[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kraftstoff-Einspritzdüse für Verbrennungsmotore,
wie sie im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegeben ist.
[0002] Seit Jahrzehnten ist es bekannt, den Kraftstoff anstelle mit Hilfe eines Vergasers
durch Einspritzung desselben in die Ansaugleitung dem Motor zuzuführen. Insbesondere
um eine gute Vernebelung des aus der Einspritzdüse in das Ansaugrohr ausgespritzten
Kraftstoffes mit der angesaugten Luft zu erreichen, ist vorgesehen, den aus der Düsenbohrung
austretenden Kraftstoff auf die Rückseite des Einlaßventils zu spritzen. Der dort
aufprallende Kraftstoff wird feinverteilt, wobei das Maß der Verteilung u.a. auch
wesentlich von der augenblicklichen Temperatur des Einlaßventils, d.h. vom gerade
erreichten Betriebszustand des Motors, abhängt. Relativ problemlos ist eine gute Vernebelung
des Kraftstoffes dann zu erreichen, wenn durch einen relativ weiten Düsendurchlaßquerschnitt
hindurch eine mehr als minimale Kraftstoffmenge auf ein bereits gut erwärmtes Einlaßventil
gespritzt wird.
[0003] Es wurde festgestellt, daß die voranstehend beschriebenen günstigen Ergebnisse nicht
mehr oder nur noch mangelhaft angenähert erreicht werden, wenn nur noch minimale Kraftstoffmengen,
wie sie für den Leerlauf als Mindestdosierung notwendig sind, ausgespritzt werden.
Noch mangelhafter ist das Ergebnis, wenn außerdem auch noch das Einlaßventil oder
das entsprechende Teil des Ansaugkanals, auf den der Einspritzstrahl trifft, kalt
oder noch kalt ist, wie dies vor allem für den Motorbetrieb im Winter häufig der Fall
ist. Übliche Abhilfe war bisher,die Leerlauf-Drehzahl des Motors auf einen so hohen
Wert einzustellen, daß ein noch einwandfreier Leerlauf auch noch bei ungünstigsten
Betriebsbedingungen vorliegt. Bei günstigen Betriebsbedingungen, z.B. bei warmgefahrenem
Motor, ergibt dies dann Leerlauf-Drehzahlen, die prinzipiell viel zu hoch sind vergleichsweise
zu dann notwendigen Leerlauf-Drehzahlen. Mit einem solchen nicht optimal abgestimmten
Betrieb eines Verbrennungsmotors ist nicht nur erhöhter Treibstoffverbrauch, sondern
auch eine erhebliche Umweltbelastung verbunden, weil beispielsweise übermäßig zugeführter
Kraftstoff nicht oder vorzugsweise nur unvollständig verbrennt und gefährliche Abgasprodukte
erzeugen kann.
[0004] Ähnliche Probleme und Auswirkungen ergeben sich auch für den sogenannten Schiebebetrieb
des Motors, nämlich für den Betriebszustand, bei dem bei mehr oder weniger großer
Fahrzeuggeschwindigkeit die Gashebel-Stellung so stark zurückgenommen wird, daß der
Motor statt anzutreiben angetrieben wird und Bremswirkung erzeugt. Eine Mindestkraftstoff-Zufuhr
ist in diesem Betrieb schon deshalb vorgesehen, damit beim Auskuppeln, wie z.B. beim
Schalten des Wechselgetriebes, der Motor nicht augenblicklich stehenbleibt.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für eine Kraftstoff-Einspritzdüse
der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art konstruktive Maßnahmen und/oder
Betriebsweisen anzugeben, mit deren Hilfe insbesondere im Leerlauf-Betrieb, vorzugsweise
bei unterschiedlichen Betriebszuständen, optimaler Betrieb mit minimalem Kraftstoffverbrauch
und minimaler abgasmit minimalem Kraftstoffverbrauch und minimaler Abgas-Umweltbelastung
zu erreichen ist.
