Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatischen Steuern eines mit
einer Produkt-Speiseregelung versehenen Müllerei-Walzenstuhles, bei dem zur Steuerung
der Einstellung des Dosierschiebers für die Produktzufuhr in Abhängigkeit von dieser
ein mechanisches Regelsignal erzeugt wird. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf
einen automatisch gesteuerten, mit einer Produkt-Speiseregelung versehenen Müllerei-Walzenstuhl
zur Durchführung eines solchen Verfahrens, der einen Dosierschieber für die Produktzufuhr
sowie einen mit ihm in Wirkverbindung stehenden, von der Produktzufuhr beaufschlagten
mechanischen Signalgeber aufweist.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Das müllerische Vermahlen bzw. die Herstellung für Brot, Gries, Mehl, Dunst usw.
ist in der Vermahlungstechnik ein Sonderfall. Denn die qualitativen Anforderungen
an den Walzenstuhl sowie an dessen Führung sind sehr groß, vergleichbar etwa mit Walzwerken
für Farben o.ä.
[0003] Beim Vermahlen von Farben in pastösem Zustand wird über zwei Einzugswalzen ein Produktdepot
aufrechterhalten, sodaß die Einzugswalzen immer etwa dieselbe Menge des Produktes
einziehen können. Die Speisung an das Walzwerk wird in Abhängigkeit vom Produktstand
im Depot geregelt.
[0004] Demgegenüber ist der Müllerei-Walzenstuhl allerdings Teil eines ganzen Mahl- und
Siebprozessesi der vollautomatisch betrieben wird. Die Mahlvorbereitung geschieht
über eine oder zwei Linien, die dann auf ein bis vier oder noch mehr Rohfruchtpassagen
geführt werden. Der gewonnene erste Schrot wird in Plansichtern mit mehreren Fraktionen
zerlegt, wobei die Fraktionen zum einen Teil bereits als fertige Produkte vom Mahlprozeß
abgeführt werden können. Die verbleibenden Fraktionen werden kontinuierlich einer
weiteren Vermahlung und Siebung zugeführt usw. Dabei werden für.die sogenannten "hinteren
Mahlpassagen" einzelne Abgänge von mehreren Plansichtern zusammengeführt.
[0005] Je nach Beschaffenheit des Rohmateriales, der Mahlvorbereitung und der Umgebungseinflüsse
(wie etwa Feuchtigkeit, Temperatur oder ähnliches) variiert der Mehlanfall bei jedem
Plansichter in kürzeren und größeren Intervallen. Hinzu kommen kurzzeitige Störfaktoren,
wie etwa ein beschleunigtes oder ein verlangsamtes Abrutschen des Produktes an Schrägflächen
o.ä.
[0006] Die Auswirkungen der einzelnen Störfaktoren können sich (im negativen Sinn) addieren
oder auch ausgleichen. Die Leistungsschwankungen liegen bei gleicher Mischung vielfach
unter 10 Prozent eines gemittelten Wertes, teilweise aber sogar in einem Bereich von
10 bis 30 Prozent, dessen obere Grenze sich bei extremem Mischungswechsel sogar bis
über 50 Prozent Abweichung vom Mittelwert verschieben kann. Bei den hinteren Schrotpassagen
sowie bei allen Plattwalzen müssen die Mahlwalzen auseinandergerückt werden, wenn
kein Mahlgut eingespeist wird, da sonst die Gefahr eines Aufeinderlaufens der Mahlwalzen
bei großer Relativgeschwindigkeit zueinander und bei vollem Druck und damit die Gefahr
einer Zerstörung derselben besteht.
[0007] Die Aufgabe einer Produktspeiseregelung bei einem Müllerei-Walzenstuhl besteht nicht
darin, eine konstante Speiseleistung sicherzustellen, da jeder Walzenstuhl als Glied
in einer ganzen Verfahrenskette ankommende Produktmengen voll übernehmen und verarbeiten
können muß. Vielmehr besteht das Hauptziel einer solchen Produktspeiseregelung in
der Erzeugung eines gleichmäßigen Produktschleiers über die ganze Länge der Mahlwalzen
hinweg.
[0008] Zum automatischen Betrieb von Müllerei-Walzenstühlen werden zwei Grundfunktionen
eingesetzt, nämlich die Regelung der Speiseleistung zum einen und ein automatisches
Ein- und Ausrücken einer Mahlwalze zum andern. Für beide Funktionen ist schon eine
Vielzahl von Vorschlägen gemacht worden, wobei sowohl die Regelung der Speiseleistung,
wie auch die automatische Ein- und Ausrückung der Mahlwalzen in Abhängigkeit von der
Produktspeisung bzw. von einem entsprechend reagierenden Fühlelement gesteuert werden
müssen.
[0009] In der CH-
A- 418 791 ist ein Müllerei-Walzenstuhl beschrieben, dessen leistungsabhängige Elemente
über ein zentrales elektrokapazitives Speisemengen-Meßgerät gesteuert werden, mittels
dessen das Vorhandensein eines ausreichenden Produktdepots im Speiseraum über einer
Speisewalze festgestellt und entsprechend elektrische Steuersignale an elektropneumatische
Ventile zur Steuerung der Walzenein-und -ausrückung einerseits sowie der Stellung
eines Dosierschiebers andererseits gegeben werden. Hierbei hat sich allerdings bei
besonders schwierigen Produkten gezeigt, daß die Regelung der Speiseleistung nicht
immer ganz angeglichen ist, weil Produkt an der kapazitiven Sonde haften bleiben kann,
was eine Feinregulierung erschwert.
[0010] Diese Probleme treten beim Einsatz mechanischer Regelvorrichtungen für den Mahlgutzulauf
bei Müllerei-Walzenstühlen dagegen nicht auf, wie solche etwa in der CH- A-306 619
oder 286 814 beschrieben sind. Dort wird die Produktmasse durch eine in den Produktstrom
eingehängte Sonde festgestellt und über einen Hebelarm direkt mechanisch auf einen
Speise-Regelschieber gegeben, wobei über geeignete Federn sichergestellt ist, daß
dieses Dosiersegment in seine geschlossene Stellung vorgespannt ist. Bei einer solchen
Steuerung muß allerdings die Verstellkraft der Steuerglieder unmittelbar vom Produktstrom
selbst aufgebracht werden, was den Einsatz einer solchen Steuerung dann ausschließt,
wenn relativ große Steüerkräfte aufgebracht werden müssen (etwa zum Ein- und Ausrücken
der Mahlweizen).
[0011] In der DE-C- 582 423 ist eine Kombination elektrischer und mechanischer Steuerungsmittel
beschrieben, die auch zum Einsatz bei größeren Steuerungskräften geeignet ist, deren
baulicher Aufwand allerdings gerade durch die Verbindung eines mechanischen und eines
elektrischen Systemes ganz erheblich ist.
[0012] Es wurden auch bereits hydraulische Steuerungen eingesetzt, bei denen mit verhältnismäßig
kleinen Hydraulik-Zylindern große Kräfte in Wirkung gebracht werden können, so daß
auch der Einsatz mechanischer Impulsgeber möglich ist. Die Schaltkraft für die Servosteuerung
kann sehr klein und die Sondenkonstruktion hierdurch einfach gehalten werden. Die
geringe Schaltkraft bietet den Vorteil, daß die Sonden nur wenig Widerstand gegen
den Produktstrom aufweisen und als selbstreinigende Konstruktion ausgebildet sein
können. Allerdings besteht die Gefahr, daß unter ungünstigen Bedingungen öl als Fremdstoff
im Mahlverfahren unbemerkt zur Kontamination z. B. des Mehles führen kann; weiterhin
ist der bauliche Aufwand solcher hydraulischer Konstruktionen sehr groß und bedarf
einer gesteigerten ständigen Wartung. Vereinzelt wurden sogar Störungen festgestellt,
die auf Viskositätsänderungen der verwendeten öle zurückzuführen waren.
