[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine schraubenlose Anschluß- oder Verbindungsklemme
für elektrische Leiter mit einer vor dem Einführen des Leiters zu spannenden und nach
dessen Einführen den Leiter klemmenden, in einem Gehäuse angeordneten Klemmfeder.
[0002] Bei einer bekannten Klemme der obengenannten Art ist es notwendig, entweder den Draht
selbst mit relativ hohem Druck in die Federklemme einzuschieben (DE-AS 12 51 399,
oder aber durch Ansetzen eines Werkzeuges, beispielsweise eines Schraubenziehers,
unter relativ hohem Druck zu öffnen, um den Leiter einführen zu können . Dies ist
in jedem Fall notwendig, wenn feindrähtige Leiter bzw. Litzen in der Klemme geklemmt
werden müssen. Es sind auch Klemmen bekannt (DE-AS 20 62 158), wo mit gesonderten
Stößeln mit relativ hohem Druck ein Öffnen der Klemme zum Einschieben der Leiter bewirkt
werden kann. All diese Klemmen sind jedoch bei elektrischen Schaltgeräten nur mit
Schwierigkeiten verwendbar; denn an schlecht zugänglicher Stelle, beispielsweise beim
Anschließen von Hilfsschützen, die in großer Anzahl auf einer Tragplatte angeordnet
sind, ist es praktisch nicht möglich, gleichzeitig einen relativ hohen Druck zum Öffnen
der Federklemme aufzubringen und das Einführen des Drahtes an der schlecht zugänglichen
Stelle durchzuführen. Der erhebliche Kraftaufwand führt zumindest bei Neuinstallation
von Geräten zu Ermüdungserscheinungen des Montagepersonals.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Klemme zu schaffen, die noch
einfacher insbesondere beim Erstanschluß zu betätigen ist, ohne hierzu einen hohen
Material- und Montageaufwand für die Klemme zu benötigen. Dies wird auf einfache Weise
bei einer Klemme der obengenannten Art dadurch erreicht, daß ein sich einerseits am
Gehäuse abstützendes und andererseits die Klemmfeder gespannt haltendes, betriebsmäßig
klemmkraftfreies Spannorgan vorhanden ist, das in zwei definierte Endlagen und von
der Außenseite des Gehäuses zumindest in die entspannte Lage verstellbar ist. Hierdurch
ist es möglich, die Klemme ab Werk im geöffneten Zustand zu liefern, so daß der Kraftaufwand
beim Anschließen der Leiter durch den Kunden entfällt. Die Montage des Leiters ist
somit relativ einfach. Der Leiter muß lediglich eingelegt werden und die Klemme gelöst
werden, d.h. es ist keine Koordinierung zwischen dem Aufbringen des Druckes und dem
gleichzeitigen Einschieben des Leiters notwendig. Als einfaches und kostengünstiges
Spannorgan hat sich ein verschiebbar gelagerter Keil erwiesen. Die Verwendung des
Keils eröffnet die Möglichkeit, das Auslösen des Spannorganes mit dem Einschiebvorgang
des Leiters zu kombinieren, nämlich dadurch, daß ein Ansatz des Keiles beim Einschieben
des Leiters mit der Isolation des Leiters im entspannenden Sinne der Klemmfeder in
Berührung bringbar ist. Lösungsrichtung des Spannorgans und Einschubrichtung des Leiters
fallen somit zusammen. Hier ist jedoch auf gewisse Steifigkeit der Isolation zu achten.
Bei Geräten, bei denen Lösungsrichtung und Einschubrichtung etwa in einem Winkel von
90° liegen sollen, ist es vorteilhaft, wenn das Spannorgan ein in Federungsrichtung
der Feder längsverschieblich in zwei Endlagen arretierbarer Stößel ist. Ohne erheblichen
Aufwand läßt sich die Arretierung des Stößels erreichen, wenn der Stößel mit einem
Arretierungsansatz versehen ist, der nach Verdrehen des Stößels im gespannten Zustand
der Klemmfeder und geöffneten Zustand der Klemme mit einer Gehäusehinterschneidung
in Eingriff steht. Um den Öffnungszustand der Klemme von außen auf einfache Weise
erkennen zu können und auch eine einfache Verstellung zu ermöglichen, und zwar mit
bisher üblichen Werkzeugen, ist es vorteilhaft, wenn der Stößel mit einem Schraubendreherschlitz
versehen ist, dessen Schlitzstellung den Zustand der Klemme anzeigt. Um sicherzustellen,
daß die Klemme beim Transport vom Herstellerwerk zum Kunden im offenen Zustand verbleibt,
ist es vorteilhaft, wenn das Spannorgan im geöffneten Zustand der Klemme verrastbar
ist. Um die Anschlußtechnik an Geräten mit mehreren Klemmen weiterhin zu rationalisieren,
kann es vorteilhaft sein, wenn das Spannorgan mit mehreren Klemmfedern in Wirkverbindung
steht.
