[0001] Die Erfindung betrifft Mikrokapseln enthaltende Wachsmassen auf der Basis von Mikrokapseln
mit einem Wandmaterial aus Melamin-Formaldehyd-Kondensaten, sowie die Herstellung
und Verwendung dieser Wachsmassen.
[0002] Mikrokapseln enthaltende Wachsmassen sind aus der Patentliteratur bereits seit langem
bekannt. So werden in.den US-PS 30 16 308 und 30 79 351 Mikrokapseln enthaltende Wachsmassen
mit Schmelzpunkten zwischen 55 und 175°C beschrieben. Die Massen können nach verschiedenen
Verfahren, z.B. durch Drucken auf Papier als Träger aufgebracht werden. Durch das
erstarrende Wachs werden die Mikrokapseln auf dem Träger gebunden. Die durch Sprühtrocknung
der in den US-PS beschriebenen Emulsionen enthaltenen trockenen Mikrokapseln haben
Durchmesser von 1 bis 50
/um und sind daher für die Herstellung von druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
nicht geeignet. Die großen Kapseln werden beim Bedrucken oder-beim Beschichten mit
etwa 5
/um dicken Schichten zerstört. Große Kapseln werden auch bei der Herstellung der Mikrokapseln
enthaltenden Wachsmassen durch die relativ hohen Temperaturen und durch die zur Homogenisierung
erforderlichen Scherkräfte teilweise zerstört.
[0003] Daraus resultiert eine geringe Intensität der erhaltenen Durchschrift und eine allmähliche
Anfärbung der im Formularsatz anliegenden CF-Schicht (Nehmerschicht).
[0004] In der JP-AS 73/12 255 wird eine Mikrokapseln enthaltende Wachsmasse für den Spotdruck
beschrieben. Die Wachsmasse wird durch Mischen trockener Mikrokapseln mit einer Wachsschmelze
in Gegenwart von nichtionischen oberflächenaktiven Mitteln erhalten. Als Kapseln kommen
solche mit Wandmaterialien aus Gelatine, Polymeren oder Melamin-Formaldehyd-Kondensaten
in Betracht. Mit dieser Masse beschichtetes Papier soll im Formularsatz keine Verfärbung
bei der Lagerung geben.
[0005] In der DE-OS 27 19 914 werden druckempfindliche, kohlefreie Durchschreibepapiere
auf der Basis von Mikrokapseln enthaltenden Wachsschmelzen beschrieben. Die zur Beschichtung
verwendete Wachsmasse wird durch Erwärmen der wasserunlöslichen, funktionelle Gruppen
tragenden wachsartigen Substanzen oder den unpolaren Wachsen mit.anionischen Dispergiermitteln
auf oberhalb der Schmelztemperatur und Dispergieren der trockenen Mikrokapseln in
dieser Schmelze hergestellt. Nach den Angaben in der Beschreibung kommen für diese
Massen Mikrokapseln mit Wandmaterial auf der Basis von Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Melaminformaldehyd, polyfunktioneller Isocyanate und deren
Präpolymere, polyfunktioneller Säurechloride, Polyamine, Polyole, Epoxide oder Gemischen
davon in Betracht. Mikrokapseln mit Wandmaterial aus mit polyfunktionellen Isocyanaten
vernetzter Hydroxypropylcellulose sind besonders bevorzugt.
[0006] Die Wachsmasse kann auch durch Zugeben der wäßrigen Mikrokapseldispersion zu der
Wachsschmelze und Abdestillieren des Wassers im Vakuum hergestellt werden. In diesem
Falle muß die wäßrige Kapseldispersion kontinuierlich in dem Maße zu der Wachsschmelze
gegeben werden, wie das Wasser abdestilliert, damit die Masse praktisch frei von Wasser
ist. Hydroxypropylcellulosekapseln sind bei 70°C in Gegenwart von Wasser nicht stabil,
während trockene Kapseln in Abwesenheit von Wasser bei ca. 95°C ca. 18 Stunden stabil
sein sollen. Aus der Tabelle I in Beispiel II geht jedoch hervor, daß die Mikrokapseln
auf Basis von Hydroxypropylcellulose vernetzt mit Polyisocyanat und nachgehärtet mit
Melamin-Formaldehyd und Gelatine in der Wachsschmelze bei 90°C erheblich durchlässig
sind und dementsprechend bei 'der thermographis.chen Analyse einen hohen Verlust zeigen.
[0007] In der DE-OS 28 18 976 werden ebenfalls Mikrokapseln enthaltende heißschmelzfähige
Wachsmassen beschrieben. Die Wachsmassen werden nach dem bereits in der DE-OS 27 19
914, Beispiel 1 angegebenen Verfahren, durch Zugeben der wäßrigen Mikrokapseldispersion
zur Wachsschmelze und Entfernen des Wassers im Vakuum hergestellt. Hierbei soll die
Dispersion in dem Maße zugegeben werden, wie das Wasser entfernt, wird. Um ein rasches
Entfernen des Wassers zu erreichen, erfolgt das Mischen mit der Wachsschmelze unter
Rühren kontinuierlich in einem Dünnfilmverdampfer.
[0008] Als "Suspendiermedium" (Wachs) kommen im Fall der DE-OS 28 18 976 auch wasserlösliche
Wachse und Harze wie Polyethylenoxidwachs und Polyvinylpyrrolidon in Betracht. Die
mit den so hergestellten Wachsmassen erhaltenen kohlefreien Durchschreibepapiere weisen
im Vergleich zu entsprechenden Papieren mit Wachsmassen, die mit sprühgetrockneten
Mikrokapseln hergestellt wurden, eine verringerte Leistung in der Durchschrift auf.
[0009] Da die Beschichtungsmassen der DE-OS 28 18 976 und 27 19 914 mehr oder minder leicht
gefärbt sind, ist bei weißem Papier die beschichtete Seite entsprechend gefärbt. Da
Trübungsmittel wie Titandioxid oder Ton in den Wachsschmelzen Klumpen bilden und sich
nur schwierig dispergieren lassen, konnte die Färbung des Wachsauftrags auf diese
Weise nicht überdeckt werden. Dieses Problem wird durch die DE-OS 28 20 600 dadurch
gelöst, daß man zu der wäßrigen Mikrokapseldispersion anorganisches Pigment gibt und
diese Mischung durch Sprühtrocknung isoliert. Dabei wird ein fließfähiges Pulver erhalten,
das dann in der Wachsschmelze dispergiert wird.
[0010] Weiterhin sind aus der DE-OS 28 26 939 Mikrokapseln mit sekundären Kapselwänden bekannt,.bei
denen die primär aus Hydroxypropylcellulose und einem Di- und Polyisocyanat gebildete
Kapselwand in einer nachfolgenden Stufe mit Phenol und Aldehyd nachbehandelt wird.
Hierbei scheidet sich das durch Kondensation entstehende Polymere auf der zuerst gebildeten
Wand ab. Diese Kapseln sollen bei der Herstellung von Mikrokapseln enthaltenden Wachsmassen
Vorteile haben, da die Kapseln durch Filtration von der wäßrigen Phase abgetrennt
und in dieser Form in die bekannten Wachsschmelzen gegeben werden können. Jedoch wird
nur im Beispiel 2 eine Beschichtungsmischung beschrieben. Nach den Angaben des Beispiels
3 liegen die Teilchengrößen der Kapseln von 3,1 bis oberhalb 12,3 µm (25 % sind 12,3
µm), wobei die Kapseln in Form von Agglomeraten vorliegen.
[0011] Aus dem Stand der Technik folgt, daß es bis heute nicht gelungen ist, ausreichend
stabile Mikrokapseln enthaltende heißschmelzfähige Wachsmassen herzustellen.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es für den Auftrag nach dem Heißschmelzverfahren
stabile Mikrokapseln enthaltende Wachsmassen aufzufinden.
