(19)
(11) EP 0 045 361 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.02.1982  Patentblatt  1982/06

(21) Anmeldenummer: 81104247.2

(22) Anmeldetag:  03.06.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A24C 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 04.08.1980 CH 5904/80

(71) Anmelder: Burger Söhne AG Burg
CH-5736 Burg (CH)

(72) Erfinder:
  • Maurer, Bruno
    CH-5712 Beinwil am See (CH)
  • De Jager, Godert
    CH-5712 Beinwil am See (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al
c/o E. Blum & Co Patentanwälte Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Maschine zum Schneiden von Umblättern oder Deckblättern aus Tabakblättern


    (57) Es sind zweckmässig zwei horizontal verfahrbare Messer (16, 17) vorhanden. Eines dient zum Schneiden von rechten Um- oder Deckblättern, das andere zum Schneiden von linken Um- oder Deckblättern. Das eine Messer (16) transportiert die einen Blätter (21) zu einer Aufwickeltrommel (26), das andere Messer (17) transportiert die anderen Blätter (22) zu einer anderen Aufwickeltrommel (26). Auf derselben Maschine können somit abwechselnd rechte und linke Blätter (21,22) geschnitten und auf Trägerbahnen abgelegt werden, die auf den Trommeln (26) zu Rollen gewickelt werden. Die Bewegungen der Messer (16,17) und die Schrittschaltung der Trommeln (26) sowie die Bewegungen zur Uebergabe der Blätter (21,22) auf die Trägerbahnen können pneumatisch erfolgen. Durch die geradlinige Bewegung jedes Messers (16,17) kann eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit erreicht werden. Die Tabakblätter müssen nicht vorher entrippt werden. Es ist nur eine Maschine zum Bilden einer rechte Um- oder Deckblätter tragenden Rolle (26) und einer link Um- oder Deckblätter tragenden Rolle (26) vorhanden. Die Maschine eignet sich auch zum Aufstellen im Haushalt für Heimarbeit.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden von Umblättern oder Deckblättern aus Tabakblättern, welche Umblätter oder Deckblätter zum Herstellen von Zigarren, Stumpen oder Zigarillos bestimmt sind. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Maschine zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Bei den bekannten Verfahren befindet sich an einer Belegstelle ein feststehendes Messer, auf dem verschiebare Rollen abgerollt werden. An der Belegstelle mit dem feststehenden Messer sitzt eine Bedienungsperson und legt eine rechte oder linke Umblatthälfte oder Deckblatthälfte auf das Messer. Dann werden die auf einem Schlitten verfahrbaren Rollen über das Messer bewegt und rollen hierbei unter Zwischenlage der Blatthälfte am Schneidrand des Messers ab, wobei das Umblatt oder Deckblatt geschnitten wird. Hierauf wird das geschnittene Umblatt oder Deckblatt von einem schwenkbaren Saugarm vom feststehenden Messer abgenommen, zu einer Leimstation gebracht und von hier zu einer Ueberrollvorrichtung geliefert, an der das Umblatt oder Deckblatt auf einen angelieferten Wickel gerollt wird. Durch die Schwenkbewegung des Saugarmes und vor allem durch das Abnehmen des geschnittenen Umblattes oder Deckblattes vom Saugarm zur Rollvorrichtung kann die Arbeitsgeschwindigkeit einer solchen Maschine nicht in der gewünschten Weise erhöht werden, da die zum Ueberführen des geschnittenen Umblattes oder Deckblattes zum angelieferten Wickel dienenden Organe bei zu hohen Geschwindigkeiten ins Flattern und Fibrieren kommen, so dass keine einwandfreie Arbeit mehr gewährleistet ist.

