(19)
(11) EP 0 003 993 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
30.12.1981  Patentblatt  1981/52

(21) Anmeldenummer: 79100504.4

(22) Anmeldetag:  21.02.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41C 1/10, G03F 7/08

(54)

Korrekturmittel für lichtgehärtete Kopierschichten

Correcting medium for light-hardened photo-sensitive layers

Agent de correction pour couches photosensibles durcies par la lumière


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 02.03.1978 DE 2808928

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
19.09.1979  Patentblatt  1979/19

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Palmer, Roland, Dr. Dipl-Chem
    D-6200 Wiesbaden (DE)

   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Korrekturmittel für lichtgehärtete Kopierschichten, insbesondere Schichten auf Basis negativ arbeitender Diazoverbindungen, die vor allem zur photomechanischen Herstellung von Druckformen dienen.

[0002] Aus der DE-OS 2263957 ist ein Korrekturmittel bekannt, das Wasser, Phosphorsäure, bestimmte organische Lösungsmittel und gegebenenfalls feinteilige Kieselsäure enthält. Dieses Mittel ist vor allem für positiv arbeitende Kopierschichten geeignet, für negativ arbeitende, also lichthärtbare Kopierschichten, ist es weniger wirksam. Auch muss es wegen seines hohen Gehalts an organischen Lösungsmitteln mit Vorsicht gehandhabt werden.

[0003] Es ist ferner aus der DE-PS 11 46 755 bekannt, zum Entschichten von lichtgehärteten Kopierschichten aus Polyvinylalkohol wässrige Permanganatlösungen zu verwenden.

[0004] Auch sind für diesen Zweck Entschichtungsmittel im Handel, die Phosphorsäure und Kaliumpermanganat und gegebenenfalls ein Ein- dickungs(Binde)mittel wie Polyvinylalkohol in wässriger Lösung enthalten (siehe beispielsweise Van der Grinten Bulletin, Vol. 97, 28. Dezember 1967, Venlo-NL, «Het corrigieren van vlakdrukvormen», S. 1-6).

[0005] Diese letzteren Lösungen sind jedoch nur zur Totalentschichtung, nicht zur gezielten streng lokalisierten Korrektur einer Bildschablone bestimmt und geeignet.

[0006] Aufgabe der Erfindung war es, ein wirksames lagerfähiges Korrekturmittel für lichtgehärtete Kopierschichten bereitzustellen, das keine organischen Bestandteile enthält.

[0007] Die Erfindung geht aus von einem Korrekturmittel für lichtgehärtete Kopierschichten, das Wasser, Phosphorsäure, Kaliumpermanganat und ein Eindickungsmittel enthält.

[0008] Das erfindungsgemässe Korrekturmittei ist gekennzeichnet durch einen Gehalt von

wobei das Eindickungsmitte) ein in der Lösung schwerlösliches anorganisches Salz mit einer Dichte unterhalb 4 ist, das in der Lösung hydratisierbar ist.

[0009] Bevorzugt sollte das Eindickungsmittel eine Dichte von 2 bis 3 haben.

[0010] Als geeignete Salze kommen vorzugsweise Erdalkali- oder Aluminiumsalze in Betracht.

[0011] Die Löslichkeit des Eindickungsmittels in der Lösung soll bevorzugt kleiner als Gew. -% sein. Besonders bevorzugte Salze sind Aluminiumphosphat und insbesondere Calciumsulfat.

[0012] Die bevorzugten Mengenanteile der genannten Bestandteile sind 29-60 Gew.-% Wasser, 14 - 22 Gew.-% Phosphorsäure, 1-3 Gew.-% Kaliumpermanganat und 25-56 Gew.-% Eindickungsmittel.

[0013] Die Menge der Phosphorsäure ist stets auf wasserfreie Phosphorsäure bezogen.

[0014] Das neue Korrekturmittel wirkt sehr schnell. Innerhalb von etwa 15 bis 30 Sekunden werden die damit behandelten Stellen der lichtgehärteten Bildschablone aufgelöst. Besonders vorteilhaft ist seine Anwendung für Druckplatten, deren Träqermaterial anodisiertes Aluminium ist, da es die Oxidschicht innerhalb der erforderlichen Behandlungszeit nicht in nennenswertem Masse angreift.

[0015] Es kann in verschlossener Flasche längere Zeit gelagert werden, ohne dass sich Mangandioxid (Braunstein) abscheidet.

[0016] Die Anwendung erfolgt in üblicher Weise, indem man eine kleine Menge der viskosen Mischung mit einem dünnen Pinsel auf eine bildmässig belichtete und entwickelte Negativschicht aufträgt. Nach etwa 15 bis 30 Sekunden Einwirkung wird die korrigierte Stelle mit viel Wasser abgespült. Die korrigierte Stelle ist hydrophil und nimmt beim Einfärben mit Druckfarbe keine Farbe an.

[0017] Als lichthärtbare Schichten, die mit dem erfindungsgemässen Korrekturmittel korrigiert werden können, werden Schichten auf der Basis von Diazoniumsalzkondensaten und gegebenenfalls polymeren harzartigen Bindemitteln, vorzugsweise Polyurethanen, bevorzugt. Derartige Schichten sind z.B. in den DE-OS 20 24 244 und 27 39 774 und der DE-PS 1214086 beschrieben.

