[0001] Die Erfindung betrifft ein Kreditwerk eines Selbstverkäufers mit einem Münzprüfer,
der mittels eines Stellgliedes so stellbar ist, daß er Münzen abweist, und mit einem
mechanischen Münzzähler, der durch den Münzprüfer in eine Kassiereinrichtung fallende
Münzen von einem Nullwert bis zu einem Maximalwert schrittweise aufzählt und der bei
Betätigung der Kassiereinrichtung mechanisch aufgezogen und auf den Nullwert zurückgesetzt
wird.
[0002] In der DE-OS 29 11 634 ist ein derartiger Münzzähler beschrieben. Dieser arbeitet
beispielsweise mit drei Münzschächten, beispielsweise für 1,-DM-, 2,-DM- und 5,-DM-Münzen.
Über dem Münzzähler ist ein Münzprüfer angeordnet, der eine eingeworfene Münze entsprechend
ihrer Wertigkeit in den betreffenden Münzschacht leitet. In den Münzschächten sind
Auslösehebel angeordnet, die zu einer dem Münzwert entsprechenden Fortschaltung des
Zählwerks führen. Der Münzzähler weist einen mechanischen Energiespeicher auf, der
mittels eines Aufzugsschiebers mechanisch aufgezogen wird. Gleichzeitig erfolgt bei
jedem Aufziehen eine Nullstellung des Münzzählers.
[0003] Wie in der DE-OS 29 13 431 beschrieben, erfolgt das Aufziehen und Rückstellen des
Zählers über eine Kassiereinrichtung, in der die von dem Zählwerk erfaßten Münzen
zwischengespeichert werden und bei der Betätigung einer der Warenausgabeeinrichtungen
des Selbstverkäufers in eine Sammelkasse gelenkt oder bei Betätigung einer Geldrückgabetaste
in ein Geldrückgabefach geleitet werden. In beiden Fällen erfolgt das Aufziehen und
Nullsetzen des Zählwerks.
[0004] Münzprüfer, die sich mittels eines Stellglieds so stellen lassen, daß sie Münzen
abweisen,sind marktbekannt. Die abgewiesenen Münzen umgehen den Münzzähler und werden
direkt zum Geldrückgabefach geleitet.
[0005] Bei mechanischen Münzzählern der genannten Art ist der Aufzug des Energiespeichers
theoretisch mindestens so auszulegen, daß er das Zählwerk über die zwischen dem Nullwert
und dem vorgesehenen Maximalwert liegenden Schritte anzutreiben vermag. In der Praxis
wird der Energiespeicher jedoch wesentlich stärker ausgelegt. Dadurch ist unter anderem
erreicht, daß auch dann noch die Funktion des Münzzählers sichergestellt ist, wenn
bei einem Zählerstand wenig unterhalb des Maximalwerts, eine Münze einer Wertigkeit
gezählt wird, mit der dann der Maximalwert überschritten ist. Außerdem ist gewährleistet,
daß sich Reibungsverluste nicht auf die Zählerfunktion auswirken. Diese Auslegung
des Energiespeichers bzw. des Aufzugs hat zur Folge, daß durch einen weiteren über
den Maximalwert hinausgehenden Münzeinwurf Zählerstände erreicht werden können, die
bei einer Betätigung der Geldrückgabetaste nicht mit Sicherheit zu einer Nullstellung
führen, so daß dann trotz Geldrückgabe ein Kredit im Zähler gespeichert wäre. Dies
ist ersichtlich unerwünscht.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein sicheres Nullstellen des Münzzählers zu erreichen.
[0007] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß ein von dem Münzzähler angetriebenes
Koppelglied vorgesehen ist, welches an dem Stellglied angreift und daß das Koppelglied
so eingestellt ist, daß das Stellglied betätigt ist, wenn der Münzzähler den Maximalwert
erreicht hat. Es erfolgt also dann, wenn der Münzzähler den Maximalwert erreicht hat,
keine weitere Münzaufzählung, da weiter eingeworfene Münzen dann schon vom Münzprüfer
in das Rückgabefach abgewiesen werden. Damit ist gewährleistet, daß der Münzzähler
nur bis zu einem Wert laufen kann, der um die Wertigkeit der größten verwendbaren
Münze, vermindert um 1, über dem Maximalwert liegt. Von dieser definierten Endstellung
des Münzzählers ist eine Nullstellung ohne besondere Maßnahmen möglich. Die Dimensionierung
des Energiespeichers beein--flußt damit die erreichbare Endstellung des Zählwerks
nicht.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung
eines Ausführungsbeispiels und den Unteransprüchen einzeln oder in Kombination.