    [0003] Um hier Verbesserung zu schaffen, ist man bereits übergegangen den Ueberrollvorgang aus der Maschine herauszunehmen, also mit der Maschine nur noch das Umblatt oder Deckblatt zu schneiden, das Ueberrollen des geschnittenen Umblattes oder Deckblattes auf einen angelieferten Wickel aber auf einer gesonderten Maschine durchzuführen. Bei einer solchen Schneidmaschine ist das Messer wiederum feststehend und wird von verschiebbar geführten Rollen zum Schneiden des Umblattes oder Deckblattes überrollt. Das geschnittene Umblatt oder Deckblatt wird dann wiederum von einem schwenkbaren Saugarm abgenommen und nunmehr auf einer schrittweise bewegten Trägerbahn abgelegt. Die auf diese Weise mit geschnittenen Umblättern oder Deckblättern belegte Trägerbahn wird auf einer Aufwickeltrommel aufgerollt und steht dann zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung. Eine solche Trägerbahnrolle wird dann auf einer gesonderten Ueberrollmaschine verarbeitet, wobei die geschnittenen Umblätter oder Deckblätter von der Trägerbahn wieder abgenommen und auf einen angelieferten Wickel überrollt werden. Auch nach diesem vorerwähnten, bekannten Verfahren befindet sich vor der Bedienungsperson an der Belegstelle ein feststehendes Messer. Ist dieses ein rechtes Messer, so werden auf dieser Maschine nur rechte Umblätter oder Deckblätter geschnitten, die dann auf einer einzigen Aufwickeltrommel mittels der Trägerbahn aufgewickelt werden. Die Bedienungsperson kann also nur rechte Umblätter oder Deckblätter schneiden, so dass sie vor sich einen Stoss von nur rechten Tabakblatthälften hat. Es ist also notwendig, vor dem Arbeiten auf dieser Maschine ein Tabakblatt zu entrippen, so dass eine rechte und linke Tabakblatthälfte gebildet wird. Alle rechten Tabakblatthälften werden dann auf einer rechten Maschine verarbeitet. Die linken Tabakblatthälften müssen auf einer separaten linken Maschine ausgeschnitten werden. Nachteilig ist also bei diesem vorerwähnten Verfahren, dass für ein Tabakblatt zwei Maschinen, nämlich eine rechte und eine linke Maschine benötigt werden, sowie dass vor dem Schneiden der Umblätter oder Deckblätter die anfänglich vorhandenen Tabakblätter in einem gesonderten Arbeitsgang entrippt werden müssen, um rechte Tabakhälften und linke Tabakhälften herzustellen.

    [0004] Es wird die Schaffung eines Verfahrens und einer Maschine bezweckt, mit dem die vorerwähnten Nachteile vermieden werden können.

    [0005] Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Messer zwischen einer Belegstelle bei einer Bedienungsperson und einer Abgabestelle bei einer Trägerbahnrolle bewegt wird, wobei auf diesem Weg zwischen der Belegstelle und der Abgabestelle das Um- oder Deckblatt geschnitten wird.

    [0006] Die erfindungsgemässe Maschine zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass das Messer auf einem verfahrbaren Schlitten angeordnet ist, der entlang von Führungen zwischen der Belegestelle und der Abgabestelle verschiebbar ist.

    [0007] Beim erfindungsgemässen Verfahren wird also vom ortsfesten Messer abgegangen, und das Messer von der Belegestelle zur Abgabestelle bewegt. Hierdurch wird also auch das vom Messer geschnittene Umblatt oder Deckblatt von der Belegestelle zur Abgabestelle hin gefördert. Hierdurch wird also einmal der eingangs erwähnte schwenkbare Saugarm vermieden. Da die Bewegung des Messers von der Belegestelle zur Abgabestelle und wieder zurück geradlinig und in der Ebene eines das Messer haltenden Trägers erfolgen kann, kann sowohl die Führung des bewegten Messers als auch der Antrieb für das bewegte Messer mit einfachen Mitteln realisiert werden. Viel bedeutender als der vorerwähnte Vorteil ist aber der, dass beim Bewegen des Messers von der Belegestelle aus zur Abgabestelle hin nunmehr der Platz vor der Bedienungsperson frei geworden ist, um dort ein anderes Messer hin zu bringen. Der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens kommt also dann zum Tragen, wenn mit zwei Messern gearbeitet wird, die sich abwechselnd an der Belegestelle vor der Bedienungsperson befinden. Es ist also besonders vorteilhaft, wenn zwei Messer tragende Schlitten vorhanden sind, wobei jeder Schlitten zumindest ein Messer trägt, wenn beide Schlitten miteinander gekuppelt sind, wobei der Abstand beider Schlitten voneinander dem Abstand zwischen der Belegestelle und der Abgabestelle entspricht und wenn weiterhin zwei Abgabestellen vorhanden sind, die sich zu beiden Seiten der Belegestelle befinden, und wenn der eine Schlitten ein oder mehrere rechte Messer und der andere Schlitten ein oder mehrere linke Messer trägt.