[0013] Es wurde gefunden, daß für den geschilderten Zweck hervorragend geeignete Wachsmassen,
welche die aus dem Stand der Technik bekannten Schwierigkeiten nicht aufweisen, vorliegen,
wenn diese - bezogen auf (a+b+c) - aus
a) 20 bis 55 Gew.-% Mikrokapseln
b) 79 bis 30 Gew.-% Wachs oder ein Gemisch verschiedener Wachse mit einem Schmelzpunkt
zwischen etwa 50 und 140°C, ,
c) 1 bis 10 Gew.-% mindestens einem nichtionischen Emulgator, einem Alkalimetallsalz
von Montanwachssäuren oder einem Gemisch aus (α) mindestens einem nichtionischen Emulgator
und (ß) mindestens einem Alkalisalz von Montanwachssäuren, von C10- bis C20-Fett- alkoholsulfaten und/oder von C10- bis C20-Alkansulfonaten,
d) 0 bis 20 Gew.-% Pigmente und/oder Füllstoffe,
e) 0 bis 60 Gew.-% flüchtige Anteile und ggf.
f) weitere in solchen Wachsmassen übliche Mittel,
bestehen, wobei das Wandmaterial der Mikrokapseln (a) ein polymeres Melamin-Formaldehyd-Kondensat
ist, das durch Kondensation. von Melamin mit. Formaldehyd, von Methylolmelaminen und/oder
deren Methyläthern bei einem Verhältnis von Melamin. zu Formaldehyd von 1:2 bis 1:6
bei pH 3,5 bis 5,5 und Temperaturen von 60 bis 100°C und 2 bis 10stündigem Aushärten
bei 60 bis 100°C erhalten wird und wobei das Verhältnis Kernmaterial zu Wandmaterial
in der Kapsel 1:15 bis 1:2 beträgt und die Mikrokapseln einen Durchmesser von 2 bis
10
/um aufweisen.
[0014] Für die Wachsmasse ist erfindungswesentlich, daß diese Mikrokapseln enthält, deren
Wandmaterial 1) aus Melamin--Formaldehyd-Kondensaten besteht und 2) das Wandmaterial
unter den oben angegebenen Bedingungen hergestellt worden ist.
[0015] Die erfindungsgemäßen Wachsmassen sind thermisch auch in Gegenwart von Wasser stabil
und geben nach dem Auftragen auf Trägermaterial zusammen mit CF-Schichten farbstarke
und scharfe Durchschriften. Die CF-Schichten werden in
Formularsätzen auch nach längerer Lagerung nicht angefärbt. Eine Verfärbung der CF-Schicht
tritt auch dann nicht oder praktisch nicht auf, wenn die Mikrokapseln enthaltende
Wachsmasse direkt auf die CF-Schicht aufgetragen wird. Die Wachsmassen gemäß der vorliegenden
Erfindung können nach bekannten Verfahren voll- oder teilflächig gleichzeitig oder
nach dem Bedrucken des Trägermaterials aufgebracht werden. Man erhält saubere und
verzugsfreie glatte Trägermaterialien sogar dann noch, wenn die Wachsmasse bis zu
20.Gew.-% Wasser, bezogen auf (a+b+c) enthält.
[0016] Die in den erfindungsgemäßen Wachsmassen enthaltenen Mikrokapseln haben eine Wand,
die aus hochvernetzten Melamin--Formaldehyd-Kondensaten besteht. Das Verhältnis Wandmaterial
zu Kernmaterial beträgt 1:15 bis 1:2, vorzugsweise 1:10 bis 1:4. Das vorteilhafteste
Verhältnis ist von der Kapselgröße abhängig. Je größer die Kapsel umso mehr Wandmaterial
ist erforderlich. Die. für die erfindungsgemäßen Wachsmassen erforderlichen Mikrokapseln
werden durch Härtung der primär erhaltenen Kapseln erhalten. Die Härtung erfolgt durch
Erwärmen der wäßrigen Kapseldispersionen auf 60 bis 100, vorzugsweise 70 bis 90°C
während 2 bis 10, vorzugsweise 3
'bis 6 Stunden. Durch diese Behandlung wird die thermische Beständigkeit und die Beständigkeit
gegenüber Wasser in den Wachsschmelzen erhöht. Bei dieser Behandlung wird der Formaldehydgehalt
in der wäßrigen Phase erhöht. Der entstandene Formaldehyd kann mit Ammoniak, Aminen
oder anderen mit Formaldehyd reagierenden Verbindungen, wie Ethylenharnstoff gebunden
werden.
[0017] Die primäre Wand wird durch Kondensation von Melamin mit Formaldehyd, von Methylolmelaminen,
von Methylolmelaminmethyläthern oder Gemischen davon bei einem Verhältnis von Melamin
zu Formaldehyd von 1:2 bis 1:6, vorzugsweise 1:3 bis 1:6 erhalten.
[0018] Für die vorgesehene Anwendung der Wachsmassen sind Mikrokapseln mit Durchmessern
von 2 bis 10, insbesondere von 2 bis 8 µm geeignet.
[0019] Die Herstellung der primären Mikrokapseln ist bekannt. Für die Härtung sind alle
nach bekannten Verfahren erhältlichen Mikrokapseln mit Wänden aus Melamin-Formaldehydkondensaten
geeignet, wenn diese die oben angegebenen Kriterien erfüllen. Bevorzugt sind Mikrokapseln,
die nach dem Verfahren der EP-A-26914 erhalten werden.
[0020] Die erfindungsgemäßen Wachsmassen enthalten - bezogen auf (a+b+c) - 20 bis 55, vorzugsweise
30 bis 45 Gew.-% an Mikrokapseln (a). Je höher der Gehalt an (a) in der Wachs- : masse
ist, umso intensiver werden in der Regel die Durch- schriften. Andererseits wird mit
steigendem Anteil an Wachs (b) und Pigment (d) die Kapsel gegen Zerstörung geschützt..
Da mit steigendem Gehalt an (a) sich auch die Viskosität der flüssigen Wachsmasse
erhöht, wird man für Wachsmassen mit hohen Gehalten an (a) solche Wachse nehmen, die
niedrigviskose Schmelzen liefern. Dabei wurde gefunden, daß geringe Mengen, z.B. 2.bis
10 Gew.-% an Wasser in der Schmelze viskositätserniedrigend wirken, ohne daß Nachteile
bei der Anwendung bzw. auf dem mit solchen Wachsmassen beschichteten Trägermaterial
wie Papier auftreten.
[0021] Als Wachse kommen vor allem die in Wachsmassen für Heißcarbonverfahren üblicherweise
verwendeten wasserunlöslichen Wachse sowohl allein als auch in Form von Mischun- gen
verschiedener Wachse mit einem Schmelzpunkt von etwa 50 bis 140°C in Betracht. Für
die erfindungsgemäßen Wachsmassen sind helle Wachse bevorzugt. Als Wachse kommen natürliche
und synthetische in Betracht. Im einzelnen sind z.B. zu nennen: Pflanzenwachse, wie
Candelila-Wachs, Carnauba-Wachs; Kohlenwasserstoffwachse wie Paraffine, Ozokerit und
mikrokristalline Wachse; Montanwachs und daraus hergestellte Wachse wie Montansäuren
und deren Ester, Polyethylenwachse, oxidierte mikrokristalline Wachse und Esterwachse.
[0022] Daneben können die Mischungen auch hydrophile Wachse, wie Polyethylenglykole, Polypropylenglykole
oder deren gemischte Blockcopolymerisate enthalten.
[0023] Die Intensität der.Durchschrift ist von der als Bindemittel verwendeten Wachsmischung
abhängig, wobei nicht nur die Härte sondern auch die Benetzbarkeit eine Rolle spielt.
Die Intensität der Durchschrift wird bei Paraffinen mit steigendem Schmelzpunkt der
Paraffine (z.B. von 52 nach 69°C) besser. Mit Esterwachsen auf der Basis Ethylenglykol
oder Butandiol und Montansäuren als Bindemittel erhält man intensivere Durchschriften
als mit Paraffinen und/oder Montansäuren. Die Intensität der Durchschrift kann auch
durch Zusätze von Ethylenoxidaddukten verbessert werden.
[0024] Damit die Mikrokapseln in der Wachsschmelze homogen ohne wesentlichen Anteil an Agglomeraten
dispergiert (verteilt) werden, enthält die Wachsschmelze 1 bis 10 Gew.%, bezogen auf
(a+b+c), als c) einen cder mehrere nichtionische Emulgatoren, mindestens ein Alkalimetallsalz
von Montanwachssäuren oder ein Gemisch aus (α) mindestens einem nichtionischen Emulgator
und (ß) mindestens einem Alkalimetallsalz von Montanwachssäuren, von C
10- bis C
20-Fettalkohol- sulfaten und/oder C
10- bis C
20-Alkansulfonaten in Form der Alkalimetallsalze.
