[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Führung der Luft an einer Mangel,
deren Walzen von außen indirekt mit Dampf, Heißöl o. dgl. beheizt werden, wobei die
mit Wasserdampf aus der Wäsche vermischte Luft aus den Walzen der Mangel abgesaugt
und warme Luft den Walzen von außen zugeführt wird. Die Erfindung zeigt gleichzeitig
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit mehreren indirekt beheizbaren,
in Fließrichtung der Wäsche hintereinander angeordneten Walzen, einer Absaugeinrichtung
für die mit Wasserdampf vermischte Luft aus den Walzen, einem Wärmetauscher und einer
Haubenabdeckung der Walzen zur Zufuhr warmer Luft zu den Walzen der Mangel, wie sie
aus der DE-OS 28 14 618 bekannt ist.
[0002] Mangeln werden üblicherweise zum weiteren Entfeuchten und Glätten gewaschener und gepreßter
Wäschestücke eingesetzt. Derartige Mangeln besitzen Walzen, um die die zu mangelnde
Wäsche geleitet bzw. geführt wird. Die Walzen der Mangel werden von außen meist im
unteren Bereich indirekt mit Dampf, heißem öl o. dgl. beheizt. Das aus der Wäsche
verdampfte Wasser wird in Form von Wasserdampf aus den Innenraum der Walzen abgesaugt
und in die Atmosphäre geleitet. Dabei wird sowohl in vorteilhafter Weise der Wäsche
weitere Feuchtigkeit entzogen, aber auch in nachteiliger Weise die aufgewärmte und
mit Wasserdampf gemischte Luft in die Atmosphäre abgeführt, wodurch eine erhebliche
Wärmemenge verlorengeht. Dies geschieht auch im Leerlauf der Mangel, wenn also keine
Wäsche durch die Mangel geschickt wird. Im oberen Bereich der Walzen, die perforiert
ausgebildet sind, tritt durch die Absaugung im Innenraum der Walzen kalte Luft in
die Walzen ein. Diese kalte Luft wird mit abgesaugt. Dabei tritt der Vorteil auf,
daß eine Trocknung der Walzenbewicklung eintritt. In nachteiliger Weise werden die
Walzen aber gleichzeitig gekühlt, so daß über die indirekte Dampfbeheizung und dabei
die auf den Walzen geführte Wäsche durch das Absaugen von unsauberer Luft im oberen
Bereich der Walzen der Mangel.
[0003] Um den zuletzt genannten Nachteil zu vermeiden bzw. in seiner Auswirkung zu vermindern,
ist es bekannt, eine Haubenabdeckung überden Walzen anzuordnen. Diese Haubenabdeckung
erstreckt sich über sämtliche hintereinander in Fließrichtung der Wäsche angeordnete
Hauben und stellt so insgesamt einen Schutz gegen den Verlust der Abstrahlungshitze
nach oben dar. Zum anderen verhindert er weitgehend den Flusenzutritt aus dem Raum
und die damit verbundene Verschmutzung der Walzenbewicklung.
[0004] Andererseits ist es aber auch schon aus der DE-OS 28 14 618 bekannt, die aus den
Walzen der Mangel abgesaugte und mit Wasserdampf vermischte feucht-heiße Luft aus
allen Walzen zusammenzufassen und durch einen Wärmetauscher zu führen, ehe sie in
die Atmosphäre ausströmen kann. In dem Wärmetauscher wird trockene, kühle Umluft indirekt
vorgewärmt und als aufgeheizte Luft der Mangel zugeführt. Dieses Verfahren kennzeichnet
sich durch einen relativ schlechten Wirkungsgrad. Darüber hinaus entsteht auf der
reinen Seite einer Wäscherei ein Unterdruck, was wiederum zu einem unkontrollierten
Zuzug von möglicherweise verkeimter Luft führt. Bei Wäschereien, an die erhöhte Hygieneanforderungen,
z.B. bei der Bearbeitung von Krankenhauswäsche, gestellt werden, ist aus diesem Grunde
die Entkeimung der Luft für die reine Seite Voraussetzung. Bei einem Druckausgleich
zwischen unreiner und reiner Seite kann diese Entkeimung unterbleiben.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem zuletzt beschriebenen
Verfahren dieses so weiterzubilden, daß die an einer Mangel notwendigerweise aufzuwendende
Energie sinnvoller eingesetzt und möglichst sparsamer verwendet wird. Weiterhin soll
die Wasseraufnahmefähigkeit der Luft besser ausgenutzt werden. Das Kühlen der Walzen
mit Frischluft soll unterbleiben, so daß eine Leistungssteigerung eintritt.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß einzeln oder gruppenweise aus den
Walzen die mit Wasserdampf aus der Wäsche vermischte Luft abgesaugt wird und diese
Luft der in Fließrichtung der Wäsche vorangehenden Walze oder Walzengruppe im oberen
Bereich von außen zugeführt wird, und daß die von der in Fließrichtung der Wäsche
ersten Walze abgesaugte Luft als Umluft zumindest teilweise der letzten Walze wieder
zugeleitet wird. Damit wird ein Gegenstromverfahren für die Luft geschaffen, die einzeln
oder gruppenweise von Walze zu Walze bzw. von Walzengruppe zu Walzengruppe rückwärts
bzw. entgegengesetzt zu der Fließrichtung der Wäsche durch die Mangel geführt wird.
