[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachlassen der von vertikal verlagerbaren
Elektrodenarmen lösbar umklammerten Elektroden eines Elektro-Lichtbogenofens.
[0002] Die Elektroden eines Elektro-Lichtbogenofens unterliegen bekanntlich einem Abbrand
mit der Folge, daß die Länge der Elektroden im Verlauf einer Schmelze ständig abnimmt.
Es ist daher nach Erschöpfung des in Abhängigkeit von der Abbrandgeschwindigkeit regulierbaren
Nachführhubs der die Elektroden lösbar umklammernden Elektrodenarme erforderlich,
die Umklammerung aufzuheben, anschließend die Elektroden relativ zu den Elektrodenarmen
nachzulassen und dann die Elektrodenarme wieder an den Elektroden zu verspannen, um
weiterhin ein reguliertes Nachführen der Elektroden während des nachfolgenden Schmelzvorgangs
sicherzustellen.
[0003] Das Nachlassen der Elektroden kann in bekannter Weise zum Beispiel vor dem Chargieren
des ersten mit Schrott gefüllten Korbes durchgeführt werden.
[0004] In diesem Fall werden zunächst die Elektrodenarme bei über dem Ofengefäß eingeschränkt
bleibendem Ofendeckel in die unterste Position gebracht. Danach nimmt ein Kran den
Elektroden-Tragenippel auf, so daß die Umklammerung dieser Elektrode gelöst werden
kann.
[0005] Im Anschluß daran wird die Elektrode durch den Kran um einen vorbestimmten Betrag
abgesenkt, der die korrekte Entfernung der Elektrodenspitze vom Boden des Ofengefäßes
wieder herstellt. Daraufhin kann der betreffende Elektrodenarm wieder an die Elektrode
verspannt werden. Der Kran ist nunmehr zum Nachlassen der anderen Elektroden nutzbar.
[0006] Der Vorteil dieser Methode ist die genaue Nachlaßmöglichkeit der Elektroden. Nachteilig
ist jedoch der hohe Zeitverlust, da während des Nachlassens der Elektroden das Ofengefäß
nicht zugänglich und damit kein Chargieren möglich ist.
[0007] In der Praxis hat man zwecks Reduzierung der Verlustzeit beim Nachlassen der Elektroden
daher die Elektroden mittels eines Krans nachgelassen, sobald sich die Elektroden
durch den Schrott gearbeitet und die Elektrodenarme die unterste Position erreicht
haben. Dieses Verfahren wird insbesondere dort angewendet, wo nur ein einziger Kran
für einen Lichtbogenofen zur Verfügung steht.
[0008] In diesem Fall wird nach dem Aufnehmen einer Elektrode durch den Kran die Umklammerung
der Elektrode aufgehoben und anschließend der Elektrodenarm um einen Betrag aufwärts
bewegt, der zwangsläufig vom Schmelzer geschätzt werden muß. Ist die folglich vom
Schmelzer bestimmte Höhe erreicht, wird der Elektrodenarm wieder an der Elektrode
verspannt und es werden anschließend die anderen Elektroden nachgelassen.
[0009] Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß es allein auf die
Schätzfähigkeit des Schmelzers ankommt, wie genau das Nachlassen jeder einzelnen Elektrode
durchgeführt und ihre Höhe mit der Höhe der anderen Elektroden in Übereinstimmung
gebracht wird.
[0010] So kommt es beispielsweise einerseits bei einer zu kurzen Nachlassung wegen des dann
zu großen Abstandes zwischen der Elektrodenspitze und dem zu schmelzenden Material
zu einem instabilen Lichtbogen, was zwangsläufig die Schmelzzeit verlängert und den
Energieaufwand vermehrt. Auf der anderen Seite kann wiederum die Herdausmauerung leicht
beschädigt werden, wenn eine Elektrode um einen zu großen Betrag nachgelassen worden
ist.
[0011] Schließlich hat man zur Reduzierung der Nachlaßzeit das Nachlassen der Elektroden
dann vorgenommen, wenn der erste Schrottkorb chargiert worden ist und an allen Elektroden
der Lichtbogen ansteht. Es werden dann der Lichtbogenofen abgeschaltet und die Umklammerungen
der Elektroden gemeinsam oder nacheinander gelöst.