[0006] Diese Aufgabe wird für eine Kraftstoff-Einspritzdüse nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 mit den Merkmalen des Kennzeichens des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen,
Weiterbildungen und zugehörige Betriebsweisen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Für die Erfindung ist von der Teillösung ausgegangen worden, unzulänglich vernebelt
ausgespritzten Kraftstoff mit Ultraschall zusätzlich zu vernebeln. Die weiteren Lösungsgedanken
gehen dahin, das Element, das für die Kraftstoff-Zerstäubung in Ultraschall-Schwingung
zu versetzen ist, konstruktiv in Verbindung mit der Einspritzdüse zu bringen, um den
aus der Einspritzdüse austretenden Kraftstoff unmittelbar beim Austritt schon zu.vernebeln.
Das Ausspritzende der Einspritzdüse ist dementsprechend als Ultraschall-Flüssigkeitszerstäuber
ausgebildet. Dabei kann insbesondere der übliche und langjährig erprobte Aufbau einer
Einspritzdüse, z.B. mit birnenförmig verdicktem vorderen Ende der Düsennadel, beibehalten
werden. Von besonderem Vorteil ist der konstruktive Aufbau, bei dem die Ausspritzöffnung
der Düse, durch die das Vorderende der verstellbaren Düsennadel hindurchragt, als
Zerstäuberelement ausgebildet ist, das den Kraftstoffaustritt ringförmig umgibt. Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist diejenige, bei der die dem
Prinzip nach bekannte Einspritzdüse an ihrem vorderen Düsenende als Flüssigkeitszerstäuber
nach der deutschen Patentschrift 20 32 433 ausgebildet ist. Die Düsenbohrung, in der
sich die bekanntermaßen verwendete verstellbare Düsennadel befindet, ist in der Achse
des Körpers dieses aus der obengenannten Patentschrift bekannten Flüssigkeitszerstäubers
angeordnet, wobei eine zentrale Bohrung der als Schwingteller wirkenden Arbeitsplatte
dieses Zerstäubers die Durchtrittsöffnung für die Düsennadel und für den austretenden
Kraftstoff ist. Der austretende Kraftstoff kommt somit in unmittelbare Berührung mit
der mit großer Amplitude schwingenden Arbeitsplatte, auf der die Flüssigkeitszerstäubung
erfolgt.
[0008] Schon langjährig sind die Schwierigkeiten bekannt, die bei Ausspritzen einer nur
sehr geringen Kraftstoffmenge - wie sie z.B. für den Leerlauf benötigt wird - auftreten,
nämlich daß nur ungenügende Vernebelung des ausgespritzten und vor allem des aus der
Düsenöffnung noch nachtropfenden Kraftstoffes erreicht wird. Bei noch kaltem Motor
tritt dann außerdem auch keine nachträgliche Kraftstoff-Verdampfung auf, so daß ein
Großteil des in den Zylinder gelangenden Kraftstoffes als Flüssigkeit unverbrannt
ausgestoßen wird oder an der Zylinderwandung in das Kurbelgehäuse abläuft. Bei einer
erfindungsgemäß ausgebildeten Einspritzdüse gelangt vor allem der aus der Düsenöffnung
nachtropfende Kraftstoff in den wirkungsbereich der mit Ultraschall zerstäubenden
Arbeitsplatte, die die Umwandlung der Kraftstoff-Flüssigkeit in feinste Kraftstoff-Tröpfchen
bewirkt. Diese Kraftstoff-Tröpfchen werden von der angesaugten Luft aufgenommen und
mit dieser vermischt. Der Zylinder erhält selbst bei kaltem Einlaßventil eine gut
vermengte Luft-Kraftstoff - Tröpfchenmischung, die allen Erfordernissen einer guten
Zündfähigkeit und vollständigen Verbrennbarkeit genügt.
[0009] Vorzugsweise ist die Oberfläche der Arbeitsplatte des Flüssigkeitszerstäubers, d.h.
die Oberfläche des schwingenden Zerstäuberelementes, gerillt, und zwar insbesondere
mit in radialer Richtung verlaufenden Rillen versehen.
[0010] Weitere Erläuterungen der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele hervor.
Fig.1 zeigt eine Teilansicht eines Verbrennungsmotors mit der in den Ansaugkanal hereinreichenden
Kraftstoff-Einspritzdüse;
Fig.2 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einspritzdüse mit einem
Flüssigkeitszerstäuber nach dem bereits oben erwähnten deutschen Patent 20 32 433,
und
Fig.3 zeigt eine zweite Ausführungsform mit einem Longitudinalschwinger als Flüssigkeitszerstäuber.