    [0008] Bei einer derartigen Ausbildung der Maschine brauchen nunmehr die Tabakblätter vor dem Schneiden der Umblätter oder Deckblätter nicht mehr entrippt zu werden, es müssen also nicht mehr rechte Tabakblatthälften und linke Tabakblatthälften bereitgestellt werden. Bei der vorerwähnten Maschine kann die Bedienungsperson ein ganzes Tabakblatt nehmen, die rechte Tabakblatthälfte auf das rechte Messer legen, worauf durch die bewegten Rollen ein rechtes Umblatt oder Deckblatt geschnitten wird, das dann vom rechten Messer zur rechten Aufwickeltrommel geliefert wird. In der Zwischenzeit ist der zweite Schlitten mit dem linken Messer zwangsläufig zur Belegestelle bewegt worden, so dass nunmehr die Bedienungsperson die linke Tabakblatthälfte auf das bereitstehende linke Messer legt, worauf durch die bewegten Rollen ein linkes Umblatt oder Deckblatt geschnitten wird, das dann vom linken Messer zur linken Aufwickeltrommel transportiert wird. Es werden somit abwechselnd linke Messer und rechte Messer zu einer einzigen vor der Bedienungsperson liegenden Belegestelle gebracht, so dass aus einem einzigen Tabakblatt nacheinander ein rechtes Umblatt oder Deckblatt und dann ein linkes Umblatt oder Deckblatt geschnitten wird.

    [0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine mit zwei Schlitten ausgerüstete Maschine in schaubildlicher Darstellung, und

    Fig. 2 eine Ansicht auf die linke Maschinenhälfte in Richtung eines Pfeiles A in Fig. 1.



    [0010] Die Maschine hat ein Maschinengestell 1,2 und 3. Zwischen den beiden als Füsse ausgebildeten Gestellteilen 2 und 3 befindet sich eine Belegestelle 4, die mit einer Armauflegeplatte 5 für eine davor sitzende, nicht dargestellte Bedienungsperson versehen ist. Die Maschine hat weiterhin zwei zu beiden Seiten der Belegstelle 4 liegende Abgabestellen 6 und 7. Beide Abgabestellen 6 und 7 sind einander identisch ausgebildet, wobei die Abgabestelle 6 eine linke Abgabestelle und die Abgabestelle 7 eine rechte Abgabestelle ist. Die Bezeichnung "links" oder "rechts" gilt also für die von der Bedienungsperson aus gesehen, linken und rechten Maschinenteile.

    [0011] Das Maschinengestellbett 1 ist mit zwei Führungsstangen 8 und 9 versehen, wobei jede Führungsstange mittels Lagerböcken 10 am Maschinengestell abgestützt ist. In Fig. 1 ist nur die Führungsstange 8 gezeigt. Auf den beiden Führungsstangen 8 und 9 sind zwei Schlitten 11 und 12 horizontal verschiebbar geführt. Beide Schlitten 11 und 12 sind über ein Kuppelglied 13 miteinander verbunden, so dass also nur beide Schlitten zusammen nach links oder rechts verschoben werden können. Der mittlere Abstand zwischen den beiden Schlitten 11 und 12 entspricht dem mittleren Abstand zwischen der Belegestelle 4 und der Abgabestelle 6 oder 7. Wenn sich also einer der Schlitten 11 oder 12 an der Belegestelle 4 befindet, liegt der andere Schlitten bei einer der Abgabestellen 6 oder 7.

    [0012] Die beiden Schlitten 11 und 12 sind einander identisch ausgebildet, unterscheiden sich lediglich in der Art ihrer Schnittplatte 14 und 15. Die Schnittplatte 14 des rechten Schlittens 11 trägt ein rechtes Messer 16, und die Schnittplatte 15 trägt ein in Fig. 2 angedeutetes linkes Messer 17. In Fig. l befindet sich der das rechte Messer 16 tragende rechte Schlitten 11 an der Belegestelle 4, und der das linke Messer 17 tragende linke Schlitten 12 befindet sich bei der linken Abgabestelle 6. Die in Fig. 1 gezeigte Stellung der Schlitten 11 und 12 stellt die linke Endstellung der Schlitten dar. In der anderen rechten Endstellung der Schlitten würde sich der rechte Schlitten 11 bei der Abgabestelle 7 und der linke Schlitten 12 sich bei der Belegestelle 4 befinden. Diese hin- und hergehende Bewegung der beiden Schlitten 11 und 12 wird durch ein strömungsmittelbetätigbares Kolben-Zylinder-Aggregat 18 bewirkt, das in Fig. 2 angedeutet ist, wobei die beiden Schlitten 11 und 12 oder das Kupplungsorgan 13 über einen Arm 19 mit der Kolbenstange 20 des Aggregates 18 verbunden sind.

