[0001] Es ist bekannt, daß Leitkontakte als Zuführorgane von elektrischem Strom bei Flächenheizelementen
aus niederohmigem Material, beispielsweise aus Metall, bestehen. So verwendet man
z.B. bei Thermoheizfolien beidseitig Kupferbänder, die entweder auf das leitfähige
Material, z.B. graphit- oder rußhaltige Polymermischungen, aufschweißt, aufgenäht
oder aufgepreßt werden. Die Verwendung solcher elektrischer Kontaktelemente ist nur
für Objekte geeignet, die keiner dauerelastischen Belastung unterworfen sind.
[0002] Es ist bekannt, daß auch die mehrlitzigen Heizdrähte von elektrisch heizbaren Automobilsitzen
partiell oder ganz brechen können. Unter Umständen kann dies zu örtlicher überhitzung
und zu Schwelbränden führen. Somit sind auch mehrlitzige Kupferdrähte als Kontaktierungsmaterial
ungeeignet.
[0003] Es ist weiterhin aus DE-OS 2 919 819 bekannt, daß textilelastisc'.e, den Strom leitende,
metallisierte textile Flächengebilde vorteilhaft als Flächenheizelemente gegenüber
starren Gebilden oder Folien sind, weil sie ohne beschädigt zu werden, geknickt, gefaltet,
gerollt oder gereckt werden können. Dabei steigt die elektrische Leitfähigkeit mit
der Zunahme der Schichtdicke der Metallschicht.
[0004] Bei der Durchführung von Dauerstauchversuchen nach DIN 53574 mit Heizelementen aus
vernickelten textilen Flächengebilden nach DE-OS 2 919 819 zeigte sich immer wieder,
daß als Kontaktierungsmaterial verwendete Bänder, Gewirke, Gewebe oder Geflechte aus
Kupfer, verz.inntem Kupfer oder Edelstahl versagten. Oft trat schon nach einer sehr
geringen Anzahl von Knickungen bzw. Stauchungen Unterbrechung des Stromflusses durch
Bruch dieser Kontaktelemente ein.
[0005] Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile zu überwinden sind, wenn man anstelle
der metallischen Leitkontakte stark metallisierte textile Flächengebilde, wie metallisierte
Gewebe, Gestricke, Gewirke, Vliese, Filze, Papiere oder ähnlich aufgebaute, z.B. textil-elastische
Objekte verwendet.
[0006] Ganz besonders vorteilhaft anzuwenden sind diese Leitkontakte aus stark metallisiertem
textilen Material bei der Herstellung von dynamisch belastbaren Heizelementen aus
ebenfalls metallisierten textilen Flächengebilden. Die Flächenheizelementi aus metall-sierten
textilen Flächengebilden besitzen im normalen Anwendungsfall einen Widerstand zwischen
2 und 8 Ohm. Der Widerstand der stark metallisierten textilen Kontaktbändchen sollte
einem um mindestens 50 % geringeren Widerstand gegenüber dem zu beheizenden Flächenelement,
vorzugsweise einen mindestens 10-fach niedrigeren Widerstand aufweisen, damit eine
gleichmäßige Erwärmung des gesamten Heizelements gewährleistet ist.
[0007] Als abgeschiedenes Metall auf den textilen Kontaktstreifen kommen vorzugsweise Nickel,
Kupfer, Kobalt und Silber in Betracht, wobei Nickel ganz besonders bevorzugt wird.
[0008] Die Durchführung der Metallisierung kann nach verschiedenen Methoden erfolgen. Bevorzugt
wird die stromlose Metallisierung, vorzugsweise Vernickelung nach Verfahren, wie sie
beispielsweise in der DE-OS 2 743 768 beschrieben sind, durchgeführt.
[0009] Diese stark metallisierten Leitkontakte besitzen für die sachgerechte Verwendung
zweckmäßigerweise Bändchenform. Das wird dadurch erreicht, daß man entweder textile
Bändchen stark metallisiert oder daß größere Flächen stark metallisiert werden, die
nachträglich durch Schneiden oder Stanzen in die gewünschte Bändchenform überführt
werden.
