[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher, insbesondere Winderhitzer für Hochöfen,
Verfahren zur Temperaturregulierung von Gas und Wind für den Hochofen, sowie die Anwendung
des Verfahrens.
[0002] Wärmeaustauscher und insbesondere Winderhitzer für Hochöfen mit einer feuerfesten
Auskleidung, einer innenliegenden Isolierschicht und einem daraufliegenden Stahlmantel
bzw. -panzer sind bekannt. In Wärmetauschern der genannten.Art soll Luft bzw. Gas
mit Spitzenerwärmungstemperaturen über 1000°C transportiert werden. Nachfolgend soll
der Gegenstand der Erfindung am Beispiel eines Winderhitzers für den Hochofenbetrieb
exemplarisch dargestellt werden.
[0003] Im Innenraum von Winderhitzern wird auf maximal 4 bar komprimierte Luft beim Durchgang
durch einen feuerfesten Besatz, der auf Temperaturen von bis zu 1500°C aufgeheizt
wurde, erwärmt. Die Luft erreicht bei diesem Vorgang annähernd die Temperatur der
Feuerfestauskleidung. Der Stickstoffanteil der Luft setzt sich bei Temperaturen oberhalb
von 1300°C merklich mit dem Sauerstoffanteil zu Stickoxiden um. Da es sich bei Feuerfestauskleidung
und Isolierschicht um gasdurchlässige Systeme handelt, gelangt die im Innenraum des
Winderhitzers vorliegende Gasmischung von Wasserdampf, Stickoxiden und nicht umgesetzter
Luft bis hin zum Stahlmantel, an dem Temperaturen in der Nähe des Taupunktes des Gasgemisches
vorliegen können. Wird der Taupunkt der Gasmischung am Stahlmantel unterschritten,
was im praktischen Einsatz an allen Abschnitten des Winderhitzers auftreten kann,
so bildet sich ein Kondensat, das hohe Anteile an Nitrat-und/oder Nitritionen aufweist.
[0004] Aus der bisherigen Korrosionsforschung ist bekannt, dass zugspannungsbelastete Baustahlkonstruktionen
bei Anwesenheit von nitrathaltigen Elektrolyten, insbesondere bei saurem pH-Wert,
zur Anfälligkeit gegenüber Spannungsrisskorrosion neigen. Gerade grosstechnische geschweisste
Anlagen, wie Winderhitzer, sind bei innenseitig vorhandenen Nitratkondensaten aufgrund
der hohen Schweisseigenspannung und der zyklischen Betriebsart des Winderhitzers in
Gas- und Heizphase durch die Spannungsrisskorrosion besonders gefährdet.
[0005] Die durch die Spannungsrisskorrosion verursachten Schäden sind nicht auf bestimmte
Winderhitzerbauarten beschränkt und der Schadensablauf ist in vielen Fällen da
T durch charakterisiert, dass die Risserscheinungen nach den ersten Ortungen sehr schnell
fortschreiten und Anzahl der Risse und Risstiefe nach kurzer Zeit zum Sanieren der
Anlage zwingen. Auf eine lange Inkubationsperiode folgt in der Regel eine kurze Rissperiode.
[0006] Es wurden bereits eine Reihe von Massnahmen zur Vermeidung der Schäden ergriffen
und am erfolgversprechendsten erschienen bisher eine Aussenisolierung zur Verhinderung
der Taupunktunterschreitung am Mantelblech oder das Einbringen von abdichtenden Folien
oder Anstrichen an der Mantelinnenseite zu sein. Die Aussenisolierung als bisher wirksamstes
Mittel gegen Spannungsrisskorrosion hatte jedoch zur Folge, dass die Kondensation
der nitrathaltigen Gasphase erst in Bereichen der nachgeschalteten Systeme erfolgte.
Die Spannungsrisskorrosion kann mit dieser Methode also nicht vermieden, sondern nur
örtlich verlagert werden.
