[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Entfernen eines Garnrestes
von einem Wickelkörper oder dergleichen mittels einem rotierend angetriebenen Schneidelement
und einem Abstreiforgan.
[0002] Zum Entfernen eines Garnrestes von einer Hülse ist aus der DE- C 26 o4 199 eine Einrichtung
bekannt, welche im wesentlichen ein hin- und herbewegbar angetriebenes Gestell sowie
einen mit dem einen Ende an dem Gestell schwenkbar gelagerten Arm umfasst. An dem
anderen Ende des Armes ist eine rotierend angetriebene Schneidscheibe sowie eine Halterung
[0003] für einen der Schneidscheibe entsprechend zugeordneten Fühler vorgesehen, welcher
in der Halterung federelastisch, axial verschiebbar gelagert ist. Bei dieser Einrichtung
wird das Gestell zusammen mit dem Arm, der Schneidscheibe und dem Fühler in axialer
Richtung entlang der Hülse hin- und herbewegt, hierbei folgt der Fühler den Umrissen
der Hülse und hebt dabei den auf der Hülse befindlichen Garnrest von der Hülse ab,
welcher anschliessend von der Schneidscheibe geschnitten wird.
[0004] Diese bekannte Einrichtung hat einen begrenzten Anwendungsbereich und eignet sich
beispielsweise nicht für moderne, synthetische Garne. Bei der Reinigung von Hülsenkörpern
mit verschiedenen Oberflächen-Beschaffenheiten, wie zum Beispiel mit gerillter oder
gelochter Oberfläche, besteht die Möglichkeit, dass der Fühler in die Oberflächenstruktur
eingreift und hängen bleibt, wodurch entweder die Oberfläche oder aber die komplette
Hülse zerstört werden kann.
[0005] Aus der DE- A 25 57 158 ist ferner ein Verfahren zum Entfernen von Garnrückständen
von Garnträgern und eine entsprechend ausgebildete Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens bekannt. Bei diesem Verfahren wird der Garnträger in axialer Richtung durch
eine mit Abstreifringen versehene Vorrichtung geführt, hierbei werden durch eine schleifende
Berührung die Garnreste bis zum hinteren Garnträgerende geschoben und in zwei aufeinanderfolgenden
Schnittvorgängen - Grobschnitt und anschliessender Feinschnitt - von dem Garnträger
entfernt.
[0006] Die Erfindung befasst sich mit dem Entfernen eines Garnrestes von einem Wickelkörper
oder dergleichen, und zwar besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin,
die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und ein Verfahren zu entwickeln
sowie eine Einrichtung zu schaffen, mittels welchem beziehungsweise mittels welcher,
unabhängig von der Formgebung, der Oberflächenbeschaffenheit und dem Material des
Wickelkörpers sowie unabhängig von der Garnart und Garnmenge, ein einwandfreies Entfernen
des Garnrestes von dem Wickelkörper erreicht wird, ohne dass dabei die Oberfläche
des Wickelkörpers beschädigt wird.
[0007] Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass für den Schneid-
und Abstreifvorgang das Schneidele- ,Abstreiforgane
j ment und mindestens zweiYdem fixierten Wickelkörper im wesentlichen durch Abtasten
einer der Wickelkörper-Kontur entsprechend ausgebildeten Schablone in radialer Richtung
zugeführt und anschliessend wieder in die Ausgangsstellung zurückgeführt werden.
