(19)
(11) EP 0 018 577 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.06.1982  Patentblatt  1982/22

(21) Anmeldenummer: 80102154.4

(22) Anmeldetag:  22.04.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65H 65/00, B65H 75/28, B65H 67/04

(54)

Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Fadenanwickeln auf einer Spule

Method and device for the automatic take-up of a yarn on to a bobbin

Procédé et dispositif pour mettre en place automatiquement un fil sur une bobine


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 05.05.1979 DE 2918174

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
12.11.1980  Patentblatt  1980/23

(71) Anmelder: BAYER AG
51368 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bruckmann, Erhard
    D-4047 Dormagen (DE)

   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Anwickeln eines laufenden, unter Zugspannung stehenden Fadens, der über eine Changiereinheit geführt wird. auf eme Spule oder Hülse, wobei zunächst einige Windungen lose auf die anzuwickelnde Spule gelegt werden, die Anwendung dieses Verfahrens bei einer Mehrstellenaufspuleinheit eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

[0002] Im folgenden soll unter Faden Draht oder anderes fadenförmiges Gut verstanden werden

[0003] Beim Spinnen von textilen Fäden und Monofilen fällt das Produkt kontinuierlich an Während der automatische Spulenwechsel bei textilen Fäden mit freiem Spulenaufbau praktiziert wird, ist er bei Monofilen fehleranfällig, bzw mit erhöhtem Bedienungsaufwand verbunden. Wickler mit freiem Spulenaufbau können nicht verwendet werden, da wegen der üblichen Parallelwicklung bei Monofilen Flansche zur Begrenzung des Wickels notwendig sind Es sind automatische Flanschspulenwickler bekannt, die einen bereits auf eine Spule aufgelegten Faden wechseln. Das automatische Anlegen des ersten Fadens bei Produktionsbeginn ist dort nicht ,orgesehen, bzw nicht möglich. In einer solchen Einrichtung sind beispielsweise Arbeits- und Leerspule axial nebeneinanderliegend auf einzeln angetriebenen schwenkbaren Wellen aufgestreckt Unter den Spulen liegen paralle! dazu die beiden Antriebsmotoren, die an der Flanschaußenseite über Zahnriemen die Spulen antreiben Beim Spulenwechsel überfährt der Changierfadenführer den bisherigen Hub zur Leerspule hin Nach kurzem Anwickeln auf der Leerspule wird der Faden von einem Messer, das durch den engen Spalt der beiden aneinanderstoßenden Flansche der Spulen ausfahrbar ist, gekappt. Bei diesem Wechsel wird gelegentlich der Faden von der vollen Spule abgezogen; es können auch Windungen zwischen die beiden aneinanderstoßenden Flansche fallen, was ein Neuanlegen unmöglich macht.

[0004] Bei einer anderen Vorrichtung wird dieser Fehler dadurch vermieden, daß der Faden über einen Fangring bzw. eine Fangscheibe an den Flansch geführt wird. Es treten jedoch hierbei auch wie bei anderen bekannten Vorrichtungen große Beschleunigungskräfte beim Übergang des Fadens auf die andere Spule auf.

[0005] Bei in der DE-A-2 729 303 beschriebenen Aufwickeleinheiten werden zunächst einige Windungen lose auf die zur bewickelnde Spule gelegt. Die Haftung der Fäden auf der Spule wird durch Kräfte bewirkt, die von außen an aen Faden und die Spule herangebracht werden. Eine Selbsthaltung ist nicht gesichert. da die leere Spule zu Beginn der Überkreuzung nicht angetrieben ist. Ein Anpreßorgan ist zur Erzeugung der Friktionskräfte unerläßlich.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, das automatische Anlegen und Aufwickeln eines unter Zugspannung stehenden Fadens auf einer Spule oder Hülse bei geringem Aufwand sicherer zu machen Es son sowohl das Erstanlegen moglich sein, als auch ein automatischer Wechsel von einer bewickelten auf eine neue Spule bei einer Aufspuleinheit ohne Unterbrechung und Mate rialverlust.

