[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Befestigung eines Turbinengehäuses an Fundament-Querriegeln
und am Lagergehäuse.
[0002] Bei der heute üblichen Bauweise von Turbinen werden die Axialkräfte über Querkeile,
das Lagergehäuse, die Fundamentplatte, bezw. über Fundamentbolzen und Halteklötze
in den Fundament-Querriegel geleitet. Bei einer derartigen bekannten Befestigungsart
liegt der Fixpunkt, d.h. der Punkt, in welchem die axialen Beanspruchungen am Lagergehäuse
angreifen, in Höhe des Wellenstranges. Dadurch kann eine unzulässig hohe Torsionsbeanspruchung
des Querriegels auftreten. Auch können durch die damit verbundenen Kippbewegungen
die Schaufelspiele und das Spiel an den Wellendichtungen so verändert werden, dass
ein Streifen der Beschaufelung und dadurch ein unruhiger Lauf des Wellenstranges eintritt.
Ausserdem nehmen die Axialkräfte, welche auf die Befestigung, insbesondere bei Dampfturbinen
grosser Leistung, durch die Aktionskräfte der an das Turbinengehäuse angeschlossenen
Dampfleitungen und die erhöhte Reibung bei Dehnungen der Gehäuse durch deren immer
grösseren Gewichte ebenfalls zu. Da jedoch die Raumverhältnisse beispielsweise zwischen
Mitteldruck- und Niederdruckteil der Turbine konstruktionsbedingt eng sind, ist einer
entsprechenden grösseren Dimensionierung des Querriegels des Fundamentes eine Grenze
gesetzt.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Fixpunkt für die stillstehenden
Teile einer Turbine so zu verlagern, dass eine hohe Torsionsbeanspruchung des Fundament-Querriegels
und damit eine unzulässige Bewegung des Lagergehäuses am Punkt der Auflagerung vermieden
werden.
[0004] Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass am Turbinengehäuse
mindestens eine Stützrippe vorgesehen ist, welche über eine Pendelstütze und eine
Halterung mit dem Fundament-Querriegel in Axialrichtung starr verbunden ist, und dass
eine Pratze des Turbinengehäuses auf einer Auflagerfläche des Lagergehäuses axial
beweglich gelagert ist.
[0005] Durch die erfindungsgemässe Befestigung des Turbinengehäuses über Stützrippen und
Pendelstützen am Querriegel können konstruktiv schwierige und aufwendige Aenderungen
am Fundament-Querriegel vermieden werden und es wird ausserdem durch auftretende Kippbewegungen
des Fundament-Querriegels mit dem darä.n befestigten Lagergehäuse ein einseitiges
Anheben des Turbinengehäuses verhindert.
[0006] Gemäss einer weiteren Ausbildungsform der Pendelstützen sind diese über Exzenterbüchsen
axial verstellbar.
[0007] Durch diese Ausbildung ist eine spiellose Feineinstellung möglich.
[0008] Ferner ist es vorteilhaft, wenn an der Abstützung am Fundament-Querriegel Stellschrauben
angeordnet sind.
[0009] Dadurch kann bei der Montage die Einstellung des Fixpunktes in einfacher Weise erfolgen.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes vereinfacht
dargestellt.
[0011] Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Befestigung des Turbinen- und Lagergehäuses
am Fundament-Querriegel,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Pendelstütze,
Fig. 3 ein Detail der Grobeinstellung am Fundament-Querriegel, in vergrössertem Masstab.
[0012] Gemäss Fig. 1 ist mit 1 ein Gehäuse einer Turbine bezeichnet, deren Welle 2 in einem
Lagergehäuse 3 gelagert ist. Am unteren Teil des Turbinengehäuses 1 ist mindestens
eine Stützrippe 4 angeordnet, während am Oberteil eine Pratze 5 vorgesehen ist, welche
auf einer Auflagerfläche 6 des Lagergehäuses 3 axial beweglich gelagert ist. Das Lagergehäuse
3 ist über Einstellbolzen 7 und eine Fundamentplatte 8 auf einem Fundament-Querriegel
9 gelagert, wobei die Einstellbolzen 7 zur Höheneinstellung dienen. Zwischen der Stützrippe
4 und dem Fundament-Querriegel 9 ist eine Pendelstütze 10 angeordnet, welche an einer
Halterung 11 befestigt ist. Die Halterung 11 ist wiederum mittels Haltebolzen 12,
welche den Fundament-Querriegel 9 durchdringen, an diesem über Einstellschrauben 13
zur axialen Grobeinstellung fixiert.
[0013] Mit der in Fig. 2 dargestellten Pendelstütze 10 kann nach dem Exzenterprinzip eine
Feineinstellung des Abstandes zwischen dem Turbinengehäuse 1 und dem Fundament-Querriegel
9 erfolgen. Dazu weist die Pendelstütze 10 zwei Exzenterbüchsen 14, 14' auf, welche
über eine Spindel 15 und eine Mutter 16 mit einem Zylinderstift 17 miteinander verbunden
sind. Die Exzenterbüchsen 14, 14' sind in der Halterung 11 unbeweglich gelagert. Die
Durchmesser a, b der Exzenterbüchsen 14, 14' sind durch die Exzentrizität E desachsiert.
Nach erfolgter Feineinstellung durch Drehen der Exzenterbüchsen 14, 14' mittels der
Mutter 16, kann deren Lage durch eine Fixierschraube l8 gesichert werden. Die Pendelstütze
10 selbst weist an ihren Lagerflächen auf der Spindel 15 konisehe Enden 19, 19' auf,
wodurch nur ein Teil D auf der Spindel 15 aufliegt, und damit eine grössere Beweglichkeit
der Pendelstütze 10 erreicht wird.
[0014] In der Detailansicht der Grobeinstellung am Fundament-Querriegel 9 gemäss der Fig.
3 sind Druckplatten 20 am Fundament-Querriegel 9 angeordnet, auf welchen Stellschrauben
21 mit sphärisch ausgebildeten Angriffsflächen 22 aufliegen. Die Stellschrauben 21
sind in Gewindebohrungen 23 der Halterung 11 verdrehbar angeordnet, so dass damit
eine Grobeinstellung des Fixpunktes vorgenommen werden kann. Nach dieser Grobeinstellung
wird die Halterung 11 mittels der Haltebolzen 12 und Muttern 24 in ihrer Lage fixiert.
[0015] Durch die erfindungsgemässe Befestigung des Turbinengehäuses 1 am Fundament-Querriegel
9 ist es schon bei der Montage der Anlage auf einfache Weise möglich, den Fixpunkt
einzustellen.
1. Befestigung eines Turbinengehäuses am Fundament-Querriegel. und am Lagergehäuse,
dadurch gekennzeichnet, dass am Turbinengehäuse (1) mindestens eine Stützrippe (4)
vorgesehen ist, welche über eine Pendelstütze (10) und eine Halterung (11) mit dem
Fundament-Querriegel (9) in Axialrichtung starr verbunden ist, und dass eine Pratze
(5) des Turbinengehäuses (1) auf einer Auflagerfläche (6) des Lagergehäuses (3) axial
beweglich gelagert ist.
2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pendelstütze (10)
über Exzenterbüchsen (14, 14') axial verstellbar ist.
3. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Halterung (11) am Fundament-Querriegel (9) Stellschrauben (21) angeordnet
sind.