[0008] Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Durchführungs des genannten Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufspann- und Transportvorrichtung im wesentlichen
einen ersten, verschiebbar gelagerten und für die Befestigung einer Scha-blone sowie
eines ersten Spannelementes ausgebildeten ersten Träger, einen ortsfest und im Abstand
dazu angeordneten und für die Befestigung der Schneid- und Abstreifvorrichtung ausgebilde-ten
zweiten Träger, sowie einen dritten, verschiebbar gelagerten und für die Befestigung
eines zweiten Spannelementes ausgebildeten Träger umfasst, wobei der erste Träger
durch eine erste Kolben/Zylinder-Einheit und der dritte Träger durch eine zweite Kolben/Zylinder-Einheit
in Bezug auf die Schneid- und Abstreifvorrichtung auf der horizontalen Vorrichtungsachse
verschiebbar gelagert sind.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung
mit dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel und den Patentansprüchen.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Gesamtdraufsicht auf eine aus mehreren Einzelvorrichtungen bestehende,
schematisch dargestellte Einrichtung zum Entfernen von auf Wickelkörpern befindlichen
Garnrückständen,
Fig. 2 ein Teilstück einer Aufspann- und Transportvorrichtung für die Einrichtung
gemäss Fig.l mit der Aufspannphase des Wickelkörpers,
Fig. 3 das Teilstück der Vorrichtung gemäss Fig.2 mit der Transportphase,
Fig. 4 das Teilstück der Vorrichtung gemäss Fig.2 und Fig.3 mit der Schneid- und Abstreifphase,
Fig. 5 eine in grösserem Massstab dargestellte Schnittansicht gemäss der Linie V -
V in Fig.l mit einer Schneid- und Abstreifvorrichtung,
Fig. 6 die Schneid- und Abstreifvorrichtung gemäss Fig. 5 in der Draufsicht,
Fig. 7 eine Schnittansicht gemäss der Linie VII - VII in Fig.l mit dem Teilstück eines
ersten Trägers,
Fig. 8 einen in Schnittansicht gemäss der Linie VIII - VIII in Fig.6 dargestellten
Lagerbock, und
Fig. 9 einen in grösserem Masss tab und im Schnitt gemäss der Linie IX - IX in Fig.
2 dargestellten Spannkonus für den aufzuspannenden Wickelkörper.
[0011] In Fig.l ist in schematisch dargestellter Gesamtdraufsicht eine Einrichtung 2oo zum
Entfernen von auf Wickelkörpern oder dergleichen befindlichen Garnrückständen dargestellt.
Die von einem Steuer- und Bedienungspult 19o betätigbare Einrichtung 2oo umfasst im
wesentlichen eine erste Transportvorrichtung lo, eine Abtastvorrichtung 2
0, eine Hebevorrichtung 25, eine Aufspann- und Transportvorrichtung 3
0 sowie eine Schneid- und Abstreifvorrichtung 7o. Die voran erwähnten Vorrichtungen
werden nachstehend im Einzelnen näher beschrieben.
[0012] Die stirnseitig vorzugsweise durch eine Abdeckhaube 98 verkleidete Tranportvorrichtung
lo ist in einem ersten, aus zwei parallel zueinander angeordneten Trägern 96,97 gebildeten
Rahmenteil 95 angeordnet und umfasst eine erste Führungsschiene 11, eine zweite Führungsschiene
12 sowie im Abstand zueinander angeordnete Mitnehmer 13, welche in nicht näher dargestellter
Weise mit einem in Pfeilrichtung 2 mit nicht dargestellten Mitteln angetriebenen Transportband
14 wirkverbunden sind. Für den Transport längenmässig unterschiedlicher Wickelkörper
ist die zweite Führungsschiene 12 mittels einer schematisch dargestellten und in dem
Rahmenteil 95 gelagerten Schraubenspindel 16 durch Drehen eines Handrades 15 in Pfeilrichtung
3 verstellbar. Der erforderliche Abstand zwischen den beiden Führungsschienen 11 und
12 ist jeweils auf die Länge der zu reinigenden Wickelkörper einzustellen. Wie in
Fig.l dargestellt, werden die auf das Transportband 14 aufgelegten, vorsortierten
Wickelkörper 1
a,1
b,1
c, 1
d und 1
e durch die Mitnehmer 13 schrittweise in Pfeilrichtung 2 transportiert und der Abtastvorrichtung
zugeführt.
