(19)
(11) EP 0 043 938 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.01.1982  Patentblatt  1982/03

(21) Anmeldenummer: 81104708.3

(22) Anmeldetag:  19.06.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B30B 9/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT LU NL

(30) Priorität: 12.07.1980 DE 3026477

(71) Anmelder: Fried. Krupp Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-45143 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Suhr, Günther
    D-2105 Seevetal 3 (DE)
  • Knuth, Manfred, Dr.
    D-2100 Hamburg 90 (DE)
  • Malchow, Wilhelm
    D-2100 Hamburg 90 (DE)
  • Homann, Thorsten
    D-2100 Hamburg 90 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneckenpresse


    (57) Bei einer Schneckenpresse zur Behandlung von Preßgut in mehreren aufeinanderfolgenden Abschnitten mit mindestens einer Drossel, deren konischer Drosselring im Pressenmantel gegenüber einem konischen Drosselbund auf der Schnecke zur Änderung der Einschnürung des Durchtrittsquerschnitts für das Preßgutzwischen zwei Abschnitten axial verschiebbar ist, soll die Abdichtungsstelle zwischen den verschlieblichen Teilen aus dem mit hohem Druck beaufschlagten Preßraum verlegt werden, um ein Übertreten von Preßgut zu vermeiden. Das ist dadurch erreicht, daß der Pressenmantel (1) und die Schnecke (3) gegeneinander verschieblich sind, während sowohl der Drosselring (9) im Pressenmantel (1) als auch der Drosselbund (8) auf der Schnecke (3) unverschieblich befestigt sind. Die erforderliche Abdichtung zwischen Schnecke (3) und Pressenmantel (1) liegt am Pressenanfang vor der Preßguteingabe in einem Bereich, der drucklos ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schneckenpresse zur Preßgutbehandlung in mehreren aufeinanderfolgenden Abschnitten mit mindestens einer Drossel, deren konischer Drosselring im Pressenmantel gegenüber einem konischen Drosselbund auf der Schnecke zur Änderung der Einschnürung des Durchtrittsquerschnitts für das Preßgut zwischen zwei Abschnitten axial verschiebbar ist.

    [0002] Bei einer derartigen Schneckenpresse, wie sie zum Beispiel aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 944 642 bekannt ist, wird die Verstellbarkeit der Drossel dadurch erreicht, daß bei axial festliegender Schnecke und ebenso festliegendem Gehäuse der Drosselring am letzteren axial verschieblich ist. Das erfordert eine besonders sorgfältige Abdichtung der verschieblichen Teile gegenüber dem Gehäuse, da die Abdichtungsstelle von dem im Preßraum herrschenden Druck beaufschlagt ist. Auch bei guter Abdichtung läßt sich ein Übertritt von Preßgut aus dem Preßraum zwischen die Dichtflächen nicht ganz vermeiden. Daher ist eine solche Ausführung störanfällig und benötigt einen erheblichen Wartungsaufwand. Diesen Nachteil, der insbesondere dann schwerwiegend ist, wenn etwa vegetabile Stoffe einer Fest-Flüssig-Trennung unterworfen werden sollen, zu beseitigen und eine Abdichtung des Preßraumes möglichst zu erübrigen, ist Aufgabe der vorligenden Erfindung.

    [0003] Danach wird vorgeschlagen, bei einer Presse der eingangs genannten Art sowohl den Drosselring im Pressenmantel als auch den Drosselbund auf der Schnecke unverschieblich zu befestigen und die Verschiebbarkeit zwischen beiden durch eine Verschiebbarkeit zwischen Pressenmantel und Schnecke herbeizuführen. Das kann in der Weise verwirklicht werden, daß bei feststehendem Pressenmantel die Schnecke verschieblich oder bei axial festliegender Schnecke der Pressenmantel verschieblich oder bei feststehendem Pressengehäuse Schnecke und Pressenmantel verschieblich und zwar auch gegeneinander verschieblich sind. In jedem Fall findet eine Abdichtung von zwei gegeneinander verschieblichen Teilen gegen den Preßdruck nicht mehr statt. Die erforderliche Abdichtung zwischen Schnecke und Pressenmantel liegt am Pressenanfang vor der Preßguteingabe in einem Bereich, der drucklos ist und deshalb keinerlei Schwierigkeiten bedingt. Am Pressenende findet überhaupt keine Abdichtung statt, da hier ein ohnehin offener Austrittsspalt zwischen Schnecke und Pressenmantel vorhanden ist.

    [0004] Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf Schnecken mit nur zwei Behandlungsabschnitten mit nur einer dazwischen-liegenden Drossel beschränkt. Es können beliebig viele Abschnitte mit jeweils an der Übergangsstelle angeordneten Drosseln vorgesehen sein. Diese Drosseln werden dann durch eine Verschiebung zwischen Schnecke und Pressenmantel alle gleichzeitig verstellt.

