[0001] Die Erfindung betrifft eine Schraubvorrichtung mit Drehmomentermittlung, mit einer
in einem Gehäuse angeordneten Antriebseinrichtung, deren Ausgangswelle aus dem Gehäuse
herausragt, einem über eine elastische Verbindungsvorrichtung an das Gehäuse angekoppelten,
entlang einer Hülse mit unrundem Profil längsbewegbaren Stützfuß zum Festhalten des
Gehäuses gegen Drehung und mit einer Einrichtung zur Feststellung des Schraubmomentes
durch Ermittlung des auf den Stützfuß einwirkenden Abstützmomentes.
[0002] Es ist bekannt, zum Festziehen von Schrauben Schraubvorrichtungen zu verwenden, die
mit einem elektromotorischen, hydraulischen oder pneumatischen Antrieb versehen sind.
Nach dem Ansetzen an eine zu drehende Schraube, wird die Antriebseinrichtung eingeschaltet.
Ist die Schraube mit dem erforderlichen Drehmoment angezogen, dann erfolgt über einen
Drehmomentbegrenzer automatisch eine Anzeige bzw. eine Abschaltung der Antriebseinrichtung.
[0003] Bei einer bekannten Schraubvorrichtung (DE-A-25 20 250) weist das Gehäuse der Antriebseinrichtung
einen Ansatz auf, an dem ein Stützfuß längsverschiebbar, jedoch unverdrehbar geführt
ist. Der Stützfuß ist zweiteilig ausgebildet und er besteht aus einem drehfest mit
dem Ansatz verbundenen Rohr und einem drehbar auf dem Rohr gelagerten Gehäuse. Der
von dem Rohr abstehende Arm wirkt auf eine an dem Gehäuse befestigte
Kraftmeßvorrichtung ein, die eine Anzeigeeinrichtung aufweist. Wirkt auf den Stützfuß
eine Kraft, dann wird das Rohr in dem Gehäuse bewegt und die betreffende Kraft wird
an der Anzeigeeinrichtung angezeigt. Die bekannte Schraubvorrichtung hat den Nachteil,
daß der Stützfuß zweiteilig ausgebildet sein muß, und daß beide Teile des Stützfußes
koaxial zueinander gelagert sein müssen. Hierbei können durch die Reibungsverlvste
in den Drehlagern und durch Verklemmungen bzw. Verkantungen Verfälschungen des anzuzeigenden
Drehmomentes auftreten. Ferner muß der Stützfuß einen abstehenden Arm aufweisen, an
dem die Kraftmeßeinrichtung befestigt ist. Hierdurch erhält das gesamte Gerät relativ
große Abmessungen in radialer Richtung, so daß die Einsatzmöglichkeiten der Schraubvorrichtung
beschränkt sind.
[0004] Bei einer Schraubmaschine für die Befestigung von Eisenbahnschienen (DE-C-26 37 954)
ist das Gehäuse an einer ortsfesten Halterung angebracht, so daß ein Stützfuß nicht
vorhanden ist. In die Schraubspindel der Schraubmaschine ist eine Drehmoment-Meßvorrichtung
eingebaut. Diese Drehmoment-Meßvorrichtung enthält ein drehelastisches Zwischenteil,
das an seinem einen Ende drehfest mit der Schraubspindel und an seinem anderen Ende
drehfest mit einem Antriebsflansch verbunden ist. Bei einer derartigen Vorrichtung
kann das Drehmoment nur im Stillstand ermittelt werden, weil sich die gesamte Drehmoment-Meßvorrichtung
mit der Schraubspindel dreht. Die Drehmomentenmessung ist daher nur dann möglich,
wenn eine vorgeschaltete Rutschkupplung ausgelöst hat. Ferner die Ablesung dadurch
erschwert, daß nach dem Stillstand der Schraubspindel erst die Stelle gesucht werden
muß, an der sich die Markierung zum Ablesen des Drehmomentes befindet.
