[0001] Die Erfindung betrifft ein. Verfahren zur Herstellung von Mänteln für Auspufftöpfe
mit einer gefalzten Längsnaht, wobei eine rechteckige, beidseitig gekantete Blechplatine
U-förmig um einen Dorn gebogen, die Längsränder parallel zusammengeführt und danach
gemeinsam durch vielfachen Rollenüberlauf zur Falznaht gebogen werden und dann der
Mantel von dem Dorn abgestreift wird sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
[0002] Im einzelnen wird bisher dieses Verfahren so durchgeführt, daß das U-förmig an den
Dorn angelegte Blech von einem Rollenwagen überfahren wird, wobei erst durch Rollen
die Schenkel des U abgekantet und danach durch Führungswangen oder Rollen an den Dorn
angelegt werden und dann zu einer Falznaht zusammengefügt werden. Der Mantel wird
darauf beidseitig mit Endscheiben versehen und die Endscheiben werden mit dem Mantel
ebenfalls durch Falznähte verbunden. Um Platz für diese die Enden begrenzenden Falznähte
zu schaffen, sind die Bleche oder Platinen mit Eckausschnitten versehen, so daß die
Enden der Mäntel abgekantet werden können.
[0003] Nachteilig hat sich bei dem bekannten und vorstehend beschriebenen Verfahren aber
herausgestellt, daß die Mäntel über ihre Länge keinen konstanten Durchmesser aufweisen,
sondern vielmehr leicht konisch ausfallen. Dadurch ist es zum einen nicht möglich,
im Bereich der Eckausschnitte eine vollständige Dichtheit zu erzielen und zum anderen
ist das Ansetzen der Endscheiben mit großen Schwierigkeiten verbunden, da die Endscheiben
für beide Enden gleich groß sind und daher aufgrund der Konizität an den Enden nur
unvollständig passen. Nachteilig ist bei dem bekannten Verfahren weiterhin, daß die
Falz bzw. Falznaht über die Länge ungleichmäßig ausfällt (ebenfalls aufgrund der Konizität)
und dadurch die geforderten Werte für die Dichtheit oftmals nicht erreicht werden
können. Die mangelhafte Falznaht ist außerdem ein Angriffspunkt für eine korrosive
Beschädigung der Auspufftöpfe.
[0004] Nachteilig ist bei dem bekannten Verfahren weiterhin, daß Platinen nicht oder nur
mit großen Schwierigkeiten verarbeitet werden können, die aus zwei Blechen bestehen.
[0005] Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Mänteln für Auspufftöpfe zu schaffen, bei welchen die vorgenannten
Nachteile nicht mehr auftreten, die es also erlauben, Mäntel mit über der Länge vollkommen
gleichmäßigem Durchmesser herzustellen. Die Falznaht, die aufgrund der Erfindung herstellbar
sein soll, soll weiterhin über die gesamte Länge eine gleichmäßige Form bei vollständiger
Dichtheit aufweisen und es soll auch die qualitativ hochwertige Herstellung von Mänteln
aus Doppelblechen möglich sein. Außerdem ist die Verarbeitung von rostfreien Edelstählen
möglich, wobei ein Schmieren weitestgehend entfallen kann, was für die weitere Verarbeitung
sehr wichtig ist.
[0006] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung soll dabei einfach aufgebaut sein, nicht störungsanfällig
sein und mit besonders kurzen Taktzeiten arbeiten können.
[0007] Bei der Vorrichtung zur Durchführung des bekannten Verfahrens ist es weiterhin nachteilig,
daß bei einer Umstellung auf andere Größen der verwendeten Platinen bzw. der herzustellenden
Mäntel von dem verwendeten Rollensatz ein neues Einstellen einzelner Rollen notwendig
ist. Dazu ist neben dem nachteiligen großen Zeitaufwand auch die Beschäftigung von
hochqualifiziertem Fachpersonal notwendig, so daß der Betrieb der bekannten Vorrichtungen
aufwendig ist.
