[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Umwandlung elektromagnetischer
Wellen mit einer gegebenen Polarisation in solche mit zirkularer Polarisation unter
Verwendung mehrerer vor einer Strahlungsapertur in Schichten angeordneter Gitterstrukturen,
die aus Leitern bestehen, welche in Form von bezüglich ihrer Hauptausdehnungsrichtung
im wesentlichen parallel verlaufenden, periodischen Mäanderlinien ausgebildet sind.
[0002] Beispielsweise Radarantennen, insbesondere Zielfolgeradarantennen, werden im allgemeinen
für lineare Polarisation ausgelegt, da damit unter Normalbedingungen die größte Reichweite
erzielt werden kann. Mit einer linear polarisierten Antenne kann man jedoch Regenwolken-Echosignale,
die eine ähnliche Spektralverteilung wie Flugziel-Echosignale aufweisen, von-"echten"
Flugziel-Echosignalen nicht unterscheiden. Bei zirkularer Polarisation werden die
Regenwolken-Echosignale stark gedämpft. Im allgemeinen ist durch den großen Pegelabstand
dann eine ausreichende Unterscheidung zwischen Flugzielen und Regenwolken möglich.
Technologisch wird dieses Problem gewöhnlich so gelöst, daß die lineare Polarisation
der Antenne durch ein Polarisationsgitter, welches in das vor der Strahlungsperatur
angebrachte Radom integriert ist, in eine zirkulare Polarisation umgewandelt wird.
Ein Maß für die Güte eines solchen Zirkularpolarisationsgitters sind die Elliptizität
der erzeugten Zirkularpolarisation und die Einfügungsdämpfung (Einfügungsdämpfung
= dielektrische Verluste und Reflexionen am Polarisator).
[0003] Bei den bekannten Zirkularpolarisationsgittern weisen alle Schichten gleiche Mäanderlinienstrukturen
auf, die zwar - wie nach der US-PS 3 754 271 - bei Draufsicht von Schicht zu Schicht
hinsichtlich ihrer Achsenlage versetzt sein können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Umwandlung elektromagnetischer
Wellen mit einer gegebenen Polarisation in solche mit zirkularer Polarisation der
eingangs genannten Art so zu gestalten, daß die Elliptizität der erzeugten Zirkularpolarisation
über die gesamte Bandbreite gegenüber den bekannten Zirkularpolarisationsgittern erheblich
verringert wird.
[0005] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zumindest eine der Gitterstrukturen
so ausgebildet ist, daß deren Mäanderlinien hinsichtlich ihres geometrischen Verlaufs
nicht alle gleichphasig sind, sondern benachbarte Linien einen Phasenversatz untereinander
aufweisen.
[0006] Bei Verwendung dreier in Schichten angeordneter Gitterstrukturen ist z. B. die mittlere
Gitterstruktur eine solche, deren benachbarte Mäanderlinien stets einen Phasenversatz
aufweisen, und die beiden äußeren Gitterstrukturen sind solche, deren Mäanderlinien
zueinander alle gleichphasig verlaufen. Genauso läßt sich aber auch bei Verwendung
dreier in Schichten angeordneter Gitterstrukturen die mittlere Gitterstruktur als
eine solche ausbilden, deren Mäanderlinien zueinander alle gleichphasig verlaufen,
während die beiden äußeren Gitterstrukturen solche sind, deren benachbarte Mäanderlinien
stets einen Phasenversatz aufweisen.
[0007] Die einzelnen Gitterstrukturen werden in vorteilhafter Weise räumlich zueinander
so angeordnet, daß die an sich im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Achsen
der Mäanderlinien jeweils zweier benachbarter Gitterstrukturen bei Draufsicht zueinander
versetzt sind. Durch diese Maßnahme wird die Bandbreite des Zirkularpolarisationsgitters,
insbesondere an der oberen Frequenz- grenze,vergrößert.
[0008] In vorteilhafter Weise werden die mäanderförmigen Leiter einer Gitterstruktur als
geätzte Metallstreifen auf einer Kunststoff-Folie realisiert. Zur Abstandshaltung
werden dabei zwischen den Folien Isolierstoffschichten einge
- fügt, welche z. B. in Form einer Wabenstruktur ausgebildet sein können, aber auch
beispielsweise aus P
olymethacrylimid-Hartschaumstoff als echte Isolierstoffschichten bestehen können.
