Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Wegeventil nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei bekannten Wegeventilen wird der Steuerschieber entgegen der Kraft von Zentrierfedern
verschoben, d.h. mit zunehmender Verschiebung wird die auf den Steuerschieber wirkende
Gegenkraft größer. Das hat den Nachteil, daß die auf den Steuerschieber von der Verbraucherseite
her wirkende Last nicht wahrnehmbar ist.
Vorteile der Erfindung
[0002] Das erfindungsgemäße Wegeventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß der am Verbraucher wirksame Lastdruck derart an
den z.B. über einen Verstellhebel betätigtenSteuerschieber herangeführt wird, daß
er diesen Bedienende, mit zunehmender Last eine zunehmende Betätigungskraft, und umgekehrt,
aufbringen muß, d.h. er erhält dauernd eine Information über die Belastung.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale möglich.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Sie zeigt einen Längsschnitt durch ein
Wegeventil.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Im Gehäuse 10 eines Wegeventils 11 ist eine Längsbohrung 12 ausgebildet, in der ein
Steuerschieber 13 dicht gleitend geführt ist. An der Längsbohrung 12 sind im Abstand
voneinander Ringnuten 14 bis 18 ausgebildet, wobei in die Ringnut 16 eine quer zur
Längsbohrung 12 verlaufende Einlaßbohrung 19 mündet, von der eine Förderleitung 20
zu einer Verstellpumpe 21 führt. Diese saugt über eine Saugleitung 22 Druckmittel
aus einem Behälter 23 an. In die Ringnuten 14, 18 münden quer zur Längsbohrung 12
verlaufende Bohrungen 25, 26, welche Verbindung zum Behälter 23 haben. Ebensolche
Bohrungen 27, 28, welche in die Ringnuten 15, 17 münden, haben Anschluß zu einem nicht
dargestellten Verbraucher.
[0006] Am Steuerschieber 13 sind beidseitig eines etwa mittigen Bundes 30 zwei längliche
Ringnuten 31, 32 ausgebildet. Der Steuerschieber ragt auf einer Seite aus dem Gehäuse
und hat dort einen Anschlußzapfen 33, der an einem nicht dargestellten Hebel angelenkt
ist, über welchen der Steuerschieber betätigt wird. Auf der gegenüberliegenden Seite
ist das Gehäuse durch eine etwa becherförmig ausgebildete Verschlußschraube 34 verschlossen,
welche in das Gehäuse eingeschraubt ist. Auf dieser Seite weist der Steuerschieber
13 eine mittige Sackbohrung 36 auf, in welche ein Differentialkolben 37 taucht, der
im Boden 38 der Verschlußschraube geringfügig in axialer und radialer Richtung gelagert
ist, damit er sich gegenüber dem Schieber richtig einstellen kann. Der Kolbenteil
37' mit großem Durchmesser begrenzt den innenliegenden Teil der Sackbohrung 36, welcher
einen Druckraum 39 bildet. Von dessen Ende führt eine Querbohrung 40 zu einer kleinen
Ringnut 41 an der Außenseite des Steuerschiebers 13. Von einer der Ringnut 41 benachbarten
Ringnut 43 ebenfalls an der Außenseite des Steuerschiebers führt eine Querbohrung
44 zu einem von dem Differentialkolben 37 und der Sackbohrung 36 gebildeten Druckraum
45.
[0007] In das Ende der Sackbohrung 36 ist eine Hülse 47 eingeschraubt, die einen außenliegenden
Bund 48 hat, an der sich der Innenrand eines Federtellers 49 anlegt, während dessen
Außenrand am Boden 38 der 'Verschlußschraube 34 anliegt. Dem Federteller 49 gegenüberliegend
befindet sich ebenfalls an der Hülse 47 ein Federteller 50, der mit seiner Innenseite
an der Stirnseite des Steuerschiebers anliegt. Zwischen beiden Federtellern liegt
eine Druckfeder 51, die zusammen mit den Federtellern in bekannter Weise eine Rückholeinrichtung
für den Steuerschieber 13 bildet, d.h. diese stellt den Steuerschieber in die in der
Zeichnung dargestellte Neutralstellung, wenn keine Kraft auf den Steuerschieber einwirkt.
[0008] Von der Ringnut 14 führt ein Kanal 53 in den Bereich der Ringnut 41, wenn sich der
Steuerschieber in Neutralstellung befindet. Ebenso führt von der Ringnut 43 ein im
Gehäuse 10 verlaufender Kanal 54 zu einer Stelle an der Längsbohrung 12, die nahe
an der linken Flanke 16' der Ringnut 16 liegt. Ein dritter Kanal 55 im Gehäuse verläuft
ebenfalls von der Ringnut 43 zu einer Stelle an der Längsbohrung 12, die nahe der
rechten Flanke 16" der Ringnut 16 liegt. Vom Kanal 55 zweigt eine Bohrung 56 ab, welche
an der Ringnut 41 mündet. Vom Kanal 54 geht ein Kanal 57 aus, welcher in eine Gehäusebohrung
58 mit zwei einander gegenüberliegenden.Sitzen 59, 60 mündet. In der Bohrung 58 sind
zwei kugelige Ventilkörper 62, 63 eines Doppelrückschlagventils 61 angeordnet, die
durch eine Druckfeder 64 auseinander gedrückt werden. Vom Ventilsitz 60 führt ein
im Gehäuse verlaufender Kanal 65 zum Kanal 55. Von der Mitte der Bohrung 58 führt
eine Bohrung 66 zu einer quer im Gehäuse 10 verlaufenden Bohrung 67, von welcher eine
Steuerleitung 68 zum Druckregler 69 der Pumpe 21 führt.