[0005] Bei hydraulischen oder pneumatischen Kraftschraubern besteht prinzipiell die Möglichkeit,
den Druck des Arbeitsmittels in der zur Antriebseinrichtung führenden Druckleitung
zu messen und zur Drehmomentbestimmung auszunutzen. Versuche haben jedoch gezeigt,
daß dieser Druck periodischen zeitlichen Änderungen unterliegt, so daß die Druckauswertung
zur Drehmomentbestimmung nicht ohne aufwendige Zusatzeinrichtungen angewandt werden
kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schraubvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem das die Drehmomentbegrenzung auslösende Bauelement am Ausgang
des Schraubers, also in unmittelbarer Nähe der Schraube angeordnet ist, und keinen
Eingriff in die die Schraubkraft übertragende Ausgangswelle der Antriebseinrichtung
erfordert.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Verbindungsvorrichtung
ein die Ausgangswelle umgebendes, tordierbares Teil ist, dessen eines Ende an dem
Gehäuse drehfest angebracht ist und dessen anderes Ende drehfest an der Hülse angreift.
[0008] Hierbei wird zwar prinzipiell die auf den Stützfuß einwirkende Reaktionskraft zur
Ermittlung des Drehmomentes genutzt, jedoch ist das verformbare Bauelement nicht am
Stützfuß selbst angebracht, sondern es umgibt koaxial die Ausgangswelle des Kraftschraubers.
Das drehelastische Verbindungsstück wird während des Schraubvorganges mit zunehmenden
Schraubmoment zunehmend tordiert und betätigt den elastischen Schalter, wenn eine
bestimmte Verformungsamplitude erreicht ist. Gewicht und Größe des Kraftschraubers
werden hierdurch nur unwesentlich erhöht. Dadurch, daß das drehelastische Verbindungsstück
die Ausgangswelle bzw. einen Teil des Gehäuses mit geringem Abstand umgibt, erzielt
man eine günstige Anpassung der Form des Verbindungsstückes an die Gehäuseform, so
daß durch den Drehmomentbegrenzer keine wesentliche Vergrösserung des Volumens des
Kraftschraubers eintritt.
[0009] Das tordierbare (drehelastische) Teil kann ein Rohrstück sein, das an einem Ende
von dem Gehäuse festgehalten wird, während das andere Ende von dem Stützfuß verdreht
wird. Die
Torsionsdrehung zwischen den beiden Enden des Rohrstückes wird hierbei als Maß für
das aufgebrachte Drehmoment. benutzt. Auf dem Rohrstück können auch Dehnmeßstreifen
angebracht sein, die die Verformung des Rohrstückes ermitteln und an eine elektrische
Auswerteschaltung angeschlossen sind.
[0010] Die Drehelastizität der Verbindungsvorrichtung kann durch die Form und Größe von
Schlitzen oder anderen öffnungen, die an der Verbindungsvorrichtung angebracht sind,
leicht auf das erforderliche Maß gebracht werden. Die Verbindungsvorrichtung besteht
in der Regel aus Stahl oder einem anderen Material mit der erforderlichen Elastizität.
Damit können selbst hohe Drehmomente bei kleinen Torsionswinkeln mit großer Genauigkeit
festgestellt werden.
[0011] Die Drehmomentermittlung kann so erfolgen, daß bei Erreichen eines bestimmten Grenzwertes
des Drehmomentes ein Schalter betätigt wird, der die Abschaltung der Antriebseinrichtung
bewirkt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine stetige Messung und Anzeige des
jeweiligen Drehmomentes durchzuführen, wobei die Bedienungsperson das Gerät abschaltet,
wenn das Drehmoment eine bestimmte Größe erreicht hat.
[0012] Wenn durch die Drehmomentermittlung lediglich ein Schaltvorgang bei Erreichen eines
Grenzwertes durchgeführt werden soll, kann in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
das Rohrstück ein Schaltteil zum Betätigen eines elektrischen Schalters tragen. Der
Schalter und das Schaltteil sind an dem Rohrstück in axialer Richtung zueinander versetzt
angebracht und das Schaltteil wirkt über einen Arm auf den Schalter ein. Dadurch,
daß sowohl das Schaltteil als auch der Schalter an dem Rohrstück angebracht sind,
ist eine exakte definierte Anbringung der tordierbaren Verbindungsvorrichtung an dem
Gehäuse des Schraubgerätes nicht erforderlich. Eine solche definierte Anbringung wird
dagegen benötigt, wenn das Schaltteil an der drehelastischen Verbindungsvorrichtung,
der Schalter dagegen an dem Gehäuse befestigt ist, oder umgekehrt. Die Anbringung
beider Teile an dem Rohrstück hat zur Folge, daß das Rohrstück relativ lose an dem
Gehäuse befestigt werden kann, so daß es sich bei Belastung frei einstellt und keinen
zusätzlichen Einspannkräften unterworfen ist. Eine lose Ankopplung des Rohrstückes
an das Gehäuse mit der Möglichkeit einer freien Einstellung im Belastungsfall ist
für genaue Messungen erforderlich.
