(19)
(11) EP 0 008 037 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.06.1982  Patentblatt  1982/22

(21) Anmeldenummer: 79102628.9

(22) Anmeldetag:  24.07.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21B 37/06
// G05D5/02

(54)

Vorrichtung zur Regelung der Zugkraft in einer mehrgerüstigen Walzstrasse

Device for tension control in a continuous rolling mill

Dispositif de commande de la tension dans un laminoir continu


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB SE

(30) Priorität: 03.08.1978 DE 2834102

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
20.02.1980  Patentblatt  1980/04

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Hans Herbert, Dr.
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Weber, Roland
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Rievel, Hans
    D-8520 Erlangen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
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    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der im Walzgut übertragenen Zugkraft in einer m Gerüste enthaltenden Walzstraße, mit einem Drehzahlregler an jedem Gerüst und mit je einer, dem Drehzahlregler an mindestens m-1 Gerüsten überlagerten Regeleinrichtung zur Verstellung der Walzendrehzahlen der in Walzrichtung aufeinanderfolgenden Gerüste und je einer den Regeleinrichtungen zugeordneten Rechenschaltung zur Berechnung des Istwertes der Regelgröße aus dem jeweiligen Antriebs-, Beschleunigungs- und Verformungsmoment. In der DE-A-2541 071 ist eine derartige Einrichtung beschrieben, die es ermöglichen soll, die für eine definierte Zugspannung im Walzgut erforderlichen Drehzahlrelationen kurzfristig und in einfacher Weise einzustellen. Die Zugspannung vor und hinter jedem Gerüst, dem eine Zugspannungs-Differenz-Regeleinrichtung zugeordnet ist, wird hierbei aus dem Antriebsmoment, dem Beschleunigungsmoment und dem Verformungsmoment im Walzspalt ermittelt. Eines der Gerüste übernimmt die Funktion eines Leitgerüstes, das im wesentlichen die Walzgcschwindigkeit in der Straße bestimmt. Es ist jedoch nicht auszuschließen, daß vor und hinter dem Leitgerüst vom Sollwert abweichende Zugspannungen auftreten, die aus der Summe der Momentenfehler der übrigen Gerüste resultieren. Dieser Nachteil wird um so schwerwiegender, je größer die Anzahl der Gerüste einer Straße ist.

    [0002] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der eine Walzstraße unabhängig von der Anzahl der Gerüste mit gleichmäßiger Verteilung der Zugspannungen bzw. Momente betrieben werden kann.

    [0003] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Stabilisierung des Drehzahlverhaltens der Walzstraße jedem der Gerüste eine derartige Regeleinrichtung zugeordnet und diesen Regeleinrichtungen ein gemeinsamer Korrekturregler überlagert ist, dem als Eingangsgröße das Ausgangssignal einer der Regeleinrichtungen zugeführt ist und aus dessen Ausgangssignal, aus dem Sollwert der Zugkraft auf der Antriebsseite des jeweils zugehörigen und des gegebenenfalls vorhergehenden Gerüstes und aus weiteren Walzparametern in je einem Rechenglied der Sollwert für die Regeleinrichtungen gebildet ist.

    [0004] Dadurch wird vermieden, daß die Summe der Momentenfehler zu einer stetigen Veränderung der Drehzahl und damit der Walzgeschwindigkeitführt.

    [0005] An Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung im folgenden erläutert.

    [0006] In Fig. 1 sind die Arbeitswalzen 5 eines Walzgerüstes einschließlich eines zugehörigen Gleichstromantriebsmotors 6 und eines Drehzahlreglers 7 mit nachgeschaltetem Stellglied 8 schematisch dargestellt. Ein mit dem Motor gekuppelter Tachogenerator 9 liefert ein der Drehzahl proportionales Ausgangssignal, das mit einem Sollwert n* verglichen wird. Zur Erzielung der richtigen Drehzahlrelationen zwischen den Antrieben mehrerer Gerüste einer Walzstraße wird dem Vergleichspunkt ein Drehzahl-Zusatzsollwert d n* zugeführt. Ferner sind ein Stromwandler 10, der eine dem Ankerstrom ia proportionale Spannung liefert, und ein Fühler 11 vorgesehen, dessen Ausgangsspannung Φ dem Fluß in der Feldwicklung 13 proportional ist. Mit FE ist die im Walzgut 12 in Walzrichtung wirkende Zugkraft auf der Eintrittsseite des Gerüstes und mit FA die Zugkraft auf der Austrittsseite bezeichnet.