[0025] Als nichtionische Emulgatoren haben sich für (c) vor allem wasserlösliche Ethylenoxidaddukte
an C
12- bis C
20-Alkano-
len, oder C
12- bis C
20-A
lkenolen mit 13 bis 30, vorzugsweise. 15 bis 25 Mol EO je Mol Alkohol bewährt. In vielen
Fällen-kann es vorteilhaft sein bis zu 50 % der wasserlöslichen Emulgiermittel durch
öllösliche Ethylenoxidaddukte an Alkylphenolen mit 1 bis 3 Alkylgruppen, C
12- bis
C20-Alkanole oder C
12- bis C
20-Alkenole mit 3 bis 10, vorzugsweise 4 bis 8 EO je Mol Alkohol oder Phenol zu er-
setzen.
[0026] Als (c) kommen außerdem Alkalimetallsalze von Montanwachssäuren (auch Montansäuren
genannt) und Gemische aus (α) einem nichtionischen Emulgator und (ß) Alkalimetallsalzen
von Montanwachssäuren, C
10- bis C
20-Fettalkohol- sulfaten und/oder C
10- bis C
20-Alkansulfonaten in Form der Alkalimetallsalze in Betracht.
[0027] Als Fettalkoholsulfate, die Salze der Schwefelsäurehalbester von Fettalkoholen sind,
sind z.B. solche zu nennen, die sich vom Decanol, Laurylalkohol (Dodecanol-1), Tetradecanol-1,
Hexadecanol-1 (Palmitylalkohol), Octadecanol-1
(Stearylalkohol) oder von technischem
C 10/22 -, C
12/14-, C
14/28-Alkanolgemischen ableiten.
[0028] Als C
10- bis C
20-Alkansulfonate kommen die Alkalimetallsalze von'z.B. Decan-, Dodecan-, Tridecan-,
Tetradecan-, Hexadecan- und Octadecan-sulfonsäure oder Gemische von C
10/12-, von C12/16-Alkansulfonsäuren in Betracht.
[0029] Als Alkalimetalle sind vor allem die Natrium-, Kalium-und Lithiumsalze zu nennen,
von denen die Natrium- und Kaliumsalze bevorzugt sind.
[0030] Die Alkalimetallsalze von Montanwachssäuren werden durch Neutralisieren der durch
Chromsäureoxidation von Montanwachs erhaltenen Montanwachssäuren mit den entsprechenden
Hydrogencarbonaten, Carbonaten oder auch Hydroxiden erhalten. Die Alkalimetallsalze
der Montanwachssäuren können isoliert für sich oder vorher in der zu verwendenden
Wachsschmelze hergestellt werden.
[0031] Von den wasserlöslichen Emulgiermitteln (c) sind Addukte aus Stearylalkohol, Talgfettalkohol
oder partiell unge-
sättigt
en C
16/18-Alkanolgemischen und 15 bis 25 Mol EO je Mol Alkohol besonders bevorzugt.
[0032] Als (c) sind Alkalisalze von Montanwachssäuren und Gemische aus (α) nichtionischen
Emulgiermitteln, insbesondere den vorstehend genannten, und (ß) Alkalimetallsalzen
von Montanwachssäuren, von C
10- bis C
20-Fettalkoholsulfaten und/ oder C
10- bis C
20-Alkansulfonaten besonders bevorzugt.
[0033] Von diesen sind wegen der besonders guten Dispergierwirkung die Alkalimetallsalze
von Montanwachssäuren und Gemische aus diesen Alkalimetallsalzen und EO-Addukten von
15 bis 25 Mol Ethylenoxid je Mol Alkohol an Stearylalkohol, Talgfettalkohol und/oder
an Gemischen aus partiell ungesättigten C16/18-Alkanolen ganz besonders bevorzugt.
[0034] Bei Anwendung ausreichender Mengen an (c) liegen die Mikrokapseln im Wachs weitgehend
bis praktisch vollständig in Form einzelner Teilchen vor. Die Menge an (c) beträgt
- bezogen auf (a+b+c) - 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 10 Gew.%, insbesondere 4 bis
9 Gew.%.
[0035] Zur Verbesserung der Stabilität der Mikrokapseln in der Wachsbeschichtung können
der Wachsmasse deckende Pigmente Füllstoffe oder Gemische davon zugegeben werden,
wie sie auch Mikrokapseln enthaltenden wäßrigen Streichfarben zugesetzt werden. Diese
Mittel sollen das vorzeitige unbeabsichtigte Zerstören von Kapseln z.B. beim Reiben
der Blätter gegeneinander verhindern. Als Pigmente kommen z.B. Titandioxid, Bariumsulfat,
Blancfixe und als Füllstoffe z.B. Stärke oder Protein in Form von Körnern oder kugelförmige
Teilchen aus Harnstoff-Formaldehyd-Kondensaten mit Teilchendurchmessern zwischen 2
und 20
/um in Betracht.
[0036] Wegen der hohen Stabilität der Mikrokapseln gegenüber Wärme auch in Gegenwart von
Wasser, kann die Wachsschmelze bis zu 60, vorzugsweise 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf
(a+b+c), an Wasser als flüchtigen Anteil (e) enthalten. Der Wasseranteil hat einen
vorteilhaften Einfluß auf die Viskosität der Wachsmasse, welche erniedrigt wird und
auf die Dispergierung von Mikrokapselagglomeraten bei der Einarbei- - tung.
[0037] Als weitere in Wachsmassen für das Heißschmelzverfahren übliche Mittel (f) kommen
solche zur Regulierung der Viskosität in Betracht. So-kann die Viskosität der Masse
durch Zusätze von Polyethylenwachsen, oxidiertem Polyethylen erhöht oder durch Zugeben
von Vaseline, Mineralöl, Stearylamid, Stearinsäureestern, Natriumstearat, Kaliumstearat,
Bariumstearat, Natriumpalmitat, Kaliumpalmitat, Natriumoleat, Kaliumoleat, Calciumstearat,
Zinkstearat, A-Wachs, in der Schmelze löslichen Polymeren oder Gemischen davon gesenkt
werden.
[0038] Die erfindungsgemäßen Wachsmassen können nach verschiedenen Verfahren hergestellt
werden.
1) Die Kapseln werden aus der wäßrigen Dispersion isoliert, z.B. durch Aufrahmen und
Filtrieren oder durch Zentrifugieren. Die erhaltenen feuchten Kapseln, die ca. 40
% Wasser enthalten, werden in die Emulgiermittel enthaltende Wachsschmelze eingetragen.
Das eingebrachte Wasser kann gegebenenfalls entfernt werden, z.B. durch Destillation
im Vakuum. Das Wasser kann jedoch ohne Nachteile in der Wachsmasse verbleiben. Die
Mikrokapseln liegen in der Wachsmasse in Form von Einzelkapseln vor.
2) Die Kapseln werden in der Dispersion gefällt bzw. geflockt, z.B. durch Zugeben
von Salzen, insbesondere von Salzen mit mehrwertigen Kation oder durch Zuge- .ben
von langkettigen Aminen wie Stearylamin, Diethylhexylamin, Dimethyl-C13 bis C15-alkylamin oder 2-Ethylhexylamin, vorzugsweise bei pH 7,0. Die geflockten Kapseln
werden isoliert, z.B. durch Zentrifugieren und wie bei 1) in die Wachsschmelze eingearbeitet..
3.1) Die Mikrokapseln werden durch Sprühtrocknung aus der Dispersion isoliert. Die
so erhaltenen Pulver bestehen zum überwiegenden Teil aus agglomerierten Mikrokapseln
und sind daher in der Wachsschmelze schwieriger zu dispergieren als die nach 1) oder
2) isolierten feuchten Mikrokapseln.
[0039] Die Dispergierung der trockenen Kapseln kann durch Zugeben von etwas Wasser zur Wachsschmelze
wesentlich erleichtert werden.
