[0001] Bei der im Oberbegriff des Anspruches als bekannt angegebenen Zierstichnähmaschine
(US-PS 3 279 402) sind die Steuerkurven sowie die dazugehörige Drucktasten aufweisende
Wähleinrichtung im Oberarm der Nähmaschine angeordnet, da dort der meiste Platz für
dieses recht umfangreiche Aggregat zur Verfügung steht. Der Schwerpunkt der Nähmaschine
wird infolge des eine große Masse aufweisenden Kurvenscheiben- und Wählaggregates
von der Standfläche der Nähmaschine nach oben verlagert, so daß sich beim Betrieb
der Nähmaschine unerwünschte Schwingungen ergeben können.
[0002] Außerdem wird bei der Betätigung der an der Frontseite des Oberarmes angeordneten
Drucktasten ein Kippmoment auf die Nähmaschine ausgeübt, wodurch diese sich bei nicht
sehr leichtgängigen Tasten auf ihrer Unterlage verschieben kann.
[0003] Der im Anspruch angegebenen Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, sowohl die
Steuerkurven als auch die Wähleinrichtung in dem Bereich des Schwerpunktes der Nähmaschine
unterzubringen, also dort,wo konstruktionsbedingt nur ein beschränkter Platz zur Verfügung
steht.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Zierstichnähmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
durch die im Kennzeichnungsteil dieses Anspruches angegebenen Merkmale gelöst. Durch
die erfindungsgemäße Anordnung der Steuerkurven und der Wähleinrichtung auf einem
gemeinsamen Träger ergibt sich eine kompakte Anordnung, die sich im Sockel der Nähmaschine
unterbringen läßt. Es wird nicht nur die Standfestigkeit der Nähmaschine verbessert,
sondern es werden damit auch die Antriebsübertragung und schließlich auch die Bedienung
der Nähmaschine wesentlich erleichtert. Zudem wird nun die Standfestigkeit der Nähmaschine
während der Bedienung der Drucktasten nicht mehr so wie früher beeinträchtigt.
[0005] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Nähmaschine nach der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht der Nähmaschine;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
[0006] Die in Fig. 1 dargestelle Nähmaschine weist einen Oberarm 1 auf, der über einen Ständer
2 mit einem Sockel 3 verbunden ist. Der Sockel 3 wird von einer Bodenplatte 4 getragen
und ist gegenüber dem Ständer 2 und dem Oberarm 1 nach vorn verbreitert. Er ist mit
einem in bezug auf die Mittelachse des Sockels 3 nach hinten verlagerten Stofftragarm
5 ausgestattet, in dem die unteren Stichbildewerkzeuge, insbesondere der Greifer der
Nähmaschine, gelagert sind.
[0007] Eine im Oberarm 1 der Maschine gelagerte nicht dargestellte Hauptwelle treibt über
einen Zahnriemen 6 (Fig. 2) und ein Zahnrad 7 eine untere Welle 8 an, welche in bekannter
nicht dargestellter Weise zum Antrieb des Greifers dient.
[0008] Im Sockel 3 der Nähmaschine ist ein Träger 9 mit Schrauben 10 befestigt. Im Träger
9 ist in zwei Lagern eine Achse 11 befestigt, auf der ein Block 12 lose gelagert ist,
der aus einer Reihe von hintereinander angeordneten Steuerkurven 13 sowie einem davor
angeordneten Zahnrad 14 besteht. Dieses steht mit einem auf der Welle 8 befestigten
Zahnrad 15 in Eingriff.
[0009] Auf dem aus dem Träger 8 herausragenden Ende der Achse 11 ist eine nicht dargestellte
Stellkurbel drehbar gelagert, die über ein ebenfalls nicht dargestelltes Übertragungsgestänge
von einer am Träger 9 verdrehbar gelagerten Einstellscheibe 16 (Fig. 1) in ihrer Lage
verstellbar ist und die die Vorschubgröße und -richtung eines Stoffschiebers 17 bestimmt.