[0008] Vorrichtungsmäßig ist es daher weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
zur Herstellung der Mäntel von Auspufftöpfen zu schaffen, bei welcher bei Änderung
der Maße der verwendeten Platinen oder der herzustellenden Mäntel von Auspufftöpfen
die Anpassung an die veränderten Maße besonders leicht und schnell und unter Verzicht
auf dek Einsatz besonders ausgebildeten Fachpersonals möglich ist.
[0009] Die vorgenannten Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Platinen
an zwei zueinander parallelen Kanten einmal vorzugsweise hoch und zum anderen vorzugsweise
nach unten abgekantet werden, dann unter den Dorn transportiert werden und nach dem
U-förmigen Biegen die abgekanteten Ränder auf ihrer ganzen Länge gleichzeitig zusammengeführt
werden und dann die Ausbildung der Falznaht durch die aufeinanderfolgenden Rollenüberläufe
vorgenommen wird.
[0010] Vorrichtungsmäßig besteht die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe durch
a) eine Einrichtung zum Abkanten der Platine an zwei zueinander parallelen Kanten,
b) Fördermittel zum Transport der abgekanteten Platine mittig unter einen Dorn,
c) eine Zylinder-Kolben-Anordnung zum Andrücken der Platine an den Dorn,
d) heb- und senkbare Gleitbacken zum seitlichen Anlegen der Platine in U-Form an den
Dorn,
e) über je eine Kolben-Zylinder-Anordnung betätigbare Biegebacken zum Zusammenfügen
der Kanten der Platine,
f) einen Rollenwagen mit verschiedenen Rollen zur Herstellung der Falz, der in einer
Bewegungsbahn parallel zur Mittelachse des Dorns bewegbar ist und
g) Mittel zur Zuführung der Platine zu der Abkanteinrichtung und Mittel zum Abstreifen
der Mäntel von dem Dorn (nicht gezeigt).
[0011] Die Verarbeitung von zwei- oder mehrlagigen Blechen, die an einer ihrer Längskanten
miteinander verbunden sind, wird vorteilhaft dadurch gelöst, daß das bei dem fertigen
Mantel außen liegende Blech an seiner freien Kante im Verhältnis zu den innenliegenden
so weit übersteht, wie es der Umfangsdifferenz zwischen dem außen- und dem innenliegenden
Blech entspricht, das äußere Blech nach dem Einspannen und gegebenenfalls Abkanten
des- verbundenen Randes mit seinem freien Rand soweit in Richtung auf das gespannte
Ende unter Wölbung des äußeren Blechs zwischen den Kanten verschoben wird, bis die
freien Kanten des außen- und innenliegenden Blechs in einem bestimmten Verhältnis
übereinander liegen, die freien Kanten der Bleche zusammen gespannt und abgekantet
werden und nach Lösung der Spannung sich das äußere wieder an das innere Blech anlegt,
wobei die Abkantungen an dem freien Rand Abstand voneinander annehmen.
[0012] Vorrichtungsmäßig ist vorteilhaft erfindungsgemäß die entsprechende Vorrichtung derart
aufgebaut, daß sie beidseitig je zwei Spannbacken zum Spannen der Ränder der Platine
und eine vorzugsweise nach oben und eine vorzugsweise nach unten arbeitende Abkantbacke
aufweist, und daß einseitig eine Schubbacke vorhanden ist, die den überstehenden Rand
des außenliegenden Blechs bis an den Rand des innenliegenden Blechs einschiebt, bevor
die Bleche an diesem Rand gemeinsam abgekantet werden.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sowohl des erfindungsgemäßen Verfahrens als
auch der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden in den Anspruchen 3 - 5 und 7 - 9 näher
beschrieben.
[0014] Da die erfindungsgemäße Lösung die Fertigung von Mänteln für Auspufftöpfe entsprechend
den vorstehend genannten Forderungen mit einfachsten Mitteln erlaubt, besonders kurze
Taktzeiten und damit eine besonders gute Maschinenausnutzung möglich ist, kann von
einer idealen Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden.