    [0013] Mit dem rechten Messer 16 werden rechte Um- oder Deckblätter 21 geschnitten, und mit dem linken Messer 17 werden linke Um- oder Deckblätter 22 geschnitten.

    [0014] Jede Abgabestelle 6 und 7 hat ein Gestell 23, in dem Saugtrommel 24, eine Saugplatte 25 und eine Aufwickeltrommel 26 gelagert sind. Jede Saugtrommel 24 ist im Gestell 23 drehbar gelagert, und die Aufwickeltrommel 26 ist mittels Schwenkarmen 27 im Gestell 23 in Richtung eines Doppelpfeiles 28 schwenkbar gelagert. Die ortsfeste Saugplatte 25 ist mit mehreren Saugöffnungen 29 versehen, die an eine Saugleitung 30 angeschlossen sind. Die Mantelfläche der Saugtrommel 24 ist mit Saugöffnungen 31 versehen, die über die gesamte Mantelfläche verteilt angeordnet sind. Das Innere 32 der Saugtrommel 24 ist an eine Saugleitung 33 angeschlossen.

    [0015] Bis auf die unterschiedliche Messerart sind die beiden Schnittplatten 14 und 15 einander gleich ausgebildet. Von der üblichen Schnittplatte abweichend, ist der innerhalb des Messers 16 oder 17 liegende Stempel 34 über den Schneidrand des Messers 16 oder 17 hinaus nach oben in eine Stellung 34' bewegbar (Fig. 2). Hierfür steht der Stempel 34 mit einem nicht dargestellten strömungsmittelbetätigbaren Kolben-Zylinder-Aggregat in Verbindung, dem das Strömungsmedium über eine Leitung 35 zugeführt wird. Ausserhalb des Messers 16 oder 17 befinden sich in bekannter Weise Saugöffnungen 36, die an eine Saugleitung 37 angeschlossen sind. Innerhalb des Messers 16 oder 17 befinden sich ebenfalls in bekannter Weise Saugöffnungen 38, die an eine Saugleitung 39 angeschlossen sind.

    [0016] Hinter jeder Abgabestelle '6 und 7 befindet sich eine Trägerbahnrolle 40, von der eine Trägerbahn 41 schrittweise abgerollt wird, die dann nach dem Belegen mit rechten oder linken Umblättern oder Deckblättern auf der Aufwickeltrommel 26 aufgewickelt wird. Die schrittweise Drehrichtung der Trommeln 40,24 und 26 ist in Fig. 2 mit Pfeilen angegeben. Für schrittweise Drehung der Aufwickeltrommel 26 kann ein nicht dargestelltes strömungsmittelbetätigbares Kolben-Zylinder-Aggregat verwendet werden. Für die schrittweise Drehung der Saugtrommel 24 dient ein stömungsmittelbetätigbares Kolben-Zylinder-Aggregat 42. Die Trägerbahn 41 wird von der frei drehbaren, gebremsten Rolle 40 abgezogen. Es ist vorteilhaft, wenn alle Kolben-Zylinder-Aggregate mit Luft betrieben werden.