[0010] Im Träger 9 (Fig. 2) ist eine Wähleinrichtung 18 eingebaut. Dazu ist auf einer im
Träger 9 gelagerten Achse 19 eine der Zahl der Steuerkurven 13 entsprechende Zahl
von Hebeln 20 aufgehängt. Jeder Hebel 20 ist mit einem Rastarm 21 und einem nach oben
ragenden Arm 22 ausgestattet. Auf jedem der Arme 22 ist ein durch eine entsprechende
Durchtrittsöffnung 23 an der Oberseite des Sockels 3 ragendes als Drucktaste ausgebildetes
Bedienungselement 24 aufgesteckt. An jedem Hebel 20 ist ein Tasthebel 25 drehbar gelagert,
der zwei Abtastnasen 26 und 27 aufweist.
[0011] Die Hebel 20 sind durch eine im Träger 9 schwenkbar gelagerte Rastschwinge 28 jeweils
in zwei Stellungen verrastbar. Dazu weisen ihre Rastarme 21 je eine Rastnase 29 auf,
die in eine von jeweils zwei entsprechenden Vertiefungen 30 an der Rastschwinge 28
einrasten können, die mit einer Feder 31 gegen die Rastnasen 29 gedrückt wird. Die
Hebel 20 weisen Ansätze 32 auf, gegen die sich an dem Träger 9 befestigte Blattfedern
33 abstützen. Die Blattfedern 33 sind mit Anschlägen 34 ausgestattet, gegen die sich
die angehobenen Hebel 20 anlegen.
[0012] Die auf der einen Seite der Tasthebel 25 angeordneten Abtastnasen
26 können mit jeweils einer der nebeneinander angeordneten Steuerkurven 13 zusammenwirken,
während sich die auf der anderen Seite der Tasthebel 25 angeordneten Abtastnasen 27
an einen Schwingrahmen 35 anlegen, der mittels einer Achse 36 in dem Träger 9 gelagert
ist. Der Schwingrahmen 35 ist mit einem Stift 37 verbunden, an dem eine Zugstange
38 angreift, die in bekannter Weise mit einem im Oberarm 1 gelagerten Nadelstangenpendel
verbunden ist, in dem eine vertikal bewegliche Nadelstange 39 geführt ist.
[0013] Die Nähmaschine arbeitet wie folgt:
Beim Umlauf der Hauptwelle läuft die Welle 8, über den Zahnriemen 6 angetrieben, mit
der gleichen Geschwindigkeit wie die Hauptwelle um. Die Welle 8 treibt über die Zahnräder
15 und 14 den auf der Achse 11 gelagerten Block 12 mit der Untersetzung von 6 : 1
an.
[0014] Die Steuerung der Ausschwingweite der Nadelstange 39 erfolgt durch Betätigung eines
oder mehrerer der Bedienungselemente 24. Beim Niederdrücken eines Bedienungselementes
24 wird der zugehörige Hebel 20 nach unten verschwenkt und seine Rastnase 29 rastet
in die untere Vertiefung 30 der Rastschwinge 28 ein. Bei der dabei erfolgenden Ausschwingung
der Rastschwinge 28 gegen den Zug der Feder 32 wird ein vorher in der Vertiefung 30
verrasteter Hebel 20 durch die zugehörige Blattfeder 33 nach oben gegen den zur Geräuschdämpfung
federnd ausgebildeten Anschlag 34 gedrückt. Die Rastnase 29 des Hebels 20 legt sich
dabei frei in die obere Vertiefung 30 ein.
[0015] Durch die Bewegung des betätigten Hebels 20 in seine untere Lage wird der an ihm
angelenkte Tasthebel 25 in Anlage an die zugehörige Steuerkurve 13 und an den Schwingrahmen
35 gebracht. Beim Umlauf des Blockes 12 verschwingt somit die ausgewählte Steuerkurve
13 über den zugehörigen Tasthebel 25 den Schwingrahmen 35, wobei dieser über den damit
verbundenen Stift 37 und die Zugstange 38 die Nadelstange 39 entsprechend der Kurvenform
der ausgewählten Steuerkurve 13 ausschwingt.
Zierstichnähmaschine mit einer Mehrzahl von abtastbaren Steuerkurven, die durch eine
Bedienungselemente aufweisende Wähleinrichtung einzeln oder zu mehreren gemeinsam
mit Übertragungsmitteln zum Verstellen der Überstichbreite der Nadelstange und/oder
der Vorschubrichtung des Stoffschiebers verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerkurven (13) und die Wähleinrichtung (18) gemeinsam auf einem im Sockel (3)
der Nähmaschine montierten Träger (9) gelagert sind.