[0015] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 die Aufsicht auf die Abkant- und Zuführungseinrichtungen einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung,
Figur 2 die Zuführungseinrichtungen zum Einlauf der Platine unter den Biegedorn,
Figur 3 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung im Bereich des Biegedorns,
Figur 4 einen weitern Querschnitt gemäß Figur 3 mit dem Betätigungsmechanismus für
die Biegebacken oder -wangen,
Figur 5 eine schematische Ansicht des Rollenwagens und des Bereichs der Biegebacken
oder -wangen,
Figur 6 einen schematischen Querschnitt durch die Abkanteinrichtung gemäß der Erfindung,
wobei das am fertigen Mantel außenliegende Blech zu einer Wölbung zurückgeschoben
dargestellt ist,
Figur 7 eine Darstellung gemäß Figur 6 mit abgekantetem und entspanntem äußeren Blech
und die
Figuren 8 - 15 die verschiedenen Verformungsstufen beim Herstellen der Falznaht.
[0016] Gemäß den Figuren läuft eine Platine als erstes in die Einrichtung 1 zum Abkanten
der beiden Längskanten der Platine 3 ein. Diese Einrichtung (Figur 6 und 7) kann sowohl
Platinen aus einem Blech oder auch Platinen aus zwei Blechen 3 und 3a abkanten. Bei
Verwendung eines Bleches wird dies beidseitig durch die Spannbacken 22 und 23 einerseits
und die Spannbacken 24 und 25 andererseits gespannt und die Abkantbacken 26 einerseits
und 27 andererseits, kanten die überstehenden Blechränder gemäß Figur 6 und 7 vorzugsweise
auf der linken Seite nach oben bzw. auf der rechten Seite nach unten. Die so vorbearbeitete
Platine 3 läuft dann über eine Förderbahn 33 weiter und gegen einen Anschlag 30, so
daß jeweils gewährleistet ist, daß unabhängig von der Größe jeder Platine die äußerste
Kante, an welcher der spätere Falzvorgang beginnen wird, soweit wie möglich in Richtung
des Rollenwagens 9 zur Vornahme der Falznaht vorgeschoben wurde.
[0017] Für den Fall, daß die Platine aus zwei verschiedenen Blechen besteht, nämlich dem
stärkeren Blech 3 und dem dünneren, am späteren Mantel außen befindlichen Blech 3a,
ist die Abkanteinrichtung 1 mit einer weiteren Schubbacke 28 ausgerüstet.
[0018] Die doppelblechige Platine ist an einer ihrer Längsränder mit einer Verbindung, z.
B. Verschweißung der beiden verschiedenen Bleche versehen und diese wird gemäß den
Figuren 6 und 7 auf der rechten Seite eingespannt und durch die Abkantbacke 27 wie
beschrieben abgekantet.
[0019] Auf der gemäß den Figuren 6 und 7 linken Seite steht das äußere, dünnere Blech 3a
gegenüber dem dickeren 3 um einen Abstand vor, um welchen der Umfang des äußeren Blechs
nach dem Runden größer ist als der des inneren Blechs 3. Vor dem Abkanten des zweiten
Randes wird jetzt durch die Schubbacke 28 das dünnere, äußere Blech 3a mit seiner
Kante zurückgeschoben, bis diese Kante zur Außenkante des Blechs 3 in einem bestimmten
Verhältnis steht und das Blech biegt sich dabei gemäß Figur 6 leicht auf. Der überstehende
Rand wird dann durch die Abkantbacke 26 vorzugsweise nach oben wie vorstehend beschrieben
abgekantet und nach Lösen der Spannbacken 22 und 23 schiebt sich das unter Blech 3a
gemäß Figur 7 um ein kleines, überstehendes Stück 29 vor. Nach dem Runden des Bleches
und Ausgleich der verschiedenen Längen wird dadurch vermieden, daß die sonst möglicherweise
gemeinsam gekanteten Abkantungen unter Spannung stehen und dadurch auseinander klaffen.
[0020] Nachdem die an den Längskanten abgekantete Platine gegen den Anschlag 30 gelaufen
ist, wird sie mittels einer zweiten Förderbahn 34 symmetrisch unter den Biegedorn
4 gefördert, wobei die genaue Position durch das Anlaufen an den Anschlag 32 erreicht
wird, der parallel zur Achse des Dorns 4 verläuft.
