[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schneckenpresse zur Preßgutbehandlung in mehreren
aufeinanderfolgenden Abschnitten mit mindestens einer Drossel, deren konischer Drosselring
im Pressenmantel gegenüber einem konischen Drosselbund auf der Schnecke zur Änderung
der Einschnürung des Durchtrittsquerschnitts für das Preßgut zwischen zwei Abschnitten
axial verschiebbar ist.
[0002] Bei einer derartigen Schneckenpresse, wie sie zum Beispiel aus der deutschen Offenlegungsschrift
1 944 642 bekannt ist, wird die Verstellbarkeit der Drossel dadurch erreicht, daß
bei axial festliegender Schnecke und ebenso festliegendem Gehäuse der Drosselring
am letzteren axial verschieblich ist. Das erfordert eine besonders sorgfältige Abdichtung
der verschieblichen Teile gegenüber dem Gehäuse, da die Abdichtungsstelle von dem
im Preßraum herrschenden Druck beaufschlagt ist. Auch bei guter Abdichtung läßt sich
ein Übertritt von Preßgut aus dem Preßraum zwischen die Dichtflächen nicht ganz vermeiden.
Daher ist eine solche Ausführung störanfällig und benötigt einen erheblichen Wartungsaufwand.
Diesen Nachteil, der insbesondere dann schwerwiegend ist, wenn etwa vegetabile Stoffe
einer Fest-Flüssig-Trennung unterworfen werden sollen, zu beseitigen und eine Abdichtung
des Preßraumes möglichst zu erübrigen, ist Aufgabe der vorligenden Erfindung.
[0003] Danach wird vorgeschlagen, bei einer Presse der eingangs genannten Art sowohl den
Drosselring im Pressenmantel als auch den Drosselbund auf der Schnecke unverschieblich
zu befestigen und die Verschiebbarkeit zwischen beiden durch eine Verschiebbarkeit
zwischen Pressenmantel und Schnecke herbeizuführen. Das kann in der Weise verwirklicht
werden, daß bei feststehendem Pressenmantel die Schnecke verschieblich oder bei axial
festliegender Schnecke der Pressenmantel verschieblich oder bei feststehendem Pressengehäuse
Schnecke und Pressenmantel verschieblich und zwar auch gegeneinander verschieblich
sind. In jedem Fall findet eine Abdichtung von zwei gegeneinander verschieblichen
Teilen gegen den Preßdruck nicht mehr statt. Die erforderliche Abdichtung zwischen
Schnecke und Pressenmantel liegt am Pressenanfang vor der Preßguteingabe in einem
Bereich, der drucklos ist und deshalb keinerlei Schwierigkeiten bedingt. Am Pressenende
findet überhaupt keine Abdichtung statt, da hier ein ohnehin offener Austrittsspalt
zwischen Schnecke und Pressenmantel vorhanden ist.
[0004] Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf Schnecken mit nur zwei Behandlungsabschnitten
mit nur einer dazwischen-liegenden Drossel beschränkt. Es können beliebig viele Abschnitte
mit jeweils an der Übergangsstelle angeordneten Drosseln vorgesehen sein. Diese Drosseln
werden dann durch eine Verschiebung zwischen Schnecke und Pressenmantel alle gleichzeitig
verstellt.
[0005] Um dabei unterschiedliche Veränderungen der Drosselwirkungen der verschiedenen Drosseln
entsprechend den gewünschten Änderungen der Betriebsbedingungen in den verschiedenen
Abschnitten der Schneckenpresse zu bewirken, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
vorgeschlagen, die Drosseln mit unterschiedlichen Spaltweiten und/oder unterschiedlichen
Formen auszuführen. Dadurch können praktisch beliebige Beeinflussungen der Betriebsbedingungen
in einer Presse miteinander kombiniert werden.
