[0001] Die Erfindung betrifft eine Farbdosiereinrichtung in einem Farbkasten für Offset-
oder Hochdruckmaschinen mit in Achsrichtung der Farbkastenwalze nebeneinander angeordneten
Dosier- und Stützbereichen, wobei die Dosierbereiche von auf zonal unterschiedliche
Farbspaltdicken einstellbarenDosierelementen gebildet werden und die Stützbereiche
unter Federdruck ständig direkt oder indirekt an der Farbkastenwalze anliegen.
[0002] Ein Farbkasten der eingangs genannten Art ist aus der DAS 26 48 098 bekannt, bei
dem an den einzelnen zonenbreiten Stellelementen in Achsrichtung der Farbkastenwalze
nebeneinander Stütz- und Dosierbereiche angeordnet sind. Durch die federnde Abstützung
jedes einzelnen Stellelementes an der Farbkastenwalze wird über die Dosierbereiche
eine jederzeit reproduzierbare Einstellung der Farbfilmdicke verwirklicht. Weiterhin
werden Schwankungen der Farbfilmdicke, z. B. durch unrunden Lauf der Farbkastenwalze,
verhindert. Eine gegenseitige Beeinflussung nebeneinander liegender Zonen findet nicht
statt. Besonders für die in modernen Maschinenkonstruktionen verwendete Fernsteuerung
der Farbzonen ist die genannte Reproduzierbarkeit des Farbfilms unabdingbar.
[0003] Da indessen die Stellelemente mit Stütz- und Dosierflächen versehen werden müssen,
wodurch eine sehr sorgfältige Bearbeitung derselben erforderlich wird und auch in
Anbetracht der Verwendung sehr vieler Einzelteile, ist ein relativ hoher fertigungstechnischer
Aufwand in Kauf zu nehmen. Da außerdem alle Teile der Farbdosiereinrichtung einzeln
an den Farbkasten montiert werden müssen, ergibt sich weiterhin ein beträchtlicher
Montageaufwand der Farbdosiereinrichtung.
[0004] Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, unter
-Beibehaltung der bezüglich der .Reproduzierbarkeit und der zonalen Einstellmöglichkeit
des Farbfilms sehr wesentlichen Vorteile einer Vorrichtung gemäß DAS 26 48 098, eine
Farbdosiereinrichtung in einem Farbkasten für Offset- oder Hochdruckmaschinen zu schaffen,
die aufgrund ihrer konstruktiven Gestaltung eine kompakte Baueinheit bildet, wodurch
der fertigungstechnische Aufwand gemindert und die Montage der Farbdosiereinrichtung
erleichtert wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine über die ganze Länge
der Farbkastenwalze sich erstreckende und biegeelastisch ausgebildete Stützleiste
vorgesehen ist, die mit.Stützbereichen in Form von starren Stützstegen versehen ist,
zwischen denen Dosierelemente angeordnet sind, wobei den Dosierelementen Stellmittel
zugeordnet werden.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß die Farbdosiereinrichtung mit den Dosierelementen in der durchgehenden Stützleiste
zusammen mit den Stellmitteln als fertig montierte Baueinheit auf den Farbkasten aufgesetzt
werden kann. Außerdem ist nun, falls dies für sinnvoll erachtet werden sollte, die
M öglichkeit gegeben, eine Justierung bzw. Nullpunkteinstellung aller Dosierelemente,
z. B. auf einem entsprechenden Prüfstand oder einer ähnlichen Vorrichtung, bereits
vor dem Einbau in den Farbkasten vorzunehmen. Weiterhin wird der auf der Farbkastenwalze-entstandene
farbfreie Bereich sehr eingeschränkt, da im Mittel für jedes Dosierelement lediglich
ein einziger schmaler Stützsteg erforderlich ist, wodurch die Verreibung der farbfreien
Streifen erleichtert wird.
[0007] Durch entsprechende Wahl bzw. Kombination der Steifigkeit des elastischen Bereiches
der Leiste und der Härte der Federn, die für das ständige Anliegen der Stützleiste
über die Stütz stege an der Farbkastenwalze sorgen, wird die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bestimmt.
[0008] Um eine Verschmutzung der Farbdosiereinrichtung zu verhindern, ist diese von einer
elastischen Folie überdeckt, über die die Stützbereiche ständig an der Farbkastenwalze
anliegen. In den Dosierbereichen kann sich die Folie deformieren, um hier den gewünschten
Farbdurchtritt zu ermöglichen.
[0009] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Dosierelemente als Flachstücke
ausgebildet und tangential zur Farbkastenwalze verschiebbar.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß den Dosierelementen
Federn und Elektromagnete als Stellmittel zugeordnet sind, die diese während der Farbzufuhr
fortdauernd impulsförmig an die Farbkastenwalze anstellen und einen bestimmten Spalt
abheben, wobei Impulsfrequenz und Hubzeit einstellbar sind.