    [0007] Eine in Fig. 2 dargestellte Regeleinrichtung 24 hat die Aufgabe, den zugbedingten Momenten-Istwert mit dem zugehörigen Sollwert zu vergleichen und aus der Abweichung den Drehzahl-Zusatzsollwert Δn* zu bilden. Der Istwert des zugbedingten Momentes wird mittels einer Rechenschaltung 14 ermittelt.

    [0008] Das Antriebsmoment Ma = Φ · ia setzt sich aus dem Beschleunigungsrnoment Mb und dem Walzmoment Mw, das seinerseits die Summe aus den Verformungsmomenten Mh und Hv der Horizontal- bzw. Vertikalwalzen ist, und dem durch die Zugspannung verursachten Moment Mz zusammen.

    [0009] Es ist also:



    [0010] Das Beschleunigungsmoment Mb läßt sich aus der Drehzahl n ableiten und die Verformungsmomente Mh und Mv ergeben sich aus den mittels Walzkraftaufnehmern gemessenen Walzkräften Fh und Fv durch Multiplikation mit einem dem Hebelarm der Walzkräfte entsprechenden Faktor Kh bzw. Kv. Der Faktor Kh läßt sich für Universalgerüste auf Grund der Walzspaltgeometrie bestimmen und wird von Hand vorgegeben. Für Duo-Gerüste wird der Hebelarmfaktor Kh in einer Abgleichschaltung berechnet. Der Faktor Kv ist dagegen von verschiedenen, nicht erfaßbaren Einflußgrößen abhängig und wird daher mit Hilfe der Abgleichschaltung ermittelt und anschließend gespeichert. Die Rechenschaltung 14 erhält dementsprechend die Meßwerte ia, Φ, n und Fh sowie gegebenenfalls die Größen Fv und Kh. Die dem Antriebsmoment Ma proportionale Ausgangsspannung eines Multiplizierers 15 ist entsprechend der für Mz aufgestellten Momentenbilanz einem Summierglied 16 additiv zugeführt, während die dem Beschleunigungsmoment Mb entsprechende Spannung, die mittels eines Differenziergliedes 17 gebildet ist, und die den Verformungsmomenten proportionalen Spannungen, die aus den Walzkraftsignalen Fh und Fv mittels eines Multiplizierers 19 hzw. eines Multiplizierers 20 gebildet sind, subtraktiv an dem Summierglied anstehen. Zur Ermittlung des Faktors Kh bzw. Kv wird die Differenzspannung am Ausgang des Summiergliedes 16, die dem Moment Mz proportional ist, einem Vergleichspunkt 21 zugeführt. Falls es sich um ein Duo-Gerüst handelt, nehmen die Schalter 18 und 22 die gestrichelt dargestellte Stellung ein.

    [0011] Nach dem Anstrich im ersten Gerüst der Straße verändert ein dem Vergleichspunkt nachgeschalteter Integrator 23 den Hebelarmfaktor so lange, bis das Produkt Fh - Kh und das Produkt Φ · ia abzüglich des Beschleunigungsmomentes Mb betragsmäßig gleich groß sind. Der so berechnete Hebelarmfaktor Kh wird für den Rest des Stiches noch vor dem Anstich im zweiten Gerüst gespeichert.

    [0012] Für ein Universalgerüst nehmen die Schalter 18 und 22 zur Ermittlung des Hebelarmfaktors Kv die eingezeichnete Stellung ein.

    [0013] Bei der Berechnung von Kv werden gleichzeitig Ungenauigkeiten des von Hand eingegebenen Faktors Kh weitgehend kompensiert. Bei allen folgenden Gerüsten der Walzstraße läuft der selbsttätige Abgleich des Hebelarmfaktors Kh bei Duo- bzw. Kv bei Universalgerüsten mit anschließender Speicherung in gleicher Weise ab, jedoch unter zusätzlicher Berücksichtigung des auf der Eintrittsseite herrschenden Zuges FE. Das zugehörige, dem Vergleichspunkt 21 in Fig. 2 zugeführte eintrittsseitige zJgbeding- te Moment ME entspricht im ausgeregelten Zustand dem austrittsseitigen Anteil des Zugkraftsollwertes, der der vorangehenden Regeleinrichtung und damit dem vorausgehenden Gerüst vorgegeben wird, multipliziert mit dem Walzenradius des Gerüstes, für das gerade der Hebelarmfaktor berechnet wird. Die Berechnung läuft in jedem Fall so schnell ab, daß sie vor dem Einlaufen des Walzgutes in das nächste Gerüst beendet ist.