[0013] Die Abtastvorrichtung 2o besteht im wesentlichen aus einem Träger 21 und zwei im
Abstand zueinander, auf der dem Wickelkörper zugewandten Seite an dem Träger angeordneten
Tastorganen 22 und 23, welche dem in Abtaststellung befindlichen Wickelkörper in nicht
näher dargestellter Weise zuführbar sind. Das Tastorgan 23 ist fest an dem Träger
angeordnet, während das Tastorgan 22 entsprechend der Führungsschiene 12 mit nicht
dargestellten Mitteln in Pfeilrichtung 3 verstellbar ist.
[0014] Die den einzeln zugeführten Wickelkörper in eine Einspann-Position hebende und schematisch
dargestellte Vorrichtung 25 umfasst zwei im Abstand zueinander angeordnete Greiferelemente
26,26', welche durch einen Träger 28 miteinander verbunden sind. Der Träger 28 ist
vorzugsweise so ausgebildet, dass das eine Greiferelement 26 entsprechend dem zugeordneten
Tastorgan 22 der Vorrichtung 2o sowie der Führungsschiene 12 der Vorrichtung lo in
Pfeilrichtung 3 verstellbar ist. Die Greiferelemente 26,26' sind mittels einem am
Träger 28 entsprechend angeordneten Hubzylinder 27 in nicht näher dargestellter Weise
in eine vorbestimmte Position für den Einspann- und Transportvorgang des Wickelkörpers
anheb- und/ oder absenkbar.
[0015] Die in Fig.l schematisch dargestellte Aufspann- und Transportvorrichtung 3o ist in
einem zweiten, aus Längs- und Querträgern 92,92',93,94 und 94' gebildeten Rahmenteil
9
0 angeordnet und man erkennt im Abstand zueinander angeordnete Führungen 31,32,33 und
34 sowie einen ersten, verschiebbaren Träger 35, einen ortsfesten, zweiten Träger
4
0, einen Lagerbock 45, einen dritten verschiebbaren Träger 55 sowie die an dem Träger
4o angeordnete Schneid- und Abstreifvorrichtung 7o. Die parallel zueinander angeordneten,
als Trag- und Führungsorgane für die Teile 35,4o,45 und 55 dienenden Führungen 31,
32,33 und 34 sind als Profilstahl, vorzugsweise aus Rundstahl hergestellt und mit
nicht näher dargestellten Mitteln an den Querträgern 94 und 94' des zweiten Rahmenteils
9o gelagert und befestigt. Weiterhin erkennt man ein am Träger 35 und am Lagerbock
45 befestigtes Verbindungselement 38, eine mit dem ersten Träger 35 wirkverbundene
erste Kolben/ Zylinder-Einheit loo,lol sowie eine mit dem dritten Träger 55 wirkverbundene
zweite Kolben/Zylinder-Einheit 110,111. Das den Träger 35 mit dem Lagerbock 45 verbindende
Element 38 dient zur Auflage und lösbaren Befestigung einer auf der einen Seite der
Kontur des Wickelkörpers entsprechend ausgebildeten Schablone 5
0, welche in der Arbeitsbeschreibung noch näher erläutert wird.
[0016] Die Figuren 2,3 und 4 zeigen die verschiedenen Phasen der Aufspann- und Transportvorrichtung
3o mit den jeweiligen Stellungen der einzelnen Organe und Elemente. In der Stellung
gemäss Fig.2 ist der durch die Greiferelemente 26,26' gehaltene Wickelkörper 1
a in der Einspann-Position dargestellt, in welcher der erste Träger 35 sowie der durch
das Element 38 mit dem Träger wirkverbundene Lagerbock 45 mittels der Kolben/Zylinder-Einheit
loo,lol in Pfeilrichtung 5 und ausserdem der Träger 55 mittels der Kolben/Zylinder-Einheit
llo,lll in Pfeilrichtung 6 transportiert wird.
[0017] In der Stellung gemäss Fig.3, in welcher die Greiferelemente ausser Eingriff und
nicht mehr dargestellt sind, ist der Wickelkörper auf der einen Seite durch einen
am Träger 35 angeordneten ersten Spannkonus 61 und auf der anderen Seite durch einen
zweiten am Träger 55 angeordneten Spannkonus 63 fixiert. Der Konus 61 ist in einer
am Träger 35 angeordneten Halterung 60 und der Konus 63 in einer am Träger 55 angeordneten
Halterung 62 einsteckbar und mit nicht näher dargestellten Mitteln auswechselbar befestigt.
[0018] In Fig.4 ist die Phase dargestellt, in welcher der eingespannte Wickelkörper die
Schneid- und Abstreifvorrichtung teilweise durchquert hat und die geschnittenen Garnreste
bereits von einer nicht dargestellten Vorrichtung abgesogen sind.
[0019] In Fig.5 ist in grösserem Massstab eine Schnittansicht gemäss der Linie V - V in
Fig.l und in Fig.6 eine Draufsicht der Schneid- und Abstreifvorrichtung 7o dargestellt,
welche nachstehend beschrieben wird.
[0020] Der Träger 4o ist mit nicht näher bezeichneten Bohrungen für die Führungen 32 und
33 versehen und weist auf der einen Seite einen Lagerbock 41 mit einer weiteren Bohrung
für die Führung 34 auf. Der Träger 4o ist mit nicht dargestellten Mitteln ortsfest
auf den genannten Führungen gelagert. Auf der anderen Seite sind am Träger 4o zwei
spiegelbildlich symmetrisch zueinander angeordnete Laschen 43,43' und im Abstand dazu
ein Flansch 42 für die Befestigung der Kolben/Zylinder-Einheit loo,lol vorgesehen.
Ein weiteres Trägerorgan 48 ist dem Träger 4o entsprechend zugeordnet und auf der
Führung 31 ortsfest gelagert. Das Trägerorgan 48 ist ebenfalls mit zwei spiegelbildlich
symmetrisch zueinander angeordneten Laschen 49,49' versehen. An den Laschen 43,43'
des Trägers 4o sowie an den Laschen 49,49' des Trägerorgans 48 ist ein Tragring 8
0 mit nicht dargestellten Mitteln befestigt. An der Innenseite 82 des Tragringes 8o
sind gleichmässig am Umfang verteilt angeordnete Lagerelemente 81 angeordnet, in welchen
je ein in Pfeilrichtung 7 radial verschiebbar gelagertes Abstreiforgan 65 angeordnet
ist. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die an dem Tragring 8o angeordneten
Lagerelemente 81 und Abstreiforgane 65 vorzugsweise gleich ausgebildet und für eine
bessere Uebersicht nur einmal mit einer Bezugsnummer bezeichnet sind.
[0021] Auf dem Tragring 8o sind zwei im Abstand zueinander angeordnete Steuerscheiben 75,75'
gelagert, in welchen gleichmässig am Umfang verteilt angeordnete, kurvenförmig ausgebildete
Ausnehmungen 76,76' und 78,78' für die Lagerung einer mit dem jeweiligen Abstreiforgan
65 wirkverbundenen Rolle 77 angeordnet sind. Zwischen den beiden oberen Ausnehmungen
78,78' ist eine weitere Ausnehmung 74 für die Lagerung einer Messerkopf-Haltevorrichtung
73,72,71 vorgesehen. Seitlich an den beiden Steuerscheiben 75,75' ist je ein Hebel
84,84' angeordnet und mittels einem durch nicht bezeichnete Mittel gesicherten Bolzen
83 beweglich gelagert. Am anderen Ende der Hebel 84,84' ist eine schematisch dargestellte
Abtast- und Betätigungsvorrichtung 85 angeordnet, welche im wesentlichen ein Tastventil
86 mit Tastelement 87 sowie eine Kolben/Zylinder-Einheit 88,89 umfasst. Das Tastelement
87 ist in nicht näher dargestellter Weise beweglich in dem Tastventil 86 gelagert
und wird durch die Rückstellkraft einer nicht dargestellten Feder, wie in Fig.l bis
Fig.4 dargestellt, gegen die Steuerkanten 52,51 der Schablone 5o gedrückt. Der vorzugsweise
mit einer Befestigungslasche versehene Kolben 89 des Zylinders 88 stützt sich an einem
im Lager 44 des Trägers 4o angeordneten und mit nicht näher bezeichneten Mitteln gesicherten
Bolzen 39 ab. Die Kolben/Zylinder-Einheit 88,89 wird von dem Abtastventil 86 betätigt
und bewirkt durch die an den Steuerscheiben 75,75' befestigten Hebel 84, 84' eine
Bewegung der beiden Steuerscheiben in Pfeilrichtung 8.