[0013] Betrachtet man die verschiedenen Systeme, dann zeigt sich als Nachteil bei mechanischer
Steuerung der große bauliche Aufwand, die Fraglichkeit einer Automatisierung (was
besonders für Fernbetätigung wichtig ist), als Vorteil hingegen eine übersichtliche
und auch dem weniger qualifizierten Fachmann verständliche Regelungsmöglichkeit. Die
rein hydraulische Steuerung bietet den Vorteil eines betriebssicheren Verhaltens sowie
nur geringer erforderlicher Signalgeber-Kräfte, ist allerdings mit einem außerordentlich
großen baulichen Aufwand behaftet, erfordert die Verwendung eines Fremdstoffes als
Betriebsstoff (öl) und setzt den Einsatz einer Hydraulikpumpe-voraus, die stets gegen
den benötigten Hydraulikdruck arbeitet, wodurch sich ein gewisser spezifischer Energieverschleiß
einstellt. Rein pneumatische Lösungen konnten bis heute nur zum Ausführen bestimmter
einzelner Steuerfunktionen z. B. zum Ein- oder Ausrücken der Mahlwalzen realisiert
werden. Eine brauchbare Regelung z. B. für die Speisung ist nicht bekannt geworden,
da entsprechende Versuche nur unruhige Regelungen zeigten und zu unerwünschten Belastungen
für die Mahlwalzen führten. Rein elektrische Systeme erweisen sich als baulich sehr
aufwendig und als teuer, insbesondere bei der Berücksichtigung des heute erwünschten
Explosionsschutzes, sind jedoch leicht fernsteuerbar.
Offenbarung der Erfindung
[0014] Ausgehend von dem aufgezeigten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art (mit von der Produktzufuhr beaufschlagtem
mechanischer Signalgeber) derart zu verbessern, daß es bei einfachem Aufbau und geringem
Aufwand auch für die Ausführung von Steuerungsoperationen mit großem Kraftaufwand
geeignet und bei sehr guter Regelwirkung besonders betriebs- und funktionssicher ist.
Weiterhin soll eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens
gefunden werden.
[0015] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das mechanische Regelsignal zunächst in ein pneumatisches Regelsignal
umgewandelt und sodann als Eingangssignal an eine Servosteuerung für die Einstellung
der Produktzufuhr und/oder an eine Servosteuerung für eine Mahlwalzenein- und -ausrückung,
d.h. somit als Regelsignal für ein pneumatisches Servomittel für die Steuerung leistungsabhängiger
Elemente des Walzenstuhles weitergeleitet wird.
[0016] Durch die Erfindung wurde nicht nur eine überrachend einfache Lösung gefunden, sondern
sie bietet darüberhinaus noch das Vorhandensein nahezu aller Vorteile der bisherigen
Einzelsysteme, wie sie weiter oben aufgezeigt sind. Erfindungsgemäß wird also ein
mechanisches, von dem Speise-Produktstrom abgeleitetes Regelsignal zuerst in ein pneumatisches
Regelsignal umgewandelt, das dann erst über pneumatische Servomittel an die leistungsabhängigen
Elemente des Walzenstuhles weitergeleitet wird, die ihrerseits über eine pneumatische
Servounterstützung dann die gewünschten Verstellkräfte aufbringen und die erforderlichen
Steuerungsfunktionen ausführen.
[0017] Vorteilhafterweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das mechanische Regelsignal
in ein digitales pneumatisches Regelsignal umgewandelt. Ebenfalls vorzugsweise läßt
sich mit dem pneumatischen Regelsignal beim erfindungsgemäßen Verfahren auch der Anpreßdruck
zwischen den Mahlwalzen steuern.
[0018] - Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß jede Änderung
des mechanischen Regelsignales zwar sogleich in eine analoge Änderung des pneumatischen
Regelsignales umgesetzt wird, das geänderte pneumatische Regelsignal allerdings sodann
zeitabhängig wieder in Richtung auf seinen Ausgangswert vor Eintritt der Änderung
zurückgeführt wird, wobei dieser Vorgang natürlich sogleich unterbrochen und erneut
eingeleitet wird, sobald eine weitere Änderung des mechanischen Regelsignales eintritt.
Hierdurch läßt sich ein zeitverzögertes Nachlaufen des Nullpunktes für die Signaländerung
des pneumatischen Regelsignales erreichen, was bei Einsatz geeigneter pneumatischer
Servomotoren für die Betätigung der leistungsabhängigen Elemente (Dosierspaltschieber,
Mahlwalzenein- und -ausrückung) günstige Voraussetzungen für die Einstellung einer
stabilen Gleichgewichtslage schafft, von der aus dann ein erneuter Regelimpuls ausgehen
kann. Dieses Einstellen ruhiger Gleichgewichtslagen resultiert letztlich in einer
sehr ruhigen Speisung zu den Mahlweizen.
[0019] Vorteilhafterweise wird dabei das pneumatische Regelsignal bei seinem Rückgang in
Richtung auf den Ausgangswert schrittweise (digital) zurückgeführt, wodurch sich vom
Geber des mechanischen Speiseregelsignales somit durch Überlagerung ein teils digitales,
teils analoges pneumatisches Signal ableiten läßt. Der digitale Schritt wird dann
vorzugsweise dadurch ausgenützt, daß der digitale Anteil direkt für eine Verstellfunktion
eingesetzt wird, während der analoge Anteil zur Haltung einer bestimmten Position
(Gleichgewichtsposition) herangezogen wird.
[0020] Um stabile Gleichgewichtslagen auch bei nur kurzzeitigen Störungen zu erreichen,
ist es von Vorteil, wenn bei Auftreten einer Änderung des mechanischen Regelsignales
eine Änderung des pneumatischen Signales erst nach einer vorbestimmten (kurzen) Zeitspanne
ausgelöst wird.Hierdurch kann sichergestellt werden, daß immer wieder auftretende,
aber nur ganz kurzzeitig wirksame Änderungen in der Produktzufuhr nicht sogleich die
Auslösung eines Steuervorganges bewirken.
[0021] Im Gegensatz zu vorbekannten Verfahren erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren,
z. B. im Falle einer verhältnismäßig konstanten Produktzuleitung auch eine Konstanthaltung
des Produktniveaus im Speiseraum zu erreichen, darüber hinaus aber auch noch bei starken
Leistungsschwankungen diese durch die eingesetzte Produkt-Speiseregelung etwas zu
glätten. Kurzzeitige Stoßbelastungen in der Produktspeisung werden, auch wenn eine
zeitliche Verzögerung etwa bei der Umwandlung nicht direkt berücksichtigt ist, wegen
der Systemelastizitäten stets etwas verzögert weitergegeben. Bei Einsatz des aufgezeigten
Nachlaufes (Nullpunktverstellung) wird eine erste grobe Einstellung des Systems erzielt,
die Feineinstellung jedoch durch die ständige Wirkung eines ins pneumatische umgewandelten
Analog-Regelsignales erreicht.