[0007] Die Aufgabe wird verfahrensmaßig dadurch gelöst, daß bei örtlich unveranderter lage der Spulenachse während des Anwickeivorganges in einem Zeitpunkt, wo die Changiervorrichtung im wesentlichen in einer Endstellung angelangt ist, der Faden von einer Transportemnchtung erfaßt und durch eine Bewegung der Transporteinrichtung parallel zur Spulenachse in Richtung der anderen Endstellung der Changiervorrich tung und darüber hinaus so umgelenkt wird, daß er von einem Greifer erfaßt wird, der etwa in der Ebene der Stirnseite der Spule. die der Umlenkeinrichtung zugewandt ist. mit der Rotationsgeschwindigkeit, die kleiner oder gleich der Spulenrotationsgeschwindigkeit ist, um die Spulenachse umläuft, und daß nach dem Legen mehrerer Umwicklungen ohne Uberdekkung auf der angetriebenen leeren Spule die Changierung so geändert wird, daß eine zweite Lage über die erste Lage gewickelt wird. wodurch die Spule selbst eine Fadenspannung erzeugt und der von der neu zu bewckeinden Spule bisher weiter abgezogene Faden gekappt wird

[0008] Das Verfahren läßt sich anwenden ber einer Mehrstellenaufspuleinheit, in dem die neu zu bewickelnde Spule parallel neben die volle Spule gefahren wird und während des Aufbaues der ersten Lage auf der neuen Spule der Faden weiter auf die nahezu volle Spule gewickelt wird

[0009] Vorrichtungsmäßig wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Umlenkhaken vorhanden ist. der sich auf der Achse der zu bewickelnden Spule soweit außerhalb der Spule befindet, daß ein von der Changieröse zum Umlenkhaken fuhren der Faden auch in der Stellun wo die Changieröse am weitesten von dem Jmlenkha- ken entfernt ist, nicht den Spulenflansch berührt, daß eine Vorrichtung vorhanden ist. die den Faden von der Changieröse in den Umlenkhaken transportiert, daß ein außerhalb des Flansches der zwischen der Changieröse und dem Umlenkhaken liegt, um die Spulenacnse umlaufender Greifer vorhanden ist, dessen Rotationsgeschwindigkeit kleiner oder gleich der Spulentotationsgeschwindigkeit einstellbar st wobei der Greifer den von der Changieröse zum Umienkhaken laufenden Faden aufnehmen und mittuhren kann, sowie entsprechende Steueremnchtungen für die Fadentransportvorrichtung

[0010] In einer speziellen Ausführungsform ist eine Einrichtung vorhanden, mit der der anfangs von der zu bewickelnden Spule abgezogene Faden getrennt werden kann.

[0011] Mit dem erfindungsgemäßen erfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der laufende Faden ohne Unterbrechung, nachdem eine Spule voll gewickelt ist, störunanfällig und sicher an einer leeren Spule angewickelt, danach von der vollen Spule getrennt, bevor diese wieder abgewickelt wird. Es ist in gleicher Weise ein automatisches Anfahren möglich, wenn beispielsweise der laufende Faden zunächst abgesaugt wird, und erst auf ein Signal hin mit dem Aufwickeln begonnen werden soll.

[0012] Die Fadenspannung kann während des Wikkelvorgangs immer auf der gewünschten Zugspannung gehalten werden. Dadurch ist ein Anwickeln immer gewährleistet. Plötzliche Zugkraft- und Geschwindigkeitsänderungen werden vermieden. Während es bei bekannten Vorrichtungen bei dickeren Drähten wegen der Fadensteifigkeit öfters zu Störungen kommt, werden diese bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht beobachtet.

[0013] Die Vorrichtung erfordert nur geringen Bedienungsaufwand; es sind z. B. keine speziellen Fangscheiben von Hand je Wechsel anzubringen. Die Anordnung der Vorrichtung hängt von der gestellten Aufgabe ab. Die Vorrichtung kann, wie bei bekannten Systemen, in die Wickelmaschine integriert sein und ist dann pro Faden einmal vorhanden oder eine separate Maschine mit nur eine Vorrichtung darstellen, die nacheinander den Faden von der vollen auf die gerade frei gewordene Spulstelle wechselt.

[0014] Die Belastungen des Fadens während des Umlenkens lassen sich gezielt beeinflussen, da die Geschwindigkeit des Greifers und die Geschwindigkeit des Umsetzens des Fadens von der Changieröse zur Umlenköse frei wählbar sind. Die zulässigen Fadenspannungen werden nicht überschritten.

[0015] Bei bekannten Systemen sind die während des Wechselvorganges auf den Faden wirkenden Kräfte nur gering beeinflußbar, da sie dort im wesentlichen von der Liefergeschwindigkeit und der Fadenspannung bestimmt werden, und Schwankungen beim Wechsel hauptsächlich durch den nachgebenden Tänzer gedämpft werden. Während der Anlegephase lassen sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung Geschwindigkeitssprünge vermeiden, der Faden wird mit geringer Drehzahl gegriffen und um die Spule geführt.