[0010] Die stark metallisierten Kontaktbändchen haben bevorzugt eine Breite von 2 bis 5
cm. Selbstverständlich können auch andere Bändchenbreiten gewählt werden, ohne das
Wesen der Erfindung zu beeinträchtigen. Bei sehr großen Heizelementen bietet sich
an, eine größere Bändchenbreite zu wählen, als bei kleineren. Im wesentlichen aber
ist die Breite der Bändchen von vorzugsweise 2 bis 5 cm dadurch bestimmt, daß mit
dieser Breite eine optimale, dauerhafte und haftfeste Verbindung mit dem elastischen
Flächenheizelement hergestellt werden kann.
[0011] Als Befestigungsmöglichkeiten sind beispielsweise Anheften, Ankleben mit leitfähigen
Klebstoffen und Annähen zu nennen, wobei als Nähmaterial sowohl technische Garne aus
beispielsweise Polyester, wie auch Kupferlitze in Frage kommen. Annähen wird zur Herstellung
von dynamisch belastbaren Heizelementen aus metallisierten textilen Materialien besonders
bevorzugt.
[0012] Der Widerstand der textilen Kontaktbändchen sollte weiterhin vorzugsweise in einem
Bereich zwischen 0,01 und 1 Ohm liegen. Selbstverständlich sind noch niedrigere Widerstände
von besonderem Vorteil.
[0013] Es bleibt gleichgültig, welches textiles Grundmaterial man als Basismaterial für
die Kontaktbändchen heranzieht. Es können alle bekannten synthetischen oder nativen
Fasern, auch in unterschiedlicher Mischung miteinander, in Form von Geweben, Gewirken,
Vliesen, Filzen, usw. verwendet werden, soweit die in der Anwendung benötigten Eigenschaften,
wie Wärmestandfestigkeit, textile Eigenschaften, physikalisch-mechanische Festigkeiten,
wie Reißfestigkeit, Reißdehnung, Kräuselung, Schrumpf usw., erhalten bleiben.
[0014] Ist der Widerstand der textilen Kontaktbändchen niedrig genug, wird eine örtlische
Erwärmung des textilen Leitkontaktes bei Stromdurchgang nicht beobachtet. Selbstverständlich
können bei der Herstellung von Flächenheizelementen aus metallisiertem textilen Material
auch verschiedene Metalle miteinander gepaart werden, z.B. Heizfläche aus vernickeltem
Gewebe, leitfähiges Kontaktmaterial aus versilbertem Gewebe. Es muß aber sichergestellt
sein, daß keine wesentlichen Widerstanderhöhungen an den Grenzen der verschiedenen
sich berührenden Metalle auftreten, z.B. Kupfer zu Nickel, Zinn zu Nickel, Silber
zu Nickel, Gold zu Nickel oder Kupfer usw..
Beispiel 1
[0015] Gemäß DE-OS 2 743 768 wurde ein Polyester-Baumwoll-Spinnfaser-Gewebe verkupfert.
Nach einer Verweilzeit von 60 min. bei Raumtemperatur wurden auf dem Gewebe 53 g Kupfermetall/m
2 abgeschieden. Der an einer quadratischen Fläche von 10 x 10 cm gemessene Widerstand
betrug 0,04 Ohm.
[0016] Ein Streifen von ca. 3 cm Breite wurde beidseitig an den gegenüberliegenden Kanten
eines ca. 50 cm breiten quadratischen vernickelten Gewebe angenäht und fest verbunden.
Als Nähfaden wurde ein Polyester-Filamentgarn benutzt, wobei je nach Wahl ein Nähgarn,
das auch Kupferfilamentgarne enthält, eingesetzt werden kann.
[0017] Nach einem Dauerstauchtest mit 200 000 Hubwechseln auf einem Polyurethanschaumstoffkissen
gemäß DIN 53574 wurde kein Anstieg des elektrischen Widerstandes-und kein Bruch des
textilen Leitelementes beobachtet.