[0022] Der erfindungsgemäße, automatisch gesteuerte, mit einer Produkt-Speiseregelung versehene
Müllerei-Walzenstuhl, auf dem sich das erfindungsgemäße Verfahren ausführen läßt,
ist.mit einem Dosierschieber für die Produktzufuhr sowie mit einem mit diesem in Verbindung
stehenden, von der Produktzufuhr beaufschlagten mechanischen Signalgeber versehen.
Erfindungsgemäß ist dabei der mechanische Signalgeber zur Betätigung eines pneumatischen
Regelventils ausgebildet, dessen Ausgang mit dem Eingang einer Servoeinrichtung zum
Verstellen des Dosierschiebers und/oder zum Aus- und Einrücken der Mahlwalzen verbunden
ist. Vorteilhafterweise steht dabei das pneumatische Regelventil mit der Servoeinrichtung
derart in Wirkverbindung, daß es jeder Bewegung des Gebergliedes mit Verzögerung nachläuft.
Eine besonders einfache und wirkungsvolle, vorteilhafte Ausgestaltung läßt sich dabei
dadurch erzielen, daß das pneumatische Regelventil mittels des Gebergliedes in eine
Einschalt-, eine Ausschalt- und eine zwischen der Einschalt- und der Ausschaltstellung
liegende Nullstellung schaltbar ist, wobei es im Rahmen der Baueinheit in jeder dieser
drei Stellungen verweilen kann.
[0023] Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Müllerei-Walzenstuhles
besteht darin, daß die Servoeinrichtung einem Pneumatikzylinder mit Kolben und Kolbenstange
aufweist, der zum einen am Gehäuse des Walzenstuhles befestigt und dessen Kolbenstange
zum andern direkt mit Verstellgliedern für den Dosierschieber bzw. die Einrichtungen
zur Mahlwalzenein- und -Ausrückung verbunden ist, wobei die Kolbenstange auf ihren
einen Seite mit einer (vorzugsweise konstanten) Speisekraft, die als entsprechender
Speise-Luftdruck oder als Federkraft aufgebracht werden kann, und auf ihren anderen
Seite mit dem Steuerdruck (Ausgangsdruck) des pneumatischen Ventils derart beaufschlagt
wird, daß bei Nullstellung des Ventiles die steuerseitige Druckluft eingeschlossen
und der jeweils letzte Steuerdruck aufrechterhalten bleibt. Durch diese Ausgestaltung,
bei der die Servoeinrichtung kraftschlüssig an den Verstellmitteln für leistungsabhängige
Elemente des Walzenstuhles angreift, ergibt sich aus der Regeleinrichtung zusammen
mit dem Geber des Speiseregelsignales eine Art geschlossenes mechanisches/pneumatisches
Wäge- bzw. Tariersystem.
[0024] Es hat sich ferner als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn bei einem erfindungsgemäßen
Müllerei-Walzenstuhl ein mit seinem einen Ende am Rahmen des Walzenstuhles angelenkter
Hebelarm vorgesehen ist, der mit seinem freien Ende mit dem Gehäuse des pneumatischen
Ventils verbunden ist und an dem direkt die Kolbenstange der Servoeinrichtung, vorzugsweise
auch Glieder zum Verstellen des Dosierschiebers (Dosierspaltes) und/oder der Drehzahl
der Speisewalzeü, befestigt sind. Bei diesen Ausgestaltungen bildet die Servoeinrichtung
zusammen mit dem einseitig am Walzenstuhl angelenkten Hebelarm eine Funktionseinheit,
wobei der Geber des Speiseregelsignales das am äußeren Ende des Hebelarmes befestigte
pneumatische Steuerventil steuert und der Pneumatikzylinder direkt an dem Hebelarm
angreift. Die Erfindung erlaubt es, mit wenig bewegten Teilen über die Servoeinrichtung
die Speiseleistung durch Verstellen des Dosierschiebers und/ oder einer Speisewalzendrehzahl
zu regeln. Damit konnte eine Ausführungsform für einen Müllerei-Walzenstuhl zur Speiseregelung
alternativ oder gleichzeitig mittels Dosierschieber einerseits und Speisewalzendrehzähl
andererseits erzielt werden, die sich bei guter Funktionsfähigkeit durch einen überraschend
geringen baulichen Aufwand auszeichnet. Es hat sich dabei gezeigt, daß bei mehligen
oder griesigen Produkten eine Verstellung des Dosierschiebers optimale Ergebnisse
bringen kann, in anderen Fällen, wenn z. B. ein größerem Anteil an Kleie gegeben ist
(etwa bei den ersten Passagen),hingegen mit der alleinigen Verstellung des Dosierschiebers
noch keine befriedigenden Resultate erzielt werden. Der erfindungsgemäße Walzenstuhl
bietet nun die Möglichkeit, in solchen Fällen über die Servoeinrichtung auf sehr einfache
Art eine ausreichend große Kraft auch noch für eine Regulierung der Speisenwalzendrehzahl
aufzubringen.
[0025] Das als pneumatisches Signal umgeformte Regelsignal kann nun vorteilhafterweise dafür
eingesetzt werden, um auch das Ein- und Ausrücken der Mahlwalzen zu steuern, indem
mit dem Steuerdruck des pneamatischen Steuerventiles ein zweites Ventil beaufschlagt
wird, das seinerseits das Ein- und Ausrücken der Mahlwalzen steuert. Gleichzeitig
kann mit dem Steuerdruck des zweiten Ventiles auch etwa das Ein- bzw. Ausrücken der
Mahlwalzen optisch angezeigt werden.
[0026] Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Müllerei-Walzenstuhles
besteht ferner darin, daß das pneumatische Steuerventil als Membranventil ausgebildet
ist, welches durch einen Stössel oder Rollenhebel geschaltet wird, der eine Entlüftungsöffnung
aufweist.
[0027] Die bauliche Ausführung des erfindungsgemäßen Walzenstuhles ist überraschend einfach;
Versuche unter praxisgerechten Bedingungen haben gezeigt, daß der erfindungsgemäße
Walzenstuhl beim praxisgerechtem Einsatz die der Erfindung zugrundegelegte: Aufgabe
bei bester Funktionssicherheit ausgezeichnet löst. Versuche zeigten, daß in einem
untersuchten Fall, bei dem die Produktleistung des Walzenstuhles gleichmäßig war,
auch das Produktniveau im Speiseraum oberhalb der Dosierwalzen konstant blieb. Bei
einem anderen untersuchten Fall, bei dem extreme Leistungsschwankungen auftraten,
wurde durch die erfindungsgemäße Lösung die Dosierleistung bestens den Leistungsschwankungen
angepaßt, wobei jedoch gleichzeitig auch ein starker Ausgleich erzielt werden konnte.