[0016] Bei bekannten Systemen ist die Zeit für das Aufbringen der einzelnen Windungen nicht beeinflußbar. Bei einer Liefergeschwindigkeit von 400 m/min und einem Wickeldurchmesser von 100 mm beträgt die Zeit für das Aufbringen der ersten Windung bisher rund 0,05 Sekunden. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist diese Zeit frei wählbar. Es haben sich je nach Empfindlichkeit des Wickelguts Zeiten von 0,5 bis 3 Sekunden bewährt. Dadurch wird die Bruchgefahr erheblich gesenkt.

[0017] Da der Faden nicht über Reibungskräfte am Flansch mitgenommen wird, entfallen Probleme bei der Ausbildung und Abnutzung der Flanschoberfläche. Ebenso ist ein abfallen einzelner Windungen über den Flansch nicht möglich

[0018] Bei dünnen Fäden kann die Schneidevorrichtung entfallen, da i.1 dem Fadenstück, das die alte mit der neuen Spule verbindet, eine ausreichende Reißkraft erzeugt werden kann Bei dicken Fäden (ab ca. 0,3 mm Durchmesser bei Polyamid) reicht diese Kraft nicht mehr aus. es muß geschnitten werden.

[0019] Eine erfindungsgemäße Spulenanwickelvorrichtung ist beispielhaft in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben Es zeigen

Fig. 1 Fadenlauf bei einer SpulenwechseleIn heit vor dem Wechsel auf die neue Spule,

Fig. 2 Fadenlauf auf der reu zu bewickelnden Spule bei Aufbringen der ersten Windung,

Fig.3 Fadenlauf auf der zu bemckelnden Spule zu Beginn der zweiten Lage.



[0020] Zum Zeitpunkt des Spulenwechsels sind die volle Spule 1 und die neu zu bewickelnde Spule 2 achsparallel nebeneinander angeordnet. Sie sind separat angetrieben und drehen sich in gleicher Richtung. Die Fadenführung der Changiervorrichtung ist nur durch die Changieröse 3 angedeutet. Bei einem Spulenwechsel soll die Changieröse am Ende des Changierweges sein. Da der Spulenwechsel recht schnell abläuft, braucht in der Regel die Changiervorrichtung nicht abgestellt zu werden. Der Faden 4 steht durch das Aufwickeln auf der Spule 1 unter Zugspannung. Bein Wechseln wird die Zugspannung konstant gehalten, was durch eine entsprechende Regelung des Antriebs der Spule 1 erfolgt Beim ersten Anwickeln einer Spule kann selbstverständlich die Fadenspannung auch von einer Saugpistole oder einer anderen geregelten Spule aufgebracht werden.

[0021] Die Rotationsgeschwindigkeit der neu zu bewickelnden Spule 2 wird so eingestellt, daß die Umfangsgeschwindigkeit auf dem Wickeldurchmesser mit der Liefergeschwindigkeit näherungsweise überienstimmt. Eine (nicht gezeichnete) Transportvorrichtung transportiert den Faden von der Changieröse 3 zu einem Umlenkhaken 5. Der Uinlenkhaken 5 befindet sich auf der Achse der zu bewickelnden Spule 2 außerhalb derselben, und zwar auf der Seite des Spulenflansches 6, von dem die Changieröse 3 gerade am weitesten entfernt ist Die Changieröse 3 und der Umlenkhaken 5 sind so angeordnet, daß der Fadenlauf 7, der ursprünglich von der Changieröse direkt zur Spule 1 führt und jetzt von der Changieröse über den Umlenkhaken 5 zur Spule 1 führt, nicht durch den Flansch 6 der neu zu bewickelnden Spule gestört wird. Der Fadenverlauf 8 über den Umlenkhaken 5 ist strichliert eingezeichnet.

