Beimischventil 50 in Offenstellung einen im Vergleich zum
Heizkörpersystem sehr geringen Strömungswiederstand,-so daß sich an dem Beimischventil
50 ein geringer Druckverlust einstellt. Beim öffnen des Beimischventils 50 bricht
dann die für das Heizkörpersystem 78 zur Verfügung stehende Druckdifferenz sehr stark
zusammen, so daß praktisch kein Heizungswasser über das Heizkörpersystem strömt und
die gesamte Kesselleistung zur Aufheizung des Warmwasserbereiters ausgenutzt wird.
1. Warmwasser-Heizungsanlage enthaltend:
einen Warmwassererzeuger (70), der eine elektrisch über einen Steuerkreis einschaltbare
Wärmequelle (72) aufweist,
einen Heizkreis mit Vorlauf (76), Heizkörpern (78) und Rücklauf (80), wobei an den
Heizkörpern (78) temperaturgesteuerte Heizkörperventile vorgesehen sind, durch welche
der Wasserdurchfluß durch die einzelnen Heizkörper in Abhängigkeit von den Raumtemperaturen
und den an den Heizkörperventilen jeweils eingestellten Sollwerten regelbar ist,
eine Umlaufpumpe (74) zwischen Warmwassererzeuger (70) und Vorlauf (76) und
einen Differenzdruckregler, der zwischen Vorlauf (76) und Rücklauf (80) geschaltet
ist und ein Überströmventil (22,26) aufweist und durch den in Abhängigkeit vom Differenzdruck
zwischen Vorlauf und Rücklauf bei Überschreiten eines vorgegebenen Differenzdrucks
eine parellel zu den Heizkörpern (78) liegende Kurzschlußverbindung mehr oder weniger
freigebbar ist, bei welcher an dem Differenzdruckregler ein Schaltkontakt (42) vorgesehen
ist, der öffnet, wenn der Differenzdruck einen vorgegebenen Ansprechpunkt überschreitet,
bei welcher dieser Schaltkontakt (42) im Steuerkreis der Wärmequelle (72) liegt und
bei welcher der Differenzdruckregler ein parallel zu dem Überströmventil zwischen
Vorlauf und Rücklauf angeordnetes, von der Temperatur des Vorlaufwassers gesteuertes
Beimischventil (50) enthält, welches öffnet, wenn die Temperatur des Vorlaufwassers
einen vorgegebenen Wert unterschreitet,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Differenzdruckregler mit dem Überströmventil (22, 26) und dem dazu parallelen
Beimischventil (50) in Reihe mit einem zwischen Vorlauf (76) und Rücklauf (80) geschaltet,
als Warmwasserbereiter dienenden Wärmetauscher (82) zwischen diesen und den Rücklauf
(80) eingeschaltet ist.
2. Warmwasser-Heizungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Beimischventil
(50) in Offenstellung einen sehr geringen Strömungswiderstand bietet.