    [0014] Die Differenz aus dem Ausgangssignal Mz des Summiergliedes 16 und einem Momentensollwert Mz* wird der Regeleinrichtung 24 zugeführt. Der Momentensollwert wird mittels je eines Rechengliedes 28 aus dem vom Steuermann vorgegebenen spezifischen Zug a*, den Walzenquerschnitten A, dem Walzendurchmesser dw und einer Korrekturgröße ermittelt. Der von der Regeleinrichtung 24 gelieferte Drehzahlkorrekturwert A n* wird während der Anstichphase jedes Gerüstes der Drehzahlregelung des folgenden oder aller folgenden Antriebe - im dargestellten Beispiel als Δ n 2' der Drehzahlregelung am Gerüst 2 - und nach dem Anstich im folgenden Gerüst über einen Umkehrverstärker 25 der Drehzahlregelung des eigenen Antriebes - im Beispiel als Δ n*1 der Drehzahlregelung am Gerüst 1 - zugeführt. Zur Umschaltung ist ein Schalter 26 vorgesehen, der jeweils kurzzeitig die gezeichnete Zwischenstellung einnehmen muß, damit das Ausgangssignal der Regeleinrichtung auf Null zurückgestellt wird. Das Betätigungssignal für den Schalter 26 wird zweckmäßigerweisE; aus der Änderung der Ausgangsspannung der Walzkraftaufnehmer im Anstichzeitpunkt abgeleitet.

    [0015] In Fig. 3 ist eine kontinuierliche Walzenstraße schematisch dargestellt, die beispielsweise vier Gerüste umfaßt. Die Gerüste einschließlich des Antriebes und des Drehzahlreglers sind durch die Walzen 1 bis 4 schematisch wiedergegeben. Jedem Gerüst sind eine Rechenschaltung 14 und eine Regeleinrichtung 24 zugeordnet, die in dieser Figur entsprechend ihrer Zuordnung zu dem jeweiligen Gerüst mit 1.14 bis 4.14 bzw. mit 1.24 bis 4.24 bezeichnet sind. Der Drehzahlkorrekturwert Δ n*4 der Regeleinrichtung 4.24 des letzten Gerüstes bildet im dargestellten Ausführungsbeispiel die Eingangsgröße für einen allen Regeleinrichtungen 24 überlagerten Korrekturregler 27. Der Sollwert Mz* des vom Zug abhängigen Momentes wird in je einem Rechenglied 1.28 bis 4.28 aus der Ausgangsgröße des Korrekturreglers, die beispielsweise in Fig. 3 den Korrektur-Sollwert σK* der spezifischen, auf die Flächeneinheit bezogenen Zugspannung darstellt, und aus den für das jeweilige Gerüst gültigen Größer;, nämlich dem Sollwert σE*, σA* der spezifischen Zugspannung auf der Eintritts- bzw. Austrittsseite, dem ein- und austrittsseitigen Querschnitt A des Walzgutes und dem Durchmesser dw cei Walzen berechnet.

    [0016] In Fig. 3 sind die spezifischen Zugspannungen o, die ein- und austrittsseitigen Momente ME, MA und die Korrekturrnomente MkA, MkE eingetragen, die sich zwischen bzw. an den einzelnen Gerüsten einstellen. Während das Eintritts- und das Austrittsmoment an jedem Gerüst einander entgegengerichtet sind, wirken die Korrekturmomente in derselben Richtung. Der Sollwert Mz* für das zugabhängige Moment am jeweiligen Gerüst ergibt sich als Differenz aus dem Sollwert ME* des Eintrittsmomentes und aus der Summe aus dem Sollwert MA* des Austrittsmomentes, dem korrigierten Sollwert MkA* des Austrittsmomentes und dem korrigierten Sollwert MkE* des Eintrittsrnomentes. Dabei gilt für das erste Gerüst

    und für das zweite Gerüst

    In analoger Weise sind die entsprechenden Größen für das dritte und gegebenenfalls jedes weitere Gerüst einzusetzen. Am letzten Gerüst m ist der Wert für MA"* Null.