Der Einsatz des pneumatischen Steuerventiles am Ende eines am Walzenstuhlgehäuse schwenkbar
befestigten Hebelarmes (wie weiter oben beschrieben) unter-gleichzeitiger Ausbildung
des pneumatischen Ventils derart, daß es dem mechanischen Signalgeber nachlief, zeigte
von der Seite der gewünschten Funktionssicherheit wie auch vom baulichen Aufwand her
nahezu optimale Ergebnisse.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen im Prinzip beispielshalber
im einzelnen noch näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Müllerei-Walzenstuhles
teils im Schnitt, teils in Ansicht;
Figur 2 ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Speiseregulierung;
Figur 3 eine weitere Ausführungsform für eine erfindungsgemäße Speiseregulierung;
Figur 4 und Figur 5 den gemessenen Druckverlauf eines pneumatischen Regelsignales
zu einer Ausführung gemäß Figur 3;
Figur 6 dir Ausführung eines erfindungsgemäßen Müllerei-Walzenstuhles mit automatischer
Walzenein- und -Ausrückung;
Figur 7 ein vollständiges Steuerschema für einen erfindungsgemäßen Müllerei-Walzenstuhl
mit Speiseregulierung, kombiniert mit automatischer Walzenein- und -Ausrückung;
Figur 8 ein pneumatisches Ventil (im Schnitt) zur Umwandlung des mechanischen Regelsignales
in ein pneumatisches Regelsignal.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0029] In Figur 1 ist ein Müllerei-Walzenstuhl in Doppelausführung, d.h. mit zwei Paaren
von Mahlwalzen 1, 1' bzw. 2, 2' dargestellt, bei dem die Mahlwalzen in einem Ständers
breit gelagert sind, wobei der ganze Walzenstuhl mit einer Verschalung 4 nach außen
hin abgeschlossen ist. Das Mahlgut wird durch einen meistens im Plexiglas ausgeführten
Speisezylinder 5 einem erweiterten Speiseraum 6 zugeleitet, an dessen unteren Ende
sich eine Verteilschnecke 7 sowie eine Speisenwalze 8 befindet. Diese Speisewalze
bildet zusammen mit einem Dosierschieber 9 den mechanischen Teil einer Dosiereinheit.
Unterhalb der Mahlwalzen 1, 1' , 2, 2' ist eine Trimelle 10 für vermahlenes Gut vorgesehen.
In der Verschalung 4 befindet sich ferner eine Servicetür 11 für die Speiseseite der
Mahlwalzen 1, l', 2, 2' sowie eine Kontrolltüre 12, durch welche die Qualität und
Beschaffenheit des vermahlenen Gutes überwacht werden kann. In bzw. über dem Speiseraum
6 ist eine Sonde13 angeordnet, die um eine Drehachse 14 einen Geber 15 bewegen kann.
Die Bewegung des Gebers 15 ist einerseits von der Produktmenge und andererseits auch
von der kinetischen Energie der strömenden Produktmasse sowie von einer Rückstellfeder
16 beeinflußt. Da das Weg/Kraft-Verhalten der Rückstellfeder 16 wählbar bzw. vorbekannt
ist, ergibt sich somit bei dem Geber 15 ein zur Produktspeiseleistung analoges mechanisches
Signal (wie bei einer mechanischen Waage). Der Geber 15 steht in direkter Wirkverbindung
mit einem pneumatischen Ventil 17 bzw. einem Rollenhebel und einem Stössel dieses
Ventiles. Das mechanische Signal des Gebers 15 wird in dem pneumatischen Ventil 17
in ein pneumatisches Regelsignal umgewandelt, wobei die dem pneumatischen Ventil 17
zugeführte Druckluft mittels des pneumatischen Ventils in zur Produktspeiseleistung
analoges Druck-Regelsignal umgewandelt wird. Dieses Signal, als "Speiseregelsignal"
bezeichnet, stellt das Ausgangssignal zur Steuerung und Regelung einzelner (oder aber
vorzugsweise mehrerer) :
'leistungsabhängiger Elemente des Walzenstuhles dar. Das Speiseregelsignal kann dabei
zur eigentlichen Speiseregelung ebenso ausgenützt werden wie zur Verstellung der Drehzahl
der Speisewalzen 8 oder zur Verstellung eines Dosierspaltes durch die Verstellung
des Dosierschiebers 9. Es kann weiterhin gleichzeitig zur automatischen Steuerüng
der Walzenein- und -ausrückung über einen Zylinder 18 und weiterhin auch zur Anzeige
der jeweiligen Walzenposition eingesetzt werden. Ferner kann das Speiseregelsignal
auch zur Anpassung der Mahlwalzeneinstellung durch eine automatische Einstellvorrichtung
19 ausgewertet werden. Diese Einstellvorrichtung 19 ausgewertet werden. Diese Einstellvorrichtung
kann dabei kombiniert werden mit einem Handeinstellrad 20 oder, im Falle eines weiteren
automatischen Ausbaues, mit entsprechender rechnergesteuerter
- Fernsteuerung, wie diese etwa in der CH-A- 418 1791 beschrieben ist.
[0030] Hieraus wird ersichtlich, daß das als Drucksignal vorliegende Regelsignal für jede
einzelne Funktion alleinstehend, ganz besonders aber im Hinblick auf eine Kombination
mehrerer Steuer- und Regelfunktionen ausgewertet werden kann. Im Vordergrund steht
dabei die kombinierte Regelung der Speiseleistung einerseits und der Walzenein- und
Ausrückung andererseits, was beides über einen gemeinsamen pneumatisch/mechanischen
Servokreis durchgeführt werden kann.
[0031] In Figur 2 sind schematisch die einzelnen baulichen Elemente der Speiseregelung gezeigt.
Die linke Bildhälfte zeigt dabei die Zone des Speiseraumes des Mühlerei-Walzenstuhles
nach Figur 1' im Schnitt, während die rechte Bildhälfte schematisch die Zuordnung
der Speisewalze zu den Mahlwalzen darstellt.
[0032] Das Mahlgut wird über einen Glaszylinder 30 in einen Speiseraum 31 gegeben, der unten
durch einen Dosierschieber 32 und eine Speisewalze 33 abgeschlossen ist. Zwischen
der Speisewalze 33 und dem Dosierschieber 32 wird ein Dosierspalt "Sp" ausgebildet.
Der Speisewalze 33 ist direkt eine Verteilwalze 34 nachgeordnet, die für eine gleichmäßige
Verteilung der Produkte über die ganze Walzenlänge sorgt. Im Speiseraum 31 ist eine
Sonde 35 über einen entsprechenden Wägebalken an einem Träger 36 gelenkig befestigt.
Dieser Träger kann zusammen mit der Sonde 35 eine Kippbewegung um die Achse 37 ausführen,
wobei dem Gewicht wie dem Impuls des Mahlgutes, die den Träger 36 im Uhrzeigersinn
belasten, eine Zugfeder 38 entgegenwirkt. Je nach Auslegung der Zugfeder und der Hebelabstände
des Trägers sowie der Vorspannung der Zugfeder kann das leistungsabhängige Spiel der
Sonde vorbestimmt werden. Sinngemäß zu Figur 1 wird auch hier ein mechanisch erzeugtes
Regelsignal über das (in der Figur rechts dargestellte) Armstück 36' des Trägers 36
als Geber auf ein pneumatisches Ventil 39 abgegeben, das z. B. so aufgebaut sein kann,
wie dies in Figur 8 dargestellt ist. Das pneumatische Ventil 39 wandelt das mechanische
Regelsignal in ein analoges pneumatisches Drucksignal um, das über eine Steuerleitung
40 auf die eine Seite eines Pneumatikzylinders 41 als wirksame Steuer- bzw. Druckkraft
gegeben wird. Auf einen im Pneumatikzylinder 41 angeordneten Kolben 42 bzw. eine zugeordnete
Kolbenstange 43 wirken auf deren einer Seite eine Druckfeder 44 und auf deren anderen
Seite der Druck gemäß dem analogen Regelsignal des pneumatischen Ventiles 39. Die
Kolbenstange 43 ist gelenkig mit dem Dosierschieber 32 so verbunden, daß dieser durch
die Kolbenstange 43 um einen Drehpunkt 45 verstellt und dadurch der Dosierspalt "Sp"
eingestellt werden kann. Ober die genannten Elemente, insbesondere das pneumatische
Ventil 39, den Pneumatikzylinder 42 als Servoeinrichtung und den Dosierschieber 32
einerseits sowie das Kräftespiel Mahlgut-Sonde andererseits ist damit ein geschlossener
Servo-Speiseregelkreis gebildet, für den außer der Druckluft keine weitere Fremdenergie
nötig ist.