Dabei wird in geschickter Weise der Umstand ausgenutzt, daß der Feuchtigkeitsgehalt
der Wäsche von Walze zu Walze in Fließrichtung der Wäsche betrachtet abnimmt und daß
umgekehrt die an einer nachfolgenden Walze abgesaugte und mit Wasserdampf vermischte
Luft durchaus noch nicht gesättigt ist, sondern sehr wohl noch in der Lage ist, zusätzliche
Feuchtigkeit aufzunehmen. Es tritt der Vorteil auf, daß die Walzenbewicklung nicht
gekühlt wird, sondern durch die erhitzte Luft zusätzlich beheizt wird. Da die Wäsche
beispielsweise in der letzten Walze nur noch eine Restfeuchtigkeit von 5 bis 10 %
aufweist, enthält die dort abgesaugte Luft keine große Feuchtigkeit, so daß sie durchaus
vorangehenden Walzen wieder zugefügt werden kann, um dort weitere Feuchtigkeit aufzunehmen.
Dies wiederholt sich im Gegenstrom bis zu der ersten Walze der Mangel. An der ersten
Walze der Mangel wird Luft abgesaugt, die vielleicht 30 bis 40 % relative Luftfeuchtigkeit
aufweist. Diese warme Luft kann durchaus, - zumindest teilweise - im Umluftverfahren
der letzten Walze wieder zugeführt werden. Es versteht sich, daß im Kreislauf eine
Entfeuchtung vorgesehen sein muß oder über eine Abzweigleitung sehr feuchte Luft in
die Atmosphäre abgeführt werden muß, um der Anreicherung der Feuchtigkeit im Kreislauf
entgegenzuwirken. Die von der in Fließrichtung der Wäsche ersten Walze abgesaugte
Luft kann vor ihrer Wiederzuleitung zu der letzten Walze zumindest teilweise entfeuchtet
werden, wobei die dabei gewonnene Wärme zweckmäßigerweise wieder in den Kreislauf
gesteckt wird.
[0007] Es ist aber auch möglich, daß die an den Walzen der Mangel insgesamt abgesaugte Luft
in einem weitgehend geschlossenen Kreislauf geführt, in einem Wärmetauscher außerhalb
der Mangel weitgehend entfeuchtet und wieder aufgeheizt den Walzen zugeführt wird.
Bei der Entfeuchtung der mit Feuchtigkeit beladenen Luft wird die Verdampfungswärme
des Wassers wiedergewonnen. Diese Wärme wird in den Kreislauf wieder hineingesteckt,
d. h. die entfeuchtete, trockene Kreislauf-Luft wird wieder aufgeheizt und erneut
der Mangel zugeführt. Selbstverständlich muß an der Mangel ein Spalt für das Einbringen
der Wäsche vorgesehen sein, so daß der Kreislauf nicht vollkommen geschlossen sein
kann. Je nach der Anordnung der Aufgabenstellung der Luft an der Mangel kann das Verfahren
im Gegenstrom oder im Gleichstrom betrieben werden.
[0008] Als Kühlmedium für die Entfeuchtung im Wärmetauscher kann kaltes Wasser Verwendung
finden, mit dem die im Kreis geführte Luft nach der Entfeuchtung auch wieder aufgeheizt
wird. Dabei kühlt sich dieses Wasser wiederum etwas ab, ist aber immer noch warm,
bzw. heiß genug, um es sinnvoll in der
Wäscherei einem oder mehreren Verwendungszwecken zuzuführen.
[0009] Es ist auch möglich, die von der in Fließrichtung der Wäsche ersten Walze abgesaugte
Luft, insbesondere in der Lastlaufphase der Mangel, zumindest teilweise aus dem Kreislauf
zu entfernen. In der Leerlaufphase der Mangel, also wenn der Mangel keine Wäsche zugeführt
wird, wird vorzugsweise vollständig im Umluftverfahren gearbeitet, damit die über
die Dampfbeheizung eingebrachte Wärme möglichst im Kreislauf verbleibt und nicht in
die Atmosphäre abfließen kann. Die Aufteilung der von der in Fließrichtung der Wäsche
ersten Walze abgesaugten Luft in Umluft und in Abluft wird zweckmäßig in Abhängigkeit
von dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft gesteuert. Wenn die Luft eine genügend hohe Feuchtigkeit
aufweist, wird sie in die Atmosphäre oder in einen anderen Kreislauf abgeleitet. Diese
Steuerung kann auch teilweise durchgeführt werden, so daß auf jeden Fall der letzten
Walze über ihre Haubenabdeckung nicht kalte Frischluft zugeführt werden muß.
[0010] Mit besonderem Vorteil wird der Kreislauf der Luft außerhalb der Mangel in zwei parallele
Strecken aufgeteilt, wobei nur die Luft in einer der beiden parallelen Strecken entfeuchtet
und wieder aufgeheizt wird. Damit ist es möglich, die relative Feuchte der wieder
aufgeheizten Luft zu steuern und auch auf die Temperatur-Verhältnisse im Kreislauf
steuernd Einfluß zu nehmen.
[0011] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besitzt mehrere indirekt beheizbare,
in Fließrichtung der Wäsche hintereinander angeordnete Walzen, eine Absaugeinrichtung
für die mit Wasserdampf vermischte Luft aus den Walzen, einen Wärmetauscher und eine
Haubenabdeckung der Walzen zur Zufuhr warmer Luft zu den Walzen der Mangel. Die Vorrichtung
kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daß die Walzen einzeln oder gruppenweise
mit Absaugeinrichtungen und einzelnen Haubenabdeckungen versehen sind, zwischen denen
einzelne Leitungen so geführt sind, daß sich die von den einzelnen Walzen abgesaugte
Luft im Gegenstrom zur Fließrichtung der Wäsche bewegt, und daß die Absaugeinrichtung
der in Fließrichtung der Wäsche ersten Walze über einen Kanal mit der Haubenabdeckun
g der letzten Walze verbunden ist. Damit kann jede einzelne Walze oder Walzengruppe
individuell behandelt werden, d. h. von jeder Walze oder Walzengruppe wird die mit
bis zum gewissen Grade mit Wasserdampf vermischte Luft abgesaugt und der benachbarten,
in Fließrichtung vorangehenden Walze oder Walzengruppe wieder zugeleitet. Eine wesentliche
Abkühlung der Luft tritt zwischen den Walzen nicht ein, weil jede Walze ja indirekt
beheizt ist und diese Heizeinrichtung fortlaufend Wärme an die Bewicklung der Walzen
abgibt. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft kann so von Walze zu Walze rückwärts, d.
h. entgegen der Fließrichtung der Wäsche er--höht werden. Dabei ergeben sich relative
Luftfeuchten zwischen etwa 15 % an der letzten Walze und 40 % an der ersten Walze.
Es ist damit nicht mehr erforderlich, die aufgeheizte Luft jeweils in die Atmosphäre
abzuführen und damit die Aufheizungswärme zu verlieren. Mit der Vorrichtung tritt
aller Voraussicht nach eine etwa 50 %-ige Energieeinsparung pro Wäscheeinheit -ein.
[0012] Der aus den einzelnen Leitungen zwischen der ersten und letzten Walze gebildete Kreislauf
ist mit einer Abzweigleitung versehen, die zur Atmosphäre führt. Damit ist es möglich,
einen Teil der Umluft, die also im Kreis geführt wird, jeweils über die Abzweigleitung
in die Atmosphäre zu schicken, so daß sich innerhalb des Umluftkreises damit letztlich
Konstanz einstellen läßt bzw. eine Regelung gefunden werden kann, um die verschiedene
Belastung der Mangel der Leerlaufphase einerseits und den unterschiedlichen Lastlaufphasen
auszuregeln.
[0013] Der Kreislauf für die Führung der Umluft kann durch einen Teilkreislauf ergänzt sein,
der an der Abzweigleitung beginnt und über eine Entfeuchtungseinrichtung zurück zu
der Haubenabdeckung der letzten Walze führt. Damit ist es möglich, Feuchtigkeit gezielt
aus dem Umluftkreislauf herauszunehmen und einen Teil der in der Luft enthaltenen
Wärme rückzugewinnen.
[0014] In dem Kanal oder in einer ber-higten Nebenstrecke des Kanals ist zweckmäßig ein
Hygrostat abgeordnet, der vermittels eines Stellorgans die anteilmäßige Aufteilung
der Luft im Kanal in Umluft und in Abluft steuert. In der Leerlaufphase wird damit
mehr oder weniger vollständig im Umluftverfahren gearbeitet, während bei stärkster
Belastung der Mangel der Abluftanteil am größten ist.
[0015] An der Absaugeinrichtung jeder Walze kann je ein zugehöriger Ventilator angeordnet
sein, um die Absaugleistung an jeder Walze zu erhöhen und gleichmäßige Druckverhältnisse
an den einzelnen Walzen anzustreben.
[0016] Es ist auch möglich, in einer oder allen einzelnen Leitungen zwischen je zwei benachbarten
Walzen eine Aufheizeinrichtung für die Luft vorzusehen. Im allgemeinen ist dies nicht
erforderlich, weil die indirekte Beheizung der Mangel bereits ausreicht und es daher
nicht sinnvoll ist, ein zusätzliches konstruktives Bauteil vorzusehen.
[0017] Eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich durch
eine Leitung zur Führung der Luft in einem weitgehend geschlossenen Kreislauf, in
der das Gebläse, der Wärmetauscher sowie die Haubenabdeckung angeordnet sind. Es versteht
sich, daß im Kreislauf ein oder mehrere Gebläse vorgesehen sein können.
[0018] Der Wärmetauscher kann mit einem beliebigen Kühlmedium, vorzugsweise mit Wasser,
betrieben werden, der Wärmetauscher besitzt eine erste Zone, in der indirekt vermittels
kaltem Wasser die im Kreislauf geführte Luft abgekühlt und entfeuchtet wird. Er besitzt
eine zweite Zone, in der die abgekühlte Luft mit dem in der ersten Zone erwärmten
Wasser wieder aufgeheizt wird. Dabei kann durchaus eine Aufheizung auf etwa 90°C stattfinden,
so daß die Zuleitung dieser aufgeheizten Luft an der Bewicklung der Mangelwalze keine
nennenswerte Abkühlung der Walze hervorruft, und somit der Energieaufwand zum Wiederaufheizen
der Walze bei Eintritt in die Mulde entfällt. Durch die trockene Heißluft, die den
Walzen zugeführt wird, kann eine schnellere Trocknung der Walzenbewicklung erfolgen.
Damit ist es möglich, die über die indirekte Dampfbeheizung für die Walzen der Mangel
zugeführte Wärmemenge vergleichsweise zu verringern.
[0019] Die Leitungen zur Führung der Luft in dem weitgehend geschlossenen Kreislauf können
in zwei steuerbare Strecken aufgeteilt sein, wobei nur in einer Strecke der Wärmetauscher
angeordnet ist. Diese Ausbildung empfiehlt sich für Steuer-und Regelzwecke.
[0020] Dem Wärmetauscher in dem Kreislauf für die Luft kann ein zweiter Wärmetauscher nachgeschaltet
sein, in dem vermittels des erwärmten Kühlwassers des ersten Wärmetauschers beispielsweise
Raumluft aufgeheizt wird. Diese Raumluft, die immer noch eine Temperatur von etwa
50°C erreichen kann, läßt sich in einer Wäscherei gut verwenden. Sie kann zur Vorerhitzung
in einem Wäschetrockner eingesetzt werden. Nach diesem zweiten Wärmetauscher fällt
immer noch warmes Wasser an, welches beim Betrieb der Waschmaschine der Wäscherei
sinnvoll eingesetzt oder als Warmwasser für allgemeine Betriebszwecke zur Verfügung
steht.
[0021] Das Verfahren und die dabei eingesetzten Vorrichtungen werden anhand schematischer
Darstellungen in der Zeichnung weiter erläutert, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Mangel in einer ersten Ausführungsform mit einer Luftführung im Gegenstrom
und
Fig. 2 eine Mangel in einer zweiten Ausführungsform mit einer Luftführung im Gleichstrom.
[0022] In Fig. 1 sind in schematischer Weise fünf Walzen 1, 2, 3, 4, 5 einer Mangel 6 dargestellt,
durch die die Wäsche in Richtung des Pfeiles 7 hindurchgeschickt wird, also in den
Mangeleinlauf an der Walze 1 eingeführt wird und dann über die Walzen 2, 3 und 4 bis
zur letzten Walze 5 weitergegeben wird, wo sie dann austritt. Jede Walze 1, 2, 3,
4, 5 besitzt in ihrem unteren Teil je eine Heizeinrichtung 8, die als indirekte Beheizung
ausgebildet ist und beispielsweise über Dampf beheizt wird, der gemäß den Pfeilen
9 und 10 durch jede Heizeinrichtung 8 geschickt wird. Im oberen Bereich besitzt jede
Walze 1, 2, 3, 4, 5 je eine Haubenabdeckung 11, 12, 13, 14, 15, die jeweils der Zufuhr
von Luft zu den einzelnen Walzen dienen und nach oben hin jeweils mit einer Isolierung
16 gegen allzu großen Verlust der Abstrahlungshitze geschützt sind.
[0023] Die der letzten Walze 5 über ein Leitungsstück 17 zugeleitete Luft wird über die
Haubenabdeckung 15 der Walze 5 zugeführt und bringt - entsprechend ihrer Temperatur
- zusätzliche Wärme auf die Bewicklung der Walze 5 bzw. auf die Wäsche auf, so daß
Feuchtigkeit aus der Wäsche verdampft und im Innern der Walze 5 abgesaugt wird. Zur
Absaugung dient ein Ventilator 18, der der Walze 5 zugeordnet ist. Ebenso besitzen
die Walzen 1 bis 4 die Ventilatoren 22, 21, 20 und 19. Von dem Ventilator 18 führt
eine Leitung 23 zu der Haubenabdekkung 14 der Walze 4. Analog führt von dem Ventilator
19 eine Leitung 24 zu der Haubenabdeckung 13 der Walze 3 und so weiter. Der Ventilator
22 an der ersten Walze 1 saugt im Innern dieser Walze die am meisten mit Feuchtigkeit
beladene Luft ab und schickt diese in einen Kanal 27, der über ein Leitungsstück 28
Anschluß zu dem Leitungsstück 17 besitzt, so daß damit ein geschlossener Kreislauf
aufgezeigt ist, in welchem die feucht-warme Luft im Gegenstromverfahren, also entgegen
der Fließrichtung der Wäsche gemäß Pfeil 7 von Walze zu Walze rückwärts geschickt
wird.
[0024] Der Kanal 27 besitzt eine beruhigte Nebenstrecke 29, in welcher ein Hygrostat 30
angeordnet ist. Der Hygrostat 30 steuert über eine Leitung 31 ein Stellorgan 32, welches
in der einfachsten Ausführung als Verteilerklappe ausgebildet sein kann. An dieser
Stelle zweigt von dem Kanal 27 eine Abzweigleitung 33 ab, die letztlich in die Atmosphäre
führt. In dieser Abzweigleitung 33 ist ein Ventil- oder Steuerorgan 34 vorgesehen.
[0025] Abzweigend von der Abzweigleitung 33 kann eine weitere Leitung 35 vorgesehen sein,
welche über ein Ventil 36 Verbindung zu dem Leitungsstück 17 besitzt. In der Leitung
35 ist eine Entfeuchtungseinrichtung 37 angeordnet, die es gestattet, die Feuchtigkeit
oder zumindest einen Großteil der Feuchtigkeit aus der damit beladenen Luft herauszunehmen
und mit Wärmerückgewinn die Luft wieder dem Gegenstromkreislauf zuzuführen. Die Entfeuchtungseinrichtung
37 kann mit vier Kühlregistern 38 arbeiten, denen zwei Heizregister 39 nachgeschaltet
sind. Als Kühlmedium kann beispielsweise Frischwasser benutzt werden, welches gemäß
den Pfeilen 40 und 41 sowie die dargestellten Leitungsverbindungen durch die Entfeuchtungseinrichtung
37 geführt wird. Das aus der feuchten Luft abgeschiedene Wasser wird über eine Leitung
42 entfernt.
[0026] Die Arbeitsweise der Vorrichtung gemäß Fig. 1 ist folgende: Beim Inbetriebsetzen
einer Mangel werden zunächst die Heizeinrichtungen 8 in Tätigkeit gesetzt, so daß
die Bewicklung an jeder Walze 1 bis 5 aufgeheizt wird. Durch Einschalten der Ventilatoren
18 bis 22 wird ein mehr oder weniger geschlossener Kreislauf 17, 23, 24, 25, 26, 27,
28 in Gang gesetzt, wobei sich die Luft in diesem Kreislauf erwärmt. Das Stellorgan
32 befindet sich in einer solchen Stellung, daß die Abzweigleitung 33 verschlossen
ist. Das Ventil 36 ist ebenfalls geschlossen. Hat die Mangel auf diese Weise Betriebstemperatur
erreicht, können Wäschestücke gemäß Pfeil 7 durch die Mangel geschickt werden, wobei
stufenweise der Feuchtigkeitsgehalt der Wäsche entlang ihrer Fließrichtung an den
Walzen 1 bis 5 erniedrigt wird. Die an der letzten Walze 5 abgesaugte und etwas mit
Feuchtigkeit vermischte Luft wird über die Leitung 23 und die Haubenabdeckung 14 der
Walze 4 wieder zugeführt. Hier trifft sie auf Wäsche, die noch vergleichsweise feuchter
ist. Die Luft ist ohne weiteres in der Lage, hier Feuchtigkeit aufzunehmen. Dies wiederholt
sich schrittweise bis zur vordersten Walze 1, wobei die Walzen einzeln oder gruppenweise
zusammengefaßt sein können. In der Walze 1 wird Luft mit vergleichsweise hohem Feuchtigkeitsgehalt
wirksam. An dieser Stelle ist aber auch die Wäsche vergleichsweise sehr feucht, so
daß die L-uft hier zusätzlich Wasserdampf aufnehmen kann. Von der ersten Walze 1 wird
über deren Ventilator 22 ebenfalls die Luft abgesaugt und über den Kanal 27 weitergegeben.
Der Hygrostat 30 in der Nebenstrecke 29 steuert das Stellorgan 32, und zwar je nach
der vorhandenen Luftfeuchte. Bei hoher Luftfeuchte gelangt ein relativ großer Teil
in die Abzweigleitung 32 und nur ein kleiner Teil in das Leitungsstück 28. Tritt eine
Pause in der Wäschezugabe ein, so läuft die Mangel im Leerlauf und der Feuchtigkeitsgehalt
am Hygrostaten 30 sinkt, so daß die Luft im reinen Umluftverfahren über das Leitungsstück
28 im Kreis geführt werden kann. Es versteht sich, daß die Haubenabdeckungen 11 bis
15 nie hundertprozentig dicht sind, so daß hier immer etwas Luft aus dem Raum mit
ange--saugt wird und auf diese Weise der Luftanteil, der über die Abzweigleitung 33
in die Atmosphäre geschickt wird, ergänzt wird.
[0027] Es ist aber auch möglich, an den ersten Kreislauf einen zweiten Teilkreislauf anzuhängen,
indem das Ventil- oder Stellorgan 34 geschlossen und das Ventil 36 geöffnet wird.
Dann kommt die Entfeuchtungseinrichtung 37 zur Wirkung. Der Teil der Luft, der entsprechend
der Stellung des Stellorgans 33 in die Abzweigleitung 32 gelangt, wird zunächst an
den Kühlregistern 38 entfeuchtet, also abgekühlt, wobei das Wasser über die Leitung
42 hinweggeführt wird. Als Kühlmedium kann Frischwasser gemäß den Pfeilen 40 und 41
und der dargestell-
ten Leitungsverbindung zur Anwendung gelangen, so daß vermittels der beiden Heizregister
39 die entfeuchtete Luft wieder etwas angewärmt wird, ehe sie über die Leitung 35
und das Leitungsstück 17 der Walze 5 wieder zugeführt wird. Es versteht sich, daß
über das Leitungsstück 28 heiße nicht entfeuchtete Luft zugemischt wird, um möglichst
einen Abkühleffekt der Walzenbewicklung zu vermeiden. Schließlich ist es auch möglich,
das Ventil- oder Stellorgan 34 nur teilweise zu öffnen, so daß ein Teil der in der
Abzweigleitung 33 fließenden Luft in die Atmosphäre gelangt und nur ein anderer Teil
über die Entfeuchtungseinrichtung 37 zurückgeführt wird.