[0022] Außerhalb der Spule zwischen Flansch 6 und Umlenkhaken 5 ist konzentrisch zur Spulenachse eine Greifeinrichtung 9 vorhanden Die Anfangsdrehzahl des Greifers ist der Belastungsfähigkeit des Wickelgutes angepaß;, da der Faden durch die zusätzliche Auslenkung einer erhöhten Beanspruchung standhalten muß Nach dem Aufbringen der ersten Windung fällt diese zusätzliche Belastung jedoch fort. weil der Auslenkwinkel am Greifer dann konstant bleibt. Zum Beschleunigen des Wechselvorganges kann nun die Greiferdrehzahl erhöht werden, ohne das Wickelgut wesentlich stärker zu beanspruchen, als beim normalen Wickelvor gang Die Spitze des Greifers ist so ausgebildet, daß er den von der Changieröse 3 zum Umlenkhaken 5 verlaufenden Faden greifen und um die Spule 2 herumführen kann Der Greifer 9 berührt den Flansch 6 nicht. Pro Greiferumdrehung wird eine zusätzliche Windung auf die Spule 2 gebracht Ist die Changierung gestoppt oder bewegt sich die Changierung noch vom Greifer weg, ist sichergestellt. daß sich die Windungen auf der Spule 2 nicht überkreuzen Da Faden- und Spulenumfangsgeschwindigkeit einander angepaßt sind, wirkt die Spule 2 nur als Umlenkrolle. Was in derzeiteinheit auf die Spule 2 aufläuft, läuft am anderen Ende wieder ab und wird von der vollen Spule 1 weiterhin aufgewikkelt. Die Spule 2 selbst übt noch keine Zugkraft auf den Faden aus. Wenn mehrere Windungen auf der Spule 2 aufgebracht sind, wird auf dieser Spule eine zweite Lage aufgebaut, d. h. der auflaufende Faden kreuzt die-bereits aufgelegten Windungen. Das wird dadurch erreicht, daß die Changieröse 3 auf den Flansch 6 zubewegt wird. Die Zugkraftregelung wird von Spule 1 auf Spule 2 umgeschaltet.

[0023] Wegen der entstehenden Klemmwirkung übt die Spule 2 nun von sich aus eine Zugkraft auf den Faden 4 aus. Zum Auftreten der Klemmwirkung ist eine Fadenzugspannung unbedingt erforderlich. Die Spule 2 wickelt nun bereits, da jedoch die untere erste Lage nicht ganz überwickelt ist. laufen zunächst die noch nicht geklemmten Windungen weiterhin von der Spule 2 ab. Sobald die letzte (ablaufende) Windung der ersten Lage von den Windungen der zweiten Lage gekreuzt ist, bildet sich eine Kraft entgegen der Laufrichtung auf den ablaufenden Faden aus. Bei kleinen Titern führt das in der Regel zum Trennen des Fadens von der vollen Spule und eine gesonderte Schneidevorrichtung ist entbehrlich. Bei großen Titern muß dagegen vor Erreichen der letzten ablaufenden Windung geschnitten werden. Soll am stehenden statt am laufenden Faden 8 geschnitten werden, muß die Drehzahl des Greifers veränderlich sein. In diesem Fall wird die Drehzahl des Greifers schnell bis zur Spulendrehzahl der neuen Spule gesteigert. Die Drehzahl der vollen Spule nimmt dabei vom Faden abgebremst im umgekehrten Verhältnis zur Greiferdrehzahl bis zum Stillstand ab. Bei gleicher Drehzahl der neuen Spule und des Greifers wird jede Windung, die von der Spule 2 abläuft, vom Greifer direkt wieder aufgelegt Dadurch ist der Faden zwischen Greifer und voller Spule in Ruhe und kann geschnitten werden. Allerdings muß auch hier der Schnitt vor Überlaufen der letzten ablaufenden Windung erfolgen. da sonst der Faden entweder reißt, das System abgebremst oder entgegen der vorherigen Laufrichtung des ablaufenden Fadens auf die neue Spule gewickelt wird

[0024] In F i g 2 ist in einer anderen perspektivischen Darstellung der Fadenlauf und die neu zu bewickelnde Spule 2 bei einer Umschlingung dargestellt. Die Bahn der Spitze des Greifers 9 ist strichliert eingezeichnet. Die Bezugszeichen sind die gleichen wie in Fig 1

[0025] In Fig. 3 ist die erste Lage mit 4 Windungen auf der Spule 2 aufgebaut, und durch Uberkreuzen wird mit dem Aufbau der zweiten Lage begonnen Die Öse der Changiervorrichtung wird dabei auf den Flansch 6 zubewegt Der dadurch entstehende Fadenzulauf 11 ist in Fig 3 strichliert eingezeichnet Zum Gelingen des automatischen Anwickelns nach Fig 2 und 3 ist wesentlich, daß am Faden 8 eine hinreichend große Fadenzugkraft anliegt.


