[0001] Die Erfindung betrifft eine biaxial gestreckte Polyesterfolie mit ausgezeichneter
Bedruckbarkeit, Kochbeständigkeit, Gleitfähigkeit, sowie Haftung gegenüber verschiedenen
Bindemitteln.
[0002] ' Biaxial gestreckte Polyesterfolien zeichnen sich durch ihre'Transparenz, ihre guten
mechanischen Eigenschaften und ihre Formbeständigkeit aus. Sie werden daher allgemein
als Verpackungsfolien, als Grundfolien für Tonträger- und Computerfolien, Magnetbänder
und für graphische Zwecke usw.. verwendet.
[0003] Innerhalb dieser Anwendungsgebiete treten jedoch einige Mängel auf:
(1) Zur Bedruckung der biaxial gestreckten Polyesterfolien benötigt man Spezialdruckfarben.
Druckfarben wie sie z.B. für Zellglas verwendet werden, sind nicht für die herkömmlichen
Polyesterfolien geeignet.
(2) Die Polyesterfolien haben ein schlechtes Haftvermögen gegenüber verschiedenen
Bindemitteln, die zur Herstellung von Magnetbändern und für graphische Zwecke verwendet
werden müssen. Für diese Anwendungen muß daher eine Grundierung aufgetragen werden.
(3) Gelegentlich wird eine Coronabehandlung in nomaler Luft durchgeführt (s. z.B.
FR-A 22 95 066) (nachfolgend "ACD-Behandlung" genannt), um das Haftvermögen von Druckfarben,
verschiedenen Bindemitteln usw. zu verbessern. Obwohl mit der ACD-Behandlung ein gewisse
Verbesserung der Anfangshaftung erzeilt wird, nimmt das Haftvermögen der Folien bei
Lagerung infolge Alterung stark ab. Das bedeutet, daß eine Verbesserung des Haftvermögens
durch eine solche Coronabehandlung praktisch unmöglich ist. Außerdem wird durch die
ACD-Behandlung die Gleitfähigkeit erniedrigt und es kommt daher leicht zum Blocken
beim Auf- oder Abwickeln oder bei Weiterbehandlungsverfahren.
[0004] Aus der DE-PS 17 69 534 ist bekannt, daß man insbesondere bei Polypropylenfolien
oder Polyestern ein Haftverbesserung gegenüber einer heißsiegelfähigen Beschichtung,
insbesondere einer solchen aus Polyvinylidenchloridcopolymerisaten herbeiführen kann,
wenn man die Folie einer Coronabehandlung in Stickstoff oder in Luft-Stickstoffgemischen
mit bis zu 15 Volumenprozent Sauerstoff unterwirft. Diese Patentschrift konnte jedoch
keinen Hinweis auf die vorliegende erfindungsgemäße Folie geben.
[0005] Es stellte sich somit die Aufgabe, eine biaxial gestreckte Polyesterfolie zu schaffen,
die die genannten Mängel der bisherigen Folien nicht aufweist.
[0006] Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch eine biaxial gestreckte und in Stickstoffatmosphäre
coronabehandelte Polyesterfolie, deren kennzeichnendes Merkmal darin besteht, daß
sid aus einem Copolyester aufgebaut ist aus
A Resten zweibasischer Säuren, in denen mindestens 90 Molprozent aus Terephthalsäureeinheiten
bestehen und
B Glykolen, die 0,1 bis 3,0 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Poly(alkenoxid)glykole
mit einem Molekulargewicht von 500 bis 40 000, vorzugsweise 800 bis 30 000 enthalten
und sie mit einer Energie zwischen 10 und 100 W.min/m
2 coronabehandelt ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Folie hat die nachfolgend beschriebenen hervorragenden Eigenschaften:
(1) Die Folie weist eine ausgezeichnete Haftung gegenüber den bekannten Druckfarben
für Zellglas auf. Darüber hinaus hat eine mit Polyäthylen kaschierte Folie bei der
Verwendung als Verpackungsmaterial eine ausgezeichnete Kochbeständigkeit.
(2) Die Haftung auf der Folie verschiedener Bindemittel ist so gut, daß sie keine
Grundierung benötigt. Schwierigkeiten beim Beschichtungsvorgang werden infolgedessen
vermindert, und die Produktivität ist im Vergleich zu herkömmlichen Polyesterfolien
verbessert.