[0013] In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Schaltteil im
unbelasteten Zustand den Schalter schließt, und daß bei Erreichen des vorgegebenen
Torsionswinkels die Kopplung zwischen Schaltteil und Schalter unterbrochen wird. Der
Schalter hat somit die Funktion eines Ruhekontaktes, also eines Kontaktes, der normalerweise
geschlossen ist, und der zum Abschalten der Antriebseinrichtung geöffnet wird. Bei
Funktionsstörung des Schalters wird auf diese Weise die Antriebseinrichtung abgeschaltet.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine den Arm in Richtung
auf den Schalter bewegende Feder vorgesehen und ein die Bewegung des Armes begrenzender
und den Arm von dem Schalter abhebender Anschlag ist im wesentlichen drehfest mit
dem Gehäuse bzw. dem gehäuseseitigen Ende des drehelastischen Verbindungsstückes verbunden.
[0015] Der Stützfuß bewirkt zwar die Entstehung eines Torsionsmomentes an der drehelastischen
Verbindungsvorrichtung, jedoch ist er selbst nicht- Bestandteil der Vorrichtunq zur
Drehmomentbegrenzung. Seine Form und Abmessung gehen nicht in das Meßergebnis bzw.
den Schaltpunkt ein. Um den Stützfuß auswechseln zu können, weist die Verbindungsvorrichtung
an ihrem Ende ein Zahnprofil auf, auf dem ein Ring des Stützfußes längsverschiebbar
und unverdrehbar geführt ist.
[0016] Die Erfindung basiert auf dem Gedanken einer Drehmomentbestimmung durch Messung einer
möglichst reinen Torsionsbewegung. Um zu verhindern, daß die drehelastische Verbindungsvorrichtung
zusätzlich Biegekräften ausgesetzt wird, die das Meßergebnis verfälschen könnten,
ist das Ende der Verbindungsvorrichtung auf einem zylindrischen Ansatz des Gehäuses
gelagert.
[0017] Gemäß einer zweiten Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verbindungsvorrichtung
als tordierbares Teil einen im wesentlichen radialen Meßflansch aufweist, der.an seinem
inneren Ende drehfest mit der Hülse und an seinem äußeren Ende drehfest aber längsverschiebbar
mit dem Gehäuse verbunden ist.
[0018] Wichtig ist, daß der Meßflansch nicht an seinen beiden Enden starr eingespannt ist,
sondern daß mindestens das eine Ende relativ zu dem Gehäuse der Schraubvorrichtung
längsverschiebbar ist. Auf diese Weise wird verhindert, daß Querkräfte und Biegespannungen
von dem Stützfuß auf den Meßflansch übertragen werden, wodurch das Meßergebnis verfälscht
würde. Der Meßflansch muß sich in axialer Richtung mindestens an einem Ende - vorzugsweise
aber an seinen beiden Enden - frei einstellen können. An einer der beiden Stirnseiten
des Meßflansches können Dehnungsmeßstreifen angebracht sein, die die Torsionsverformung
des Meßflansches messen und an einer Anzeigeeinrichtung anzeigen.
[0019] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Figuren zwei Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
Figur 1 eine Teil-Draufsicht einer ersten Ausführungsform des Kraftschraubers,teilweise
aufgeschnitten,
Figur 2 einen Längsschnitt durch den Kraftschrauber nach Fig. 1,
Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von Fig. 1,
Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3,
Figur 5 eine perspektivische Ansicht des drehelastischen Verbindungsstückes mit schematischer
Darstellung des Schalters und des Schaltteiles bei dem Kraftschrauber nach Fig. 1,
Figur 6 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform des Kraftschrauber, teilweise
geschnitten, und
Figur 7 eine schematische Darstellung der elektrischen Auswerteschaltung für den Kraftschrauber
der Fig. 6.
[0021] Der in den Fig. 1 - 5 dargestellte Kraftschrauber weist eine in einem Gehäuse 10
untergebrachte Antriebseinrichtung 11 auf, die beispielsweise aus einem Hydraulikmotor
bestehen kann. Die Antriebseinrichtung 11 ist aus Gründen der θbersichtlichkeit in
Fig. 2 nur angedeutet, im übrigen jedoch nicht näher dargestellt. Das Gehäuse 10 ist
im wesentlichen zylindrisch und weist an seinem vorderen Ende einen axial abstehenden
hohlen Ansatz 12 mit verringertem Durchmesser auf, durch den die Ausgangswelle 13
der Antriebseinrichtung 11 hinausragt. Am äußeren Ende der Antriebswelle 13 befindet
sich ein Vierkant 14 zum Aufstecken einer Schlüsselnuß o.dgl.
