[0001] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von bestimmten Alkylmonophosphonsäuren
im Gemisch mit Tensiden als Korrosionsinhibitoren in sauren Lösungen für Metalle.
[0002] Als Korrosionsinhibitoren für Aluminium sind schon verschiedene Stoffe vorgeschlagen
worden (siehe Aluminium-Handbuch, VEB Verlag Technik Berling, 1971, Seiten 157 und
158), die wie beispielsweise Wasserglas oder Oxidationsmittel wie Permanganate oder
Chromate entweder nicht oder nicht genügend in sauren Lösungen wirksam sind. Auch
sind bereits kolloidale Eiweissverbindungen und Fettsäuren vorgeschlagen worden, deren
Hemmwerte unzureichend sind. Auch hat man als Korrosionsinhibitor schon Hexamethylentetramin
verwendet, das aber dem Angriff von Schwefelsäuren und Phosphorsäuren nur geringfügig
hemmt.
[0003] Aus dem DE-C-1621 465 ist es bereits bekannt, lösliche Polyphosphonsäuren mit 3 oder
mehr Phosphonsäuregruppen im Molekül als Korrosionsinhibitor für Aluminium und Aluminiumlegierungen
gegenüber sauren Lösungen, die Schwefelsäure oder Phosphorsäure enthalten, zu verwenden.
Diese bekannte Arbeitsweise, die zu guten Ergebnissen führt, ist jedoch nurfürAluminium
und bestimmte Säuren anwendbar.
[0004] In der US-A-2913420 ist weiterhin die korrosionshemmende Wirkung von Chromat gegenüber
Stahl in sauren, salzhaltigen, insbesondere Calciumchlorid enthaltenden Lösungen beschrieben.
Dabei wird durch Zugabe von Tensiden die Wirkung erheblich verbessert.
[0005] Schliesslich ist es auch der US-A-3630790 bekannt, dass Alkylphosphonsäure, wie Octyl-
und Nonylphosphonsäure als Korrosionsinhibitoren verwendet werden können. Ein Hinweis
auf einen möglichen synergistischen Effekt von Alkylphosphonsäure mit Tensiden ist
jedoch nirgends erwähnt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Korrosionsinhibitoren für saure
Lösungen mit einer grösseren Anwendungsbreite zu ermitteln. Es wurde gefunden, dass
man gute Ergebnisse erhält, wenn man Alkylmonophosphonsäuren mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen
im Gemisch mit Tensiden als Korrosionsinhibitoren in sauren Lösungen verwendet. Das
Mischungsverhältnis in Gew.% von Alkylmonophosphonsäure : Tensid kann dabei in erheblichem
Umfang wie 2:1 bis 1:10 schwanken. Vorzugsweise wird jedoch ein Mischungsverhältnis
von etwa 1:1 angewendet.
[0007] Die Konzentration der Alkylmonophosphonsäure, bezogen auf die Konzentration der zur
Anwendung gelangenden Lösung, kann in dem Bereich von 0,001 bis 0,5, vorzugsweise
0,02 bis 0,2 g/I liegen. Diese Konzentration entspricht 1 bis 500 ppm, vorzugsweise
20 bis 100 ppm.
[0008] Die verwendeten Tenside können anionischen, kationischen oder nichtionogenen Charakter
haben. Es können auch Gemische verschiedener Tenside Anwendung finden. Zweckmässigerweise
werden jedoch insbesondere im Hinblick auf eine nichterwünschte Schaumentwicklung
nichtionogene Tenside wie insbesondere Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid und/oder
Propylenoxid an Fettalkohole, Fettamine oder Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen oder
an Alkylphenole mit 6 bis 15 C-Atomen in der Alkylkette eingesetzt.
[0009] Bei einer Verwendung der Alkylmonophosphonsäuren im Gemisch mit den genannten Tensiden
wird eine gute Inhibierung von Aluminium und Aluminiumlegierungen, Chromnickelstahl,
Normalstahl und Messing gegenüber Mineralsäuren erzielt. Auch Kupfer wird vor dem
Angriff durch Salpetersäure geschützt. Die Säurekonzentration in den sauren Lösungen
kann in dem Bereich von 0,1 bis 20 Gew.% liegen. Vorzugsweise werden die erfindungsgemässen
Korrosionsinhibitoren für saure Lösungen verwendet, deren Konzentration zwischen 0,5
und 10 Gew.% liegt.
Beispiel 1
[0010] Es wurde der Angriff von verschiedenen im einzelnen gegenüber Aluminium in der nachstehenden
Tabelle 1 angegebenen anorganischen Säuren überprüft. Die Konzentration der Säure
betrug dabei jeweils 1 Gew.%. Die Lösung enthielt weiterhin 0,02% eines Anlagerungsproduktes
von 10 Mol Äthylenoxid an Nonylphenol. Die Arbeitstemperatur betrug 80°C. Die Konzentration
der entsprechenden Phosphonsäure betrug 0,2 g/I. Es wurde jeweils der Hemmwert nach
einer Einwirkungsdauer von 1 Stunde bestimmt.
[0011] Der Hemmwert errechnet sich wie folgt:
[0012] Bei Verwendung von Hexylphosphonsäure sinkt der Hemmwert auf 32% ab. Die Verwendung
von Tetradecylphosphonsäure führt ebenfalls zu schlechteren Ergebnissen.