Beispiel 2
[0018] Gemäß DE-OS 2 743 768 wurde ein Polyester-Baumwoll-Spinnfasergewebe (Mischverhältnis
im Garn 1 :1) stark vernickelt. Bei einer Verweildauer von 60 min. im Vernickelungsbad
bei Raumtemperatur wurden auf dem Gewebe 79 g Nickelmetall/m
2 abgeschieden. Der an einer quadratischen Fläche von 10 x 10 cm gemessene Widerstand
betrug 0,08 Ohm.
[0019] Ein Streifen von ca. 5 cm Breite wurde beidseitig an den gegenüberliegenden Seiten
eines 50 cm breiten, quadratischen vernickelten Gewebes angenäht und gemäß Beispiel
1 fest verbunden.
[0020] Nach einer Dauerstauchermüdung von 200 000 Stauchungen auf einem Polyurethanschaumstoffkissen
.gemäß DIN 53574 wurde kein Anstieg'des elektrischen Widerstandes und kein Bruch des
textilen Leitelements beobachtet.
Beispiel 3
[0021] Gemäß DE-OS 2 743 768 wurde ein Polyacrylnitril-Spinnfasergewebe vernickelt. Nach
einer Verweildauer von 90 min. bei Raumtemperatur im Vernickelungsbad wurden auf dem
Gewebe ca. 123 g Nickelmetall/m
2 abgeschieden. Der an einer quadratischen Fläche von 10 x 10 cm gemessene Widerstand
betrugt 0,05 Ohm.
[0022] Ein Streifen von ca. 5 cm Breite wurde beidseitig an den gegenüberliegenden Seiten
eines ca. 50 cm breiten, quadratischen Heizgewebes angenäht und gemäß den Beispielen
1 und 2 fest verbunden.
[0023] Nach einer Dauerstauchermüdung von 200 000 Stauchungen auf einem Polyurethanschaumstoffkissen
gemäß DIN 53574 wurde kein Anstieg des elektrischen Widerstandes und kein Bruch des
textilen Leitelementes beobachtet.
Beispiel 4
[0024] Gemäß DE-OS 2 743 768 wurde ein Gewebe in Leinwandbindung aus einem Polyesterfilamentgarn
vernickelt. Nach einer Verweildauer von 90 min. bei Raumtemperatur im Vernickelungsbad
waren auf dem Gewebe 75 g Ni/m
2 abgeschieden. Der an einer quadratischen Fläche von 10 x 10 cm gemessene Widerstand
betrug 0,04 Ohm.
[0025] Ein Streifen von ca. 5 cm Breite wurde beidseitig an den gegenüberliegenden Seiten
eines ca. 50 cm breiten, quadratischen Heizgewebes angenäht und gemäß den Beispielen
1 und 2 fest verbunden.
[0026] Nach einer Dauerstauchermüdung von 200 000 Stauchungen auf einem Polyurethanschaumstoffkissen
gemäß DIN 53574 wurde kein Anstieg des elektrischen Widerstandes und kein Bruch des
textilen Leitelementes beobachtet.
1. Metallisierte textile Flächengebilde in Bändchenform als elektrische Leitkontakte
für elektrisch heizbare textile Flächenheizelemente.
2. Metallisierte textile Flächengebilde in Bändchenform gemäß Anspruch 1 als dynamisch
belastbare elektrische Leitkontakte.
3. Metallisierte textile Flächengebilde gemäß Anspruch 1 mit einem um mindestens 50
% geringerem Widerstand gegenüber dem zu beheizenden Flächenelement.
4. Metallisierte textile Flächengebilde gemäß Anspruch 1 mit einem mindestens 10fach
niedrigerem Widerstand gegenüber dem zu beheizenden Flächenheizelement.
5. Metallisierte textile Flächengebilde gemäß Anspruch 1 mit einem Widerstand zwischen
0,01 und 1 Ohm.
6. Metallisierte textile Flächengebilde gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Leitfähigkeit bewirkende abgeschiedene Metall Nickel, Kobalt, Kupfer oder
Silber ist.
7. Metallisierte textile Flächengebilde gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Leitfähigkeit bewirkende abgeschiedene Metall Nickel darstellt.