[0022] An einem um das Gehäuse 10 umlaufenden Ringflansch 15 ist das Rohrstück 16 mit einem
Ringflansch 17 befestigt. Das drehelastische Rohrstück 16 besteht aus dem in Fig.
5 dargestellten Käfig. An den Ringflansch 17 schließt sich ein zylindrischer Abschnitt
18 an, dessen Zylinderwand durch zahlreiche parallele längslaufende Schlitze 19 unterbrochen
ist. Die Schlitze 19 setzen sich in einer nach innen gerichteten Stirnwand 20 jeweils
ein kurzes Stück fort. Von der Stirnwand 20 steht eine Hülse 21 ab, die eine Verzahnung
22 bzw. längslaufende Keilnuten aufweist. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die
Hülse 21 auf dem Ansatz 12 des Gehäuses 10 gelagert, während der tordierbare Teil
18 des Rohrstückes 16 das Ende des Gehäuses unter Bildung eines kleinen ringförmigen
Zwischenraumes umschließt. Das Rohrstück 16 paßt sich also der Kontur des von ihm
umschlossenen Teils des Gehäuses 10 im wesentlichen an.
[0023] Auf die Verzahnung 22 an der vorderen Hülse 21 des Rohrstückes 16 ist ein Ring 23
aufgeschoben, der eine in die Verzahnung 22 passende Innenverzahnung aufweist. Der
Ring 23 ist Bestandteil des Stützfußes 24, der einen schräg nach vorne abstehenden
Arm aufweist, welcher an ein festes Widerlager angesetzt werden kann, um eine Rotation
des Gehäuses 10 zu verhindern.
[0024] Zum Schutze des drehelastischen Bereiches 18 des Rohrstückes 16 ist eine Schutzkappe
26 vorgesehen, die die Ringflansche 15 und 17 sowie den Bereich 18 des Rohrstückes
übergreift und an dem Gehäuse 10 befestigt ist. Für die Funktion des Gerätes hat die
Schutzkappe 26 keine Bedeutung.
[0025] An dem zylindrischen Teil 18 des Rohrstückes 16 ist in der Nähe des Ringflansches
17 ein L-förmiger Block 27 befestigt, dessen einer Schenkel 28 parallel zu dem Ringflansch
17 verläuft und in unmittelbarer Nähe des Ringflansches 17 an dem drehelastischen
Teil 18 befestigt ist. Der andere Schenkel 29 des Blockes 27 steht frei nach vorne
vor und überdeckt das Teil 18.
[0026] An der Stirnwand 20 des Rohrstückes 16 ist ein radial abstehendes Schaltelement 30
in Form eines Stiftes befestigt. Das Schaltelement 30 ragt durch ein Langloch 31 eines
etwa achsparallel zum Verbindungsstück 16 verlaufenden Armes 32 hindurch, dessen anderes
Ende einen elektrischen Schalter 33 betätigt, der fest an dem Block 27 angebracht
ist. Der Arm 32 wird von einer in dem Block 27 abgestützten Feder 34 in Richtung auf
den Schalter 33 gedrückt.
[0027] Parallel zu dem Schalter 33 verläuft ein Gewindebolzen 35, dessen Feingewinde durch
eine Querbohrung einer rechtwinklig zu dem Gewindebolzen 35 verlaufenden Schraube
36 hindurchgeht. Durch Verdrehen der Schraube 36 kann die Position des Schraubbolzens
35 relativ zu dem Arm 32 verändert werden, so daß-durch Drehen der Schraube 36 eine
Kalibrierung der Drehmomentbegrenzung möglich ist. Die Einstellung des Abschaltdrehmomentes
geschieht durch Drehen des Schraubbolzens 35 an einem Drehknopf 37. Der Drehknopf
37 ist an der Querschraube 36 mit einer Feder 38 abgestützt, damit die Einstellung
spielfrei erfolgt. Durch Drehen des Knopfes 37 wird der Schraubbolzen 35 vorgeschoben
oder zurückgezogen. Damit wird das Abschalt- drehmoment eingestellt. An dem Knopf
37 befindet sich eine Skala, an der das eingestellte Abschaltdrehmoment abgelesen
werden kann.
[0028] Die Wirkungsweise der Schaltvorrichtung ist folgende:
Wird von der Antriebseinrichtung 11 die Ausgangswelle 13 gedreht, dann wird auf den
(nicht dargestellten) Schraubenkopf ein Drehmoment ausgeübt.. Der Stützfuß 24 hält
über das Verbindungsstück 16 das Gehäuse 10 fest. Bei größer werdendem Drehmoment
wird das drehelastische Rohrstück 16 zunehmend auf Torsion beansprucht, d.h., seine
vordere Stirnseite 20 verdreht sich relativ zu dem Stirnflansch 17. Der Block 27 verändert
dabei seine Lage jedoch nicht, weil er an dem rückwärtigen Ende des Rohrstückes 16
befestigt ist. Dadurch behalten auch das Schaltteil 30 und der Gewindebolzen 35 ihre
Position bei. Zunächst beginnt das Schaltteil 30 in dem Langloch 31 zu wandern. Sobald
das Langloch 31 durchlaufen ist, nimmt das Schaltteil 30 den Arm 32 mit, bis dieser
gegen das vordere Ende des Gewindebolzens 35 stößt. Der Arm 32 wird dann um das vordere
Ende des Gewindebolzens 35 herum verschwenkt, so daß sein eines Ende von dem Schalter
33 abhebt, der nun nicht mehr gedrückt-gehalten wird und somit öffnet. Der Schalter
33 bewirkt über eine Elektronikschaltung die Betätigung eines Magnetventils, das die
Antriebseinrichtung 11 abschaltet.
[0029] Das drehelastische Rohrstück 16 ist an seinem einen Ende mit seinem Ringflansch 17
an dem Ringflansch 15 des Gehäuses 10 befestigt. Hierzu weisen die beiden Ringflansche
Schraublöcher 40 auf. Der Durchmesser der Schraublöcher 40 ist jedoch beträchtlich
größer als der Durchmesser der hindurchgesteckten Schrauben, die mit (nicht dargestellten)
Unterlegscheiben an dem Ringflansch 17 abgestützt sind. Die Schrauben werden auch
nicht vollständig festgezogen, so daß der Ringflansch 17 sich relativ zu dem Ringflansch
15 frei einstellen kann. Auf diese Weise werden zusätzliche Materialspannungen vermieden
und es wird erreicht, daß der zylindrische Teil 18 des Verbindungsstücks 16 eine reine
Torsionsbeanspruchung erfährt.
[0030] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6 sind diejenigen Teile, die in Aufbau und Funktion
mit den entsprechenden Teilen des ersten Ausführungsbeispiels übereinstimmen mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
[0031] Die Ausgangswelle 13 der Schraubvorrichtung ist von einer Hülse 21 umgeben, die eine
längslaufende Verzahnung 22 aufweist. Auf diese Hülse ist der Ring 23 des Stützfußes
24 lose aufgeschoben. An dem gegen die vordere Stirnwand 50 des Gehäuses 10 stoßenden
Ende der Hülse 21 befindet sich eine weitere Verzahnung 51 mit längslaufenden Zähnen.
In diese Verzahnung 51 greift die Innenverzahnung eines Meßflansches 52 ein, der parallel
zu der Stirnwand 50 verläuft und in axialer Richtung bewegbar ist. Der
Meßflansch 52 ist an seinem äußeren Rand 53 nach hinten umgebogen und trägt an seinem
äußeren Ende eine Innenverzahnung 54, die in eine Außenverzahnung 55 der Stirnwand
50 eingreift. Auf diese Weise kann der Meßflansch 52 sich relativ zu der Stirnwand
50 des Gehäuses 10 und relativ zu der Hülse 21 in axialer Richtung frei einstellen,
jedoch wird durch ihn die Hülse 21 rotatorisch elastisch mit dem Gehäuse 10 gekoppelt.
Da der Stirnflansch 52 drehelastisch ist, verformt er sich bei Übertragung eines Drehmomentes.
Auf der der Stirnwand 50 zugewandten Seite des Stirnflansches 52 befinden sich Dehnmeßstreifen
56, die gemäß Fig. 7 in bekannter Weise zu einer Brückenschaltung 57 zusammengeschaltet
sind. Die Brückenschaltung 57 weist Speiseleitungen 58 und Signalleitungen 59 auf,
die mit einem Steuergerät 60 verbunden sind. Das Steuergerät 60 weist eine Anzeigeeinrichtung
61 und einen Einstellknopf 62 für das Abschalt-Drehmoment auf. Ein in dem Steuergerät
60 befindlicher elektrischer Schalter 63 bewirkt die Abschaltung der Antriebseinrichtung
für das Schraubgerät dann, wenn die Ausgangsspannung der Brückenschaltung 57 an den
Signalleitungen 59 den an dem Knopf 62 eingestellten Grenzwert übersteigt.
