(19)
(11) EP 0 057 246 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.08.1982  Patentblatt  1982/32

(21) Anmeldenummer: 81107232.1

(22) Anmeldetag:  14.09.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A63H 18/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 04.02.1981 DE 3103677

(71) Anmelder: Hesse, Kurt
D-8500 Nürnberg 70 (DE)

(72) Erfinder:
  • Neuhierl, Hermann, Dr. (verstorben)
    D-8510 Fürth/Bayern (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Autorennbahn


    (57) Fahrzeuge für eine Autorennbahn besitzen auswechselbare Führungsmittel. Ein Führungsstift 11 wird verwendet beim spurgebundenen Betrieb des Fahrzeugs. Taster 4 und 5 werden verwendet beim Betrieb des Fahrzeugs mit Lenken. Mit dem Umbau der Führungsmittel kann auch ein Umbau der Lenkung verbunden sein, so daß die Vorderräder beim Einsatz als Lenkfahrzeug nach rechts und links verschwenkt werden, beim Einsatz als spurgebundenes Fahrzeug in gerader Stellung verbleiben.
    Das zugehörige Bahnstück besitzt eine Führungsrille 37 zum spurgebundenen Betrieb und Führungsränder 36 zum Betrieb als Lenkfahrzeug.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Autorennbahn.

    [0002] Autorennbahnen neuerer Konstruktion sind durchwegs in der Geschwindigkeit und in der Lenkung beeinflußbar. Es sind entsprechende Mittel am Regelgerät und am Fahrzeug vorgesehen, um die entsprechende Wirkung auszulösen. Als Beispiel für derartige Autorennbahnen dient die Patentanmeldung 27227345. 15.

    [0003] In früherer Zeit waren Autorennbahnen nicht lenkbar, sondern nur in der Geschwindigkeit zu beeinflussen. Die Fahrzeuge wurden im Bahnbereich in der Schlitzführung geführt.

    [0004] Diese beiden Autorennbahnsysteme sind in sich abgeschlossen. Der Käufer muß sich deshalb vor seiner Entscheidung auf das eine oder andere. System festlegen. Diese Beschränkung ist manchmal für den Kaufentschluß hinderlich.

    [0005] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu beseitigen und .eine Autorennbahn zu schaffen, bei der die Fahrzeuge ohne Spurrille durch Lenkung oder mit Spurrille ohne Lenkung betrieben werden, indem die kraftschlüssige oder formschlüssige Verbindung zwischen Motor und Lenkung ein- oder abstellbar ist und ein Führungsstift aus- und einbaubar ist.

    [0006] Die Bahnstücke dieses Systems werden in einstückiger Ausführung sowohl mit einer Längsführung am Außenrand als auch parallel hierzu und parallel zu den Stromleitern mit einem Führungsschlitz ausgerüstet.

    [0007] Der Führungsschlitz wird in seinen Abmessungen so dimensioniert, daß keines der Fahrzeugräder in diesem einsinken kann, was bei den heute verwendeten breiten Reifen unschwer möglich ist.

    [0008] Die bereitzustellenden Fahrzeuge müssen nunmehr auf beide Betriebszustände umrüstbar sein.

    [0009] Wenn man von lenkbaren Fahrzeugen ausgeht, so kommt es darauf an, daß der Anschluß zwischen den lenkbaren Vorderrädern und dem Antrieb hierfür unterbrochen wird. Da bei der Vorderradlenkung häufig eine Verbindung zum Motor besteht, der sich durch Umpolen in zwei Richtungen dreht, muß diese Verbindung gelöst werden.

    [0010] Im Falle von Zahnrädern kann eine Aufhebung der Verbindung dadurch erfolgen, daß ein Zahnrad herausgenommen wird. Das Wesen der Erfindung soll jedoch nicht auf diese Lösung beschränkt werden.

    [0011] Eine Geradeausstellung der Vorderräder braucht im Ausführungsbeispiel nicht eingebaut zu werden, da eine zwischen den Achsschenkeln angeordnete Spiralfeder diese Wirkung des Geradeausstellens hat.

    [0012] Die Lösung der Aufgabe, ein Zahnrad herauszunehmen wird im Ausführungsbeispiel durch die Gestaltung eines Montageteils ermöglicht, welches von unten her zugänglich ist. Eine Demontage des Fahrzeugs, insbesondere Trennung von Oberteil (Karosserie) und Unterteil ist demnach im Ausführungsbeispiel nicht notwendig. Sollte es jedoch aus anderen Gründen wünschenswert sein, das Oberteil (Karosserie) abzuschrauben, so kann das Herausnehmen eines Zahnrades zur Trennung der Verbindung auch von innen her erfolgen.

    [0013] Weiterhin muß ein Führungszapfen eingebaut werden, der auf dem gleichen Montageteil oder einem anderen Montageteil sitzen kann.

    [0014] Bei der vorliegenden Erfindung wird auf einen Umbau der Stromabnehmer verzichtet, da das Bahnstück entsprechend dimensioniert wurde.

    [0015] Es besteht die Möglichkeit, die Geschwindigkeitsregler für die lenkbare Ausführung für beide Einsatzzwecke zu benutzen. Die Beeinflussung der Geschwindigkeit und der Lenkung ist mit Hilfe dieser Geschwindigkeitsregler möglich.

    [0016] Nach dem Umstellen der Fahrzeuge auf spurgebundenen

    [0017] Betrieb wird das Umpolen des Motors, welches die Verstellung der Lenkräder zur Folge hat, nicht mehr gebraucht.

    [0018] Der Umpolvorgang ist jedoch für den gesamten Betrieb nicht störend, da in den Fahrzeugen ein Getriebe eingebaut ist, durch das dieselben auch bei Änderung der Motorlaufrichtung nur vorwärts fahren.

    [0019] Die am Fahrzeug befindlichen Anlaufkanten können abnehmbar gestaltet sein. Es kann aber auch durch eine geringfügige Seitwärts- verlagerung,der Führungsrille ein gewisses Spiel der Anlauffläche des Fahrzeugs zum seitlichen Rand erreicht werden, so daß auf die Demontage verzichtet werden kann.

    [0020] Wenn die beim Betrieb als spurgebundene Fahrzeuge auftretende erhöhte Reibung durch schrägstehende Räder in Kauf genommen wird, so kann auf eine Außerbetriebnahme des Lenkgetriebes verzichtet werden.

    [0021] Der gesamte Umstellvorgang beschränkt sich dann lediglich auf das Ein- und Ausbauen eines Führungszapfens.

    [0022] Die Abbildungen zeigen ein Ausführungsbeispiel:

    Abb. 1 zeigt das Fahrzeug von oben.

    Abb. 2 zeigt das Fahrzeug von unten.

    Abb. 3 zeigt das Fahrzeug in verschiedener Ausstattung von unten.

    Abb. 4 zeigt einen Schnitt durch das Bahnstück.

    Abb. 5 zeigt das Bahnstück.



    [0023] In Abb. 1 - 3 ist das Unterteil (Chassis) 1 des Fahrzeugs zu sehen. Die Karosserie ist aufgeschraubt. Das Unterteil trägt Stromabnahmeschleifer 2, 3, die an entsprechender Stelle über die Fahrbahn gleiten und für die Energiezufuhr sorgen. Diese geschieht durch die Stromleiter 30, 31, 32, 33, die im Bahnstück 35 untergebracht sind. Das Bahnstück 35 besitzt noch seitlich einen Führungsrand 36 und eine Führungsrille 37.

    [0024] Die Stromabnahmeschleifer 2 und 3 des Fahrzeugs kommen auf die Stromleiter 31 und 32 zur Auflage. Ein anderes Fahrzeug benützt die Stromleiter 30 und 33, indem die Stromabnahmeschleifer 2 und 3 im Fahrzeug vertauscht werden.

    [0025] Am Unterteil 1 sind Taster 4 und 5 vorhanden, die im Ausführungsbeispiel abnehmbar gestaltet sind.

    [0026] Desweiteren ist ein Montageteil 6 vorhanden, welches von unten gegenüber dem Unterteil verschraubt ist. Nach dem Lösen desselben kann das Zahnrad 7 von der Achse 8 abgehoben werden. Die Verbindung vom Motorritzel 9 zur Lenkung wird so unterbrochen..Das Montageteil 6 besitzt noch eine Aufnahmegabel 10 zur Aufnahme des Führungsstiftes 11.

    [0027] Im Ausführungsbeispiel erfolgen die Verbindungsvorgänge mit Hilfe von Schrauben. Es können auch andere Lösungen, beispielsweise Schnappverbindungen, Bajonettverschluß, Schwenkknebel, vorgesehen sein.

    [0028] Abb. 4 zeigt einen Schnitt durch das Bahnstück; Abb. 5 zeigt das Bahnstück in perspektivischer Darstellung mit den eingelegten Stromleitern.

