[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur wärmedämmenden Lagerung einer elektrischen
Heizwendel, insbesondere für eine strahlungsbeheizte Kochplatte,nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, sowie eine zur Verwendung mit der Vorrichtung besonders geeignete
Wärmedämmplatte und ein zu ihrer Herstellung besonders geeignetes Verfahren.
[0002] Eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 wiedergegebenen Gattung ist in
der älteren deutschen Patentanmeldung P30 20 326.0 vorgeschlagen. Bei dieser Vorrichtung
besteht die Lagerschicht ebenso wie die Dämmschicht aus einem in der Flammenpyrolyse
hergestellten, mikroporösen, teilchenförmigen Isoliermaterial als Grundstoff, ist
aber im Unterschied zum entsprechenden Material der Dämmschicht mit einem anorganischen
Bindemittel gehärtet. Diese gehärtete Lagerschicht weist annähernd dieselbe Dicke
wie die untere Dämmschicht auf. Die so aus der unteren Dämmschicht und der oberen
Lagerschicht gebildete Wärmedämmplatte muß in einem Härteofen Temperaturen von 700°C
oder mehr ausgesetzt werden, was energie- und zeitaufwendig ist. Weiterhin ist die
gehärtete Lagerschicht in jedem Falle nur an der Oberseite der Dämmschicht angeordnet,
so daß die seitlichen und unteren Bereiche der Dämmschicht ungeschützt liegen und
bei Handhabung, Lagerung oder Transport der Wärmedämmplatten insbesondere vor ihrem
Einbau im Hinblick auf die geringe Festigkeit des Isoliermaterials Beschädigungen
ausgesetzt sind.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 umrissenen Gattung bzw. eine Wärmedämmplatte zur Bildung des Wärmedämmaterials
hierfür zu schaffen, die ebenfalls eine konstruktiv einfache und zuverlässige Lagesicherung
der Heizwendel gewährleistet und über bestmögliche Wärmedämmeigenschaften bei geringer
Bauhöhe verfügt, dabei aber mit geringerem Aufwand herstellbar ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 bzw. des Anspruchs 15.
[0005] Damit wird ebenfalls eine zweischichtige Bauweise des Wärmedämmaterials bzw. der
das Wärmedämmaterial bildenden, vorgefertigten Wärmedämmplatte erzielt, jedoch ist
keine Härtung erforderlich. Die Beschichtung kann einfach in einem Spritz-, Streich-
oder Tauchvorgang aufgebracht werden und haftet nach Trocknung an der Dämmschicht,
wobei diese Haftung bei Bedarf durch Zusatz eines organischen Bindemittels in geringer
Menge unterstützt werden kann. Die Heizwendel kann mit einem anorganischen Kleber
auf der getrockneten Beschichtung befestigt werden, wobei der anorganische Kleber
dieselbe Zusammensetzung wie das die Beschichtung bildende Gemisch besitzen kann.
Im Betrieb der Heizwendel werden Temperaturen von über
1000 C in unmittelbarer Nachbarschaft der Heizwendel erzeugt, so daß in diesen Bereichen
die nach der Trocknung vorliegende Adhäsionsbindung oder klebeartige Bindung mittels
eines organischen Bindemittels in keramische Bindung übergeht, während das organische
Bindemittel im wesentlichen rückstandsfrei verbrennt. Soweit in größerem Abstand von
der Heizwendel eine für den Übergang zur keramischen Bindung erforderliche Temperatur
der Beschichtung nicht mehr erreicht wird, so daß diese dort nicht auftritt, ist dies
unschädlich, da in diesen entferntliegenden Bereichen auch keine wesentlichen Kräfte
durch die thermischen Dimensionsänderungen der Heizwendel mehr auftreten; im unmittelbaren
Lagerbereich der Heizwendel werden in jedem Fall so hohe Temperaturen erreicht, daß
keramische Bindung eintritt und so die Heizwendel sicher auf der Beschichtung gelagert
wird. Die mechanische Festigkeit der keramisch abgebundenen Beschichtungsbereiche
in den Lagerbereichen der Heizwendel schützt das darunterliegende Isoliermaterial
vor einer Einleitung von Spannungen, welche dessen geringe Festigkeit lokal überschreiten
könnten. Die einfache Art der Aufbringung der Beschichtung etwa in einem Tauchvorgang
und deren relativ geringe erforderliche Dicke von weniger als 1 mm ermöglichen es
darüber hinaus, nicht nur den Lagerbereich der Heizwendel, sondern die gesamte Wärmedämmplatte
mit der Beschichtung zu überziehen, so daß diese ohne jeglichen Zusatzaufwand allseitig
geschützt ist und in dieser Form ohne Gefahr von Beschädigungen vorgefertigt, gelagert
und an eine andere Fertigungsstätte transportiert werden kann, an der dann erst die
Montage der Heizwendel, der Einbau in die Aufnahmeschale und gegebenenfalls die Endmontage
der Kochplatte od. dgl. erfolgt.