[0009] Bei einer gekrümmten, d. h. nicht ebenen Gitterstruktur, werden in zweckmäßiger Weise
die vorstehend angegebenen Maßnahmen hinsichtlich des Verlaufs der Mäanderlinien auf
die Projektion in einer Ebene senkrecht zur Hauptstrahlachse, d. h. parallel zur Strahlungsapertur
bezogen.
[0010] Das Zirkularpolarisationsgitter nach der Erfindung kann als Aperturabdeckung einer
Antenne verwendet werden oder in eine solche Abdeckung (Radom) integriert werden.
Insbesondere bei einer Zielfolgeradarantenne mit einem Reflektorspiegel ist eine solche
Integration in die Reflektorabdeckung vorteilhaft zu realisieren.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in vier Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Ansicht des Aufbaus eines dreischichtigen Zirkularpolarisatonsgitters
nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Aufbau dieses dreischichtigen Gitters,
Fig. 3 in Draufsicht die Gitterstruktur der beiden äußeren Schichten, und
Fig. 4 in einer Draufsicht die Gitterstruktur der Mittelschicht.
[0012] In Fig. 1 ist die perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines dreischichtigen
Zirkularpolarisationsgitters nach der Erfindung dargestellt. Dieses Gitter besteht
aus drei Trägerschichten 1, 2 und 3, welche durch Kunststoff-Folienrealisiert sind.
Auf diesen Schichten 1, 2 und 3 sind geätzte mäanderlinienförmige Metallstrukturen
4 bis 10 vorgesehen, welche bezüglich ihrer Achsen parallel verlaufen und von denen
auf jeder Schicht nur einige wenige als Beispiel eingezeichnet sind. Bei Draufsicht
auf das Gitter sind die beiden Metallstrukturen 4, 5 und 9, 10 auf den beiden äußeren
Trägerschichten 1 und 3 deckungsgleich, wogegen die Metallstrukturen 6, 7 und 8 der
mittleren Trägerschicht 2 so versetzt sind, daß sie etwa in den Lücken zwischen den
Metallstrukturen 4, 5 bzw. 9, 10 verlaufen. Zwischen den Trägerschichten 1, 2 und
3 ist zur Abstandshaltung jeweils eine Schicht 14 bzw. 15 aus Isolierstoffmaterial
eingebracht, welches vorzugsweise als Wabenstruktur ausgebildet ist. Die mäanderlinienförmigen
Metallstrukturen 4 und 5 der Trägerschicht 1 sind hinsichtlich ihres geometrischen
Verlaufs zueinander gleichphasig, ebenso wie die mäanderlinienförmigen Metallstrukturen
9 und 10 der Trägerschicht 3. Anders verhält sich dies bei der mittleren Trägerschicht
2. Hier weisen die einzelnen mäanderförmigen Metallstrukturen 6, 7 und 8 einen geometrischen
Phasenversatz zueinander auf. Es wird noch einmal darauf hingewiesen, daß bei jeder
der drei Trägerschichten 1, 2 und 3 nur ein kleiner Teil der mäanderlinienförmigen
Metallstrukturen dargestellt ist, die in ihrer Gesamtheit pro Schicht jeweils eine
Gitterstruktur bilden.
[0013] Fig. 3 zeigt in einer Draufsicht die obere Trägerschicht 3, auf welche unter anderem
die mäanderlinienförmigen Metallstrukturen 9 und 10 aufgebracht sind. Es ist aus dieser
Figur zu erkennen, daß die einzelnen parallel zueinander verlaufenden Metallstrukturen
keinen geometrischen Phasenversatz untereinander aufweisen. In gleicher Weise ist
die untere Trägerschicht 1 mit ihren Metallstrukturen 4 und 5 ausgebildet.
[0014] Eine Draufsicht auf einen Ausschnitt der mittleren Trägerschicht 2 mit ihren mäanderlinienförmigen
Metallstrukturen 6, 7 und 8 ist in Fig. 4 dargestellt. Die Länge einer Mäander-Periode
ist mit 1 bezeichnet. In diesem Beispiel beträgt der Versatz 1/4. Es kann auch ein
anderer Versatz als 1/4 zu einer Verbesserung des Meßparameters "Elliptizität der
Zirkularpolarisation" führen. Der Versatz ist allgemein l/n, wobei n zwischen 0 und
1 gewählt werden kann (Versatz = l/n, 0 < n < 1 ) .