[0009] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 ein Kreditwerk in Seitenansicht teilweise geschnitten,
Figur 2 eine gegenüber Figur 1 vergrößerte Teilansicht und
Figur 3 eine Frontansicht des Kreditwerks nach Figur 1 teilweise geschnitten.
[0010] Ein Kreditwerk eines Selbstverkäufers weist einen Münzprüfer 1 auf. Unter diesem
ist ein mechanischer Münzzähler 2 angeordnet. Unter diesem steht eine Kassiereinrichtung
3. Durch einen Münzeinwurfschlitz einer nicht näher dargestellten Tür des Selbstverkäufers
gelangen Münzen in einen Einwurftrichter 4, fallen durch den Münzprüfer 1 und entsprechend
ihrer Wertigkeit durch einen von mehreren Münzkanälen 5 des Münzzählers 2 auf eine
Münzsammelklappe 6 der Kassiereinrichtung 3.
[0011] Der Münzprüfer 1 weist einen Abweishebel 7 auf (vgl. Figur 3). Wird dieser betätigt,
dann gelangen eingeworfene Münzen direkt in einen Geldrückgabekanal 8 der Kassiereinrichtung
3. In jeden der Münzkanäle 5 wird vom Münzprüfer 1 jeweils eine Münzsorte geleitet.
In die Münzkanäle 5 ragen Auslösehebel 8, die beim Durchfallen einer Münze zum der
Wertigkeit der Münze entsprechenden Fortschalten einer Summenwelle 9 führen. An der
Summenwell 9 sind einstellbare Nockenscheiben 10 angeordnet. Zwischen der Summenwelle
9 und den Auslösehebeln 8 sind an sich bekannte Getriebezüge vorgesehen.
[0012] Der Münzzähler 2 weist einen mechanischen Energiespeicher auf, der den getrieblichen
Antrieb der Summenwelle 9 gewährleistet. Zum Aufziehen des Energiespeichers ist am
Münzzähler 2 ein Aufzugschieber 11 vorgesehen. Zur Betätigung des Aufzugschiebers
11 ist über einen Exzenter 12 an einer Schwenkachse 13 der Münzsammelklappe 6 ein
gekröpfter Aufzugshebel 14 gelagert. Wird die Münzsammelklappe 6 in Richtung des Pfeiles
R in den Geldrückgabekanal 8 geschwenkt, dann schiebt der Aufzugshebel "14 den Aufzugschieber
11 ebenso nach oben, wie dann, wenn die Münzsammelklappe 6 in Richtung des Pfeiles
K in einen Kassierkanal 15 geschwenkt wird.
[0013] Durch die Verschwenkung des Aufzugschiebers 11 um seine Lagerachse 16 sowohl bei
der Münzrückgabe als auch beim Münzkassieren wird der Energiespeicher des Münzzählers
2 aufgezogen und gleichzeitig wird die Summenwelle 9 auf Null zurückgestellt. Es ist
hierfür eine getriebliche Verbindung zwischen dem Aufzugschieber 11 bzw. dessen Lagerachse
16 und der Summenwelle 9 vorgesehen.
[0014] Mit dem Aufzugschieber 11 ist an der Lagerachse 16 ein Hebel 17 befestigt, der an
einem Gelenk 18 mit einem weiteren Hebel 19 verbunden ist. Der Hebel 19 ist an seinem
oberen Ende (vgl. Figur 3) in einer einstellbaren Führung 20 verschieblich gelagert.
Die Führung 20 besteht aus einem feststehenden Teil 21 und einem diesen gegenüber
verstellbaren Führungsstück 22. An seinem freien Ende 23 ist der Hebel 19 so gekröpft,
daß er bei einer Bewegung nach unten den Abweishebel 7 in der Weise verschwenkt, daß
dieser den Münzprüfer 1 auf "Münzabweisen" schaltet.
[0015] In den Figuren 1 und 3 ist der Aufzugschieber 11 unddamit auch der Hebel 17 mit dem
Hebel 19 in der aufgezogenen und auf Null gestellten Stellung des Münzzählers 2 dargestellt.
Dementsprechend beaufschlagt das freie Ende 23 den Abweishebel 7 nicht (vgl. Figur
3). In Figur 2 ist der Aufzugschieber 11 in abgelaufener Stellung des Münzzählers
2 dargestellt. Dementsprechend ist auch der Hebel 17 verschwenkt, so daß der Hebel
19 nach unten gezogen ist, wobei dann dessen freies Ende 23 den Abweishebel 7 so umlenkt,
daß dieser zu einem Abweisen der in den Münzprüfer gelangten Münzen führt. Strichliert
ist in Figur 2 die andere Stellung des Aufsugschiebers 11 dargestellt.