[0011] Mit 1 ist ein Anteil eines Motorblocks bezeichnet, in dem sich der Kolben 2 befindet.
Mit 3 ist das Einlaßventil bezeichnet. Dieses schließt den Innenraum 4 des Zylinders
gegen den Ansaugkanal 5 ab. Mit 6 ist eine Kraftstoff-Einspritzdüse bezeichnet, wie
sie bereits auch nach dem Stand der Technik bei Benzin-Einspritzmotoren eingebaut
ist. Mit 7 ist die Zuleitung für die Steuerimpulse bezeichnet, mit deren Hilfe die
Düsennadel der Einspritzdüse 6 - wie bekannt - gesteuert wird. Die Kraftstoff-Zufuhrleitung
in die Düse 6 ist mit 8 bezeichnet. Der Kraftstoff in der Leitung 8 steht unter einem
im wesentlichen konstanten Druck von ca. 2 Bar.
[0012] Fig.2 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse
6, wie sie in der Anordnung nach Fig.1 vorgesehen ist. Innerhalb des Gehäuses 11 befindet
sich der bekannte Magnetkern 12, der mit Hilfe einer Feder 13 in (in der Fig.2) linksseitiger
Richtung 14 gedrängt wird. Durch die Druckkraft der Feder 13 wird die Düsennadel 15
mit ihrem Nadelsitz 16 gegen einen Düsensitz 17 gepreßt. Dieser beschriebene Zustand
entspricht einer geschlossenen Einspritzdüse 6, d.h. einem Zustand, bei dem kein durch
die Leitung.8 unter Druck in das Innere des Gehäuses 11 zugeführter Kraftstoff durch
die Düsenöffnung 17 hindurchtritt. In der Figur ist die Düse gerade geöffnet.
[0013] Mit Hilfe einer über die Leitungen 7 steuerbar zu speisenden Magnetwicklung 19 läßt
sich der Magnetkern 12 in Richtung entgegen dem Pfeil 14 und gegen die Druckkraft
der Feder 13 zurückziehen, womit zwischen den Sitzen 16 und 17 ein Düsenquerschnitt
für den Durchlaß der einzuspritzenden Kraftstoffmenge freigegeben wird. Wie bei bekannten
Einspritzdüsen kann auch die erfindungsgemäße Einspritzdüse einen über das linksseitige
(vordere) Düsenende hinausrangenden birnenförmigen Fortsatz der Düsennadel 15 haben.
Dieser birnenförmige Fortsatz 20 dient u.a. zur Formgebung des Einspritzstrahles.
[0014] Mit 21 ist der Ultraschall-Flüssigkeitszerstäuber bezeichnet, wie er dem Prinzip
nach aus dem deutschen Patent 20 32 433 bekannt ist. Mit 22 ist der konusförmige Metallteil
bezeichnet, an dessen größerer Rückseite eine Scheibe 23 aus Piezokeramik (z.B. aus
Bleizirkonattitanat) fest angebracht, z.B. angeklebt oder angelötet ist.. Mit 24 ist
die Arbeitsplatte des Ultraschall-Flüssigkeitszerstäubers 21 bezeichnet, die sich
einstückig am linksseitigen verjüngten Ende des Teils 22 befindet. Auf der Oberfläche
25 der Arbeitsplatte 24 erfolgt die Ultraschall-Flüssigkeitszerstäubung der auf diese
Oberfläche gelangten Kraftstoffmenge. Dorthin gelangt vor allem die nach jedem einzelnen
Einspritztakt noch aus der Düse nachleckende bzw. nachtropfende Kraftstoffmenge, die
gerade im Leerlauf-Betrieb (und im Schiebe-Betrieb) einen erheblichen mengenmäßigen
Anteil der pro Einspritztarkt insgesamt eingespritzten, sehr gering dosierten Kraftstoffmenge
ausmacht.
[0015] Vorzugsweise hat die Oberfläche 25 in Radialrichtung verlaufende Rillen, mit deren
Hilfe eine verbesserte Benetzung dieser Oberfläche 25 mit Kraftstoff ermöglicht ist.
Mit 26 ist ein geschlossener Haltering bezeichnet, der an den Teil 22 im Schwingungsknoten
des Zerstäubers angebracht ist und an seinem Außenrand, wie dargestellt, in das Gehäuse
11 übergeht.
