[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtung für den First eines Dachs, die unter
den Firstziegeln angebracht werden kann und aus einem Streifen biegsamen Material
mit Entlüftungsöffnungen besteht, der mit einer Längsseite an einem Firstbrett befestigt
werden kann und mit der anderen auf der Dachdecking anliegen kann, welche Seite eine
solche Form aufweist, dass die dem Profil der Dachdeckung folgt.
[0002] Eine solche Abdichtung ist aus der niederländischen Patentanmeldung 7016668 bekannt.
[0003] Diese Abdichtung weist den Nachteil auf, dass durch den Wind Wasser in den Raum unter
dem Dach geraten kann. Ein weiterer Nachteil ist, dass der auf der Dachdeckung anliegende
Teil der Abdichtung gross ist, so dass der Querschnitt der Abdichtung zu einem grossen
Teil profiliert sein muss, um dem Profil der Dachdeckung folgen zu können. Deshalb
muss dieser Teil ziemlich steif sein, um ein Klappern durch den Wind zu vermeiden.
Eine ziemlich steife Ausführung besitzt aber den Nachteil, dass der Wind zwischen
Dachdeckung und den auf ihr anliegenden Teil der Abdichtung komen kann, wodurch falsche
Luftströme entstehen, die die Entlüftung nachteilig beeinflussen, und das Wasser bis
unter die Dachdeckung aufgestaut werden kann. Ausserdem ist die Abdichtung infolge
der steifen und profilierten Ausführung teuer, während die Montage arbeitsintensiv
ist und sehr fachmännisch erfolgen muss. Weil ein grosser Teil der Abdichtung unter
dem Firstziegel herausragt, wird die Ausdehung durch die Einwirkung der Sonne nicht
gleichmässig sein, was der abdichtenden Wirkung nicht förderlich ist. Ausserdem ist
dieser herausragende Teil in ästhetischer Hinsicht weniger akzeptabel. Ferner liegen
die Entlüftungsöffnungen in der Abdichtung ausserhalb der Dachfläche, wordurch Leckwasser
auch in den Raum unter dem Dach geraten kann.
[0004] Der offene Raum zwischen den Ziegeln und den Firstziegeln ist gegen Regen und Schnee
abzudichten. Auch kann man es nicht zulassen, dass der Wind in diesem Raum freies
Spiel hat, weil die Entlüftungsströme unter dem Dach dadurch ungünstig beeinflusst
werden. Eine viel angewandte Lösung, dies zu vermeiden, ist, die Räume und die Fugen
zwischen den Firstziegeln und zwischen denen und den Ziegeln mit Zementmörtel zuzuschmieren.
Allerdings wird dadurch auch die sehr erwünschte Entlüftungsmöglichkeit aufgehoben.
[0005] Der Zweck der Erfindung ist eine Abdichtung für den First eines Dachs, die vorgenannte
Nachteile nicht aufweist und bei mehreren Dachneigungen anwendbar ist.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Abdichtungsstreifen, der an
einer Längsseite eine solche Form hat, dass die Dachdeckung dem Profil folgt, wenn
der Streifen unter einem Winkel auf der Dachdeckung anliegt, zur Dachdeckung hin gerichtete
Platten besitzt, die mit einer Seite mit dem Abdichtungsstreifen unter den Entlüftungsöffnungen
verbunden sind und mit der gegenüberliegenden bis an die Dachdeckung reichen können
und an dieser Seite eine solche Form aufweisen, dass sie dem Profil der Dachdeckung
folgen (zum Beispiel gewellte Dachziegel). Die Funktion der Platten ist das Leiten
der Entlüftungsströme in Richtung der Entlüftungsöffnungen und das Schaffen von Entspannungsräumen
zwischen den Platten und dem auf der Dachdeckung anliegenden Teil des Abdichtungsstreifens.
Diese Funktion wird optimal erfüllt, wenn die Platten verhältnismässig steif angeordnet
sind.
[0007] Wenn die Dachdeckung flach ist, reicht eine durchgehende Platte aus. Ist die Dachdeckung
jedoch nicht flach (gewellt), so werden die Platten in den Wellenteilen der Dachdeckung
angebracht. An diesen Stellen werden dann auch vorzugsweise die Entlüftungsöffnungen
und die Distanzhalter angeordnet.
[0008] Der Abdichtungsstreifen ist unter dem Firstziegel angebracht und kann im Querschnitt
derart profiliert sein, dass er dem Profil an der Unterseite des Firstziegels nahezu
entspricht. Eine der Längsseiten des Abdichtungsstreifens lässt sich am Firstbrett
befestigen. Bei Satteldächern ist est möglich, zwei von diesen Abdichtungsstreifen
überlappend am Firstbrett anzubringen, die sich vorab auch zu einem Ganzen vereinen
lassen oder aus einem Ganzen bestehen können.