[0040] Vorzugsweise dispergiert man die durch Sprühtrocknung isolierten Mikrokapseln in
der Wachsschmelze in Gegenwart von Alkalimetallsalzen von Montanwachssäuren oder von
Gemischen aus (α) nichtionischen Emulgatoren und (ß) Alkalimetallsalzen von Montanwachssäuren,
von C
10- bis C12-Fettalkoholsulfonaten und/oder C
10- bis c
12-Alkansulfonaten als Dispergiermittel (c) und in Gegenwart von 1 bis 15, vorzugsweise
5 bis 15 Gew.%, bezogen auf (a+b+c), Wasser (e).
[0041] Besonders bevorzugt sind für diese Herstellung von Mikrokapseln enthaltenden Wachsmassen
als (c) Alkalimetallsalze von Montanwachssäuren und Gemische aus Addukten von 15 bis
25 Mol Ethylenoxid an Stearylalkohol, Talgfettalkohol und/oder an partiell ungesättigten
C
16/C
18-Alkanolgemischen und Alkalimetallsalzen von Montanwachssäuren.
[0042] Die Wassermenge beträgt auch dabei - bezogen auf (a+b+c) - 1 bis 15, vorzugsweise
5 bis 15 Gew.%.
[0043] Nach diesem Verfahren erhält man Wachsmassen, die praktisch frei von Mikrokapselagglomeraten
sind.
[0044] 3.2) Die Isolierung der Mikrokapseln durch Sprühtrocknung kann variiert werden:
3.2.1) So kann es z.B. zweckmäßig sein, die wäßrige, das Schutzkolloid enthaltende
Phase durch Wasser auszutauschen, indem man die abzentrifugierten Kapseln in Wasser,
das gegebenenfalls niedermolekulare Emulgiermittel enthält, anrührt und wieder zentrifugiert
und diesen Vorgang 1 bis 3 mal wiederholt.
3.2.2) Man kann aber auch so verfahren, daß.der Kapseldispersion die später benötigten
Mengen an Abstandshaltern (d) und/oder Emulgatoren (c) zugegeben werden und dann die
Kapseln durch Sprühtrocknung isoliert werden. Das erhaltene Pulver wird dann in die
Wachsschnelze eingearbeitet. Auch die nach 3.2.1 und 3.2.2 erhaltenen Kapseln . sind
in der Wachsschmelze schwieriger zu dispergieren als die nach 1) oder 2) isolierten
Mikrokapseln. Nach dem obenstehenden Verfahren 3.1 erhält man jedoch einwandfreie,
praktisch agglomeratfreie. Mikrokapseln enthaltende Wachsmassen.,
3.2.3) Die Dispergierung der trockenen Mikrokapseln im Wachs kann - wenn man als (c)
nichtionische Emulgatoren verwendet - verbessert werden, wenn der wäßrigen Mikrokapseldispersion
vor der Sprühtrocknung bei 50 bis 100°C langkettige Fettamine zugegeben werden.
3.2.4) Eine weitere Variante besteht darin, der Mikrokapseldispersion vor der Sprühtrocknung
Wachs in Form einer Dispersion und gegebenenfalls nichtionische Emulgatoren.zuzugeben.
In diesem Fall gibt man zu der Mikrokapseldispersion - bezogen auf Mikrokapseln -
15 bis 70, vorzugsweise 25 bis 50 Gew.-% festes Wachs in Form einer Dispersion und
0 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer der für (c) genannten Mittel, vorzugsweise nichtionische
Emulgatoren. Solche Dispersionen liefern durch Sprühtrockung ein leicht fließendes
Pulver, das in der Wachsschmelze leicht verteilbar ist. Die Kapseln liegen im wesentlichen
als Einzelkapseln vor. Die Wachsdispersion soll möglichst fein sein. Die Wachsteilchen
sollten zweckmäßigerweise ≤ 10 µm, vorzugsweise ≤ 2 µm sein.
[0045] 4) Zu einer Wachsschmelze werden der Emulgator und anschließend die wäßrige Mikrokapseldispersion
auf einmal zugegeben und das Wasser bei Normaldruck oder vorzugsweise im Vakuum unter
Rühren oberhalb der Schmelztemperatur der Wachse abdestilliert. Vorteilhafterweise
leitet man Inertgas durch die Apparatur. Es muß darauf geachtet werden, daß die .
Wachsmasse flüssig bleibt, da sonst Mischungen entstehen, die einen hohen Anteil an
agglomerierten Mikrokapseln enthalten.
[0046] . 5) Die Mikrokapseldispersion wird unter Durchmischen eingeengt bis der Rückstand
in Form einer pastösen Masse vorliegt. Das Einengen kann unter Normaldruck im Vakuum
oder unter Druck gegebenenfalls unter Überleiten von Luft oder Inertgas erfolgen.
Zur weiteren Entfernung des Wassers werden dem Rückstand Dispergiermittel (c), wasserlösliche
Wachse und gegebenenfalls niedrig schmelzende oder flüssige Mittel zugegeben, die
zur Einstellung der Viskosität der Wachsschmelze benötigt werden. Solche Mittel sind
z.B. Vaseline und Mineralöl.
[0047] Auf diesem Wege kann das Wasser weitgehend bis praktisch vollständig entfernt werden,
wobei die Temperatur 120°C nicht übersteigen sollte. Nach diesem Verfahren kann das
Wasser rascher entfernt werden als bei dem Verfahren, bei dem die Mikrokapseldispersion
zur Wachsschmelze gegeben wird und das Wasser aus der Wachsschmelze entfernt wird.
Durch die Gegenwart von (c) verursachter Schaum kann mit Hilfe von Entschäumungsmitteln,
z.B. solchen auf der Basis von Silikonen, leicht zerstört werden. In die so erhaltene
viskose Dispersion kann dann sofort eine Schmelze aus Wachs und den noch erforderlichen
Komponenten gegeben werden, wobei durch Rühren eine homogene Schmelze entsteht, welche
die Mikrokapseln in dispergierter Form enthält. Man kann aber auch so verfahren, daß
man die Komponenten nacheinander einträgt und die Schmelze homogen mischt. In diesem
Falle sollten die festen, nicht schmelzenden Komponenten, z.B. Pigmente und Abstandshalter
zuletzt zugegeben werden.
[0048] Die verschiedenen Verfahren.liefern - wenn die angegebenen Maßnahmen beachtet werden
- sehr homogene Schmelzen, die für die Herstellung von druckempfindlichen kohlefreien
Kopierpapieren hervorragend geeignet. sind. Die nach 1) bis 5) erhaltenen Schmelzen
enthalten die Mikrokapseln im wesentlichen als Einzelkapseln neben Agglomeraten. Der
Anteil an Agglomeraten ist in den meisten Fällen am geringsten, wenn in der Schmelze
von Anfang an etwas Wasser vorhanden ist.
[0049] Für eine technische Herstellung von Mikrokapseln enthaltenden Wachsmassen ist das
Verfahren nach 3.1) bevorzugt, da dieses auf einfache Weise praktisch agglomeratfreie
Wachsmassen liefert.
[0050] Die Intensität der Durchschrift der Reaktionsdurchschreibepapiere, die Wachs als
Bindemittel enthalten, ist im allgemeinen etwas geringer als mit Durchschreibepapieren,
die mit wäßrigen Mikrokapseln enthaltenden Dispersionen beschichtet sind. Dies gilt
für den Fall, daß die Mikrokapseln enthaltenden Wachsmassen sich auf der Papieroberfläche
befindet (d.h. es ist praktisch noch kein Wachs in das Papier eingedrungen). Arbeitet
man beim Beschichten so, daß das Wachs in das Papier eindringen kann, so erhält man
intensiver durchschreibende Beschichtungen.
[0051] Diese Arbeitsweise hat sich besonders zur Herstellung von Durchschlagpapieren für
Formularsätze bewährt, bei denen nach dem Beschriften das die Farbbildner enthaltenden
Mikro kapseln tragende Einlegeblatt (Durchschlagpapier) entfernt wird. Dieses Einlegeblatt
ist gegenüber den bekannten. auf Kohle basierenden Durchschlagpapieren sauber. Man
erhält - mit dem Durchschlagpapier, das mit der erfindungsgemäßen Wachsmasse beschichtet
ist, - saubere Durchschriften, auf denen nach der Entfernung des Einlegeblatts bei
der weiteren Behandlung keine ungewollten Durchschriften mehr entstehen.