[0028] In der Fig. 2 ist eine Mangel 6 schematisch dargestellt, die fünf Walzen 1, 2, 3,
4, 5 besitzen möge. Die Walzen sind in bekannter Weise angetrieben, wobei die Wäsche
auf den Walzen entsprechend dem Pfeil 7 durch die Mangel 6 geführt wird. Die Walzen
1, 2, 3, 4, 5 werden indirekt mit Dampf in ihrem unteren Bereich beheizt. Dabei wird
der Dampf durch Heizkammern geführt. Aus dem Inneren der Walzen wird mit Feuchtigkeit
beladene, heiße Luft über die Leitungsstücke 23, 24, 25, 26 und 27 entsprechend den
Pfeilen abgesaugt. Diese Luft gelangt über eine Sammelleitung 43 zu einem Gebläse
44, wo sie etwa 130°C aufweist. Über eine Leitung 45, zwei parallel geschaltete Strecken
46 und 47 sowie die Leitung 17, die in einer gemeinsamen Haubenabdeckung 11 an der
Mangel mündet wird die Luft im Kreislauf geführt. Da die Walzen 1, 2, 3, 4, 5 bekanntlich
perforiert sind, tritt die Luft durch die Walzenbewicklung und durch die Perforation
wieder in den Innenraum der Walzen ein, von wo sie wiederum abgesaugt wird.
[0029] In der Strecke 46 ist ein Wärmetauscher bzw. eine Entfeuchtungseinrichtung 37 angeordnet,
der eine als Kühlregister 38 ausgebildete Zone und eine als Heizregister 35 ausgebildete
Zone aufweist. Die erste Zone besitzt vier Wärmetauscher- bzw. Kühlregister 38, während
die zweite Zone zwei Wärmetausch- bzw. Heizregister 39 aufweist. Die Wärmetauschregister
38 dienen der Entfeuchtung der im Kreislauf geführten Luft. über eine Leitung gemäß
Pfeil 40 wird kaltes Wasser, wie dargestellt, durch die Wärmetauschregister 38, 39
geschickt, wobei sich das kalte Wasser entsprechend erwärmt, da der Dampf aus der
Umluft abgeschieden wird und die Verdampfungswärme des Wassers dabei anfällt. Dieses
heiße Wasser wird, wie dargestellt, den Wärmetauschregistern 39 zugeführt, wo es sich
wiederum abkühlt und die abgekühlte trockene Luft schließlich wiederum auf etwa 80°C
erwärmt. Das über die Leitung gemäß Pfeil 41 am Wärmetauscher 37 austretende Kühlwasser
besitzt eine Temperatur von etwa 80 - 90°C. Es kann einem zweiten nachgeschalteten
Wärmetauscher 48 zugeführt werden, mit welchem beispielsweise Raumluft gemäß Pfeil
49 von 30°C auf 50°C erhitzt wird. Am Austritt des Wärmetauschers 48 besitzt das warme
Wasser in der Leitung 50 immer noch eine Temperatur von 50 - 60°C., so daß es insbesondere
als Waschwasser in der Waschmaschine der Wäscherei eingesetzt oder sonstigen Verwendungszwecken
sinnvoll zugeführt werden kann. Das in der ersten Zone des Wärmetauschers 17 anfallende
Kondensat wird über die Leitung 42 abgezogen und abgeführt. Die Menge des anfallenden
Kondenswassers entspricht der Verdampfungsleistung der Mangel. Über die Strecke 47
kann feucht-heiße Luft an dem Wärmetauscher 37 vorbeigeleitet werden. Hier mögen Temperaturen
von etwa 130°C vorliegen, so daß die Mischluft in der Leitung 17 etwa wiederum Temperaturen
von 110°C annehmen kann, mit welcher die aufgeheizte Luft somit der Mangel 6 bzw.
der Haubenabdeckung 11 zugeführt wird.