[0006] Die Unteransprüche 2 bis 14 bzw. 16 bis 19 haben vorteilhafte Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. der erfindungsgemäßen Wärmedämmplatte zum Inhalt.
Im Anspruch 20 ist ein zur Vorfertigung der Dämmplatte besonders geeignetes Verfahren
angegeben, das gemäß Anspruch 21 in vorteilhafter Weise weitergebildet wird.
[0007] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
[0008] Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung und
Fig. 2 die Einzelheit aus Kreis II in Fig. 1 in stark vergrößerter Darstellung.
[0009] Die veranschaulichte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Aufnahmeschale
1 aus Metall, insbesondere Aluminiumblech, und Wärmedämmaterial in Form einer Wärmedämmplatte
2, welche an der Innenseite einer Umfangswand 3 der Aufnahmeschale 1 zwischen deren
Boden 4 und einer Heizwendel 5 angeordnet ist. Die elektrisch betriebene Heizwendel
5 weist nicht näher dargestellte elektrische Anschlüsse auf, die auf geeignete Weise
aus dem Bereich der Aufnahmeschale 1 herausgeführt sind. Die dargestellte Vorrichtung
dient zur Strahlungsbeheizung einer Glaskeramikabdeckung einer Kochplatte, wobei die
nicht näher dargestellte Glaskeramikplatte auf einer Auflagefläche 22 aufliegt und
damit Abstand vom oberen Rand der Umfangswand 3 der Aufnahmeschale 1 sowie von der
Heizwendel 5 erhält. Die Umfangswand 3 der Aufnahmeschale 1 und damit die gesamte
Vorrichtung hat in Draufsicht im wesentlichen Kreisform und liegt konzentrisch zu
einer Mittelachse 14.
[0010] Die Wärmedämmplatte 2 besteht im wesentlichen aus einer mit einer Beschichtung 7
versehenen Dämmschicht 9, die in wendelförmigen Nuten 8, die ebenfalls von der Beschichtung
7 ausgekleidet sind, die Heizwendel 5 aufnimmt. Die Beschichtung 7 ist beispielsweise
über einen Tauchvorgang aufgebracht und deckt das Material der Dämmschicht 9 allseitig
ab. Die Dämmschicht 9 liegt über die Beschichtung 7 am Boden 4 der Aufnahmeschale
1 an und besteht aus feinporigem Kieselsäureaerogel. Dieses Material ist an sich bekannt
und weist neben dem Kieselsäureaerogel in aller Regel eine Mineralfaserverstärkung
und/oder ein Trübungsmittel auf; solche hochwirksamen Wärmedämm-Materialien werden
durch die Anmelderin unter der Bezeichnung MINILEIT (eingetragenes Warenzeichen) vertrieben,
wobei hinsichtlich Einzelheiten des Materials auf die einschlägigen DE-OSen 27 47
663, 27 48 307 und 27 54 956 verwiesen wird, auf die insoweit ausdrücklich Bezug genommen
wird. Bevorzugt wird ein Material für die Dämmschicht 9 verwendet, welches aus 30
bis 50 Gew.-% pyrogener Kieselsäure, 20 bis 50 Gew.-% Trübungsmittel und 5 bis 15
Gew.-% Aluminiumfasern besteht, sowie in einem Raumgewicht von 200 bis 400 kg/m