(3) Die Folie hat eine gute Gleitfähigkeit.
(4) Das Haftvermögen der Folie nimmt bei Lagerung infolge Alterung nicht ab.
[0008] Zu den innerhalb der Erfindung verwendbaren Poly(alkylenoxid)glykolen gehören: Poly-(alkylenoxid)-glykole,
z.B. Poly-(äthylenoxid)-glykol (PEG), Poly-(propylenoxid)-glykol (PPG), Poly-(tetra-
methylenoxid)-glykol (PTMG), Copolymerisate von Äthylenoxid mit Propylenoxid (PEG.PPG),
Polyglykolderivate mit Alkoxygruppen, z.B. Methoxygruppen, erhalten durch Substitution
der Hydroxylgruppen von Poly-(alkenoxid)-glykolen und Poly-(phenoxyäthylen)-glykol.
[0009] Eines oder gleichzeitig mehrere dieser Poly(alkylenoxid)glykole können erfindungsgemäß
verwendet werden; dabei sind PEG, PPG, PEG.PPG und PTMG besonders geeignet.
[0010] Im Hindblick auf die Transparenz und das Haftvermögen der Folie sind im allgemeinen
Poly(alkylenoxid)glykole mit durchschnittlichen Molekulargewichten von 500 bis 40
000, vorzugsweise von 800 bis 30 000, geeignet. Im Falle von PEG z.B. 800 bis 30 000
(vorzugsweise 1 000 bis 20 000), im Falle von PEG - PPG 5 000 bis 30 000 (vorsugsweise
8 000 bis 20 000) und im Falle von PTMG 600 bis 5 000 (vorzugsweise 800 bis 4 000).
[0011] Bei einem Molekulargewicht unter 500 sind die Thermostabilität, die Formbeständigkeit
bei hoher Temperatur und das Haftvermögen der hergestellten Folien schlecht. Bei einem
Molekulargewicht über 40 000 dagenen weist die Folie eine mangelhafte Transparenz
und ein schlechtes Haftvermögen auf.
[0012] Der Gehalt an Poly(alkylenoxid)glykolen liegt zwischen 0,1 und 3,0% (vorzugsweise
0,3 bis 2,5%), bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyesters. Bei einem Gehalt von
weniger als 0,1 Gewichtsprozent ist die Verbesserung des Haftvermögens nicht ausreichend.
Ein Gehalt von über 3,0 Gewichtsprozent führt dagegen zu einer Beeinträchtigung der
Formbeständigkeit und der Transparenz der Folie. Außerdem nimmt des Haftvermögen der
Folie durch eine Kochbehandlung beim Einsatz als Verpackungsmaterial oder durch Alterung
unter hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit stark ab. Insbesondere wird die Folie
bei der Kochbehandlung leicht trüb.
[0013] Der innerhalb dieser Erfindung verwendete Begriff "Poly(alkylenoxid)glykol enthaltender
Polyester" bezieht sich auf Polyester mit copolymerisierten Poly(alkylenoxid)glykol-Einheiten,
von denen jedoch ein Teil aus einer Mischung von Polyester mit Poly(alkenoxid)glykolen
bestehen kann, sofern die Menge so gering ist, daß das Haftvermögen der Folie nicht
darunter leidet.
[0014] Die Poly(alkylenoxid)glykole können zum Zeitpunkt des Esteraustausches und/oder der
Veresterung und/oder der Polykondensation und/oder unmittelbar vor Abschluß der Polykondensation
zugegeben werden.
[0015] Der in dieser Erfindung beschriebene Polyester baut sich aus Resten zweibasiger Säuren
und Resten von Glykolen auf. Mindestens 90 Molprozent der Säurereste sind Terephthalsäureeinheiten.
Polyäthylenterephthalat (PET) oder PET-Copolymerisate sind bevorzugt.
[0016] Der auf diese Weise hergestellte, Poly(alkylenoxid)glykole enthaltende Polyester
wird dann nach den üblichen Folienherstellungs- und -streckverfahren zu einer biaxial
gestreckten Folie verarbeitet, z.B. durch aufeinanderfolgendes biaxiales Strecken,
gleichzeitiges Strecken oder nach Verfahren, bei denen nach dem biaxialen Strecken
ein zweites Längsstrecken durchgeführt wird.
[0017] Die erfindungsgemäße biaxial gestreckte Polyesterfolie hat, je nach Verwendungszweck,
im allgemeinen Dicken von 2 bis 700 pm, vorzugsweise 4 bis 200 pm.
[0018] Die biaxial gestreckte Folie wird dann in einer im wesentlichen aus Stickstoff bestehenden
Atmosphäre, in der die Sauerstoffkonzentration weniger als 0,1 Volumenprozent ausmacht,
einer Coronabehandlung unterzogen (nachfolgend als "NCD-Behandlung" bezeichnet). Bei
der NCD-Behandlung ist die Behandlungsatmosphäre (insbesondere die Konzentration des
Restsaurestoffs) von Bedeutung. Liegt die Konzentration des Restsauerstoffs über 0,1
Volumenprozent, so ist die Verbesserung des Haftvermögens nicht ausreichend, und das
Haftvermögen der Folie nimmt durch den Alterungseffekt stark ab, außerdem wird die
Gleitfähigkeit der Folie verschlechtert. Das bedeutet, daß die Konzentration des Restsauerstoffs
unter 0,1 Volumenprozent (vorsugsweise unter 0,05 Volumenprozent) liegen muß. Als
Ergebnis dieser Behandlung zeigt die Folie praktisch keine Verminderung des Haftvermögens
durch den Alterungseffekt.
[0019] Bei der NCD-Behandlung kann die an die Elektrode anzulegende Spannung ein Wechselstrom
beliebiger Wellenform sein. Eine Sinuswelle mit einer Spannung von 5 bis 70 kV (von
Spitze zu Spitze) und einer Frequenz von 50 Hz bis 50 MHz ist vorteilhaft. Die Summe
der auf die Folie aufgebrachten elektrischen Energie kann im allgemeinen zwischen
10 und 100 W.min (vorzugsweise 15 bis 60 W.min) pro Quadratmeter zu behandelnder Folienoberfläche
betragen.
[0020] Die elektrische Energie kann entweder in einem Arbeitsgang oder in mehreren Stufen
aufgebracht werden. Bei extrem dünnen Folien sollte die Aufladung mit elektrischer
Energie in mehr als zwei Stufen innerhalb einer Behandlungsreihe aufgeteilt werden,
denn es besteht die Gefahr, daß Falten und Durchschläge auftreten.
[0021] Im Hinblick auf die Bedruckbarkeit und die Haftung gegenüber Bindemitteln ist ein
Energieaufwand von mehr als 10 W.min/m
2 bevorzugt. Andererseits sollten unter 100 W.min/m
2 an Energie aufgewandt werden, da sonst die Bedruckbarkeit oder die Haftung gegenüber
Bindemitteln durch "Uberbehandlung" abnehmen. Ein Energieaufwand unter 100 W.min/m
2 ist auch mit Rücksicht auf die Verbundfestigkeit einer mit Polyäthylen kaschierten
Folie nach der Kochbehandlung, die Blockneigung, die Gleitfähigkeit, die Faltenbildung
usw. bevorzugt.
[0022] Um bei der NCD-Behandlung die maximale Wirksamkeit zu erzielen, sollte diese Behandlung
im Ablauf der Folienherstellung zwischen dem biaxialen Verstrecken und dem Aufwickelvorgang
durchgeführt werden. Die NCD-Behandlung kann jedoch auch nach dem Aufwickeln stattfinden.
[0023] Es ist zwar nicht ersichtlich, aus welchem Grund die Polyesterfolie nach dieser Erfindung
solche ausgezeichneten Eigenschaften in Bezug auf Haftvermögen, Gleitfähigkeit, Kochbeständigkeit
usw. aufweist, im folgenden wird aber anhand von Daten dargelegt, daß die Ergebnisse
dieser Erfindung mit den herkömmlichen Teckniken nicht erreicht werden können.
[0024] Erstens weist eine unbehandelte biaxial gestreckte, Poly(alkylenoxid)-glykole enthaltende
Polyesterfolie keine so starke Verbesserung des Haftvermögens, insbesondere der Haftung
von Druckfarben für Cellulosefolien, Bindemitteln, z.B. Nitrocellulose, Copolymerisate
aus Vinylchlorid und Vinylacetat usw. auf. Wird an der Po(y(alkylenoxid)glykole enthaltenden
Folie zur Verbesserung des Haftvermögens die ACD-Behandlung durchgeführt, so wird
zwar die anfängliche Haftung verbessert, die behandelte Folie weist jedoch im praktischen
Gebrauch einige Mängel auf, z.B. erstens eine erhebliche Verminderung des Haftvermögens
durch Alterung unter hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit, und zweitens eine schlecht
Kochbeständigkeit der kaschierten Folie.
[0025] Außerdem zeigt sich bei der NCD-Behandlung an der herkömmlichen biaxial gestreckten
Polyesterfolie folgendes:
Wenn die bei der NCD-Behandlung angewandte elektrische Energie gering ist, wird das
Haftvermögen nicht genügend verbessert. Ist die elektrische Energie dagegen hoch,
so weist die Folie Mängel auf, z.B. eine schlechte Gleitfähigkeit, eine starke Verminderung
des Haftvermögens durch Alterung unter hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit und
eine mangelhafte Kochbeständigkeit der Kaschierten Folie. Eine Polyesterfolie mit
ausreichendem Haftvermögen kann also nicht erzielt werden.
[0026] Nur wenn die spezifische Oberflächenbehandlung an einer Polyesterfolie mit den bestimmten,
in dieser Erfindung beschriebenen Bestandteilen ausgeführt wird, kann man die eingangs
erwähnte Folie mit den hervorragenden Eigenschaften herstellen.
[0027] Die erfindungsgemäße Polyesterfolie kann weitgehend in den Anwendungsgebieten eingesetzt
werden, in denen ein ausgezeichnetes Haftvermögen und eine sehr gute Gleitfähigkeit
ohne Beeinträchtigung der guten Eigenschaften der herkömmlichen biaxial gestreckten
Polyesterfolien verlangt werden. Sie kann z.B. für Verpackungszwecke, für Magnetbänder
und für graphische Zwecke verwendet werden.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert, und es werden
Verfahren zur Beurteilung der Folieneigenschaften genannt.
1. Bedruckbarkeit
[0029] Eine Druckfarbe für Zellglas ("CC-uni" weiß, Hersteller Tokyo Ink Co.) wird mit Dosierstäben
oder Rasterwalzen in einer etwa 3 gJm
2 dicken Druckschicht auf die behandelte Folienoberfläche aufgedruckt. Die so bedruckte
Folie wird während einer Minute bei 60°C getrocknet. Unmittelbar nach dem Bedrucken
und Trocknen oder nach 48-stündiger Alterung bei einer Temperatur von 50°C und 100%
relativer Feuchtigkeit wird ein Schälversuch mit einem Klebestreifen auf Zellglasbasis
("Cellotape", Hersteller Nichiban Co.) durchgeführt.
[0030] Die Beurteilungskriterien sind wie folgt:
5: Die Druckfarbenschicht ist nach dem Schälversuch völlig unversehrt. -ausgezeichte
Haftung-
4: Mehr als 90% Fläche der Druckfarbenschicht verbleiben nach dem Schälversuch. --gute
Haftung-
3: Zwischen 75% und 90% Fläche der Druckfarbenschicht verbleiben nach dem Schälversuch.
-befriedigende Haftung-
2: Zwischen 50% und 75% Fläche der Druckfarbenschicht verbleiben nach dem Schälversuch.
-unzureichende Haftung-
1: Weniger als 50% Fläche der Druckfarbenschicht verbleiben nach dem Schälversuch.
-schlechte Haftung-
2. Polyäthylen-Kaschierversuch
[0031] Auf die zuvor wie in 1. mit der Druckfarbe für Zellglas bedruckte Folie wird ein
Urethan-Grundiermittel ("Nippollan" 3016 und "Coronate" L, Hersteller Nippon Polyurethane
Co.) in einer etwa 0,8 g/m
2 dicken Schicht aufgetragen. Die vorgestrichene Folie wird dann wie in 1. getrocknet
und anschließend mit Polyäthylen ("Sumikathene" L 705, Hersteller Sumitomo Chem. Co.)
in einer Schichtdicke von 50 ,um extrusionsbeschichtet. Die Verbundfestigkeit zwischen
dem Träger und den Kaschierungsschichten wird unter verschiedenen Bedingungen gemessen.
Beispiel 1
(1) Polymerisation des copolymerisierte PEG-Einheiten enthaltenden PET
[0032] Die folgenden Materialien werden in einen Autoklaven eingesetzt:
[0033] Der Esteraustausch wird nach dem bekannten Verfahren ausgeführt. Dem entstandenen
Produkt werden Antimontrioxid (0,03 Gewichtsteile) und Trimethylphosphat (0,04 Gewichtsteile)
zugesetzt. Die Temperatur des Autoklaven wird allmählich erhöht, während der Druck
gleichzeitig allmählich reduziert wird. Die Polykondensation erfolgt schließlich bei
einer Temperatur von 287°C und einem Druck von weniger als 0,67 m bar. Das so erhaltene
Polymerisat (mit 3 Gewichtsprozent PEG) hat eine Intrinsicviskosität von 0,618 (gemessen
in o-Chlorphenol bei 25°C) und einen Erweichungspunkt von 258,8°C (Temperatur, bei
der, gemessen nach der Penetrationsmethode, die Prüfnadel 5 mm tief in den polymeren
Prüfkörper eindringt, wenn dieser mit einer Geschwindigkeit von 6°C/5 min erwärmt
wird).
(2) Polymerisation des copolymerisierte PTMG-Einheiten enthaltenden PET
[0034] Dimethylterephthalat (100 Gewichtsteile), Äthylenglykol (70 Gewichtsteile) und Calciumacetat
(0,09 Gewichtsteile) werden in einen Autoklaven eingesetzt, und der Esteraustausch
wird nach dem bekannten Verfahren durchgeführt. Anschließend werden PTMG (durchschnittliches
Molekulargewicht 2 000, 3 Gewichtsteile), Antimontrioxid (0,03 Gewichtsteile) und
Trimethylphosphat (0,04 Gewichtsteile) hinzugefügt. Als Ergebnis der Polykondensation
unter den gleichen Bedingungen wie in (1) erhält man schließlich ein Polymerisat mit
3 Gewichtsprozent PTMG, einer Intrinsicviskosität von 0,621 und einem Erweichungspunkt
von 258,2°C.
(3) Polymerisation des copolymerisierte PEG.PPG-Einheiten enthaltenden PET
[0035] Esteraustausch und Polykondensation werden wie unter (2) beschrieben durchgeführt,
allerdings wird kein PTMG zugesetzt. In einem späteren Stadium des Polykondensationsvorganges,
zu dem Zeitpunkt, an dem die Intrinsicviskosität etwa 0,45 erreicht hat, werden 3
Gewichtsteile PEG.PPG (durchschnittliches Molekulargewicht 18 000) hinzugefügt. Die
Polykondensation wird noch 50 Minuten fortgesetzt, bei einer Temperatur von 287°C
und einem Druck von 0,67 mbar. Das erhaltene Polymerisat hat eine Intrinsicviskosität
von 0,623, einen Erweichungspunkt von 259,6°C und enthält 3 Gewichtsprozent PEG.PPG.
(4) Polymerisation des copolymerisierte PPG-Einheiten enthaltenden PET
[0036] Das Polymerisat mit einer Intrinsicviskosität von 0,620, einem Erweichungspunkt von
258,0°C und einem Gehalt an PPG von 3 Gewichtsprozent ergibt sich durch einen Esteraustausch
und eine Polykondensation, die in der gleichen Weise durchgeführt werden, wie unter
(1) beschrieben.
Folienherstellung
[0037] Die Polymerisate werden mit Polyäthylenterephthalat in der Weise versetzt, daß sich
Mischungen mit einem Gehalt von 0,5 Gewichtsprozent an Poly(alkylenoxid)glykolen ergeben.
Die Mischungen (A bis D) werden bei 285°C zu 140,um dicken gestreckten Folien schmelzextrudiert.
Diese Folien werden dann bei 85°C auf das 3,3-fache ihrer ursprünglichen Länge längsgestreckt,
anschließend im Querstreckrahmen bei 90°C auf das 3,5-fache ihrer ursprünglichen Breite
quergestreckt und bei 220°C thermofixiert. Die Polyesterfolien sind dann 12 pm dick
(nachfolgend "Folie A" bis "Folie D" genannt). Zu Vergleichszwecken wird eine herkömmliche
biaxial gestreckte Polyäthylenterephthalatfolie ("Folie E") wie oben beschrieben hergestellt.
Oberflächenbehandlung
[0038] An de Folien A bis D und E wird eine NCD- bzw. ACD-Behandlung unter den in Tabelle
1 aufgeführten Behandlungen durchgeführt.
[0039] Die in Tabelle 2 aufgeführten Auswertungsergebnisse für die Folien lassen folgendes
erkennen:
a) die erfindungsgemäßen Folien besitzen eine ausgezeichnete Bedruckbarkeit und Verbundfestigkeit.
Darüber hinaus weisen sie auch unter harten Bedingungen, wie z.B. einer Kochbehandlung
oder einer Alterung bei hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit nur eine sehr geringe
Abnahme des Haftvermögens auf. Ihr Haftvermögen reicht für den praktischen Gebrauch
stets aus.
b) Bei unbehandelten Folien, an denen keine NCD-Behandlung durchgeführt wird, sind
die Bedruckbarkeit und die Verbundfestigkeit unzureichend.
c) Auch wenn die ACD-behandelten Folien(alkylenoxid)glykole enthalten, zeigen sie
keine großen Verbesserungen; außerdem tritt bei ihnen einer Kochbehandlung oder einer
Alterung bei hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit eine beträchtliche Verminderung
des Haftvermögens ein.
d) Bei der herkömmlichen PET-Folie ergibt die NCD-Behandlung nur eine sehr geringe
Verbesserung des Haftvermögens; die behandelte Folie reicht daher für den praktischen
Gebrauch nicht aus.
Beispiel 2
[0040] Das mit 5 Gewichtsprozent PEG.PPG (durchschnittliches Molekulargewicht 15 000) copolymerisierte
PET wird wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt. Das resultierende Polymerisat
wird mit Polyäthylenterephthalat gemischt und daraus wie in Beispiel 1 biaxial gestreckte
Folien mit 0,08 bis 3,5 Gewichtsprozent PEG-PPG angefertigt. Die NCD-Behandlung wird
an diesen Folien unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 ausgeführt. Anschließend
wird das Haftvermögen dieser Folien bewertet. Die Ergebnisse (Tabelle 3) lassen folgendes
erkennen:
Wenn der Gehalt an Poly(alkylenoxid)glykol unter 0,1 Gewichtsprozent liegt, ist das
Haftvermögen nur ungenügend verbessert. Beträgt der Gehalt dagegen über 3,0 Gewichtsprozent,
so ist die Folientransparenz beeinträchtigt, und die Folie zeigt außerdem nach einer
Kochbehandlung oder einer Alterung unter hoher Temperatur und Feuchtigkeit eine starke
Verminderung des Haftvermögens.
Beispiel 3
[0041] Das wie in Beispiel 2 mit PET·PPG copolymerisierte PET (mit 5 Gewichtsprozent PEG-PPG)
wird mit Polyäthylenterephthalat gemischt und wie in Beispiel 1 zu einer biaxial gestreckten
Folie verarbeitet, die 0,6 Gewichtsprozent PEG·PPG enthält und 12 µm dick ist. Zu
Vergleichszwecken wird eine herkömmliche biaxial gestreckte Polyäthylenterephthalatfolie
von 12 µm Dicke jedoch ohne PEG.PPG-Einheiten in der gleichen Weise hergestellt. Diese
Folien werden unter den Bedingungen von Beispiel 1 NCD-behandelt, jedoch mit einem
zwischen 10 und 100 W.min/m
2 variierenden Energieaufwand. Die Ergebnisse (Tabelle 4) lassen folgen-des erkennen:
Die NCD-behandelten, erfindungsgemäßen PET-Folien mit Poly(alkylenoxid)glykolen haben
ein ausgezeichnetes Haftvermögen, und zwar nicht nur unmittelbar nach NCD-Behandlung,
sondern auch. nach dem Altern. Wenn die NCD-Behandlung dagegen an der herkömmlichen
Polyäthylenterephthalatfolie durchgeführt wird, ist das Haftvermögen bei geringer
elektrischer Energie nicht in ausreichendem Maße verbessert. Wird im Gegensatz dazu
mit hoher elektrischer Energie gearbeitet, so weisen diese folien eine starke Abnahme
der Kochbeständigkeit und der Beständigkeit gegen hohe Temperatur und hohe Feuchtigkeit
auf. Dies bedeutet, daß man in diesen Fällen die hier beschriebene Folie mit herevorragender
Bedruckbarkeit nicht erzielen kann.
Beispiel 4
[0042] An der wie in Beispiel 3 hergestellten biaxial gestreckten Folie mit 0,6% PEG.PPG
werden NCD-Behandlungen unter den Bedingungen der Tabelle 1 ausegeführt, wobei jedoch
die Konzentration des Restsauerstoffs in der Behandlungsatmosphäre verändert wird.
Die Ergebnisse in Tabelle 5 zeigen deutlich, daß die Konzentration des Restsauerstoffs
unter 0,1 Volumprozent liegen muß.
[0043] Die Meßbedingungen a, b, c und d sind die gleichen wie in Tabelle 2.
[0044] Die Meßbedingungen a, b, c und d sind die gleichen wie in Tabelle 2.
[0045] Die Meßbedingungen a, b und c sind die gleichen wie in Tabelle 2
Beispiel 5
Polymerisation des mit PEG copolymerisierten PET
[0046] Dimethylterephthalat (95 Gewichtsteile), Äthylenglykol (70 Gewichtsteile) und Calciumacetat
(0,05 Gewichtsteile) werden gemischt, und der Esteraustausch wird nach dem bekannten
Verfahren durchgeführt. Anschließend wird die Temperatur dieser Mischung auf 225°C
erhöht, Antimontrioxid (0,04 Gewichtsteile) und phosphorige Säure (0,02 Gewichtsteile)
werden hinzugefügt, und die Mischung wird während einer Stunde polykondensiert. Nach
dem Zusetzen von PEG (durchschnittliches Molekulargewicht 6 000, 5 Gewichtsteile)
wird die Polykondensation dann über etwa drei Stunden bei 280°C, 0,4 mbar fortgeführt.
[0047] Das entstandene Polymerisat hat eine Intrinsicviskosität von 0,620 und einen Erweichungspunkt
von 257°C und enthält 5 Gewichtsprozent an copolymerisiertem PEG.
Folienherstellung
[0048] Das obengenannte Copolymerisat wird mit herkömmlichem PET gemischt (Intrinsicviskosität
0,618) und wie in Beispiel 1 zu einer biaxial gestreckten Folier mit einer Dicke von
12 um verarbeitet. Diese Folie wird nach der NCD-Behandlung ausgewertet. Die Ergebnisse
in Tabelle 6 zeigen klar, daß das Zusetzen von PEG zum Zeitpunkt der Polykondensation
ebenso wirksam ist wie zum Zeitpunkt des Esteraustausches (wie in Beispiel 1 beschrieben).
Beispiel 6
Polymerisation des mit PEGPPG copolymerisierten PET
[0049] Dimethylterephthalat (100 Gewichtsteile), Äthylenglykol (70 Gewichtsteile), PEG.PPG
(durchschnittliches Molekulargewicht 18 000, 3 Gewichtsteile) und Calciumacetat (0,09
Gewichtsteile) werden gemischt, und der Esteraustausch wird nach dem bekannten Verfahren
durchgeführt. Dieser Mischung werden Antimontrioxid (0,03 Gewichtsteile) und Trimethylphosphat
(0,04 Gewichtsteile) zugesetzt. Die temperatur wird allmählich erhöht, und die Polykondensation
findet schließlich bei 287°C, 0,67 mbar statt. Die Intrinsicviskosität dieses Polymerisats
ist 0,621, sein Erweichungspunkt liegt bei 259,5°C, und es enthält 3 Gewichtsprozent
PEG.PPG.
Folienherstellung
[0050] Eine biaxial gestreckte Folie mit 0,5 Gewichtsprozent PEG.PPG wird wie in Beispiel
1 beschrieben hergqstellt. Diese Folie wird nach der NCD-Behandlung ausgewertet.
[0051] Die Ergebnisse in Tabelle 6 zeigen deutlich, daß die Zugabe von PEG.PPG zum Zeitpunkt
des Esteräustausches ebenso wirksam ist wie zum Zeitpunkt der Polykondensation.
[0052] Die Meßbedingungen a und b sind die gleichen wie in Tabelle 2