[0032] Dadurch, daß der Meßflansch 52 gemäß Fig. 6 ausschließlich Torsionskräfte überträgt,
jedoch keine Querkräfte und Biegespannungen, ist er für die Drehmomentenerfassung
hervorragend geeignet. Die Hülse 21 umgibt die Ausgangswelle 13, die sich in ihr dreht,
lose. Die Hülse 21 hat keine feste Verbindung mit dem.Gehäuse 10. Sie wird durch (nicht
dargestellte) Hältemittel lediglich daran gehindert, von der Ausgangswelle 13 (gemäß
Fig. 6 nach rechts) abzufallen. Die rotatorische Kopplung der Hülse 21 mit dem Gehäuse
10 erfolgt über den tordierbaren Meßflansch 52.
1. Schraubvorrichtung mit Drehmomentermittlung, mit einer in einem Gehäuse angeordneten
Antriebseinrichtung, deren Ausgangswelle aus dem Gehäuse herausragt, einem über eine
elastische Verbindungsvorrichtung an das Gehäuse angekoppelten, entlang einer Hülse
mit unrundem Profil längsbewegbaren Stützfuß zum Festhalten des Gehäuses gegen Drehung
und mit einer Einrichtung zur Feststellung des Schraubmomentes durch Ermittlung des
auf den Stützfuß einwirkenden Abstützmomentes, dadurch gekennzeichnet , daß die Verbindungsvorrichtung
(16) ein die Ausgangswelle (13) umgebendes, tordierbares Teil ist, dessen eines Ende
an dem Gehäuse (10) drehfest angebracht ist und dessen anderes Ende drehfest an der
Hülse (21) angreift.
2. Schraubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das tordierbare
Teil ein Rohrstück (16) ist.
3.. Schraubvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück
(16) längslaufende Schlitze (19) aufweist.
4. Schraubvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück
(16) ein Schaltteil (30) zum Betätigen eines elektrischen Schalters (33) trägt, daß
der Schalter (33) und das Schaltteil (30) an dem Rohrstück -(16) in axialer Richtung
zueinander versetzt angebracht sind, und daß das Schaltteil (30) über einen Arm (32)
auf den Schalter (33) einwirkt.
5. Schraubvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltteil
(30) im unbelasteten Zustand den Schalter (33) schließt, und daß bei Erreichen des
vorgegebenen Torsionswinkels die Kopplung zwischen Schaltteil (30) und Schalter (33)
unterbrochen wird.
6. Schraubvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Arm (32)
in Richtung auf den Schalter (33) bewegende Feder (34) vorgesehen ist, und daß ein
die Bewegung des Armes (32) begrenzender und den Arm von dem Schalter (33) abhebender
Anschlag (35) im wesentlichen drehfest mit dem Gehäuse (10) verbunden ist.
7. Schraubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schalter, der
von einem an der Verbindungsvorrichtung befestigten Schaltteil betätigt wird, an dem
Gehäuse angebracht ist.
8. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohrstück (16) das Gehäuse (10) auf einem Teil seiner Länge umschließt.
9. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ende des Rohrstückes (16) auf einem zylindrischen Ansatz (12) des Gehäuses (10)
gelagert ist.
10. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohrstück (16) mit einem Stirnflansch (17) an dem Gehäuse (10) befestigt ist,
und daß durch den Stirnflansch (17) Schrauben hindurchgehen, die eine freie Einstellung
des Stirnflansches (17) relativ zu dem Gehäuse (10) zulassen.
11. Schraubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsvorrichtung
als tordierbares Teil einen im wesentlichen radialen Meßflansch (52) aufweist, der
an seinem inneren Ende drehfest mit der Hülse (21)' und an seinem äußeren Ende drehfest, aber längsverschiebbar mit dem Gehäuse (10) verbunden
ist.
12. Schraubvorrichtung nach Anspruch 1 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das tordierbare
Teil mindestens einen Dehnmeßstreifen (56) trägt, der mit einer elektrischen Auswerteschaltung
(60) verbunden ist.