3 vorliegt, jedoch nicht organisch oder anorganisch gehärtet zu sein braucht. Ein solches
Spezial-Wärmedämmaterial besitzt eine Wärmeleitfähigkeit, die geringer ist als diejenige
ruhender Luft und darüber hinaus nur wenig temperaturabhängig ist. Allerdings sind
die aus pulverförmigen Grundstoffen gepreßten Formplatten aus einem solchen Material
mechanisch wenig widerstandsfähig. Anstelle von Kieselsäureaerogel kann das Material
auch Aluminiumoxid-Aerogel aufweisen, oder eine geeignete Mischung beider Aerogele,
um bei Bedarf höhere Temperaturbeständigkeit zu erreichen. Zur weiteren Erhöhung der
Temperaturbeständigkeit kann das Dämmaterial der Dämmschicht 9 Zuschläge an hochtemperaturbeständigen
Stoffen wie Manganoxid, Zirkonoxid oder Titanoxid enthalten.. Für Spezialzwecke kann
auch mit deren Aerogelen gearbeitet werden. Die Heizwendel 5 ist mittels eines Klebers
6 an der Beschichtung 7 in den wendelförmigen Nuten 8 befestigt. Hierzu ist der Kleber
6, was aus der Zeichnung nicht ersichtlich ist, an diskreten Stellen längs der Erstreckung
der Heizwendel 5 aufgebracht und sichert so deren Lage an im Abstand voneinander liegenden
Stellen. Grundsätzlich wäre es auch möglich, die Heizwendel 5 unmittelbar nach dem
Aufbringen der Beschichtung 7 in der weiter unten noch näher erläuterten Weise auf
diese aufzudrücken und die Funktion des Klebers 6 von der Beschichtung 7 übernehmen
zu lassen. Sofern jedoch eine Vorfertigung der Wärmedämmplatten 2 mit Beschichtung
7 an anderer Stelle als die Anbringung der Heizwendel 5 erfolgt, wird die Heizwendel
5 in der veranschaulichten Weise mittels des zusätzlichen Klebers 6, dessen Konsistenz
im übrigen derjenigen der Beschichtung 7 entsprechen kann, nachträglich auf die getrocknete
Beschichtung aufgeklebt. Es stehen geeignete hochtemperaturbeständige anorganische
Kleber 6 mit einer Temperaturbeständigkeit bis zu 1150
0C, also völlig ausreichend, zur Verfügung. Dabei kann auch auf einen keramischen Kleber
zurückgegriffen werden, der durch einen organischen Bindemittelanteil eine Anfangsfestigkeit
erhält und bei erhöhten Temperaturen zwischen etwa 500 und 1000°C durch keramische
Bindung verfestigt, wie dies weiter unten im Zusammenhang mit dem Gemisch für die
Beschichtung 7 noch näher erläutert ist. Durch die hohe Temperatur, die beim Betrieb
der Heizwendel 5 erreicht wird, wird der Übergang in die keramische Bindung vollzogen,
welche der Lagesicherung der Heizwendel 5 bei weitem ausreichende Festigkeit vermittelt.
[0011] Die Beschichtung 7 ist-in einer Schichtdicke zwischen etwa 0,05 und 0,5 mm, bevorzugt
zwischen 0,2 und 0,3 mm vorgesehen und möge im vorliegenden Beispielsfalle eine Dicke
von 0,25 mm aufweisen.