[0052] Die folgenden Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung zusätzlich erläutern. Die.
im folgenden angegebenen Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht. Die
Raumteile verhalten sich zu den Gewichtsteilen wie Liter zu Kilogramm.
I. Herstellung der Mikrokapseldispersion
1.1 Mikrokapseldispersionen 1 bis 4
[0053] In einem zylindrisch geformten Rührgefäß mit einem eingebauten Dispergator (®Turrax
der Fa. Jahnke und Kunkel) werden 968 Teile Wasser und 160 Teile einer 20 %igen Lösung
von Poly-2-acrylamido-2-methyl-propansulfonsäure/ Natriumsalz (Viskosität 880 mPas)
gemischt, die Mischung auf 40°C erhitzt und mit Ameisensäure auf pH = 4,0 gestellt.
In der wäßrigen Lösung werden dann bei der höchsten Umdrehungsgeschwindigkeit 800
Teile einer Lösung auf 9,3 Teilen 3'-Phenyl-7-N-dimethylspirodibenzopyran, 22,65 Teilen
2,6-Diphenyl-4-(4'-dimethylaminophenyl)-pyrdin, 9,35 Teilen 3-Dibutylamino-5-diethylamino-2,4-diazarhod-
aminlacton, 6,13 Teilen N-Benzoylleukomethylenblau und 0,40 Teilen Kristallviolettlacton
in 749,53 Teilen Dodecylbenzol dispergiert. Zu der Emulsion werden dann innerhalb
3 h gleichmäßig eine auf pH = 4,0 gestellte Lösung aus 120 Teilen eines in Wasser
klarlöslichen, partiell methylierten Vorkondensates (enthält ca. 2,3 CH
30-Gruppen pro Melaminmolekül) aus Melamin und Formaldehyd (Verhältnis 1:5,25 Mol)
in 132 Teilen Wasser bei 40°C unter Konstanthaltung des pH-Wertes von 4,0 zugegeben.
Nach ca. 1,5 h kann in einer Probe unter dem Mikroskop die Kapselbildung festgestellt
werden: die Emulsionströpfchen laufen auf dem Objektträger nicht mehr zusammen. Nach
3 h und 10 min wird der Dispergator abgestellt und die entstandene Mikrokapseldispersion
unter Rühren (Propellerrührer) bei den in der Tabelle angegebenen Temperaturen und
Zeiten nachgehärtet. Anschließend wird die Kapseldispersion gekühlt und mit Ammoniak
auf pH-Werte von 8 bis 9 gestellt. Die Dispersion wird dann über ein Sieb mit 40 µm
Maschenweite gesiebt.
[0054] Die erhaltenen Dispersionen sind farblos milchig und enthalten nach der Messung im
Coulter Counter TF Einzelkapseln mit einem häufigsten Teilchendurchmesser von 5,6
µm. Der Feststoffgehalt beträgt 40,0 %.
1.2 Mikrokapseldispersion 5
[0055] Die Dispersion wird nach den Angaben unter I.1 hergestellt jedoch wird eine Lösung
aus 180 Teilen des Melamin-Formaldehyd-Vorkondensates in 200 Teilen Wasser (pH = 4,0)
innerhalb von 4 h zugegeben. Die-40 %ige Dispersion wird 2 h bei 95°C und pH 4;0 nachgehärtet.
Die Dispersion enthält Einzelkapseln mit einem häufigsten Durchmesser von 3,4 µm (gemessen
im COULTER Counter TF).
1.3 Mikrokapseldispersion 6
[0056] Die Dispersion wird nach 1.1 hergestellt, jedoch erfolgt die Nachhärtung bei pH =
4,1 und 70°C. Dauer: 5 h. Fest-
stoffgehalt: 40 %; häufigster Durchmesser der Mikrokapseln: 5,7 µm.
I.4 Mikrokapseldispersion 7
[0057] Die Dispersion wird wie unter I.1 angegeben hergestellt, jedoch wird eine Lösung
von 180 Teilen eines in Wasser klarlöslichen, partiell methylierten Vorkondensates
(enthält ca. 5 OCH
3-Gruppen pro Melaminmolekül) aus Melamin und Formaldehyd (1:6 Mol) in 200 Teilen Wasser
in 4,5 h zugegeben. Die Nachhärtung erfolgt bei pH 4,0.und 70°C; Dauer: 5 h. Feststoffgehalt:
38,9 %; häufigster Kapseldurchmesser: 5,4 µm.
1.5 Mikrokapseldispersion 8
[0058] Die Dispersion wird nach I.4 hergestellt, jedoch wird die
' gleiche Menge eines partiell methylierten Vorkondensates aus Melamin-Formaldehyd
(1:5,7 Mol) mit 2,3 CH
3O-Gruppen je Melaminmolekül verwendet. Feststoffgehalt: 38,4 %;
häufigster Kapseldurchmesser: 5,9 µm.
II. Prüfung der Wachsmasse
[0059] Die hergestellten Wachsmassen wurden wie folgt geprüft.
a) Verteilung der Mikrokapseln:
Ein Tropfen der Mikrokapseln enthaltenden Wachsschmelze wird auf einen heißen Objektträger
gestrichen und unter dem Mikroskop die Mikrokapseln beurteilt.
b) Anfärben von CF-Schichten
bl) Anfärbung durch in der Wachsmasse enthaltenen Farbbildner infolge Zerstörung von
Mikrokapseln bei der Herstellung der Wachsmasse.
[0060] Ca. 1 ml der hergestellten Schmelze wird auf die aktive Seite eines CF-Blattes gegossen.
Diese Stelle wird mit "Ansatz" bezeichnet. Die Wachsschmelze wird dann mit einem.Kartenblatt
rasch ausgezogen, so daß eine dünne, nicht in das Papier wegschlagende Beschichtung
entsteht ("Schicht"). Das Blatt wird nach 24stündiger Lagerung am "Ansatz" und in
der "Schicht" in der Anfärbung beurteilt.
[0061] Die Beurteilung erfolgt mit den Noten 1 bis 5, dabei bedeuten Note 1 = farblos 2
= schwache Färbung-3 = deutliche Färbung 4 = gefärbt 5 = intensive Färbung.
b2) Anfärben bei der Herstellung von Durchschriften
[0062] Das nach bl) erhaltene beschichtete Papier wird mit der beschichteten Seite auf CF-Papier
gelegt und mit diesem Satz Durchschriften hergestellt. Die Durchschriften wurden mit
den Noten 1 bis 5 bewertet. Dabei bedeuten: Note 1 = sehr intensive Durchschrift 2
= intensive " 3 = gut lesbare " 4 = noch lesbare " 5 = nicht lesbare "
:) Viskosität der Wachsschmelze
[0063] Die Viskosität wurde in einem ®Rotovisko der Fa. Gebr. Haake, Berlin, mit geriffeltem
Meßzylinder und Becher bei einer Schergeschwindigkeit von 428 sec
-1 und 85 und 95°C bestimmt.
d) Bestimmung des Feststoffgehalts
[0064] Hierzu wurde ca. 1 g Wachsschmelze eingewogen und die Probe 5 h bei 105°C getrocknet..
III. Ausführungsbeispiele
Beispiele 1 bis 4
Herstellung der Mikrokapseln enthaltenden Wachsmasse
[0065] In einem heizbaren Rührbehälter mit Ankerrührer und Destillationsaufsatz werden 80
Teile eines Paraffins vom Schmelzpunkt 52 bis 54°
C und 40 Teile eines Esterwachses aus Montansäure und Butandiol-1,4 (Schmelzpunkt 80-bis
83
0C; Schmelzpunkt der Mischung 71 bis 78°C) bei 95°C geschmolzen. Dann werden 27 Teile
Vaseline und 21,5 Teile eines Anlagerungsproduktes von 23 Mol Ethylenoxid an ein partiell
ungesättigtes C
16-/C
18-Alkoholgemisch zugefügt und nach dem Lösen auf einmal 280 Teile der unten angegebenen
Kapseldispersion unter Rühren zugegeben. Es entsteht eine homogene Dispersion, aus
der unter Anlegen von Vakuum (bis 200 mm Hg) bei einer Sumpftemperatur von 90 bis
95°C langsam alles Wasser abdestilliert wird (Dauer: 3 h). Danach belüftet man den
Rührbehälter und gießt die Schmelze zum Erstarren in eine Folienwanne.