    [0005] Um dabei unterschiedliche Veränderungen der Drosselwirkungen der verschiedenen Drosseln entsprechend den gewünschten Änderungen der Betriebsbedingungen in den verschiedenen Abschnitten der Schneckenpresse zu bewirken, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, die Drosseln mit unterschiedlichen Spaltweiten und/oder unterschiedlichen Formen auszuführen. Dadurch können praktisch beliebige Beeinflussungen der Betriebsbedingungen in einer Presse miteinander kombiniert werden.

    [0006] In Fortführung des Gedankens, Abdichtungsstellen gegen den Preßraum der Schneckenpresse in drucklose Zonen oder mindestens solche geringeren Druckes zu verlegen, wird schließlich empfohlen, Teilfugen zwischen Teilen, aus denen die Schnecke zusammengesetzt ist, wenigstens zum Teil in den in Preßrichtung unmittelbar auf eine Drossel folgenden Bereich zu legen. Da dieser Bereich einem verhältnismäßig niedrigen Druck ausgesetzt ist, werden die Teilfugen bei weitem nicht so stark vom Preßgut zugesetzt und dessen korrodierender Wirkung ausgesetzt, wie unter höherem Preßdruck. Daher wird die Gefahr von Schwierigkeiten bei einer etwa für das Auswechseln von Verschleißteilen der Schnecke notwendigen Demontage der Schnecke erheblich herabgesetzt.

    [0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schneckenpresse dargestellt und zwar in

    Fig. 1 im Längsschnitt durch die Presse, in

    Fig. 2 und Fig. '3 im Schnitt durch eine Drosselstelle mit geöffneter und weitgehend geschlossener Drossel.



    [0008] Ein Pressenmantel 1 einer Seiherschneckenpresse umgibt eine drehbare, von einer Antriebswelle 2 her angetriebene Schnecke 3. Der zwischen Schnecke 3 und Pressenmantel 1 gebildete Preßraum, der von einer Eingabeöffnung 4 her beschickt wird, ist in drei Abschnitte 5, 6 und 7 unterteilt. An der Übergangsstelle zwischen diesen Abschnitten sind Drosseln angeordnet, die je aus einem konischen Drosselbund 8 auf der Schnecke 3 und einem im Querschnitt dachförmigen Drosselring 9 im Pressenmantel 1 gebildet sind.

    [0009] Der in der Zeichnung rechts liegende Teil der Dachform des Drosselringes 9 erzeugt zusammen mit dem ihm gegenüber-liegenden Drosselbund 8 einen je nach der axialen Lage des Pressenmantels 1 zur Schnecke 3 mehr (Fig. 2) oder weniger (Fig. 3) großen Ringspalt 10 der Drossel. Zur Verstellung dieses Ringspalts 10 ist der Pressenmantel 1 zwischen Trennwänden 11 eines festen Pressengehäuses und damit gegenüber der axial ebenfalls festliegenden Schnecke 3 axial verschieblich. Die Verschiebung des Pressenmantels 1 und damit die gleichzeitige Verstellung der Drosseln erfolgt durch einen nicht dargestellten Antrieb im Pressengehäuse, wobei Führungen 12 den Pressenmantel 1 gegen eine Drehung um seine Achse sichern. Der Pressenmantel 1 ist an seinem Austrittsende durch ein gehäusefestes Lager 13, das den Austrittskonus 14 des-Pressenmantels 1 aufnimmt, radial fixiert. An seinem Eintrittsende ist er im Pressengehäuse und auf der Schnecke 3 gelagert.

    [0010] Die Schnecke 3 ist aus einem durchgehenden Schneckenkern 15 und aufgeschobenen Hülsen 16 zusammengesetzt, deren Teilfugen jeweils in Förderrichtung unmittelbar hinter einem Drosselbund 8 liegen.


    Ansprüche

    1. Schneckenpresse zur Preßgutbehandlung in mehreren aufeinanderfolgenden Abschnitten mit mindestens einer Drossel, deren konischer Drosselring im Pressenmantel gegenüber einem konischen Drosselbund auf der Schnecke zur Änderung der Einschnürung des Durchtrittsquerschnitts für das Preßgut zwischen zwei Abschnitten axial verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Drosselring (9) im Pressenmantel (1) als auch der Drosselbund (8) auf der Schnecke (3) unverschieblich befestigt sind und die Verschiebbarkeit zwischen beiden durch eine Verschiebbarkeit zwischen Pressenmantel (1) und Schnecke (3) erreicht ist.
     
    2. Schneckenpresse nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Drosseln gleichzeitig vorgesehen sind.
     
    3. Schneckenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosseln unterschiedliche Spaltweiten haben.
     
    4. Schneckenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosseln unterschiedliche Formen haben.
     
    5. Schneckenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Teilfugen zwischen Teilen, aus denen die Schnecke (3) zusammengesetzt ist, wenigstens zum Teil in dem in Preß- richtung unmittelbar auf eine Drossel folgenden Bereich liegen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht