[0001] Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von Ballastkohle, insbesondere von Flotationsbergen
und/oder Mittelgut, als Feuerungsmaterial in einer Rostfeuerung.
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich- .tung zur Verbrennung von
Ballastkohle, insbesondere von Flotationsbergen und/oder Mittelgut, als Feuerungsmaterial
in einer Rostfeuerung unter Bildung einer festen Schlacke.
[0003] Unter dem Begriff "Ballastkohle" wird im Sinne der vorliegenden Erfindung jede Art
von asche- bis hochaschereichen Kohleabfällen verstanden, wie sie ganz allgemein bei
der Gewinnung, Aufbereitung und/oder Veredlung von Kohle oder kohlehaltigem Gut anfallen.
Im weitesten Sinne sollen dabei auch solche aschereichen Brennstoffe wie Torf, ölgetränkte
Sande oder Schiefer und andere Abfälle brennbaren Gutes bis hin zum Müll verstanden
werden, deren Verbrennung in bekannten, insbesondere Rostfeuerungen, wegen der Entstehung
großer Mengen fester Schlacke, als ungeeignet, insbesondere aber unwirtschaftlich
angesehen wurde. Solche Ballastkohle wurde daher bis zum heutigen Tage zumeist als
"Abfall" angesehen und auf Halde deponiert, wobei neben der Nutzlosigkeit in Verbindung
mit dem Umweltproblem auch noch beträchtliche Kosten für die Aufhaldung anfielen.
In einigen Fällen wurde auch schon versucht , Ballastkohle in Mischung mit aschearmer
Kohle zu verfeuern, doch auch damit läßt sich das bei Verbrennung der Ballastkohle
anfallende Problem fester Schlacke nicht aus der Welt schaffen. Es sind dem Erfinder
auch einige Fälle bekannt, in denen Abfallkohle mit bergehaltigem Gut zur Verfüllung
beispielsweise in Kies-Abbaugebieten in unteren Erdschichten verwendet wurden. Aber
auch eine solche Maßnahme kann nur als eine schlechte Notlösung, keineswegs aber als
eine sinnvolle Verwertung angesehen werden. Ein druckschriftlicher Nachweis solcher
Maßnahmen ist überdies kaum möglich.
[0004] Somit stellt sich für die Erfindung die Aufgabe, ein neues Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe es gelingt, den in der Ballastkohle
noch vorhandenen Energieinhalt durch Verwendung als Feuerungsmaterial in einer Rostfeuerung
nutzbringend zu verwerten, unter Überwindung der durch die Entstehung von großen Mengen
fester Schlacke bisher einer wirtschaftlichen und nutzbringenden Verwertung im Wege
stehenden Schwierigkeiten, die insbesondere darin bestan- .den, daß der Brennprozeß
durch die zu Sinterkuchen sich aufbauenden Schlacken erstickt wird.
[0005] Die Lösung/der gestellten Aufgabe gelingt damit, daß die Schlacke während des Betriebes
der Feuerung in der Rostfeuerung maschinell zerkleinert wird.
[0006] Mit der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß die Bildung einer zusammenhängenden,
mehr oder weniger gasundurchlässigen Sinterschicht von Schlacke verhindert.und damit
der Brennprozeß durch Freihalten von Strömungswegen für die Brennluft aufrecht erhalten
bleibt.
[0007] Dabei ist in zweckmäßiger und erfindungswesentlicher Weise die weitere Maßnahme vorgesehen,
daß die Brennluft unter Erwärmung durch die Rostelemente hindurchgeleitet und mit
erhöhter Temperatur und Geschwindigkeit aus diesen austretend, unmittelbar in das
Feuerungsmaterial eingedüst wird, wobei die Rostelemente durch Wärmeabgabe an die
Brennluft gekühlt werden.
[0008] Diese beiden Maßnahmen, welche zusammenwirken, ergeben in der Gesamtwirkung einen
ungestörten, ruhigen und intensiven Brennvorgang mit der Ballastkohle, wie ein solcher
bisher nicht für möglich gehalten wurde.
[0009] Dabei wird vorgeschlagen, daß die Zerkleinerung durch Anwendung mechanischer Kräfte
und/oder Bewegungen in der Rostfeuerung durchgeführt wird.