[0066] Es werden folgende Mikrokapseldispersionen verwendet:
[0067] Die erhaltenen Wachsmassen wurden nach II. geprüft.
a) In den Wachsmassen liegen die Mikrokapseln im wesentlichen als Einzelkapseln vor.
c) Die Viskosität der Schmelze: ca. 180-190 mPa.s (85°C) und 160-170 mPa.s (95°C)
d) Feststoffgehalt: 92 bis 93 %.
[0068] Die Ergebnisse der Prüfungen nach II b) sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt:
[0069] Aus den Prüfungsergebnissen geht hervor, daß für die Herstellung von Wachsmassen
nach dem Verfahren der Beispiele 1 bis 4 nur solche bei pH = 4 hergestellten Mikrokapsel-
dispersionen geeignet sind, deren Kapseln bei 70°C und darüber gehärtet wurden. Die
Beurteilung der Verfärbung von CF-Papier an der Stelle "Ansatz" ist signifikanter
als in der "Schicht", da beim Aufstreichen mit dem Kantenblatt häufig schon Kapseln
zerstört werden, was an farbigen Strichen in Streichrichtung zu erkennen ist.
Beispiel 5
[0070] 5.1 Mikrokapseln enthaltende Wachsmasse Die Mikrokapseldispersion 3 (hergestellt
nach I.1) wird in einem Sprühtrockner (Gaseingangstemperatur 120°C) zu einem freifließenden
Pulver getrocknet (Restfeuchte: 4 %). 112 Teile des Pulvers werden in die in Beispiel
1 angegebene Wachsschmelze aus Paraffin, Esterwachs, Vaseline und Oxethylierungsprodukt
eingetragen und 1 h bei 90°C gerührt.
[0071] Prüfung der nach 5.1 erhaltenen Wachsmasse:
IIa) die homogene Schmelze enthält etwas mehr Agglomerate als die Schmelzen der Beispiele
1 bis 4.
IIbl) es tritt keine Färbung auf der CF-Schicht auf. Note 1 für "Ansatz" und "Schicht".
IIc) Viskosität: 350 mPas (85°C) 260 mPas (95°C).
[0072] Ein gleich gutes Ergebnis erhält man, wenn man die Mikrokapseldispersion 3 nach folgenden
Varianten s
prühtrocknet:
5.2) Der Dispersion 3 werden 29 %, bezogen auf Feststoffgehalt, einer kugelförmigen,
in Wasser nicht löslichen Stärke als Abstandshalter zugegeben. 93 Teile des Trockengutes
(Restfeuchte: 3 %) werden in die Wachsschmelze gegeben.
5.3) Der Dispersion 3 werden 80 % des in der Wachsschmelze 5.1) enthaltenen Ethylenoxidadduktes
(= 16 %, bezogen auf Mikrokapseln) zugemischt und diese Dispersion getrocknet. Es
werden 93 Teile Trockengut (Restfeuchte: 15 %) zu der Wachsschmelze gegeben.
5.4) Der Dispersion 3 werden vor dem Trocknen die unter 5.2) angegebene Menge Stärke
und die gesamte Menge des in sonst in der Wachsschmelze vorhandenen Ethy- .lenoxidadduktes
(= 20 %, bezogen auf Mikrokapseln) zugegeben. 117 Teile Trockengut (Restfeuchte: 11
%) werden in die Wachsschmelze gegeben.
[0073] Die nach 5.2), 5.3) und 5.4) erhaltenen Wachsmassen färben CF-Papier bei der Prüfung
nach II. bl) nicht an.
[0074] Prüfung der erhaltenen Wachse nach II. b2), II. c) und II. d):
Beispiel 6
[0075]
6.1) Die Mikrokapseldispersion 5 wird in einer Zentrifuge 1/2 h bei 600 g zentrifugiert.
Dabei setzen sich die Mikrokapseln an der Oberfläche ab und können als fester Kuchen
entnommen werden (Wassergehalt: 39 %).
6.2) Zu einer 90°C warmen Schmelze aus 80 Teilen Paraffin (Fp. 52 bis 54°C), 40 Teilen
des in Beispiel 1 genannten Esterwachs, 27 Teilen Vaseline (weiß) und 21,5 Teilen
des in Beispiel 1 genannten Ethylenoxidadduktes, die 22,4 Teile eines freifließenden,
körnigen Harnstoff-Formaldehydkondensationsprodukts (Durchmesser der Körner ca. 1/um,
die Agglomerate von bis zu 12/um Durchmesser-bilden) enthält, werden unter Rühren 184 Teile des nach 6.1) erhaltenen
wäßrigen Kuchens eingetragen. Nach 30 min liegt eine homogene Schmelze vor, welcher
der Gehalt an Wasser nicht anzusehen ist (Wassergehalt: 17,8 %).
6.3) Bei der Prüfung nach II. bl) tritt auf der CF-Schicht keine Verfärbung auf. Auch
ist ein Werfen des Papiers (trotz des Gehalts der Schmelze an Wasser) nicht festzustellen.
Mit aus dieser Wachsmasse hergestellten CB-Beschichtungen erhält man gut lesbare Durchschriften:
Note 3 (nach II. b2)).
[0076] Verwendet man dagegen anstelle der Mikrokapseldispersion 5 die Mikrokapseldispersion
2, so erhält man eine Wachsmasse (Restfeuchte: 6,4 %), welche bei der Prüfung nach
II. bl) die CF-Schicht kräftig grünlich-grau färbt. Note 4 ("Ansatz" und "Schicht").
Die mit dieser Wachsmasse erhaltenen Durchschriften sind noch recht gut lesbar (Note
3-4). Viskosität (IIc): 186 mPas bei 95°C.
Beispiel 7
[0077] In der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur werden 28,8 Teile Paraffin (Fp. 52 bis
54°C), 14,4 Teile des in Beispiel 1 angegebenen Esterwachses, 4,9 Teile Vaseline (weiß)
und 4,8 Teile des Ethylenoxidadduktes aus Beispiel 1 bei 80°C geschmolzen. Zu der
homogenen Schmelze werden bei dieser Temperatur unter Rühren 62 Teile Mikrokapseldispersion
6 zugegeben und bei langsam fallendem Druck bei einer Sumpftemperatur zwischen 82
und 73°C 35 Teile Wasser abdestilliert. Dabei darf die Schmelze - als Folge durch
zu rasches Verdampfen von Wasser - örtlich nicht unter den Erstarrungspunkt fallen,
da sich dadurch Agglomerate bilden können, die sich nicht mehr zerteilen lassen. Die
erhaltene Wachsmasse hat bei 85°C eine Viskosität von 139, bei 95°C von 131 mPas.
Feststoffgehalt nach II d): 98,2 %.
[0078] Im Aufstrich auf einem geheizten Objektträger sind vorwiegend Einzelkapseln neben
wenig Agglomeraten festzustellen. Die Prüfung nach II b) ergab
II b.1) Note 1 "Ansatz" 1-2 im Strich '(kaum wahrnehmbare strichförmige graue Striche)
II b.2) Note 3-4 (Menge: 5 g Wachsmasse/m2)
Beispiel 8
[0079] 39,1 Teile Mikrokapseldispersion 7 werden unter Rühren bei 90°C mit
2,
2 Teilen des Ethylenoxidadduktes aus Beispiel 1 und 5,95 Teilen Vaseline (weiß) gemischt
und aus dieser Mischung unter vermindertem Druck 15,3 Teile Wasser abdestilliert.
Zur Verhütung von Schaum wird eine geringe Menge eines Entschäumers (Basis: Silikon)
zugegeben.
[0080] In diese flüssige Mischung wird dann eine 90°C warme Schmelze aus 17,6 Teilen Paraffin
(Fp. 52 bis 54°C), 8,8 Teilen des in Beispiel 1 angegebenen Esterwachs und 1,5 Teilen
des vorstehend angegebenen Ethylenoxidadduktes gegeben. Die-Wachsschmelze wird sofort
dispergiert. Die Mischung wird noch 1,5 h bei 88°C nachgerührt und dann abgelassen.