    [0017] Zwischen der Belegestelle 4 und jeder Abgabestelle 6 und 7 befindet sich ein linkes Rollenpaar 43 und ein rechtes Rollenpaar 44. Jede der Rollen ist in an sich bekannter Weise konisch ausgebildet, wobei diejenige Rolle, deren verjüngtes Ende der Auflageplatte 5 zugewandt ist, zum Ueberrollen des von der Auflageplatte 5 abgewandt liegenden Schneiderandes des Messers 16 oder 17 dient. Die andere Rolle eines jeden Rollenpaares dient dann zum Abrollen am der Platte 5 zugewandten Schneidenrand des Messers. Die Rollen des rechten Rollenpaares 44 rollen am Schneidrand des Messers 16 ab, wenn sich der Schlitten 11 von seiner in Fig. 1 gezeigten Lage aus zur rechten Abgabestelle 7 bewegt. Die Rollen des linken Rollenpaares 43 rollen am Schneidrand des linken Messers 17 ab, wenn sich der linke Schlitten 12 von seiner Lage bei der Belegestelle 4 aus zur linken Abgabestelle 6 hin bewegt. Die Rollen 43 sind an einem gestellfesten Halter 45 gelagert. Die Rollen 44 sind an einem gestellfesten Halter 46 gelagert. Beide Rollen 43 können in vorteilhafter Weise am Halter 45 heb- und senkbar gelagert sein. In gleicher Weise können die Rollen 44 am Halter 46 heb- und senkbar gelagert sein. Wenn der rechte Schlitten 11 von seiner in Fig. 1 gezeigten Lage aus nach rechts zur rechten Abgabestelle 7 bewegt wird, sind die beiden Rollen 44 abgesenkt, liegen also im Bewegungsweg des Schneidrandes des Messers 16. Wenn der linke Schlitten 12 von seiner in Fig. 1 gezegten Lage aus zur Belegestelle 4 hin bewegt wird, befinden sich die Rollen 43 in ihrer angehobenen Lage und somit ausserhalb des Bewegungsweges des Schneidrandes des Messers 17, so dass dann also die Rollen 43 nicht an diesem Schneidrand abrollen.

    [0018] Die Arbeitsweise mit der erläuterten Maschine ist folgendermassen:

    Die Bedienungsperson legt ein ganzes Tabakblatt, das also die Mittelrippe und die beiden Tabakblatthälften aufweist, auf das rechte Messer 16, wobei durch die Saugleitungen 37 und 39 eine Saugkraft auf das Tabakblatt ausgeübt wird. Das auf das Messer 16 aufgelegte Tabakblatt dient zum Ausschneiden von Umblättern oder Deckblättern. Die Bedienungsperson legt die rechte Hälfte des Tabakblattes auf das Messer 16, so dass also aus der rechten Tabakblatthälfte ein rechtes Umblatt oder Deckblatt 21 herausgeschnitten wird. Der mit dem ganzen Tabakblatt bestückte Schlitten 11 wird nunmehr in Fig. 1 nach rechts bewegt, wobei sich die Rollen 44 am Schneidrand des Messers 16 unter Zwischenlage des Tabakblattes abrollen, so dass das Um- oder Deckblatt 21 geschnitten wird. Das geschnittene Blatt 21 wird an die Saugöffnungen 38 angedrückt, und der ausserhalb des Messers 16 liegende Teil des ganzen Tabakblattes wird an die Saugöffnungen 36 angedrückt. Der Stempel 34 ist beim Abrollen der Rollen 44 am Schneidrand des Messers 16 etwas hinter diesen nach unten zurückversetzt worden. Befindet sich der Schlitten 11 mit dem gesamten Tabakblatt an der Abgabestelle 7, so wird der Stempel 34 mit dem aufliegenden Blatt 21 in die Lage 34' angehoben, so dass der Stempel an der Trägerbahn 41 anliegt. Nunmehr wird eine Saugkraft in der Saugplatte 25 über die Leitung 30 wirksam. Die Saugplatte 25 saugt über die Oeffnungen 29, und die Saugkraft über die Leitung 39 wird abgestellt. Da das Blatt 21 aber abdichtend an den Saugöffnungen 38 anliegt, wirkt der abgestellte Sog in der Leitung 39 fort, so dass für einen Augenblick etwas Druckluft über die Leitung 39 eingebracht wird. Hierdurch erfolgt nun ein einwandfreies Uebergeben des Blattes 21 an die Trägerbahn 41. Die Trägerbahn 41 wird dann mit dem anhaftenden Blatt 21 einen Schritt weiter bewegt. An der Saugtrommel 24 wirkt ständig eine Saugkraft über die Leitung 33. In der Zeit, in der sich der Schlitten 11 an der Abgabestelle 7 befindet, liegt der linke Schlitten 12 bei der Belegestelle 4. Hier legt nunmehr die Bedienungsperson ein neues, nicht entripptes, also vollständiges Tabakblatt auf das linke Messer 17. Nunmehr werden beide Schlitten (Fig. 1) nach links bewegt, wobei vorher der Stempel 34 der Schneidplatte 14 wieder eingefahren wurde. Der Schlitten 11 befindet sich dann wieder in der Fig. 1 gezeigten Lage bei der Belegestelle 4. Auf der Schnittplatte 14 liegt also das ganze Tabakblatt, aus dem ein Blatt 21 entfernt wurde. Die Bedienungsperson kann nunmehr das Tabakblatt eventuell so verschieben, dass noch ein weiteres Blatt 21 aus der rechten Tabakblatthälfte herausgeschnitten wird. Ist die rechte Tabakhälfte aber verbraucht, nimmt die Bedienungsperson das Tabakblatt von der Schnittplatte 14 und hält es bereit, damit es später dann mit seiner linken Tabakblatthälfte auf die Schnittplatte 15 aufgelegt werden kann. _