[0007] Bei allen bisher getroffenen Massnahmen zur Vermeidung der Spannungsrisskorrosion
ging man von der einseitigen Beeinflussung des Mechanismus der Spannungsrisskorrosion
aus. Zum einen wurde versucht, den Elektrolyten aus dem Korrosionssystem zu entfernen
(Abdichten durch Folien oder Anstriche und Aussenisolierung zur Verhinderung der Taupunktunterschreitung),
zum anderen wurde versucht, Baustähle zu entwickeln, die aufgrund ihrer Legierungszusammensetzung
eine genügende Beständigkeit gegenüber Spannungsrisskorrosion aufweisen. Der zuletzt
beschriebene Weg wurde in der DE-OS 29 07 152 eingeschlagen. Durch die Erhöhung von
Chrom- und Molybdängehalten und gleichzeitige Absenkung des Kohlenstoffgehaltes unter
Werte von 0,05 % wurde hierbei versucht, die Beständigkeit von Baustählen gegenüber
Spannungsrisskorrosion zu erhöhen. Die labortechnische Überprüfung dieser Speziallegierungen
auf ihre Spannungsrisskorrosionsanfälligkeit wurde nach dem damaligen Stand der Technik
in einer 60 %-igen Kalzium-Nitrat-Lösung mit Zusatz von Ammoniumnitrat in einem statischen
Korrosionsversuch durchgeführt. Heutige Erkenntnisse in der Korrosionsprüfung zeigen
jedoch, dass weder das Korrosionsmedium noch die-eingesetzte mechanische Prüfmethode
dem praktischen Belastungsfall im betrieblichen Einsatz entsprechen, so dass bei der
Prüfung der im Patent aufgeführten Legierungen keine für die Praxis brauchbaren Ergebnisse
erzielt wurden. In der DE-OS 29 07 152 sind Standzeiten bis zum Eintreten der Spannungsrisskorrosion
von zweieinhalb Jahren für die Konstruktion aus diesen Speziallegierungen angegeben,
was für die Betreiber von Winderhitzeranlagen nicht akzeptable Zeiten sind. In diesem
Bereich sind vielmehr mittlere Lebensdauern der Aggregate von mindestens 10 bis 15
Jahren erwünscht.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Wärmetauscher und insbesondere Winderhitzer
der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass sie unter Vermeidung bzw. Abmilderung
interkristalliner Spannungskorrosion am Mantelblech und unter Erhöhung der bisherigen
Lebensdauer betrieben werden können. Nach einem weiteren Aspekt dieser Aufgabe soll
ein Verfahren zur Temperaturregulierung von Gas und Wind für den Hochofen geschaffen
werden, wobei dieses Verfahren auf den erfindungsgemäss bereitzustellenden Wärmetauscher
beliebiger Konstruktion anwendbar ist.
[0009] Diese Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass durch einen komplexen Eingriff
in die massgeblichen Einflussgrössen der Spannungsrisskorrosion die entsprechende
Anfälligkeit des Wärmetauschers vermindert werden kann. Dies wird erfindungsgemäss
durch die Schaffung eines Wärmetauschers und insbesondere Winderhitzers für Hochöfen
der eingangs genannten Art erreicht, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Isolierschicht
so ausgelegt ist, dass unter den Bedingungen des Betriebes des Wärmetauschers eine
Stahlmanteltemperatur von 20 bis 60°C einstellbar ist, und dass der Stahlmantel aus
chromfreiem Baustahl mit einem Molybdängehalt im Bereich von 0,01 bis 2 Gew.% gebildet
ist.