[0022] Wie in der Draufsicht gemäss Fig.6 dargestellt, sind im Abstand zu dem Tragring 8o
zwei weitere Abstreiforgane 66,67 vorgesehen, wobei das eine Abstreiforgan 66 in einer
Halterung 46 des Trägers 4o und das andere Abstreiforgan 67 in einer Halterung 47
des Trägerorgans 48 angeordnet sind. Die Abstreiforgane 66 und 67 werden jeweils von
einer entsprechend zugeordneten und am Träger 4o beziehungsweise am Trägerorgan 48
in nicht dargestellter Weise befestigten Kolben/ Zylinder-Einheiten 112,113 beziehungsweise
114,115 betätigt.
[0023] In Fig.7 ist in grösserem Massstab ein Teilstück des ersten Trägers 35 dargestellt
und man erkennt den in einer Bohrung gelagerten Kolben lol, die Führung 33 sowie einen
mit einer Auflage 37 für die Verbindungsschiene 38 versehenen und vorzugsweise am
Träger 35 angeformten Lagerbock 35'. Der mit nicht näher bezeichneten Bohrungen versehene
Träger 35 ist auf den Führungen 31,32,33 und 34 gelagert und mittels der Kolben/Zylinder-Einheit
loo,lol wie in Fig.l mit Pfeilrichtung 4,4' bezeichnet, in horizontaler Ebene verschiebbar.
Weiterhin erkennt man die auf der Verbindungsschiene mit nicht dargestellten Mitteln
befestigte Schablone 50. Fig.8 zeigt ebenfalls in grösserem Massstab den Lagerbock
45 mit den Führungen 33,34 sowie eine weitere Auflage 36 für die die Schablone 5o
tragende Führungsschiene 38.
[0024] Die Arbeitsweise der beschriebenen Einrichtung wird nachstehend beschrieben:
[0025] Die auf die beispielsweise gabelförmig ausgebildeten Mitnehmer 13 aufgelegten Wickelkörper
1
a bis 1
e werden wie aus Fig.l ersichtlich von dem Transportband 14 in Pfeilrichtung 2 transportiert
und der Abtastvorrichtung 2o zugeführt. Sobald der erste Wickelkörper die Abtastvorrichtung
erreicht hat, wird durch einen ersten Impuls das Transportband angehalten und durch
einen zweiten Impuls die Tastorgane 22,23 dem Wickelkörper zugeführt, welcher bei
richtiger Lage - bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Einrichtung 2oo ist
es erforderlich, bei konusförmigem Wickelkörper den kleinen Durchmesser, wie in Fig.l
dargestellt, linksseitig auf das Transportband zu legen - durch einen weiteren, das
Transportband betätigenden Impuls der Hebevorrichtung 25 zugeführt wird. Mittels der
Vorrichtung 25 wird der auf den Greiferelementen 26,26' liegende Wickelkörper nunmehr
in eine Einspann- und Transportposition gebracht.
[0026] In Fig.2 ist die Einspann-Phase dargestellt, in welcher der Träger 35 mit dem ersten
Spannkonus 61 durch die Kolben/Zylinder-Einheit loo,lol in Pfeilrichtung 5 und der
Träger 55 mit dem zweiten Spannkonus 63 durch die Kolben/Zylinder-Einheit llo,lll
in Pfeilrichtung 6 bewegt wird. Bei der Bewegung in Pfeilrichtung 5 wird wie aus den
Figuren 3 und 4 ersichtlich, gleichzeitig die mit dem Träger 35 und dem Lagerbock
45 durch die Verbindungsschiene 38 wirkverbundene Schablone 5o mit den Steuerkanten
52,51 kontaktierend an dem Tastelement 87 vorbeigeführt. Durch die dem Wickelkörper
angepasste Formgebung der Steuerkante 51 wird das Tastventil 86 und in Folge davon
die beiden mit den Steuerscheiben 75,75' der Schneid- und Abstreifvorrichtung wirkverbundenen
Hebel 84,84' betätigt.
[0027] Anhand von Fig.5 wird nunmehr die Arbeits- und Wirkungsweise der Schneid- und Abstreifvorrichtung
7o beschrieben: Die mit Pfeilrichtung 8 bezeichnete und auf die Steuerscheiben 75,75'
übertragene Schubbewegung wird in eine, um die im wesentlichen quer zur Schubbewegung
orientierte Vorrichtungsachse Y verlaufende und mit Pfeilrichtung 8' bezeichnete Schwenk-Drehbewegung
der beiden auf dem Tragring 8o gelagerten Steuerscheiben 75,75' umgewandelt. Durch
das Zusammenwirken der Steuerscheiben mit der an dem Tragring 8o mit nicht dargestellten
Mitteln befestigten und teilweise im Schnitt dargestellten Messerkopf-Haltevorrichtung
73, welche mit einer an einem Stössel 73' drehbar gelagerten Rolle 73" in der kurvenförmigen
Ausnehmung 74 gelagert und zwangsläufig geführt ist, wird durch die Schwenk-Drehbewegung
der Steuerscheiben eine mit Pfeilrichtung 9 bezeichnete und radial zur Achse Y gerichtete,
geradlinige Zuführbewegung des an dem Messerkopf 72 gelagerten und mit nicht dargestellten
Mitteln rotierend angetriebenen Messers 71 erreicht. Mit der Zuführbewegung des Messerkopfes
72 werden gleichzeitig die in dem teilweise im Schnitt dargestellten Lager 81 des
Tragringes 80 angeordneten Abstreiforgane 65, welche mit der an einem Stössel 77'
drehbar gelagerten Rolle 77" in der kurvenförmigen Ausnehmung 76,76' oder 78, 78'
gelagert und zwangsläufig geführt sind, radial geradlinig in Pfeilrichtung 7 und somit
dem durch die V
orrich- tung 7o hindurchgeführten Wickelkörper zugeführt. Bei diesem Vorgang wird ebenfalls
die Schwenk-Drehbewegung der Steuerscheiben 75,75' durch die zwangsläufige Führung
der Rollen 77" in die mit Pfeilrichtung 7 bezeichnete Zuführbewegung umgewandelt.
[0028] Die Transportbewegung des eingespannten Wickelkörpers zu der Schneid- und Abstreifvorrichtung
7o sowie die Zuführbewegung des Messers 71 und auch die Zuführbewegung der Abstreiforgane
65 zu dem Wickelkörper werden durch das Zusammenwirken der einzelnen anhand der Figuren
1 bis 8 voran beschriebenen Vorrichtungen und Elemente erreicht. Die von dem Messer
71 geschnittenen und von den Abstreiforganen 65 von dem Wickelkörper entfernten beziehungsweise
abgestreiften Garnreste werden von einer nicht dargestellten Absaugvorrichtung in
einen vorzugsweise ausserhalb der Einrichtung 2oo angeordneten, fahrbaren Materialbehälter
abgesogen.
[0029] Beim Rücktransport der Träger 35 und 55 mit den Spannkonen 61 und 63 in die Ausgangsstellung
wird der gereinigte und von Garnresten befreite Wickelkörper von den beiden Spannkonen
freigegeben und fällt auf ein nicht dargestelltes Transportband, von welchem der Wickelkörper
einem nicht dargestellten Sammelbehälter zugeführt wird.
[0030] Die beim Schneid- und Abstreifvorgang eventuell auf den ersten Spannkonus 61 aufgeschobenen
Garnreste werden von dem am Träger 4o angeordneten Abstreiforgan 66 sowie von dem
am Trägerorgan 48 angeordneten Abstreiforgan 67 entfernt. In Fig.9 ist in Schnittansicht
der mit Schlitzen 64, 64' versehene Spannkonus 61 als Einzelheit dargestellt, und
man erkennt das am Träger 4o angeordnete Abstreiforgan 66 sowie das am Trägerorgan
48 angeordnete Abstreiforgan 67, welche den Schlitzen entsprechend zugeordnet sind.
Beim Rücktransport des Trägers 35 der Vorrichtung 3o in die Ausgangsstellung, werden
die Abstreifelemente der Abstreiforgane 66 und 67 durch die zugeordneten Kolben/Zylinder-Einheiten
112,113 und 114,115 in die am Spannkonus 61 vorgesehenen Schlitze 64,64' eingeführt,
wodurch die auf den Spannkonus 61 aufgeschobenen Garnreste erfasst, abgestreift und
von der bereits erwähnten Absaugvorrichtung abgesogen werden.
[0031] Durch die besondere Anordnung und Ausbildung der einzelnen Vorrichtungen, insbesondere
aber durch das Zusammenwirken der Spann- und Transportvorrichtung 3o mit der im wesentlichen
von der Schablone 5o betätigten Schneid- und Abstreifvorrichtung 7
0, wird ein exakt gesteuerter Schneid-und Abstreifvorgang für den zu schneidenden und
zu entfernenden Garnrest erreicht, ohne dass dabei die Oberfläche des wickelkörpers
beschädigt wird.
[0032] Versuche haben gezeigt, dass mit der beschriebenen Einrichtung 200 Wickelkörper mit
unterschiedlicher Oberflächenstruktur - zum Beispiel glatte, gerillte, genoppte, von
Ausnehmungen unterschiedlicher Formgebung durchdrungene, sowie auch Wickelkörper mit
unterschiedlich ausgebildeten Endstücken - ohne besonderen Aufwand einwandfrei und
ohne Beschädigung gereinigt werden können. Auch für Wickelkörper aus verschiedenen
Materialien - zum Beispiel aus Pappe, Karton, Kunststoff, Holz uws. - ist ein einwandfreier
Schneid- und Abstreifvorgang gewährleistet.
L. Verfahren zum Entfernen eines Garnrestes von einem Wickelkörper oder dergleichen
mittels einem rotierend angetriebenen Schneidelement und einem Abstreiforgan, dadurch
gekennzeichnet, dass für den Schneid- und Abstreifvorgang das Schneidelement (71)
und mindestens zwei Abstreiforgane (65) dem fixierten Wickelkörper im wesentlichen
durch Abtasten einer der Wickelkörperkontur entsprechend ausgebildeten Schablone (50) in radialer Richtung zugeführt und anschliessend wieder in die Ausgangsstellung
zurückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der auf einer Vorrichtungsachse
(Y) zwischen zwei axial zuführbaren Spannelementen (61,63) fixierte Wickelkörper in
horizontaler Ebene einer Schneid- und Abstreifvorrichtung (70) und entsprechend dazu die im wesentlichen parallel zum Wickelkörper orientierte
Schablone (5o) einer mit der Schneid- und Abstreifvorrichtung wirkverbundenen Abtast-
und Betätigungsvorrichtung (85) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem Wickelkörper
befindlichen Garnreste in einem Arbeitsgang von dem radial, kontinuierlich zuführbaren
Schneidelement (71) geschnitten und von den radial, kontinuierlich zuführbaren Abstreiforganen
(65) der Schneid- und Abstreifvorrichtung (70) vollständig von dem Wickelkörper entfernt und von einer Absaugvorrichtung abgesogen
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beim
Schneid- und Abstreifvorgang auf den ersten Spannkonus (61) geschobenen Garnreste
von zwei weiteren, beim Rücktransport der Spannkonen betätigten Abstreiforganen (66,67)
entfernt und anschliessend abgesogen werden.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit
einer Aufspann- und Transportvorrichtung und einer Schneid- und Abstreifvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufspanr- und Transportvorrichtung (30) im wesentlichen einen ersten, verschiebbar gelagerten und für die Befestigung einer
Schablone (50) sowie eines ersten Spannelementes (61) ausgebildeten ersten Träger (35), einen ortsfest
und im Abstand dazu angeordneten und für die Befestigung der Schneid- und Abstreif-
vorrichtung (70) ausgebildeten zweiten Träger (4o), sowie einen dritten, verschiebbar
gelagerten und für die Befestigung eines zweiten Spannelementes (63) ausgebildeten
Träger (55) umfasst, wobei der erste Träger (35) durch eine erste Kolben/Zylinder-Einheit
(loo,lol) und der dritte Träger (55) durch eine zweite Eolben/Zylinder-Einheit (llo,lll)
in Bezug auf die Schneid- und Abstreifvorrichtung (70)auf der horizontalen Vorrichtungsachse
(Y) verschiebbar gelagert sind (Fig.l).