[0010] Insbesondere wird in zweckmäßiger Ausgestaltung dieses Vorschlages weiter vorgeschlagen,
daß die Zerkleinerung durch Bewegung von außerhalb der Feuerung antreibbarer Feuerostelemente
durchgeführt wird. Damit ergibt sich als Vorteil gegenüber bekannten Verfahren oder
Vorrichtungen im Zusammenhang mit Rostfeuerungen der tragende Gedanke der neuen Maßnahme,
indem vorgeschlagen wird, die Rostelemente selbst in einer für die Zerkleinerung der
Schlacke zweckmäßigen Weise einzusetzen.
[0011] Dabei kann von einer der weiteren Maßnahmen Gebrauch gemacht werden, daß nämlich
die Zerkleinerung entweder fortlaufend oder auch diskontinuierlich in vorgegebenen
Zeitintervallen bei jeweils vorgegebener Dauer vorgenommen wird. Die Wahl einer dieser
Maßnahmen kann der Fachmann nach Erfahrung und Beobachtung treffen, dies hängt weitgehend
von ersichtlichen Begleitumständen oder Parametern des Einzelfalles ab und ist eine
rein fallbezogen zu ermessende Entscheidung.
[0012] Dabei ist gegebenenfalls weiter als zweckmäßig vorgesehen, daß unzermahlene Ballastkohle,
die insbesondere durch Trocknung von Flotationsbergen gewonnen wird, als Feuerungsmaterial
verwendet wird. In diesem Zusammenhang ergibt sich eine besonders aus wirtschaftlichen
Erwägungen vorteilhafte Maßnahme dadurch, daß ein Teil der bei der Trocknung des Flotations-
Bergegutes anfallenden trockenen Ballastkohle als Feuerungsmaterial für die Trocknung
verwendet wird.
[0013] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß die den Feuerrost bildenden Rostelemente als Schlackenbrechwerkzeuge ausgebildet
und/oder mit Schlackenbrechwerkzeugen bestückt sind, daß die Rostelemente beweglich,
jedoch ortsgebunden angeordnet und mit mindestens einem Antrieb zur Ausführung von
Bewegungen,.die ein Brechen der Schlacke zur Folge haben, in Verbindung stehen. Weil
damit die Rostelemente selbst die Brechfunktion übernehmen, ergibt sich als wesentlicher.
Vorteil, daß der Zerkleinerungsprozeß örtlich gerade an den Stellen stattfindet, wo
die beste Wirkung damit erzielt werden kann, nämlich in der Rostebene. Außerdem wird
eine weitere, eventuell die Feuerung anderweitig störende Zerkleinerungseinrichtung
vermieden.und dazu noch der Durchfall der zerkleinerten Schlackenteilchen begünstigt.
[0014] Weiter ist vorgesehen, daß die Rostelemente röhrenförmig ausgebildet und außerhalb
der Feuerung an eine Luftquelle zur Lieferung der Brennluft angeschlossen sind und
daß sie im Bereich der Feuerung düsenartige Austrittsöffnungen für die Brennluft aufweisen.
Wie bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren angedeutet, dienen
durch diese einfache Maßnahme die Rostelemente nicht nur als Brechwerkzeuge sondern
auch als Wärmetauscher, durch den die benötigte Brennluft- was bei Brennstoffen mit
geringem Heizwert äußerst nützlich ist - angewärmt in die Brennzone gelangt. Darüber
hinaus ergibt sich durch den Austritt der Brennluft aus den düsenartigen Öffnungen,
das heißt im energiereichen Strahl, ein den Brennprozeß ungemein anfachender Blasebalg-Effekt,
und dies noch dazu unmittelbar im innersten Bereich der Brennzone. Gleichzeitig wird
dabei die Schlacke durch Abkühlung brechfähig gemacht.
[0015] Eine weitere Verbesserung ergibt sich dabei durch den Vorschlag, daß die Rostelemente
mit Austrittsöffnungen für die Brennluft versehen sind, die nach oben gerichtet sind
und insbesondere die Form von Düsen mit Quer- und/oder Längsschlitzen aufweisen.
[0016] Weiter wird, um zu einer sehr unkomplizierten jedoch sehr wirkungsvollen und leicht
herzustellenden Gestaltung der Schlackenbrechwerkzeuge zu gelangen, vorgeschlagen,
daß die Schlackenbrechwerkzeuge als aufgesetzte Radialnocken ausgebildet sind, deren
Länge vorzugsweise größer als der Rostabstand ausgebildet ist. Dabei können diese
Brechwerkzeuge pyramidenförmig ausgebildet sein. Es ist aber auch daran gedacht, die
Brechwerkzeuge als umlaufende oder zumindestteilweise umlaufende Rippen auszubilden.
In dieser Beziehung will die Erfindung in der fallbezogen großen möglichen Vielfalt
der verschiedensten Ausgestaltungen solcher Schlackenwerkzeuge, die alle das Eine
gemeinsam haben, daß sie als aus der Rostebene herausragende Körper gestaltbar sind,
keine letzliche Festlegung auf die eine oder andere rein konstruktive Formgebung machen.
Solche Körper können zylindrisch, eckig, pyramidenförmig, rippenartig, gerade, gebogen
oder hakenartig gestaltet sein, wenn sie nur den Zweck erfüllen, bei Bewegung relativ
zur Schlacke diese zu zerbrechen.
[0017] Dabei ist es vorteilhaft und ebenso wie die Kühlung der Rostelemente für die Funktion
und die zu deren Ausführung benötigte mechanische Festigkeit wesentlich, wenn im weiteren
vorgeschlagen wird, daß die Schlackenbrechwerkzeuge zum Durchtritt von Brennluft hohl
ausgebildet sind. Und schließlich ist es von Vorteil, daß die Rostelemente nach der
Lehre der Erfindung mit Antriebsvorrichtungen zur Erzeugung von periodischen, vorzugsweise
oszillierenden Dreh- und/oder Axialbewegungen in Verbindung stehen.
[0018] Vorteilhaft weist die Vorrichtung auch noch einen Hilfsbrenner zum Ingangsetzen des
Brennprozesses und zum Aufheizen der Feuerung auf, um so die schwer entflammbare Ballastkohle-zu
vergasen und auf Brenntemperatur zu bringen.
[0019] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung, die z.B. für die gute Verbrennung
von Klärteichschlamm oder Hausmüll geeignet ist, ist vorgesehen, daß.die Feuerung
eine Brennstoffverteil- und Dosiervorrichtung mit drehbeweglichen Flügeln, insbesondere
von gleicher Fläche wie die Feuerung, aufweist. Hierdurch wird eine gleichmäßige Flächenbeschickung
der Rostelemente erreicht, die ein Durchschlagen von Flammen nach oben und das Entstehen
von Löchern in der brennenden Brennstoffschicht verhindert.
[0020] In weiterer Ausgestaltung dieser Ausführung ist vorgesehen, daß die Brennstoffverteil-
und Dosiervorrichtung mit der Feuerung durch einen geschlossenen Feuerkasten verbunden
ist, dessen Oberteil von der Brennstoffschicht auf der Verteil- und Zuführeinrichtung
abgeschlossen ist. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, daß der Abzug der Brenngase
nicht nach oben erfolgt, sondern in Längsrichtung des Brennraumes erfolgen kann. So
erfolgt eine besonders bei Klärteichschlämmen oder bei der Verbrennung von Hausmüll
zur Geruchsbeseitigung wichtige vollständige Verbrennung der aus dem Brennstoff bei
der Verbrennung ausgetriebenen Gase. Gleichzeitig wird der Brennstoff auf der Brennstoffverteil-
und Dosiervorrichtung vorgestrocknet.
[0021] Es ist dabei, auch zum Schutz der Überhitzung des Brennstoffs, vorgesehen, daß die
Brennstoffverteil- und Dosiervorrichtung, kreuzförmige, mechanisch bewegte Zellenflügel
aufweist, die bei der Bewegung austragend ineinander greifen, eine insbesondere für
Klärteichschlamm oder Hausmüll betriebssichere Ausführung.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert.
[0023] Die Figuren zeigen:
Fig. 1: eine rein schematische Darstellung einer Rostfeuerung nach der Erfindung,
im Einsatz in einem Trocknungsaggregat, im Schnitt,
Fig. 2: eine Ansicht der Rostfeuerung gemäß Fig. 1 von der Seite und im Schnitt,
Fig. 3: einen Querschnitt durch die Trockentrommel gemäß Fig. 1, mit Schnitt durch
die Rostfeuerung nach der Erfindung,
Fig. 4: ein Rostelement mit quadratischem Querschnitt mit einer Anordnung von Brechwerkzeugen
und Luftaustrittsdüsen, in Seitenansicht und Schnitt,
Fig. 5a bis 5d: verschiedenene Formgestaltungen von Brechwerkzeugen,in Seitenansicht,
Fig. 6: Heizrostelemente mit rippenförmigen Brechwerkzeugen sowie mit längs und quer
angeordneten schlitzförmigen Luftaustrittsdüsen, in Draufsicht,
Fig. 7: einen Schnitt durch eine Rostfeuerung mit Brennstoffverteil- und Dosiervorrichtung
und geschlossenem Feuerkasten.