[0016] Das Teil 22 hat eine Bohrung 27 entlang der Achse des rotationssymmetrischen Zerstäubers
21. Eine dazu passende Bohrung weist auch die Platte 23 aus Piezokeramik auf, die
somit eine Ringplatte ist. Die Bohrung 27 geht in die bereits erwähnte Bohrung 13
in der Arbeitsplatte 24 über.
[0017] Zur elektrischen Anregung der Piezokeramik wird zwischen dem Gehäuse 11 und der Anschlußleitung
30 eine elektrische Wechselspannung mit der Resonanzfrequenz des Zerstäubers 21 von
z.B. 100 kHz angelegt. Die Leitung 30 ist mit einer Elektrode 31 verbunden, die sich
auf der freien Scheibenoberfläche der Keramikscheibe 23 befindet. Es ist dies z.B.
eine Versilberungsschicht der Keramikoberfläche. Das elektrische Anregungs-Wechselfeld
liegt in der Keramikscheibe 23 in Richtung der Dicke der Scheibe an. Der piezoelektrische
Effekt führt zu einer Biegeschwingung des Systems bestehend aus dem Teil 22 und der
Platte 23. Diese Biegeschwingung wird auf die Arbeitsplatte 24 übertragen, wie dies
im einzelnen in der deutschen Patentschrift 20 32 433 als Stand der Technik näher
beschrieben ist.
[0018] Es empfiehlt sich, den Düsensitz 17 für die Düsennadel 15 in den Bereich des Schwingungsknotens
des Zerstäubers 21 bzw. des Teils 22 zu legen, damit eine möglichst geringe Bedämpfung
der Arbeitsplatte 24 vorliegt.
[0019] Vorteilhafterweise umgibt die Arbeitsplatte 24 der Ausführungsform nach Fig.2 die
Düsenöffnung 18 ringförmig.
[0020] Fig.3 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einspritzdüse, die in den
bekanntermaßen verwendeten Teilen einer Einspritzdüse derjenigen nach Fig. 2 gleich
ist, bei der jedoch der Ultraschall-Flüssigkeitszerstäuber 121 ein Longitudinalschwinger
ist. Der Metallteil 122 und der daran befestigte ringförmige Körper 123 aus Piezokeramik
bilden zusammen einen Resonanz-Longitudinalschwinger, der seine Ultra schall-Schwingungsauslenkung
auf die in Resonanz schwingende Arbeitsfläche 124 überträgt. Die übrigen Einzelheiten
der Ausführungsform nach Fig.3 entsprechen der bereits beschriebenen Ausführung nach
Fig.2.
[0021] Wie bei einer Einspritzdüse nach dem Stand der Technik ist die Kraftstoff-Zufuhr
durch die Leitung 18 kontinuierlich und wird durch die Arbeitsweise der Einspritzdüse
entsprechend dem Takt des Motors 1 gesteuert. Kraftstoff-Einspritzung erfolgt während
der Erregung der Magnetwicklung 19, d.h. bei geöffnetem Düsenquerschnitt zwischen
den Sitzen 16 und 17. Bei nur sehr gering bemessener Kraftstoff-Einspritzmenge entfällt
bei einer wie bekannten Einspritzdüse ein wesentlicher Anteil dieser Menge auf Tropfen
und Lecken am Düsenausgang 18. Auf diese Weise ausgetretener Kraftstoff erfährt dort
keine Verteilung in feine Tröpfchen. Bei der erfindungsgemäßen Einspritsdüse jedoch
wird auch dieser Kraftstoff auf der Arbeitsplatte 24, 124 fein zerstäubt.
[0022] Dies hat zur Folge, daß die bei Leerlauf-Betrieb einzuspritzende Kraftstoffmenge
sehr genau auf ein Minimum dosiert werden kann, da jeglicher Kraftstoff zerstäubt
wird und kein ohnehin nicht genau bemessbarer Überschuß für bekanntermaßen aus der
Düse herausleckender Kraftstoffanteil zuzugeben ist.