    [0019] In Fig. 1 trägt der rechte Schlitten 11 ein einziges rechtes Messer 16. Es ist auch möglich, die Schnittplatte 14 mit mehr als einem rechten Messer zu bestücken. Das gleiche gilt natürlich auch für den linken Schlitten 12, der ebenfalls mehrere linke Messer aufweisen kann. Es ist vorteilhaft, wenn sowohl die Bewegungen der Schlitten 11, 12 als auch die schrittweisen Bewegungen der Saugtrommel 24 und der Aufwickeltrommeln 26 pneumatisch erfolgt. Es braucht dann lediglich eine Druckluft- bzw. Saugluftquelle vorhanden zu sein, um alle Steuerbewegungen der Maschine zu bewirken. In einem der Füsse 2 oder 3 des Maschinengestells kann eine zentrale Steuerlage zum Steuern aller Bewegungen und der Luftleitungen 30,33,35,37 und 39 vorhanden sein. Auch die Heb- und Senkbewegungen der Rollen 43 und 44 können pneumatisch erfolgen. Die erläuterte Maschine benötigt deshalb nur eine einfache Antriebsquelle, die leicht bereitgestellt werden kann. Die Maschine kann sogar im Haushalt für Heimarbeit aufgestellt werden, da ein einfacher Staubsauger als Druckluft- bzw. Saugluftquelle ausreichend ist. Die Schlittenbewegungen können aber auch mechanisch, z.B. über einen Seilzug erzielt werden, wobei fussbetätigte Schwenkarme vorhanden sind, wie sie zum Heben der Schäfte bei Handwebstühlen bekannt sind.

    [0020] Die erläuterte Maschine eignet sich auch zum Aufstellen in wenig entwickelten Ländern. Sind die linke und rechte Aufwickeltrommel voll, wobei also die gesamte aufgewikkelte Trägerbahn 41 mit linken bzw. rechten Um- oder Deckblättern bestückt ist, werden die vollen Rollen von der Maschine abgenommen und stehen zur weiteren Verarbeitung bereit. Diese vollen Rollen werden dann auf Ueberrollmaschinen verarbeitet, wobei vollautomatisch die Trägerbahn 41 von der vollen Rolle 26 abgewickelt und die hierbei freigegebenen Um- oder Deckblätter auf bereitgestellte Wickel aufgerollt werden. Ein solches Verarbeiten der vollen Aufwikkeltrommeln kann dann mit einer hohen Geschwindigkeit erfolgen.

    [0021] Die Umblätter oder Deckblätter werden aus einem Tabakblatt ausgeschnitten. Letzteres kann ein natürliches, gewachsenes Tabakblatt sein, es kann aber auch ein aus homogenisiertem Tabak hergestelltes Tabakband (Bandtabak) sein. Im letztgenannten Fall kann auf die erwähnte Bedienungsperson an der Belegestelle verzichtet werden.