[0012] Je nach Art der Umklammerung rutschen oder fallen die Elektroden nach unten, bis
die Elektrodenspitzen auf den Schrott auftreffen. Im Anschluß daran werden die Elektrodenarme
um einen Betrag hochgefahren, der wiederum für jede Elektrode vom Schmelzer nur geschätzt
werden kann. Ist die gewählte Höhe erreicht, werden die Elektrodenarme wieder an den
Elektroden verspannt und der Lichtbogenofen eingeschaltet.
[0013] Das Nachlassen der Elektroden unter Abstützung am Schrott ist zwar mit dem geringsten
Verlust an Produktionszeit verbunden, hat jedoch den Nachteil einer sehr ungenauen
Einstellung der Elektroden zur Schmelze. Außerdem können die Elektroden verhältnismäßig
schnell beschädigt werden, wenn die Elektrodenspitzen auf schrägliegende, scharfkantige
Schrotteile auftreffen.
[0014] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Nachlassen der
Elektroden eines Elektro-Lichtbogenofens zu schaffen, durch welches bei Vermeidung
der Gefahr einer Elektrodenbeschädigung ein exaktes Nachlassen der Elektroden ohne
Verlust von Produktionszeit gewährleistet wird.
[0015] Die Lösung dieser Aufgabe wird in den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 aufgeführten
Merkmalen gesehen.
[0016] Kern des Erfindungsgedankens ist die Möglichkeit, Arbeitsvorgänge zeitlich parallel
nebeneinander ablaufen zu lassen, die bislang nur nacheinander durchgeführt werden
konnten. Das Nachlassen der Elektroden wird nunmehr bei dem in Endstellung ausgeschwenkten
Ofendeckel, das heißt also neben dem Ofengefäß, vorgenommen.
[0017] Das Ausschwenken des Ofendeckels ist ein ohnehin notwendiger Vorgang, um ein Chargieren
zu ermöglichen. Folglich wird vorzugsweise während des Chargierens des ersten Schrottkorbes
zeitlich parallel das Nachlassen der Elektroden neben dem Ofengefäß durchgeführt.
Im Hinblick auf die hohen Minutenkosten eines Elektro-Lichtbogenofens wird somit durch
die zeitlich parallel ablaufenden Arbeitsvorgänge Produktionszeit gewonnen, was sich
mithin in einem höheren wirtschaftlichen Ausbringen bemerkbar macht.
[0018] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Nachlassen der Elektroden
jetzt absolut exakt durchgeführt werden kann. Hierzu dienen neben dem Ofengefäß entsprechend
der Anzahl der Elektroden angeordnete Anschläge, das heißt Stützplatten, welche feinfühlig,
das heißt genau in der Höhe justiert werden können.
[0019] Eine genaue Höhenjustierung gewährleistet aber wiederum ein exaktes Nachlassen der
in der Regel unterschiedlich stark abgebrannten Elektroden. Dabei ist es möglich,
daß die Anschläge, das heißt Stützplatten, nur auf eine einzige Nachlaßhöhe fixiert
sind. Die abgebrannten Elektroden werden dann mit Hilfe der Elektrodenarme abgesenkt
bis die Elektrodenspitzen die Anschläge berühren. Dieses Absenken kann absolut weich
durchgeführt werden, so daß keine Beschädigungen der Elektroden zu erwarten sind.
Stehen die Elektroden dann auf den Anschlägen, das heißt Stützplatten, werden die
Elektrodenarme von den Elektroden gelöst, um das vorgesehene Maß genauestens hochgefahren
und wieder an den Elektroden verspannt.
[0020] Dieses Verfahren kann insbesondere dort angewendet werden, wo die Ofenkonstruktion
es zuläßt, daß bei ausgeschwenktem Ofendeckel die Elektrodenarme abwärts gefahren
werden können. Außerdem werden die Investitionskosten gesenkt.