    [0017] In dem bisher beschriebenen Ausführungsbeispiel greift der Korrekturregler 27 auf die Sollwerte des spezifischen Zuges (N/mm2) ein, was der Wahrscheinlichkeit Rechnung trägt, daß die Zugfehleranteile dort größer sind, wo die größeren Querschnitte gewalzt werden. Statt dessen kann auch eine Ausführung gewählt werden, bei der der Regler 27 die Sollwerte der Zugkräfte beeinflußt. Die Ausgangsgröße des Reglers ist dann ein korrigierter Längszugkraftsollwert Fk*.

    [0018] Es gilt dann abweichend:



    [0019] Diese Ausführung des Korrektureingriffes bringt Vorteile, bei konstanter absoluter Fehlerverteilung in der Straße.

    [0020] In beiden Fällen werden über die Sollwertvorgabe die Walzmomente aller Gerüste so lange beeinflußt, bis die gewünschte Geschwindigkeitsführung der Straße erreicht ist, d. h. beispielsweise hier die Drehzahl des Antriebes am letzten Gerüst auf dem Wert konstant gehalten wird, der sich zum Freigabezeitpunkt der letzten Regeleinrichtung ergeben hat. Dieser Zustand bedeutet, daß die Ausgangsspannung der letzten Regeleinrichtung m.24 auf Null geregelt wird. Da der Korrekturregler 27 nur über die Regeleinrichtungen 24 eingreift, können diese nicht an den Anschlag laufen. Als Differenz aus Drehzahlsollwert und Drehzahlistwert für den Korrekturregler dient die bereits vorhandene Drehzahlkorrekturgröße Δ n*m am Ausgang der Regeleinrichtung für das letzte Gerüst.

    [0021] Weitere Einzelheiten der Arbeitsweise gehen aus den Fig. 4 bis 6 hervor. Während der Anstichphase im Gerüst 1, d. h. während der Zeit vom Anstich des Walzgutanfanges im Gerüst 1 bis zum Anstich im Gerüst 2 (Fig. 4) ist das vom Zug abhängige Moment Mz1 =0, weil ME1=MA1=0. Während der Anstichphase wird der Hebelarmfaktor K der Walzkraft für Gerüst 1 bestimmt, wie in Verbindung mit Fig. 2 erläutert.

    [0022] Die Ermittlung des Hebelarmfaktors ist beendet, sobald die Ausgangsspannung Mz1 der Rechenschaltung 1.14 zu Null geworden ist. Für den Rest des Stiches wird der Hebelarmfaktor gespeichert.

    [0023] Mit dem Anstich im Gerüst 2 (Fig. 5) wird die Regeleinrichtung 1.24 wirksam, an deren Istwerteingang die Ausgangsspannung Mz1 der Rechenschaltung 1.14 ansteht und deren Sollwerteingang einen zunächst konstanten Sollwert Mz*, erhält. Die Ausgangsspannung Δ n* der Regeleinrichtung 1.24 wird über ein Proportionalglied 1.29 mit Speicherverhalten dem Drehzahlregler des Antriebes am zweiten Gerüst als Drehzahl-Zusatzsollwert Δ n*2' zugeführt. Wenn der Regelabgleich der Regeleinrichtung 1.24 erreicht ist, gilt die Beziehung

    [0024] 



    [0025] Folglich ist bei Gerüst 1 Mz*i = - MA1, weil das eingangsseitige Moment MEl vor dem Gerüst 1 stets Null ist.

    [0026] Zweckmäßigerweise wird der Drehzahl-Zusatzsollwert Δ n*2' nicht nur dem Drehzahlregler des folgenden Gerüstes zugeführt (gestrichelt dargestellt), sondern zur beschleunigten Einstellung der endgültigen Drehzahlrelationen auch den Drehzahlreglern der übrigen, nachgeordneten Gerüste.

    [0027] Während der Anstichphase im Gerüst 2 wird in der gleichen Weise wie in Verbindung mit Fig. 5 beschrieben der zugehörigen Hebelarmfaktor ermittelt und gespeichert. Anschließend stellt sich am Ausgang der Rechenschaltung 2.14 der Momenten-Istwert MZ2=MEZ ein, da MA2 noch gleich Null ist.