    [0022] Wie schon erwähnt, gilt die Aussage "links" und "rechts" nur für die örtliche Lage der Bauteile, ist aber nicht identisch mit der in der Zigarrenindustrie üblichen Bezeichnung "rechtes Deckblatt" und "linkes Deckblatt". Die Rippe, ausgenommen die Mittelrippe, des Tabakblattes kann bei der Zigarre aussen oder innen liegen. Die Bedienungsperson kann ein Tabakblatt mit der Oberseite oder Unterseite auf ein Messer auflegen. Das Tabakblatt selbst kann in seiner Ebene um 180 gedreht werden. Das Messer 16 kann auf dem Schlitten 12 angebracht werden, und das Messer 17 kann auf dem Schlitten 11 angebracht werden. Beide Schlitten 11 und 12 können auch z.B. nur Messer 16 oder nur Messer 17 tragen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Schneiden von Umblättern oder Deckblättern aus Tabakblättern, welche Umblätter oder Deckblätter zum Herstellen von Zigarren, Stumpen oder Zigarillos bestimmt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Messer (16,17) zwischen einer Belegestelle (4) bei einer Bedienungsperson und zumindest einer Abgabestelle (6,7) bei einer Aufwickeltrommel (26) bewegt wird, wobei auf diesem Weg zwischen der Belegestelle (4) und der Abgabestelle (6, 7) das Um- oder Deckblatt (21,22) geschnitten wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Schneiden des Um- oder Deckblattes (21,22) das Messer (16,17) mit seinem Schneiderand an der Mantelfläche zumindest einer Rolle (43,44) abgerollt wird.
     
    3. Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (16,17) auf einem verfahrbaren Schlitten (11,12) angeordnet ist, der entlang von Führungen (8,9) zwischen der Belegestelle (4) und der Abgabestelle (6,7) verschiebbar ist.
     
    4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schlitten (11,12) vorhanden sind, wobei jeder Schlitten zumindest ein Messer (16,17) trägt, dass beide Schlitten (11,12) miteinander gekuppelt (13) sind, und dass der Abstand beider Schlitten (11,12) voneinander dem Abstand zwischen der Belegestelle (4) und der Abgabestelle (6,7) entspricht, dass zwei Abgabestellen (6,7) vorhanden sind, die sich zu beiden Seiten der Belegestelle (4) befinden, und dass der eine Schlitten (11) ein oder mehrere rechte Messer (16) und der andere Schlitten (12) ein oder mehrere linke Messer (17) trägt.
     
    5. Maschine nach Anspruch 3, wobei der Schneidrand des Messers (16,17) eine geschlossene Bahn bildet, innerhalb sich ein heb- und senkbarer Stempel (34) befindet, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel in der Abgabestelle (6,7) über den Schneidrand hinaus zu einer Saugplatte (25) hin bewegbar (34') ist, um ein vom Stempel (34) getragenes Um- oder Deckblatt (21,22) an diese Saugplatte (25) zu übergeben.
     
    6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an die Saugplatte (25) eine Saugtrommel (24) und an diese eine Aufwickeltrommel (26) anschliesst, und dass eine ab Rolle (40) angelieferte Trägerbahn (41) entlang der Saugplatte (25) und der Saugtrommel (24) zur Aufwickeltrommel (26) geführt ist und zur Aufnahme von geschnittenen Um-oder Deckblättern (21,22) dient.
     
    7. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schlitten (11, 12) mittels eines strömungsmittelbetätigbaren Kolben-Zylinder-Aggregates (18) ver - schiebbar sind.
     
    8. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (34) mittels eines strömungsmittelbetätigbaren Kolben-Zylinder-Aggregates über den Schneidrand des Messers (16,17) hinaus (34') bewegbar ist.
     
    9. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugtrommel (24) und die Aufwickeltrommel (26) je mittels eines strömungsmittelbetätigbaren Kolben-Zylinder-Aggregates (42) zur schrittweisen Drehung angetrieben sind.
     
    10. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Belegestelle (4) und der Abgabestelle (6, 7) mehrere Rollen (43,44) für den Schneidrand des oder der Messer (16,17) vorhanden sind, die beim Bewegen des Schlittens (11,12) von der Belegestelle (4) an den Rollen (43,44) vorbei zur Abgabestelle (6,7) hin im Bewegungsweg des Schneidrandes des oder der Messer (16,17) liegen, zum Abrollen des Schneidrandes an den Mantelflächen der Rollen (43,44) und damit Schneiden eines zwischenliegenden Um-oder Deckblattes (21,22), und dass beim Rückweg des Schlittens (11,12) von der Abgabestelle (6,7) zur Belegstelle (4) die Rollen (43,44) aus dem Bewegungsweg des Schneidrandes des oder der Messer (16,17) gebracht sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht