[0001] Die Erfindung betrifft ein Stahlbetonfertigteil, insbesondere für Deckenplatten,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Trägerprofil hierfür gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 8.
[0002] Im Fertigteilbau werden häufig als Deckenelemente TT-Platten verwendet. Die TT-Plattenelemente
haben eine Spannweite von bis zu zehn Metern und leiten bei größeren Bauwerken ihre
Lasten über entsprechende Lastaufnahmevorrichtungen wie Riegel und Stützen in den
Baugrund ab. In der Praxis ist hierzu bislang noch üblich, die Riegel mit seitlich
durchlaufenden Schultern oder Konsolen zur Lagerung der Deckenelemente anzuordnen,
auf denen die Deckenelemente mit armierten Auflagestützen aus Fertigbeton aufliegen.
[0003] Hierzu ist es aus der FR-PS 23 56 783 bekannt, die Deckenplatte randseitig mit metallenen
Trägerprofilen zu versehen, die mit einem inneren Verankerungsabschnitt im Fertigteil
verankert sind und mit einem ausragenden Stützabschnitt auf der
Lastaufnahmevorrichtung aufliegen, wo anschließend in geeigneter Weise ein Vergießen
mit Ortbeton erfolgt. jedes Trägerprofil besteht aus vier geschlossen umlaufenden,
in Einbaustellung vertikalen Aussteifungswänden, die im Beton durch untere Ankerlaschen
verlängert sind, welche zur wirksamen Verankerung im Beton einen umgebogenen unteren
Rand besitzen.
[0004] Ein Stahlbetonfertigteil der im Oberbegriff des Anspruchs
1 wiedergegebenen Gattung ist aus der DE-AS 22 44 886, dortige Fig. 8, bekannt. Das
dortige Trägerprofil ist an der Unterseite von darüberliegenden Stahlplatten verschweißt,
und zusammen mit diesen mit Rundstahl-Armierungseisen verschweißt, welche die Stahlplatten
und das Trägerprofil im Beton verankern.
[0005] Durch die Vorfertigung des Stahlbetonfertigteils mit Trägerprofilen aus Metall, die
am Rand des Fertigteiles mit einem Verankerungsabschnitt verankert sind und mit einem
Stützabschnitt ausragen, läßt sich zwar eine Reihe - von Vorteilen gegenüber einem
Stützabschnitt aus armiertem Fertigbeton erreichen, so u.a. geringe Bauhöhe des Stützabschnitts,
größere Flexibilität am Einbauort usw., jedoch liegt die Hauptschwierigkeit in der
sauberen Verankerung des Verankerungsabschnittes des Trägerprofils im Fertigteil.
Zur sicheren Ableitung der Verankerungskräfte werden die Armierungsstähle des Bewehrungskorbes
mit dem Trägerprofil verschweißt, was äußerst arbeitsaufwendig ist und Anpassungsmaßnahmen
in der Fertigteilausbildung erschwert. So gibt im Falle der Verschweißung in der Regel
das obere Ende des Bewehrungskorbes die Höhenlage des Trägerprofils vor.
[0006] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Stahlbetonfertigteil der
im Oberbegriff des Anspruchs
1 umrissenen Gattung sowie ein Trägerprofil hierfür derart zu schaffen, daß ohne Schweißverbindung
zwischen Trägerprofil und Armierungsstahl eine baustatisch sichere Einleitung der
Verankerungskräfte des Trägerprofils in die Bewehrung erfolgen kann.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1.
[0008] Dadurch wird erreicht, daß die Kraftübertragung zwischen dem Trägerprofil und dem
Armierungsstahl über Druckbelastung zwischen der Bodenwand des Trägerprofils und dem
Abstützabschnitt des Armierungsstahls unter Zwischenschaltung der Lastverteilungseinrichtung
erfolgt. Die aufrechten Aussteifungsstege leiten somit ihre Kräfte in die Bodenwand
ab, diese wiederum stützt sich an der Lastverteilungseinrichtung ab, die ihrerseits
unter entsprechender Vergleichmäßigung der Belastungen auf die Abstützäbschnitte der
Kopfteile wirkt, welche die Kräfte in die Abspannteile des Armierungsstabes einleiten.
Eine Schweißverbindung ist nicht erforderlich, da die Kraftübertragung zwischen dem
Trägerprofil und dem Armierungsstahl durch die Lastverteilungseinrichtung vergleichmäßigt
lediglich über Druck erfolgt.
[0009] Gemäß Anspruch 2 wird der die Lastverteilungseinrichtung aufnehmende Abstand zwischen
der Bodenwand des Trägerprofils und dem Abstützabschnitt des Kopfteils variabel gehalten,
um so bei Bedarf Höhenanpassungen des Trägerprofils im Stahlbetonfertigteil vornehmen
zu können. Dies ist deshalb ohne weiteres möglich, da ohnehin ein erheblicher Abstand
zwischen Abstützabschnitt und Bodenwand vorgesehen sein muß, um lokal zu starke Quetschungen
des Betons zu vermeiden und eine ausreichende Lastverteilung zu gewährleisten. Es
ist jedoch unkritisch, diesen Abstand von einem dies gewährleistenden Mindestmaß aus
bei Bedarf zu vergrößern, so daß hier ein Freiheitsgrad zu Anpassungsmaßnahmen besteht
und so beispielsweise auch Maßungenauigkeiten des Bewehrungskorbes ausgeglichen werden
können.
[0010] Während ohne weiteres denkbar ist, den Abstützabschnitt beispielsweise plattenförmig
auszubilden und im Abstand oberhalb der Bodenwand anzuordnen sowie auf geeignete Weise
mit den Abspannteilen der Armierungsstähle zu verbinden, ist eine besonders einfache
konstruktive Ausführungsform gemäß Anspruch 3 dadurch zu verwirklichen, daß der Abstützabschnitt
als Scheitelbereich eines bogenförmig ausgebildeten Kopfteils ausgebildet ist. Auf
diese Weise ist es möglich, daß die geschlossen umlaufenden Armierungsstähle einfach
mit ihrem oberen Bogenabschnitt die Bodenwand mit entsprechendem Abstand übergreifen,
ohne daß aufwendige Sonderkonstruktionen erforderlich sind. Die Lastverteilungseinrichtung
gleicht die dann geringe Flächenausdehnung der Abstützabschnitte aus.
[0011] Insbesondere bei entsprechender Bemessung des Abstandes zwischen dem Abstützabschnitt
und der Bodenwand ist es grundsätzlich möglich, als Lastverteilungseinrichtung ein
entsprechend verdichtetes und sauber ausgeführtes Betonkissen ohne sonstige Armierungen
zu verwenden. Vorteilhaft umfaßt jedoch gemäß Anspruch 4 die Lastverteilungs- - einrichtung
auch wenigstens annähernd parallel zur Bodenwand des Trägerprofils verlaufende Armierungsstäbe,
die beispielsweise einerseits an der Oberseite der Bodenwand und andererseits am bogenförmigen.Abstützabschnitt
des Kopfteils der Armierungsstähle anliegen. Da die Abstützung der Armierungsstäbe
gegen den Auflagedruck wiederum gewissermaßen weich im Betonkissen erfolgt, treten
hier keine schädlichen Spannungsspitzen auf, wenn sich Betonmaterial zwischen die
Armierungsstäbe und ihre Anlageflächen an der Bodenwand oder am Abstützabschnitt schiebt.
Jedoch unterstützen die Armierungsstäbe andererseits durch ihre Steifheit die Lastverteilung
im Betonkissen.
[0012] Eine besonders biegesteife Ausführung des Trägerprofils ergibt sich bei dessen Ausbildung
als Kastenprofil mit horizontaler Mittelachse gemäß Anspruch 5: Dabei können gemäß
Anspruch 6 die Armierungsstähle Durchtrittsöffnungen in der Bodenwand durchgreifen,
um so mit ihren Kopfteilen im Innenraum des Kastenprofils zu liegen. Eine bequeme
und einwandfreie vollständige Anfüllung des Innenraums des Kastenprofils mit Beton
und deren Kontrolle ist dadurch möglich, daß in den seitlichen Aussteifungswänden
und/oder der Deckenwand Einfüllöffnungen gemäß Anspruch 7 vorgesehen sind.:
Derartige Einfüllöffnungen können überdies auch noch zur weiteren Lagerung des Trägerprofils
durch etwa querrangeordnete Armierungsstäbe dienen, die die Einfüllöffnungen durchgreifen.
[0013] Aus der BE-PS 774 213 ist es zwar bekannt, ein Trägerprofil von bogenförmigen Kopfteilen
der Armierungsstähle übergreifen zu lassen und so zu halten. Jedoch wird das dortige
Trägerprofil, welches ebenfalls keine Boden- oder auch Deckenwand aufweist, von entsprechend
abgebogenen Kopfteilen der Armierungsstähle ohne Abstand übergriffen, so daß die Kopfteile
zur Vermeidung unkontrollierter Flächenpressungen dennoch am Trägerprofil vorab angeschweißt
werden müssen, und dieser Aufwand somit nicht entfallen kann. Im übrigen handelt es
sich bei dem Stahl- - betonfertigteil der BE-PS 774 213 um ein Fertigteil mit Vollbeton-Auflager
und den sich hierdurch ergebenden, weiter oben bereits erläuterten und bekannten Nachteile.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen des Trägerprofils ergeben sich aus den Ansprüchen 9
und 10.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer zeichnerisch dargestellten Ausführungsform
näher erläutert.
[0016] Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Trägerprofils i für ein erfindungsgemäßes
Stahlbetonfertigteil, wobei der Verankerungsabschnitt des Trägerprofils abgebrochen
dargestellt ist,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den seitlichen Auflagerbereich eines erfindungsgemäßen
Stahlbetonfertigteils, und
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2.
[0017] Gemäß Fig. 1 besteht ein erfindungsgemäßes Trägerprofil 10 aus einem in ein Stahlbetonfertigteil
mit Armierungsstählen einbetonierbaren Verankerungsabschnitt 12 und einem freien,
ausragenden Stützabschnitt 14, der als Auflager des Stahlbetonfertigteils an einer
entsprechenden Lastaufnahmevorrichtung 44 (vgl. Fig. 2) dient. Das Trägerprofil 10
ist ein geradlinig gestrecktes Kastenprofil mit in Einbaustellung horizontal liegender
Mittelachse sowie mit einer gleichmäßigen Außenbreite B
AP, einer Innenbreite B
IP und einer lichten Innenhöhe H
IP. An der Innenseite des Stützabschnittes 14 sind in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise
Innenrippen 16 zur Aussteifung angeordnet, welche über die gesamte Breite B
ip durchlaufen. Ähnlich sind im Bereich des Verankerungsabschnittes 12 Außenrippen 18
vorgesehen, welche sich über die gesamte Breite B
AP des Trägerprofils 10 erstrecken und unter baustatischen Erwägungen an denjenigen
Stellen des Trägerprofils angeordnet werden können, wo dies aus Festigkeits- und Statikgründen
erforderlich oder zweckmäßig erscheint. Wie die Zeichnung veranschaulicht, sind sowohl
die Innenrippen 16 als auch die Außenrippen 18 im unteren Bereich des Trägerprofils
10 angeordnet. Im Bereich des Verankerungsabschnittes
12 sind an der mit 20 bezeichneten Unterseite des Trägerprofils 10 weiterhin Durchtrittsöffnungen
22 vorgesehen, welche eine der Innenbreite B
IP des Trägerprofils 10 entsprechende Länge besitzen können, und deren Funktion weiter
unten noch deutlich wird. Die Breite B
AS der Durchtrittsöffnungen 22 ist größer als der Durchmesser von Armierungsstählen
26, die in der weiter unten noch näher erläuterten Weise in die Durchtritts- offnungen
22 eingesetzt werden.
[0018] Die Unterseite 20 des Trägerprofils 10 ist an einer Bodenwand 28 ausgebildet, die
über zwei seitliche und in Einbaustellung aufrechte Aussteifungswände 24 mit einer
oberen Deckenwand 30 verbunden ist. In der Deckenwand 30 sind sowohl im Verankerungsabschnitt
12 als auch im Stützabschnitt 14 Kontroll- und Einfüllöffnungen
32 unterschiedlichen Durchmessers angeordnet, durch welche hindurch der in das Trägerprofil
10 einzugießende Beton strömen sowie insbesondere auch kontrolliert und verdichtet
werden kann, so daß keine gefährlichen Lunker die Tragfähigkeit der Verbindung mit
den Eisen und Stählen gefährden. Ebenso sind in den seitlichen Aussteifungswänden
24 Einfüllöffnungen 34 vorgesehen, damit ein sattes Ausgießen des gesamten Trägerprofiles
10 möglich ist. Wenn ein späteres Vergießen auch des Stützabschnittes 14 nach der
Montage des Stahlbetonfertigteils mit Ortbeton erfolgen soll, ist beispielsweise eine
Ein-' füllöffnung 34 im Bereich der Übergangslinie 36 vom Verankerungsabschnitt 12
zum Stützabschnitt 14 vorgesehen, so daß ein nahtloser Anschluß an den Beton des Stahlbetonfertigteils
im Bereich des Verankerungsabschnittes 12 sichergestellt werden kann.
[0019] In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist ebenso wie in Fig. 1 in abgebrochener;
'Darstellung ein Stahlbetonfertigteil in Form einer Deckenplatte dargestellt, welche
sehr deutlich den erfindungsgemäßen Verbund zwischen dem Trägerprofil 10 und der Bewehrung
des Stahlbetonfertigteils
'zeigt. Da das Trägerprofil 10 gemäß Fig. 1 im wesentlichen demjenigen gemäß Fig. 2
entspricht, sind für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet worden, so daß
eine nochmalige Erläuterung dieser Teile entbehrlich ist.
[0020] Der von den seitlichen Aussteifungswänden 24, der Bodenwand 28 und der Deckenwand
30 umschlossene Innenraum 42 des Vierkantprofils ist im Bereich des Verankerungsabschnittes
12 mit Fertigbeton angefüllt, im Bereich des Stützabschnittes 14 hingegen von Fertigbeton
frei. Der Stützabschnitt 14, der in der Darstellung gemäß Fig.
2 noch nicht mit Ortbeton verfüllt ist, liegt auf der Lastaufnahmevorrichtung 44 wie
z.B. einem Auflager eines Trägers auf, wobei eine dazwischen angeordnete Dämmplatte
46 aus Kunststoff wie Neopren oder Gummi zur Schalldämmung dient und zugleich ein
Gleitlager für Längsdehnungen des gesamten Stahlbetonfertigteils ergibt.
[0021] Die Lastaufnahmevorrichtung 44 ist in der Darstellung gemäß Fig. 2 entsprechend der
Praxis in der Abmessung derart auf das Stahlbetonfertigteil abgestimmt, daß sich beispielsweise
eine ebene Decke des darunter befindlichen Raumes ergeben würde. Über die Höhe des
Stahlbetonfertig-. teils erstrecken sich im Bereich von Aussteifungsstegen der Deckenplatte
die Armierungsstähle 26, welche zusammen mit Bodenarmierungsstäben 48 die Hauptarmierung
des Bewehrungskorbes im betreffenden Steg bilden.
[0022] Wie insbesondere auch aus Fig. 3 ersichtlich ist, gehen die ringförmig geschlossen
ausgebildeten Armierungsstähle 26 von einer Grenzlinie 52 aus in ein bogenförmiges
Kopfteil 54 ansonsten jedoch gleichen Querschnitts über, welches in seinem Scheitelbereich
einen oberen Abstützabschnitt 58 aufweist. Mit dem Abstützabschnitt 58 voran ist jeder
Armierungsstahl 26 durch eine zugeordnete Durchtrittsöffnung 22 hindurch in den Innenraum
42 des Trägerprofils 10 hineingesteckt, derart, daß sich von der Bodenwand 28 ein
erheblicher Abstand H
F ergibt,, der mit
; der Einstecktiefe des Kopfteils 54 variieren kann. Wird nun der von Profilinnenwänden
24', 28' und 30' umgrenzte Innenraum 42 des Profilträgers 10 mit Fertigbeton vergossen,
so wird bereits alleine dadurch eine Lastverteilungseinrichtung 50 zwischen dem Abstützabschnitt
58 und der Profilinnenwand 28' der Bodenwand 28 geschaffen, da sich dort ein Betonkissen
56 bildet. Hierdurch ist eine einwandfreie Übertragung von Druckkräften zwischen der
Bodenwand 28 und dem Abstützabschnitt 58 ohne übermäßige Flächenpressung gewährleistet.
[0023] Im Beispielsfalle sind jedoch an der Oberseite der Bodenwand 28 Armierungsstäbe 40
und an der Unterseite des Abstützabschnittes 58 Armierungsstäbe 38 zusätzlich vorgesehen,
welche parallel zur Bodenwand 28 angeordnet sind und die Wirkung der Lastverteilungseinrichtung
50 weiter verbessern. Die Armierungsstäbe 38 und 40 können sich einerseits über das
innere Ende des Verankerungsabschnitts 12 hinaus in das Betonfertigteil erstrecken,
und andererseits auch über das andere Ende des Verankerungsabschnitts 12 hinaus in
den Stützabschnitt 14 erstrecken und so eine innige Verbindung mit dem später einzubringenden
Ortbeton gewährleisten.
[0024] Grundsätzlich könnte für das Trägerprofil 10 anstelle eines geschlossenen Kastenprofils
auch ein anderes Profil mit wenigstens einer aufrebhten Aussteifungswand 2
4 und einer Bodenwand 28 gewählt werden, welche in der geschilderten Weise dazu dient,
die Abstützung der biegesteifen Aussteifungswand 24 über die Lastverteilungseinrichtung
50 gegen die Kopfteile 54 der Armierungsstähle 26 zu gewährleisten. Wesentlich ist
dabei nur, daß der Abstützabschnitt 58 jedes Armierungsstahles 26 die Bodenwand 28
sowie sonstige biegefeste Teile des Trägerprofils
10 mit Abstand übergreift, so daß sich ein dem Betonkissen 56 ähnliches Betonkissen
ausreichender Dicke ergibt, welches die Lastverteilung gegebenenfalls unterstützt
durch Armierungsstäbe 38 oder 40 übernehmen kann. Ein Kastenprofil ist jedoch besonders
vorteilhaft im Hinblick darauf, daß es hohe Biegemomente mit relativ geringer Dimensionierung
aufnehmen kann und sich darüber hinaus etwa in der beispielhaft veranschaulichten
Weise besonders gut für eine verschweißungsfreie Verankerung der geschilderten Art
eignet, die geringen Montageaufwand erfordert. Das Kastenprofil selbst kann dabei
in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise aus zwei miteinander verschweißten L-Profilen
aufgebaut werden, wobei das eine L-Profil eine seitliche Aussteifungswand 24 und die
Deckenwand 30 sowie das andere L-Profil die andere Aussteifungswand 24 und die Bodenwand
28 umfaßt.
1. Stahlbetonfertigteil, insbesondere für Deckenplatten,
a) mit wenigstens einem Trägerprofil (10) mit wenigstens einer in Einbaustellung aufrechten,
Biegemomente aufnehmenden Aussteifungswand (24), das einen in den Fertigbeton zumindest
teilweise eingebetteten Verankerungsabschnitt (12) und einem mit einer Lastaufnahmevorrichtung
(44) verbindbaren, aus dem Fertigbeton ausragenden Stützabschnitt (14) aufweist, und
b) mit wenigstens einem Armierungsstahl (26), der einen in seiner Zugrichtung verlaufenden
Abspannteil und einen Kopfteil (54) für die Kraftübertragung zwischen dem Trägerprofil
(10) und dem Abspannteil aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
c) daß das Trägerprofil (10) eine in Einbaustellung wenigstens annähernd horizontale
Bodenwand (28) aufweist,
d) daß der Kopfteil (54) des Armierungsstahls (26) einen zumindest annähernd parallel
zur Bodenwand (28) angeordneten Abstützabschnitt (58) aufweist,
e) daß der Abstützabschnitt (58) die Bodenwand (28) des Trägerprofils (10) im Abstand
(HF) hierzu übergreift, und
f) daß zwischen dem Abstützabschnitt (58) und der Bodenwand (28) des Trägerprofils
(10) eine Lastverteilungseinrichtung (50) vorgesehen ist.
2. Stahlbetonfertigteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (HF) zwischen dem Abstützabschnitt (58) und der Bodenwand (28) des Trägerprofils (10)
für jeden Einbaufall variabel einstellbar ist.
3. Stahlbetonfertigteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstützabschnitt
(58) als Scheitelbereich eines bogenförmig ausgebildeten Kopfteils (54) ausgebildet
ist.
4. Stahlbetonfertigteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lastverteilungseinrichtung (50) wenigstens annähernd parallel zur Bodenwand
(28) des Trägerprofils (10) verlaufende Armierungsstäbe (38, 40) umfaßt.
5. Stahlbetonfertigteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägerprofil (10) als Kastenprofil mit horizontaler Mittelachse und mit einer
durch beidseitige Aussteifungswände (24) mit der Bodenwand (28) verbundene Deckenwand
(30) ausgebildet ist.
6. Stahlbetonfertigteil nach einem der Ansprüche bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Armierungsstahl (26) eine Durchtrittsöffnung (22) der Bodenwand (28) durchgreift.
7. Stahlbetonfertigteil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Aussteifungswänden (24) und/oder der Deckenwand (30) Einfüllöffnungen (32, 34) für
den Zutritt des Fertigbetons zum Innenraum (42) des Kastenprofils vorgesehen sind.
8. Trägerprofil für ein Stahlbetonfertigteil nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 4, gekennzeichnet durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 5 und 7.
9. Trägerprofil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bodenwand (28)
und/oder den Aussteifungswänden (24) Durchtrittsöffnungen (22) für Armierungsstähle
(26) vorgesehen sind.
0. Trägerprofil nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine vorgefertigte Schweißkonstruktion
aus zwei L-Profilen, die je eine Aussteifungswand (24) und die Bodenwand (28) bzw.
die Deckenwand (30) bilden.