[0033] Die Funktionsweise der Vorrichtung ergibt sich wie folgt: steht das Produktniveau
im Speiseraum 31 unterhalb der Sonde z. B. bei der Höhe "A", so wird vom Mahlgut keine
Kraft an. die Sonde 35 mehr abgegeben. Die Zugfeder 38 zieht das Armstück 36' bzw.
den mechanischen Geber nach unten, der Stößel-46 des pneumatischen Ventiles 39 wird
entlastet und in der Steuerleitung 40 befindet sich kein Druck. Die Kraft der Druckfeder
drückt den Dosierregler 32 an die Speisewalze bzw. an einen (nicht dargestellten)
Anschlag, so daß der Dosierspalt "Sp" auf den Wert 0 oder nahezu 0 gestellt wird.
Wird nun Mahlgut durch den Glaszylinder . 30 dem Walzenstuhl zugeführt, so entsteht
eine Impuls- und Gewichtskraft auf die Sonde 35. Der Geber drückt den Stößel 46 proportional
der zugeführten Produktleistung nach oben, wodurch in dem pneumatischen Ventil 39
ein entsprechendes Drucksignal gebildet wird, das wiederum über den Servozylinder
41 den Dosierspalt "Sp" vergrößert. Der Dosierschieber 32 wird solange geöffnet bzw.
bewegt, bis zwischen der zugeführten Produktmenge über dem Speiseraum 31 und der unten
abgezogenen Dosierleistung Gleichgewicht entsteht. Im Gleichgewichtsfall bleibt der
Mahlgutpegel im Speiseraum etwa konstant.
[0034] Wie nun aus der rechten Bildhälfte der Figur 2 entnommen werden kann, geht von der
Steuerleitung 40 eine Abzweigleitung 41 direkt auf einen zweiten Servozylinder 50,
der auf der Achse einer Varioscheibe 51 befestigt ist. Von einer der Mahlwalzen 1,
1', 2, 2',die über einen (nicht dargestellten) Hauptmotor angetrieben wird, wird über
einen Vario-Riemenantrieb 52 die Speisewalze angetrieben. Ist nun kein Druck auf der
Steuerleitung 41, so verschiebt eine Feder 53 die eine bewegliche Hälfte 51 der Riemenscheibe
gegen die feste Hälfte 51''. Der Abstand zwischen den beiden Scheibenhälften wird
dadurch kleiner und der in Keilform ausgebildete Übertriebsriemen wird nach außen
gedrückt. Gleichzeitig verlangsamt sich die Speisewalzendrehzahl durch Vergrößerung
des wirksamen Durchmessers der angetriebenen Riemenscheibe. Steigt nun der Druck in
der Steuerleitung 41 an, so wirkt er durch entsprechende Verbindungsbohrungen auf
die Gegenseite des Servozylinders und reduziert die Kraft der Feder 53, so daß der
Abstand zwischen den beiden Hälften der Riemenscheiben vergrößert und der Antriebskreis
für den Riemen verkleinert wird. Damit erhöht sich automatisch die Speisewalzendrehzahl
entsprechend der Vergrößerung des Dosierspaltes "Sp". Das pneumatische Ventil 39 wirkt,
wie in Figur 8 in vergrößertem Maßstab, im Prinzig wie ein Weg-Druck-Wandler: eine
Weg-Wanderung wird in ein analoges pneumatisches Signal umgesetzt. Die Wirkungsweise
ist dabei wie folgt:
[0035] Beim Hineindrücken des Stößels 61 wird die Druckfeder 62 gespannt,der Federschuh
63 drückt die Kugel auf den Sitz der Vorsteuerdüse 64, wonach (von Zuluft 60 gespeist)
der Druck in der Kammer 65 proportional mit der Federkraft bzw. dem Federweg ansteigt.
Die Membrane des angebauten Leistungsverstärkers wird nach unten gedrückt und öffnet
das Kugelventil 67 solange, bis sich in der Kammer 66 ein gleicher Druck aufgebaut
hat. Beim Entspannen der Druckfeder 62 öffnet die Vorsteuerdüse 64, wodurch in der
Kammer 65 der Druck abgebaut wird. Der sinkende Druck in der Kammer 65 bewirkt nun,
daß die Mambrane durch den Druck in der Kammer 66 nach oben gedrückt und das Kugelventil
68 geöffnet wird.
[0036] In Figur 3 ist schematisch die Produkt-Speiseregelung gezeigt: in der linken Bildhälfte
ist der Speiseraum 70 wiedergegeben, der unten durch eine Verteilwalze 71, eine Speisewalze
72 sowie einen Dosierschieber 73 abgeschlossen ist. Im Speiseraum 70 ist eine Sonde
74 angeordnet, die über einen Träger 75 an einem Drehbolzen 76 abgestütz ist. Der
Träger 75 weist einen Geber 77 auf, der einerseits mit einer Zugfeder 78 sowie andererseits
mit einem Rollenhebel 79 eines pneumatischen Ventiles 80 in Wirkverbindung steht.
Das pneumatische Ventil 80 ist eingangsseitig an eine Druckluftleitung 81 angeschlossen
; eine Steuerleitung 82 führt von dem pneumatischen Ventil 80 an einen Servozylinder
83 zur Beaufschlagung eines darin befindlichen Kolbens 84 auf dessen einer Seite.
Weiterhin ist eine Kolbenstange 85 vorgesehen, die endseitig mit einem Gelenkbolzen
86 an einem Heblarm 87 befestigt ist, der seinerseits um ein Drehgelenk 88 gelenkig
an der festen Rahmenkonsturktion 89 fixiert ist. Das pneumatische Ventil ist am anderen
Ende des Hebelarmes 87 befestigt und folgt dabei, entsprechend den Hebelgesetzen,
der Bewegung der Kolbenstange 85 bzw. dem Hebelarm 87. An letzterem ist ferner ein
Dosierschieber 90 über eine Verbindungslasche 91 bzw. über Bohlen 92 und 93 kraftschlüssig
befestigt. Der Dosierschieber 90 ist um ein Drehlager 94 kippbar, wobei sich, je nach
seiner momentanen Stellung, zwischen ihm und der Speisewalze 72 ein Dosierspalt "Sp"
einstellt. Das Ganze System wird von einer Druckversorgung 95 gespeist.
[0037] Die Druckluft für die Steuerseite kann zusätzlich über einen Handschalter 98 unterbrochen
werden, etwa um Servicearbeiten durchzuführen. Der Systemdruck wird durch die genannte
Versorgung ständig auf einem konstanten Druck gehalten, der (z B. im Wert von 6 bar)
über eine Leitung 99 als Gegendruck auf die dem Steuerdruck abgekehrte Seite des Kolbens
84 abgegeben wird. An Stelle des genannten konstanten Druckes über die Leitung 99
kann auch eine Feder 100 oder beides gemeinsam eingesetzt werden. Die Verwendung einer
Feder 100 ergibt den Vorteil, daß bei Ausfall der Druckluft der Dosierschieber sicher
schließt.
