[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kehrichtabfuhranlage mit einer Anzahl von
längs einer Entladerampe abstellbaren Transportcontainern, in welche Kehricht aus
Kehrichtabfuhrwagen von der Entladerampe aus entleert werden kann, und mit einem längs
der Entladerampe über den Transportcontainern verfahrbaren Wagen mit einem in die
Transportcontainer absenkbaren Stößel zum Verteilen und Verdichten des Inhalts eines
beliebigen Transportcontainers.
[0002] Eine solche Anlage ist in der CH-A-596 083 beschrieben. Man ging hierbei davon aus,
daß der Stößel genüge, um in allen Fällen den Kehricht in den Transportcontainern
gleichmäßig zu verteilen und zu verdichten. Zudem weisen die bekannten Transportcontainer
hydraulisch betätigbare Deckel auf, die mit einem gewissen Druck gescholssen werden
und somit dazu dienen können, trotz erfolgter Verteilung und Verdichtung durch den
Stößel noch überstehende Kehrichtteile niederzudrücken und zusätzlich zu verdichten
und damit ein zuverlässiges Schließen des Transportcontainers sicherzustellen. Weitere
Maßnahmen erschienen unnötig, und es sind auch während mehreren Jahren keine solche
getroffen oder angeregt worden.
[0003] Es hat sich jedoch gezeigt, daß trotz der bekannten Maßnahmen Fälle vorkommen, in
welchen einzelne Transportcontainer infolge Überfüllung nicht mehr zuverlässig geschlossen
werden können, etwa wenn besonders sperrige, druckfeste Gegenstände zuoberst im Transportcontainer
zu liegen kommen.
[0004] Die vorliegende Erfindung soll die Aufgabe lösen, auch in diesen Fällen für einfache
Abhilfe zu sorgen.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß am Wagen ein Greifer angeordnet ist, mittels
welchem Kehricht zwischen den Transportcontainern ausgetauscht werden kann. Überstehende
Teile können somit nun aus einem Transportcontainer entnommen und in einen noch leeren
oder schwach gefüllten, benachbarten Transportcontainer übergeführt werden. Der zusätzliche
Aufwand ist gering, da an dem ohnehin vorhandenen Wagen lediglich ein Greifer mit
einem Betätigungsorgan, vorzugsweise einem hydraulischen Zylinder, anzubringen ist.
[0006] Es sind zwar Anlagen mit Greifern zum Transport für Kehricht bekannt, z. B. aus den
FR-A-2 188 458, 2 200 177 und 2 251 499, aber die Tatsache allein, daß Greifer zum
Transport von Kehricht benutzt worden sind, ließ nicht ohne weiteres erkennen, daß
der Einsatz eines Greifers im erfindungsgemäßen Zusammenhang sinnvoll ist.
[0007] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Kehrichtabfuhranlage in Seitenansicht.
[0008] Die Transportcontainer 11, von welchen zwei teilweise dargestellt sind, befinden
sich seitlich unterhalb einer Entladerampe 12 auf einem Fahrgestell 13, mittels welchem
sie in der Figur nach vorne ausgefahren werden können, um von einem geeigneten Fahrzeug
zum Abtransport übernommen zu werden. Die Transportcontainer sind mit hydraulisch
betätigbaren Deckeln 14 versehen, welche in der dargestellten offenen Ladestellung
30 an der Laderampe anliegen, daß sie seitlich herunterfallenden Kehricnt in die Transportcontainer
leiten. Ein Profi. 15 der Entladerampe ruht auf Stützen 16, zwischen welchen einzelne
Transportcontainer mit Hilfe einer Handkurbel 17 nach vorne ausgefahren werden können.
Kehrichtabfuhrwagen können rückwärts auf die Entladerampe 12 fahren, um ihren Inhalt
in einen der Transportcontainer 11 zu entleeren, wobei die geöffneten Deckel 14 desselben
einen Trichter bilden, welcher den Kehricht in den Container lenkt.
[0009] Das Profil 15 und der Rand der Entladerampe 12 bilden eine Bahn, längs welcher über
den Transportcontainern 11 ein Wagen 18 zur Verteilung und Verdichtung des Kehrichts
bewegt werden kann. Dieser Wagen weist Laufräder 19, sowie seitliche Führungsrollen
20 auf, welche den Wagen längs der Entladerampe bzw. des Profils 15 führen. Der Wagen
18 weist eine Bedienungstribüne sowie ein vertikales, aus verschweißten U-Profilen
23 und 24 bestehendes Gestell auf. An diesem Gestell ist eine nicht dargestellte Kabelrolle
angebracht, über deren Kabel ein Elektromotor zum Antrieb einer Öldruckpumpe gespeist
wird. Ein nicht dargestellter Öldruckmotor dient dem Antrieb des einen Laufrades 19
und damit der Verschiebung des Wagens längs der Entladerampe.
[0010] In den beiden seitlichen U-Profilen 23 des Gestells ist ein Stößel 30 vertikal verschiebbar
geführt. Mit dem Stößel ist eine nicht dargestellte hydraulische Presse verbunden,
deren Kolbenstange am oberen Querprofil 24 des Gestells verankert ist. Der Stößel
kann mittels. der hydraulischen Presse aus der in strichpunktierten Linien angedeuteten
unteren Endstellung in die in gestrichelten Linien dargestellte obere Endstellung
gebracht werden.
