[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung selbsttragender
Platten gemäss dem Gattungsbegriff des unabhängigen Patentanspruches 1, sowie eine
Bodenplatte nach dem Gattungsbegriff des unabhängigen Patentanspruches 6.
[0002] Platten zur Abdeckung von Boden- und/oder Gehwegen aus Natursteinen waren bis heute
auf Verwendung besonders druckfester Gesteine, wie Granit bzw. Gneissschichten oder
besondere Mergel und Kalksteine, die auch in entsprechender, selbsttragender Schichtdicke
anfallen, beschränkt.
[0003] Spröde Materialien oder dünn geschichtete Materialien, wie Schiefergesteine, aber
auch Kalk und Porphyr, konnten nicht als selbsttragende Platten für Bodenbeläge verwendet
werden. Es war ein besonders vorbereiteter Unterlagsboden notwendig, auch für Fälle,
in denen eine selbsttragende Platte ohne zusätzliche Tragschicht verwendbar wäre.
[0004] Für das Verlegen im Freien auf Boden oder auf Sand könnten auch gut Steine verschiedener
Dicke Verwendung finden. Jedoch in Gebäuden und auf betonierten Unterlagen mussten
entweder die Platten ausgelesen werden oder die gespalteten Platten mussten auf eine
vorgegebene Dicke geschliffen werden, was wegen der zusätzlichen Bearbeitung sehr
teuer ist.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung solcher Platten anzugeben,
mit dem das Spektrum der verwendbaren Gesteine vergrössert werden kann und die Platten
zu einem mit den Betonplatten aus Waschbeton vergleichbaren Preis in den Handel gebracht
werden können.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale im unabhängigen Patentanspruch 1 sowie
im unabhängigen Patentanspruch 6 erreicht.
[0007] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. In der Zeichnung
zeigen :
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Platte nach der Erfindung, und
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einem Querschnitt durch die Platte nach Fig. 1 in vergrössertem
Massstab.
[0008] Eine Gesteinsplatte 1 aus z.B. Penhill-Schiefer, Berdal-Quarzit, Kotah-Kalkstein,
Bidar-Schiefer oder Porphyr, die mit einer ungenügenden Dicke anfällt, wird an deren
Umrisskanten bearbeitet, dass ein Vieleck mit geraden Randlinien entsteht. Vorzugsweise
werden die Platten rechteckig geschnitten. Auf die eine Vieleckfläche wird eine deckende
Schicht 2 eines Zweikomponentenklebers gestrichen und unmittelbar danach, also frisch
auf frisch, wird eine Betonschicht 3 auf die Kleberschicht gebracht.
[0009] Diese Betonschicht wird vorzugsweise aus einem Beton mit einer maximalen Körnung
von 0 bis 30 mm und einer Qualität von 300 kg Portland-Zement pro m
3 Beton hergestellt.
[0010] Wenn die Gesteinsplatte nicht planparallele Flächen aufweist, kann mit dem Beton
die erforderliche Parallelität zwischen den beiden Flächen hergestellt werden.
[0011] Als Bodenbelag in Häusern kann die Betonschicht mit Durchgangsöffnungen versehen
werden, in die Rohre für die Leitung eines Wärmetransportmediums einlegbar sind, bzw.
es könnten direkt Rohrabschnitte eingegossen werden, die einseitig Uebergangssteckmuffen
tragen, um mit Rohren einer benachbarten Platte eine dichte Verbindung zu erlauben.
[0012] Unter Verwendung eines standfesten Betons mit sorgfältig zusammengestelltem Kornaufbau
lassen sich Platten mit einer Dicke herstellen, die für den jeweiligen Verwendungszweck
geeignet ist und ohne weitere Massnahmen z.B. in ein Sandbett verlegt werden können.
1. Verfahren zur Herstellung selbsttragender Platten für die Verlegung im Haus- und
Gartenbau als Boden-und/oder Gehwegplatten, dadurch gekennzeichnet, dass Gesteine
schichtweise zerteilt und zu vieleckigen Platten zugeschnitten werden, dass auf eine
der Flächen ein inhärent härtender Klebstoff aufgetragen wird, dass vor der Aushärtung
des genannten Klebers eine die Plattendicke bestimmende Betonschicht auf den Kleber
aufgetragen wird, und dass darauf der Beton und der Kleber zur Aushärtung gebracht
wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestein geschichtetes
Material, wie Penhill-Schiefer oder Bidar-Schiefer ist.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestein gewachsenes
Material, wie Berdal-Quarzit, Kotah-Kalkstein oder Porphyr ist.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als inhärent härtender
Klebstoff ein Zweikomponentenkleber verwendet wird.
5. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beton eine maximale
Körnung von 0 bis 30 mm und eine Qualität von 300 kg Portland-Zement pro m3 Beton aufweist.
6. Bodenplatte, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gesteinsschicht auf ein Vieleck zugeschnitten ist und die Betonschicht auf
ihrer Oberseite eine parallele Ebene zur Sichtfläche der Gesteinsschicht bildet.
7. Bodenplatte nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Betonschicht
wenigstens eine Durchgangsöffnung für die Einlage von Heizrohren vorhanden ist.
8. Bodenplatte nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Rohrabschnitte
in die Betonschicht eingebettet sind, deren Oeffnungen in zwei Seiten der Platte münden.
9. Bodenplatte nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Gesteinsplatten
mosaikartig nebeneinander angeordnet und mit einer gemeinsamen, randbündigen Betonschicht
versehen sind.