[0038] In Figur 4 ist der Druckverlauf des Regelsignals, wie er in der Steuerleitung 82
mit einem Druckschreiber festgestellt werden kann, gezeigt. Die Werte entsprechen
der Messung an einem Walzenstuhl ein B-Passage. Während einer ersten Phase von etwa
50 sec ist der Druck dabei auffallend stabil und wurde nur kurzzeitig (bei etwa 29
sec) durch eine kurze Druckerhöhung unterbrochen. Der im wesentlichen horizontale
Verlauf der Kurve zeigt, daß ganz kurzzeitige Leistungsvariationen im Regelsignal
weitergegeben werden. Bei ca. 50 sec wurde der ganze Regelkreis durch Handausrückung
der Mahlwalzen 1, 1' künstlich unterbrochen, wodurch das Regelsignal entsprechend
sofort auf den Wert null abfällt. Das rasche Ansprechen der Regelung auf eine entsprechende
Störfunktion ist sehr vorteilhaft. Ganz besonders wichtig ist aber der Beginn der
Regelung nach dem Einrücken der Mahlwalzen. Das Auslaufen des Regelsignales dauert
entsprechend der Messung des Druckscheibers etwa 1 sec. Der Wiederbeginn des Signales
tritt nahezu ohne Zeitverzug auf und das Signal geht, was regelungstechnisch besonders
interesant ist, sofort auf einen etwa mittleren Wert über, pendelt dann während etwa
10 sec um diesen Wert und geht dann sofort wieder in ein stabiles Regelverhalten über.
Besonders bemerkenswert ist die schnelle Reaktion bei der Veränderung, die fast ohne
jegliches Übersteuern und ohne Aufschaukelungen stattfindet.
[0039] In Figur 4 sind ständig wiederkehrende konstante Regelperioden von 5 bis 10 sec gezeigt,
die allesamt innerhalb eines verhältnismäßig engen Regelbereiches liegen. Für die
Mahlwalzen und für die Walzenlagerung ist dies sehr wichtig, da damit durch die Speiseregelvorrichtung
eine Schwingungsaufschaukelung durch ständig wechselnde Mahlkräfte verhindert werden
kann.
[0040] In Figur 5 ist das Regelsignal bei einer C-Passage (d. h. bei einer hinteren Passage)
gezeigt, bei der die dem Walzenstuhl zugeführte Produktmenge über kürzere und längere
Perioden hinweg fast nicht variiert. Dieser Fall ist regelungstechnisch besonders
leicht beherrschbar. Etwa 5 sec nach Meßbeginn war die Produktzufuhr kurzzeitig gestört,
was sogleich einen entsprechenden Abfall beim Regelsignal auslöst. Der nachfolgend
sich einstellende Kurvenverlauf ist regelungstechnisch beinahe als eine Art "Idealverlauf"
anzusehen. Auch bei diesem wurden nach etwa 115 sec die Mahlwalzen kurzzeitig von
Hand aus- und danach sogleich ohne Zeitverzug wieder eingerückt. Der dargestellte
Diagrammverlauf zeigt erstaunlicherweise, daß sich nach einer sehr geringen Übersteuerung
schon nach etwa 1 bis 2 sec der gleiche Regelwert wie vor der künstlichen Störung
wieder einstellt und die ursprüngliche Kurve ihren Fortgang findet.
[0041] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 6 wird, ähnlich dem nach Figur 3, ein Geber 111
durch eine Sonde 110 betätigt. Auf den Geber 111 wirkt eine Zugfeder 112, die ihn,
falls kein Produkt dem Walzenstuhl zugespeist wird, vom Schaltkontakt 113 eines pneumatischen
Ventiles 114 abhebt. Von diesem pneumatischen Ventil 114 führt eine Steuerleitung
115 zu einem Verstärkerventil 116. Das pneumatische Ventil 114 wandelt das mechanische
Regelsignal des Gebers 111 in ein pneumatisches Drucksignal um. Proportional zu der
ankommenden Speiseleistung auf die Sonde 110 wird ein pneumatisches Regelsignal gebildet.
Das Verstärkerventil 116 ist dabei so eingestellt, daß es bei einem bestimmten Druckwert
des pneumatischen Regelsignales der Steuerleitung 115 sogleich den vollen Netzdruck
(z. B. 6 bar) aus der Druckleitung 117 in einen Pneumatikzylinder 118-freigibt. Ist
der eingestellte Schwellwert des Drucksignales für das Verstärkerventil 116 noch nicht
erreicht, so bleibt die linke Fläche des innerhalb des Pneumatikzylinders 118 verschiebbar
angeordneten Kolbens 120 drucklos. Auf seine rechte Fläche wirkt dagegen der volle
Netzdruck, so daß der Kolben 120 in der ausgerückten Position verharrt. übersteigt
der Druck in der Steuerleitung 115 jedoch den eingestellten Schwellwert von z B. 2
bar, dann wird der volle Netzdruck auf die linke Kolbenfläche gegeben, wodurch der
Kolben ausfährt. Mittels eines zentralen Steuerventiles 96 können sodann alle Walzen
Wa
1, Wa
2.... mit Hilfe der Schnellentlüfter 97 ausgerückt werden.
[0042] Der Kolben 120 ist über eine Kolbenstange 121 mit der beweglichen Walze 1, 2 bzw.
dem entsprechenden Walzenlager gekoppelt, so daß die beschriebene Bewegung durch das
Regelsignal direkt zur Einrückung bzw. Ausrückung der Mahlwalzen eingesetzt wird.
Die Druckluftversorgung kann bei der Ausführungsform nach Figur 6 entsprechend der
nach Figur 3 ausgeführt werden (übereinstimmende Teile sind deshalb mit gleichen Bezugsziffern
versehen).
[0043] Die Regelfunktion für die Speiseleistung ist allerdings sehr verschieden von der
Funktion der Walzenein- und -ausrückung. Das Regeln der Speiseleistung soll bevorzugt
sanft erfolgen, wogegen das Ein- und Ausrücken der Mahlwalzen schlagartig (allerdings
ohne Aufeinanderschlagen der Walzen) stattfinden soll. Bei den Darstellungen nach
Figur 4 und Figur 5 ist auf dem Druckniveau 2 bar je ein Punkt "S-aus" und "S-ein"
als Schwellwert zur Schaltung des Ventiles 116 für das Ein- bzw. Ausrücken der Mahlwalzen
gezeigt. Der Schaltpunkt für das Ventil 116 ist bewußt wesentlich tiefer gewählt als
der normale Arbeitsbereich für die Speiseleistung. Die Darstellungen der Figur 4 und
Figur 5 zeigen anschaulich am Verlauf der Druckkurve, wie die Ausrückung, besonders
aber die Einrückung der Mahlwalzen nahezu gleichzeitig mit der öffnung eines Dosierschiebers
ausgeführt wird (vgl. Kurven "X"). Beide Funktionen werden in einem Durchzug erledigt.
Würden nämlich die Mahlwalzen eingerückt, bevor Produkt eingespeist wird, dann bestünde
die Gefahr, daß die Glattwalzen aufeinanderliefen, was zu schädlichen Folgen führte.
