[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spannvorrichtung, insbesondere einen Schraubstock,
deren Spannbacken mindestens zweiteilig sind, wobei jeweils der am Werkstück anlegbare
Backenteil derart an seinem rückwärtigen Backenteil abgestützt ist, daß er, vom Werkstück
aus gesehen, beim Spannen geringfügig nach außen unten ausweicht. "Außen unten" bezieht
sich auf die vom anlegbaren Backenteil unter der Einwirkung der Spannkraft durchgeführte
geringfügige Ausweichbewegung mit dem zu spannenden Werkstück als Bezugspunkt. Eine
derartige Spannvorrichtung hat gegenüber einer herkömmlichen bzw. einem einfach ausgebildeten
Schraubstock den Vorzug, daß die Spannbacken auf das Werkstück nicht nur eine Druckkraft
in
horizontaler Richtung, sondern zugleich auch noch eine gegen die Auflagefläche des
Schraubstocks gerichtete Kraft ausüben, so daß die resultierenden Kraftkomponenten
einen stumpfen Winkel von weniger als 180° miteinander einschließen. Infolgedessen
wird das Werkstück beim Spannen in den Schraubstock hineingezogen, im Gegensatz zu
Schraubstöcken oder Spannvorrichtungen mit lediglich in horizontaler Richtung bewegbaren
Spannbacken. Bei letzteren wird nämlich das Werkstück insbesondere dann, wenn es lediglich
mit den oberen Backenbereichen gespannt wird, geringfügig angehoben mit der Folge,
daß beispielsweise bei einer nachfolgenden spanabhebenden Bearbeitung zuviel Material
abgetragen wird.
[0002] Die vorbekannte Spannvorrichtung verhindert zwar dieses Hochgehen des Werkstücks
beim Spannen und natürlich auch ein Ausweichen nach unten hin, wenn es an seiner Unterseite
durch beispielsweise die Schraubstockführungen oder eine darauf aufgelegte Zwischenplatte
abgestützt wird. Das Ausweichen der anlegbaren Backenteile gegenüber ihren rückwärtigen
Backenteilen erreicht man dadurch, daß die beiden Backenteile über Schrägflächen aneinander
anliegen, wobei man danr diese Keilwirkung ausnutzt. Fs wird jedoch als nachteilig
angesehen, daß sich diese Schrägflächen im Laufe der Zeit abnutzen und es dann zumindest
zu einem ungleichmäßigen Spannen an den beiden Backen kommt. Mit einer Abnutzung und/oder
bleibenden Verformung ist insbesondere dann zu rechnen, wenn vielfach mit den oberen
Backenbereichen gespannt wird und dadurch oben starke örtliche Pressungen auftreten.
Außerdem besteht die Gefahr, daß insbesondere in Verbindung mit Werkzeugmaschinen
sich Späne, Schleifstaub u. dgl. zwischen die Schrägflächen setzt und dadurch das
Spann- und Arbeitsergebnis beeinträchtigt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, eine derartige Spannvorrichtung
dahingehend zu verbessern, daß die Anfälligkeit gegen Verschmutzen verringert und
bei den üblichen Spannaufgaben eine gleichförmige Pressung gewährleistet wird.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Spannvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses
Anspruchs ausgebildet ist. Bei dieser Spannvorrichtung liegt der anlegbare Backenteil
zumindest bei den üblicherweise aufgewandten Spannkräften nicht direkt an dem rückwärtigen
Backenteil an, sondern hat von diesem einen gewissen Abstand. Aus diesem Grunde ist
die Anfälligkeit gegen Verschmutzen wesentlich reduziert und man vermeidet auch beim
Spannen der Werkstücke mit den oberen Bereichen der beiden Backen eine örtliche Erhöhung
der Preßkraft zwischen den beiden anlegbaren Backenteilen. Die federelastischen Distanzglieder
sind so auszulegen, daß die anlegbaren Backenteile einerseits in der gewünschten Richtung
ausweichen, wenn die Preßkraft der beiden Packen gegen das festzuhaltende Werkstück
genügend groß ist und daß diese Ausweichbewegung andererseits so minimal ist, daß
die beiden Backen nur eine ganz geringfügige Abwärtsbewegung durchführen bzw. durchzuführen
bestrebt sind. Letzteres ist vor allen Dingen deshalb wichtig, weil die anlegbaren
Bakkenteile bei einem unten abgestützten Werkstück zumindest theoretisch eine Gleitbewegung
gegenüber dem Werkstück nach unten hin ausführen, wenn die Federelemente elastisch
nachgeben. Eine unzulässig große Ausweichbewegung kann man beispielsweise auch dadurch
unterbinden, daß man den anlegbaren Backenteil nach einer festgelegten maximalen Ausweichbewegung
entweder am rückwärtigen Backenteil oder gegebenenfalls an der Führung des Schraubstocks
od. dgl. anstoßen läßt.