Beispiel 2
[0013] Unter den Bedingungen - wie im Beispiel 1 angegeben - wurde der Angriff von Mineralsäuren
auf Stahl überprüft, wobei wiederum Gemische von Octyl- bzw. Decylphosphonsäure mit
nichtionogenem Tensid verwandt wurden. Das Mischungsverhältnis in Gewichtsprozent
betrug etwa 1:1, die Konzentration an Alkylmonophosphonsäure und Tensid jeweils 0,02
Gew.%.
[0014] Die gefundenen Hemmwerte sind in der Tabelle 2 wiedergegeben.
Beispiel 3
[0015] Der Angriff von 1% Schwefelsäure auf Edelstahl (DIN 4301) wird durch ein Gemisch
von 0,02% Octyl- bzw. Decylphosphonsäure mit 0,02% eines Tensides Trialkylbenzolsulfonat
gehemmt. Der Hemmwert lag bei 80°C und einer Behandlungsdauer von 1 Std. bei 95 bzw.
98%. Verwendet man hingegen Hexylphosphonsäure in Kombination mit dem genannten Tensid
als Inhibitor, so sinkt der Hemmwert auf etwa 70% herab.
Beispiel 4
[0016] In der nachstehenden Tabelle 3 sind die Hemmwerte angegeben, die bei den einzelnen
Mineralsäuren gegenüber Messing unter den Bedingungen des Beispiels 1 erhalten wurden.
Beispiel 5
[0017] Die gute inhibierende Wirkung auch bei Säurekonzentrationen, wie sie bei der Beizung
von Metallen üblicherweise angewandt werden, durch die Verwendung von Gemischen aus
Octyl- bzw. Decylphosphonsäure und Tensiden geht aus der nachstehenden Tabelle 4 hervor.
Im einzelnen wurden dabei 15 Gew.%ige Salzsäure bzw. 10 Gew.%ige Schwefelsäure verwendet.
Die Temperatur betrug 20°C, die Behandlungsdauer betrug 1 Stunde.
[0018] Der Zusatz an Phosphonsäure betrug 0,1 g/I. Als Tensid wurde die gleiche Menge eines
Anlagerungsproduktes von 12 Mol Äthylenoxid an Dodecylphenol verwendet.
Beispiel 6
[0019] Aus der nachstehenden Tabelle 5 ist ersichtlich, dass auch bereits in äusserst geringen
Konzentrationen eine deutlich inhibierende Wirkung erfolgt. Die nachstehend angegebenen
Hemmwerte wurden erhalten mit einer sauren Lösung, die 1 Gew.% Salpetersäure enthält.
Die Behandlungsdauer betrug 1 Stunde bei 65°C. Die Tensidkonzentration in Gew.% entsprach
dem Zusatz an Phosphonsäure. Als Tensid wurde ein Anlagerungsprodukt von 10 Mol Äthylenoxid
an Nonylphenol verwendet.
Beispiel 7
[0020] In der nachstehenden Tabelle 6 sind die Hemmwerte angegeben, die in 1%iger Phosphorsäure
bei unterschiedlichen Tensidmengen (Anlagerungsprodukt von 10 Mol Äthylenoxid an Nonylphneol)
gegenüber Aluminium erhalten wurden.
1. Verwendung von Alkylmonophosphonsäuren mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen im Gemisch
mit Tensiden als Korrosionsinhibitoren gegenüber Metallen in sauren Lösungen.
2. Verwendung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischungsverhältnis
Alkylmonophosphonsäure : Tensid 2:1 bis 1:10, vorzugsweise etwa 1:1 beträgt.
3. Verwendung gemäss Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration
der Alkylmonophosphonsäure 0,001 bis 0,5, vorzugsweise 0,02 bis 0,2 g/I beträgt.
4. Verwendung gemäss Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch den Einsatz nichtionogener
Tenside.
1. The use of alkyl monophosphonic acids containing from 8 to 10 carbon atoms in admixture
with surfactants as corrosion inhibitors against metals in acid solutions.
2. The use claimed in Claim 1, characterised in that the mixing ratio of alkyl monophosphonic
acid to surfactant amounts to between 2:1 and 1:10 and preferably to about 1:1.
3. The use claimed in Claims 1 and 2, characterised in that the concentration of the
alkyl monophosphonic acid amounts to between 0.001 and 0.5 g/I and preferably to between
0.02 and 0.2 g/I.
4. The use claimed in Claims 1 to 3, characterised by the use of nonionic surfactants.
1. Utilisation d'acides alcoylmonophospho- niques ayant 8 à 10 atomes de carbone en
mélange avec des tensioactifs en tant qu'inhibiteurs de corrosion dans des solutions
acides pour métaux.
2. Utilisation selon la revendication 1, caractérisée en ce que le rapport de mélange
acide alcoylmonophosphonique : tensioactif s'élève à 2:1 à 1:10, de préférence à environ
1:1.
3. Utilisation selon les revendications 1 et 2, caractérisée en ce que la concentration
de l'acide alcoylmonophosphonique s'élève à 0,001-0,5, de préférence à 0,02-0,3 g/litre.
4. Utilisation selon les revendications 1 à 3, caractérisée par l'addition de tensioactifs
non ionogènes.