[0023] Für den Betrieb einer erfindungsgemäßen Düse kann vorgesehen sein, daß der Zerstäuber
21, 121 kontinuierlich schwingt. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Schwingung
nur im Zeitpunkt des Einspritzens angeregt wird. In den Zwischenzeiten kann der Schwinger
außer Betrieb sein. Für ein rasches Anschwingen des Schwingers ist es jedoch günstig,
diesen auch in diesen Zwischenzeiten mit einer jedoch vergleichsweise sehr kleinen
Amplitude schwingen zu lassen., bei der an sich noch keine wesentliche und vor allem
keine ausreichende Zerstäubung erfolgt. Dieser Betrieb mit Pausen zwischen den Phasen
des gemäß einem Merkmal der Erfindung vorgesehenen Schwingbetriebes ist günstig, wenn
besonders hohe Lebensdauer des Schwingers, z.B. wesentlich länger als 10 000 Stunden,
gefordert wird.
[0024] Eine wie erfindungsgemäße Einspritzdüse kann so betrieben werden, daß ihr, d.h. der
Oberfläche 25, 124 der Arbeitsplatte 24,kontinuierlich eine Minimaldosis an Kraftstoff
zugeführt wird, und zwar auch ohne daß der bekannterweise geforderte Spritzeffekt
auftritt. Diese Minimaldosis wird so bemessen, daß sie der für den Leerlauf augenblicklich
erforderlichen Mindestmenge entspricht. Es kann dann eine kontinuierliche oder es
kann auch eine auf den Ansaugtakt des Motors abgestimmte impulsformige Schwingungsanregung
vorgesehen sein. Diese beiden Betriebsweisen führen dazu, daß während des Ansaugtaktes
ein mit Ultraschall hergestellter feiner Kraftstoffnebel zur Verfügung steht, mit
dem ein Mindest-Leerlauf-Betrieb bei optimaler Zündung und Verbrennung des Gemisches
aufrechtzuerhalten ist.
[0025] Wie bereits oben angedeutet, ist eine erfindungsgemäße Einspritzdüse auch dazu geeignet,
einen Leerlauf-Betrieb des Motors vorzusehen, der von den jeweiligen augenblicklichen
Betriebsbedingungen abhängig gesteuert ist. Es kann eine sogenannte Kennfeld-Steuerung
durchgeführt werden, bei der die nur geringe Kraftstoff-Zufuhrmenge des Leerlauf-Betriebes
an die augenblicklichen Erfordernisse angepaßt ist, nämlich z.B. abhängig davon, ob
der Motor noch kalt oder schon warm ist, ob die angesaugte Luft mehr oder weniger
feucht ist und/oder ob die Last an der Kurbelwelle größer oder kleiner ist, z. B,
bei mitlaufendem Getriebe, bei ein- oder ausgekuppeltem Zustand oder bei Zuschaltung
der Klima-Anlage.
[0026] In Fig.1 ist hierzu eine prinzipielle Anordnung ergänzend (gestrichelt) eingetragen.
Mit 51 ist der Kennfeld-Steuerkomputer bezeichnet. Über die Leitung 52 wird die Kurbelwellen-
bzw. Nockenwellenstellung des Motors signalisiert. Die Eingänge 53 und 54 sind zur
Eingabe von z.B. Temperaturwerten und den Drehzahlwerten des Motors vorgesehen. Über
die Zuleitung 55 der Magnetwicklung 19 erfolgt die zeitgesteuerte Erregung des Magneten
19, 12 und damit die zeitweise Öffnung der Einspritzdüse. Über die Zuleitung wird
die Hochfrequenz-Wechselspannung mit beispielsweise 100 kHz dem erfindungsgenäß vorgesehenen
Flüssigkeitszerstäuber 21 zugeführt, wobei diese Wechselspannung, wie oben beschrieben,
mit dem Einspritsvorgang und dem Motor synchronisiert getaktet sein kann. Der jeweils
geforderte Betrieb des Motors - Leerlauf, Teillast-Betrieb, Vollgas- kann durch entsprechende
Steuerung des Eingangssignals am Eingang 54 (Drehzahl) gesteuert werden.
[0027] Von Vorteil kann es sein, die Einspritzdüse auf eine Minimalmenge einzustellen, mit
der der Motor bei optimalen Betriebsbedingungen bzw. optimalem Betriebszustand in
minimalem Leerlauf-Betrieb arbeitet. Jeglicher Kraftstoff-Mehrbedarf für Abweichungen
von diesen Leerlauf-Bedingungen wird dann durch gesteuerte Zugabe von Kraftstoff gedeckt.