Ansprüche

1. Verfahren zum automatischen Anwickeln eines laufenden, unter Zugspannung stehenden Fadens (4), der über eine Changiereinheit (3) geführt wird, auf einer Spule (2) oder Hülse, dadurch gekennzeichnet, daß bei örtlich unveränderter Lage der Spulenachse während des Anwickelvorgangs in einem Zeitpunkt, wo die Changiervorrichtung (3) im wesentlichen in einer Endstellung angelangt ist, der Faden von einer Transporteinrichtung erfaßt und durch eine Bewegung der Transporteinrichtung parallel zur Spulenachse in Richtung der anderen Endstellung der Changiervorrichtung (3) und darüber hinaus so umgelenkt wird, daß er von einem Greifer (9) erfaßt wird, der etwa in der Ebene der Stirnseite der Spule, die der Umlenkeinrichtung (3) zugewandt ist, mit einer Rotationsgeschwindigkeit, die kleiner oder gleich der Spulenrotationsgeschwindigkeit ist, um die Spulenachse umläuft und daß nach dem Legen mehrerer Umwicklungen ohne Überdeckung auf der angetriebenen leeren Spule (2) die Changierung so geändert wird, daß eine zweite Lage über die erste Lage gewickelt wird, wodurch die Spule (2) selbst eine Fadenspannung erzeugt und der von der neu zu bewickelnden Spule (2) bisher weiter abgezogene Faden gekappt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anwendung des Verfahrens in einer Mehrstellen-Aufspuleinheit die neu zu bewickelnde Spule (2) parallel neben die volle Spule (1) gefahren wird und während des Aufbaus der ersten Lage auf der neuen Spule (2) der Faden weiter auf die nahezu volle Spule (1) gewickelt wird.
 
3. Vorrichtung zum automatischen Anwickeln eines unter Zugspannung stehenden Fadens (4) auf einer Spule (2) oder Hülse nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Faden (4) von einer Changieröse (3) geführt wird. die über die Spulenbreite achsparallel beweglich ist. dadurch gekennzeichnet, daß ein Umlenkhaken (5) vorhanden ist. der sich auf der Achse der zu bewickelnden Spule (2) soweit außerhalb der Spule (2) befindet, daß der von der Changieröse (3) zum Umlenkhaken (5) führende Faden (8) auch in der Stellung, wo die Changieröse (3) am weitesten von dem Umlenkhaken (5) entfernt ist, nicht den Spulenflansch (6) berührt, daß eine Vorrichtung vorhanut;1I ist, die den Faden von der Changieröse (3) in dem Umlenkhaken (5) transportiert, daß ein außerhalb des Flansches (6), der zwischen Changieröse (3) und Umlenkhaken (5) liegt, um die Spulenachse umlaufender Greifer (9) vorhanden ist, dessen Rotationsgeschwindigkeit kleiner oder gleich der Spulenrotationsgeschwindigkeit einstellbar ist, wobei der Greifer (9) den von der Changieröse (3) über den Umlenkhaken (5) laufenden Faden (8) aufnehmen und mitführen kann, sowie entsprechende Steuereinrichtungen für die Fadentransportvorrichtung.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung vorhanden ist, mit der der anfangs von der zu bewickelnden Spule (2) abgezogene Faden getrennt werden kann.
 


Claims

1. A method for automatically starting to wind an running thread (4), which is under tensils stress and which is guided via a traversing element (3), on to a spool (2) or sleeve, characterised in that, with no change in the position of the axis of the spool during the winding-on process, the thread is gripped, at a point in time when the traversing device (3) has essentially reached an end position, by a conveying device and is deflected by a movement of the conveying device parallel to the axis of the spool in the direction of the other end position of the traversing element (3) and the thread is deflected beyond this position in such a way that it ist gripped by a gripper (9) which revolves around the axis of the spool approximately through the same plane as the front face of the spool, which faces the deflecting device (3), at a rotational speed which is lower than or the same as the speed of the rotation of the spool, and in that after several windings have been placed on the driven empty spool (2) without overlapping the traversing motion is changed in such a way that a second layer is wound on top of the first layer, by means of which the spool (2) itself produces tension in the thread and the thread which hitherto has been drawn off further by the spool (2) to be freshly wound is cut.
 
2. Method according to Claim 1, characterised in that for the use of the method in a multiple position winding unit the spool (2) which is to be freshly wound is driven next to the full spool and axially parallel and during the build-up of the first layer on the new spool (2) the thread is wound further onto the spool (1) which is almost full.
 