[0044] In Figur 7 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der die im wesentlichen in Figur
3 gezeigte . Speiseregulierung mit einer Walzenein- und -ausrückung nach Figur 6 kombiniert
ist. Entsprechend der Darstellung nach Figur 1 ist in Figur 7 die Ausführungsform
für einen typischen Mühlereiwalzenstuhl mit Doppelausführung für die eigentliche Vermahlungseinheit
dargestellt. Zusätzlich ist aber auch noch dargestellt, daß der Servozylinder für
die Walzenein- und -ausrückung an jedem Walzenende, also insgesamt 4fach, vorgesehen
ist.
[0045] Die Funktionsweise eines Mühlerei-Walzenstuhles nach einem der gezeigten Ausführungsbeispiele
entsprechendFiguren1 bis 7 ist wie folgt:
[0046] Der Mahlspalt der Mahlwalzen 1, 1',2, 2' wird über ein Handrad entsprechend dem zu
vermahlenden Gut vorgewählt. Wird über dem Speisezylinder 5 noch kein Mahlgut eingespeist,
so wird die Sonde 13 bzw. 74 über eine Zugfeder 16 bzw.' 78 nach oben gedrückt. Der
Geber 15 bzw. 77 berührt den Schaltkontakt 79 des pneumatischen Ventils 17 bzw. 80
nicht, so daß in der Steuerleitung 82 kein Druck aufgebaut wird. -Die Feder 100 oder
der Druck aus der Leitung 99 (oder beides, je nach Wahl des Systems) drücken den Hebelarm
87 gegen den Uhrzeigersinn und damit den Dosierschieber 9 bzw. 73 in eine geschlossene
Stellung. Der Dosierspalt "Sp" ist geschlossen, so daß auch kein Produkt auf die Mahlwalzen
1, 1', 2, 2' ausdosiert wird. Bei Ausbleiben eines Regelsignales in der Steuerleitung
82 bzw. 115 steht auch am Verstärkerventil 116 kein Steuerdruck an, weshalb sich die
Mahlwalzen 1, 1', 2, 2' über die Zylinder 118 in ausgerückter Position befinden.
[0047] Wird nun Mahlgut über den Speisezylinder 5 dem Walzenstuhl zugeführt, so wirkt sofort
der Impuls des strömenden Gutes bzw. eine entsprechende Gewichtskomponente auf die
Sonde 13 bzw. 74, die dadurch nach unten gedrückt wird. Der Geber 77 bewegt sich nach
rechts, drückt den Schaltkontakt 79 ein, und löst hierdurch ein Regelsignal aus.
[0048] In der Steuerleitung 82 baut sich nun ein Druck auf, der jedoch vorerst keine Änderung
in der Signalgebung verursacht. Sobald jedoch der Druck einen eingestellten Schwellwert
erreicht hat, werden (entsprechend den Darlegungen zu Figur6) die Mahlwalzen eingerückt.
Hierbei handelt es sich um einen dynamischen Vorgang. Die Sonde 13 bzw. 74 ist mit
dem Geber 15 bzw. 77 in Bewegung, d. h. der Schaltkontakt 79 wird in einem Zug voll
auf das pneumatische Ventil 17 bzw. 80 gedrückt. Vom Geber wird, insbesondere bei
Einsatz eines sehr empfindlichen Membranventiles für das pneumatische Ventil 80,schon
durch kleinste Bewegungen der maximale Regeldruck in der Steuerleitung 82 freigegeben.
Hieraus resultiert, daß die Kolbenstange 85 mit dem Hebel 87 sowie dem pneumatischen
Ventil 80 in einem Zeitraum von Hundertstel- oder Zehntel-Sekunden in Bewegung gesetzt
werden, wobei sich der direkt verbundene Dosierschieber zu öffnen beginnt und Produkt
auf die Mahlwalzen eingespeist wird. Sowohl der Zylinder 118 wie auch der Zylinder
83 sind als pneumatische Servozylinder ausgeführt, wodurch die Arbeitskräfte schnell,
aber dennoch nicht schlagartig erzeugt werden. Die Luft im Zylinder bildet im Gegensatz
zu Hydraülikmedien eine Art "Stoßdämpfer". Es hat sich gezeigt, daß durch geeignete
Wahl der Zug-und Druckfedern der Querschnitte in den pneumatischen Leitungen sowie
entsprechender Vorspannungen der Federn ein im Hinblick auf die betroffenen Maschinenelemente
vollkommener Gleichlauf der Steuer- bzw. Regelfunktionen sich erreichen läßt. Dies
gilt sowohl beim Einlaufwie beim Auslauffall.
[0049] Für den weiteren Bewegungsablauf wird auf die Figuren 3 und 7verwiesen: der Hebelarm
87 führt bei Einsetzen der Produktspeisung als erste Phase eine kleine Schwenkbewegung
im Uhrzeigersinn aus. Gleichzeitig mit dieser läuft auch der Schaltkontakt 79 vom
Geber 77 weg. Die Zugfeder 78 spannt sich proportional zum Wegstück des Gebers 77.
Wird nur eine geringe Produktmenge über den Glaszylinder eingespeist, so stellt sich
zwischen den Mahlgutkräften auf die Sonde 13 bzw. 74 sehr rasch ein Gleichgewicht
ein, bei dem das Speisesegment 73, der Hebelarm 87 und das pneumatische Ventil in
ihrer Postion verharren bleiben. Gleichzeitig aber sind Geber 77 und Schaltkontakt
79, der über eine Feder in das pneumatische Ventil 80 eingeschoben werden kann, in
ständiger gegenseitiger Wirkverbindung, wobei kleinste Bewegungen auftreten, die allerdings,was
einen wesentlichen Vorteil darstellt, keinen direkten Einfluß mehr auf das umgewandelte
pneumatische Regelsignal ausüben. Das pneumatische Ventil verweilt in dieser Phase
in einer sogenannten Null-Stellung, bei der alle Ein- und Ausgänge verschlossen sind.
Dadurch bleibt der in der ersten Phase erzeugte Druckwert des pneumatischen Regelsignals
unverändert erhalten und der Kolben 84 bleibt durch die stabilen Druckverhältnisse
auf beiden Kolbenseiten mit verhältnismäßig großen Kräften starr eingespannt. Der
Dosierschieber verweilt ruhig in seiner Position. Wird nun die Zufuhr des Gutes durch
den Glaszylinder 5 gesteigert oder wird aus anderen Gründen die im Speiseraum zugeführte
Leistung größer als die durch den Dosierspalt abgeführte Leistung, so verschiebt sich
der Geber 77 bzw. 15 weiterhin in Richtung Schaltkontakt 79 bzw. auf das pneumatische
Ventil 89, wobei letzeres dem Geber 77 nachläuft und bei einem eingestellten Schwellwert
erneut ein entsprechendes Regelsignal als erhöhten Druckwert in die Steuerleitung
82 abgibt. Je nach Gegebenheit, z. B. auch dann, wenn es sich um einen Anfahrvorgang
o. ä. handelt, wird ein pneumatisches Regelsignal etwa entsprechend Figur 4 bzw. Figur
5 vorgegeben bzw. ausgelöst.. Je nach Vorbedingung kann sich ein stabiles Gleichgewicht
über einen gleichmäßigen Signalverlauf einstellen, wie dies aus Figur 5 ersichtlich
ist. Es können aber auch bei ständig schwankenden Zufuhrleistungen einzelne Perioden
stabiler Lagen, in denen das pneumatische Ventil an irgendeiner beliebigen Stelle
des Hebelarmes 87.sich befindet, sich in der Null-Stellung abwechseln. Die gezeigte
Regelung ist damit imstande, entweder ein sehr gleichmäßiges Regelsignal zu erzeugen
(vgl. Figur 5) oder aber, bei sehr variabler Speiseleistung ein Signal von wiederholt
stabilen Phasen aufzuweisen (vgl. Figur 4).