[0021] Besteht keine Möglichkeit, die Elektrodenarme bei ausgeschwenktem Ofendeckel zu verlagern,
so sieht die Erfindung vor, daß die Anschläge höhenverstellbar sind. In diesem Fall
also können die Anschläge in Form von Stützplatten hochgefahren und weich an den Elektrodenspitzen
zur Berührung gebracht werden. Nachdem die Umklammerung aufgehoben ist, werden die
Anschläge bis auf die vorgesehene Nachlaßhöhe gemeinsam mit den auf ihnen stehenden
Elektroden abgesenkt. Ist die vorgesehene Nachlaßhöhe erreicht, werden die Elektrodenarme
wieder an den Elektroden festgelegt.
[0022] In bezug auf eine Vorrichtung zum Nachlassen der von vertikal verlagerbaren Elektrodenarmen
lösbar umklammerten Elektroden eines Elektro-Lichtbogenofens, welcher einen ausschwenkbaren
Ofendeckel aufweist, der von den Elektroden senkrecht durchgesetzt ist, kennzeichnet
sich die Lösung des gegenständlichen Teiles der Aufgabe durch in der ausgeschwenkten
Stellung des Ofendeckels unterhalb der Elektroden angeordnete, ebenfalls in der Höhe
veränderbare und in der vorgewählten Höhenlage arretierbare Anschläge in Form von
Stützplatten.
[0023] Diese neben dem Ofengefäß angeordneten Anschläge in Form von Stützplatten, haben
den besonderen Vorteil, daß sie weitgehend unabhängig vom Warmbereich des Lichtbogenofens
sind. Sie können daher vergleichsweise einfach ausgebildet werden. Sind die Anschläge
örtlich höhenfixiert, zum Beispiel in Form eines Stütztisches, was bei Ofenkonstruktionen
vorteilhaft ist, bei denen die Elektrodenarme bei ausgeschwenktem Ofendeckel abwärts
gefahren werden können, wird der Investitionsaufwand gering, da keine bewegten Teile
vorgesehen werden müssen.
[0024] Ist es nicht möglich, die Elektrodenarme bei ausgeschwenktem Ofendeckel abwärts zu
senken, so werden die Anschläge in Form von einzelnen Stützplatten in der Höhe verstellbar
und in der vorgewählten Höhe arretierbar ausgebildet. Die Mittel zum Verstellen der
Anschläge sind dabei feinfühlig steuerbar, so daß die Anschläge nicht hart an den
Elektrodenspitzen mit der Gefahr von Beschädigungen auftreffen können.
[0025] Auch ist es in diesem Zusammenhang denkbar, daß nach dem Kontakt der Elektrodenspitzen
mit den Anschlägen, sei es nun bei örtlich höhenfixierten Anschlägen, dem Stütztisch
oder bei in der Höhe verstellbaren Anschlägen, den Stützplatten die Folgevorgänge,
wie Lösen der Umklammerung, Relativverlagerung der Elektrodenarme und Wiederverspannen,
automatisch ausgelöst werden.
[0026] Die Erfindung ist nachstehend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0027] Schematisch im Schnitt zeigen:
Fig. 1 einen Elektro-Lichtbogenofen, bestehend aus Ofengefäß mit ausgeschwenktem Ofendeckel
und in der Länge unterschiedlich abgebrannten Elektroden,
Fig. 2 den ausgeschwenkten Ofendeckel mit einer Hubvorrichtung, bei der eine der drei
Elektroden am Kragennippel erfaßt, in oberer Stellung dargestllt ist,
Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch ist die Elektrode über die Hubvorrichtung in der gewünschten
Länge nachgelassen, dargestellt,
Fig. 4 den ausgeschwenkten Ofendeckel mit drei unterschiedlich abgebrannten Elektroden,
die von einzelnen Stützplatten von unten unterstützt, dargestellt sind,
Fig. 5 wie Fig. 4, jedoch sind die drei Elektroden um die vorgesehene Länge nachgelassen,
indem die Stützplatten mit den aufstehenden Elektrodenspitzen auf die vorgewählte
gleiche Höhe abwärts gefahren, dargestellt sind,
Fig. 6 den ausgeschwenkten Ofendeckel mit unterschiedlich abgebrannten Elektroden
und darunter befindlichem Stütztisch,
Fig. 7 wie Fig. 6, wobei die Elektrodenarme die angeklammerten Elektroden soweit abwärts
gefahren haben, bis die Elektrodenspitzen auf dem Stütztisch aufstehen,
Fig. 8 wie Fig. 7, wobei die Elektroden mit den Spitzen auf dem Stütztisch aufstehen,
die Elektrodenklammern gelöst sind und auf gleiches Höhenmaß hochgefahren, dargestellt
sind,
Fig. 9 wie Fig. 8, die Elektrodenarme fahren mit den wieder angeklammerten Elektroden
um ein vorgewähltes Maß hoch, damit der Ofendeckel samt Elektroden-Trageeinrichtung
bereit zum einschwenken auf das Ofengefäß, dargestellt ist.