[0010] Das erfindungsgemässe Verfahren zur Temperaturregulierung von Gas und Wind für den
Hochofen zeichnet sich dadurch vorteilhaft aus, dass man das Gas bzw. den Wind in
an sich bekannter Weise durch einen Winderhitzer führt, der eine feuerfeste Auskleidung,
eine zwischenliegende Isolierschicht und ein Mantelblech aus chromfreiem Baustahl
mit einem Molybdängehalt von 0,01 bis 2 Gew.% aufweist, wobei die Dimensionierung
der Isolierschicht und die Betriebsbedingungen, z.B. auch des Durchflusses des gasförmigen
Mediums so aufeinander abgestimmt sind, dass die Temperatur des Mantelbleches unter
60°C liegt.
[0011] Im Rahmen der Erfindung ist insbesondere der Einsatz von chromfreiem Baustahl mit
dem angeführten Molybdängehalt vorteilhaft, der unter schwingender, niederfrequenter
Wechselbelastung eine hohe Beständigkeit gegenüber interkristalliner Nitrat-Spannungsrisskorrosion
aufweist. Hierbei kann es, je nach Art des herangezogenen Stahls, vorteilhaft sein,
wenn dieser keinen Anteil an Vanadin enthält.
[0012] Da hohe Mantelblechtemperaturen zu einem beschleunigten Ablauf der Spannungsrisskorrosion
führen, wenh es in bestimmten Bereichen des Winderhitzers zur Unterschreitung der
Taupunkttemperatur gekommen ist, wird gemäss der Erfindung ein sinnvoller Einfluss
auf die Temperatur eventuell vorhandenen Korrosionsmediums ausgeübt. Versuche haben
gezeigt, dass eine Absenkung der Temperatur des Korrosionsmediums im dynamischen Korrosionsversuch
auf 40°C die Beständigkeit der Mantelblechwerkstoffe erheblich erhöht. Deshalb soll
die Mantelblechtemperatur durch eine zusätzliche Innenisolierung von den bisher üblichen
80 bis über 160°C auf mindestens 60°C, vorzugsweise 50 bis 30°
C, und insbesondere günstig um etwa 40°C, gesenkt werden.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass je nach Anwendungszweck
zwei unterschiedliche Stahlgruppen für die Mantelbleche des Winderhitzers verwendet
werden, die sich im wesentlichen durch den
Legierungsgehalt an Kohlenstoff, Molybdän und durch die mechanischen Eigenschaften
unterscheiden. Die eine Stahlgruppe enthält z.B. folgende Bestandteile: 0,005 bis
0,2 % Kohlenstoff, 0,1 bis 1,5 % Silizium, 0,1 bis 2,0 % Mangan, höchstens 0,025 %
Phosphor, höchstens 0,025 % Schwefel, 0,1 bis 2,0 % Molybdän und als Rest Eisen und
unvermeidliche Verunreinigungen. Diese Stähle besitzen eine Bruchverlängerung von
etwa 30 % und sollten speziell für den Aufbau und die Konstruktion neuer Anlagen oder
selbsttragender Doppelmäntel herangezogen werden. Als Beispiele für Stähle dieser
Gruppen seien die Stähle 15Mo3 und 16Mo5 genannt.
[0014] Die andere geeignete Stahlgruppe enthält z.B. folgende Bestandteile und zeichnet
sich durch eine Bruchverlängerung von 3.40 % aus: 0,005 bis 0,1 % Kohlenstoff, Spuren
Silizium, höchstens 0,4 % Mangan, 0,01 bis 0,15 % Molybdän, höchstens 0,025 % Phosphor,
höchstens 0,025 % Schwefel, höchstens 0,007 % Stickstoff, höchstens 0,2 % Titan und
der Rest aus Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen. Diese Legierung ist vorzugsweise
für Reparaturen geeignet, bei denen der alte Stahlmantel die Tragkonstruktion übernimmt
und höhere Festigkeiten des
Repa- raturwerkstoffes nicht erforderlich sind (% bedeuten jeweils Gew.%).
[0015] Wärmetauscher, insbesondere Winderhitzer, sind im Betrieb einer zyklischen Belastung
ausgesetzt. Die vom System einerseits und von der Verarbeitung des Werkstoffes andererseits
im Bauwerk herrschenden Spannungen sind dadurch gekennzeichnet, dass das System bei
Druckbelastung bzw. Druckentlastung eine Spannungs- bzw. Dehnungsänderung erfährt,
wobei die Grösse der Dehnungsgeschwindigkeit von entscheidender Bedeutung für den
Mechanismus des Korrosionsprozesses ist. So werden in Hochtemperatur-
Winderhitzern, die mit maximal 4 bar Druck gefahren werden, Dehngeschwindigkeiten in
der Grössenordnung von 10-
6 bis 10
-8 s gemessen. Diese Dehngeschwindigkeiten sind vom System vorgegeben, eine Änderung
von aussen ist nicht möglich, sieht man davon ab, dass die Druckschwankungen und damit
die Dehnungsamplituden verringert werden können. Diese zyklische Belastung überlagert
im Bauteil eine.statische Grundeigenspannung, die als wesentliche Ursache die im Schweissnahtbereich
auftretenden Eigenspannungen hat. Erfindungsgemäss wird daher angestrebt, die Schweisseigenspannungen
im Werkstoff so niedrig wie möglich zu halten, indem bei artgleicher Schweissung eine
Mehrlagen-Vergütungsschweissung dergestalt durchgeführt wird, dass das nach dem Schweissen
entstehende Gefüge keine grossen Härteunterschiede zwischen Grundwerkstoff und Schweissnahtbereich
aufweist und damit eigenspannungsarm ist.
[0016] Die notwendige und sinnvolle Kombination von Belastung, Werkstoff und Elektrolyt
wird erfindungsgemäss weiterhin dadurch gelöst, dass das Feuerfestmaterial der Isolierschicht
so angeordnet und bemessen wird, dass die Temperaturen des Mantelbleches höchstens
60°C, bevorzugt maximal 40°C, bei beliebiger Kuppeltemperatur und beliebiger Bauform
des Ofens, des Kessels oder des Hochtemperatur-Windererhitzers beträgt. Zur.Aufrechterhaltung
der vorgegebenen Temperatur des Mantelbleches bei z.B. höherer Umgebungstemperatur
kann eine Wasserberieselungsanlage am Wärmetauscher.vorgesehen sein. Zur Verminderung
der Wärmeeinwirkung durch Sonneneinstrahlung kann das Mantelblech erfindungsgemäss
mit einer reflektierenden Schicht versehen sein.
[0017] Weiterhin wird erfindungsgemäss vorzugsweise angestrebt, die Isolierschicht zwischen
Feuerfestmaterial und Mantelblech aus feuerfesten Steinen, insbesondere solchen mit
hoher Beständigkeit gegen mässig saure Nitratelektrolyte auszubilden,
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung können aus der Zeichnung und der zugehörigen
Beschreibung entnommen werden. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele gemäss der
Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 den Aufbau einer Schweissnaht und eine Tabelle mit Schweissdaten,
Fig. 2 eine grafische Darstellung des Härteprofils im Schweissnahtbereich,
Fig. 3 eine grafische Darstellung des Spannungsverlaufes im Mantelblech bei Druckänderungen
im Winderhitzer,
Fig. 4 : eine grafische Darstellung des Einflusses des Molybdängehaltes der Mantelbleche auf
die Standzeit,
Fig. 5 eine grafische Darstellung des Einflusses der Temperatur des Korrosionsmediums
auf die Standzeit und
Fig. 6 eine schematische Darstellung des Aufbaus eines erfindungsgemässen Winderhitzers.
[0019] Fig. 1 enthält Beispiele für gute und schlechte Schweissungen, die gegenüber interkristalliner
Spannungsrisskorrosion zu schnellen Schäden führen können bzw. andererseits eine hohe
Standzeit aufweisen. Im Falle des StE 36 mit einem Härteunterschied zwischen Grundwerkstoff
und Schweissnaht von 120 MV trat deutlich interkristalline Spannungsrisskorrosion
im Schweissnahtbereich auf.
[0020] Bei geschweissten Proben aus 15Mo3 und einer Vergleichsprobe aus Stahl ASt 41 werden
maximal Härteunterschiede von 50 bis 60 MV gemessen, wie dies aus Fig. 2 hervorgeht.
Es wird erfindungsgemäss angestrebt, die Schweissung so auszuführen, dass ein Härteunterschied
zwischen Grundwerkstoff und Schweissnahtbereich von 50 bis 60 MV nicht überschritten
wird.
[0021] Der Belastungsablauf nach Fig. 3 ist derart, dass einer statischen Eigenspannungsgrundlast,
die variabel ist, eine dynamische Oberlast überlagert wird. Diese Belastung ist vom
System vorgegeben und kann nicht verändert werden. Für die erfindungsgemässe Systemauswahl
ist es wesentlich, dass die Dehnrate des Systems beim Umschalten von Druck auf Entlastung
bzw. umgekehrt, in der Grössen- .ordnung zwischen 10
-6 und 10 s liegt. Bei einem zyklischen Belastungsvorgang mit kritischen Dehngeschwindigkeiten
wurde ein deutlicher Einfluss des Molybdängehaltes auf die Empfindlichkeit gegenüber
interkristalliner Spannungsrisskorrosion des Mantelbleches unter Bedingungen der dynamischen
Belastung gefunden.
[0022] Den günstigen Einfluss von Molybdän auf die Standzeit der erfindungsgemässen Stähle
bei konstanten Dehnraten von 3,3·10
-7 s
-1 für die Stähle H II, X67, 15Mo3 und 16Mo5 lässt Fig. 4 erkennen. Dabei wird die erfindungsgemässe
Erhöhung der Standzeit mit steigendem Molybdängehalt deutlich sichtbar.
[0023] Die Entstehung stabiler passiver Schichten bei Stählen steht in enger Beziehung zu
der Stahlzusammensetzung, insbesondere dem Gehalt an Molybdän. Aus diesem Grund ist
Molybdän der wesentliche Bestandteil des erfindungsgemässen Stahlbleches. Im Gegensatz
zu dem Stahlblech nach der DE-OS 29 07 152, bei dem Chrom als wesentlicher Bestandteil
angesehen wird, muss unter den vorgegebenen Bedingungen des Verfahrens durch dynamische
und niederfrequente Belastung und konstante Dehngeschwindigkeit festgestellt werden,
dass die Anwesenheit von Chrom negative Folgen für die Anfälligkeit gegenüber interkristalliner
Spannungsrisskorrosion hat. Derartige Stahlbleche weisen in Schweissnahtbereichen
eine Chromverarmung auf, die durch Zusatz von Kohlenstoff und Stickstoff abbindenden
Elementen, wie Niob, verhindert werden kann. Diese Massnahme der Chromabbindung und
damit der Vermeidung einer Chromverarmung entfällt bei rein molybdärhaltigen Stählen.
[0024] .Der Einfluss der Temperatur wird aus Fig. 5 deutlich. Hier zeigt sich, dass bei
Absenkung der Mantelblechtemperaturen auf Werte unter ca. 60°C bei ebenfalls dynamischer
Beanspruchung Standzeiten erreicht werden, wie sie in neutralem Medium mit Glyzerin
ebenfalls auftreten. Es liegt also in diesem Fall ein fast rein mechanisches Verhalten
vor.
[0025] In Fig. 6 ist der schematische Aufbau einer Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Winderhitzers gezeigt. Hierin bedeuten 1 den Stahlmantel, 2 die innenliegende Isolierschicht
und 3 die feuerfeste Auskleidung (Innenseite).
1. Wärmetauscher, insbesondere Winderhitzer für Hochöfen mit feuerfester Auskleidung,
Isolierschicht und Stahlmantel, dadurch gekennzeichnet , dass die Isolierschicht so
ausgelegt ist, dass unter den Bedingungen des Betriebes des Wärmetauschers eine Stahlmanteltemperatur
von 20 bis 60°C einstellbar ist, und dass der Stahlmantel aus chromfreiem Baustahl
mit einem Molybdängehalt im Bereich von 0,01 bis 2 Gew.% gebildet ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass der chromfreie Baustahl
unter schwingender, niederfrequenter Wechselbelastung eine hohe Beständigkeit gegenüber
interkristalliner Nitrat-Spannungsrisskorrosion aufweist.
3. Wärmetauscher nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierschicht
so ausgelegt ist, dass eine Manteltemperatur im Bereich von 30 bis 50°C einstellbar
ist.
4. Wärmetauscher nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , dass der chromfreie
Baustahl keinen Anteil an Vanadin aufweist.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Mantelblech aus
Stahl mit 0,005 bis 0,2 % Kohlenstoff, 0,1 bis 1,5 % Silizium, 0,1 bis 2,0 % Mangan,
höchstens 0,025 % Phosphor, höchstens 0,025 % Schwefel, 0,1 bis 2,0 % Molybdän und
als Rest Eisen und unvermeidliche Verunreinigungen besteht.
6. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Mantelblech aus
Stahl mit 0,005 bis 0,1 % Kohlenstoff, Spuren Silizium, höchstens 0,4 % Mangan, höchstens
0,025 % Phosphor, höchstens 0,025 % Schwefel, 0,01 bis 0,15 % Molybdän, höchstens
0,007 % Stickstoff, höchstens 0,2 % Titan und als Rest Eisen und unvermeidliche Verunreinigungen
besteht.
7. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Mantelblech bei artgleicher Schweissung im Schweissnahtbereich ohne spannungsfreies
Glühen nach dem Schweissen bearbeitet ist.
8. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , dass die
Isolierschicht aus feuerfesten Steinen gebildet ist.
9. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Isolierschicht aus feuerfesten Steinen mit hoher Beständigkeit gegen mässig saure
Nitrat- bzw. Nitritelektrolyte gebildet ist.
10. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , dass
das feuerfeste Material der Isolierschicht so angeordnet und bemessen ist, dass die
Temperaturen des Mantelbleches höchstens 40°C betragen.
11. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , dass
zur Aufrechterhaltung der vorgegebenen Temperatur des Mantelbleches eine Wasserberieselungsanlage
am Wärmetauscher vorgesehen ist.
12. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , dass
zur Verminderung von Sonneneinstrahlung das Mantelblech mit einer reflektierenden
Schicht versehen ist.
13. Verfahren zur Temperaturregulierung von Gas und Wind für den Hochofen, dadurch
gekennzeichnet , dass man das Gas bzw. den Wind in an sich bekannter Weise durch einen
Winderhitzer führt, der eine feuerfeste Auskleidung, eine zwischenliegende Isolierschicht
und ein Mantelblech aus chromfreiem Baustahl mit einem Molybdängehalt von 0,01 bis
2 Gew,% aufweist, wobei die Dimensionierung der Isolierschicht und die Bedingungen
des Durchflusses des gasförmigen Mediums so aufeinander abgestimmt sind, dass die
Temperatur des Mantelbleches unter 60°C liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , dass die Temperatur des Mantelbleches
unter 40°C gehalten wird.
15. Verfahren nach Ansprüchen 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet , dass die Temperatur
des Mantelbleches durch eine zugeschaltete Wasserberieselung im gewünschten Bereich
zusätzlich gesteuert wird.
16. Anwendung der Verfahren der Ansprüche 13 bis 15 auf Winderhitzer mit aussen- oder
innenliegendem Brennschacht bzw. Gitterschacht und nachgeschaltete Sammelleitungen.