[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Richtmaschine mit 6 oder mehr zur Durchlaufrichtung
des Werkstücks schräg gestellten konkaven Richtrollen. Auf diesen Richtmaschinen werden
meistens Rohre gerichtet. Je kleiner der Rohrdurchmesser und je dünner die Wandstärke
der Rohre wird, desto häufiger finden die Werkstücke nicht den richtigen Weg durch
die Richtmaschine. Zur Vermeidung dieses Umstandes wurden bisher stets die Abstände
zwischen den Richtrollen bzw. Richtrollengruppen so klein wie möglich gehalten.
[0002] Andererseits ist es bei Zweiwalzenrichtmaschinen bekannt zwischen die meistens übereinander
angeordneten Richtwalzen Führungslineale einzubringen, um die Werkstücke beim Richtvorgang
seitlich abzustützen und so die Durchlaufrichtung des Drahtes oder der Stangen zu
gewährleisten.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Führung von Werkstücken, insbesondere
Rohren kleinen Durchmessers, zwischen aufeinanderfolgenden Richtrollen oder Richtrollengruppen
zu verbessern. Dies geschieht mit dem Ziel, den Arbeitsbereich von Rohrrichtmaschinen
zu vergrößern.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 wiedergegeben.
Damit wird ein Ausweichen insbesondere knickem
pfindlicher Rohre zwischen aufeinander- . folgenden Richtrollen oder Richtrollengru
ppen vermieden. Zur Vereinfachung wird im folgenden die Beschreibung der Erfindung
anhand einer Sechswalzenrichtmaschine vorgenommen, wobei alle Walzen schräg zur Durchlaufrichtung
des Werkstücks angestellt sind und wobei jeweils zwei Walzen übereinander angeordnet
sind, so daß sich drei hintereinander angeordnete Gruppen von je zwei Walzen ergeben.
Die Erfindung soll jedoch nicht auf solche Richtmaschinen beschränkt sein.
[0005] Bei einer derartigen Maschine tritt das Werkstück aus den ersten zwei Richtrollen
aus, ohne eine abschließende Richtwirkung erfahren zu haben. Deshalb ist der genaue
Punkt an dem das Werkstück aus den ersten beiden Richtwalzengruppen austritt nicht
mit Sicherheit vorherzusehen. Dem trägt die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch
2 im besonderem Maße Rechnung. In dem Einlauftrichter wird das Werkstück auf den angestrebten
Durchlaufpfad zentriert. Es kommt hinzu, daß bei verschiedenen Winkelstellungen der
Richtwalzen sich ein hinzunehmender Abstand zwischen den Führungsdüsen und den Ort
des Austritt des Werkstücks aus den vorangegangenen Richtwalzen einstellt, so daß
auch aus diesem Grunde ein Einfuhrtrichter an den Führungsdüsen wünschenswert ist.
[0006] Bei der Ausführung entsprechend Anspruch 3 ist zu berücksichtigen, daß diese Maßnahme
nur für den kleinsten Anstellwinkel der Rollen gilt, wobei dieser kleinste Anstellwinkel
jedoch ohnehin bei den kleinsten Werkstückdurchmessern eingestellt wird, so daß im
Falle, wenn die Führungsdüsen von Bedeutung sind, diese Walzenstellung gegeben ist.
[0007] Die Präzisierung der Erfindung gemäß Anspruch 4 soll insbesondere eine Abgrenzung
gegenüber solchen Führungsdüsen sicherstellen, die vor oder hinter der Richtmaschine
Anwendung finden könnten. Mit der vorliegenen Erfindung werden nur die Führungsdüsen
beansprucht, die zwischen den Richtwalzen einer Richtmaschine angeordnet sind. Die
so gekennzeichneten Führungsdüsen dienen der überbrückung der Zwischenräume zwischen
den Richtrollen.
[0008] Mit der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5 wird erreicht, daß die Befestigung
der Führungsdüsen gut zugänglich ist, damit diese beim Richten von Werkstücken mit
großem Durchmesser entfernt werden können. Die Düsen sind mit ihrem Durchtrittsquerschnitt,
daß heißt ihrem minimalen inneren Durchmesser den Werkstücken des kleinsten Durchmesserbereichs
der Richtmaschine angepaßt. Sie müssen deshalb beim Richten großer Durchmesser aus
dem Walzenbereich genommen werden.
[0009] Neben einer einfachen Steckverbindung zwischen den Tragarmen und dem Maschinengestell
ist vorzugsweise' die Weiterbildung gemäß Anspruch 6 vorgesehen.
[0010] Eine Höhenvorstellung der Düsen nach Anspruch 7 dient der Anpassung an unterschiedliche
Durchbiegungen des Werkstücks und der Anpassung an unterschiedliche Walzendurchmesser,
die sich durch Verschleiß und Nachschleifen ergeben können.
[0011] Die Auswechselbarkeit der Düsen nach Anspruch 8 begünstigt eine Anpassung des Düsen
- Innendurchmessers an den Durchmesser der zu richtenden Werkstücke und erlaubt weiterhin
eine einfache Anpassung des Düsenwerkstoffes an die Erfordernisse des Werkstücks.
[0012] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand einer Sechsrollenrichtmaschine dargestellt.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Widergabe der Walzen-und Düsenanordnung
Fig. 2 deren Anordnung und Befestigung in einer Draufsicht nach II-II in Fig.1
Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt aus Figur 2 gemäß Linie IV-IV
[0013] In Fig. 1 ist eine Sechsrollenrichtmaschine gezeigt, die ein Maschinengestell, bestehend
aus einem oberen Querhaupt 1 und einem unteren Ständer 2, aufweist, die durch Zuganker
3,4,5,6 miteinander verbunden sind. Zwischen dem Querhaupt 1 und dem Ständer 2 sind
die 6 Richtrollen 7,8,9,10,11,12 angeordnet. Alle Richtrollen sind schräg zur Durchlaufrichtung
31 des Werkstücks 44 angestellt und haben über ihre Länge gesehen ein konkaves Profil.
Alle Richtrollen werden in Rollenstühlen 13,14,15,16,17,18 getragen, die jeweils am
oberen bzw. unteren Querhaupt befestigt sind. Alle Rollenstühle können entsprechend
den Pfeilen 28,29,30 um eine senkrechte Achse geschwenkt werden. Alle Richtrollen
sind drehangetrieben, wie das anhand der in Fig.2 gezeigten Richtrollen 8,10 und 12
mit Hilfe der Gelenkwellen 36,37,38 gezeigt ist. Die Motoren selbst sind aus darstellerischen
Gründen weggelassen. Die 2 Zuganker 4 und 5 an der Peripherie des Maschinengestells
werden durch eine Traverse 19 verbunden, die durch Klemmstücke 20,21 an den Zugankern
befestigt wird. Die Klemmstücke und die Traverse werden durch Schrauben 22,23 mit
den Zugankern verspannt.
[0014] Von der Traverse 19 kragen zwei Tragarme 26,27 in den Bereich der Richtrollen hinein.
An ihren Enden tragen sie Führungsdüsen 34, 35. Die Führungsdüsen weisen je einen
Einlauftrichter 39,40 auf. Die Führungsdüsen schließen die Lücken zwischen aufeinanderfolgenden
Richtrollen 8,10/10,12. Beide Führungsdüsen sind gleichartig. Der Düsentrichter 40
schließt an die Austrittsstelle 42 des Werkstücks aus der Richtrollengru
ppe 7,8 an. Das Ende der Düse 35 reicht bis an die Einlaufstelle 43 des Werkstücks
44 zwischen die Rollen 9 und 10. Die Führungsdüse 35 überbrückt den Freiraum 41 zwischen
der Gruppe der Rollen 7 und 8 einerseits und der Gruppe der Rollen 9 und 10 andererseits.
[0015] Die Düsen 34,35 sind auswechselbar. Sie sind an den Tragarmen 26,27 mit je einer
Schraube 45 in einer Bohrung 46 der Tragarme befestigt.
[0016] Von der Traverse 19 her ragen die Tragarme 26,27 mit den Führungsdüsen 34,35 an ihren
freien Enden seitlich in die Freiräume axial zwischen die Richtrollen 7 bis 12. Die
Tragarme selbst sind an der Traverse 19 mit Schrauben 24,25 befestigt.
[0017] Die Düsen 34,35 sind höhenverstellbar. Die Höhenverstellung erfolgt gemäß den Pfeilen
32,33 durch eine Verschiebung der Traverse 19 an den Zugankern 4,5. Die Höhenverstellung
der Düsen kann von der Peripherie der Richtmaschine her erfolgen und ist deshalb besonders
gut zugänglich. Dazu müssen die Schrauben 22,23 gelöst und in der neuen Stellung wieder
angezogen werden. Die Höhenverstellung der Traverse 19 und damit verbunden der Führungsdüsen
34,35 kommt zur Anwendung, wenn die Biegelinie des Werkstücks in der Richtmaschine
verändert wird, oder wenn aus Verschleißgründen die Walzen nachgeschliffen wurden
und somit die Maschinenmitte abgesenkt wurde.
1) Richtmaschine für Rohre und Draht mit 6 oder mehr schräg zur Durchlaufrichtung
(31) des Werkstücks angestellten konkaven Richtrollen (7-12),
gekennzeichnet durch
Führungsdüsen (34,35) zwischen den in Durchlaufrichtung (31) hintereinander angeordneten
Richtrollen oder Richtrollengruppen (7,8/9,10/11,12)
2) Richtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen einen trichterförmigen
Einlauf (39,40) haben.
3) Richtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Düsen
dem Freiraum (41) zwischen den aufeinanderfolgenden Richtrollen (8,10/10,12) oder
Richtrollengruppen entspricht.
4) Richtmaschine nach den Ansprüchen 1 und 3, gekennzeichnet durch eine Anordnung
der Düsen derart, daß der Düsentrichter (40) an den Austritt (42) des Werkstücks (44)
aus der verlassenen Richtrollengruppe (7,8) 'anschließt und daß die Düse mit ihrem Endabschnitt bis vor die angestrebte Stelle
(43) des Einlaufs des Werkstücks in die nächste Richtrollengruppe (9,10) reicht.
5) Richtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die D:isen(34,35) an
Tragarmen (26,27) befestigt sind, die von der Peripherie des Maschinengestells (1,2)
abkragend zwischen die Richtrollen (7 bis 12) ragen.
6) Richtmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragarme (26,27)
am Maschinengestell (1,2) angeschraubt (22,23) sind.
7) Richtmaschine nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragarme
(26,27) in der Höhe (32,33) verstellbar sind.
8) Richtmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (34,35) separat
auswechselbar sind.