[0028] Fig. 1 zeigt das Ofengefäß 1 und den abgeschwenkten Ofendeckel 3 eines Elektro
-Lichtbogenofens 2 im Schnitt. In der Absicht, das Verfahren übersichtlich zu erläutern,
sind die in Fig. 1 und den folgenden Zeichnungen dargestellten Einrichtungen und Vorrichtungen
nur schematisch dargestellt.
[0029] Das Ofengefäß 1 ist durch einen Ofendeckel 3 verschließbar, welcher durch in der
Zeichnung nicht näher veranschaulichte Mittel höhenverstellbar, sowie um eine nicht
näher bezeichnete, vertikale Achse in der Horizontalen schwenkbar ist.
[0030] Der Ofendeckel 3 wird von drei um 120° zueinander versetzt angeordneten Elektroden
4 vertikal durchsetzt. Diese Elektroden 4 werden von einer in der Zeichnung nicht
näher dargestellten Elektroden-Hub- und -tragevorrichtung über Tragarme bewegt und
mittels Elektrodenklammern 5 lösbar umklammert. Die die Elektrodenklammern 5 tragenden
Elektroden-Tragearme sind bei ausgeschwenktem Ofendeckel 3 vertikal verlagerbar.
[0031] Zur Erhaltung der zeichnerischen Übersichtlichkeit sind darüber hinaus auch die elektrischen
Zuführungen zu den Elektroden 4 über die Elektrodenklammern, die zumeist aus Fassungsring
und Kontaktbacken bestehen, in den Zeichnungen nicht näher dargestellt.
[0032] Fig. 1 zeigt die Elektroden 4 nach einer Reihe von Einschmelzvorgängen und es ist
ersichtlich, daß bedingt durch unterschiedlichen Abbrand die Elektrodenspitzen 6,
6' und 6'' unterschiedlich abgebrannt sind.
[0033] Beim Nachlaßvorgang werden die Elektroden, die nach dem vorhergehenden Abbrand unterschiedliche
Längen aufweisen, nachgelassen, so daß ihre Spitzen dann auf einer Höhe nachgelassen
werden, die mit der Linie 7 angezeigt ist.
[0034] In Fig. 2 und 3 wird das Nachlassen der Elektroden 4 mittels einer Hubvorrichtung
8 bei vollausgeschwenktem Ofendeckel schematisch dargestellt. Die Elektroden 4 werden
mit den an ihrem oberen Ende befindlichen Tragenippeln 9 über Aufhängehaken mit der
in Elektrodenposition bei ausgeschwenktem Deckel zugeordneten Hubvorrichtung 8 verbunden.
Nach dem Lösen der Elektrodenklammern 5 werden die freien Längen der Elektroden 4
auf eine vorwählbare Länge unterhalb der Elektrodenklammern 5 abgesenkt. Die Elektrodenspitzen
6, 6' und 6" werden auf die gleiche Höhe, die der Linie 7 entspricht, abgelassen.
[0035] Nach dem Wiederanklemmen der Elektrodenklammern 5 wird die Verbindung zur Hubvorrichtung
8 gelöst.
[0036] Beim Einsatz dieser Hubvorrichtung ist die Beobachtung und Abstimmung der Höhe der
Elektrodenspitzen 6, 6' und 6" etwa in der Höhe der Linie 7 zwar dem Schmelzer überlassen.
Der Vorteil ist aber der, daß die Nachlaßlänge der den ausgeschwenkten Ofendeckel
durchsetzenden Elektroden frei vom Ofengefäß und ohne thermische Beeinträchtigung
des Schmelzers von diesem festgelegt werden kann.