[0011] Am Wagen 18 ist mittels eines Trägers 32 ein Greifer 33 mit hydraulischem Betätigungszylinder
34 angebracht. Der Greifer kann abgesenkt und angehoben werden, wobei das Schließen
und Öffnen automatisch mit dem Heben und Senken bewirkt wird oder separat hydraulisch
steuerbar ist. Der Hub des Greifers genügt, um ihn in den oberen Bereich eines Transportcontainers
11 zu senken und in geschlossenem Zustand über die Container anzuheben.
[0012] Solange Kehricht aus Abfuhrwagen in einen der Transportcontainer 11 entleert wird,
befindet sich der Wagen 18 zur Verteilung und Verdichtung des Containerinhalts seitlich
des Containers, wobei sich der Stößel 30 und der Greifer 33 in ihren oberen Endlagen
befinden. Erreicht der Kehricht im Transportcontainer 11 eine gewisse Höhe, so daß
zum mindesten eine gleichmäßige "erteilung des eingefüllten Kehrichts im Transportcontainer
erforderlich erscheint, wird der Wagen über den Container gefahren und sein Stößel
wird so weit in den Container abgesenkt, als es für die gleichmäßige Verteilung des
Kehrichts im Container erforderlich erscheint. Dann fährt man mit in gleicher Höhe
bleibendem Stößel hin und her und bewirkt damit eine gleichmäßige Verteilung des Kehrichts
auf die ganze Länge des Containers. Dabei ist es natürlich auch möglich, während des
Hin- und Herfahrens den Stößel langsam abzusenken, um damit allmählich zu einer gleichmäßigen
Verteilung zu gelangen. Nach erfolgter gleichmäßiger Verteilung kann nun der Kehricht
zusätzlich verdichtet werden, indem der Stößel 30 nacheinander über die ganze Länge
des Containers stoßweise weiter abgesenkt wird, um den jeweils unter dem Stößel befindlichen
Kehricht zu verdichten. Es ist aber auch möglich, nach einer ersten gleichmäßigen
Verteilung mit dem Stößel wieder auszufahren, den Wagen über dem Transportcontainer
seitlich wegzufahren und weiteren Kehricht abzufüllen und dann erst nach vollständiger
Füllung des Containers nochmals eine gleichmäßige Verteilung und anschließende Verdichtung
des Kehrichts vorzunehmen. Im allgemeinen wird man aber in mehreren Phasen verteilen
und verdichten, dann wieder auffüllen und erneut verteilen und verdichten, um so möglichst
das gesamte Volumen des Transportcontainers 11 gleichmäßig mit verdichtetem Kehricht
zu füllen und damit dieses Volumen optimal auszunützen. Ist der Transportcontainer
vollständig gefüllt, wird der Stößel abgehoben und der Wagen weggefahren, worauf die
Deckel 14 hydraulisch geschlossen werden. Überstehende Kehrichtbestandteile können
hierbei noch durch die Deckel 14 heruntergedrückt werden und es erfolgt eine definitive
Verdichtung des Kehrichts und ein sicherer Verschluß des Transportcontainers. Es kann
jedoch auch vorkommen, daß aus Unachtsamkeit oder infolge Fehleinschätzung ein Transportcontainer
derart überfüllt wird, daß weder mittels des Stößels 30 noch durch Schließen der Deckel
14 der Inhalt so weit komprimiert werden kann, daß ein ordnungsgemäßes Schließen des
Transportcontainers für den Abtransport noch möglich ist. In diesem Falle kann man
mit dem Wagen 18 über den überfüllten Transportcontainer fahren und mit dem Greifer
33 chargenweise Kehricht entnehmen und in danebenstehende leere oder teils gefüllte
Transportcontainer bringen. Es kann dann abschließend nochmals eine Verdichtung des
durch die Entnahme gelockerten Kehrichts und/oder eine gleichmäßige Verteilung mittels
des Stößels 30 erfolgen, worauf der Transportcontainer geschlossen und nach vorne
ausgefahren werden kann.
[0013] Es kann dann ein leerer Transportcontainer eingefahren und in der beschriebenen Weise
gefüllt werden. Die längs der Entladerampe 12 angeordneten Transportcontainer werden
abwechslungsweise alle mit ein und demselben Wagen zur Verteilung und Verdichtung
des Kehrichts bedient. In diesem Falle ergibt sich ein besonders rationeller Betrieb
zum Umladen des Kehrichts aus den Abfuhrwagen in die Transportcontainer.
Kehrichtabfuhranlage mit einer Anzahl von längs einer Entladerampe (12) abstellbaren
Transportcontainern (11), in weiche Kehricht aus Kehrichtabfuhrwagen von der Entladerampe
aus entleert werden kann, und mit einem längs der Entladerampe über den Transportcontainern
verfahrhareri Wagen (18) mit einem in die Transportcontainer absenkbaren Stößel (30)
zum Verteilen und Verdichten des Inhalts eines beliebigen Transportcontainers, dadurch
gekennzeichnet, daß am Wagen (18) ein Greifer (33) angeordnet ist, mittels welchem
Kehricht zwischen den Transportcontainern (11) ausgetauscht werden kann.