Hierzu ist es vorteilhaft, die Arbeitsplatte 24, 124 bzw. deren Flächengröße und Oberflächenbeschaffenheit
so zu bemessen, daß die obige Minimalmenge des Kraftstoffes deren Oberfläche 25 laufend
bereits vollständig benetzt. Die Kraftstoff-Zufuhr dieser Minimalmenge kann sogar
(wie oben schon einmal erörtert) kontinuierlich sein und auf einem vorgesehenen gewollten
Leckeffekt beruhen. Die Zerstäubung erfolgt dann entweder kontinuierlich durch Dauer-Schwingbetrieb
oder impulsweisen Schwingbetrieb mit zwischenzeitlicher Akkumulation von Kraftstoff
auf der Fläche 25, 124. In diesem Fall liegt dann eine Grundeinstellung vor, bei der
die Minimum-Kraftstoffmenge des Motors für Leerlauf-Betrieb allein durch Ultraschall-Zerstäubung
im Luftstrom vernebelt wird.
1. Kraftstoff-Einspritzdüse für Verbrennungsmotore, bei der eine jeweils einzuspritzende
Kraftstoffmenge von einem steuerbar zu öffnenden Düsen-Durchlaßquerschnitt freigegeben
wird, und wobei beim Einspritzen eine Kraftstoff-Zerstäubung erfolgt, gekennzeichnet
dadurch, daß für eine optimale Zerstäubung auch nur geringer freigegebener Kraftstoffmenge
(Leerlauf, Schiebe- Betrieb) das Aufspritz-Ende der Einspritzdüse zusätzlich als Ultraschall-Flüssigkeitszerstäuber
(21; 121) ausgebildet ist, dessen schwingendes Zerstäuberelement (24, 25; 124) der
Düsenbohrung (18) wenigstens benachbart ist.
2. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Zerstäuberelement
(24, 25; 124) die Düsenbohrung (18) umgibt.
3. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß der
Flüssigkeitszerstäuber (21) ein piezoelektrisches Schwingsystem nach dem deutschen
Patent 20 33 433 ist, das mit elektrischer Wechselspannung in Resonanz zu erregen
ist und aus einem anregenden Schwinger (22) mit daran befestigtem piezoelektrischen
Wandler (23) und aus einer zu Biegeschwingungen anzuregenden Platte besteht, die sich
an einem Steg mit geringem Querschnitt befindet, wodurch die Platte mit dem Schwinger
(22, 23) mechanisch gekoppelt ist und wobei die Resonanzfrequenz der Platte auf die
Biegeschwingungs-Resonanz des Schwingers (22, 23) abgestimmt ist und die Platte als
vergleichsweise zum Schwinger (22, 23) dünnere Arbeitsplatte (24) ausgebildet ist.
4. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 1 oder 2, ge-kennzeichnet daß der Flüssigkeitszerstäuber
(121) als Longitudinalschwinger ausgebildet ist (Fig.3).
5. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch,
daß das Zerstäuberelement mit einem Anteil aus Piezokeramik (23) versehen ist und
die Schwingung des Zerstäuberelementes piezoelektrisch angeregt ist.
6. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch,
daß eine elektronische Schaltung (51) zugeordnet ist, die eine von den Betriebswerten
des Motors, wie z.B. Außen- und Innentemperatur (53) des Motors und gefordertem Drehmoment
(54), abhängige,mit dem Motor synchrone (52) Steuerung der Kraftstoffdosis pro Arbeitstakt
vorsieht.
7. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch,
daß für den Flüssigkeitszerstäuber (21, 121) eine synchron mit dem Einspritzvorgang
gesteuerte, taktweise Schawingungsanregung vorgesehen ist.
8. Betrieb einer Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet
dadurch, daß eine minimale Kraftstoffdosierung für den unteren Grenzwert des Leerlaufs
bei optimalen Betriebsbedingungen fest eingestellt wird und für augenblicklich ungünstigere
Betriebsbedingungen Kraftstoff-Mehrbedarf momentan nachgeregelt wird (51).
9. Betrieb einer Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 8, gekennzeichnet dadurch,
daß diese so gering gehalten wird, daß ihre Vergering gehalten wird, daß ihre nebelung
im wesentlichen ausschließlich durch Zerstäubung mittels des Flüssigkeitszerstäubers
(21, 121) erfolgt.