(19)
(11) EP 0 042 465 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.12.1981  Patentblatt  1981/52

(21) Anmeldenummer: 81100938.0

(22) Anmeldetag:  11.02.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04D 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 20.06.1980 DE 8016271 U

(71) Anmelder: Theodor Klaas GmbH & Co. KG
D-4715 Ascheberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Klaas, Ludger
    D-4715 Ascheberg (DE)

(74) Vertreter: Schulze Horn, Stefan, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Schulze Horn und Nehls Goldstrasse 50
48147 Münster
48147 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Transport von Baumaterial bei Dachdeckerarbeiten


    (57) Vorrichtung zum Transport von Baumaterial, wie Dachziegeln und dergleichen, auf einem teilweise ungedeckten Dach, mit einer in Dachneigungsebene liegenden Basisfläche mit wenigstens einem an der Oberkante befestigten Winkelrollensatz und an der Unterkante (5) der Basisfläche (1, 10) angebrachte, zur Unterkante senkrechte Rollenwalzen, wobei oberhalb des oberen Endes der Rollenwalzen (19, 19') im Abstand davon eine aufrecht auf der Basisfläche stehende Stützfläche befestigt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Baumaterial, wie Dachziegeln und dergleichen, auf einem teilweise ungedecktem Dach, mit einer in Dachneigungsebene liegenden Basisfläche mit wenigstens einem an der Oberkante befestigten Winkelrollensatz und einer aufrecht auf der Basisfläche stehenden Stützfläche.

    [0002] Aus der DE-A 2 325 762 ist eine "Vorrichtung zum Aufnehmen und Transportieren von Dachziegeln und dergleichen" bekannt, die aus einer Ablageebene aus einem etwa parallel zur Dachneigung verlaufenden Profilrahmen besteht, welcher aus zwei ineinander verschiebbaren Teilen gebildet ist, deren Stirnseiten mindestens einseitig Winkelrollensätze aufweisen. Die Winkelrollensätze sind an der in Dachebene oberen Stirnseite angebracht; die untere Stirnseite trägt wenigstens ein weiteres Winkelrollenpaar. Die Winkelrollensätze stützen sich dabei auf den parallel angeordneten Dachlatten ab, die beim ungedeckten Dach offenliegen. Die Vorrichtung dient dazu, einen Stapel Dachziegel und anderes, beim Dachdecken benötigtes Baumaterial auf der Dachebene hin und her zu verschieben.

    [0003] Wenn sich auch die vorbekannte Vorrichtung im großen und ganzen bewährt hat, so weist sie dennoch einige Nachteile auf, die im Interesse des Fortschrittes der Technik verbessert werden sollten. Zum einen ist die Konstruktion relativ schwer, da die ineinander verschiebbaren Profilrahrrenteile sich teilweise überlappen und eine relativ aufwendige Konstruktion erfordern. Dies führt auch zu einer nicht unbeträchtlichen Steigerung der Herstellungskosten. Zum anderen besteht bei der Anordnung des Abstützelementes an der unteren Kante, d. h. im Bereich der unten liegenden Winkelrollen, die Gefahr, daß bei relativ steilen Dächern und damit großem Drehmoment die Vorrichtung bei Belastung aus der Ruhestellung herausdreht und aus der Dachebene kippt.

    [0004] Es stellt sich damit die Aufgabe, auf der einen Seite die Arbeitssicherheit des bekannten Gerätes zu erhöhen; auf der anderen Seite soll dieses keine Kostenerhöhung, sondern, wenn möglich, noch eine Senkung der Herstellungskosten erbringen.

    [0005] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß

    - an der Unterkante der Basis wenigstens eine zur Unterkante senkrechte Rollenwalze angebracht ist,

    - und daß oberhalb des oberen Endes der Rollenwalze(n) im Abstand davon die Stützfläche befestigt ist.



    [0006] Im vorstehenden und im folgenden Teil des Textes sind die Begriffe "oben" und "unten" durch die Lage der Vorrichtung auf dem Dach gekennzeichnet, d. h. die zum First zeigenden Teile sind oben, die zur Traufe zeigenden unten.

    [0007] Mit der neu konzipierten Vorrichtung gemäß Erfindung wird kein Gestell mehr benötigt, das längenveränderlich ist. Die im Dachausbau notwendigen Abstandsangleichungen wegen der unterschiedlichen Abstände der Dachlatten werden ausgeglichen durch die Länge der Rollenwalze, die auf der nach außen zeigenden Seite der untenliegenden Dachlatte abläuft. Durch die Versetzung der Stützflächen von der Unterkante auf eine Lage etwas oberhalb des oberen Endes der Rollenwalzen wird gewährleistet, daß auch bei maximaler Belastung der Stützfläche mit Dachziegeln der Drehpunkt und das lastende Drehmoment nie so ungünstig liegen können, daß das Gerät aus einer stabilen Lage herauskippen kann.

    [0008] Aus DE-U 1.975 910 ist ferner ein sogenannter Dachläufer bekannt, der jedoch mit zusätzlich zu verlegenden Führungsschienen arbeitet. Derartige Führungsschienen entfallen aufgrund der ausgeklügelten Gewichtsverteilung beim Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.

    [0009] Ein weiterer Vorteil ist, daß die Abstützfläche auch noch mit einer schräg liegenden Strebe versehen werden kann, deren Fuß im Ausdehnungsbereich der Rollenwalzen endet. Hierdurch kann auch noch eine Gewichtsersparnis erreicht werden.

    [0010] Wichtig für den Grundgedanken, der der Erfindung zugrunde liegt, sind auch die wesentlichen Abmessungen der Vorrichtung. Hierbei muß sich der Konstrukteur in erster Linie nach den gemäß Vorschriften üblichen Dachlattenabständen richten. Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, daß ältere Bauten, auf denen selbstverständlich auch Dachdeckerarbeiten durchgeführt werden müssen, oft andere Dachlattenabstände aufweisen, als den heutigen Vorschriften entsprechend. Geht man beispielsweise davon aus, daß die Dachlattenabstände zwischen 30 und 45 cm aufweisen, so sollte die Überstreichungsfläche der Rollenwalzen auf jeden Fall so beschaffen sein, daß entweder der Abstand von drei oder vier Dachlatten überbrückt wird.

    [0011] Demgemäß haben sich folgende Abmessungen als vorteilhaft erwiesen:

    a) die Basisfläche der Vorrichtung besitzt eine Länge von 1500 ± 150 mm,

    b) der Stützflächen-Fußpunkt hat einen Abstand von 250 ± 100 mm von der Oberkante der Walzenrollen,

    c) die Walzenrolle besitzt eine Länge von 300 ± 100 mm.



    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

    [0013] Die Vorrichtung besteht aus einem starren Rahmen 1 aus einem Aluminium-Profilmaterial, das in Rechteckform zusammengeschweißt ist. Der Rahmen 1 weist zwei Längsholme 2, 3 sowie einen oberen und unteren Querholm 4, 5 mit dazu parallel liegenden, mehr im Mittelbereich des Rahmens angeordneten Stützholmen 6, 7 auf. Durch die Holme 4, 5 6 und 7 wird der Rahmen 1 in drei Felder aufgeteilt. Die beiden obenliegenden Felder 8, 9 sind von einer Platte 10 überdeckt, die beispielsweise aus 5 mm starkem Aluminium-Blech besteht, welches auf die Holme des Rahmens aufgeschraubt ist. Rahmen 1 und Platte 10 bilden zusammen die Basisfläche der neuerungsgemäßen Vorrichtung. Auf der Basisfläche, und zwar im Bereich des Stützholmes 7, ragt eine Stützfläche 12 auf, welche aus einem U-förmigen Profilrahmen 13 besteht, dessen Fußpunkte 17 an den Holmen 2 bzw. 3 festgeschweißt sind. Auch der Profilrahmen 13 ist mit einer Blechplatte 14 belegt, so daß sich eine praktisch geschlossene, winkelige Fläche zwischen den beiden Blechplatten 10 und 14 ergibt, die den eigentlichen Transportraum der Vorrichtung aufspannt. Dabei ist beispielsweise der Abstand der beiden Holme 4, 5 mit 1500 mm und der Abstand der Fußpunkte 17 der Stützfläche vom oberen Holm 4 mit 950 mm bemessen.

    [0014] Unterhalb des oberen Querholmes 4 sind im Bereich der beiden Längsholme 2, 3 jeweils Winkelrollensätze 15, 16 angebracht, die jeweils aus einer Rolle 15' bestehen, die auf der Oberseite einer Dachlatte 18 abrollt, und einer senkrecht dazu stehenden Stützwalze 15", die auf der Außenseite der Dachlatte rollt. Es sei darauf hingewiesen, daß anstelle der Rollen auch entsprechend ausgestattete Gleitelemente verwendet werden können.

    [0015] Am unteren Ende des Rahmens 1, d. h. im Bereich des Querholmes 5, sind unterhalb des Längsholmes 2 bzw. 3 jeweils längliche Rollenwalzen 19, 19' angebracht, welche sich jeweils auf die dritte oder vierte, unterhalb der Dachlatte 18 liegenden weiteren Dachlatte 20 abstützen. Dabei ist die Länge der Rollenwalzen so bemessen, daß verschiedene, in der Praxis vorkommende Abstände von Dachlatten überbrückt werden können. Im gezeichneten Beispiel ist die Nutzlänge der Walzen 19 etwa 300 mm. Die Walzen sind als längliche, zylindrische Hohlkörper gestaltet, die von Lagerböcken 21, 22 gehalten, in Draufsicht praktisch völlig von den Holmen 2, 3 überdeckt sind.

    [0016] Der Profilrahmen 13 der Stützfläche 12 wird mit Streben 23, 24, deren Fußpunkte im Ausdehungsbereich der Rollenwalzen 19, 19' enden, auf den Längsholmen 2, 3 abgestützt. Ferner sind an den Seiten des Rahmens 1 Handgriffe bzw. Zugösen 26, 27 angebracht.

    [0017] Aus der Figur ist deutlich zu erkennen, daß die zur Unterkante, d. h. zum Querholm 5, senkrechten Rollenwalzen 19, 19' so angebracht sind, daß die Stützfläche nach oben im Abstand von den oberen Enden 28 davon befestigt sind. Im vorliegenden Beispiel beträgt der Abstand etwa 260 mm. Wie eingangs betont, können die Abmessungen innerhalb gewisser Grenzen verändert werden, wenn darauf geachtet wird, daß auch bei größter Belastung der Stützfläche kein Uberkippen der Vorrichtung aus der Dachneigung heraus erfolgen kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Transport von Baumaterial, wie Dachziegeln und dergleichen, auf einem teilweise ungedeckten Dach, mit einer in Dachneigungsebene liegenden Basisfläche mit wenigstens einem an der Oberkante befestigtem Winkelrollensatz, und einer aufrecht auf der Basisfläche stehenden Stützfläche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterkante (5) der Basisfläche (1, 10) wenigstens eine zur Unterkante senkrechte Rollenwalze (19, 19') angebracht ist, und daß oberhalb des oberen Endes der Rollenwalze(n) (19, 19') im Abstand davon die Stützfläche (12) befestigt ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützfläche mit Streben (23, 24), deren Fuß im Ausdehnungsbereich der Rollenwalzen (19, 19') endet, mit der Basisfläche verbunden ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) die Basisfläche (1, 10 eine Länge von 1500 ± 150 mm

    b) die Stützflächen-Fußpunkte (17) einen Abstand von 250 l 100 mm von der Oberkante (28) der Walzenrollen (19, 19')

    c) und die Walzenrollen (19, 19') eine Länge von 300 ± 100 mm besitzt bzw. besitzen.


     




    Zeichnung