Feststoffgehalt: 84,4 %. Viskosität der Schmelze bei 85°C: 574 mPas, bei 95°C: 485
mPas.
[0081] Bei der Prüfung nach II.. bl) wird sowohl im "Ansatz" wie "in der Schicht" keine
Färbung festgestellt. Note: 1.
[0082] Die Prüfung der Durchschrift nach II. b2) ergab die Note 2-3 (Beschichtungsgewicht:
6,5 g/m
2).
Beispiel 9
[0083] 64 Teile Mikrokapseldispersion 8 werden mit 3,23 Teilen des Ethylenoxidadduktes aus
Beispiel 1 und 5,95 Teilen Vaseline (weiß) bei 80°C gemischt und aus dieser Mischung
innerhalb von 4 h 33,2 Teile Wasser unter vermindertem Druck abdestilliert (Sumpftemperatur:
50 bis 80°C). Der Rückstand wird auf 80°C erwärmt und dazu eine 90°C warme Schmelze
aus 17,6 Teilen Paraffin (Fp. 52 bis 54°C), 8,8 Teilen des in Beispiel 1 angegebenen
Esterwachses und 1,5 Teilen des vorstehend genannten Ethylenoxidadduktes gegeben und
das Gemisch 2,5 h bei 90°C dispergiert. Viskosität der Masse bei 85°
C: 120 mPas. Feststoffgehalt: 93,1 %.
[0084] Eine auf einem Objektträger geschmolzene und verstrichene Probe zeigt unter dem Mikroskop
vorwiegend Einzelkapseln.
[0085] Die Prüfung nach II. bl) und II. b2) ergibt:
nach II bl) Note 1; Ansatz und Schicht: keine Verfärbung feststellbar.
nach II b2) Note 1; sehr gute lesbare, scharfe Durchschrift.
Beispiel 10
[0086] In einem 150 Raumteile fassenden Kessel mit Propeller--Rührer werden 86,6 Teile Kapseldispersion
8 zusammen mit 6,4 Teilen Emulgator gemäß Beispiel 1 und 0,005 Teile eines Silikonentschäumers
vorgelegt, auf 90°C erwärmt und dann im Verlauf von 3 Stunden im Vakuum 37,9 Teile
Wasser entfernt. Danach läßt man unter Rühren in die 90°C heiße Vorlage eine heiße
Schmelze aus 9,8 Teilen Paraffin (Schmelzpunkt 69-73°C) und 19,6 Teile Esterwachs
gemäß Beispiel 1 einlaufen. Die Schmelze wird sofort dispergiert. Man schließt den
Kessel und dispergiert unter Vakuum noch 2 Stunden, wobei man weitere 3,3 Teile Wasser
abdestilliert. Man erhält eine homogene Schmelze, die 50 % Kapseln, bezogen auf Feststoff
enthält. Der Feststoffgehalt beträgt 82,0 %. Viskosität bei 85°C: 505 mPas; bei 95°C:
530 mPas. Die Schmelze enthält einzelne Kapseln.
[0087] Bei der Prüfung nach II bl) wird sowohl beim "Ansatz" als auch "im Strich" keine
Verfärbung beobachtet. Note: 1. Die Prüfung der Durchschrift nach Beispiel II b2)
ergab die Note 1-2 (Beschichtungsgewicht 5,3 g/m
2).
Beispiel 11
[0088] 552 Teile Mikrokapseldispersion 8 (von I.5) werden mit 43 Teilen eines Adduktes von
23 Mol EO an partiell ungesättigtes C
16-/C
18-Alkoholgemisch gemischt und aus dem Gemisch bei 90°C unter vermindertem Druck in
3,5 h 208 Teile Wasser abgezogen. Dann wird langsam eine Schmelze aus 98 Teilen Paraffin
(Schmp. 69-73°C) und 196 Teilen des Esterwachses aus Beispiel 1 zugegeben und die
Mischung 3 h bei 90°C unter vermindertem Druck weitergerührt. Dabei gehen noch 107
Teile Wasser über. In die Schmelze werden anschließend 46 Teile einer kugelförmigen
Stärke (Spezialstärke K der Fa. Amylum) langsam eingetragen und 1 h homogenisiert.
Es entsteht eine dünnflüssige Schmelze. Viskosität: 319 mPas (85°C); 226 mPas (95
0C); Peststoffgehalt: 92,2 %.
[0089] Prüfung der Wachsmasse
nach II b1) wird sowohl beim "Ansatz" als auch "im Strich" keine Verfärbung beobachtet;
Note: 1; in der Durchschrift nach II b2): Note 1-2 (Beschichtung 5,5 g/m
2).
[0090] Erwärmt man das nach II bl) erhaltene beschichtete Papier 2 h auf 120°C (Trockenschrank),
so tritt keine Verfärbung durch entwickelten Farbbildner wohl aber durch das in das
Papier eingedrungene Wachs ein. Das so behandelte Papier ergibt bei der Prüfung nach
II b2) hervorragend intensive Durchschriften; Note: 1. Dieses Blatt kann z.B. als
Durchschlagpapier verwendet werden.
Beispiel 12
[0091] a) 560 Teile Mikrokapseldispersion 8 und 23 Teile des Emulgators aus Beispiel 11
und 5 Tropfen eines Silikonentschäumers werden gemischt und unter vermindertem Druck
1,5 h bei 89°C gerührt,, wobei 219 Teile Wasser abdestillieren. Bei 90°C wird.unter
gutem Rühren die Schmelze einer Mischung aus 196 Teilen Montansäurewachs (Schmp. 80-83
0C), 98 Teilen Paraffin (Schmp. 69-73
0C) und 20 Teilen des Emulgators aus Beispiel 11 zugegeben und die resultierende Mischung
5 h unter vermindertem Druck homogen gerührt. Dabei gehen weitere 65 Teile Wasser
über. Es entsteht eine homogene glatte Schmelze, die Einzelkapseln enthält. Feststoffgehalt:
85,1 %. Viskosität: 412 mPas (85°C); 324 mPas (95°C).
[0092] Bei der Prüfung nach II bl) wird sowohl beim "Ansatz" als auch "im Strich" keine
Färbung-festgestellt (Note: 1).
[0093] Die Prüfung der Intensität der Durchschrift nach II b2) ergab die Note 3 (Beschichtung:
4,8 g/m
2).
[0094] Wird das beschichtete Papier 2 h bei 120°C gelagert erhält man mit Wachs getränktes
Papier, das Durchschriften mit der Note 1-2 liefert.
[0095] b) Verwendet man bei a) anstelle der 196 Teile Montansäure-Wachs, die gleiche Menge
einer gebleichten, mit Ethylenglykol veresterten Montansäure (Schmp. 77-80°C), so
erhält man eine homogene Schmelze, die Einzelkapseln enthält. Feststoffgehalt: 89,5
%. Viskosität: 251 mPas (85
0C); 307 mPas (95°C).
[0096] Bei der Prüfung dieser Masse nach II bl) wird sowohl beim "Ansatz" als auch "im Strich"
keine Verfärbung festgestellt; Note: 1.
[0097] Die Prüfung der Intensität der Durchschrift nach II b2) ergab die Note 2 (Beschichtung:
5,8 g/m
2). Wird das nach II bl) beschichtete Papier 2 h bei 105°C gelagert, erhält man ein
mit Wachs durchtränktes Papier, das sehr intensive Durchschriften (Note: 1) liefert.
Beispiel 13
[0098]
a) 801 Teile Mikrokapseldispersion 8 und 308 Teile einer wäßrigen Dispersion, die
16,5 % Ethylenglykolester der Montansäure, 10 % Ozokerit und 4,5 % eines Emulgatorgemisches
aus dem in Beispiel 11 genannten Emulgator und Tributylphenol + 4 EO (Verhältnis 8,5
: 1,5) werden gemischt und die erhaltene Dispersion bei einer Eingangstemperatur von
120°C im Sprühturm getrocknet (Gasausgangstemperatur: 70°C).
b) 109 Teile des feinen, rieselfähigen Trockengutes werden in eine Schmelze aus 24
Teilen eines Esterwachses aus Montansäure und Butandiol (Schmp. 80-83°C), 13 Teilen eines EO-Adduktes von 23 Mol EO an ein partiell ungesättigtes C16-/C18-Alkoholgemisch und 53 Teilen Paraffin (Schmp. 52-540C) unter Rühren eingetragen und 4 h bei 90°C gerührt. In die homogene Schmelze werden
dann im Verlauf 1 h 15,2 Teile einer kugelförmigen Stärke (Spezialstärke K der Fa.