[0050] Wie aus Figur 7 ersichtlich kann der Steuerdruck in der Leitung 119 zur optischen
Anzeige der jeweiligen Stellung der Walzen ausgenützt werden. Mit der Druckluft kann
z. B. eine farbige Koppe hinter einem Glasauge 120 verschoben werden, so daß das Ein-
bzw. das Ausrücken der Mahlwalzen durch entsprechende Farben, z. B. rot und grün,
angezeigt wird. Wie ferner aus der Figur 1 ersichtlich ist, kann das pneumatische
Regelsignal in der Steuerleitung 82 dafür eingesetzt werden, um die Mahlwalzen leistungsunabhängig
einzustellen. So kann etwa der Mahlspalt bei Erhöhung der Dosierleistung durch Erhöhung
des Mahldruckes konstant gehalten oder aber auch verkleinert oder vergrößert werden.
Die entsprechende Mahlspalt-Regelvorrichtung 19 kann direkt aus einem Pneumatik-Zylinder
oder aus anderen geeigneten mechanischen oder elektrischen Mitteln bestehen, die zugleich
an eine Fernsteuerung (etwa an einen Computer oder Prozeßrechner)
- angeschlossen sein, die dann für die jeweilige Mahlaufgabe einen Grundwert vorgibt,
der leistungsabhängig durch das pneumatische Regelsignal der Momentanleistung im Walzenstuhl
angepaßt wird. Es versteht sich von selbst, daß hier auch noch andere Weiterbildungen
vorgenommen oder andere Funktionen ausgeführt werden können, z. B. bezüglich des Grenzwertes,
bezüglich Sicherheitsschaltungen usw. Besonders vorteilhaft ist, daß der Druck zwischen
Mahlwalzen ebenfalls in Abhängigkeit von der Speiseleistung bzw. mittels des pneumatischen
Regelsignals gesteuert werden kann. Weiterhin bemerkenswert ist, daß über das pneumatische
Regelsignal gleichzeitig sowohl die Speiseleistung geregelt, wie auch die Ein-und
Ausrückung der Mahlwalzen gesteuert werden kann.
1. Verfahren zum automatischen Steuern eines mit einer Produkt-Speiseregelung versehenen
Müllerei-Walzstuhles, bei dem zur Steuerung der Einstellung des Dosierschiebers (9,73)
für die Produktzufuhr in Abhängigkeit von dieser ein mechanisches Regelsignal erzeugt
wird, dadurch gekennzeichnet , daß das mechanische Regelsignal zunächst in ein pneumatisches
Regelsignal umgewandelt und sodann als Eingangssignal an eine Servosteuerung (41;
83) für die Einstellung der Produktzufuhr und/oder an eine Servosteuerung (18; 118)
für eine Mahlwalzenein- und -Ausrückung weitergeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische Regelsignal
in ein digitales pneumatisches Regelsignal umgewandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Druck zwischen
den Mahlwalzen (1,1'; 2,2') in Abhängigkeit von dem pneumatischen Regelsignal gesteuert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Änderung des
mechanischen Regelsignales sogleich in eine analoge Änderung des pneumatischen Regelsignales
umgesetzt und dieses sodann zeitabhängig wieder in Richtung auf seinen Ausgangswert
vor Eintritt der Änderung zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das pneumatische Regelsignal
schrittweise in Richtung auf seinen Ausgangswert zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Auftreten
einer Änderung des mechanischen Regelsignales eine Änderung des pneumatischen Signales
erst nach einem vorbestimmten Zeitverzug ausgelöst wird.
7. Automatisch gesteuerter, mit einer Produkt- Speiseregelung versehener Müllerei-Walzenstuhl
zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Dosierschieber (9, 73)
für die Produktzufuhr sowie mit einem mit diesem in Wirkverbindung stehenden, von
der Produktzufuhr beaufschlagten mechanischen Signalgeber (13-15; 74-77; 110,111),
dadurch gekennzeichnet, daß der mechanische Signalgeber (13 bis 15; 74 bis 77; 110,
111) zur Betätigung eines pneumatischen Regelventiles (17; 39; 80; 114), dessen Ausgang
mit dem Eingang einer Servoeinrichtung (18; 41; 83; 116, 118) zum Verstellen des Dosierschiebers
(9; 32; 73; 90) und/oder zum Aus- und Einrücken der Mahlwalzen (1, 1', 2, 2') verbunden
ist, ausgebildet ist.
8. Müllerei-Walzenstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der mechanische
Signalgeber (74; 75) über ein Geberglied (77, 79) das pneumatische Ventil (80) betätigt
und dieses mit der Servoeinrichtung (83) derart in Wirkverbindung steht, daß es jeder
Bewegung des Gebergliedes (77, 79) mit Verzögerung nachläuft.
9. Müllerei-Walzenstuhl nach Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, daß das pneumatische
Regelvetil (39) mittels des Gebergliedes (36', 46) in eine Einschalt-, eine Ausschalt-
und, zwischen beiden, in eine Nullstellung schaltbar ist, in der Eingang-, Ausgang-
und Ventilentlüftung geschlossen sind.
10. Müllerei-Walzenstuhl nach Anspruch 9, daurch gekennzeichnet, daß die Servoeinrichtung
einen Pneumatik-Zylinder (83; 118) mit Kolben (84; 120) und Kolbenstange (85; 121)
aufweist, der einerseits am Gehäuse des Walzenstuhles befestigt und dessen Kolbenstange
(85; 121) andererseits direkt mit Verstellgliedern (86, 90 bis 93; 121) für den Dosierspalt
(Sp) bzw. für die Mahlwalzeneinrichtung verbunden ist, wobei die Kolbenstange (85)
auf ihrer einen Seite mit einer Speisekraft (100) und auf ihrer anderen Seite mit
dem Steuerdruck des pneumatischen Ventiles (80) derart beaufschlagt wird, daß bei
Nullstellung des Ventiles (80) die steuerseitige Druckluft eingeschlossen und der
jeweils letzte Steuerdruck aufrechterhalten bleibt.
11. Müllerei- Walzenstuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit seinem
Ende am Rahmen (89) des Walzenstuhles angelenkter Hebelarm (87) vorgesehen ist, der
mit seinem freien Ende an dem Gehäuse des pneumatischen Ventils (80) befestigt und
an den direkt die Kolbenstange (85) der Servoeinrichtung (83) angelenkt ist.
12. Müllerei- Walzenstuhl nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Glieder (91)
zum Verstellen des Dosierspaltes (Sp) und/oder der Drehzahl der Speisewalzen (71,
72) am Hebelarm (87) befestigt sind.
13. Müllerei-Walzenstuhl nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweites vom Steuerdruck des pneumatischen Steuerventiles (80) beaufschlagtes
Ventil (96) zum Steuern des Ein- und Ausrückens der Mahlwalzen (1, 1'; 2, 2') vorgesehen
ist.
14. Müllerei-Walzenstuhl nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das pneumatische Steuerventil (39) als Membranventil ausgebildet ist, das durch
einen Stössel oder Rollenhebel (61) geschaltet wird, der eine Entlüftungsöffnung aufweist.