[0016] Die Summenwelle 9 und entsprechend deren Nockenscheiben 10 ist auf die Erfassung
von N-Schaltschritten, beispielsweise 20 Schaltschritten, ausgelegt, wobei N ein gemeinsames
Vielfaches der vom Münzprüfer 1 in die Münzkanäle 5 sortierbaren Münzwerte darstellt.
Mit N = 20 können somit an den Nockenscheiben 20 unterschiedliche Preise in Stufen
eingestellt werden.
[0017] Ist der Münzzähler 2 aufgezogen (vgl. Figur 1 und 3), dann steht die Summenwelle
9 und damit das Kreditwerk auf Null. Mit dem Einwerfen von Münzen läuft die Summenwelle
9 entsprechend der Wertigkeit der Münzen und gleichermaßen der Aufzugschieber 11 in
Richtung auf die in Figur 2 dargestellte Stellung ab. Wird die vorletzte, also N -
1 der Stellung erreicht, dann verschwenkt das freie Ende 23 des Hebels 19 den Abweishebel
7 gerade noch nicht. Um dies von seiten des Herstellers entsprechend einstellen zu
können, ist das einstellbare Führungsstück 22 und die aus Figur 3 ersichtliche Schräge
des freien Endes 23 vorgesehen. Beim Einwurf der nächsten Münze schaltet dann der
Münzzähler entsprechend der Münzwertigkeit um einen oder mehrere Schritte weiter,
so daß im Zuge dieses Vorgangs aufgrund des weiteren Ablaufs des Energiespeichers
bzw. des Ablaufs des Aufzugschiebers 11 der Hebel 17 den Hebel 19 so nach unten zieht,
daß dessen freies Ende 23 den Abweishebel 7 so verschwenkt, daß danach der Münzprüfer
weiter eingeworfene Münzen direkt in den Geldrückgabekanal 8 lenkt.
[0018] In Figur 2 ist mit A die Strecke dargestellt, auf der sich das Gelenk 18 zwischen
den Hebeln 17 und 19 ausgehend von der Aufzugstellung in die Stellung bewegt, in der
keine weiteren Münzen mehr angenommen werden. Mit B ist die Strecke dargestellt, auf
der das Gelenk 18 und der entsprechende Aufzugschieber 11 aufgrund der in dem Energiespeicher
gespeicherten Energie weiter ablaufen könnten. Die Strecke B entspricht damit einer
Reserveenergie des Münzzählers 2, die zur Auswertung nach der Schrittstelle N - 1
eingeworfenen höheren als einwertigen Münzen dient und die zur Deckung von schwer
erfaßbaren Reibungsverlusten zur Verfügung steht.
[0019] Das Zurückstellen der Summenwelle 9 bzw. der an ihr sitzenden Nockenscheiben 10 erfolgt
bei einer Betätigung der Geldrückgabetaste oder einer der Warenausgabeeinrichtungen
des Selbstverkäufers. Die Rückstellung auf Null des Zählwerks bringt keine Schwierigkeiten
mit sich, da aufgrund des rechtzeitigen Abschlusses der Münzannahme das Zählwerk im
Verkaufsbetrieb nie auf die in Figur 2 dargestellte Endstellung des Aufzugschiebers
11 ausläuft.
1. Kreditwerk eines Selbstverkäufers mit einem Münzprüfer, der mittels eines Stellgliedes
so stellbar ist, daß er Münzen abweist, und mit einem mechanischen Münzzähler, der
durch den Münzprüfer in eine Kassiereinrichtung fallende Münzen von einem Nullwert
bis zu einem Maximalwert schrittweise aufzählt und der bei Betätigung der Kassiereinrichtung
mechanisch aufgezogen und auf den Nullwert zurückgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein von dem Münzzähler (2) angetriebenes Koppelglied (17, 18, 19) vorgesehen ist,
welches an dem Stellglied (7) angreift, und daß das Koppelglied (17, 18, 19) so eingestellt
ist, daß das Stellglied (7) betätigt ist, wenn der Münzzähler (2) den Maximalwert
erreicht hat.
2. Kreditwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung des Stellgliedes
(7) durch das Koppelglied (17, 18, 19) während des letzten Schrittes vor dem Erreichen
des Maximalwerts erfolgt.
3. Kreditwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Koppelglied (17, 18, 19) mit dem Aufzugshebel (14) an der gleichen Achse (16)
sitzt.
4. Kreditwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Koppelglied von zwei gelenkig verbundenen Hebeln (17, 18, 19) gebildet ist, wobei
der eine Hebel (17) sich mit dem Aufzugschieber (11) verschwenkt und der andere Hebel
(19) mit seinem freien Ende (23) in seiner Bewegungsbahn auf das Stellglied (7) trifft.
5. Kreditwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
für das Koppelglied (17, 18, 19) eine einstellbare Führung (20) vorgesehen ist.