[0005] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß jeder anlegbare Backenteil
über wenigstens ein geneigt zur Bakkenspannfläche angeordnetes, als Federelement ausgebildetes
Distanzglied an seinem rückwärtigen Backenteil abgestützt ist, wobei das dem rückwärtigen
Backenteil zugeordnete Ende des Federelements höher gelegen ist als das dem anlegbaren
Backenteil zugeordnete. Aufgrund dieser Schrägstellung bewirkt die horizontal aufgebrachte
Preßkraft eine nach unten gerichtete Kraftkomponente am bewegbaren Backenteil. Zweckmäßigerweise
greift das Federelement im Bereich des oberen Endes am rückwärtigen Backenteil und
an oder in der Nähe des unteren Endes des anlegbaren Backenteils an. Im übrigen ist
das anlegbare Backenteil über das oder die Federelemente nicht nur federelastisch
abgestützt, sondern in vorteilhafter Weise auch am rückwärtigen Packenteil damit festgehalten.
[0006] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß jeder anlegbare Bakkenteil über mindestens
ein etwa parallel zu den Backenspannflächen angeordnetes, als Federelement ausgebildetes
Distanzglied, an seinem rückwärtigen Backenteil abgestützt ist. In diesem Falle wird
also das anlegbare Backenteil nicht nur von dem oder den geneigten Federelementen,
sondern alternativ oder zusätzlich durch das parallele Federelement am rückwärtigen
Backenteil gehalten. Dieses parallele Federelement muß so ausgebildet sein, daß es
ein Ausweichen des anlegbaren Backenteils gegen den rückwärtigen hin gestattet, wobei
diese Ausweichbewegung nicht notwendigerweise geradlinig verlaufen muß. Dabei ist
es von besonderem Vorteil, daß die Federelemente jeweils in der
Art einer Blattfeder ausgebildet und die beiden Backenteile mit den Federelementen
fest, aber elastisch federnd verbunden sind. Derart gestaltete Federelemente kann
man einerseits relativ steif ausbilden und andererseits kann man sie außer auf Biegung
auch noch geringfügig auf Torsion belasten.
[0007] Eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung besteht darin, daß ein mittlerer
Bereich des anlegbaren Packenteils am Mittelteil des mittig angeordneten, etwa parallelen
Federelements und seine beiden seitlichen Bereiche an je einem geneigten Federelement
abgestützt sind. Dadurch erreicht man eine symmetrische, über die ganze Backenbreite
reichende federelastische Abstützung des anlegbaren Backenteils gegenüber seinem rückwärtigen.
[0008] Dabei sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß das etwa parallele Federelement
von der Backenspannfläche weiter entfernt ist als die geneigten Federelemente. Wenn
der anlegbare Backenteil beim federelastischen Nachgeben unter der Einwirkung der
Spannkraft nicht genau parallel zu sich selbst ausweicht, so liegt die für die äußerst
minimale Kippbewegung maßgebliche Abstützstelle weit genug vom Spannbereich weg, und
man erhält auf'diese Weise einen relativ langen Hebelarm. Je länger letzterer ist,
desto geringer ist die Gefahr einer Abweichung von der reinen Parallelverstellung
des anlegbaren Backenteils. Durch entsprechende Formgebung und Dimensionierung kann
man sicherstellen, daß die Backen, wenn sie sich, insbesondere bei ungünstigem Kraftangriff,
ganz leicht neigen, die Schrägstellung grundsätzlich in der Richtung erfolgt, daß
sich der Spaltraum zwischen den beiden Backen lediglich an seinem unteren Ende erweitern
kann. Dadurch steigt dann die Flächenpressung im oberen Backenbereich an, so daß man
trotzdem mit guten Spannverhältnissen rechnen kann.