[0006] In Fortführung des Gedankens, Abdichtungsstellen gegen den Preßraum der Schneckenpresse
in drucklose Zonen oder mindestens solche geringeren Druckes zu verlegen, wird schließlich
empfohlen, Teilfugen zwischen Teilen, aus denen die Schnecke zusammengesetzt ist,
wenigstens zum Teil in den in Preßrichtung unmittelbar auf eine Drossel folgenden
Bereich zu legen. Da dieser Bereich einem verhältnismäßig niedrigen Druck ausgesetzt
ist, werden die Teilfugen bei weitem nicht so stark vom Preßgut zugesetzt und dessen
korrodierender Wirkung ausgesetzt, wie unter höherem Preßdruck. Daher wird die Gefahr
von Schwierigkeiten bei einer etwa für das Auswechseln von Verschleißteilen der Schnecke
notwendigen Demontage der Schnecke erheblich herabgesetzt.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schneckenpresse
dargestellt und zwar in
Fig. 1 im Längsschnitt durch die Presse, in
Fig. 2 und Fig. '3 im Schnitt durch eine Drosselstelle mit geöffneter und weitgehend
geschlossener Drossel.
[0008] Ein Pressenmantel 1 einer Seiherschneckenpresse umgibt eine drehbare, von einer Antriebswelle
2 her angetriebene Schnecke 3. Der zwischen Schnecke 3 und Pressenmantel 1 gebildete
Preßraum, der von einer Eingabeöffnung 4 her beschickt wird, ist in drei Abschnitte
5, 6 und 7 unterteilt. An der Übergangsstelle zwischen diesen Abschnitten sind Drosseln
angeordnet, die je aus einem konischen Drosselbund 8 auf der Schnecke 3 und einem
im Querschnitt dachförmigen Drosselring 9 im Pressenmantel 1 gebildet sind.
[0009] Der in der Zeichnung rechts liegende Teil der Dachform des Drosselringes 9 erzeugt
zusammen mit dem ihm gegenüber-liegenden Drosselbund 8 einen je nach der axialen Lage
des Pressenmantels 1 zur Schnecke 3 mehr (Fig. 2) oder weniger (Fig. 3) großen Ringspalt
10 der Drossel. Zur Verstellung dieses Ringspalts 10 ist der Pressenmantel 1 zwischen
Trennwänden 11 eines festen Pressengehäuses und damit gegenüber der axial ebenfalls
festliegenden Schnecke 3 axial verschieblich. Die Verschiebung des Pressenmantels
1 und damit die gleichzeitige Verstellung der Drosseln erfolgt durch einen nicht dargestellten
Antrieb im Pressengehäuse, wobei Führungen 12 den Pressenmantel 1 gegen eine Drehung
um seine Achse sichern. Der Pressenmantel 1 ist an seinem Austrittsende durch ein
gehäusefestes Lager 13, das den Austrittskonus 14 des-Pressenmantels 1 aufnimmt, radial
fixiert. An seinem Eintrittsende ist er im Pressengehäuse und auf der Schnecke 3 gelagert.
[0010] Die Schnecke 3 ist aus einem durchgehenden Schneckenkern 15 und aufgeschobenen Hülsen
16 zusammengesetzt, deren Teilfugen jeweils in Förderrichtung unmittelbar hinter einem
Drosselbund 8 liegen.
1. Schneckenpresse zur Preßgutbehandlung in mehreren aufeinanderfolgenden Abschnitten
mit mindestens einer Drossel, deren konischer Drosselring im Pressenmantel gegenüber
einem konischen Drosselbund auf der Schnecke zur Änderung der Einschnürung des Durchtrittsquerschnitts
für das Preßgut zwischen zwei Abschnitten axial verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl der Drosselring (9) im Pressenmantel (1) als auch der Drosselbund (8) auf
der Schnecke (3) unverschieblich befestigt sind und die Verschiebbarkeit zwischen
beiden durch eine Verschiebbarkeit zwischen Pressenmantel (1) und Schnecke (3) erreicht
ist.
2. Schneckenpresse nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Drosseln gleichzeitig
vorgesehen sind.
3. Schneckenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosseln unterschiedliche
Spaltweiten haben.
4. Schneckenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosseln unterschiedliche
Formen haben.
5. Schneckenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Teilfugen zwischen Teilen, aus denen die Schnecke (3) zusammengesetzt ist, wenigstens
zum Teil in dem in Preß- richtung unmittelbar auf eine Drossel folgenden Bereich liegen.