[0012] Die Beschichtung 7 besteht aus einem Stoffgemisch, welches mineralische Fasern und
ein keramisches Bindemittel enthält, das bei Temperaturen zwischen etwa 500°C und
1000°C durch keramische Bindung verfestigt. Der Anteil an mineralischen Fasern sollte
möglichst hoch sein, da die mineralischen Fasern einer Tendenz der Beschichtung 7
zum Schrumpfen bei erhöhten Temperaturen entgegenwirken. Daher sollten die mineralischen
Fasern in einem Anteil von über 50 Gew.-% am trockenen Gemisch enthalten sein, vorzugsweise
jedoch mit einem noch höheren Anteil von 75 bis 95 Gew.-%, wobei im Beispielsfalle
ein Anteil von etwa 80 Gew.-% gewählt sein möge. Die mineralischen Fasern besitzen
einen Erweichungs- bzw. Schmelzpunkt von über 1000°C, vorzugsweise von über 1100°C,
sind also gegenüber den im Betrieb auftretenden Temperaturen beständig. Eine solche
Einstellung des Erweichungs- oder Schmelzpunktes der Fasern gelingt einerseits über
die Wahl einer bestimmten Partikelgröße, wobei größere Partikel später erweichen und
sintern als kleinere, pulverartige Partikel, sowie über die Wahl der Zuschlagstoffe
oder Flußmittel zusätzlich zum Aluminiumoxid- und Siliciumoxid-Hauptbestandteil der
Mineralfasern. Die Mineralfasern werden aus der Schmelze mit einer Dicke zwischen
etwa 0,5 und 3 pm, vorzugsweise zwischen 1 und 2 um gezogen und anschließend gemahlen,
so daß sie auf Längen zwischen etwa 2 und 20 µm, vorzugsweise zwischen etwa 5 und
10 µm gebrochen werden, wobei jedoch in jedem Falle die Länge der Mineralfasern deren
Dicke um wenigstens das Doppelte übersteigt, so daß tatsächlich noch ein Fasercharakter
vorliegt. Unter Berücksichtigung dieser Faserabmessungen können sodann die Zusatzstoffe
wie Flußmittel in der Schmelze zur Herstellung der Fasern, wie Na
20, B
20
3, M
gO, Fe
20
3 und andere, an sich bekannte Zuschlagstoffe so gewählt werden, daß sich die gewünschte
Temperaturbeständigkeit bis in Bereiche über 1000 oder über 1100°C ergibt, also in
Bereiche, in denen die Mineralfasern auf Aluminium-Silicat-Basis bei der im Betrieb
auftretenden Maximaltemperatur nicht erweichen oder erschmelzen.
[0013] Das keramische Bindemittel kann ebenfalls aus Aluminium-Silicat-Partikeln oder -faserelementen
bestehen, die jedoch im Unterschied zu den Mineralfasern bei Temperaturen zwischen
500 und 1000°C erweichen und sintern und so die keramische Bindung ergeben. Hierin
liegt ein wesentlicher Unterschied des verwendeten keramischen Bindemittels gegenüber
anderen anorganischen Bindemitteln wie etwa Wasserglas, welches als Bindemittel für
eine ähnliche Beschichtung eines Formkörpers aus Wärmedämmaterial aus der DE-OS 27
47 663 bekannt-ist. Wasserglas hat auch bei Raumtemperatur sofort eine ausreichende
Klebewirkung, die bei höheren Temperaturen grundsätzlich unverändert bleibt. Jedoch
hat sich gezeigt, daß eine Beschichtung mit Wasserglas als Bindemittel bei erhöhten
Temperaturen zu stark schrumpft und insbesondere durch den Wasserglaszusatz Kriechströme
auftreten, wenn die Heizwendel 5 unter Strom gesetzt wird. Diese Probleme treten nicht
auf, wenn anstelle des Wasserglas ein keramisches Bindemittel gewählt wird, wobei
auch im Falle eines keramischen Bindemittels eine gewisse Schrumpfung auftreten kann,
die jedoch erst bei einem relativ hohen Bindemittelgehalt von über etwa 50 Gew.-%
des trockenen Gemisches störend in Erscheinung tritt. Daher liegt der Bindemittelanteil
zwischen etwa 5 und 50 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 10 und 20 Gew.-% des trockenen
Gemisches, im Beispielsfalle bei etwa 15 Gew.-%, wobei eine gegenüber den Mineralfasern
geringere, vorzugsweise hinsichtlich des Partikelvolumens um eine Zehnerpotenz oder
Größenordnung geringere Partikelgröße der Mineralteilchen des keramischen Bindemittels
gewählt ist; schon die geringere Partikelgröße ergibt einen Erweichungs- oder Schmelzpunkt
bei niedrigeren Temperaturen, wobei die Einstellung im einzelnen durch entsprechende
Wahl der Flußmittel zur Erzeugung entsprechend niederschmelzender Mineralteilchen
erfolgen kann.