[0009] Das anlegbare Backenteil weist gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung eine
etwa T-förmige Gestalt auf, wobei sein T-Längsbalken mit seitlichem Spiel in einen
Schlitz des rückwärtigen Backenteils hineinragt, in dem das etwa parallele Federelement
mit seinen seitlichen Enden gehalten ist, wobei der T-Längsbalken mittig am etwa parallelen
Federelement anliegt bzw. angreift. Dabei ist es vorteilhaft, wenn das dem parallelen
Federelement zugeordnete rückwärtige Ende des anlegbaren Backenteils hinsichtlich
seiner Breite insbesondere absatzweise verkleinert wird. Man kann somit den T-Längsbalken
verhältnismäßig stabil ausführen und trotzdem die Kraft lediglich im mittleren Bereich
des parallelen Federelements einleiten, dessen Länge dann etwa gleich groß sein kann
wie die Breite des T-Längsbalkens.
[0010] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die beiden
Backenteile einstückig mit den Federelementen gefertigt sind. Als Herstellungsmethoden
kommen sowohl das genaue Gießen als auch eine spanabhebende Ausformung der Federelemente
in Frage.
[0011] An sich ist die vorstehend beschriebene Ausführung der erfindungs gemäßen Spannvorrichtung
gegen Verschmutzen durch Späne, Schleifstaub u. dgl. relativ unempfindlich, weil man
zwischen dem anlegbaren und dem rückwärtigen Backenteil genügend große Spalträume
vorsehen kann, jedoch ist es trotzdem sehr zweckmäßig, wenn man die Spalträume zwischen
den Backenteilen und die Federelemente mittels jeweils einer insbesondere etwa U-förmigen
Verkleidung überdeckt, Man kann sich dadurch unnötige Reinigungsarbeiten ersparen,
die insbesondere bei spanabhebender Bearbeitung des zu spannenden Werkstücks sonst
unvermeidlich sind.
[0012] In weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der anlegbare Backenteil
die anliegende Spannkraft auf die in der Kraftaufnahme gezielt dimensionierten Federelemente
so verteilt, daß bei einer Belastung, die kleiner oder gleich ist der maximalen Spannkraft,
die auftretenden Spannungen unter den zulässigen Spannungswerten liegen, und daß der
anlegbare Backenteil bei Überlastung am Ende seines relativ kleinen Federwegs über
einen an den Backenteilen quer zur Spannrichtung verlaufenden Vertikalanschlag auf
der Führung anliegt. Die Ausweichbewegung liegt im Bereich von ca. 2/100 mm. Man vermeidet
dadurch eine überbeanspruchung der Federelemente und erzielt zugleich eine klare Begrenzung
der Ausweichbewegung der anlegbaren Backenteile. Zugleich oder alternativ kann man
den anlegbaren Backenteil gegebenenfalls auch an der Führung für den bewegbaren Backen
des Schraubstocks od. dgl. auftreffen lassen. Im übrigen kann es sich im Falle eines
Schraubstocks um eine Ausführung mit einem festen und einem bewegbaren Backen oder
aber mit zwei bewegbaren Packen handeln.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß jeder anlegbare Backenteil
aus zwei fest, aber lösbar miteinander verbundenen Backenteilelementen besteht. Das
am WerkstÜck unmittelbar anlegbare Backenteilelement ist bei allen derartigen Spannvorrichtungen
immer einem gewissen Verschleiß oder einer Beschädigung ausgesetzt und es ist daher
von Vorteil, wenn man es abnehmen und durch ein anderes ersetzen kann. Im übrigen
bietet diese Ausbildung den Vorteil, daß man das die Preßfläche aufweisende Backenteilelement
auch dann auswechseln kann, wenn es zwar nicht beschädigt ist, aber ein Backen mit
anders ausgebildeter Preßfläche oder aus anderem Material für eine bestimmte Spannaufgabe
besser geeignet ist.
[0014] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 in schematischer und perspektivischer Darstellung einen Teil des bewegbaren
Backens der als Schraubstock ausgebildeten Spannvorrichtung,
Figur 2 perspektivisch eine als Schraubstock ausgebildete Spannvorrichtung,
Figur 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-IIJ der Fig. 2.
[0015] Bei der Spannvorrichtung gemäß Fig. 2 handelt es sich um einen Schraubstock mit einem
feststehenden Backen 1 und einen im Sinne des Doppelpfeils 2 relativ dazu bewegbaren
Backen 3. Zu diesem Zweck besitzt die Grundplatte 4 eine im Querschnitt T-förmige
Führung 5. Die Verstellung erfolgt über eine drehbare Spindel 6 in bekannter, hier
nicht näher interessierender Weise.