    [0029] Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist die Benützungsmöglichkeit einer Autorennbahn wahlweise mit lenkbaren oder spurgeführten Fahrzeugen. Hierbei ist es nicht notwendig, daß ausschließlich lenkbare oder ausschließlich spurgeführte Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Es besteht die Möglichkeit, einen Teil der Fahrzeuge spurgeführt zu verwenden. Beispielsweise kann auf der rechten Seite und auf der linken Seite ein spu.rgeführtes Fahrzeug sein. Diese Fahrzeuge benutzen die gleiche Position der Stromabnahmeschleifer 2, 3. Beispielsweise werden bei der Ausstattung nach Abb. 2 so die Stromleiter 31 u. 32 benutzt.

    [0030] Es kommt dann für je ein Fahrzeug je ein Geschwindigkeitsregler zum Einsatz, wobei für die rechte Fahrbahn- und die linke Fahrbahnseite jeweils ein getrennter Stromkreis verwendet wird.

    [0031] Im vorliegenden Fall kann dann ein lenkbares Fahrzeug über die Stromleiter 30, 33 versorgt werden. Der Seitenwechsel ist möglich, wenn der rechte Stromleiter 30 und der linke Stromleiter 30 miteinander verbunden werden und ebenso der rechte Stromleiter 33 und der linke Stromleiter 33.

    [0032] Weiterhin ist es möglich, mit niedrig frequenten Wechselstrom ein oder mehr weitere Fahrzeuge zusätzlich unabhängig voneinander zu beeinflussen.

    [0033] Durch die Kombination von lenkbaren und nicht lenkbaren, also spurgeführten Fahrzeugen, ergeben sich ganz neuartige Spielmöglichkeiten.

    [0034] Wenn, wie besprochen, auf eine Unterbrechung des Kraftschlusses vom Motor zur Lenkung bei der Umstellung zum spurgeführten Fahrzeug verzichtet wird, so beschränkt sich der Umbau vom lenkbaren zum spurgeführten Fahrzeug lediglich auf das Einsetzen eines Führungsstiftes und möglicherweise auf die Abnahme der Taster 4 und 5.

    [0035] Die Umstellung kann also von jedem Laien leicht vorgenommen werden. Sie, kann als Bestandteil des Spielreizes betrachtet werden, da ein rascher Wechsel von lenkbaren Fahrzeugen auf spurgeführte Fahrzeuge möglich ist. In diesem Fall wird eine etwas erhöhte Reibung der Vorderräder durch den Lenkeinschlag auch bei der Verwendung als spurgeführte Fahrzeuge in Kauf genommen. Wenn diese erhöhte Reibung vermieden werden soll, so ist die Trennung des Kraftschlusses vom Motor zur Vorderradlenkung ; wie beschrieben, möglich.

    NUMMERNVERZEICHNIS



    [0036] 

    Unterteil (Chassis) 1

    Stromabnahmeschleifer 2

    Stromabnahmeschleifer 3

    Taster (Anlaufkante) 4

    Taster (Anlaufkante) 5

    Montageteil 6

    Zahnrad 7

    Achse 8

    Motorritzel 9

    Aufnahme gabel 10

    Führungsstift 11

    Stromleiter 30

    Stromleiter 31

    Stromleiter 32

    Stromleiter 33

    Bahnstück 35

    Führungsrand 36

    Führungsrille 37




    Ansprüche

    1. Autorennbahn dadurch gekennzeichnete daß ein Bahnstück (35) vorhanden ist, welches einen Führungsrand (36) und Führungsrille (n) aufweist und daß die Fahrzeuge mit einem auswechselbaren Führungsstift versehen sind, so daß dieselben ohne Führungsstift als lenkbare Fahrzeuge und mit Führungsstift als spurgeführte Fahrzeuge verwendbar sind.
     
    2. Autorennbahn nach dem vorhergehenden Anspruch dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeuge ohne Spurrille durch Lenkung oder mit Spurrille ohne Lenkung betrieben werden, indem die kraftschlüssige oder formschlüssige Verbindung zwischen Motor und Lenkung ein- oder abstellbar und ein Führungsstift aus- und einbaubar ist.
     
    3. Autorennbahn nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen Motorabtrieb und Lenkung befindliches Zahnrad an einem leicht montierbaren Montageteil gelagert ist und auf dieses aufgesetzt oder von diesem abgezogen wird.
     
    4. Autorennbahn nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß das Montageteil eine Bohrung, eine Schlitzführung, eine Gabelöffnung oder eine Aussparung besitzt, wodurch der Führungsstift montierbar und demontierbar ist.
     
    5. Autorennbahn nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufflächen beim Umstellvorgang demontierbar sind.
     




    Zeichnung