[0024] Die Trockentrommel 1 in Fig. 1 ist mit den Laufringen 2 auf nicht dargestellten,
an sich als bekannt vorausgesetzten Rollenböcken und Antriebseinrichtungen angeordnet
und dreht sich mit üblicher Geschwindigkeit, beispielsweise von 5 bis 6 Upm um ihre
Achse. Das zu trocknende Gut wird durch die Schurre 3 am abgasseitigen Ende der Trockentrommel
1 im Gegenstrom zu dem Trocknungsgas aufgegeben. Es durchwandert die Trommel als Gutschicht
4 und wird im getrockneten Zustand durch den Auslaß 5 auf ein Transportband 6 abgegeben.
Die Erzeugung der für den Trocknungsprozeß benötigten heißen Gase erfolgt durch die
erfindungsgemäße Rostfeuerung 7. Diese ist im Innern der Trockentrommel 1 angeordnet
und weist einen Feuerraum 8 auf, der nach unten zu durch die Rostelemente 9 einen
gewissen Abschluß aufweist, der jedoch die bei einem Rost übliche Gasdurchlässigkeit
aufweist. Die Rostelemente 9 sind sowohl in der vorderen Stirnwand 10 als auch in
der hinteren Stirnwand 11 des Feuerraumes 8 drehbar und/oder mit einer begrenzten
axialen Bewegbarkeit gelagert. Sie stehen außerhalb der Trockentrommel 1 mit ihren
stirnseitigen Enden 12 mit einem Brennluftgebläse 13 in Verbindung, welches mit einem
Förderdruck von beispielsweise 500 mm WS Brennluft durch die als Röhren ausgebildeten
Rostelemente 9 hindurchfördert und durch die düsenförmigen Austritts-Schlitze 14 in
das Bett 15 der Rostfeuerung 7 eindüst.
[0025] Die austretende Brennluft hat sich auf dem Wege durch die erhitzten Rostelemente
9 erwärmt und gelangt daher mit erhöhter Temperatur und infolge Druckent.spannung
auch mit erhöhter Geschwindigkeit durch die Austrittsschlitze 14 unmittelbar in das
Bett 15 der Feuerung 7. An den Rostelementen 9 sind deutlich Brechwerkzeuge 16 erkennbar,
die die Form schräg-radial aufgesetzter kubischer Nocken aufweisen. In der Anordnung
Zahn/Lücke/Zahn/Lücke von Rostelement zu Rostelement sind sie geeignet, bei einer
Dreh- und gegebenenfalls auch/oder einer Axialbewegung einen im Entstehen begriffenen
Sinterkuchen von fester Schlacke in statu nascendi zu verhindern, indem sie das sich
bildende Schlackenagglomerat ständig zerstören.
[0026] Dabei ist der Vorteil mit im Spiel, der darin besteht, daß die erst im Entstehen
begriffene, feste Schlackenschicht oder Scholle noch nicht zur letzten Festigkeit
"ausgereift" ist, und sich daher bei erhöhter Temperatur und fortgesetzter oder zumindest
häufiger Störung relativ leicht zerbröckeln läßt. Dabei spielt auch die dauernde Kühlung
der Rostelemente 9 insofern eine wichtige Rolle, als diese für die Erhaltung der Festigkeit
derselben einen wichtigen Beitrag leistet, weswegen auch von einer Verwendung sehr
teurer und notabene auch sehr schwer zu bearbeitender Werkstoffe für die Rostelemente
9 Abstand genommen werden kann. Zur Einleitung der beschriebenen Brechbewegungen sind
die Rostelemente 9 mittels eines Armes 17 an einen Antrieb 18 gekoppelt, der jedoch
nur rein schematisch in seiner Funktion angedeutet ist. Wichtig für den Betrieb der
Feuerung sind im gezeigten Ausführungsbeispiel die als Schöpfelemente ausgebildeten
Hubschaufel (n) 19, da diese bei der Voraussetzung, daß es sich bei dem zu trocknenden
Gut 4 um Ballastkohle handelt, ein wenig von der getrockneten Ballastkohle hochschöpfen
und zur Unterhaltung des Feuers auf die Rostfeuerung 7 aufschütten.