[0016] Sowohl der feste Packen 1 als auch der bewegbare Backen 3 sind jeweils zweiteilig
aus gebildet, und sie bestehen aus dem anlegbaren Backenteil 7 bzw. 8 und dem rückwärtigen
Backenteil 9 bzw. 10. Dabei wird das anlegbare Backenteil 7 bzw. 8 an seinem rückwärtigen
Backenteil mittels federelastischer Distanzglieder 11 und 12 sowie 13 gehalten. Diese
sind relativ steif, so daß sich der bewegbare Backen nur bei genügend großer Spannkraft
und lediglich in sehr geringen Maße gegen seinen rückwärtigen Backenteil hin bewegt.
Die federelastischen Distanzglieder werden dabei lediglich in ihrem elastischen Bereich
verformt. In Fig. 1 sind sie schematisch als Blattfedern eingezeichnet, wobei mit
Rücksicht auf die übersichtlichkeit dieser Darstellung die genaue Verbindung der Backenteile
mit den federelastischen Distanzgliedern nicht dargestellt ist. Bein Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 ist eine einstückige Herstellung der Backenteile und der federelastischen
Distanzglieder vorgesehen.
[0017] Die federelastischen Distanzglieder haben vorzugsweise die Gestalt von vergleichsweise
dicken und kurzen Blattfedern. Insofern werden sie nachfolgend als "Federelemente
11, 12, 13" bezeichnet. Beim Ausführungsbeispiel sind zwei außenliegende, geneigt
zur Backenspannfläche 14 bzw. 15 angeordnete Federelemente 11 und 12 vorgesehen, deren
dem rückwärtigen Backenteil 9 bzw. 10 zugeordnetes Ende höher gelegen ist als das
dem anlegbaren Backenteil zugeordnete. Dazwischen, jedoch etwas zurückversetzt, befindet
sich ein etwa parallel zu den Rackenspannflächen 14 bzw. 15 angeordnetes Federelement
13. Die zurückversetzte Anordnung erreicht man dadurch, daß man das anlegbare Backenteil
7, 8 T-förmig gestaltet. Dabei ist dann das freie Ende des T-Längsbalkens mit seiner
reduzierten Breite 16 mit dem parallelen Federelement 13 verbunden, wobei dieser T-Längsbalken
zwischen zwei Schenkel 17 und 18 des rückwärtigen Bakkenteils 9 bzw. 10 eingreift,
die zwischen sich einen Schlitz 19 bilden und welche an ihrem der Grundplatte 4 zugekehrten
Ende keilförmig gegen den Spannbereich 20 hin auslaufen.
[0018] Um die Spalträume zwischen dem anlegbaren Backenteil und seinem rückwärtigen Backenteil
sowie zwischen den Backenteilen und den Federelementen abzudecken, ist jeweils noch
eine insbesondere etwa U-förmige Verkleidung 21 bzw. 22 vorgesehen. Außerdem ist jeder
anlegbare Backenteil aus zwei fest, aber lösbar miteinander verbundenen Backenteilelementen
23 und 24 aufgebaut.
[0019] Beim Spannen eines nicht gezeigten Werkstücks weichen die anlegbaren Backenteile
7 und 8 gegen ihre rückwärtigen Backenteile 9 bzw. 10 aus, wenn die Spannkraft genügend
groß ist. Aufgrund der geneigten Federelemente 11 und 12 üben die Backen 1 und 3 auf
dieses Werkstück nicht nur eine in horizontaler Richtung wirkende, sondern auch noch
eine im Sinne des Pfeils 25 nach unten gerichtete Druckkraft aus. Dadurch vermeidet
man, daß sich die Werkstücke beim Spannen geringfügig von ihrer Grundplatte 4 entfernen,
was man bei Schraubstöcken und dergleichen Spannvorrichtungen einfacher Bauart immer
wieder feststellen muß. Die parallelen Federelemente 13 ermöglichen zunächst ein Versetzen
der Spannbacken parallel zu sich selbst, jedoch kann dieser Ausweichbewegung auch
noch eine minimale Kippbewegung überlagert werden, wobei allerdings anzufügen ist,
daß auch die Parallelverstellung der Spannbacken auf eine sehr kleine Wegstrecke begrenzt
ist. Dieses Verhalten der anlegbaren Backenteile ist notwendig, weil man in der Praxis
nicht grundsätzlich davon ausgehen kann, daß die Werkstücke mit der gesamten Backenfläche
gespannt werden. Es kann durchaus vorkommen, daß Gegenstände nur im oberen Backenbereich,
gelegentlich aber auch nur im unteren Backenbereich gespannt werden. Die schräge Anordnung
der geneigten Federelemente bewirkt an sich unter dem Einfluß der Spannkraft eine
Abwärtsbewegung der Bakken in Pfeilrichtung 25. Dieser natürlich auch ganz kleinen
Versetzung der Eacken kann, wie gesagt, eine Drehbewegung überlagert werden. Dabei
ist der Radius verhältnismäßig groß, weil man beim Ausführungsbeispiel die parallelen
Federelemente im Gegensatz zu den geneeigten soweit wie möglich von den Backenspannflächen
14 und 15 entfernt hat. Die Federelemente kann man so dimensionieren, daß sich bei
den üblicherweise von Hand aufgebrachten, gegebenenfalls hydraulisch verstärkten,
Spannkräften die anlegbaren Backenteile gegenüber ihren rückwärtigen kaum bewegen,
jedoch auf das Werkstück die notwendige Niederhaltekraft im Sinne des Pfeils 25 ausüben.