    [0028] Mit dem Anstich des Walzgutes 12 im Gerüst 3 wird das Proportionalglied 1.29 auf »Speichern« geschaltet, das Ausgangssignal der Regeleinrichtung 1.24 kurzfristig auf Null gesetzt und der Ausgang des Proportionalgliedes anschließend über den Umkehrverstärker 25 als Δ n*, auf den Drehzahlregler am Gerüst 1 geschaltet (Eigenverstellung für Gerüst 1). Der Drehzahl-Zusatzsollwert Δ n*2' wird dem Drehzahlregler am Gerüst 2 weiterhin aus dem Speicher 1.29 vorgegeben. Dieser Drehzahl-Zusatzsollwert bleibt additiv überlagert, wenn mit dem Anstich des Walzgutes im Gerüst 4 die Regeleinrichtung 2.24 auf Eigenverstellung umgeschaltet wird und den Drehzahl-Zusatzsollwert Δ n*2 vorgibt. Der Zusatzsollwert Δ n*2 der Regeleinrichtung 2.24, der bis zum Anstich im Gerüst 4 auf den Drehzahlregler von Gerüst 3 wirkte, wird dabei ebenfalls dem Gerüst 3 weiter als gespeicherter Wert Δ n*3' vorgegeben, während der Ausgang von 2.24 nach vorherigem Nullsetzen mit umgekehrtem Vorzeichen als Δ n*2 auf den Drehzahlregler von Gerüst 2 geschaltet wird.

    [0029] Dieser Ablauf bietet die Gewähr für einen stoßfreien Übergang auf Eigenverstellung.

    [0030] Wie bereits in der Erläuterung der Umschaltung der Regeleinrichtung 2.24 auf Eigenverstellung angedeutet, wiederholen sich an allen weiteren Gerüsten die in Verbindung mit dem Gerüst 2 beschriebenen Vorgänge. Der Ablauf am Gerüst 4 bzw. am letzten Gerüst m unterscheidet sich von diesen Vorgängen lediglich dadurch, daß dieses Gerüst nach Abschluß der Berechnung des zugehörigen Hebelarmfaktors sofort auf Eigenverstellung geschaltet wird und daß im dargestellten Ausführungsbeispiel der Drehzahl-Zusatzsollwert Δ n*4 bzw. Δ n*m, wie in Verbindung mit Fig. 3 bereits dargelegt, dem allen Gerüsten gemeinsamen Korrekturregler 27 zugeführt ist.

    [0031] Wie aus der Beschreibung hervorgeht, wird zunächst jeweils das vorletzte, Walzgut führende Gerüst drehzahlstarr betrieben. Mit der Freigabe der letzten Regeleinrichtung 4.24 beginnt der leitgerüstfreie Betrieb. Es wird deshalb zum gleichen Zeitpunkt der übergeordnete Korrekturregler 27 freigegeben, der wie bereits dargelegt von nun an unter Beteiligung aller Gerüste an Stelle eines Leitgerüstes die Geschwindigkeitsführung der Straße übernimmt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Regelung der im Walzgut übertragenen Zugkraft in einer m Gerüste enthaltenden Walzstraße, mit einem Drehzahlregler an jedem Gerüst und mit je einer, dem Drehzahlregler an mindestens m-1 Gerüsten überlagerten Regeleinrichtung (z. B. 1.24) zur Verstellung der Walzendrehzahlen der in Walzrichtung aufeinanderfolgenden Gerüste und je einer den Regeleinrichtungen zugeordneten Rechenschaltung (z. B. 1.14) zur Berechnung des Istwertes der Regelgröße (z. B. Mzi) aus dem jeweiligen Antriebs-, Beschleunigungs- und Verformungsmoment, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stabilisierung des Drehzahlverhaltens der Walzstraße jedem der Gerüste (1 bis m) eine derartige Regeleinrichtung (1.24 bis m.24) zugeordnet und diesen Regeleinrichtungen ein gemeinsamer Korrekturregler (27) überlagert ist, dem als Eingangsgröße das Ausgangssignal (Λ n*) einer der Regeleinrichtungen zugeführt ist und aus dessen Ausgangssignal (Fk* oder ok*), aus dem Sollwert der Zugkraft (FA* bzw. σA*) auf der Antriebsseite des jeweils zugehörigen und des gegebenenfalls vorhergehenden Gerüstes und aus weiteren Walzparametern in je einem Rechenglied (1.28 bis m.28) der Sollwert (Mz*) für die Regeleinrichtungen gebildet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Rechengliedern (1.28 bis m.28) außer der Ausgangsgröße (Fk*) der gewählten Regeleinrichtung (z. B. 4.24) und dem Sollwert (FA*) der Zugkraft der zugehörige Walzendurchmesser (dw) als zusätzlicher Walzparameter zugeführt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Rechengliedern (1.28 bis m.28) außer der Ausgangsgröße (σk*) der gewählten Regeleinrichtung (z. B. 4.28) und dem Sollwert (σA*) der spezifischen Zugspannung die Walzgutquerschnitte (AA, AE) vor und hinter dem jeweiligen Gerüst und der zugehörige Walzendurchmesser (dw) als zusätzliche Walzparameter zugeführt sind.
     