1. Verfahren zur Führung der Luft an einer Mangel, deren Walzen von außen indirekt
mit Dampf, Heißöl o. dgl. beheizt werden, wobei die mit Wasserdampf aus der Wäsche
vermischte Luft aus den Walzen der Mangel abgesaugt und warme Luft den Walzen von
außen zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß einzeln oder gruppenweise aus den
Walzen (1 bis 5) die mit Wasserdampf aus der Wäsche vermischte Luft abgesaugt wird
und diese Luft der in Fließrichtung (7) der Wäsche vorangehenden Walze oder Walzengruppe
im oberen Bereich von außen zugeführt wird und daß die von der in Fließrichtung der
Wäsche ersten Walze (1) abgesaugte Luft als Umluft zumindest teilweise der letzten
Walze (5) wieder zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der in Fließrichtung
(7) der Wäsche ersten Walze (1) abgesaugte Luft vor ihrer Wiederzuleitung zu der letzten
Walze (5) zumindest teilweise entfeuchtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Walzen (1, 2,
3, 4, 5) der Mangel (6) abgesaugte Luft in einem weitgehend geschlossenen Kreislauf
geführt, in einem Wärmetauscher (37) außerhalb der Mangel entfeuchtet und wieder aufgeheizt
den Walzen zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von der in Fließrichtung
(7) der Wäsche ersten Walze (1) abgesaugte Luft, insbesondere in der Lastlaufphase
der Mangel, zumindest teilweise aus dem Kreislauf entfernt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufteilung der
von der in Fließrichtung (7) der Wäsche ersten Walze (1) abgesaugten Luft in Umluft
und in Abluft in Abhängigkeit von dem Feuchtigkeitsgehalt dieser Luft gesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnete. daß der Kreislauf der
Luft außerhalb der Mangel in zwei parallele Strecken aufgeteilt wird und nur die Luft
in einer der beiden parallelen Strecken entfeuchtet und wieder aufgeheizt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 6, mit mehreren
indirekt beheizbaren in Fließrichtung der Wäsche hintereinander angeordneten Walzen,
einer Absaugeinrichtung für die mit Wasserdampf vermischte Luft aus den Walzen, einem
Wärmetausch- und einer Haubenabdeckung der Walzen zur Zufuhr warmer Luft zu den Walzen
der Mangel, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (1 bis 5) einzeln oder gruppenweise
mit Absaugeinrichtung (22 bis 18) und einzelnen Haubenabdeckungen (11 bis 15) versehen sind, zwischen denen einzelne Leitungen (23
bis 26) so geführt sind, daß sich die von den einzelnen Walzen (5 bis 1) abgesaugte
Luft im Gegenstrom zur Fließrichtung (7)der Wäsche bewegt, und daß die Absaugeinrichtung
(22) der in Fließrichtung (7) der Wäsche ersten Walze (1) über einen Kanal (27, 28,
17) mit der Haubenabdeckung (15) der letzten Walze (5) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,.dadurch gekennzeichnet, daß der aus den einzelnen
Leitungen (23 bis 26) zwischen den Walzen (5 bis 1) und dem Kanal (27, 28, 17) zwischen
der ersten und letzten Walze gebildete Kreislauf mit einer Abzweigleitung (33) versehen
ist, die zur Atmosphäre führt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreislauf für
die Führung der Umluft durch einen Teilkreislauf(33, 35) ergänzt ist, der an der Abzweigleitung (33) beginnt und über
eine Entfeuchtungseinrichtung (37) zurück zu der Haubenabdeckung (15) der letzten
Walze (5) führt.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 und 6 mit einer
mit Dampf indirekt beheizten Mangel, einem Gebläse zum Absaugen der mit Wasserdampf
vermischten Luft aus den Walzen der Mangel, einem Wärmetauscher und einer Haubenabdeckung
an der Mangel zur Zufuhr von aufgeheizter Luft zu den Walzen der Mangel, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Leitung (43, 45, 46, 47, 17) zur Führung der Luft in einem weitgehend geschlossenem
Kreislauf vorgesehen ist, in der das Gebläse (44), der Wärmetauscher (37) sowie die
Haubenabdeckung (11) angeordnet sind.