[0011] Die genannten Ausgestaltungen der Erfindung sind im folgenden anhand von Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Farbkasten mit als Flachstücke ausgebildeten
Dosierelementen,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt der Farbdosiereinrichtung in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht, die die Anordnung der Stellglieder zeigt,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Farbkasten mit magnetisch betätigten Dosierelementen,
Fig. 5 einen Teilquerschnitt der-Farbdosiereinrichtung in Fig. 4.
[0012] Der in Figur 1 dargestellte Farbkasten 1 mit der daran befestigten Farbdosiereinrichtung
2 ist drehbar an einem Gelenk 3 gelagert und von der Farbkastenwalze 4 abschwenkbar.
Die Farbdosiereinrichtung 2, die im wesentlichen aus der elastischen Stützleiste 5,
den als Flachstücken ausgebildeten Dosierelementen 6 und den Stellschrauben 7 besteht,
ist im oberen Bereich des Farbkastens 1 an diesem mittels Schraubverbindungen 8 befestigt
und liegt auf der Bodenplatte 9 des Farbkastens 1 auf. Im Bereich der Dosierkante
10 wird die elastische Stützleiste 5 über die Stützstege 11 an die Farbkastenwalze
4 durch entsprechende Federn 12 angedrückt. Zwischen den Stützstegen 11 sind die als
Flachstücke ausgebildeten Dosierelemente 6 eingepaßt.
[0013] Sie liegen dabei auf den sich zwischen den Stützstegen befindenden elastischen Bereichen
13 der Stützleiste 5 auf, die so elastisch ausgebildet sind, daß eine gegenseitige
Beeinflussung benachbarter Stützstege 11 nahezu ausgeschlossen wird. Die gesamte Farbdosiereinrichtung
2 ist von einer elastischen Folie 14 überdeckt. An einer Seite dieser Folie 14 sind
über die gesamte Länge in gewissen Abständen Löcher 15 eingestanzt. Weiterhin sind
an entsprechender Stelle im oberen Bereich der Stützstege 11 kleine Stifte 16 vorgesehen,
in welche dann die elastische Folie 14 eingehängt wird.
[0014] In dem keilförmigen Raum zwischen der Folie 14, der Farbkastenwalze .4 und den Seitenwänden
17 des Farbkastens befindet sich die Farbe 18. Durch jeweils zwei an der Unterseite
jedes Dosierelementes 6 vorgesehene Halteschrauben 19, die mit ihrem unterhalb des
Schraubenkopfes erweiterten und entsprechend dimensionierten Schaft 20 in Längsnuten
21 der elastischen Stützleiste 5 eingreifen, wird erreicht, daß die Dosierelemente
6 mit der elastischen Stützleiste 5 zwar verbunden sind, aber eine begrenzte Verschiebung
der Dosierelemente 6 in Längsrichtung möglich ist. Für diese Verschiebung der Dosierelemente
sind gemäß Figuren 1 und 3 Stellschrauben 7 vorgesehen. Im oberen Bereich der elastischen
Stützleiste 5 in regelmäßigen Abständen angebrachte Gewinde 22 'dienen der Aufnahme
besagter Stellschrauben 7. Am Schaft jeder·Stellschraube 7 ist ein Ring 2-3 angebracht,
der in eine Ausnehmung 24 an der Unterseite jedes Dosierelementes 6. eingreift und
beim Betätigen der Stellschraube 7 die Längsverschiebung des Dosierelementes 6 bewirkt.
Durch diese Längsverschiebung wird der Spalt zwischen Farbkastenwalze 4 und Dosierkante
10 verändert, wodurch sich eine zonenbreite Änderung der Farbschichtdicke ergibt.
Durch eine Ausehmung 25 auf der Oberseite jedes Dosierelementes 6 kann die Dosierkante
10 so gestaltet werden, daß sich an dieser Stelle kein Staudruck aufbauen kann.
[0015] Als Modifikation dieser Ausführungsform wäre es auch durchaus denkbar, die Gewinde
22 zur Aufnahme der Stellschrauben 7 nicht in der elastischen Stützleiste 5, sondern
im oberen Bereich des Farbkastens 1 anzubringen. Dies ginge zwar auf Kosten der Kompaktheit
der Farbdosiereinrichtung 2, würde aber gleichzeitig eine elastischere Ausbildung
der elastischen Stützleiste 5 ermöglichen.
[0016] Auch in der Ausführungsform gemäß Figuren 4 und 5 ist die Farbdosiereinrichtung 26
als kompakte Baueinheit auf den Farbkasten 1 aufsetzbar und wie bei der Ausführung
nach den Figuren 1 bis 3, an diesem zu befestigen. Dies geschieht auch hier wieder
im oberen Bereich des Farbkastens 1, während im unteren Bereich durch entsprechende
Federn 12 eine Anlage an der Farbkastenwalze 4 erfolgt. Im Bereich dieser federnden
Anlage, wo die Dosierung der von der Farbkastenwalze 4 zu transportierenden Farbe
18 vorgenommen wird, sind im elastischen Bereich 13 der Stützleiste 27 Elektromagnete
28 an dieser.befestigt. Die Elektromagnete 28, deren Anschlüsse nicht dargestellt
sind, sind zusammen mit Federn 29 den Dosierelementen 30 als Stellmittel zugeordnet,
um die Dosierelemente 30 fortdauernd impulsförmig an die Farbkastenwalze 4 anzustellen
und einen bestimmten Spalt abzuheben, wobei Impulsfrequenz und Hubzeit einstellbar
sind. Dieser Spalt entspricht dabei dem Abstand 31 zwischen Dosierelement 30 und Elektromagnet
28. Aufgrund der federnden Anlage der elastischen Stützleiste 27 mit den daran befestigten
Elektromagneten 28 an der Farbkastenwalze 4 und der gleichzeitig federnden Anlage
der Dosierelemente 30 ist dieser Abstand 31 auch bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen
jederzeit konstant und reproduzierbar. Die Schraubverbindung zwischen Dosierclement
30 und Stützleiste 27 wird durch zwischengeschaltete Distanzbüchsen 32 so ausgeführt,
daß jedem Dosierelement 30 in vertikaler Richtung die notwendige Freiheit gegeben
wird, um die Stellbewegungen ausführen zu können. Die Dosierkante 33 ist auch hier
wiederum so ausgebildet, daß sich kein Staudruck aufbauen kann. Um eine Verschmutzung
der Farbdosiereinrichtung 26 zu verhindern, ist diese von einer elastischen Folie
34 abgedeckt, die im oberen Bereich an den Dosierelementen 30 befestigt ist.
1. Farbdosiereinrichtung in einem Farbkasten für Offset- oder Hochdruckmaschinen mit
in Achsrichtung der Farbkastenwalze nebeneinander angeordneten Dosier- und Stützbereichen,
wobei die Dosierbereiche von auf zonal unterschiedliche Farbspaltdicken einstellbaren
Dosierelementen gebildet werden und die Stützbereiche unter Federdruck ständig direkt
oder indirekt an der Farbkastenwalze anliegen,
dadurch gekennzeichnet,
1. 1 daß eine über die ganze Länge der Farbkastenwalze (4) sich erstreckende und
1.2 biegeelastisch ausgebildete Stützleiste (5, 27) vorgesehen ist, 1.3 die mit Stützbereichen
in Form von starren Stützstegen (11) versehen ist,
1.4 zwischen denen Dosierelemente (6, 30) angeordnet sind, wobei den Dosierelementen
(6, 30) Stellmittel (7, 28, 29) zugeordnet werden.
2. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
2. 1 daß Stützleiste (5, 27) und Dosierelemente (6, 30) von einer elastischen Folie
(14, 34) überdeckt sind.
3. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
3. 1 daß die Dosierelemente (6) als Flachstücke ausgebildet,
3.2 zwischen den Stützstegen (11) der elastischen Stützleiste (5) angeordnet
3. 3 und tangential zur Farbkastenwalze (4) verschiebbar sind,
3.4 wobei die Verbindung zwischen Dosierelementen (6) und Stützleiste (5) über Halteschrauben
(19) erfolgt, die lediglich eine Relativbewegung der Dosierelemente (6) in Längsrichtung
zulassen,
3.5 daß die Stellschrauben (7) jeweils in Gewinde (22) eingreifen, welche im oberen
Bereich der elastischen Stützleiste (5) angebracht sind und
3.6 daß die zum Schutz der Farbdosiereinrichtung (2) verwendete elastische Folie (14)
in kleine Stifte (16) eingehängt wird, die im oberen Bereich der Stützstege (11) angebracht
sind.
4. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
4. 1 daß die Dosierelemente (30) zwischen den Stützstegen (11) der elastischen Stützleiste
(27) angeordnet und an letzterer lose befestigt sind,
4. 2 daß den Dosierelementen (30) auf der elastischen Stützleiste (27) angeordnete
Federn (29) und Elektromagnete (28) als Stellmittel zugeordnet sind,
4.3 die diese während der Farbzufuhr fortdauernd impulsförmig an die Farbkastenwalze
(4) anstellen und einen bestimmten Spalt abheben,
4.4 wobei Impulsfrequenz und Hubzeit einstellbar sind,
4.5 und daß die zum Schutz der Farbdosiereinrichtung (2) verwendete elastische Folie
(34) im oberen Bereich der Dosierelemente (30) an diesen befestigt ist.
TEILE LISTE
1 Farbkasten
2 Farbdosiereinrichtung
3 Gelenk
4 Farbkastenwalze
5 elastische Stützleiste
6 Dosierelement
7 Stellschraube
8 Befestigungsschraube
9 Bodenplatte
10 Dosierkante
11 Stützsteg
12 Feder
13 elastischer Bereich
14 elastische Folie
15 Loch
16 Stift
17 Seitenwand
18 Farbe
19 Halteschraube
20 Schaft
21 Längsnut
22 Gewinde
23 Ring
24 Ausnehmung
25 Ausnehmung
26 Farbdosiereinrichtung
27 elastische Stützleiste
28 Elektromagnet
29 Feder
30 Dosierelement
31 Abstand
32 Distanzbüchse
33 Dosierkante
34 elastische Folie