[0004] Anhand der Zeichnung werden Aüsführungsbeispiele gemäß der Erfindung beschrieben
und die Wirkungsweise näher erläutert:
[0005] Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Klemme unter Verwendung
eines Keils,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Klemme unter Verwendung eines
längsverschieblich und verdrehbar gelagerten arretierbaren Stößels,
Fig. 3 eine Möglichkeit zur Verrastung des Stößels gemäß Fig. 2,
Fig. 4 und 5 die Stellungen des verdrehbaren Stößels, Fig. 4 bei geschlossener Klemme
und geklemmtem Leiter und Fig. 5 bei geöffneter Klemme und eingeschobenem Leiter und
Fig. 6 eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Klemme unter Verwendung eines
längsverschieblich geführten und elastisch verrastbaren Stößels.
[0006] In Fig. 1 ist in einer Öffnung 1 eines Gerätegehäuses 2, das beispielsweise das Gehäuse
eines elektromagnetischen Schaltgerätes sein kann, eine an sich bekannte Federklemme
3 untergebracht. Der Anschlußleiter 4 der Federklemme 3 kann beispielsweise das feste
Kontaktstück eines elektromagnetischen Schaltgerätes bilden. Die haarnadelförmig gebogene
Blattfeder 5 der Federklemme 3 übergreift mit einem Durchbruch 6 das abgebogene Ende
7 der Anschlußleiste 4 und bietet gleichzeitig die Eintrittsöffnung für das abisolierte
Ende 8 des Leiters 9. In der Öffnung 1 ist ein Keil 10 verschiebbar geführt, der in
der aus Fig. 1 ersichtlichen Stellung ein Spannen der Blattfeder 5 bewirkt. Eine gerundete
Aussparung 11 dient der Verrastung des Keiles in der aus Fig. 1 ersichtlichen Stellung
dadurch, daß eine entsprechende Ausbauchung der Blattfeder 5 in die Aussparung 11
eingreift. Ein Winkelansatz 12 am Keil 10 dient zum Zurückschieben des Keiles in die
gestrichelt angedeutete Lage, um die Blattfeder 5 derart zu entspannen, daß das abisolierte
Ende 8 im Durchbruch 6 geklemmt wird. Das Einschieben des Keiles kann beim Einschieben
des Leiters 9 automatisch durch die Kante der Isolation des Leiters erfolgen. Ein
Schlitz 13 im Keil 10 ermöglicht durch den Durchtritt 14 die Verschiebung des Keiles
mittels eines Schraubenziehers oder durch eine Maschine beim Herstellen des Gerätes.
Zum Lösen der Klemme ist es lediglich erforderlich, beispielsweise einen Schraubenzieher
in den Durchtritt 14 einzuführen und den Keil in durch den Pfeil 15 angedeuteter Richtung
nach unten zu drücken, so daß der Durchbruch 6 freigelegt und das abisolierte Ende
8 aus dem Durchbruch herausgezogen werden kann. Es ist demnach nicht erforderlich,
zum Lösen oder Anschließen einzelner Drähte den Keil zu verschieben.
[0007] Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform benutzt als Spannorgan einen Stößel 16.
Der Stößel 16 ist in der Öffnung 1 längsverschieblich geführt. Ein Vorsprung 17 im
Gehäuse 2 arbeitet mit einem Fortsatz 18 des Stößels 16 zusammen, und zwar in der
aus Fig. 2 ersichtlichen Stellung, d.h. bei gespannter Blattfeder 5, so daß der Leiter
9 mit dem abisolierten Ende 8 eingeführt werden kann. Die Einführungsrichtung ist
durch Pfeil 19 angedeutet. Der Stößel 16 ist in Form einer Schraube mit einem Schraubendreherschlitz
20 ausgestattet, so daß durch leichtes Andrücken des Stößels und Verdrehen desselben
mittels des Schraubendrehers die Arretierung zwischen Fortsatz 18 und Vorsprung 17
aufgehoben werden kann und der Stößel die Blattfeder 5 derart entlastet, daß nach
Einführen des Leiters 9 eine Klemmung in der üblichen Weise erreicht wird. Im Vorsprung
17 ist - wie Fig. 3 zeigt - eine Rastausnehmung 21 eingebracht, in die der stiftförmige
Fortsatz 18 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Lage, d.h. bei geöffneter Klemme, einrastet.
Diese Lagesicherung stellt sicher, daß beim Transport des Gerätes keine Verstellung
der Klemme erfolgt.
[0008] Aus den Fig. 4 und 5 ist die Lage des Schraubendreherschlitzes 20 zur Längsrichtung
des Leiters, d.h. zur Stromflußrichtung, ersichtlich. Die Fig. 4 deutet an, daß der
Stromfluß freigegeben ist, d.h. die Klemme ist geschlossen und Fig. 5, bei der die
Längsrichtung des Schraubendreherschlitzes 20 quer zur Leiterlängsrichtung liegt,
deutet an, die Klemme muß noch geschlossen werden.
[0009] Aus Fig. 6 ist eine Variante der Ausführungsform nach Fig. 2 zu ersehen. Der Stößel
16 ist hier längsverschieblich in einer Gehäuseausnehmung 22 geführt. Die Wand 23
ist durch die Ausformung 24 als elastisch nachgiebiges Teil ausgebildet und dient
als Rastvorsprung für die Nase 25 am Stößel 16. Die Wand 23 besitzt einen den Stößel
16 umgreifenden Ansatz 26, der in einer Betätigungsöffnung 27 endet.
[0010] Durch Niederdrücken des Ansatzes 26 in Richtung des Pfeiles 28 wird die Wand 23 verschwenkt
und die Verrastung aufgehoben, so daß sich die Blattfeder 5 zum Klemmen des eingeschobenen
Leiters 9 teilweise entspannen kann.
[0011] Zum Lösen der Klemme oder zur Vorbereitung auf die Lieferung wird der Stößel in Richtung
des Pfeiles 29 beispielsweise mit einem Schraubendreher bis zur selbsttätigen Verrastung
mit der Wand 23 zum Spannen der Blattfeder 5 verschoben.
[0012] Die erfindungsgemäße Klemme ermöglicht die Verwendung handelsüblicher Klemmfedern
und wird lediglich durch ein praktisch kostenloses, einfaches Zusatzteil, das keine
Klemmdrücke während des Betriebs aufnehmen muß, zu einer Klemme, die im geöffneten
Zustand geliefert werden kann.
1. Schraubenlose Anschluß- oder Verbindungsklemme für elektrische Leiter mit einer
vor dem Einführen des Leiters zu spannenden und nach dessen Einführen den Leiter klemmenden,
in einem Gehäuse angeordneten Klemmfeder, dadurch gekennzeichnet , daß ein sich einerseits
am Gehäuse (2) abstützendes und andererseits die Klemmfeder (Blattfeder 5) gespannt
haltendes, betriebsmäßig klemmkraftfreies Spannorgan (10, 16) vorhanden ist, das in
zwei definierte Endlagen und von der Außenseite (14) des Gehäuses (2) zumindest in
die entspannte Lage verstellbar ist.
2. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Spannorgan ein verschiebbar
gelagerter Keil (10) ist.
3. Klemme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß ein Winkelansatz (12) des
Keiles (10) beim Einschieben des Leiters (9) mit der Isolation des Leiters im entspannenden
Sinne der Klemmfeder (Blattfeder 5) in Berührung bringbar ist.
4. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannorgan ein in Federungsrichtung
der Feder (Blattfeder 5) längsverschieblich in zwei Endlagen arretierbarer Stößel
(16) ist.
5. Klemme nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Stößel mit einem Arretierungsansatz
(Vorsprung 17) versehen ist, der nach Verdrehen des Stößels (16) im gespannten Zustand
der Klemmfeder (Blattfeder 5) und geöffneten Zustand der Klemme mit einer Gehäusehinterschneidung
in Eingriff steht.
6. Klemme nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Stößel (16) mit
einem Schraubendreherschlitz (20) versehen ist, dessen Schlitzstellung den Zustand
der Klemme anzeigt.
7. Klemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß das
Spannorgan (10, 16) im geöffneten Zustand der Klemme verrastbar ist.
8. Klemme nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß zur Verrastung ein quer zur
Verschiebungsrichtung des Spannorgans (16) elastisch verschiebbarer Gehäusevorsprung
(Wand 23) dient.
9. Klemme nach Anspruch 8, dadurch . gekennzeichnet, daß ein Ansatz (26) am Gehäusevorsprung
(Wand 23) einen Spannstößel (16) umgreift und in einer Betätigungsöffnung (27) des
Gehäuses (2) endet.
10. Klemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spannorgan (10, 16) mit mehreren Klemmfedern (Blattfeder 5) in Wirkverbindung steht.