[0009] Um zu vermeiden, dass Wasser durch die Entlüftungsöffnungen in die Dachkonstruktion
geraten kann, besitzen sie, vorzugsweise am Umfang, einen Stehrand, der dafür sorgt,
dass Leckwasser in Richtung der Dachdeckung abgeführt wird. Der Stehrand kann über
den ganzen Umfang oder einen Teil desselben angeordnet sein. In herstellungstechnischer
Hinsicht bietet ein teilweise angebrachter Rand keinen Vorteil, weshalb ein über den
ganzen Umfang der Entlüftungsöffnungen angeordneter Stehrand bevorzugt wird.
[0010] Auf beiden Seiten der Entlüftungsöffnungen sind vorzugsweise am Abdichtungsstreifen
zum Firstbrett hin gerichtete Dinstanzhalter angebracht, die zwischen die Entlüftungsöffnungen
und den Firstziegel eingeklemmt werden können, um zu vermeiden, dass sie beim Anordnen
des Firstziegels abgeschlossen werden. Ferner geben die Distanzhalter dem Abdichtungsstreifen
einen ausreichenden Druck, um eine effektive Abdichtung mit der Dachdeckung zu gewährleisten.
[0011] Die Platten und u.U. auch der unter dem Firstziegel befindliche Teil des Abdichtungsstreifens
können aus billigerem Werkstoff sein als der auf der Dachdeckung anliegenden Teil
des Abdichtungsstreifens, weil dieser Teil der Einwirkung durch die Sonne und anderen
Einflüssen von aussen her, wie vom Wind oder Schnee mitgeführten aggressiven Verunreinigungen,
ausgesetzt ist und somit aus hochwertigem und optimal stabilisiertem Werkstoff gefertigt
sein muss. Der auf der Dachdeckung anliegende Teil des Abdichtungsstreifens kann durch
Windstösse klappern. Um dies weitestgehend zu vermeiden, empfielt es sich, lediglich
das Ende dieses Teils auf der Dachdeckung anliegen zu lassen. Dazu ist er derart ausgeführt,
dass er sich leichter verformen lässt als der Rest des Abdichtungsstreifens.
[0012] Wie bereits erwäht, sind die Platten vorzugsweise verhältnisaässig steif zu befestigen.
Die Befestigung am Abdichtungsstreifen kann durch eine oder mehrere Versteifungsrippen
versteift sein. Der Vorteil davon ist, dass der Abdichtungsstrifen bei variierender
Dachneigung nahe dem Firstbrett biegen wird, wodurch die auf dem Dach anliegenden
Seiten der Platten und des Abdichtungsstreifens gut passend auf der Dachdeckung anliegen
werden. Mit anderen Worten, die erfindungsgemässe Abdichtung ist selbstsuchend.
[0013] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert werden. In ihr ist:
Fig. 1 eine Querschnitt der First eines Dachs mit einer erfindungsgemässen Abdichtung
Fig. 2 eine Ansicht einer Variante des Abdichtungsstreifens nach Fig. 1.
[0014] In Figur 1 ist die Dachschalung, bestehend aus Brettern oder Platten, über oder unter
denen eine Schicht Isolationsmaterial angebracht sein kann. Die Dachschalung besitzt
Dachlatten 2 zum Auflegen der Dachziegel 3, die flach oder gewellt sein können. Ober
einem Firstbrette befinden sich Firstziegel 5, die durch Nägel 6 am Firstbrett 4 befestigt
sind. Der Raum zwischen den Ziegeln 3 und den Firstziegeln 5 wird mit Abdichtungsstreifen
7, 8 abgedichtet, die einerseits am Firstbrett 4 und anderseits auf der Dachdeckung
anliegen. Der auf der Dachdeckung 3 anliegende Teil weist eine solche Form auf, dass
er dem Profil der Dachdeckung folgt. Der Abdichtungsstreifen besitzt in regelmässigen
Abständen voneinander angeordnete Entlüftungsöffnungen 9, die am Umfang mit einem
Stehrand 10 versehen sind. Sie dienen dazu, unter dem Firstziegel 5 eindringendes
Wasser an den Rändern 10 in Richtung der Dachdeckung abfliessen zu lassen, so dass
es nicht in die Dachkonstruktion eindringen kann. Sollte dies dennoch der Fall sein,
so wird das Wasser durch die Entlüftungsöffnungen 9 auf die Dachdeckung 3 geraten.
[0015] Der Teil 8 der Abdichtung ist aus biegsamen verformbaren Werkstoff, z.B. Polyäthylen,
hergestellt, um zu erreichen, dass er vom Wind auf die Dachdeckung gedrückt wird.
Dadurch, dass der Abdichtungsstreifen 7, 8 auch mit zur Dachdeckung hin gerichteten
Platten 12 versehen ist, die unter den Entlüftungsöffnungen 9 mit einer Seite mit
dem Streifen 7, 8 verbunden sind und mit der anderen bis an die Dachdeckung 3 reichen,
ist eine gute Entlüftung gewährleistet und wird ein Eindringen von Wasser in die Dachkonstruktion
vermieden. Auch die freien Seiten der Platten 12 weisen eine solche Form auf, dass
sie dem Profil der Dachdeckung folgen. Die Platten sind steifer als der Teil 8 des
Abdichtungsstreifens, weil sie die Entlüftungsströme in Richtung der Entlüftungsöffnungen
9 leiten müssen. Die Platten 12 dienen also eigentlich als Leitblech, während ausserdem
jetzt zwischen den Platten 12 und dem Teil 8 des Abdichtungsstreifens Entspannungskammern
A gebildet werden. Die Platten 12 und der Teil 7 können aus billigerem Werkstoff sein
als der Teil 8, weil dieser der Einwirkung der Sonne und den von Wind und Regen mitgefürhten
aggressiven Verunreinigungen ausgesetzt ist. Auf beiden Seiten der Platten 12 befinden
sich Versteifungsrippen 14 und 15, die auch mit dem Abdichtungsstreifen 7, 8 verbunden
sind. So wird erreicht, dass die Platten 12 in der gewünschten Stellung gehalten werden.
[0016] Wenn die Dachdeckung nicht flach ist (gewellte Ziegel), wird ein Abdichtungsstreifen
sehr bevorzugt, bei dem die Platten in den Tälern der Ziegel befestigt sind, an welchen
Stellen auch die Entlüftungsöffnungen 9, die Distanzhalter 13 und etwaigenfalls Versteifungsrippen
14, 15 angeordnet sind.
[0017] An den Stellen, an denen der Firstziegel 5 den Abdichtungsstreifen 7, 8 berührt,
ist der Streifen mit Distanzhaltern 13 versehen, die zwischen die Entlüftungsöffnungen
9 und den Firstziegel 5 eingeklemmt werden. So ergibt sich zwischen dem Firstziegel
5 und der Abdichtung ein gewisser Raum, so dass unter dem Firstziegel befindliches
Wasser wegfliessen kann. Ausserdem wird vermieden, dass die Entlüftungsöffnungen durch
den Firstziegel 5 abgeschlossen werden, so dass ein Entlüftungsstrom gewährleistet
ist. Ferner wird dadurch ein Andrücken des Abdichtungsstreifens auf die Dachdeckung
erreicht. In der Figur 1 ist die Ausführung für ein Satteldach dargestellt. Auf beiden
Seiten des Firstbretts 4 werden Abdichtungsstreifen 7, 8, 12 angebracht. Es versteht
sich, dass die Abdichtung auch aus einem Ganzen gefertigt sein kann. Bei einem Pultdach
benötigt man nur einen Abdichtungsstreifen. Die Entlüftungsströme werden vom Luftstrom
unter dem Firstziegel 5 zwischen Dachschalung und Dachdeckung angesaugt. Wird die
Dachneigung geändert, so wird sich der Abdichtungsstreifen um einen Punkt nahe dessen
Befestigung am Firstbrett 4 biegen, wodurch sich die Platten 12 und der Teil 8 der
Abdichtung der geänderten Dachneigung anpassen und wieder schliessend auf der Dachdeckung
anliegen werden. Mit anderen Worten, die erfindungsgemässe Abdichtung ist selbstsuchend.
1. Abdichtung für den First eines Dachs, die unter den Firstziegeln angebracht werden
kann, bestehend aus einem Streifen biegsamen Werkstoff mit Entlüftungsöffnungen, der
mit einer Längsseiten an einem Firstbrette befestigt werden kann und mit der anderen
auf der Dachdeckung anliegen kann, welche Seite eine solche Form aufweist, dass die
dem Profil der Dachdeckung folgt, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdichtungsstreifen,
der an einer Längsseite eine solche Form aufweist, dass sie dem Profil der Dachdeckung
folgt, wenn der Streifen unter einem Winkel auf der Dachdeckung anliegt, eine oder
mehrere zur Dachdeckung hin gerichtete Platten besitzt, die mit einer Längsseite mit
dem Abdichtungsstreifen unter den Entlüftungsöffnungen verbunden sind und mit der
gegenüberliegenden bis an die Dachdeckung reichen und eine solche Form aufweisen,
dass die dem Profil der Dachdeckung folgen.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdichtungsstreifen
im Querschnitt nahezu dem Querschnitt des Firstziegels entsprechend gebogen ist.
3. Abdichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsöffnungen
über den ganzen Umfang oder einen Teil desselben einen Stehrand besitzen.
4. Abdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdichtungsstreifen
nahe den Entlüftungsöffnungen an der zum Firstziegel hin gerichteten Seite mit Distanzhaltern
versehen ist.
5. Abdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung
der Platten am Abdichtungsstreifen durch eine oder mehrere Versteifungsrippen versteift
ist.
6. Abdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich das auf
der Dachdeckung anliegende Ende des Abdichtungsstreifens leichter vorformen lässt
als der Rest des Streifens.
7. Verfahren zum Abdichten der First eines Dachs, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Abdichtungsstreifen nach den Ansprüchen 1 bis 6 verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsseite des Abdichtungsstreifens
am Firstbrett befestigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Seiten des Firstbretts
ein Abdichtungsstreifen angeordnet wird.