[0014] Im Beispielsfalle sind in der Beschichtung 7 weiterhin mineralische Pigmente enthalten,
und zwar in Form von Ti0
2 oder Ti0
2-haltigen Stoffen. Die mineralischen Pigmente, die nicht unbedingt erforderlich sind,
dienen dazu, bereits einen Teil der IR-Strahlung zu streuen oder zu reflektieren sowie
die Abriebfestigkeit zu erhöhen. Als Ti0
2-haltiger Stoff kann beispielsweise ein Gemisch aus A1
20
3 und Ti0
2 gewählt werden, wobei das. Ti0
2 neben seiner Funktion als Pigment auch als Trübungsmittel gegenüber der IR-Strahlung
dient. Weitere Beispiele für geeignete Pigmente sind etwa Rutil, Ilmenit, Eisenoxid,
Chromoxid und dgl. Es genügt, wenn die mineralischen Pigmente in einem Anteil von
bis zu maximal etwa 20 Gew.-% des Trockengemisches, vorzugsweise jedoch in einem geringeren
Anteil als 10 Gew.-% in der Beschichtung 7 enthalten sind. Im Beispielsfalle möge
die Beschichtung 7 aus etwa 80 Gew.-% Mineralfasern, 15 Gew.-% keramischem Bindemittel
in Form niederschmelzender Mineralteilchen und 5 % mineralischen Pigmenten in Form
von TiO
2 bestehen.
[0015] Zur Herstellung der Wärmedämmplatte 2 wird zunächst das feinpulverige Wärmedämmaterial
auf der Basis von feinporigem Kieselsäureaerogel in einen Pressenraum eingefüllt und
dort zur Bildung des Formkörpers der aus Fig. 1 ersichtlichen Kontur gepreßt und verdichtet.
Zur Erzeugung der Beschichtung 7 wird eine Aufschlämmung aus Wasser und einem Stoffgemisch
hergestellt, welches die weiter oben bereits erläuterten Anteile an hochtemperaturbeständigen
Mineralfasern, niederschmelzenden Mineralteilchen als keramischem Bindemittel und
gegebenenfalls mineralischen Pigmenten enthält. Der Wassergehalt der Aufschlämmung
wird im wesentlichen entsprechend der Art der Aufbringung der Beschichtung 7 gewählt
und liegt zwischen etwa 40 Gew.-% zur Erzeugung einer pastenartigen Konsistenz für
ein Aufstreichen und etwa 70 Gew.-% für ein Aufbringen durch Tauchen. Nach dem Aufbringen
der Aufschlämmung auf den gepreßten Formkörper der Wärmedämmplatte 2 entweder allseitig
oder mehr oder weniger beschränkt auf die Lagerbereiche oder Nuten 8 für die Heizwendel
5, erfolgt die Trocknung des naßbeschichteten Formkörpers bei erhöhter Temperatur
von etwa 100 bis 150° in einem Trockenofen.
[0016] Sofern die Adhäsionskräfte des aufgebrachten Beschichtungsmaterials zur Bildung einer
ausreichend abriebfesten und mechanisch festen Beschichtung 7 nicht ausreichen, kann
dem die Beschichtung bildenden Stoffgemisch ein organisches Bindemittel zugesetzt
werden, welches bei Temperaturen oberhalb von 200°C, jedenfalls aber oberhalb von
500°C verbrennt, ohne störende Rückstände zu hinterlassen. Derartige organische Bindemittel
stehen in großer Anzahl zur Verfügung, wobei im Zuge der Verbrennung zunächst Kohlenstoff
freigesetzt wird, der dann mit Sauerstoff als C0
2 abgeführt wird. Da dieser Verbrennungsvorgang in aller Regel übelriechende Stoffe
freisetzt und darüber hinaus etwaige unvermeidliche Rückstände möglichst gering gehalten
werden sollen, sollte der Gehalt an organischem Bindemittel nur so hoch gewählt werden,
wie dies zur Erzeugung der gewünschten organischen Bindungskräfte unbedingt erforderlich
ist. Daher wird der Gehalt an organischen Bindemittel immer unter 5 Gew.-%, zumeist
auch unter 1 Gew.-% des Trockengemisches liegen, während unterhalb eines Gehaltes
von etwa 0,1 Gew.-% des Trockengemisches keine merkliche Erhöhung der Bindekräfte
feststellbar ist. Ein bevorzugter Wert für den Anteil des organischen Bindemittels
liegt daher bei etwa 0,5 Gew.-% des Trockengemisches.