[0037] Bei dem in Fig. 4 und 5 schematisch dargestellten Verfahren zum Nachlassen der Elektroden
ist eine Nachlaßvorrichtung 10 mit drei voneinander unabhängigen Stützplatten 11 und
zugehörigen Hubelementen 12 mit Steuerelementen exakt in der Verlängerung der Elektrodenachsen
des in der Endstellung ausgeschwenkten Ofendeckels 3 vorgesehen.
[0038] Nachdem der Ofendeckel 3 für das Chargieren in seine Endstellung ausgeschwenkt ist,
werden über einzelne Hubelemente 12 die in der Höhe verstellbaren Stützplatten 11
von unten feinfühlig bis zum Kontakt mit den Elektrodenspitzen 6 an diese herangefahren.
Sobald die Stützplatten 11 bei ihrer Aufwärtsbewegung die Elektroden berühren und
diese tragen, werden die Elektrodenklammern 5 gelöst. Nunmehr werden die Stützplatten
11 mit den Elektroden bei geöffneten Elektrodenklammern 5 bis auf eine festgelegte
Stellung, das heißt bis auf die Nachlaßstellung 13 abwärts gefahren, wobei die Stützplatten
11 mit den aufstehenden Elektroden 4 gemeinsam abgesenkt werden. Bei Erreichung der
Nachlaßstellung 13 gemäß Fig. 5 werden die Elektrodenklammern 5 wieder angeklemmt.
Nach dem Abklemmen der drei Elektrodenklammern werden die Elektrodenarme mit den Elektrodenklammern
5 und den angeklemmten Elektroden in die obere Ausgangstellung zurückgefahren; die
Stützplatten 11 werden in die untere Ausgangsstellung zurückgefahren, so daß der Ofendeckel
nach Abschluß des Chargievorganges über das Ofengefäß wieder eingeschwenkt werden
kann.
[0039] Da die Elektrodenklammern sich in oberster Position befinden und die Stützplatten
11 mit den Elektroden in die festgelegte Nachlaßstellung 13 gefahren werden, ist die
eingestellte Elektrodenlänge A - das heißt der Abstand von den Elektrodenspitzen 6
bis Unterkante Elektrodenklammer 5 bei ausreichend langen Elektroden für jede Schmelze
konstant. Die Aufwärtsbewegung der Stützplatten 11 wird gestoppt, sobald ein geringer
Druck auf das Nachlaßsystem ansteht, und es ist eine Beschädigung der Elektroden ausgeschlossen.
[0040] Einige Ofenkonstruktionen lassen es zu, daß bei ausgeschwenktem Ofendeckel die Elektrodenarme
abwärts gefahren werden können. Bei diesen Ofenkonstruktionen ist es nicht erforderlich,
daß Stützplatten in ihrer Höhe verfahrbar sind.
[0041] Nachdem der Ofendeckel 3 in seine Endlage ausgeschwenkt worden ist, werden die Elektrodenarme
mit den die Elektroden halternden Klammern 5 soweit heruntergefahren, bis die Elektrodenspitzen
6, 6' und 6'' den Stütztisch 14 berühren. Dieses ist in Fig. 6 und 7 schematisch veranschaulicht.
[0042] Sobald die Elektrodenspitzen 6 mit dem Stütztisch 14 Kontakt bekommen, wird die Abwärtsbewegung
der einzelnen Elektrodenarme mit den angeklemmten Elektroden 4 gestoppt und die Elektrodenklammern
5 lösen sich. Nachdem alle drei Elektroden auf dem Stütztisch 14 aufstehen und die
Klammern 5 gelöst sind, werden die Elektrodenarme mit den Elektrodenklammern 5 auf
eine festgelegte Höhe, die Nachlaßhöhe 15, hochgefahren. Dieses ist in Fig. 8 dargestellt.
Anschließend werden die Klammern 5 geschlossen und die Elektrodenarme mit den die
Elektroden klammernden Elektrodenklammern werden wieder in die oberste Position gemäß
Fig. 9 gefahren. Nunmehr kann nach Abschluß des Chargiervorganges der Ofendeckel 6
wieder eingeschwenkt werden.