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Träger (35)
der Aufspann- und Transportvorrichtung (30) mittels einer als Tragelement für die Schablone (50) ausgebildeten Verbindungsschiene (38) mit einem Lagerbock (45) wirkverbunden ist,
wobei der erste Träger (35), der Lagerbock (45) sowie der dritte Träger (55) auf parallel
zueinander angeordneten Führungen (31,32,33,34) verschiebbar gelagert sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneid- und Abstreifvorrichtung
(7o) einen am zweiten Träger (4o) sowie an einem ortsfesten Tragorgan (48) befestigten
Tragring (8o) aufweist, an welchem in Richtung der Vorrichtungsachse (Y) gesehen seitlich
zwei in parallelem Abstand zueinander angeordnete Steuerscheiben (75,75') angeordnet
sind (Fig.5,6).
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerscheiben
(75,75') der Vorrichtung (70) in bestimmten Bereich um die Vorrichtungsachse (Y) schwenkbar
auf dem Tragring (80) gelagert und durch angelenkte Hebel (74,74') mit einer die Schablone kontaktierenden
Abtast- und Betätigungsvorrichtung (85) wirkverbunden sind.
9. Einrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerscheiben
(75,75') mit einer ersten, kurvenförmig ausgebildeten Ausnehmung (74) für die Lagerung
und Führung einer Messerkopf-Halterung (73) sowie mit weiteren, gleichmässig am Umfang
verteilt angeordneten, kurvenförmig ausgebildeten Ausnehmungen (76,76') und (78,78')
für die Lagerung und Führung von Abstreiforganen (65) versehen sind.
lo. Einrichtung nach den Ansprüchen 5 und 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass für
die geradlinige, radiale Zuführbewegung eines Schneidelements (71) die an dem Tragring
(80) befestigte Halterung (73) mit einer an einem Stössel (73') drehbar gelagerten
Rolle (73") in der Ausnehmung (74) geführt ist.
11. Einrichtung nach den Ansprüchen 5 und 7 bis lo, dadurch gekennzeichnet, dass für
die geradlinige, radiale Zuführbewegung des einzelnen Abstreiforgans (65) je ein in
einem Lagerelement (81) des Tragringes (80) axial geführter Stössel (77') mit einer an dem Stössel drehbar gelagerten Rolle
(77) in der Ausnehmung (76') geführt ist.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem ortsfesten Träger (40) und dem ortsfesten Tragorgan (48) je ein weiteres Abstreiforgan (66,67) angeordnet
ist.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Spannelement (61) zwei den beiden Abstreiforganen (66,67) entsprechend zugeordnete
und in axialer Richtung verlaufende Längsschlitze (64,64') aufweist (Fig.9).
14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Schneid- und Abstreifvorrichtung (70) eine die von dem Wickelkörper entfernten Garnreste in einen ausserhalb der Einrichtung
(200) angeordneten Sammelbehälter absaugende Saugvorrichtung angeordnet ist.