[0027] Mit dieser einfachen Maßnahme ergibt sich eine "automatic tisch" unterhaltene Feuerung,
bei der eine gewisse Regulierungsmöglichkeit dadurch gegeben sein kann, daß die Stellung
der Hubschaufeln 19 mit einer durch den Mantel 20 der Trommel 1 hindurchgeführten
Stelleinrichtung verändert werden kann. (In der Figur nicht gezeigt.) Ein Hilfs- und
Zündbrenner vervollständigt die gezeigte Einrichtung des gesamten Trockenaggregates,
er ist mit dem - Bezugszeichen 21 gekennzeichnet und so angeordnet, daß seine Flamme
direkt in die Rostfeuerung 7 gerichtet ist.
[0028] Die Fig. 2 zeigt die Rostfeuerung 7 in vergrößertem Maßstab. Dabei sind gleiche Teile
mit indentischen Bezugszeichen versehen. Die eintretende Brennluft ist mit dem Pfeil
22: und die aus den Düsen austretenden Luftströme sind mit den Pfeilen 23 gekennzeichnet.
Man erkennt auch deutlich die Brechwerkzeuge 16 sowie den die Bewegungen vom (nicht
gezeigten) Antrieb 18 (Fig. 1) in das Rostelement 9 einleitenden Arm 17.
[0029] Die Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Trockentrommel 1 und die Rostfeuerung
7. Die Darstellung wurde gewählt, weil sie deutlich die Lage der Rostelemente 9 zueinander,
die Lage und Anordnung (eine der möglichen!) der Brecherwerkzeuge 16, die Lage und
Anordnung des Feuerraumes 8, das Arbeiten der Hubschaufel 19, das Durchfallen zerkrümelter
Schlacketeilchen 24, die Bewegung der Gutschicht 4 und die Drehbewegung (Pfeil 25)
der Trockentrommel 1 vor Augen führt.
[0030] Das Rostelement 9
1 in der Fig. 4 weist ein quadratisches Profil auf und ist in der Feuerung 7 vorzugsweise
so angeordnet, daß es mit einer der dachförmig spitzen Profilkanten 26 nach oben zeigt.
Deutlich sind im übrigen die Brechwerkzeuge 16 und die schlitzförmigen Luftdüsen 14
erkennbar.
[0031] Verschieden gestaltete Brechwerkzeuge zeigen die Figuren . 5a bis 5d. Diese sind
-.der Reihe nach - bei 5a als Rippe, bei 5b als Vierkant in 45°-Stellung; bei 5c als
Zylinder, und bei 5d als Zylinder mit konischer Spitze gestaltet. Gemäß Ausführungen
zur Gestaltungsmöglichkeit weiter oben soll nochmals darauf hingewiesen sein, daß
es sich bei den beispielhaft gezeigten Formen lediglich um eine kleine Auswahl möglicher
Gestaltungen handelt, wobei zumindest alle solche unter den Vorschlag der Erfindung
fallen, die als aus dem Flächenbereich eines Rostelementes herausragende Körper in
der Lage sind, bei einer Bewegung relativ zu einem Schlackengebilde, dieses zu zerbrechen.
[0032] So zeigt Figur 6 - ganz bewußt - eine abweichende, jedoch rein grundsätzlich schon
erwähnte Gestaltung solcher Rostelemente 9" in Rippenform, wobei die Schlackenzerkleinerung
durch oszillierende Axialbewegungen (Pfeile 27, 27'), die gegebenenfalls relativ kurzhübig
sein können, durchgeführt wird. Die Luftschlitze 14' sind bei dieser Ausführung mit
Vorteil - der guten Luftverteilung wegen - in Kreuzform oder auch nur quer angeordnet.
[0033] Die Ausgestaltung der Feuerung 7 mit einer Brennstoffverteil- und Dosiervorrichtung
28 ist in Fig. 7 dargestellt. Hier bezeichnet 29 die drehbeweglichen Zellenflügel
und 30 den geschlossenen Feuerkasten. 31. ist die den Feuerkasten 30 nach oben abschließende,
vortrocknende Brennstoffschicht. 9, 15, 16 und 24 bezeichnen die bereits bekannten
Feuerungselemente.
[0034] Über die vorstehend im Text genannten Vorteile hinaus, bietet das erfindungsgemäße
Verbrennungsverfahren weiterhin die Vorteile, daß durch die Rostabstände die Schlacken-Stückgroße
beeinflußbar ist, daß im Gegensatz zur Wirbelschichtverbrennung die Temperatur einstellbar
ist und daß die Staubentwicklung gering ist. Insgesamt ergibt sich ein Verfahren zur
Verbrennung von Ballastkohle, z.B. von Flotationsbergen, das der Wirbelschicht-Verbrennung
sowohl bezüglich der Investitionskosten als auch bezüglich der Regelbarkeit überlegen
ist.
1. Verfahren zur Verbrennung von Ballastkohle, insbesondere von Flotationsbergen und/oder
Mittelgut, als Feuerungsmaterial in einer Rostfeuerung unter Bildung einer festen
Schlacke, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlacke während des Betriebes der Feuerung
in der Rostfeuerung maschinell zerkleinert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennluft durch die
Rostelemente hindurch geleitet, unmittelbar in das Feuerungsmaterial eingedüst wird,
wobei die Rostelemente durch Wärmeabgabe an die Brennluft gekühlt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung
durch Anwendung mechanischer Kräfte und/oder Bewegung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung
durch Bewegung von außerhalb der Feuerung antreibbarer Feuerrostelemente durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung
fortlaufend vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung
diskontinuierlich in vorgegebenen Zeitintervallen bei jeweils vorgegebener Dauer vorgenommen
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß unzermahlene
Ballastkohle, die insbesondere durch Trocknung von Flotationsbergen gewonnen wird,
als Feuerungsmaterial verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der bei der Trocknung
der Flotationsberge anfallenden Ballastkohle als Feuerungsmaterial für die Trocknung
verwendet wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Feuerrost bildenden Rostelemente (9) als Schlackenbrechwerkzeuge
(16) ausgebildet und/oder mit Schlackenbrechwerkzeugen (16) bestückt sind, daß die
Rostelemente (9) beweglich, jedoch ortsgebunden angeordnet und mit mindestens einem
Antrieb (18) zur Ausführung von Bewegungen, die das Brechen der Schlacke zur Folge
haben, in Verbindung stehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rostelemente (9)
röhrenförmig ausgebildet und außerhalb der Feuerung (7) an eine Luftquelle (13) zur
Lieferung der Brennluft angeschlossen sind und daß sie im Bereich der Feuerung (7)
düsenartige Austrittsöffnungen (14) für die Brennluft aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen
(14) für die Brennluft nach oben gerichtet sind, und insbesondere die Form von Düsen
(14) mit Quer- und/oder Längsschlitzen (14') aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlackenbrechwerkzeuge (16) als aufgesetzte Radialnocken ausgebildet sind, deren
Länge vorzugsweise größer als der Rostabstand ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlackenbrechwerkzeuge (16) pyramidenförmig ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlackenbrechwerkzeuge (16) rippenförmig ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlackenbrechwerkzeuge (16) zum Durchtritt von Brennluft hohl ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rostelemente (9) mit mindestens einer Antriebsvorrichtung (18) zur Erzeugung von periodischen,
vorzugsweise oszillierenden,Dreh- oder Axialbewegungen in Verbindung stehen.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feuerung (7) einen Hilfs- und Zündbrenner (21) zum Zünden der Feuerung (7) aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuerung
(7) eine Brennstoffverteil- und Dosiervorrichtung (28) mit drehbeweglichen Flügeln
(29), insbesondere von gleicher Fläche wie die Feuerung (7), aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffverteil-und
Dosiervorrichtung (28) mit der Feuerung durch einen geschlossenen Feuerkasten (30) verbunden ist, dessen Oberteil von der Brennstoffschicht (31) auf der Verteil- und
Zuführeinrichtung (28) abgeschlossen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffverteil-
und Dosiervorrichtung (28) kreuzförmige, mechanisch bewegte Zellen-Flügel (29) aufweist,
die bei der Bewegung austragend ineinander greifen.