[0018] Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die Mengen sind in Gewichtsteilen (Gt) angegeben.

Beispiel 1



[0019] Eine Lösung von

7 Gt eines Polykondensationsproduktes aus 1 Mol 3-Methoxy-diphenylamin-4-diazoniumsalz und 1 Mol 4,4'-Bis-methoxymethyl-diphenylether, ausgefällt als Mesitylensulfonat,

7 Gt eines Polyurethan-Präpolymerisats mit etwa 16°/o freien NCO-Gruppen, hergestellt durch Umsetzen von Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat mit einem Gemisch aus Butandiol-1,4, Polypropylenglykol und Trimethylolpropan,

0,48 Gt Phosphorsäure (85°/oig) und

0,48 Gt eines blauen Azofarbstoffs, erhalten durch Kuppeln von 2,4-Dinitro-6-chlorbenzol-diazoniumsalz mit 2-Methoxy-5-acetylamino-N-cyanoethyl-N-hydroxyethyl-anilin in

285 Gt Ethylenglykolmonomethylether


wird auf einen Schichtträger aus elektrochemisch aufgerauhtem und anodisch oxydiertem Aluminium aufgebracht und getrocknet. Das Schichtgewicht der Kopierschicht beträgt 1 g/ m2. Das Kopiermaterial wird bildmässig belichtet und mit einer Lösung von

[0020] 

entwickelt.

[0021] Auf eine gewünschte Stelle der gehärteten Bildschicht wird mit einem Pinsel eine kleine Menge eines Korrekturmittels der folgenden Zusammensetzung aufgetragen:



[0022] Nach 30 Sekunden Einwirkung wird die Platte unter einem Wasserstrahl abgebraust. Die korrigierte Stelle nimmt beim Einfärben keine Druckfarbe an. Ähnliche Ergebnisse werden mit der folgenden Korrekturmitteldispersion erhalten:



[0023] Das oben beschriebene Beispiel wurde mit der Abwandlung wiederholt, dass als Schichtträger einmal mechanisch aufgerauhtes und einmal elektrochemisch aufgerauhtes Aluminium verwendet wurde. Die Ergebnisse sind vergleichbar.

Beispiel 2



[0024] Eine Lösung von

95,00 Gt Ethylenglykolmonomethylether wurde auf eine Platte aus anodisiertem Aluminium in solcher Menge aufgebracht, dass nach dem Trocknen eine Schichtdicke von 1 g/m2 erhalten wurde. Nach 60 Sekunden Belichtung unter einer Metallhalogenidlampe von 5000 kW im Abstand von 130 cm wurde die Kopierschicht mit dem in Beispeil 1 angegebenen Entwickler entwickelt.

[0025] Die Druckplatte wurde dann mit der folgenden Mischung korrigiert:



[0026] Die behandelten Schichtteile waren nach 20 Die behandelten Schichtteile waren nach 20 Sekunden Einwirkung und Abbrausen mit Wasser vollständig entfernt und nahmen keine Druckfarbe auf.

[0027] Die beiden in Beispiel 1 angegebenen Korrekturmittelmischungen zeigten bei Anwendung auf die Platte dieses Beispiels praktisch die gleiche Wirkung.


Ansprüche

1. Korrekturmittel für lichtgehärtete Kopierschichten, das Wasser, Phosphorsäure, Kaliumpermanganat und ein Eindickungsmittei enthält, gekennzeichnet durch einen Gehaltvon

wobei das Eindickungsmittel ein in der Lösung schwerlösliches anorganisches Salz mit einer Dichte unterhalb 4 ist, das in der Lösung hydratisierbar ist.
 
2. Korrekturmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Eindickungsmittel eine Dichte von 2 bis 3 hat.
 
3. Korrekturmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Eindickungsmittel ein Erdalkali- oder Aluminiumsalz ist.
 
4. Korrekturmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Eindickungsmittel in der Lösung zu weniger als 5 Gew.-% löslich ist.
 


Claims

1. Eradicator solution for light-hardened copying layers, which is composed of water, phosphoric acid, potassium permanganate, and a thickening agent and contains from

11 to 60 % by weight of the thickening agent, the thickening agent being an inorganic salt which is sparingly soluble in the solution, has a density below 4, and is capable of being hydrated in the solution.
 
2. An eradicator solution as claimed in claim 1, in which the thickening agent has a density from '2 to 3.
 
3. An eradicator solution as claimed in claim 1, in which the thickening agent is an alkaline earth salt or an aluminium salt.
 
4. An eradicator solution as claimed in claim 1, in which less than 5°/o by weight of the thickening agent are soluble in the solution.
 


Revendications

1. Agent correcteur pour couches photosensibles durcies à la lumière, contenant de l'eau, de l'acide phosphorique, du permanganate de potassium et un agent épaississant, caractérisé en ce qu'il contient

où l'agent épaississant est un sel minéral ayant une densité inférieure à 4 difficilement soluble dans la solution, et susceptible de se transformer en hydrate dans la solution.
 
2. Agent correcteur selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'agent épaississant présente une densité comprise entre 2 et 3.
 
3. Agent correcteur selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'agent épaississant est un sel alcalino-terreux ou un sel d'aluminium.
 
4. Agent correcteur selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'agent épaississant a une solubilité dans la solution inférieure à 5% en poids.