[0021] Ersichtlicherweise kann sowohl die Spannweite zwischen den beiden Abkantseiten der
Abkanteinrichtung 1 als auch die Position des Anschlags 32 auf einfachste Art verändert
werden, so daß also mit geringen Veränderungen Bleche verschiedenster Breite und Länge
bearbeitet werden können. Die Förderbahnen 33 und 34 sind vorzugsweise als Hubbalken-Bahnen
ausgebildet.
[0022] Nachdem die Platine 3 mit den bereits erfolgen Abkantungen unter den Dorn 4 eingelaufen
ist, wird die Platine gegeünber dem Dorn durch das Hochfahren des Kolbens der Zylinder-Kolben-Anordnung
5 fixiert. Danach werden die Gleitbacken 6a und 6b gleichzeitig angehoben und biegen
jetzt die Platine 3 in die Form eines U's. Ebenfalls auf einfache Weise können der
Dorn 4 sowie die Höheneinstellung der Teile 5, 6a und 6b geändert-werden, so daß ohne
weiteres Mäntel für Auspufftöpfe verschiedensten Durchmessers oder auch verschiedener,
abgerundeter Form, z.,
B. ellyptisch, oval und dergleichen hergestellt werden können.
[0023] Der Dorn 4 ist in mindestens zwei Hälften, 4a und 4b geteilt und zwischen den Hälften
wirken Spreizmittel, z. B. ein Keil, mit welchen die Teile des Dorns 4 während des
Bearbeitungsvorganges, d. h. dem Biegen und Falzen, auseinandergespreizt werden können.
Nach Beendigung des Falzens wird die Spreizung zurückgenommen und damit wird die Reibung
beim Abschieben des Mantels von dem Dorn entscheidend verhindert, die sonst leicht
eine Beschädigung der Platine 3 hervorrufen könnte. In einer weiteren Ausgestaltung
kann die Teilung auch dreifach sein.
[0024] Die Platine, die jetzt eine Stellung gemäß der gestrichel-
ten Darstellung in Figur 8 einnimmt, wird nun über ihre ganze Länge gleichmäßig mit
ihren abgekanteten Rändern zusammengedrückt. Dazu weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
Biegebacken 7 auf, die jeweils über eine Kolben-Zylinder-Anordnung 8 verschwenkbar
sind und beim Einfahren der Biegebacken 7 wird das Blech bzw. die Platine jetzt in
die Stellung gemäß Figur 8 gebracht, wobei durch die Biegebacken 7 gewährleistet wird,
daß sich die Blechränder zueinander in einer absolut parallelen Stellung befinden.
Nach Durchführung des darauffolgenden Falzvorganges besitzt daher der Mantel auch
eine über die Länge gleichmäßige Querschnittsform.
[0025] Gemäß Figur 5 ist neben dem Bereich des Dorns 4 bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein Rollenwagen 9 angeordnet, der eine Anzahl von nach unten gerichteten Rollen 10
- 21 trägt, wobei die Rollen 10 - 19 jeweils paarweise angeordnet sind und seitlich
angreifen.
[0026] Die Rollen sind in einem Rollenwagen 9 vereinigt, welcher bei der Änderung der Falznahtform
oder gegebenenfalls auch bei Änderungen des Durchmessers des zu fertigenden Mantels
und damit bei Änderung der Falznahtbreite als Einheit ausgetauscht werden kann. Der
Austausch der Rollen kann daher von nicht geschultem Personal vorgenommen werden -
gleiches gilt auch für die vorstehend beschriebene Anpassung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung an verschiedenste Blechbreiten, d. h. Durchmesser und Blechlängen, d.
h. Mantellängen.
[0027] Bei dem Überlauf des Rollenwagens 9 wird durch die Rolle 9 die hochstehende Abkantung
auf den Dorn 4 aufgelegt und gleichzeitig wird durch die Rolle 1 die nach unten zeigende
Abkantung heruntergedrückt. Das folgende Rollenpaar 12 und 13 stellt die hochstehende
Abkantung in Schrägstellung, während gleichzeitig das Material der Platine parallel
neben der nach unten zeigenden Abkantung bis zur Anlage an den Rand der hochstehenden
Abkantung gebracht wird.
[0028] In drei weiteren, aufeinanderfolgenden Operationen wird dann gemäß den Figuren 11
- 13 durch die Rollenpaare 14, 15; 16, 17 und 18, 19 ein Anbiegen der nach unten zeigenden
Abkantung an die nach oben zeigende Abkantung und ein Umbiegen um diese herum vorgenommen.
In dem Rollenwagen in Laufrichtung hinten gesehen sind die Rollen 20 und 21 angeordnet,
die die Falz an den Mantel anlegen bzw. die Falz nachkalibrieren.
[0029] Nach der Aufhebung der Spreizung der beiden Teile 4a und b des Dorns kann dann ein
Abstreifen des Mantels mittels einer an dem Rollenwagen befestigten Hakens beim Rücklauf
des Rollenwagens erfolgen. Der Rollenwagen ist dabei so gesteuert, daß er seinen Überlauf
unterbricht, wenn die letztere der Rollen, 21, das Ende des Mantels überlaufen hat.
Da durch das Anfahren des Anschlags 30 bereits gewährleistet ist, daß der Rand des
zu falzenden Profils direkt vor der ersten Rolle 10 steht, wird damit die Bewegungslänge
des Rollenwagens 9 so gering wie möglich gehalten, so daß die Taktzeiten der Maschine
optimal hoch sein können und damit eine maximale Maschinenauslastung erreicht werden
kann. Da gegenüber dem bekannten Stand der Technik nur sehr viel geringere Rollenzahlen
eingesetzt werden, können die Rollen untereinander auch einen größeren Abstand als
bisher verwendet besitzen und auch damit wird die Qualität der Falzung verbessert,
da die verschiedenen Einflüsse der Rollen nicht mehr bis zum nächsten Eingriffspunkt
wirken können.
[0030] Zusammengefaßt ist es Wesen der Erfindung, eine Platine einer Abkantvorrichtung für
zwei parallel zueinander angeordneter Kanten zuzuführen, wobei die Zuführung und Abführung
der Platine hinsichtlich des Abkantens parallel zur Achse des Biegedornes erfolgt.
Die Platine wird dann mit einer unabhängig von der Größe der Platine fixierten Stellung
der Endkante in einer Richtung senkrecht zur Achse des Biegedorns unter diesen eingeschoben,
gespannt und U-förmig geformt, wobei dann die abgekanteten Kanten über ihre Länge
gleichmäßig zusammengeführt werden und danach die Falz durch vielfachen Rollenüberlauf
ausgebildet wird, worauf der jetzt gebildete Mantel gleichen Querschnitts nach einer
Zusammenziehung des Biegedorns beim Zurücklaufen des Rollenwagens abgestreift wird.
1. Verfahren zur Herstellung von Mänteln für Auspufftöpfe mit einer gefalzten Längsnaht,
wobei eine rechteckige Blechplatine U-förmig um einen Dorn gebogen, die Längsränder
zusammengeführt und danach gemeinsam durch einmaliges Überfahren eines Werkzeugwagens
mit mehreren Rollen zur Falznaht gebogen werden und dann der Mantel von dem Dorn-abgestreift
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen an zwei zueinander parallelen Kanten
vorzugsweise einmal hoch und zum anderen nach unten abgekantet werden, dann unter
den Dorn transportiert werden und nach dem U-förmigen Biegen die abgekanteten Ränder
auf ihrer ganzen Länge gleichzeitig zusammengeführt werden und dann die Ausbildung
der Falznaht durch die aufeinanderfolgenden Rollenüberläufe vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Bearbeitung zweilagiger, längs des einen abzukantenden
Randes miteinander verbundener Bleche, dadurch gekennzeichnet, daß das bei dem fertigen
Mantel außen liegende Blech an seiner freien Kante im Verhältnis zu den innenliegenden
so weit übersteht, wie es der Umfangsdifferenz zwischen dem außen- und dem innenliegenden
Blech entspricht, das äußere Blech nach dem einseitigen Einspannen und gegebenenfalls
Abkanten des verbundenen Randes mit seinem freien Rand soweit in Richtung auf das
gespannte Ende unter Wölbung des äußeren Blechs zwischen den Kanten verschoben wird,
bis die freien Kanten des außen- und innenliegenden Blechs in einem bestimmten Verhältnis
übereinander liegen, die freien Kanten der Bleche dann zusammen gespannt und abgekantet
werden und nach Lösung der Spannung sich das äußere wieder an das innere Blech anlegt,
wobei die Abkantungen an dem freien Rand Abstand voneinander annehmen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platine nach dem Abkanten
in einer Richtung parallel zu den abgekanteten Kanten unabhängig von der Größe der
verarbeiteten Platine bis zu einer bestimmten Position der vorlaufenden Kante gefördert
wird und dann rechtwinklig zu der ersten Bewegungsbahn in Richtung Abkantung unter
den Dorn eingeschoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch folgende Verformungsschritte
zur Herstellung der Falznaht durch Rollenüberlauf nach dem Zusammenführen der Kanten:
a) Auflegen der hochstehenden Abkantung auf den Dorn und gleichzeitigen Runterdrücken
der nach unten zeigenden Abkantung (Figur 9),
b) Schrägstellen der hochstehenden Abkantung und gleichzeitiges Einbiegen des Materials
parallel neben der nach unten zeigenden Abkantung bis zur Anlage an den Rand der hochstehenden
Abkantung (Figur 10),
c), d), e) Anbiegen der nach unten zeigenden Abkantung am und um die hochstehende
Abkantung in drei Schritten (Figuren 11, 12, 13),
f) Anlegen der Falz an den gerundeten Mantel (Figur 14) und
g) Kalibrieren der Falz.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet
durch
a) eine Einrichtung (1) zum Abkanten der Platine (3) an zwei zueinander parallelen
Kanten,
b) Fördermittel (33, 34) zum Transport der abgekanteten Platine (3) mittig unter einen
Dorn (4),
c) eine Zylinder-Kolben-Anordnung (5) zum Andrücken der Platine (3) an den Dorn (4),
d) einstellbare heb- und senkbare Gleitbacken (6a, b) zum seitlichen Anlgen der Platine
(3) in U-Form an den Dorn (4),
e) über je eine Kolben-Zylinder-Anordnung (8) betätigbare Biegebacken (7) zum Zusammenfügen
der Kanten der Platine (3),
f) einen Rollenwagen (9) mit verschiedenen Rollen (10'- 21) zur Herstellung der Falz,
der in einer Bewegungsbahn-parallel zur Mittelachse des Dorns (4) bewegbar ist und
g) Mittel zur Zuführung der Platine zu der Abkanteinrichtung (1) und Mittel zum Abstreifen
der Mäntel von dem Dorn (4) (nicht gezeigt).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie beidseitig je zwei
Spannbacken (22, 23) und (24, 25) zum Spannen der Ränder der Platine und vorzugsweise
eine nach oben und eine nach unten arbeitende Abkantbacke (26 und 27) aufweist, und
daß einseitig eine Schubbacke (28) vorhanden ist, die den überstehenden Rand (29)
des außenliegenden Blechs (3a) in einem bestimmten Verhältnis bis an den Rand des
innenliegenden Blechs (3) einschiebt, bevor die Bleche an diesem Rand gemeinsam nach
dem Spannen abgekantet werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Anschlag
(30) sowie eine erste Förderbahn (33) zum Fördern der Platine von der Abkanteinrichtung
(1) gegen den Anschlag (30) in einer Richtung parallel zu den abgekanteten Rändern
der Platine und eine zweite Förderbahn (34) aufweist, die in einem rechten Winkel
zu der ersten Förderbahn (33) angeordnet ist, zum Fördern der Platine unter den Dorn
(4) bis zu einem Anschlag (32).
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (4) längs
in mindestens zwei Teilstücke (4a, b) geteilt ist und Mittel aufweist, (nicht gezeigt)
um die Teilstücke gegeneinander zu spreizen und zusammenzuziehen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (10 -
21) einstellbar an einem Rollenwagen (9) befestigt sind, dessen Bewegung parallel
zur Achse des Dorns (4) in seiner Länge derart einstellbar ist, daß die nachlaufende
oder in Bewegungsrichtung letzte Rolle (21) auch bei Fertigung von Mänteln geringer
Länge nur einen Weg bis zum Ende des Mantels zurücklegt.