[0009] Sind mehrere wie oben beschriebene Ventile zu einem Block zusammengebaut, so wird
die Bohrung 67 durch alle Ventile verlaufen, und von jeder solchen Bohrung 67 führt
eine entsprechende Bohrung 66 zum Doppelrückschlagventil 6
1.
[0010] Wird der Steuerschieber 13 nach links verschoben, so wird das von der Pumpe geförderte
Druckmittel zur Bohrung 28 weitergeleitet, von der es zum Verbraucher strömt. Dort
baut sich je nach Last bzw. Widerstand ein bestimmter Lastdruck auf, der über die
Ringnut 17 auch in den Kanal 55 fortgepflanzt wird. Von hier gelangt das Druckmittel
unter diesem Lastdruck in die Ringnuten 41, 43 und von diesen wiederum über die Bohrungen
40, 44 in die Druckräume 39 und 45 beidseits des Kolbens 37'. Da.der Kolben 37 als
Differentialkolben ausgebildet ist und in beiden Druckräumen derselbe Druck herrscht
- nämlich der Lastdruck - ergibt sich eine resultierende Kraft (nach links) auf den
Steuerschieber 13, die der von außen eingeleiteten Bewegung entgegengerichtet und
in ihrer Größe dem am Verbraucheranschluß 28 herrschenden Lastdruck proportional .
ist. Damit hat der den Steuerschieber 13 Bedienende ein Gefühl für die-zu bewegende
Last.
[0011] Wird der Steuerschieber 13 nach rechts verschoben, so gelangt Druckmittel über die
Ringnut 16 zur Ringnut 15 und der dort mündenden Bohrung 27 zum Verbraucher. Der dort
sich einstellende Lastdruck pflanzt sich über den Kanal 54 in-die Ringnut 43 fort
und von hier in den Druckraum 45. Der Druckraum 39 ist zum Rücklauf 25 entlastet,
da die Ringnut 41 mit dem Kanal 53 in Verbindung steht. Durch die im Druckraum 45
infolge des Lastdrucks erzeugte Kraft wirkt auf die Stirnfläche der fest mit dem Steuerschieber
verbundene Hülse 47, so daß sich eine dem Lastdruck proportionale Kraft entgegen der
am Steuerschieber 13 angreifenden Verschiebekraft ergibt. Das Resultat ist dasselbe
wie oben beschrieben.
[0012] Sind mehrere solcher Ventile zu einem Block vereinigt, so wird der höchste Druck
der an die Ventile angeschlossenen Verbraucher über das Doppelrückschlagventil 61
ausgewählt und über die Bohrungen 66, 67 in die Steuerleitung 68 übertragen. Der dort
herrschende Druck betätigt den Druckregler 69 der Pumpe 21 derart, daß diese auf den
höchsten sich einstellenden Verbraucherdruck eingestellt wird.
1. Wegeventil mit einem in einer Längsbohrung eines Gehäuses geführten und über einen
Steuerhebel von Hand betätigten Längsschieber, der Verbindung herstellt von einer
Druckmittelquelle zu mindestens einem Verbraucher bzw. einem Rücklauf, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel (37, 39, 45) vorgesehen sind, die proportional zu dem am Verbraucher wirkenden
Lastdruck eine auf den Längsschieber (13) entgegen seiner Betätigungsrichtung wirkende
Gegenkraft ausüben.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkraft in einer im
Längsschieber ausgebildeten Druckkammer (39, 45) erzeugt wird, in welche der Verbraucherdruck
übertragen wird.
3. Ventil nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Längsschieber
auf'seiner der Bedienseite (33) abgewandten Seite eine Sackbohrung (36) ausgebildet
ist, in welche ein sich am Gehäuse (10) abstützender Kolben (37) erstreckt, der mindestens
eine Druckkammer (39) begrenzt.
4. Ventil für einen doppelt wirkenden Verbraucher nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (37) als Differentialkolben ausgebildet ist
und zwei Druckkammern (39, 45) begrenzt, von denen jeder über einen Kanal (54, 55)
abwechselnd mit der jeweiligen Verbraucherseite (27, 28) bzw. dem Tankanschluß (25,
26) verbunden ist.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Kanäle (54, 55) jeweils beidseits in der Nähe einer Ringnut (16) der den Längsschieber
aufnehmenden Bohrung (12) münden, welche mit dem Pumpenanschluß (19) verbunden ist.
6. Ventil in Blockbauweise nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweils höchste Verbraucherdruck mehrerer an die Pumpe (21) über die Ventile
angeschlossenen Verbraucher über ein in jedem Ventil angeordnetes Doppelrückschlagventil
(61) der Druckkammer zugeleitet wird.