Amylum) eingetragen und die Schmelze homogen gerührt. Es wird eine homogene, glatte
Schmelze erhalten. Feststoffgehalt: 99 %. Viskosität bei 85 und 95°C: 800 mPas. Die
Schmelze enthält im wesentlichen Einzelkapseln.
[0099] Bei der Prüfung nach II bl) wird sowohl beim "Ansatz" als auch "im Strich" keine
Verfärbung festgestellt; Note: 1.
[0100] Da die Schmelze für einen Auftrag zu viskos war, wurde in einer Probe die Viskosität
durch Untermischen von 10 % Benzin erniedrigt und diese Schmelze zur Prüfung der Durchschrift
nach II b2) verwendet: Note 1-2 (Beschichtung 7,2 g/m
2).
[0101] Praktisch das gleiche Ergebnis wird erzielt, wenn die Viskosität der Schmelze durch
Einemulgieren von Wasser (7 %) erniedrigt wird.
Beispiel 14
[0102] a) 750 Teile Mikrokapseldispersion 8 werden mit 385 Teilen einer Dispersion, die
35 % einer mit Ethylenglykol veresterten Montansäure und 5 % eines Adduktes von 23
Mol EO an Talgfettalkohol enthält, gemischt und durch Versprühen getrocknet (Gaseingangstemperatur
120°C, Ausgangstemperatur 70°C).
[0103] Der Durchmesser der Wachsteilchen in der Wachsdispersion liegt deutlich unter 1 µm,
so daß die Teilchen unter dem Lichtmikroskop nicht mehr zu erkennen sind.
[0104] b) 152 Teile des leichtfließenden Trockengutes werden in Portionen in eine 95°C warme
Schmelze aus 53 Teilen Paraffin (Schmp. 52-54°C) und 4,5 Teilen des Adduktes von 23
Mol EO an ein partiell ungesättig-
tes C
16-/C
18-Alkoholgemisch eingetragen. Die Schmelze wird 3 h nachgerührt. Sie enthält praktisch
kein Wasser. Die Kapseln sind nicht agglomeriert. Viskosität bei 95°C:>800 Pas.
[0105] Bei der Prüfung nach II bl) wird sowohl beim "Ansatz" als auch "im Strich" keine
Verfärbung gefunden. Note: 1.
[0106] Zur Prüfung der Durchschrift nach II b2) wurde die Schmelze mit 10 % Benzin verdünnt.
Note: 1 (Beschichtung: 3,7 g/m
2).
Beispiel 15
[0107] Die Mikrokapseldispersion 3 (hergestellt nach I.1) wird in einem Sprühtrockner (Gaseingangstemperatur:
120°C) zu einem freifließenden Pulver getrocknet. Restfeuchte: 4 %.
[0108] 15.1 90 Teile dieses Pulvers werden langsam in eine Schmelze aus 72 Teilen Paraffin
(Schmp. 52 bis 54°C), 60 Teilen Esterwachs aus Montansäure und Ethylenglykol (Schmp.
78 bis 80°C) und 5 Teilen Natriumsalz der Montanwachssäure (Säurezahl 140) in Form
einer 26,5 %igen wäßrigen Paste eingetragen und 3 h bei 90°C gerührt. Man erhält eine
pastöse Schmelze, die noch viele Kapselagglomerate enthält.
[0109] 15.2 90 Teile Mikrokapselpulver werden wie unter 15.1 in eine Schmelze aus 87 Teilen
Paraffin, 60 Teilen des in 15.1 angegebenen Esterwachses und 9 Teilen Natriumsalz
der in 15.1 angegebenen Montanwachssäure in Form einer 26,5 %igen wäßrigen Paste eingetragen
und homogen gerührt.
[0110] Man erhält eine praktisch glatte Schmelze, die keine Agglomerate mehr enthält. Feststoffgehalt:
93.4 %, Viskosität: 121 mPas (85°C).
[0111] Prüfung der Wachsmasse nach IIb):
IIb1) Ansatz: Note 1; Schicht: Note 1 bis 2 (kaum wahrnehmbare Striche)
IIb2) Intensität der Durchschrift: Note 2 bis 3
[0112] 15.3 In der Intensität der Durchschrift vergleichbare Ergebnisse erhält man, wenn
man in dem Wachsgemisch'von 15.2 anstelle des dort angegebenen Natriumsalzes der Montanwachssäure
ein Natriumsalz einer Montan-wachssäure.mit einer Säurezahl von 120 in Form einer
27,4 %igen wäßrigen Paste anwendet und sonst wie in 15.1 verfährt.
[0113] Die Schmelze enthält Einzelkapseln, daneben auch - einige Agglomerate. Feststoffgehalt:
92,8 %, Viskosität: 130 mPas (85
0C); 110 mPas (95°C).
[0114] Prüfung nach IIb):
IIb1) Ansatz: Note 1; Schicht: Note 1 bis 2 IIb2) Durchschrift: Note 2.
Beispiel 16
[0115] 16.1 Es wird wie in Beispiel 15.2 verfahren, jedoch enthält die Wachsschmelze zusätzlich
1 Teil eines Ethylenoxidadduktes von 23 Mol Ethylenoxid an ein partiell ungesättigtes
C
16/C
18-Alkoholgemisch.
[0116] 16.2 Man verfährt wie in 16.1, wendet jedoch 3 Teile des unter 16.1 genannten Ethylenoxidadduktes
an.
[0117] Nach 3 h bei 90°C erhält man in beiden Fällen glatte homogene Schmelzen, die praktisch
nur Einzelkapseln enthalten.
[0118] Prüfung nach IIb):
[0119] Im Falle der mit der Wachsmasse aus Beispiel 16.2 erhaltenen Beschichtung wird eine
intensivere Durchschrift (Note: 2) erhalten, wenn das beschichtete Papier 2 h bei
80°C gelagert wurde.
Beispiel 17
[0120] 71 Teile der nach Beispiel 5.1 erhaltenen pulverförmigen Mikrokapseln werden langsam
in eine Schmelze aus 72 Teilen Paraffin (Schmp. 52 bis 54°C), 60 Teilen Esterwachs
(aus Montanwachssäure und Ethylenglykol), 22,5 Teilen einer 40 %igen wäßrigen Lösung
von C15-Paraffinsulfonat/ Natriumsalz (≙ 9 g trocken), 1 Teil des in Beispiel 16.1
angegebenen Ethylenoxidadduktes und 10 Teilen Wasser eingetragen und 3 h bei 90°C
homogen gerührt. Die Schmelze enthält praktisch nur Einzelkapseln. Feststoffgehalt:
92,8 %; Viskosität: 243 mPas (85°C), 150 mPas (95
0C).
[0121] Prüfung nach IIb):
IIbl) Ansatz: 1; Schicht: 1
IIb2) Durchschrift: 3
Beispiel 18
[0122] In eine Schmelze aus 72 Teilen Paraffin (Schmp. 52 bis 54°C), 60 Teilen Esterwachs
(Schmp. 78 bis 80°C, Montanwachssäure und Ethylenglykol), 32 Teilen einer 28,4 %igen
wäßrigen Lösung von Natriumlaurylsulfat (≙ 9 Teile trocken) und 3 Teilen des in Beispiel
16.1 angegebenen Ethylenoxidadduktes werden langsam 71 Teile durch Sprühtrocknung
isolierte Mikrokapseln eingearbeitet und die Mischung 3 h bei 90°C homogen gerührt.
Die Schmelze enthält im wesentlichen Einzelkapseln.
[0123] "Feststoffgehalt: 93,1 % Viskosität: 307 mPas (85°C); 258 mPas (95
0C).
[0124] Prüfung nach IIb:
IIbl) Ansatz: 1; Schicht: 1
IIb2) Durchschrift: 2 bis 3