    Claims

    1. Device for regulating the tension transmitted in the goods to be rolled in a rolling mill which contains m stages, comprising a speed regulator at each stage and comprising a regulating device (e. g. 1.24) which is superimposed upon the speed regulator in at least m-1 stages and which serves to adjust the rolling speeds of the stages which follow one another in the direction of rolling, and with a calculating circuit (e. g. 1.14) which is in each case assigned to the regulating devices and which serves to calculate the actual value of the regulating quantity (e. g. Mzi) from the relevant drive moment, acceleration moment and deformation moment, characterised in that in order to stabilise the speed characteristics of the rolling mill, each of the stages (1 to m) is assigned a regulating device (1.24 to m.24) of this kind and these regulating devices are superimposed by a common correcting regulator (27) which is supplied with the output signal (Δ n*) of one of the regulating devices by way of input quantity, and from whose output signal (Fk* or Ok*), from the theoretical value of the tension force (FA* or OA*) on the drive side of the particular associated and of the possibly preceding stage and from other rolling parameters the theoretical value (Mz*) for the regulating devices is formed in each case in a calculating means (1.28 to m.28).
     
    2. Device as claimed in claim 1, characterised in that the calculating means (1.28 to m.28) are supplied not only with the output quantity (Fk*) of the selected regulating device (e. g. 4.24) and the theoretical value (FA*) of the tension force, but also with the associated roll diameter (dw) by way of additional rolling parameter.
     
    3. Device as claimed in claim 1, characterised in that the calculating means (1.28 to m.28) are supplied not only with the output quantity (Ok*) of the selected regulating device (e. g. 4.28) and the theoretical value (σA*) of the specific tension stress, but also with the rolled goods cross-sections (AA, AE) preceding and following the relevant stage together with the associated roll diameter (dw) by way of additional rolling parameter.
     


    Revendications

    1. Dispositif pour régler la force de traction transmise à un produit laminé, dans un train de laminoir à m cages, du type comportant un régulateur de la vitesse de rotation associé à chaque cage et un dispositif de réglage (par exemple 1.24) superposé au régulateur de la vitesse de rotation d'au moins m-1 cages pour faire varier la vitesse de rotation des cylindres des cages qui se suivent dans la direction du laminage et un circuit de calcul (par exemple 1.14) associé à chacun des dispositifs de réglage pour calculer la valeur instantanée de la grandeur du réglage (par exemple Mzi) à partir du couple correspondant de l'entraînement, de l'accélération et de la déformation, caractérisé par le fait que pour stabiliser le comportement du nombre de tours du train de laminoir il est associé chacune des cages (1 à m) un tel dispositif de réglage (1.4 à m.24) et que ces dispositifs de réglage sont subordonnés à un régulateur de correction commun (27) qui reçoit comme grandeur d'entrée le signal de sortie (A n*) de l'un des dispositifs de réglage, et qu'à l'aide de son signal de sortie (Fk* ou Ok*), à l'aide de la valeur de consigne de la force de traction (FA*, σA*) du côté entraînement de la cage associée considérée et de la cage éventuellement antérieure, et à l'aide d'autres paramètres de laminage, on forme respectivement dans des unités de calcul (1.28 à m.28) la valeur de consigne (Mz*) pour les dispositifs de réglage.
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par le fait que l'on applique aux unités de calcul (1.28 à m.28), en plus de la grandeur de sortie (Fk*) du dispositif de réglage choisi (par exemple 4.24) et de la valeur de consigne (FA*) de la force de traction, le diamètre (dw) du cylindre associé comme paramètre de laminage supplémentaire.
     
    3. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par le fait qu'on applique aux unité de calcul (1.28 à m.28), en plus de la grandeur de sortie (σk*) du dispositif de réglage choisi (par exemple 4.28) et de la valeur de consigne (oA*) de la tension de rupture spécifique, les sections transversales (AA, AE) du produit de laminage, à l'avant et à la suite de la cage concernée, et le diamètre (dw) du cylindre associé: comme paramètre supplémentaire.
     




    Zeichnung