[0043] Die beiden zuletzt beschriebenen Verfahren unterscheiden sich also prinzipiell dadurch,
daß gemäß Fig. 4 und 5 die in unterschiedlicher Abbrandhöhe befindlichen Elektrodenspitzen
von einzelnen Stützplatten von unten vorsichtig angefahren werden. Im anderen Falle
sind die Elektrodenarme bedingt durch eine besondere Ofenkonstruktion geeignet, die
Elektroden soweit in die unterste Stellung zu fahren, bis die Elektrodenspitzen durch
vorsichtiges Abwärtsfahren auf dem Stütztisch aufsitzen. Es ist natürlich mit eingeschlossen,
daß statt dieses für alle Elektroden gemeinsamen Stütztisches auch für jede Elektrode
ein in der Höhe fest fixierter Stützteller vorgesehen sein kann.
[0044] Auf die zeichnerische Detaildarstellung der Vorrichtungen wird bewußt verzichtet,
da beispielsweise sowohl Hydraulikzylinder oder auch motorisch höhenbewegte Stützsäulen
zur vorgesehenen, feinfühligen Verlagerung der Stützplatten eingesetzt werden können.
Die Vorrichtungen müssen nur die beiden Bedingungen der umschaltbaren Geschwindigkeitsregelung
erfüllen. Der Aufwärtshub muß feinfühlig vorgesehen sein mit einem Überlastschalter,
der bei Kontakt mit den Elektrodenspitzen den Aufwärtshub stopt. Der automatische
Abwärtshub muß auf eine untere Nachlaßstellung 13 begrenzt sein. Für den Fall der
nicht mehr voll ausreichenden Elektrodenlänge wird der Abwärtshub von Hand gesteuert.
Bezugszeichenaufstellung
[0045]
1 Ofengefäß
2 Lichtbogenofen
3 Ofendeckel
4 Elektroden
5 Elektrodenklammern
6 Elektrodenspitzen (6, 6' und 6" )
7 Linie
8 Hubvorrichtung
9 Tragenippel
10 Nachlaßvorrichtung
11 Stützplatte
12 Hubelement
13 Nachlaßstellung
14 Stütztisch
15 Nachlaßhöhe
1. Verfahren zum Nachlassen der von vertikal verlagerbaren Elektrodenhaltern getragenen,
den Deckel eines Elektro-Lichtbogenofens senkrecht durchsetzten Graphit-Elektroden,
dadurch gekennzeichnet , daß der Ofendeckel (3) zunächst vollständig vom Ofengefäß
(1) seitlich weggeschwenkt und anschließend die freien Längen der Elektroden (4) unterhalb
der Elektrodenklammern (5) auf das einen stabilen Lichtbogen gewährleistende Maß eingestellt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die freien Längen der Elektroden
(4) unterhalb der Elektrodenklammern (5) mittels einer Hubvorrichtung eingestellt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Elektroden (4) an ihren
oberen Enden mit einer Hubvorrichtung (8) verbunden werden und daß nach dem Lösen
der Elektrodenklammern (5) die freien Längen durch Absenken der Elektroden (4) eingestellt
werden, worauf die Elektrodenklammern (5) wieder angeklemmt und die Elektroden von
der Hubvorrichtung (8) gelöst werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß an die Elektroden (4) in
der Höhe verstellbare Stützplatten (11) bis zum Kontakt herangefahren und nach dem
Lösen der Elektrodenklammern (5) die freien Längen der sich auf den Stützplatten (11)
abstützenden Elektroden (4) durch Absenken der Stützplatten (11) auf das gewünschte
Maß eingestellt werden, worauf die Elektrodenklammern (5) wieder an die Elektroden
(4) geklemmt und die Stützplatten (11) durch weiteres Absenken außer Kontakt mit den
Elektroden gebracht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die über die Elektrodenklammern
(5) an die Elektrodenarme geklammerten Elektroden (4) mittels üblicher Elektrodenhalter
zunächst bis auf den in der Höhe fixierten Stütztisch (14) abgesenkt und danach die
Elektrodenklammern (5) gelöst werden und das dann die freien Längen durch eine Aufwärtsbewegung
der Elektrodenhalter relativ zu den Elektroden (4) eingestellt und anschließend die
Elektrodenklammern (5) wieder an den Elektroden verspannt werden.