Es unterbleiben dann auch Relativbewegungen zwischen den Backenspannflächen und den
zugeordneten Werkstückflächen.
1. Spannvorrichtung, insbesondere Schraubstock, deren Spannbacken mindestens zweiteilig
sind, wobei jeweils der am Werkstück anlegbare Backenteil derart an seinem rückwärtigen
Backenteil abgestützt ist, daß er, vom Werkstück aus gesehen, beim Spannen geringfügig
nach außen unten ausweicht, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jedem anlegbaren
Backenteil (7, 8) und seinem rückwärtigen Backenteil (9, 10) wenigstens ein federelastisches
Distanzglied (11, 12, 13) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß jeder anlegbare Backenteil
(7, 8) über wenigstens ein geneigt zur Backenspannfläche (14, 15) angeordnetes, als
Federelement ausgebildetes Distanzglied (11, 12, 13) an seinem rückwärtigen Backenteil
(9, 10) abgestützt ist, wobei das dem rückwärtigen Backenteil zugeordnete Ende des
Federelements höher gelegen ist als das dem anlegbaren Backenteil zugeordnete.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder anlegbare Backenteil
(7, 8) über mindestens ein etwa parallel zu den Backenspannflächen (14, 15) angeordnetes,
als Federelement (11, 12, 13) ausgebildetes Distanzglied an seinem rückwärtigen Backenteil
(9, 10) abgestützt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente
(11, 12, 13) jeweils in der Art einer Blattfeder aus gebildet und die beiden Backenteile
(7, 8; 9, 10) mit den Federelementen fest, aber elastisch federnd verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein mittlerer
Bereich des anlegbaren Backenteils (7, 8) am Mittelteil des mittig angeordneten, etwa
parallelen Federelements (13) und seine beiden seitlichen Bereiche an je einem geneigten
Federelement (11, 12) abgestützt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das etwa parallele Federelement
(13) von der Backenspannfläche (14, 15) weiter entfernt ist als die geneigten Federelemente
(11, 12).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das anlegbare Backenteil
(7,8) eine etwa T-förmige Gestalt aufweist, sobei sein T-Längsbalken mit seitlichem
Spiel in einen Schlitz (19) des rückwärtigen Backenteils (9, 10) hineinragt, in dem
das etwa parallele Federelement (13) mit seinen seitlichen Enden gehalten ist, wobei
der T-Längsbalken mittig am etwa parallelen Federelement anliegt bzw. angreift.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Backenteile (7, 8; 9, 10) einstückig mit den Federelementen (11, 12,
13) gefertigt sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spalträume zwischen den Backenteilen (7, 8; 9, 10) und die Federelemente (11,
12, 13) mittels jeweils einer insbesondere etwa U-förmigen Verkleidung (21, 22) überdeckt
sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der anlegbare Backenteil die anliegende Spannkraft auf die in der Kraftaufnahme
gezielt dimensionieren Federelemente (11, 12, 13) so verteilt, daß bei einer Belastung,
die kleiner oder gleich ist der maximalen Spannkraft, die auftretenden Spannungen
unter den zulässigen Spannungswerten liegen, und daß der anlegbare Backenteil bei
Überlastung am Fnde seines relativ kleinen Federwegs über einen an den Backenteilen
(14,15) quer zur Spannrichtung verlaufenden Vertikalanschlag (26) auf der Führung
anliegt.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder anlegbare Backenteil (7, 8) aus zwei fest, aber lösbar miteinander verbundenen
Backenteilelementen (23, 24) besteht.