3. Apparatus for automatically starting to wind a thread (4) which is under tensile stress on to a spool (2) or sleeve according to the process of Claim 1 or 2, wherein the thread (4) is guided by a traversing eyelet (3) which is movable over the width of the spool parallel to the axis, characterised in that a deflecting hook (5) is provided and located on the axis of the spool (2) to be wound and sufficiently far from the spool (2) that the thread (8) running from the traversing eyelet (3) to the deflecting hook (5) does not touch the spool flange (6) even in the position where the traversing eyelet (3) is most remote from the deflecting hook (5), in that a device is provided which conveys the thread form the traversing eyelet (3) into the deflecting hook (5), in that a gripper (9) which rotates around the axis of the spool outside the flange (6) lying between traversing eyelet (3) and deflecting hook (5) is provided, the rotational speed of which is adjustable to be lower than or the same as the rotational speed of the spool, the gripper (9) being able to take up and entrain the thread (8) running from the traversing eyelet (3) via the deflecting hook (5), and suitable control devices for the threadconveying device.
 
4. Apparatus according to Claim 3, characterised in a device is present with which the thread drawn off at the beginning by the spool (2) to be wound can be severed.
 


Revendications

1. Procédé pour l'amorçage automatique du bobinage d'un fil (4) en cours de défilement, soumis à une contrainte de traction, qui est guidé par l'intermédiaire d'un dispositif à va-et-vient (3), sur une bobine (2) ou sur un tube, caractérisé en ce que, avec une position de l'axe de la bobine inchangée dans l'espace, à un instant où le dispositif à va-et-vient (3) est sensiblement parvenu à une position extrême, le fil est saisi par un dispositif de transfert et dévié par un déplacement du dispositif de tansfert paralléle- ment à l'axe de la bobine en direction de l'autre position extrême du dispositif à va-et-vient (3) et au-delà de cette position de manière qu'il puisse être saisi par une griffe (9) qui tourne autour de l'axe de la bobine à peu près dans le plan de la face latérale de la bobine qui est dirigée vers le dispositif de renvoi (3), avec une vitesse de rotation qui est inférieure ou égale à la vitesse de rotation de la bobine et en ce que, après la dépose de plusieurs spires sans superposition sur la bobine vide entraînée (2), le dispositif à va-et-vient est modifé de manière qu'une deuxième couche s'enroule sur la première couche, de sorte que la bobine (2) engendre par elle-même une tension dans le fil et que le fil qui continuait jusqu'à présent à se dérouler de la nouvelle bobine à bobiner est cassé.
 
2: Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, pour l'application du procédé dans une unité de bobinage à plusieurs postes, la nouvelle bobine à bobiner (2) est amenée à côté de la bobine pleine (1) et que, pendant la constitution de la première couche sur la novelle bobine (2), le fil continue à être bobiné sur la bobine presque pleine (1).
 
3. Dispositif pour l'amorçage automatique du bobinage d'un fil (4) soumis à une contrainte de traction sur une bobine (2) ou sur un tube conformément au procédé de la revendication 1 ou 2, dans lequel le fil (4) est guidé par un oeillet à va-et-vient (3) qui peut se déplacer sur la largeur de la bobine parallèlement à l'axe de cette dernière, caractérisé en ce qu'il est prévu un crochet de renvoi (5) qui se retrouve sur l'axe de la bobine (2) à bobiner suffisamment en dehors de la bobine pour que le fil (8) qui s'étend de l'oeillet à va-et-vient (3) au crochet de renvoi (5) ne touche pas la joue (6) de la bobine, même dans la position où l'oeillet à va-et-vient (3) est le plus éloigné du crochet de renvoi (5), en ce qu'il est prévu un dispositif qui transfère le fil de l'oeillet à va-et-vient (3) au crochet de renvoi (5). en ce qu'il est prévu une griffe (9) qui se trouve entre l'oeillet à va-et-vient (3) et le chrochet de renvoi (5) et qui tourne autour de l'axe de la bobine, et dont la vitesse de rotation peut :tre réglée sur une valeur inférieure ou égale à la vitesse de rotation de la bobine, la griffe (9) pouvant saisir le fil (8) qui part de 1 oeillet à va-et-vient (3) et passe sur le crochet de renvoi (5) et entraîner ce fil, ainsi que des dispositifs de commande correspondants pour le dispositif de transfert du fil.
 
4. Dispositif selon la revendication 3, caraté- risé en ce qu'il est prévu un dispositif à l'aide duquel le fil qui se déroule de la bobine (2) à bobiner au début de l'opération peut être coupé.
 




Zeichnung