[0015] Fig. 2:
_zeigt in einer Querschnittsansicht den Aufbau des dreischichtigen Mäander-Zirkularpolarisationsgitters
nach Fig. 1. Es ist zu sehen, daß die beiden äußeren Trägerschichten 1 und 3 Metallschichten
11 bzw. 12 mit einer geometrisch gleichphasigen Mäanderstruktur, vergleiche9 und 10
in Fig. 3, aufweisen. Die Schnittstelle ist in Fig. 3 mit A-B bezeichnet. Die mittlere
Trägerschicht 2 weist dagegen eine Metallschicht 13 mit einer phasenmäßig versetzten
Mäanderstruktur, vgl. die mäanderförmigen Linien 6, 7 und 8 in Fig. 4, auf. Die Schnittstelle
hierzu ist in Fig. 4 mit C-D bezeichnet.
[0016] Durch schichtmäßiges Vertauschen von hinsichtlich ihrer geometrischen Phase "gleichen"
und "versetzten" Mäanderstrukturen sind auch noch andere Kombinationen eines dreischichtigen
Mäander-Gitteraufbaus möglich. So kann
z. B. die mittlere Mäanderlinienstruktur ein geometrisch "g
leichphasiges" Gitter sein, während die beiden äußeren Strukturen jeweils aus phasemäßig
zueinander "versetzten" Mäanderlinien bestehen.
1. Einrichtung zur Umwandlung elektromagnetischer Wellen mit einer gegebenen Polarisation
in solche mit zirkularer Polarisation unter Verwendung mehrerer vor einer Strahlungsapertur
in Schichten angeordneter Gitterstrukturen, die aus Leitern bestehen, welche in Form
von bezüglich ihrer Hauptausdehnungsrichtung im wesentlichen parallel verlaufenden,
periodischen Mäanderlinien ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet , daß zumindest
eine der Gitterstrukturen so ausgebildet ist, daß deren Mäanderlinien (6, 7, 8) hinsichtlich
ihres geometrischen Verlaufs nicht alle gleichphasig sind, sondern benachbarte Linien
einen Phasenversatz untereinander aufweisen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß bei Verwendung dreier
in Schichten angordneter Gitterstrukturen die mittlere Gitterstruktur eine solche
ist, deren benachbarte Mäanderlinien (6, 7, 8) zueinander stets einen Phasenversatz
aufweisen, und die beiden äußeren Gitterstrukturen solche sind, deren Mäanderlinien
(4, 5 bzw. 9, 10) zueinander alle gleichphasig verlaufen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß bei Verwendung dreier
in Schichten angeordneter Gitterstrukturen die mittlere Gitterstruktur eine solche
ist, deren Mäanderlinien zueinander alle gleichphasig verlaufen, und die beiden äußeren
Gitterstrukturen solche sind, deren benachbarte Mäanderlinien zueinander stets einen
Phasenversatz aufweisen.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Gitterstrukturen räumlich zueinander so angeordnet sind, daß die an
sich im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Achsen der Mäanderlinien (4,
5 bzw. 6, 7, 8) jeweils zweier benachbarter Gitterstrukturen bei Draufsicht zueinander
versetzt sind.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die mäanderförmigen Leiter (4 bis 10) geätzte Metallstreifen auf einer Kunststoff-Folie
(1, 2,. 3) sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß zur Abstandshaltung zwischen
den Folien Isolierstoffschichten (14, 15) vorgesehen sind, welche in Form einer Wabenstruktur
oder als Hartschaumstoff ausgebildet sind.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einer gekrümmten, d. h. nicht ebenen Gitterstruktur, die in den Ansprüchen 1 bis
4 angegebenen Maßnahmen hinsichtlich des Verlaufs der Mäanderlinien auf die Projektion
in einer Ebene senkrecht zur Hauptstrahlachse, d. h. parallel zur Strahlungsapertur
bezogen sind.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Verwendung
als Aperturabdeckung einer Antenne.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Antenne eine Zielfolgeradarantenne
mit einem Reflektorspiegel ist und daß die Gitterstrukturen in die Reflektorabdeckung
(Radom) integriert sind.