[0017] Nach der Trocknung ist die Wärmedämmplatte 2 vorgefertigt und selbständig handhabbar
sowie auch handelbar, wobei die Beschichtung 7, gegebenenfalls unterstützt durch die
Festigkeitserhöhung mittels des organischen Bindemittels als mechanische Schutzschicht
der Wärmedämmplatte 2 bei Handhabung, Lagerung und Transport dienen kann. Anschließend
wird die so vorgefertigte Wärmedämmplatte gegebenenfalls nach Transport zu einem anderen
Fertigungsbetrieb in die Aufnahmeschale 1 eingesetzt und wird die Heizwendel 5 mittels
des Klebers 6 in die Nuten 8 eingeklebt. Wird dann die Heizwendel 5 unter Strom gesetzt,
so erfolgt zumindest in der Nachbarschaft der Heizwendel 5 bzw. im Bereich der oberen,
mit 10 bezeichneten Lagermulde für die Heizwendel 5 eine Temperaturerhöhung der Beschichtung
7, welche zur Verbrennung eines gegebenenfalls beigefügten organischen Bindemittels
und anschließend zur Erweichung der niederschmelzenden Mineralteilchen des keramischen
Bindemittels und damit zur Verfestigung durch keramische Bindung führt. Eine so starke
Temperaturerhöhung tritt gerade im Hinblick auf das hochwirksame Wärmedämmaterial
der Dämmschicht 9 im Bereich des Bodens 4 der Aufnahmeschale 1 nicht auf, so daß dort
keine Verfestigung der Beschichtung 7, sofern dort überhaupt vorgesehen, durch keramische
Bindung erfolgt, jedoch ist dies in diesen Bereichen auch nicht nötig, da im Hinblick
auf die Abdeckung durch die Aufnahmeschale 1 dort auch keine mechanischen Einwirkungen
oder Spannungen auftreten. Der Kleber 6, der ebenfalls aus keramischem Bindemittel
gegebenenfalls mit organischen Bindemittelzusätzen bestehen und gegebenenfalls genau
die gleiche Konsistenz wie die Beschichtung 7 aufweisen kann, geht entsprechend ebenfalls
in die keramische Bindung über, so daß die Heizwendel 5 trotz der angesichts der starken
Temperaturschwankungen erheblichen thermischen Dimensionsänderungen sicher gelagert
ist. Für den Kleber 6 kann jedoch auch ein anderes anorganisches Bindemittel verwendet
werden, beispielsweise auf der Basis von Wasserglas, da im Hinblick auf die nur lokale
Aufbringung des Klebers 6 Probleme durch Schrumpfung, Kriechströme usw. nicht in irgendwie
erheblichem Umfange zu befürchten sind. Jedoch ist Wasserglas für viele Anwendungsfälle
nicht ausreichend temperaturbeständig, so daß auch in dieser Hinsicht eine keramischer
Kleber 6 zusätzliche Vorteile ergibt.
1. Vorrichtung zur wärmedämmenden Lagerung einer elektrischen Heizwendel, insbesondere
für eine strahlungsbeheizte Kochplatte, mit einer Aufnahmeschale für zwischen der
Heizwendel und dem Boden der Aufnahmeschale angeordnetes Wärmedämmaterial, welches
wenigstens eine bodenseitige hochwirksame Dämmschicht auf der Basis von aus der Flammenpyrolyse
gewonnenem mikroporösem Oxidaerogel insbesondere von Silizium und/oder Aluminium,
insbesondere mit Mineralfaserverstärkung und/oder Trübungsmittel aufweist, und bei
der zwischen der Heizwendel und der Dämmschicht eine Lagerschicht für die Heizwendel
mit gegenüber der Dämmschicht unterschielicher Konsistenz vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerschicht in an sich bekannter Weise eine durch eine Spritz-,
Tauch- oder ähnlichen Vorgang aufbringbare Beschichtung (7) aus einem anorganische
Bindemittel und mineralische Fasern enthaltenden Gemisch ist, und daß das anorganische
Bindemittel ein keramisches Bindemittel ist, das bei Temperaturen zwischen etwa 500°C
und 1000°C durch keramische Bindung verfestigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwendel (5) mittels
eines anorganischen Klebers (6) auf die die Lagerschicht bildende Beschichtung (7)
geklebt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber (6) ein keramisches
Bindemittel ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber (6) wenigstens
annähernd gleiche Zusammensetzung aufweist wie das keramische Bindemittel der Beschichtung
(7).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung
(7) die Dämmschicht (9) allseitig umgibt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung
(7) eine Dicke von zwischen etwa 0,05 und 0,5 mm, vorzugsweise zwischen 0,2 und 0,3
mm aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Beschichtung (7) bildende Gemisch mineralische Pigmente enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch TiO2 oder Ti02-haltige Stoffe als mineralische Pigmente.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mineralischen
Pigmente in einem Anteil von bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% des trockenen
Gemisches enthalten sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mineralfasern eine Dicke zwischen etwa 0,5 und 3 pm, vorzugsweise zwischen 1 und 2
µm besitzen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mineralfasern eine Länge zwischen etwa 2 und 20 µm, vorzugsweise zwischen 5 und 10
µm besitzen, wobei die Länge die Dicke der Mineralfasern um wenigstens das Doppelte
übersteigt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralfasern
einen Erweichungs- bzw. Schmelzpunkt von über 1000°C, vorzugsweise von über 11000C besitzen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mineralfasern mit einem Anteil von über 50 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 75 und 95
Gew.-% des trockenen Gemisches enthalten sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
keramische Bindemittel mit einem Anteil von 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 10 bis
20 Gew.-% des trockenen Gemisches enthalten ist.
15. Wärmedämmplatte für die Lagerung einer elektrischen Heizwendel, insbesondere für
eine strahlungsbeheizte Kochplatte, mit wenigstens einer bodenseitigen hochwirksamen
Dämmschicht aus feinporigem Kieselsäureaerogel insbesondere mit Mineralfaserverstärkung
und/oder Trübungsmittel und mit einer Lagerschicht für die Heizwendel mit gegenüber
der Dämmschicht unterschiedlicher Konsistenz, gekennzeichnet durch die kennzeichnenden
Merkmale wenigstens eines der Ansprüche 1 bis 14.
16. Wärmedämmplatte nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß im Bindemittel insbesondere
faserige Mineralteilchen mit einem Erweichungs- bzw. Schmelzpunkt unter 10000C, vorzugsweise unter 900°C enthalten sind.
17. Wärmedämmplatte nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralteilchen
des Bindemittels eine gegenüber den Mineralfasern erheblich geringere Partikelgröße,
insbesondere ein um wenigstens eine Zehnerpotenz geringeres Partikelvolumen besitzen.
18. Wärmedämmplatte nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
das die Beschichtung (7) bildende Gemisch ein organisches Bindemittel enthält, welches
bei Temperaturen oberhalb von 200°C, vorzugsweise oberhalb von 5000C zumindest weitgehend rückstandsfrei verbrennt.
19. Wärmedämmplatte nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Bindemittel
in einem Anteil zwischen etwa 0,1 und 5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 1 Gew.-%
des trockenen Gemisches enthalten ist.
20. Verfahren zur Herstellung einer Wärmedämmplatte nach einem der Ansprüche 15 bis
19, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein der Kontur der Wärmedämmplatte entsprechender
Formkörper aus dem Wärmedämmaterial durch Pressen hergestellt und eine Aufschlämmung
aus einer der Zusammensetzung des Gemisches für die Beschichtung entsprechenden Trockenmasse
unter Zusatz von Wasser bereitgestellt wird, daß die Aufschlämmung durch Spritzen,
Tauchen, Streichen od. dgl. auf die Oberfläche des Formkörpers aufgebracht und daß
der naßbeschichtete Formkörper vorzugsweise bei erhöhter Temperatur von etwa 100°C
bis 150°C getrocknet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt der Aufschlämmung
zwischen etwa 40 und 70 Gew.-% der Aufschlämmung gewählt wird.